DE4442691A1 - Kautschukmischung, daraus hergestellte Reifenlauffläche und Reifen mit dieser Reifenlauffläche - Google Patents
Kautschukmischung, daraus hergestellte Reifenlauffläche und Reifen mit dieser ReifenlaufflächeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine mit Schwefel vulka
nisierbare Kautschukmischung, die ein Copolymer aus konju
giertem Dien und vinylaromatischer Verbindung, Kieselsäure
als Füllstoff, üblicherweise verwendete Zusätze sowie ein
Vulkanisationssystem enthält. Ferner betrifft die Erfindung
Reifenlaufflächen, die diese Kautschukmischung enthalten,
sowie Reifen mit einer Reifenlauffläche, die die vulkani
sierte Kautschukmischung enthält.
Die bei Reifen gewünschten Eigenschaften, wie geringer Roll
widerstand, gute Haftung auf nasser Straße, hohe Abrieb
festigkeit, sind nur schwer gleichzeitig zu erreichen, da
sie teilweise einander widersprechen. So bewirken Maßnahmen,
die zu einer Veringerung des Rollwiderstands führen, eine
Abnahme der Abriebfestigkeit. Der teilwiese oder völlige
Ersatz von Ruß durch den Füllstoff Kieselsäure z. B. ver
ringert zwar den Rollwiderstand des Reifens, verschlechtert
aber dessen Abriebfestigkeit. In der EP 0 229 074 B1 wird
zur Erzielung eines guten Kompromisses zwischen den einander
widersprechenden Eigenschaften vorgeschlagen, für Kautschuk
mischungen, die Kieselsäure als Füllstoff in großen Anteilen
enthalten, Polymere zu verwenden, die mit einer speziellen
Silanverbindung modifiziert sind. Diese Maßnahme ist wegen
der Verwendung spezieller Silanverbindungen für eine indu
strielle Anwendung ungünstig.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, wird in der EP 0 501 227 A1
eine Kautschukmischung vorgeschlagen, die ein durch Lösungs
polymerisation in einem Kohlenwasserstofflösemittel herge
stelltes Copolymer aus konjugiertem Dien und vinylaro
matischer Verbindung, eine ganz spezielle Kieselsäure,
die z. B. nach dem in der EP 0 157 703 B1 beschriebenen Ver
fahren hergestellt ist, üblicherweise verwendete Zusätze
sowie ein Vulkanisationssystem enthält. Diese Kautschuk
mischung wird in bekannter Weise durch stufenweises Ver
mischen der Bestandteile hergestellt, wobei Temperaturen
eingehalten werden, bei denen noch keine Vernetzung eintritt.
Der Kautschukmischung kann als Verschnitt mindestens ein
weiteres Dienelastomer zugesetzt werden, wie z. B. Polyisopren,
Naturkautschuk oder Polybutadien.
In den Beispielen und Vergleichsbeispielen dieser Druck
schrift werden Reifenlaufflächen miteinander verglichen,
die aus Kautschukmischungen hergestellt wurden, die durch
Emulsionspolymerisation herstellt es Styrol-Butadien-Copoly
mer und spezielle Kieselsäure oder klassische Kieselsäure
oder Ruß als Füllstoff enthalten oder die durch Lösungs
polymerisation hergestelltes Styrol-Butadien-Copolymer und
spezielle Kieselsäure oder Ruß als Füllstoff enthalten. Aus
den angegebenen Ergebnissen ist zu entnehmen, daß die in
der EP 0 501 227 A1 beanspruchten Laufflächen gegenüber den
Vergleichslaufflächen einen besseren Kompromiß zwischen den
einander widersprechenden Eigenschaften ergeben.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Kautschuk
mischungen, die in Reifenlaufflächen einen guten Kompromiß
zwischen den einander widersprechenden Eigenschaften haben,
ohne daß spezielle Kieselsäuren verwendet werden müssen.
Insbesondere sollen die Kautschukmischungen Reifenlauf
flächen ergeben, die alle bekannten vorteilhaften, durch
Kieselsäure erzielten Eigenschaften besitzen, ohne daß die
anderen durch Ruß verursachten guten Eigenschaften beein
trächtigt werden.
