DE4434679A1 - Verdichtungssystem zum Formen und Verdichten von Formstoffen zu Formkörpern in Formkästen - Google Patents
Verdichtungssystem zum Formen und Verdichten von Formstoffen zu Formkörpern in FormkästenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verdichtungssystem zum Formen und Verdichten
von Formstoffen zu Formkörpern mit einer Oberseite und mit einer Unter
seite in Formausnehmungen von Formkästen mit Durchführung des Ver
dichtungsvorganges in einer oder in mehreren Verfahrensstufen. Diese Art
von Verdichtungssystemen findet Anwendung bei Maschinen zur Herstel
lung von Beton-Fertigprodukten (z. B. Pflastersteinen) und bei Gießerei-
Formmaschinen.
Die anspruchsvollere Aufgabe stellt sich bei Betonsteinmaschinen. Hier
kommt es neben einer Verdichtung mit größtmöglicher Rohdichte und einer
sich möglichst über den ganzen Formkörperquerschnitt erstreckenden Ho
mogenität bezüglich aller Eigenschaften auch darauf an, während des Ver
dichtungsvorganges bestimmte Betoneigenschaften zu erhalten bzw. zu er
zeugen. Was die Betoneigenschaften anbetrifft, so darf es z. B. zu keiner in
vertikaler Richtung stattfindenden Korngrößen-Entmischung kommen und
der Zementleim muß sich in der richtigen Konsistenz entwickeln und auch
alle Kornoberflächen benetzen können.
Beim Einsatz von solchen Verdichtungssystemen in der industriellen Pro
duktion ist es wichtig, daß das Verdichtungssystem sich den Bedürfnissen
unterschiedlicher Produktarten flexibel anpassen kann, daß der Verdich
tungsvorgang in einer kurzen Zeitspanne durchführbar, und daß eine gute
Reproduzierbarkeit der Produkteigenschaften gewährleistet ist.
Unter anderem wegen der damit verbundenen höheren Verdichtungslei
stung soll es sich bei der Gattung von Verdichtungssystemen, auf die sich
die Erfindung bezieht, um eine solche handeln, bei welcher das Bewe
gungserzeugungs-System, von dessen Bewegungen letztendlich die Ver
dichtungskräfte abgeleitet werden, seine Bewegungen in ununterbrochener
Abfolge, d. h., als Schwingungsbewegungen erzeugen soll.
Bei dem bekannten Stand der Technik besteht das Bewegungserzeugungs-
System aus einem Schwing-Massensystem mit der Schwingmasse mSchw und
einem Antriebssystem zur Erzeugung gerichteter Schwingungen mit Spei
cherung der kinetischen Schwingenergie entweder in Form von kinetischer
Energie rotierender Unwucht-Massen (am häufigsten angewandt) oder in
Form von oszillierenden Massen in Verbindung mit Federelementen. Die da
bei erzeugten Schwingungen könnten theoretisch rein sinusförmig verlau
fen.
Bei einer ersten Anwendungsvariante derartiger Verdichtungssysteme ist
der Formkasten starr mit dem Schwing-Massensystem verbunden und der
mitbewegte Formstoff kann eine Eigenbewegung durchführen, die von der
Bewegung des Schwing-Massensystems abweicht. Der Ablauf der Ei
genbewegungen in Größe, Richtung und Phase relativ zur Schwingbewe
gung ist meistens von stochastischer Natur und nicht vorbestimmbar und
ändert sich auch unter dem Einfluß der voranschreitenden Verdichtung.
Bei der zweiten Anwendungsvariante liegt der Formkasten und auch der
Formkörper mit seiner Unterseite auf einer Grundplatte (z. B. Brett) auf,
welche durch Impulse, die ihr durch Stoßvorgänge mit dem darunter ange
ordneten Bewegungserzeugungs-System bei dessen Aufwärts-Bewegungen
mitgeteilt werden, ebenfalls zu entsprechenden aufwärtsstrebenden
Freiflugbewegungen gezwungen wird.
Die abwärts verlaufenden Freiflugbewegungen werden entweder durch das
Anschlagen gegen eine sogenannte Pralleiste oder durch den erneuten Zu
sammenstoß mit der Schwingmasse mSchw des Bewegungserzeugungs-Sy
stems schlagartig gestoppt. In beiden Fällen wirkt der Stoß zwischen
Grundplatte und Schwingmasse mSchw mit einem Beschleunigungs-Schock
auf die Formmasse, woraus schließlich dynamische Verdichtungskräfte PDyn
abgeleitet werden.
Auch infolge des Umstandes, daß dabei getrennt verlaufende Eigenbewe
gungen von Formkasten und Formstoff relativ zu den Bewegungen des Be
wegungserzeugungs-Systems entstehen, ist in dem zuletzt beschriebenen
Falle der Verlauf der Eigenbewegungen des Formstoffs relativ zur
Schwingmasse ebenfalls nicht definiert.
Für beide Varianten gilt für Betonsteinmaschinen als Anhaltswert, daß die
Schwingfrequenz fSchw des Bewegungserzeugungs-Systems mit 50 Hz oder
höher gefahren werden soll. In der praxisnahen deutschen Fachliteratur
herrscht die Ansicht vor, daß für die optimale Entwicklung und Verteilung
des Zementleims eher eine höhere Frequenz vorteilhaft sei. [Siehe "Beton
werk und Fertigteil-Technik", Bauverlag GmbH, Wiesbaden, Heft 4/1977,
Seite 220, Zeilen 14 ff. bzw. Fachbuch "Außenrüttler", Verlag moderne In
dustrie, Landsberg, (Fa. Bosch GmbH) Seite 11].
Teilweise wird auch eine Schwingbeschleunigung aSchw = ASchw * w² des
Bewegungserzeugungs-Systems von aSchw = 50 m/s² an aufwärts als Maß
stab für eine Dimensionierung zur Erzielung einer guten Verdichtung
herangezogen. Es kann inzwischen jedoch nachgewiesen werden, daß eine
Erhöhung der in die Formmasse pro Zeiteinheit einbringbaren Verdich
tungsenergie vor allem mit abnehmender Beschleunigung gesteigert werden
kann.
Als nachteilig an den bekannten Verdichtungssystemen ist anzusehen, daß
sowohl bei der ersten, wie auch bei der zweiten Anwendungsvariante die
Eigenbewegungen des Formstoffes relativ zu der Schwingbewegung des
Bewegungserzeugungs-Systems in einem unkoordinierten und laufend sich
ändernden Verhältnis stehen. Es sind keine Mittel vorgesehen, um die Re
lativlage der Eigenbewegungen während der Verdichtung zu messen
und/oder zu beeinflussen.
Im Falle der zweiten Anwendungsvariante kommt hinzu, daß die von dem
Bewegungserzeugungs-System auf die Formmasse zu übertragenden Bewe
gungs-Impulse zunächst an die Grundplatte übertragen werden und erst
danach, nach einer Umwandlung durch die Grundplatte, an die Formmasse
weitergegeben werden. Das hat u. a. zur Folge, daß im Falle der Verwen
dung von Brettern als Grundplatte mit abwechselnden Brettern mit unter
schiedlichen Steifigkeiten sich auch die Verdichtungsergebnisse verändern.
Als äußerst gravierender Nachteil der zweiten Anwendungsvariante erweist
sich der bei den Stoßvorgängen sich entwickelnde hohe Geräuschpegel.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, den Verdichtungsprozeß zu verbes
sern, und zwar vor allem bezüglich der Reduzierung der derzeitig bei sol
chen Maschinen anzutreffenden hohen Geräuschentwicklung, sowie auch,
um im Hinblick auf eine hohe Verdichtungsqualität und eine gute
Reproduzierbarkeit der Verdichtungseigenschaften den Verdichtungsprozeß
besser kontrollierbar und lenkbar zu machen.
Die Lösung der Aufgabe ist in Patentanspruch 1 definiert; vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung geht aus von der Erkenntnis, daß eine gewünschte hohe
Verdichtungsqualität, verbunden mit einer hohen Produktivität, nur bei
Anwendung jenes Prinzips erreicht werden kann, bei welchem die Ver
dichtungsenergie unter der Einwirkung von an der Unterseite und/oder
Oberseite der Formkörper auftretenden hohen Stoß-Beschleunigungen in
den Formstoff eingetragen wird.
Die Größe der Stoßbeschleunigung, und damit auch die Größe der Stoßge
räusche, wird maßgeblich mitbestimmt durch die Steifigkeit der an der
Stoßstelle, wo die zwei (notwendigerweise benötigten) zusammenstoßenden
Massensysteme mit der dabei herrschenden Relativgeschwindigkeit als
Stoßgeschwindigkeit vStoß zusammenstoßen, an der Kraftübertragung be
teiligten Körper. Um der Forderung nach harten Beschleunigungsstößen
und hoher Geräuschdämpfung gleichzeitig nachkommen zu können, wird die
Stoßstelle bei der vorliegenden Erfindung an die Unterseite und/oder
Oberseite der Formkörper verlegt. Dabei wird bezüglich der angestrebten
Geräuschverminderung die Dämpfungsfähigkeit des Formstoffes und die
lärmmäßig isolierte Lage der Stoßstellen genutzt.
