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Die
Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Teletextverarbeitung
und Bild-im-Bildeinblendung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Die Erfindung betrifft außerdem
ein Fernsehgerät
mit einer solchen Schaltungsanordnung.
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Bislang
bekannte kombinierte Schaltungsanordnungen zur Teletextverarbeitung
und Bild-im-Bildeinblendung enthalten je eine handelsübliche Teletextverarbeitungseinrichtung
und Bild-im-Bildeinblendeinrichtung,
wobei diese als jeweils vollkommen getrennte integrierte Schaltungen realisiert
sind und unabhängig
voneinander betrieben werden. Üblicherweise
enthält
die Teletextverarbeitungseinrichtung einen Seitenspeicher zum Abspeichern
einer Vielzahl von empfangenen Teletextseiten. Diese zwischengespeicherten
Teletextseiten stehen auf Abfrage von einem Benutzer hin sofort
zur Verfügung
und können
ohne Zeitverzögerung
angezeigt werden. Heutzutage kann die Teletextverarbeitungseinrichtung
auf einer einzigen integrierten Schaltung enthaltend die Logikschaltungen
und bis zu 1 Mbit dynamischen RAM-Speichers realisiert werden. Diese
Speichermenge ist zur Zwischenspeicherung von etwa 128 Teletextseiten
geeignet.
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Eine
integrierbare Schaltung zur Bild-im-Bildeinblendung enthält wie in
der nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung P 44 29 287.2 neben einem Zeilenspeicher
auch einen Halbbildspeicher zur Zwischenspeicherung eines dezimierten
einzublendenden Halbbilds, um eine rasterrichtige Einblendung mit
hoher Wiedergabequalität auszuführen. Diese
Einrichtung zur Bild-im-Bildeinblendung ist insbesondere für eine Wiedergabe
in einem Hauptbild geeignet, das im Vergleich zur Eingangsbildfolge
eine verdoppelte Wiedergabezeilenfrequenz hat.
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Darüber hinaus
ist in der europäischen
Offenlegungsschrift
EP 0 471
878 eine Bild-im-Bildeinblendeeinrichtung beschrieben,
bei der 2 Halbbildspeicher verwendet werden.
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In
Funkschau, 1988, Heft 7, Seiten 57 bis 59, ist ein Digital-Konzept
für Fernsehgeräte beschrieben.
Vorgesehen ist gemäß diesem
Konzept eine Schaltungseinheit, die eine 100Hz Bild-Wiederholrate
für ein
flimmerfreies Bild erzeugt, und ein Videotextteil. Der Videotextteil
enthält
als Funktionsblöcke einen
Videoslicer zur Akquirierung von Videotextdaten, einen Videotextprozessor
sowie einen Videotextspeicher. Der Videotextteil verfügt über einen
eigenen Speicher und arbeitet unabhängig von der Schaltungsanordnung
für die
100Hz-Bild-Wiederholrate. Diese
Schaltungsanordnung verfügt über einen
eigenen Speicher für
die bei einem Interpolationsverfahren zur Erzeugung eines flimmerfreien
Bildes notwendige Zwischenspeicherung. Beide Speicher arbeiten dabei
vollkommen unabhängig
voneinander und werden von verschiedenen Controllern angesteuert.
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In
Tarrant, D.R.: „A
NEW TELETEXT DECODER WITH ADVANCED OSD FEATURES FOR WIDE SCREEN
TV", In: IEEE Transactions
on Consumer Electronics, Vol. 39, No. 3, August 1993, S. 166 bis
174, ist ein Teletextdecoder mit OSD-Funktion beschrieben. Bei diesem
Teletextdecoder werden OSD-Funktionen von Teletextschaltkreisen übernommen.
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Bei
der bisherigen kombinierten Schaltungsanordnung zur Teletextverarbeitung
und Bild-im-Bildeinblendung ist keine Signalverbindung zwischen
den jeweiligen Einrichtungen vorgesehen. Insbesondere sind die in
den jeweiligen Einrichtungen vorhandenen Seitenspeicher bzw. Zeilen-
und Halbbildspeicher nur der jeweiligen Einrichtung zugeordnet.
Sofern beide Einrichtungen nicht gleichzeitig aktiviert sind, ist
die Nutzungsrate der gesamten Speicherkapazität der kombinierten Schaltungsanordnung
relativ gering.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Speicheraufwand bei der
kombinierten Schaltungsanordnung zur Teletextverarbeitung und Bild-im-Bildeinblendung
möglichst
gering zu halten.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst.