Ausgehend von der eingangs genannten mit Schwefel vulkani
sierbaren Kautschukmischung wird diese Aufgabe dadurch ge
löst, daß die Kautschukmischung 10 bis 85 Gewichtsteile
durch Emulsionspolymerisation hergestelltes Copolymer aus
konjugiertem Dien und vinylaromatischer Verbindung, 5 bis 40
Gewichtsteile Polyisopren, 10 bis 50 Gewichtsteile Poly
butadien, 25 bis 90 Gewichtsteile Kieselsäure sowie 20 bis
90 Gewichtsteile Ruß enthält, wobei alle Gewichtsteile je
weils auf 100 Gewichtsteile Gesamtelastomere bezogen sind.
Es wurde gefunden, daß diese Kautschukmischungen zu Reifen
laufflächen mit verbessertem Rollwiderstand und verbesserter
Haftung auf nasser Straße führen ohne Verschlechterung der
Abriebfestigkeit, wenn man sie mit Reifenlaufflächen ver
gleicht, die nur Ruß als Füllstoff sowie Styrol-Butadien-
Copolymer als Elastomer enthalten.
Die erfindungsgemäßen Kautschukmischungen können zur Her
stellung von Reifenlaufflächen verwendet werden, die für
Reifen von Personenkraftwagen, Motorrädern, 4×4 Gelände
fahrzeugen, Transportern und Leicht-Lastkraftwagen geeig
net sind.
Für das Copolymer kann als Dienkomponente 1,3-Butadien,
Isopren oder 2,3-Dimethyl-1,3-butadien verwendet werden.
Als vinylaromatische Verbindung der Copolymere sind Styrol,
o-, m- und p-Methylstyrol geeignet. Bevorzugt sind die
Styrol-Butadien-Copolymere.
Das durch Emulsionspolymerisation hergestellte Copolymer
ist in den erfindungsgemäßen Kautschukmischungen bevorzugt
in einer Menge von 20 bis 75 Gewichtsteilen und insbesondere
50 bis 75 Gewichtsteilen enthalten, bezogen auf 100 Gewichts
teile Gesamtelastomere. Es können erfindungsgemäß alle im
Handel erhältlichen durch Emulsionspolymerisation herge
stellten Styrol-Butadien-Copolymere verwendet werden. Im
allgemeinen liegt die Glasübergangstemperatur (Tg) im Be
reich von -20°C und -70°C. Bevorzugt werden Copolymere mit
einer Glasübergangstemperatur im Bereich von -25°C bis
-55°C. Der Gehalt an vinylaromatischer Verbindung in dem
durch Emulsionspolymerisation hergestellten Copolymer
liegt vorzugsweise im Bereich von 10 und 50 Gew.-%, be
sonders bevorzugt im Bereich von 15 und 45 Gew.-%.
Die Copolymere können in Form von ölverstreckten Copolymeren
eingesetzt werden. In der Regel kann der Gesamtölgehalt der
Kautschukmischung im Bereich von 20 bis 50, bevorzugt 30 bis
45 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile Gesamtelastomere liegen.
Die für die Copolymere angegebenen Werte der Glasübergangs
temperatur sind nach der Torsionspendel-Methode bestimmte
Werte.
Die erfindungsgemäßen Kautschukmischungen enthalten vor
zugsweise 10 bis 30 Gewichtsteile Isopren und insbesondere
10 bis 25 Gewichtsteile, bezogen auf 100 Gewichtsteile Ge
samtelastomere. Es können erfindungsgemäß alle im Handel
erhältlichen Polyisoprene verwendet werden. Bevorzugt wer
den jedoch Polyisoprene mit einem 3,4-Bindungsgehalt von
mindestens 50 Gew.-% eingesetzt. Polyisoprene mit überwie
gendem 3,4-Bindungsgehalt sind besonders bevorzugt.