Die Erfindung legt nicht nur den Ort der möglichen Stoßstellen an der
Unterseite und/oder Oberseite des Formkörpers fest, sondern beinhaltet
auch gleichzeitig, daß sich eine Stoßstelle nicht auch zwischen Formkasten
und Schwingmasse bilden darf. Dieses Prinzip erfordert es, daß der Form
kasten synchron mit der Schwingmasse mSchw des Bewegungserzeugungs
systems mitschwingen muß, was praktisch ein Festspannen des Formka
stens gegen die Schwingmasse bedeutet.
Gleichzeitig soll es das Verdichtungssystem nach der Erfindung auch ge
statten, bei der Anwendung bei einer Steinformmaschine, die geformten
und verdichteten Formkörper nach unten aus dem Formkasten abzuschie
ben und danach in horizontaler Lage abzutransportieren. Der Transport
der Formkörper soll auch auf Grundplatten (z. B. Brettern) möglich sein,
die bereits beim Verdichtungsvorgang zwischen Schwingmasse mSchw und
Formkasten eingespannt waren, und deren Oberseite mit der Unterseite
der Formkörper eine Stoßstelle bilden konnte. Daher ist es ein typisches
Merkmal des erfindungsgemäßen Verdichtungssystems, über eine spezielle,
mit der Schwingmasse mSchw synchron mitschwingende Festspann-Einrich
tung zu verfügen, wie sie in Merkmal e) des Patentanspruchs 1 definiert
ist. Für die Anwendung der Erfindung bei Gießerei-Formmaschinen wird
das Merkmal e) nach Maßgabe des Anspruchs 34 ein wenig modifiziert.
Als für den Verdichtungsprozeß maßgebliche Stoßbeschleunigung ist sowohl
die an der Stoßstelle meßbare Stoßbeschleunigung aStoß, als auch die da
von abgeleitete, an anderen Stellen im Wirkbereich der dynamischen Ver
dichtungskraft PDyn meßbare Stoßbeschleunigung bs, anzusehen.
Die Erfindung berücksichtigt auch die Erkenntnis, daß die als Folge von
Verdichtungsstößen in den Formstoff bzw. den Formkörper übertragbare
Verdichtungsenergie ΣWn, wie auch die erzielbare dynamische Verdich
tungskraft PDyn bzw. die damit zusammenhängende Stoßbeschleunigung
aStoß, vom Quadrat der Stoßgeschwindigkeit vStoß zwischen den beiden
zusammenstoßenden Massensystemen abhängig ist. Daraus ergibt sich ei
nerseits die Forderung, die Bedingungen derart zu gestalten, daß hohe
Stoßgeschwindigkeiten vStoß prinzipiell erzielbar sind, und andererseits
die Forderung, die entsprechenden Einflußgrößen derart zu manipulieren,
daß die gewünschten Stoßgeschwindigkeiten erreicht und eingehalten wer
den.
Was den Umstand anbetrifft, prinzipiell hohe Stoßgeschwindigkeiten erzie
len zu können, wird darauf hingewiesen, daß das erfindungsgemäße Ver
dichtungssystem mit dem sogenannten Gegenschlagverfahren (siehe auch
Fig. 3), also ohne eine sogenannte Pralleiste arbeitet, wobei bei entspre
chender Einflußnahme auf den Stoß-Phasenwinkel βStoß sich die Einzelge
schwindigkeiten, nämlich die Schwinggeschwindigkeit vSchw, Stoß der
stoßenden Schwingmasse mSchw (später auch Schwing-Massesystem ge
nannt) und die Fallgeschwindigkeit vFall, Stoß der gestoßenen Massen
(später Freiflug-Massesystem genannt) zu einer Relativgeschwindigkeit als
Stoßgeschwindigkeit vStoß addieren. Das kann bei einem Stoß-Phasenwinkel
im Bereich von βStoß = 2π zur Verdoppelung der beim Stoß erreichten Stoß
geschwindigkeit vStoß, also zu vStoß = 2 * vSchw, Stoß führen, was einer
Vervierfachung der entsprechenden Stoßbeschleunigung aStoß entspricht.
Wie man zeigen kann, hängt die wirklich erreichte Stoßgeschwindigkeit
ganz erheblich von den noch zu erklärenden Beurteilungsgrößen ab, die
man aus dem zeitlichen Ablauf der Bewegungskurven der stoßenden und
der gestoßenen Massen ableiten kann. Als solche Beurteilungsgrößen kom
men z. B. in Frage, der Stoß-Phasenwinkel βStoß, der Luftspalt L und die
Schwingamplitude ASchw mit ihren speziellen Werten AO oder AU.
Die vorrichtungsmäßige Ausstattung eines Verdichtungssystems nach der
weiter ausgebauten Erfindung umfaßt daher auch Meßeinrichtungen und
Auswerteeinrichtungen zur Ermittlung der Istwerte dieser Beurteilungs
größen, sowie eine Antriebseinrichtung des beteiligten Bewegungserzeu
gungs-Systems, deren Aktuatoren durch eine Steuerungs- oder Regelungs
einrichtung derart beeinflußt werden können, daß der Verdichtungsprozeß
in vorgegebener Weise und bezüglich vorgegebener Steuer- und/oder Re
gelgrößen gelenkt bzw. geregelt werden kann.
Im Prinzip können bei der bewußten Lenkung bzw. Regelung des Verdich
tungsprozesses verschiedene physikalische Größen als Lenkungs- bzw. Re
gelgrößen eingesetzt werden. Sofern die dabei eingesetzten Größen, z. B.
die Stoßbeschleunigung aStoß bzw. bs, Stoßgeschwindigkeit vStoß, Ver
dichtungsweg sv oder umgesetzte Verdichtungsenergie ΣWn nicht gleich
zeitig die erwähnten Beurteilungsgrößen sind, können letztere dennoch in
die Lenkung des Verdichtungsprozesses mit einbezogen sein. Diese Art von
Einbeziehung kann z. B. darin bestehen, während der Regelung einer ande
ren Größe die Grenzen des Regelbereiches, z. B. in Form eines zulässigen
oberen und unteren Grenzwertes für den Luftspalt L oder für den Stoß-
Phasenwinkel βStoß vorzugeben.
In einer besonders vorteilhaften Ausbildung der Erfindung stellen die
gleichzeitig dabei bezüglich ihrer Istwerte zu ermittelnden Beurteilungs
größen Luftspalt L, Stoß-Phasenwinkel βStoß oder Amplitude AO und/oder
AU selbst die mit Hilfe einer Regeleinrichtung nach vorgegebenen zeitab
hängigen Soll-Funktionen fSoll(t) zu regelnden Regelgrößen dar. Von be
sonderer Bedeutung ist hierbei, daß die Stoßgeschwindigkeit vStoß in er
heblichem Maße von dem Stoß-Phasenwinkel βStoß abhängig ist. Man kann
zeigen, daß vStoß Maximalwerte erreicht, wenn die Größe des Stoß-Pha
senwinkels βStoß im Bereich von 2π oder einem Vielfachen davon liegt.
Selbstverständlich können bei den möglichen Regelungen der genannten
Regelgrößen andere Störgrößen mit kompensiert werden. Dies trifft neben
den variierenden Steifigkeitswerten von am Stoßvorgang beteiligten Bret
tern vor allem auf die sich bei dem Verdichtungsvorgang ständig verän
dernde Stoßzahl εStoß (mit εStoß als Kenngröße der Stoßtheorie) zu.
Man kann zeigen, daß die Größe des Stoß-Phasenwinkels βStoß beim Vorlie
gen eines sinusförmigen Schwingungsverlaufes wenigstens vom unteren
Umkehrpunkt PU bis zum Auftreffpunkt PA (Fig. 3) im wesentlichen von
der im Punkt PA herrschenden maximalen Schwingungs-Beschleunigung
amax = AU * w² abhängig ist (mit w als Kreisfrequenz).
Daraus kann abgeleitet werden, in welcher Weise die (oder der) Stell-Ak
tuatoren (Stell-Aktuator) einzugreifen haben: Wenn die Kreisfrequenz w
(Schwingfrequenz fSchw) konstant bleiben soll, wie es z. B. beim Reso
nanzschwinger angezeigt ist, hat der Stell-Aktuator im wesentlichen auf
die Größe der Schwingamplitude ASchw, hier besonders auf die Größe von
AU als Stellparameter einzuwirken. Falls die Amplitude AU konstant bleiben
soll (wie es beim normalen Unwucht-Schwingungserreger zwangsläufig der
Fall ist), hat der Stell-Aktuator auf die Kreisfrequenz w Einfluß zu neh
men. Bei entsprechender Ausrüstung der Antriebseinrichtung wird im Ide
alfall die Schwingamplitude ASchw und die Kreisfrequenz w, bzw. die
Schwingfrequenz fSchw (= w/2π) zugleich verstellt.
Ein weiterer Beitrag zu Lärmreduzierung ergibt sich aus der folgenden
Weiterbildung der Erfindung: Die in die Formmasse bei einem Verdich
tungsstoß einbringbare Verdichtungsenergie Wn ist proportional zum Qua
drat der beim Verdichtungsstoß vorherrschenden Relativgeschwindigkeit
vStoß. Der Wert für vStoß wird dann maximal, wenn auch die maximale
Schwinggeschwindigkeit vmax = ASchw * w maximal wird.