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Ein
Fernsehgerät,
das die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung
enthält,
ist in Anspruch 5 angegeben.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung wird
in der Einrichtung zur Bild-im-Bildeinblendung ein Halbbildspeicher
für das
einzublendende Bild gespart. Es ist dort nur noch ein Zeilenspeicher
notwendig und bei erhöhter
Wiedergabequalität
gegebenenfalls ein Halbbildspeicher. Es muß gewährleistet werden, daß im Speicher
der Teletextverarbeitungseinrichtung während der aktivierten Bild-im-Bildfunktion
keine Zugriffskollisionen auftreten. Hierzu ist eine entsprechende
Steuerungseinrichtung vorgesehen, die im Seitenspeicher der Teletextverarbeitungseinrichtung eine
für die
Bild-im-Bildfunktion benötigte
Speicherkapazität
reserviert, zum Beispiel anhand einer Nachschlagetabelle, in der
die Speicherbelegung eingetragen ist.
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Es
können
dann im Seitenspeicher der Teletextverarbeitungseinrichtung entsprechend
weniger Seiten vorrätig
gehalten werden. Dies bemerkt der Benutzer beim Umschalten auf Teletextverarbeitung gegebenenfalls
als verlängerte
Antwortzeit. Wenn die Bild-im-Bildfunktion ausgeschaltet wird, wird
der für die
Zeilenspeicherung reservierte Speicherplatz frei und kann mit Teletextseiten
aufgefüllt
werden, so daß die
ursprüngliche
Bedienungsfreundlichkeit der Teletextverarbeitungseinrichtung insbesondere
in bezug auf kurze Antwortzeiten wiederhergestellt wird.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die
einzige Figur zeigt ein Fernsehgerät mit detaillierter Darstellung
der erfindungsgemäß relevanten
Funktionseinheiten der Teletextverarbeitungseinrichtung und der
Einrichtung zur Bild-im-Bildeinblendung.
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Im
Fernsehgerät
sind zwei Tuner-, Zwischenfrequenz-, Demodulationseinrichtungen 2, 3 vorgesehen,
durch die aus einem über
eine Antenne 1 eingespeisten Antennensignal das Videosignal
für das
Hauptbild und das Videosignal für
das einzublendende Bild erzeugt werden. In einer Einrichtung 4 im Hauptbildkanal
wird eine Aufwärtskonversion
für eine Wiedergabe
mit verdoppelter Zeilenfrequenz durchgeführt. Dadurch wird für das Hauptbild
eine Flimmerbefreiung in bezug auf Zeilen-, Kanten- und/oder Großflächenflimmern
erreicht. Das von der Einrichtung 4 erzeugte Signal für das Hauptbild
wird in einem Videoprozessor 5 zur Ansteuerung einer Bildröhre 6 aufbereitet.
Durch eine Einblendeinrichtung 7 wird ein durch eine Einrichtung 8 aufbereitetes
Bildsignal in das Hauptbild eingeblendet. Eine weitere Einblendeinrichtung 9 sorgt
für die Überlagerung
der dargestellten Bildinformation mit einer von der Einrichtung 10 aufbereiteten
Teletextinformation oder auch über
die Teletexteinrichtung eingespeiste Grafikinformation. Die Einrichtung 8 weist
eine Steuerungseinrichtung 13 zur Dezimierung des einzublendenden
Bildes, zur Zeitsteuerung und für
sonstige Steuerungsfunktionen auf. Darüber hinaus benötigt die
Einrichtung zur Bild-im-Bildeinblendung 8 gemäß der nicht
vorveröffentlichten
P 44 29 287.2 auch einen Zeilenspeicher 11 und einen Umschalter 12,
der mit dem Halbbildspeicher wahlweise direkt oder über den
Zeilenspeicher verbindbar ist, um eine rasterrichtige Einblendung
des einzublendenden Bildes in das Hauptbild mit möglichst
guter vertikaler Auflösung auszuführen.
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Die
Teletextverarbeitungseinrichtung 10 enthält bekanntlich
einen Logikteil 15 und einen Speicher 16. Der
Logikteil 15 umfaßt
eine Reihe von Funktionseinheiten: Zum Beispiel eine Anordnung zur
Abtrennung der Teletextdaten aus dem Videosignal, eine Akquisitionseinrichtung
zur format- und zeitgerechten Aufarbeitung der empfangenen Daten,
einen Displaygenerator zur Erzeugung eines RGB-Signals aus den Daten
in Verbindung mit vorgegebener Darstellungsinformation und eine
als Mikroprozessorkern ausgeführte
Steuerungseinrichtung zur Datenflußsteuerung. Der Speicher 16 ist
derart ausgeführt,
daß er
eine Vielzahl von dem Senden übertragenen
Teletextseiten speichern kann, um einen möglichst schnellen Zugriff auf
eine vom Benutzer angeforderte Teletextseite ausführen zu
können.