Der Gehalt an Polybutadien in den erfindungsgemäßen Kaut
schukmischungen beträgt vorzugsweise 15 bis 50 Gewichts
teile und insbesondere 15 bis 25 Gewichtsteile, bezogen
auf 100 Gewichtsteile Gesamtelastomer. Es können alle im
Handel erhältlichen Polybutadiene eingesetzt werden. Be
vorzugt verwendet man solche mit einem 1,4-cis-Bindungsge
halt von mindestens 90 Gew. -%.
Als einen Füllstoff enthält die erfindungsgemäße Kautschuk
mischung Kieselsäure. Der bevorzugte Mengenbereich beträgt
30 bis 80 Gewichtsteile, und insbesondere 30 bis 45 Gewichts
teile, bezogen auf 100 Gewichtsteile Gesamtelastomergehalt.
Als Kieselsäure kann sowohl "klassische" Kieselsäure als
auch Kieselsäure mit einer optimierten Dispergierbarkeit in
der Kautschukmischung verwendet werden. Unter "klassischer"
Kieselsäure ist Kieselsäure zu verstehen, wie sie üblicher
weise zur Reifenherstellung verwendet wird und als Handels
produkte von verschiedenen Herstellern angeboten wird. Üb
licherweise haben diese Kieselsäuren eine BET-Oberfläche
zwischen 100 und 250 m²/g, eine CTAB-Oberfläche zwischen
100 und 250 m²/g und eine mit DBP gemessene Ölaufnahme
zwischen 150 und 250 ml/100 g. Als Kieselsäure mit einer
optimierten Dispergierbarkeit kann zum Beispiel Kieselsäure
verwendet werden, wie sie in der EP-0 157 703 B1 beschrie
ben ist. Erfindungsgemäß wird vorzugsweise eine Kieselsäure
mit einer BET-Oberfläche zwischen 150 und 250 m²/g verwendet.
Als weiteren Füllstoff enthält die erfindungsgemäße Kaut
schukmischung Ruß. Als Ruß können die üblichen im Handel
zur Reifenherstellung angebotenen Rußsorten eingesetzt wer
den. Der Rußgehalt beträgt vorzugsweise 30 bis 70 Gewichts
teile und insbesondere 30 bis 55 Gewichtsteile je 100 Ge
wichtsteile Gesamtelastomere. Die angegebenen Gehalte um
fassen auch den Rußanteil, der der Kautschukmischung als
Bestandteil des Verstärkungsmittels zugesetzt werden kann.
Innerhalb der angegebenen Bereiche für den Kieselsäure- und
Rußgehalt in der erfindungsgemäßen Kautschukmischung wird
bei Verwendung eines hohen Kieselsäureanteils ein geringerer
Anteil an Ruß und umgekehrt gewählt. Vorzugsweise beträgt
die Gesamtmenge an Kieselsäure und Ruß 60 bis 100 Gewichts
teile je 100 Gewichtsteile Gesamtelastomere.
Als übliche Zusätze kann die erfindungsgemäße Kautschukmi
schung aromatische und/oder naphthenische Öle, Verstärkungs
mittel, Alterungsschutzmittel, Tackifier, Aktivatoren und
Verarbeitungshilfsmittel enthalten. Ferner enthält die
erfindungsgemäße Kautschukmischung ein Vulkanisations
system mit Schwefel und Vulkanisationsbeschleunigern.
Die Kautschukmischung kann nach folgendem mehrstufigem
Verfahren herstellt werden. In einer ersten Stufe werden
die Elastomere mit den üblichen Zusätzen, dem Ruß und der
Kieselsäure in einem Kneter gemischt. Die Temperatur soll
dabei nicht auf Werte steigen, bei denen bereits eine Ver
netzung einsetzt. Üblicherweise sollen Temperaturen von
160°C nicht überschritten werden. Nach der Ab
kühlung der Mischung wird sie nochmals in einer zweiten
Stufe geknetet, wobei wiederum die Temperatur nicht auf
Werte steigen soll, bei denen eine Vernetzung stattfindet.