Wie man auch theoretisch einfach ableiten kann, wächst bei Einhaltung ei
nes bestimmten Stoß-Phasenwinkels βStoß, z. B. βStoß = 2 * π, überraschen
derweise und entgegen den Aussagen der fachmännischen Lehre nach dem
Stand der Technik die für die Produktivität wichtige, maximal mögliche
Verdichtungsleistung etwa linear mit fallender Frequenz der Verdichtungs
stöße. Aus diesem Grunde bietet es sich an, die Schwingfrequenz fSchw
oder die Stoßfrequenz fStoß in den Bereich der Niedrigfrequenz zu legen,
wo praktisch bereits bei fStoß 27 Hz die untere Hörgrenze für Töne un
terschritten ist.
Die Erfindung wird anhand von 3 Zeichnungen näher erläutert:
- Fig. 1a und 1b zeigen in einem durch die Hochachse gelegten Schnitt
die schematisierte Darstellung einer ersten Variante eines Verdichtungssy
stems in zwei Ausrüstungsstufen für einen ersten Verfahrensschritt "Vor
verdichtung" (Fig. 1a) und für einen zweiten Verfahrensschritt "Hauptver
dichtung" (Fig. 1b).
- Fig. 2 zeigt ebenfalls im Schnitt durch eine Hochachse die schemati
sierte Darstellung einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung ein
schließlich der Organe einer zugehörigen Regeleinrichtung.
- Fig. 3 zeigt in 2 Diagrammen Verläufe von Schwingwegen bzw. Freiflug
wegen in Abhängigkeit von der Zeit bzw. vom Schwingwinkel w * t zur Er
läuterung einiger theoretischer Zusammenhänge.
In Fig. 3 werden 2 Weg-Zeit-Diagramme bzw. Schwingweg-Schwingwinkel-
Diagramme für ein Verdichtungssystem dargestellt, bei welchem die
Schwingbewegungen des Schwing-Massesystems eines Bewegungserzeu
gungs-Systems mit konstanter Frequenz und variabler unterer Amplitude
AU [AU, 1 beim Schwingwegverlauf 300 und AU, 2 < AU, 1 beim Schwingweg
verlauf 302] verlaufen. Die Diagramme könnten den Betrieb eines Bewe
gungserzeugungs-Systems wiedergeben, bei welchem das Schwing-Massesy
stem durch eine entsprechende Federabstützung, (wie z. B. in Fig. 1 ge
zeigt) mit der durch die Federkonstante festgelegten Resonanzfrequenz
schwingt.
Im oberen Diagramm ist gezeigt, wie im Punkt PH die beiden bis dahin sich
mit einem synchronen Bewegungsablauf gemäß der Kurve 300 bewegenden
Teil-Massen des Schwing-Massesystems und des Freiflug-Massesystems
trennen, so daß jede Teil-Masse ihre eigene Bewegung (304, 312) vollführt.
Das Freiflug-Massesystem soll in diesem Falle lediglich unter dem Einfluß
der Erdbeschleunigung oben auf dem Schwing-Massesystem aufliegen. Dies
hat zur Folge, daß während des nach oben gerichteten Schwingungs
ausschlages (mit der Amplitude AO) der Kurve 300 in dem durch den Ab
hebepunkt PH gekennzeichneten Augenblick, in welchem die Schwingungs
beschleunigung des Schwing-Massesystems eine nach unten gerichtete Be
schleunigung a < g (g = Erdbeschleunigung) annimmt, das Freiflug-Massesy
stem von dem Schwing-Massesystem abhebt und im Freiflug den eigenen
Weg einer Wurfbewegung 304 zurücklegt.
Während der getrennt verlaufenden Eigenbewegungen der Teil-Massen ent
steht zwischen ihnen ein sich ständig zwischen dem Wert Null und einem
Maximalwert Lmax verändernder Relativabstand L (Luftspalt L).
Die Freiflugbewegung endet im Auftreffpunkt PA, wo das Freiflug-Massesy
stem mit dem Schwing-Massesystem unter Austausch eines Bewegungs-Im
pulses zusammenstößt. Sofern der Stoß nicht absolut elastisch verläuft,
wird dabei ein Teil der Stoßenergie in eine Verformungsenergie Wn umge
setzt, welche abhängig ist vom Quadrat der Relativgeschwindigkeit vStoß
zwischen beiden Massesystemen beim Stoß. Die Verformungsenergie Wn
kann gleichgesetzt werden mit der bei jedem Stoßvorgang durch das
Verdichtungssystem zur Verdichtung der Formmasse umgesetzten
Verdichtungsenergie.
Nach dem Stoß im Punkt PA verläuft die Bewegung beider Massesysteme
wieder synchron bis zum neuen Abhebepunkt PH, welcher dem alten Abhe
bepunkt PH im Winkelabstand 2π folgt. Sofern der Stoßvorgang und der
Schwingungsverlauf sich in gleichbleibender Weise bei jedem neuen
Schwingungszyklus wiederholen sollen, muß dem Schwing-Stoß-System lau
fend Energie zugeführt werden, und zwar derart, daß wenigstens die bei
dem letzten Stoßvorgang verlorene Energie bis spätestens zum nächsten
Stoßvorgang wieder zugeführt worden ist.
Die Zeit Tβ des Freifluges des Freiflug-Massesystems vom Abhebepunkt PH
bis zum Auftreffpunkt PA kann als Stoß-Phasenwinkel βStoß bezeichnet
werden. Um den Abhebepunkt PH zeitlich festlegen zu können, kann z. B.
ein Phasenwinkel α definiert werden, welcher mit dem unteren Umkehr
punkt PU der Schwingbewegung beginnt und beim Abhebepunkt PH endet.
Für den ohne Stoß durchführbaren, sinusförmig verlaufenden Schwin
gungsvorgang läßt sich ein Punkt PN definieren, bei welchem die Schwing-
Beschleunigung aSchw den Wert Null und die Geschwindigkeit v den Maxi
malwert vmax = AU * w aufweist. Unter den gleichen Verhältnissen erreicht
die Schwing-Beschleunigung ihren Maximalwert aSchw, max im Punkt PU mit
aSchw, max = AU * w².
Man kann zeigen, daß die Größe des Stoß-Phasenwinkels βStoß im wesentli
chen abhängig sein kann von der Größe der im Punkt PU erreichten
Schwingbeschleunigung, bzw. auch von der Größe der im Punkt PN er
reichten Schwinggeschwindigkeit. Durch Zufuhr von Energie in das
Schwingsystem kann bei gleichbleibender Schwingfrequenz fSchw der
Stoß-Phasenwinkel β₁ vergrößert werden, so daß der Auftreffpunkt PA
weiter nach rechts wandert. Damit verbunden ist eine Verkleinerung des
Winkels α. Die Vergrößerung des Stoß-Phasenwinkels β erreicht einen mar
kanten Wert βStoß = 2π dann, wenn der Auftreffpunkt mit dem nächstfol
genden Abhebepunkt PH zusammenfällt.
Mit einer Vergrößerung des Stoß-Phasenwinkels β₁ ist auch gleichzeitig
eine Vergrößerung der Relativgeschwindigkeit vStoß verbunden, so daß mit
der Vergrößerung von βStoß in Anbetracht der quadratischen Abhängigkeit
der Stoß-Verlustenergie Wn von vStoß auch gleichzeitig eine exponentielle
Vergrößerung von Wn stattfindet.
Im unteren Diagramm der Fig. 3 ist jener Fall dargestellt, bei welchem β₂
= 2π und die Freiflugzeit Tβ , 2 = 2π/w beträgt. Bei einer Schwingung mit
einer Amplitude AU, 2 ohne Stoßvorgang würde der Verlauf der Schwin
gungsbewegung 302 während des nach oben gerichteten Schwingungs-Aus
schlages ebenfalls sinusförmig und mit einer Amplitude AO von der glei
chen Größe wie AU, 2 verlaufen, was durch den Kurvenzug 308 angedeutet
ist.
Da bei dem im Punkt PA erfolgenden Stoß die Größe des Impulses I =
mSchw * v (PA) des Schwing-Massesystems verringert wird durch die Abgabe
jenes Impulses I = mFM * v (PA), welcher das Freiflug-Massesystem zu seiner
Freiflugbewegung gemäß der Kurve 310 zwingt, und durch die Abgabe von
Verdichtungsenergie Wn, erreicht die nach dem Stoß von dem Schwing-
Massesystem vollführte Schwingungsbewegung nur noch eine Amplitude
AO, 2 < AU, 2.
Die Energie für die Kompensation von bei jedem Zyklus auftretenden Ver
lustenergie-Mengen, wie für Wn und für die allgegenwärtige Verlust-Rei
bungsenergie δER, kann dem ganzen System über die Masse mSchw des
Schwing-Massesystems und/oder des Freiflug-Massesystems zugeführt wer
den. Bei einem Verdichtungssystem gemäß der Fig. 1 kann die Energiezu
fuhr z. B. laufend über die Antriebsmotoren 106 eines Unwucht-Schwin
gungserregers erfolgen.