Eine Speicherkapazität
des Speichers 16 von 1 Mbit genügt beispielsweise zur Zwischenspeicherung
von 128 Teletextseiten. Die Einrichtung 10 kann dann insgesamt
als ein einziger integrierter Schaltkreis hergestellt werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
daß der zur
Ausführung
der Bild-im-Bildeinblendung durch die Einrichtung 8 notwendige
Halbbildspeicher im Seitenspeicher 16 der Teletextverarbeitungseinrichtung 10 realisiert
wird. Die Teletextverarbeitungseinrichtung 10 weist hierzu
einen Eingang 20 auf, der mit einem entsprechenden Ausgangsanschluß der Einrichtung 8 verbunden
ist, so daß die
dort ausgelesenen Daten in den im Seitenspeicher 16 realisierten Speicher
für das
einzublendende dezimierte Halbbild eingelesen werden können. Die
Teletextverarbeitungseinrichtung 10 weist außerdem einen
Ausgangsanschluss 21 auf, durch den die aus dem Halbbildspeicher des
Seitenspeichers 16 ausgelesenen Halbbilddaten an den Umschalter 12 direkt
oder über den
Zeilenspeicher zeitverzögert
weitergeleitet werden. Eine Speicherkapazität von 1 MBit reicht erfahrungsgemäß aus, um
ein für
die Einblendung dezimiertes Halbbild zwischenzuspeichern. Bei höherer im
Teletextprozessor vorgesehener Speicherkapazität kann auch der für die spezielle
Bild-im-Bildfunktion erforderliche Zeilenspeicher im Seitenspeicher der
Teletextverarbeitungseinrichtung realisiert werden.
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An
der Eingangsseite des Seitenspeichers 16 ist ein Umschalter
vorgesehen, zum Beispiel ein Multiplexer 22, so daß der Seitenspeicher 16 je
nach Schalterstellung entweder mit Teletextseiten von der Steuerungseinrichtung 15 der
Teletextverarbeitungseinrichtung 10 beschrieben werden
kann oder aber mit der aus der Einrichtung 8 eingespeisten
Halbbildinformation. In der Teletexteinrichtung 10 sind
außerdem
Mittel zur Kollisionsüberwachung
der Zugriffe auf den Seitenspeicher 16 vorgesehen. Diese
können
durch den in der Einrichtung 15 vorhandenen Mikroprozessorkern
softwaregesteuert realisiert werden. Es ist sicherzustellen, daß keine
Teletextseitendaten während
der Bild-im-Bildverarbeitung in den für das einzublendende Bild vorgesehenen
Speicherbereich des Speichers 16 geschrieben werden.
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Über eine
Einrichtung 25, die beispielsweise über eine Fernbedienung von
einem Benutzer gesteuert werden kann, wird über ein Fernsteuersignal die
Information eingegeben, daß die
Bild-im-Bildfunktion aktiviert werden soll. In der Teletextverarbeitungseinrichtung 10 wird
daraufhin die entsprechende Speicherkapazität zur Zwischenspeicherung einer Bildzeile
des einzublendenden Bildes bereitgestellt. Der reservierte Speicherplatz
kann nicht mit Teletextseiten beschrieben werden. Sollte in diesem
Betriebszustand die Teletextfunktion zusätzlich aktiviert werden, ist
mit einer entsprechend längeren
Antwortzeit zur Darstellung einer Teletextseite am Bildschirm zu
rechnen, wenn die angeforderte Seite nicht unter den gegebenenfalls
noch verbleibenden Seiten im Seitenspeicher 16 gespeichert
ist. Um die Steuerung zu vereinfachen, kann vorgesehen werden, daß gesteuert
durch die Einrichtung 25 entweder nur die Teletextverarbeitungseinrichtung 10 oder
nur die Einrichtung 8 aktiviert wird. Nachdem die Bild-im-Bildfunktion,
etwa durch eine entsprechende Eingabe eines Benutzers über eine
Fernbedienung, abgeschaltet worden ist, wird der im Seitenspeicher 16 ursprünglich vom
Zeilenspeicher eingenommene, nun aber frei gewordene Speicherplatz
zur Zwischenspeicherung von weiteren Teletextseiten wieder verfügbar. Spätestens
nach Durchlauf eines Teletextübertragungszyklus
ist der Seitenspeicher 16 wieder gefüllt und eine kurze Antwortzeit
wiederhergestellt.
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Die
erfindungsgemäße Kombination
der Einrichtungen 8, 10 weist eine hohe Wiedergabequalität für das einzublendende
Bild auf, wobei der Schaltungsaufwand relativ gering ist. Bei der Bild-im-Bildeinblendeinrichtung
kann ein Halbbildspeicher gespart werden. Andererseits wird die
während
der aktiven Bild-im-Bildfunktion eintretende geringfügige Verschlechterung
des Bedienkomforts bei der Teletextverarbeitung durch die erhöhte Darstellungsqualität – gleicher
Hardwareaufwand angenommen – im
einzublendenden Bild bei weitem ausgeglichen.