In einer anschließenden dritten Stufe wird das Vulkani
sationssystem auf einer Walze eingearbeitet, wobei auch
hierbei Temperaturen unterhalb der Vernetzungstemperatur
eingehalten werden. Die Zeiten für die Mischprozesse in
den einzelnen Stufen sind jeweils so bemessen, daß eine
gute Durchmischung der Bestandteile erreicht wird.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher
erläutert.
Der Verlustfaktor der erfindungsgemäßen Kautschukmischungen
und der zu Vergleichszwecken hergestellten Kautschukmischung
wurde an aus den Mischungen jeweils hergestellten vulkani
sierten Probekörpern bestimmt. Zur Bestimmung des Verlust
faktors (tanδ) wird auf DIN 53 513 verwiesen. Ein niedriger
tanδ korreliert mit einem niedrigen Rollwiderstand. Der
Rollwiderstand und das Fahrverhalten auf nasser Straße
wurden an Reifen mit vulkanisierten Laufflächen bestimmt,
die aus den erfindungsgemäßen Kautschukmischungen und der
Vergleichs-Kautschukmischung hergestellt waren. Der Roll
widerstand wurde nach DIN ISO 8767 bestimmt. Das Fahrver
halten auf nasser Straße wurde mit einem mit den entsprechen
den Reifen versehenen Fahrzeug auf einer Teststrecke mit
definierten Fahrbahnbedingungen getestet. Die Fahrbahn ist
mit einem Wasserfilm definierter Schichtdicke versehen.
Das Fahrzeug wird mit ca. 100 bis 110 km/h über die Fahr
bahn gefahren. Dabei werden gerade Strecken, Kurven und
Schikanen durchfahren. Es werden bei dem Test Kriterien wie
Traktion, Über- und Untersteuern, Beschleunigen, Bremsen
usw. bewertet.
Es wurden zwei erfindungsgemäße Kautschukmischungen
(Beispiele 1 und 2) und eine Vergleichskautschukmischung
(Beispiel 3) mit den in der folgenden Tabelle 1 angegebenen
Zusammensetzungen hergestellt, wobei jeweils die Gewichts
teile der Komponenten in den Mischungen angegeben sind.
Die in der Tabelle 1 angegebenen Bestandteile werden im
folgenden erläutert:
Emulsions-SBR: Ölverstrecktes, durch Emulsionspolymerisation hergestelltes Styrol-Butadien-Copolymer mit 37,5 Gewichts teilen hocharomatischem Öl je 100 Gewichtsteile Styrol- Butadien-Copolymer, mit 31,5 Gewichtsteilen Styrol je 100 Gewichtsteile Styrol-Butadien-Copolymer, mit 7% 1,4-cis- Bindungen im Butadienanteil, 47% 1,4-trans-Bindungen im Butadienanteil und 13% 1,2-Vinylbindungen im Butadien anteil sowie mit einem Tg von -40°C.
Emulsions-SBR: Ölverstrecktes, durch Emulsionspolymerisation hergestelltes Styrol-Butadien-Copolymer mit 37,5 Gewichts teilen hocharomatischem Öl je 100 Gewichtsteile Styrol- Butadien-Copolymer, mit 31,5 Gewichtsteilen Styrol je 100 Gewichtsteile Styrol-Butadien-Copolymer, mit 7% 1,4-cis- Bindungen im Butadienanteil, 47% 1,4-trans-Bindungen im Butadienanteil und 13% 1,2-Vinylbindungen im Butadien anteil sowie mit einem Tg von -40°C.
Polyisopren: 60% 3,4-Gehalt (NMR-Methode), Tg etwa -10°C.
Polybutadien: 97% 1,4-cis-Bindungen, 2% 1,4-trans-Bindungen,
<1% Vinylbindungen, Tg etwa -106°C.
Kieselsäure VN 3: BET-Oberfläche 170 m²/g, Handelsprodukt
der Degussa Ultrasil® VN3 Granulat.
Ruß N 375: Spezifische Oberfläche (N₂) 96 m²/g, Spezifische
Oberfläche CTAB 96 m²/g, DBP-Absorption 144 ml/100 g,
Handelsprodukt der Degussa Corax® N 375.