Eine Vergrößerung des Stoß-Phasenwinkels βStoß über den Wert 2π hinaus
kann durchaus sinnvoll sein. Allerdings ist für einen solchen Fall zu be
achten, daß wegen der dann im Auftreffpunkt PA verringerten Schwingge
schwindigkeit die nächstfolgende Freiflugbewegung zu kurz gerät, so daß
erst wieder mit dem übernächsten Zyklus ein Stoß-Phasenwinkel von β <
2π erreicht werden kann. Ab etwa einem Wert β 2,5 * π kommt es dann
wieder zur Ausführung von Freiflugbewegungen nur einer Größe.
Mit einer geeigneten Regeleinrichtung zur Beeinflussung der Antriebsein
richtung können unterschiedlich vorgebbare Stoß-Phasenwinkel βStoß von
β = 2 * π bis β = 6 * π oder größer eingestellt werden. Damit ist die Möglich
keit geschaffen, mit einem Schwingsystem konstanter Frequenz, wie es z. B.
bei einem in Resonanz betriebenen Feder-Masse-System vorliegen kann,
eine Verdichtung mit unterschiedlichen Stoßfrequenzen vorzunehmen.
Der Phasenwinkel β kann ganz allgemein durch die Zeitdifferenz zweier
beliebiger, periodisch wiederkehrender Zeitereignisse definiert werden, wo
bei wenigstens ein Zeitereignis aus einer bei einem Verdichtungsstoß mit
wirkenden physikalischen Größe abgeleitet werden muß.
Einen Rückschluß auf die zu erwartende Stoßgeschwindigkeit vStoß erlaubt
auch der ermittelbare Wert des Luftspaltes L. Wie aus dem Vergleich des
oberen und unteren Diagrammes in Fig. 3 hervorgeht, wächst auch der je
weils maximal mögliche Luftspalt Lmax mit der Vergrößerung des Stoß-Pha
senwinkels βStoß und erreicht seinen größten Wert etwa im Bereich von
β = 2π. In mancher Hinsicht kann bezüglich der möglichen Verwertung des
Informationsgehaltes zur Kontrolle, Steuerung oder Regelung des Verdich
tungsprozesses die Größe Luftspalt L gegen die Größe Stoß-Phasenwinkel
βStoß ausgetauscht werden. Der Größen-Wert des Luftspaltes L kann aus
der Differenz der Wegverläufe des Schwing-Massesystems ermittelt werden.
In Fig. 1 ist ein Verdichtungssystem nach der Erfindung mit einer ersten
Ausrüstungsstufe für die Vorverdichtung (Fig. 1a) und mit einer zweiten
Ausrüstungsstufe für die Hauptverdichtung (Fig. 1b) dargestellt. Innerhalb
eines auf dem Fundament 102 aufstehenden Maschinenrahmens 104 ist ein
Bewegungserzeugungs-System 100 untergebracht, welches aus dem
Schwing-Massesystem 108 und der Antriebseinrichtung 114 besteht. Zu dem
Schwing-Massesystem gehören die Grundplatte 110 und ein mit dieser fest
verbundener Formkasten 112.
Die Antriebseinrichtung umfaßt eine Energiewandlungs-Einrichtung in Form
von Federn 116, mit denen die Masse mSchw des Schwing-Massesystems
108 einen Resonanzschwinger mit vorgegebener Resonanzfrequenz bildet,
wobei die Federn derart mit Grundplatte und Maschinenrahmen verbunden
sein mögen, daß sie auch Zugkräfte übernehmen können. Die Federn ent
nehmen dem Bewegungserzeugungs-System z. B. beim Abwärtsschwingen bis
zum Erreichen des unteren Umkehrpunktes (z. B. Pu in Fig. 3)
Bewegungsenergie und speichern diese als Federenergie. Danach geben sie
die gespeicherte Energie wieder ab, damit diese mit Beginn der Aufwärts
bewegung wieder voll in kinetische Energie umgewandelt wird.
Die Antriebseinrichtung umfaßt weiterhin noch in der Form eines Unwucht-
Schwingungserregers 118 eine Energiezufuhr-Einrichtung für die Zufuhr
von Bewegungsenergie (auch als Ersatz von Reibungs-Verlustenergie) und
von Verdichtungsenergie (welche die Formmasse auf dem Umweg über die
kinetische Energie des Schwing-Massesystems erhält).
Der Unwucht-Schwingungserreger 118 wird gebildet aus zwei gegensinnig
synchron umlaufenden Unwuchtkörpern 120, angetrieben von zwei An
triebsmotoren 106 derart, daß die Erregerfrequenz knapp, etwa um 10%,
oberhalb oder unterhalb der Resonanzfrequenz liegt. Für den Fall, daß die
Energiezufuhr zu dem Bewegungserzeugungs-System 100 erhöht werden
soll, beeinflußt die (nicht dargestellte) Regeleinrichtung die z. B. als Asyn
chronmotoren ausgebildeten Antriebsmotoren 106 über einen (nicht darge
stellten) Wechselrichter derart, daß deren Drehfrequenz näher an die Re
sonanzfrequenz heranrückt.
Die Funktion der Bestandteile des Bewegungserzeugungs-Systems 100
könnte jedoch auch eine andere sein: Danach wird die Amplitude und Fre
quenz der Schwingungen des Schwing-Massesystems ausschließlich von ei
nem Unwucht-Schwingungserreger 118 (wie bereits beschrieben) vorgege
ben. Die Federn 116 sind dann ganz weich eingestellt und dienen nur der
Schwingungsisolation.
In diesem Falle sind beide Einzelfunktionen der Antriebseinrichtung 114 im
Unwucht-Schwingungserreger 118 inkorporiert: Die Energiezufuhr-Ein
richtung für die Zufuhr von Bewegungsenergie und/oder Verdichtungs
energie besteht aus den Antriebsmotoren und den die Energie übertragen
den Unwuchtkörpern 120. Die Energiewandlungs-Einrichtung ist auf die
Antriebsmotoren nicht angewiesen und ist ausschließlich in den rotierenden
Unwuchtmassen verkörpert. Es findet ein dauernder Energiewandel von
kinetischer Energie des Schwing-Massesystems in kinetische Energie der
Unwuchtmassen (und umgekehrt) statt, wobei der translatorischen
Schwingbewegung des Schwing-Massesystems eine der Unwucht-Rotation
überlagerte Drehschwingung entspricht.
Der Unwucht-Schwingungserreger 118 könnte anstelle der 2 Antriebsmoto
ren 106 und der 2 Unwuchtkörper 120 auch deren je 4 enthalten. Damit
wäre dann neben einer Veränderung der Schwingfrequenz (durch Verän
dern der Drehfrequenz) auch gleichzeitig eine Veränderung der
Schwingamplitude ASchw möglich. Mit einer Meßeinrichtung für den
Schwingweg mit einem unteren Teil 122 und einem oberen Teil 124 kann
die Ist-Größe des Schwingweges SSchw = f(t), inklusive seiner zeitlichen
Ableitungen f′(t) und f′′(t) ermittelt und das entsprechende Signal über
den Leitungsweg 128 zu einer (nicht dargestellten) Regeleinrichtung wei
tergeleitet werden.
Die Antriebsmotoren 106 werden von einem die Motoren in ihrer Betriebs
weise steuernden Energiestellgerät 130 beaufschlagt, wobei letzteres durch
das Stellsignal Y der Regeleinrichtung beeinflußt wird. Die Regeleinrich
tung soll das Signal s des Schwingweges in vergleichbarer Weise zur Be
einflussung des Stellsignales y weiterverarbeiten, wie dies in Fig. 2 mit
den Organen 200, 202, 203 und 206 gezeigt ist.
Im Inneren des Formkastens 112 befindet sich die Formmasse 126, aus wel
cher durch Zufuhr von Verdichtungsenergie der Formkörper entsteht.
Die Verdichtungsenergie wird der Formmasse portionsweise zugeführt, und
zwar im wesentlichen in Form von bei zwischen dem Formkörper 126 und
der Grundplatte 110 stattfindenden Zusammenstößen entstehenden Stoß-
Verlust-Energiemengen Wn. Zur Herbeiführung der notwendigen Stoßvor
gänge wird das Schwing-Massesystem in eine derartige Schwingbewegung
versetzt, daß der (noch lose) Formstoff bzw. der bereits verdichtete Form
körper (dessen Masse im vorliegenden Falle allein das Freiflug-Masse
system bildet) in vorbestimmbarer Weise eine Freiflugbewegung relativ zum
Schwing-Massesystem ausführt, wie es anhand der Fig. 3 beschrieben
wurde.
In Fig. 1a symbolisiert der unterhalb des Formkörpers 126 erkennbare
Freiraum 132 den während des Freifluges entstehenden Relativabstand L
oder auch Luftspalt L. Dieser Freiraum wird sich wenigstens zu Beginn ei
ner Verdichtung nicht in der gezeigten Form bilden, sondern sich auch in
vertikaler Richtung in der Formmasse selbst zwischen den einzelnen Form
stoff-Bestandteilen, in viele kleine Einzelräume aufgeteilt, einstellen. Erst
bei fortgeschrittener Verdichtung hebt die Formstoff-Masse mit ihrer Un
terseite 134 von der Oberseite 136 der Grundplatte 110 ab.