Ruß Vulkan 5H: Spezifische Oberfläche CTAB 81 m²/g,
DBP-Absorption 150 ml/100 g, Handelsprodukt der Cabot Corp.
Ruß N 234: Spezifische Oberfläche (N₂) 125 m²/g, Spezifische
Oberfläche CTAB 120 m²/g, DBP-Absorption 125 ml/100 g,
Handelsprodukt der Degussa Corax® N 234.
Verstärkungsmittel: Mischung im Verhältnis 1 : 1 von Ruß N 330
und polysulfidischem Organosilan, Handelsprodukt der Degussa
x 50-S.
Alterungsschutzmittel A: N-(1,3-Dimethylbutyl)N′-phenyl-p-
phenylendiamin.
Alterungsschutzmittel B: Poly-1,2-dihydro-2,2,4-tri
methylchinolin.
Ozonschutzmittel A: Gemisch aus Diaryl-p-phenylendiaminen.
Ozonschutzmittel B: Gemisch aus n-, iso- und cyclo-
Paraffinen.
Vulkanisationsbeschleuniger A: TBBS N-tert.-Butyl-2-benzol
thiazol-sulfenamid.
Vulkanisationsbeschleuniger B: DPG N,N′-Diphenylguanidin.
Vulkanisationsbeschleuniger C: CBS N-Cyclohexyl-2-benzo
thiazolsulfenamid
Die Kautschukmischungen der Beispiele 1 bis 3 wurden jeweils folgendermaßen hergestellt. In einem Kneter mit einer Knetertemperierung von 50°C und einer Kneterdrehzahl von 50 pro min wurden in einer ersten Stufe die Elastomere ge geben und geknetet. Dann wurden Zinkoxid, Stearinsäure, Alterungsschutzmittel und Ozonschutzmittel zuge geben und eingeknetet. Anschließend wurden jeweils die Hälfte der Kieselsäure, des Rußes, des Verstärkungsmittels und des aromatischen Öls im Fall der Beispiele 1 und 2 und jeweils die Hälfte dem Rußes und des aromatischen Öls im Fall des Vergleichsbeispiels 3 eingeknetet. Schließlich wurde jeweils die zweite Hälfte der eben genannten Bestand teile zugegeben und eingeknetet. Bei dem gesamten Misch prozeß wurde eine maximale Temperatur von 160°C einge halten.
Die Kautschukmischungen der Beispiele 1 bis 3 wurden jeweils folgendermaßen hergestellt. In einem Kneter mit einer Knetertemperierung von 50°C und einer Kneterdrehzahl von 50 pro min wurden in einer ersten Stufe die Elastomere ge geben und geknetet. Dann wurden Zinkoxid, Stearinsäure, Alterungsschutzmittel und Ozonschutzmittel zuge geben und eingeknetet. Anschließend wurden jeweils die Hälfte der Kieselsäure, des Rußes, des Verstärkungsmittels und des aromatischen Öls im Fall der Beispiele 1 und 2 und jeweils die Hälfte dem Rußes und des aromatischen Öls im Fall des Vergleichsbeispiels 3 eingeknetet. Schließlich wurde jeweils die zweite Hälfte der eben genannten Bestand teile zugegeben und eingeknetet. Bei dem gesamten Misch prozeß wurde eine maximale Temperatur von 160°C einge halten.
Nach Abkühlung der Mischungen wurde in einer zweiten Stufe
nochmals geknetet, wobei wiederum eine Temperatur von 160°C
nicht überschritten wurde. Die zweite Stufe wurde nur bei
den Kautschukmischungen der Beispiele 1 und 2 durchgeführt,
dagegen nicht bei der Rußmischung von Beispiel 3. Schließ
lich wurde in einer dritten Stufe (bei dem Beispiel 3 die
zweite Stufe) das Vulkanisationssystem aus Schwefel und
Vulkanisationsbeschleunigern auf einer Walze eingemischt.
Auch hierbei wurde eine Temperatur unterhalb der Vernetzungs
temperatur eingehalten.