Dann kann es zwischen Unterseite und Oberseite auch zur Ausbildung ei
nes Unterdruckes kommen, was sich auf die theoretisch mögliche Verdich
tungswirkung, welche abhängig ist von der beim Zusammenstoß vorhan
denen Relativgeschwindigkeit vStoß, jedoch kaum auswirkt. Denn die bei
der Vergrößerung des Luftspaltes L unter Überwindung der Luftdruck-
Differenz zu leistende Arbeit wird bei der Verkleinerung des Luftspaltes L
wieder zur Beschleunigung der Verkleinerung, bzw. zur Erhöhung der Re
lativgeschwindigkeit vStoß eingesetzt.
Beim Aufprall der Unterseite 134 auf die Oberseite 136 werden die einzel
nen Bestandteile des Formkörpers in vertikaler Richtung gesehen mit un
terschiedlicher Beschleunigung abgebremst. Dadurch entsteht in vertikaler
Richtung ein Gefälle des dynamischen Preßdruckes von einem Maximalwert
an der Unterseite 134 bis auf den Wert Null an der Oberseite 138 des
Formkörpers. Dies ist der Hauptgrund, weshalb die Vorverdichtung in ei
nem zweiten Verfahrensschritt mit einer Hauptverdichtung fortgesetzt wer
den sollte, was anhand der Fig. 1b aufgezeigt wird.
Aus Fig. 1b ist ersichtlich, daß die Hauptverdichtung im Anschluß an die
Vorverdichtung lediglich durch den Einsatz zusätzlicher Organe (die der
Einfachheit halber in Fig. 1a nicht dargestellt wurden) erfolgt, wobei das
ganze Bewegungserzeugungs-System 100, in der gleichen Weise wie bei
Fig. 1a geschildert, zur erneuten Anwendung gelangt.
Im Gegensatz zu der in Fig. 1a gezeigten Konstellation wird das Freiflug-
Massesystem 170 bei dem Verdichtungssystem gemäß der Fig. 1b durch
einen Formstempel 150 mit einem angeschlossenen Stempel-Auflastkörper
152 gebildet. Der Stempel-Auflastkörper ist - durch den Maschinenrahmen
104 in horizontaler Richtung geführt - zur Ausführung von vertikalen
Freiflugbewegungen relativ zum Schwing-Massesystem vorgesehen, was
durch den Doppelpfeil 166 symbolisiert ist.
Mit einer Nachführ-Einrichtung 164, an welcher mit Hilfe von auf Zug und
Druck belastbaren Federn 154 der Stempel-Auflastkörper 152 befestigt ist,
kann letzterer in seiner Position auf und ab verstellt werden. Die Nach
führ-Einrichtung besteht aus dem bezüglich seiner horizontaler Lage
durch den Maschinenrahmen 104 geführten Nachführschlitten 156, welcher
seine Antriebsbewegung über eine Antriebsspindel 162 durch Drehung der
selben - symbolisiert durch den Pfeil 168 - mitgeteilt bekommt.
Die Antriebsspindel greift über einen Gewindeteil 158 in ein entsprechen
des Innengewinde im Nachführschlitten 156 ein, wodurch bei Drehung der
Antriebsspindel durch einen nicht dargestellten Antriebsmotor eine Ver
stellbewegung erzeugt wird. Die axialen Lagerkräfte werden über zwei
Bunde 160 gegen den Maschinenrahmen 104, in dem die Antriebsspindel
auch radial gelagert ist, ab gestützt.
Die Verdichtungsarbeit wird dem Formkörper 126 auch bei der Hauptver
dichtung durch die Herbeiführung von Stoßvorgängen zwischen dem Frei
flug-Massesystem 170 und dem Schwing-Massesystem 108, zu welchem in
diesem Falle auch die Masse des Formkörpers 126 zu zählen ist, zugeführt.
Doch im Gegensatz zu der Vorverdichtung wird der Stoß zwischen den
beiden Massesystemen jetzt derart durchgeführt, daß der Luftspalt L zwi
schen der Oberseite 138 des Formkörpers und der Stempelstirn 172 auf-
und abgebaut wird, was wie folgt geschieht:
Das Bewegungserzeugungssystem 100 führt - symbolisiert durch den Pfeil
174 - Schwingungsbewegungen aus, welche in einer bereits im Zusammen
hang mit Fig. 1a geschilderten Weise erzeugt sein können. Dabei können
Stoßvorgänge erzeugt und gesteuert bzw. geregelt werden, wie sie im Zu
sammenhang mit der Fig. 3 beschrieben wurden. Der Freiflug des Freiflug-
Massesystems kann durch Verstellen der Nachführ-Einrichtung 164, und
zwar durch eine damit verbundene Änderung der Vorspannkraft der Fe
dern 154, bezüglich der Größe des Stoß-Phasenwinkels βStoß und/oder des
Luftspaltes L beeinflußt werden.
Da die beim Zusammendrücken der (in diesem Falle weich abgestimmten)
Federn 154 aufzubringende Arbeit bei deren Entspannung zurückgewonnen
wird, kann durch eine absenkende Verstellung der Nachführ-Einrichtung
der Luftspalt Lmax verringert werden, ohne, daß dabei die Stoßgeschwin
digkeit vStoß selbst verringert wird. Der höchste dynamische Preßdruck
wird an der Oberseite 138 des Formkörpers erzeugt. Im Gegensatz zur
Vorverdichtung ist das Gefälle des Preßdruckes zum anderen Ende des
Formkörpers hin sehr gering.
Mit der vertikalen Verstellung der Nachführeinrichtung 164 werden zu
sätzlich noch zwei andere Funktionen realisiert: Zum einen kann mit einer
Nachführ-Bewegung eine Konstanthaltung der Vorspannung der Federn 154
bei sich infolge der fortschreitenden Verdichtung verringernder Höhe des
Formkörpers 126 erreicht werden; zum anderen werden mit Hilfe von
Nachführ-Bewegung auch die notwendigen Höhenverstellungen des Stem
pels 150 beim Wechsel des Formstoffes oder des Formkastens 112 vorge
nommen. Die mit den Bezugszeichen 106, 110, 112, 122, 124 gekennzeichne
ten Organe erfüllen die gleichen Funktionen wie die gleichlautenden Be
zugszeichen in Fig. 1a.
In Fig. 2 wird ein Verdichtungssystem gezeigt, welches ähnlich wie jenes
gemäß der Fig. 1b arbeitet, jedoch mit Abwandlungen bezüglich der Befe
stigung des Formkastens am Schwing-Massesystem 207 und des Bewe
gungserzeugungs-Systems 240. Letzteres besteht auch hier wieder aus den
beiden Funktionsgruppen Schwing-Massesystem 207 und Antriebseinrich
tung 215. Die Antriebseinrichtung 215 umfaßt die als Energiewandlungs-
Einrichtung fungierenden Federn 217, welche zusammen mit der Masse des
Schwing-Massesystems 207 ein Resonanz-Schwingsystem bilden, und die
hydraulische Energiezufuhr-Einrichtung.
Die hydraulische Energiezufuhr-Einrichtung besteht aus zwei doppeltwir
kenden Zylindern 238 mit den im Maschinenrahmen 204 fest eingesetzten
Zylinderkörpern 236 und den Kolben 228, welche über Kolbenstangen 230
fest mit dem Schwingtisch 211 verbunden sind. Die Energiezufuhr-Ein
richtung hat in diesem Falle die Aufgabe, die erstmalig einzubringende
Bewegungsenergie, die Verlustenergie, sowie die in die Formmasse zu
übertragende Verdichtungsenergie in der Funktion eines Resonanz-Erre
gers aufzubringen.
Zu dem Schwing-Massesystem sind in Fig. 2 zu zählen: Der Schwingtisch
211, die Grundplatte 294, der Formkasten 213, sowie zwei Spannbügel 292
und 296 einer Festspann-Einrichtung 298.
Das Freiflug-Massesystem umfaßt im wesentlichen: Der Stempel-Auflastkör
per 251, der Formstempel 250, und - für den Fall, daß der Luftspalt L sich
unterhalb des Formkörpers befindet - der Formkörper 226, der mit seiner
Oberseite unmittelbar an der Stirnseite 272 des Formstempels anliegt.
Die Nachführ-Einrichtung 264, im wesentlichen bestehend aus dem Nach
führschlitten 256 und der antreibbaren Antriebsspindel 262, sowie der an
der Nachführ-Einrichtung über Federn 254 (welche zur Aufnahme von Zug- und
Druckkräften vorgesehen sind) aufgehängte Stempel-Auflastkörper 251
führen ihre Einzelfunktionen und ihr Zusammenspiel in der gleichen Weise
durch, wie es für die gleichlautenden Organe bereits in Fig. 1b beschrie
ben wurde.
Die beiden Spannbügel 292 und 296 einer Festspann-Einrichtung 298 sind
- durch Mittellinien 266 angedeutet - fest mit dem Schwingtisch 211 verbun
den. In ihrem oberen Teil enthalten sie hydraulische Spannzylinder 290,
die in nicht dargestellter Weise von einem Druckfluid beaufschlagt werden
können, so daß ihre Spannstempel 288 nach unten fahren und beim Aufbau
eines Bewegungswiderstandes eine vorbestimmte Spannkraft entwickeln.
Mit der durch die Spannzylinder 290 entwickelbaren Spannkraft werden
die Spannleisten 286 des Formkastens 213 fest gegen den Schwingtisch 211
gespannt, womit gleichzeitig auch die unter den Formkasten plazierte
Grundplatte 294 mit eingespannt ist. Um bei der Vibration des Schwingti
sches mit festgespanntem Formkasten und mit festgespannter Grundplatte
für ein stets spielfreies Anliegen der entsprechenden Anlageflächen zu
sorgen und um ein Abheben der Grundplatte und/oder der Unterseite des
Formkastens zu verhindern, sind spezielle Vorsorgemaßnahmen getroffen,
wie sie in Anspruch 13 beschrieben sind.
Mit der dargestellten Festspann-Einrichtung kann bei zurückgefahrenen
Spannstempeln 288 und bei hochgefahrenem Formstempel 250 die Grund
platte 294 mitsamt dem darauf stehenden Formkasten 213 in horizontaler
Richtung aus dem Maschinenrahmen herausgefahren werden, beispielsweise,
um die fertigen Formkörper 226 aus dem Formkasten zu entsorgen, oder,
um den Formkasten neu mit Formstoff zu versorgen.
In einer andersartigen, nicht dargestellten Ausführungsart der Festspann-
Einrichtung 298 soll eine anderweitige Handhabung der Grundplatte und
des Formkastens möglich sein, wobei die Grundplatte 294 wie folgt als
Wechselpalette benutzt wird:
- - Nach Fertigstellung eines Formkörpers durch Verdichten und nach dem mit der Festspann-Einrichtung durchgeführten Vorgang "Festspannung aufheben", kann der Formkasten mit Hilfe einer besonderen (nicht darge stellten) Heb- und Senkeinrichtung (die auch in Verbindung mit der Fest spann-Einrichtung ausgeführt sein kann) in vertikaler Richtung angehoben werden, um dabei den Formkörper zu entformen und auf der Grundplatte 294 abzulegen.
- - Danach erfolgt der Abtransport der mit dem Formkörper belegten Grundplatte in horizontaler Richtung, während gleichzeitig eine neue, leere Grundplatte 294 in horizontaler Richtung herantransportiert und auf dem Schwingtisch 211 unterhalb des hochgehobenen Formkastens abgelegt wird.
- - Anschließend erfolgt mit Hilfe der Heb- und Senkeinrichtung eine Absen kung des leeren Formkastens (in vertikaler Richtung) bis zum Ablegen mit der Formkasten-Unterseite auf der Oberseite 282 der neuen Grundplatte, wonach unter Einsatz der Festspann-Einrichtung erneut ein Vorgang "Festspannung einleiten" durchgeführt wird, der mit der spielfreien Ver spannung von Formkasten, Grundplatte und Schwingtisch endet.
- - Nach dem Hochfahren des Formstempels 250 mit Hilfe der Nachführ-Ein richtung 264 in seine höchste Endstellung kann in dem über dem Formka sten 213 geschaffenen Freiraum eine Fülleinrichtung in den Maschinenrah men 204 einfahren und den Formkasten von oben mit neuem Formstoff fül len.
- - Sobald die Fülleinrichtung wieder entfernt ist, wird der Formstempel 250 mittels der Nachführ-Einrichtung 264 wieder abgesenkt, um in der in Fig. 2 gezeigten Höhenstellung erneut an der Verdichtung beteiligt zu werden.
Die Organe der Festspann-Einrichtung, in Fig. 2 im wesentlichen die
Spannbügel 292 und 296, müssen nicht zwangsläufig komplett mit dem
Schwingtisch 211 synchron mitschwingend befestigt sein. Vielmehr kommt
auch eine Lösung in Frage, bei der die Festspann-Einrichtung unter Bei
behaltung der ansonst benötigten (bereits zuvor geschilderten) anderen
Funktionen derart ausgeführt ist, daß die zum Festspannen von Formka
sten und/oder Grundplatte benötigten Festspannkräfte über Federelemente
auf die entsprechenden mitschwingenden Spannstellen geleitet sind. Dabei
kann ein wesentlicher Teil der Festspann-Einrichtung stationär, d. h. nicht
mit der Schwingbewegung mitbewegt, angeordnet sein.
Es ist eine Meßeinrichtung vorgesehen zur Ermittlung des Istwertes der
Höhe des Formkörpers 226 mit einem fest mit dem Stempel-Auflastkörper
251 verbundenen oberen Teil 274 und mit einem fest mit dem Spannbügel
292 verbundenen unteren Teil 276, deren Signal (in einer nicht darge
stellten Weise) einer übergeordneten Steuerung zugeführt ist.
Mit gleicher Funktion versehen wie die entsprechende Meßeinrichtung
122/124 in Fig. 1a ist die Meßeinrichtung mit dem oberen Teil 224 und dem
unteren Teil 222 gebildet. Ihr Signal, den Ist-Wert des Schwingweges
SSchw des Schwing-Massesystems betreffend, wird über den Leitungsweg
278 der Regeleinrichtung 280 zugeführt.
Die durch den Kolben 228 im Zylinder 238 abgetrennten Verdrängungs
räume 232 und 234 sind über Fluidleitungen 218, 220 mit einem Servoventil
216 verbunden, durch welches die Verdrängungsräume wahlweise mit einer
Druckquelle 212 oder einem Tank 214 zusammengeschaltet werden können.
Durch eine entsprechende Betätigung des Stellgliedes 210 können die Kol
ben 228 somit im richtigen Zeitpunkt und mit der vorbestimmten Dosierung
Bewegungsenergie in das Bewegungserzeugungs-System 240 einspeisen.
Die richtige Ansteuerung erfährt das Stellglied 210 durch die vom Regler
206 ausgegebene Stellgröße y, welche zum Zwecke der Anpassung an das
Stellglied zunächst dem Wandlungsorgan 208 zugeführt wird, in welchem
die Stellgröße y bezüglich ihres Wertes und/oder ihrer physikalischen
Größe gewandelt wird zur Stellgröße y′, welche schließlich dem Stellglied
210 aufgeschaltet ist.
Das über den Leitungsweg 278 geleitete Signal für den Istwert des
Schwingweges SSchw = f(t) wird einer Auswerteeinheit 200 zugeleitet, in
welcher, z. B. auch durch die Auswertung der zeitlichen Ableitungen f′(t)
und f′′(t), zunächst die Zeitpunkte für den Abhebepunkt PH und den Auf
treffpunkt PA (vergl. Fig. 3) ermittelt, und danach die Werte der Phasen
winkel (α und/oder β), der Freiflugzeit Tβ und (mit Hilfe der Signale der
Meßeinrichtung 274/276) des Luftspaltes L errechnet werden.
Die Istwerte der Phasenwinkel αI, βI (bzw. auch die Istwerte der entspre
chenden Zeiten) und die Istwerte des Luftspaltes L sind neben den von
dem Organ 203 ausgegebenen Sollwerten der Phasenwinkel αs, βs und des
Luftspaltes L die Eingangswerte für die Regeleinrichtung 280. In der Ver
gleicherschaltung 202 wird aus den Eingangswerten die Regelabweichung e
ermittelt und dem Funktionsgenerator 206 zugeführt. Dort wird nach vor
gegebenen Algorithmen das passende Stellsignal y generiert.
Der Verdichtungsvorgang basiert auch bei dem Verdichtungssystem gemäß
der Fig. 2 auf der Herbeiführung von Verdichtungsstößen zwischen dem
Schwing-Massesystem und dem Freiflug-Massesystem nach vorgegebenen
Ablaufkriterien, wie im Zusammenhang mit Fig. 3 beschrieben. Der den
Freiflug kennzeichnenende Luftspalt L bildet sich hier zwischen der Un
terseite 284 des Formkörpers 226 und der Oberseite 282 der Grundplatte
294.
Bei entsprechender Beaufschlagung der Antriebseinrichtung und/oder bei
entsprechender Einstellung bzw. Dimensionierung aller beteiligten Organe
kann der Luftspalt auch überwiegend an der Oberseite des Formkörpers
226 (wie z. B. in Fig. 1b) oder aber auch - wenigstens bei ein- und demsel
ben Verdichtungsvorgang - sowohl an der Unterseite als auch an der Ober
seite des Formkörpers erzeugt werden. Bei Ausbildung eines Luftspaltes L
im wesentlichen an der Oberseite des Formkörpers gilt die Masse des
Formkörpers als dem Schwing-Massesystem zugeschlagen.
Es ist bevorzugt, daß auch bei dem Verdichtungssystem nach Fig. 2 die
Beurteilungsgrößen Stoß-Phasenwinkel βStoß, Freiflugzeit Tβ oder Luftspalt
L als bei dem Verdichtungsvorgang nach vorgegebener Sollfunktion fSoll(t)
zu regelnde Regelgrößen eingesetzt werden. Als Regelgrößen eines opti
mierten Verdichtungsvorganges können aber auch andere physikalische
Größen, wie z. B. die Stoßbeschleunigung aStoß oder die Stoßgeschwindig
keit benutzt werden. In einem solchen Falle kommen dann die Verwer
tungsergebnisse der Beurteilungsgrößen βStoß, Tβ und L bei der Kontrolle
des Verdichtungsvorganges zum Einsatz, z. B. bei der Überwachung eines
zulässigen Regelbereiches bei der Regelung mit einer anderen Regelgröße.