An den aus den Kautschukmischungen hergestellten Probe
körpern wurde der Verlustfaktor tanδ bestimmt. Dem für die
Kautschukmischung des Beispiels 3 gemessenen Wert wurde
der Wert 100 zugeordnet, und die für die anderen Kautschuk
mischungen gemessenen Werte wurden jeweils als Relativwerte
gegenüber dem Bezugswert 100 in der Tabelle 2 angegeben.
Werte über 100 bedeuten eine Verbesserung der Eigenschaften.
Entsprechend wurde bei den Werten vorgegangen, die für den
Rollwiderstand und das Fahrverhalten auf nasser Straße bei
den aus den Kautschukmischungen hergestellten Reifen ge
messen wurden. Alle Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben.
Claims (13)
1. Mit Schwefel vulkanisierbare Kautschukmischung, die ein
Copolymer aus konjugiertem Dien und vinylaromatischer
Verbindung, Kieselsäure als Füllstoff, üblicherweise ver
wendete Zusätze sowie ein Vulkanisationssystem enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschukmischung 10 bis
85 Gewichtsteile durch Emulsionspolymerisation herge
stelltes Copolymer aus konjugiertem Dien und vinylaroma
tischer Verbindung, 5 bis 40 Gewichtsteile Polyisopren,
10 bis 50 Gewichtsteile Polybutadien, 25 bis 90 Gewichts
teile Kieselsäure sowie 20 bis 90 Gewichtsteile Ruß ent
hält, wobei alle Gewichtsteile jeweils auf 100 Gewichts
teile Gesamtelastomere bezogen sind.
2. Kautschukmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 20 bis 75 Gewichtsteile durch Emulsionspolymeri
sation hergestelltes Copolymer aus konjugiertem Dien und
vinylaromatischer Verbindung, 10 bis 30 Gewichtsteile
Polyisopren und 15 bis 50 Gewichtsteile Polybutadien ent
hält.
3. Kautschukmischung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie 30 bis 80 Gewichtsteile Kiesel
säure enthält.
4. Kautschukmischung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß sie 30 bis 45 Gewichtsteile Kieselsäure enthält.
5. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß sie 30 bis 70 Gewichtsteile
Ruß enthält.
6. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das durch Emulsionspolymeri
sation hergestellte Copolymer aus konjugiertem Dien und
vinylaromatischer Verbindung einen Gehalt an vinylaro
matischer Verbindung von 10 bis 50 Gew.-% aufweist.
7. Kautschukmischung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Copolymer einen Gehalt an vinylaromatischer
Verbindung von 15 bis 45 Gew.-% aufweist.
8. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß das durch Emulsionspolymeri
sation hergestellte Copolymer aus konjugiertem Dien und
vinylaromatischer Verbindung eine Glasübergangstemperatur
im Bereich von -25°C bis -55°C hat.
9. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß das Polyisopren einen 3,4-Bin
dungsgehalt von mindestens 50 Gew.-% aufweist.
10. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß das Polybutadien einen 1,4-cis-
Bindungsgehalt von mindestens 90 Gew.-% aufweist.
11. Kautschukmischung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß sie als durch Emulsionspoly
merisation hergestelltes Copolymer Styrol-Butadien-Copoly
mer enthält.
12. Reifenlauffläche, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
mit Schwefel vulkanisierbare Kautschukmischung nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 11 enthält.
13. Reifen, dadurch gekennzeichnet, daß er eine mit Schwefel
vulkanisierte Lauffläche nach Anspruch 12 aufweist.
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DE19944442691 DE4442691A1 (de) | 1994-11-30 | 1994-11-30 | Kautschukmischung, daraus hergestellte Reifenlauffläche und Reifen mit dieser Reifenlauffläche |
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DE4442691A1 true DE4442691A1 (de) | 1996-06-05 |
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ID=6534580
Family Applications (1)
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DE19944442691 Withdrawn DE4442691A1 (de) | 1994-11-30 | 1994-11-30 | Kautschukmischung, daraus hergestellte Reifenlauffläche und Reifen mit dieser Reifenlauffläche |
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