Das Organ 203 ist Teil einer (nicht dargestellten) übergeordneten Steue
rung, in welcher die Sollwerte für die Regelgröße als konstante oder va
riable Größen vorgegeben bzw. generiert werden. In der übergeordneten
Steuerung wird auch das Signal der Meßeinrichtung 274/276 zur Ermitt
lung der Höhe des Formkörpers verarbeitet. Bei normaler Betriebsweise
wird in Abhängigkeit von der Information dieses Signals die Verstell
bewegung der Nachführ-Einrichtung 264 gesteuert. Das Signal der Meßein
richtung 274/276 beinhaltet gleichzeitig aber auch Informationen über den
zeitlichen Verlauf des Verdichtungsprozesses.
Diese Informationen können ebenso wie die anderweitig ableitbaren Infor
mationen über den zeitlichen Verlauf der über die Energiezufuhr-Einrich
tung geleiteten Energiemengen von der übergeordneten Steuerung derart
verarbeitet werden, daß dadurch die Bildung der Sollwerte, z. B. für αs
oder βs beeinflußt wird.
Man erkennt auch, daß mit einer Verstellbewegung der Nachführ-Einrich
tung 264 wegen der damit verbundenen Veränderung der Vorspannkraft
der Federn 254 Einfluß genommen werden kann auf die Größe des Luft
spaltes L und damit auch auf den Stoß-Phasenwinkel βStoß. Die Einre
gelung der Regelgröße βStoß oder L kann damit auch dadurch erfolgen,
daß die (nicht dargestellte) Antriebseinrichtung für die Nachführ-Einrich
tung 264 als zweites Stellglied der Regelstrecke mit einer, von der Regel
einrichtung 280 aus gegebenen gesonderten Stellgröße y₂ geführt wird
(nicht dargestellt).
Ein als Resonanz-Schwingsystem ausgebildetes Bewegungserzeugungs-Sy
stem 240 bietet den Vorteil, daß durch die Speicherung der Schwingener
gie in den Federn 217 eine mit hohem Wirkungsgrad und sehr lärmarm ar
beitende Energiewandlungs-Einrichtung vorhanden ist. Da der Wirkungs
grad-Vorteil auch abhängig ist von der Höhe der Masse mSchw der
Schwingmasse, wirkt er sich besonders günstig aus bei einer Anordnung
gemäß Fig. 2, wo die Schwingmasse relativ hoch ausfällt. Neben einem mit
dem Resonanzbetrieb arbeitenden Bewegungserzeugungs-System kommt
natürlich auch bei dem Verdichtungssystem gemäß Fig. 2 ein Bewegungser
zeugungs-System mit einer Antriebseinrichtung wie für Fig. 1 vorgesehen
in Frage.
Die in den Zeichnungen Fig. 1 bis 3 beschriebenen Verdichtungssysteme
lassen sich auch bei Gießerei-Formmaschinen einsetzen, wobei einige Abän
derungen zu beachten sind, wie sie z. B. in Anspruch 34 formuliert sind.
Bei der praktischen Ausführung der beschriebenen Verdichtungssysteme
sind die wegen der Übersichtlichkeit schematisierten Grundfunktionen na
türlich mit zusätzlichen Einzelfunktionen auszustatten. Hierzu gehört bei
spielsweise, daß die Formkästen 112, 213 mit einer Mehrzahl von Formaus
nehmungen ausgestattet sind. Die im Zusammenhang mit der Steuerung
oder Regelung von Vorgängen benutzten Begriffe entsprechen den Defini
tionen nach DIN 19226, Ausgabe Mai 1968.
Claims (41)
1. Verdichtungssystem zum Formen und Verdichten von Formstoffen zu
Formkörpern (126, 226) mit einer Oberseite (138) und mit einer Unterseite
(134) in Formausnehmungen von Formkästen zur Durchführung des Ver
dichtungsvorganges in einer oder in mehreren Verfahrensstufen durch
Aufbringung von Preßdruck, welcher wenigstens teilweise als dynamischer
Preßdruck als Ergebnis von unter Mitwirkung eines Bewegungserzeu
gungs-Systems herbeigeführten Verdichtungsstößen erzeugt ist, gekenn
zeichnet durch die Kombination folgender Merkmale,
- a) ein zu dem Bewegungserzeugungs-System (100, 240) zugehöriges Schwing-Massesystem (108, 207) mit der Schwingmasse mSchw, mit welchem der Formkasten (112, 213) wenigstens bei der Durchführung des Verdich tungsvorganges synchron mitbewegt verbunden ist, ist unter Miteinbezie hung einer Antriebseinrichtung (114, 215) zur Durchführung von vertikalen Schwingbewegungen mit der nominellen Schwingamplitude ASchw (174) und mit der Schwingfrequenz fSchw vorgesehen,
- b) die Antriebseinrichtung (114, 215) umfaßt eine Energiezufuhr-Einrich tung für die Zufuhr von Bewegungsenergie und/oder Verdichtungsenergie und wenigstens eine Energiewandlungs-Einrichtung für die Entnahme von Bewegungsenergie in der einen Schwingrichtung und für die erneute Zu fuhr von bevorzugt zwischenzeitlich gespeicherter Bewegungsenergie bei der Schwingbewegung in der anderen Schwingrichtung,
- c) ein Freiflug-Massesystem (170, 270), zu welchem wenigstens die Masse ei nes auf der Oberseite der Formkörper aufliegenden, die Formstempel mitumfassenden Stempel-Auflastkörpers (251, 152) zu rechnen ist, ist zur Durchführung von vertikalen Hubbewegungen vorgesehen, wobei infolge einer dazu passend vorgenommenen Beeinflussung der Betriebsparameter der Antriebseinrichtung mit dem Schwing-Massesystem (108, 207) Stoßvor gänge ausgeführt sind, derart, daß im wesentlichen bei Beginn des Stoßvorganges beide Massesysteme entgegengesetzt gerichtete Geschwin digkeiten aufweisen,
- d) eine Stoßstelle (282/284), an welcher zwei am Stoß beteiligte Körper (226, 294) mit den unterschiedlichen Einzelgeschwindigkeiten des Schwing- Massesystems (207) einerseits und des Freiflug-Massesystems (270) ande rerseits mit der dabei als Relativgeschwindigkeit definierbaren Stoßge schwindigkeit vStoß zusammenstoßen, kann gebildet werden,
- - entweder an der Unterseite (284) des Formkörpers, wenn vor dem Stoß die Masse des Formkörpers (226) im wesentlichen synchron mit der Masse mFM und zugehörig zu der Masse mFM des Freiflug-Massesystems (270) mitbewegt worden ist,
- - oder an der Oberseite (138) des Formkörpers (126), wenn vor dem Stoß die Masse des Formkörpers im wesentlichen synchron mit der Masse mSchw und zugehörig zu der Masse mSchw des Schwing-Massesystems (108) mit bewegt worden ist,
- e) es ist eine nach Durchführung des Spannvorganges während der Stoß verdichtung mit der Masse des Schwing-Massesystems (207) synchron mit schwingende kraftbetätigte Festspann-Einrichtung (298, 292/296) für das Festspannen des Formkastens gegen das Schwing-Massesystem vorgesehen, welche derart ausgeführt ist,
- - daß entweder nach Aufhebung der Spannkraft eine horizontale Relativ verschiebung zwischen Formkasten (213) und Schwing-Massesystem (207) ermöglicht ist,
- - oder daß nach durchgeführtem Entspannungsvorgang eine vertikale Re lativbewegung zwischen dem Formkasten (213) und dem Schwing-Massesy stem (207) ermöglicht ist, und daß eine Platte (294) horizontal unterhalb des Formkastens (213) verschieblich ist, welche Platte wenigstens beim Abtransport der entformten Formkörper (226) diesen als Transportunter lage dient.
2. Verdichtungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus
dem zeitlichen Verlauf der Relativbewegungen von Schwing-Massesystem
und Freiflug-Massesystem unter Miteinbeziehung einer Meß- und Auswerte
einrichtung zur Ermittlung von aus dem Verlauf der Relativbewegungen
ableitbaren physikalischen Größen wenigstens eine Beurteilungsgröße ab
geleitet ist, wobei im Gefolge der Verwertung des Informationsgehalts dieser
Beurteilungsgröße
- - entweder der Verdichtungsvorgang selbst beeinflußt wird durch die An triebseinrichtung betreffende Stellmaßnahmen, welche durch die Mitwirkung einer Steuerungseinrichtung und/oder einer Regelungseinrichtung als Än derungen der Werte entsprechender Einflußgrößen umgesetzt sind,
- - und/oder eine bestimmte Zustandsgröße des Verdichtungssystems signali siert wird, mit welchem Signal an dem Verdichtungssystem vorzunehmende Einstellarbeiten oder Wartungsarbeiten signalisiert sind.
3. Verdichtungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
bezüglich ihrer Werte zu ändernde Einflußgrößen wahlweise, einzeln oder
in Kombination, vorgesehen sind: Die Schwingamplitude ASchw, die
Schwingfrequenz fSchw, die Verstellhöhe einer Nachführ-Einrichtung, die
Energiedosis, die einer hydraulischen oder elektrischen Antriebseinrich
tung pro Schwingungszyklus zugeführt wird.
4. Verdichtungssystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Beurteilungsgröße ein Stoß-Phasenwinkel βStoß abgeleitet ist, wel
cher Stoß-Phasenwinkel als Zeitdifferenz oder Schwingwinkeldifferenz er
mittelt ist, und zwar aus den Ereigniszeiten zweier periodisch mit der
Schwingperiode oder einem Vielfachen dieser Periode auftretender Ereig
nisse, wobei wenigstens eine Ereignis-Zeit aus einer bei einem Verdich
tungsstoß auftretenden, meßbaren physikalischen Größe abgeleitet ist.
5. Verdichtungssystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Ist
werte des Stoß-Phasenwinkel βStoß ermittelt sind und daß der Stoß-Pha
senwinkel selbst mit Hilfe einer Regeleinrichtung als Regelgröße geregelt
ist.
6. Verdichtungssystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß Ist
werte des Stoß-Phasenwinkels βStoß ermittelt sind und daß die Verwertung
der Istwerte derart erfolgt ist, daß mit Kenntnis der Istwerte vorgegebene
Grenzwerte der Stoß-Phasenwinkel zur Eingrenzung eines Regelbereiches
einer während des Verdichtungsvorganges zu regelnden Größe eingehalten
sind.
7. Verdichtungssystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Beurteilungsgröße ein Luftspalt L an einer Stoßstelle ermittelt und
verwertet ist.
8. Verdichtungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Ist
werte des Luftspaltes L ermittelt sind, und daß der Luftspalt L selbst mit
Hilfe einer Regeleinrichtung als Regelgröße geregelt ist.
9. Verdichtungssystem nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß Ist
werte des Luftspaltes L ermittelt sind und daß die Verwertung der Ist
werte derart erfolgt ist, daß mit Kenntnis der Istwerte vorgegebene
Grenzwerte der Luftspalte L zur Eingrenzung eines Regelbereiches einer
während des Verdichtungsvorganges zu regelnden Größe eingehalten sind.
10. Verdichtungssystem nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Beurteilungsgröße eine Stoßbeschleunigung aStoß oder bs oder
eine Stoßgeschwindigkeit oder eine von diesen Größen ableitbare andere
Größe ermittelt ist und daß unter Verwertung der entsprechend ermittelten
Istwerte und unter Verwendung einer Regeleinrichtung eine dieser Größen
als Regelgröße geregelt ist.
11. Verdichtungssystem nach Anspruch 7, in Verbindung mit Merkmal d) in
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß - bei Vernachlässigung der durch
die verdichtungsbedingten Formkörperverkürzungen entstehenden Relativ
bewegungen - der Luftspalt L definiert ist,
- - entweder, bei Ausbildung der Stoßstelle an der Unterseite des Formkör pers, durch eine Relativbewegung zwischen Formkörper und Schwing- Massesystem,
- - oder, bei Ausbildung der Stoßstelle an der Oberseite des Formkörpers, durch eine Relativbewegung zwischen Formkörper und Freiflug-Massesy stem.
12. Verdichtungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine Grundplatte mittels einer horizontalen Re
lativverschiebung relativ zum Formkasten unter denselben verschiebbar
ist, welche Grundplatte wenigstens während des Verdichtungsvorganges
einerseits über ihre Oberseite in Kontakt mit den Formkörpern bringbar,
und andererseits zwischen Formkasten und Schwing-Massesystem, bevor
zugt mittels der Festspann-Einrichtung, einspannbar ist.
13. Verdichtungssystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
eine über wenigstens einen Großteil der Fläche der Grundplatte spielfrei
wirksame Einspannung durch eine besondere Formgestaltung in Form einer
Flächenwölbung der Oberseite und/oder Unterseite der Grundplatte oder
der Unterseite des Formkasten oder der Oberseite des Schwing-Massesy
stems bewirkt ist, derart, daß trotz Wölbung ein flächiges Anliegen der
Flächen durch bei dem Festspannvorgang vorgenommene Körperdeformatio
nen eines mit seiner Ober- und/oder Unterseite beteiligten Körpers er
zeugt ist.
14. Verdichtungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Verdichtungsvorgang im wesentlichen mit
einer Niederfrequenz, etwa im Bereich von fSchw = 27 Hz oder niedriger
betrieben wird.
15. Verdichtungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche 2 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Verlauf der Relativbewegun
gen ableitbaren Beurteilungsgrößen bei dem gleichen Verdichtungsvorgang
oder bei einem späteren Verdichtungsvorgang verwertet werden, bezogen
auf jenen Verdichtungsvorgang, bei welchem die Meßwerte zur Ableitung
der Beurteilungsgrößen ermittelt wurden.
16. Verdichtungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche 2 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß beide zur Bestimmung eines Stoß-Phasen
winkels βStoß benötigten Ereignis-Zeiten abgeleitet sind aus einer bei ei
nem Verdichtungsstoß auftretenden, meßbaren physikalischen Größe.
17. Verdichtungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche 2, 5, 8
bis 10, oder 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß für die zu regelnden
Größen Zeitfunktionen fSoll(t) für die Sollwerte vorgegeben sind.
18. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei der zur Durchführung der Regelung notwendigen
Veränderung der Parameter die zu dem Produkt ASchw * fSchw² propor
tionale Schwingbeschleunigung aSchw durch eine Kombination entsprechen
der Werte für ASchw und fSchw angestrebt wird, derart, daß das Ergebnis
des sich zur Stoßgeschwindigkeit vStoß proportional verhaltenden Pro
duktes ASchw * fSchw konstant bleibt.
19. Verdichtungssystem nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Regelung mit dem Stoß-Phasenwinkel βStoß als Regelgröße
eine Veränderung der Parameter ASchw und/oder fSchw durchgeführt
wird, derart, daß ein Parameter verkleinert und der andere vergrößert
wird, und umgekehrt.
20. Verdichtungssystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß
einer der Parameter nach einer vorgegebenen Zeitfunktion gesteuert oder
geregelt wird, während der andere Parameter zwecks Durchführung der
Regelung des Stoß-Phasenwinkels βStoß laufend angepaßt wird.
21. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 20, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Stoß-Phasenwinkel βStoß in einem Bereich von etwa
βStoß = 3/2 * π bis βStoß = 4π regelbar ist.
22. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 21, dadurch ge
kennzeichnet, daß die für die Ermittlung der Istwerte der Beurteilungs
größen zu messende physikalische Größen aus den Bewegungen des
Schwing-Massesystems und/oder des Freiflug-Massensystems abgeleitete
Weggrößen f(t) bzw. deren zeitliche Ableitungen f′(t) oder f′′(t) sind.
23. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung, betreffend die Funktion der
Energiezufuhr-Einrichtung und betreffend die Funktion der Energiewand
lungs-Einrichtung, in Form von hydraulischen Zylindern ausgeführt ist
und daß die bestimmenden Parameter der Bewegungserzeugung die
Schwingamplitude, die Zykluszeit T = 1/fSchw und die Höhenlage des unte
ren Umkehrpunktes (Amplituden AU, 1; AU, 2 oder Punkt Pv in Fig. 3) sind.
24. Verdichtungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß zusätzlich zum dynamischen Preßdruck ein an
derer Preßdruck vorgesehen ist, welcher abgeleitet ist aus einer über die
Formstempel auf die Formkörper in einer über eine Zeitfunktion vorgebba
ren Größe aufbringbaren Auflastkraft FAuf.
25. Verdichtungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche da
durch gekennzeichnet, daß die Auflaststempel durch eine Nachführ-Ein
richtung bezüglich ihrer Höhenlage und/oder bezüglich einer auf die Auf
laststempel einwirkenden Federkraft verstellbar sind.
26. Verdichtungssystem nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeich
net, daß über eine Variation der Auflastkraft und/oder über eine Verstel
lung der Nachführ-Einrichtung auf den Luftspalt L und/oder den Stoß-
Phasenwinkel βStoß im Sinne einer gewollten Beeinflussung derselben ein
gewirkt ist.
27. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Energiewandlungs-Einrichtung die zwischenzeit
lich zu speichernde Bewegungsenergie als Federenergie gespeichert ist.
28. Verdichtungssystem nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß
die die Energie speichernden Federn (116, 217) zusammen mit dem Schwing-
Massesystem (108, 207) als Resonanz-Schwingsystem betrieben sind und daß
die Energiezufuhr- Einrichtung als Erreger-Aktuator mit einem Linearmotor
in Form eines Hydraulikzylinders (238) oder mit Asynchronmotoren (106)
ausgerüstet ist.
29. Verdichtungssystem nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß
die die Energie speichernden Federn (116, 217) zusammen mit dem Schwing-
Massesystem als Resonanz-Schwingsystem betrieben sind und daß die En
ergiezufuhr-Einrichtung als Erreger-Aktuator mit einem Unwucht-Schwin
gungserreger (118) ausgestattet ist.
30. Verdichtungssystem nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß
die Regelung einer Regelgröße bewirkt ist durch eine Kombination der
Stellvorgänge "Dosierung der Energiezufuhr" und "Variation der Zyklus
zeit".
31. Verdichtungssystem nach Anspruch 23 oder 30, dadurch gekennzeich
net, daß der regelnde Eingriff in den Energiezufluß im Ergebnis als Rege
lung des Wertes der beim unteren Umkehrpunkt der Schwingbewegung
meßbaren Amplitude (AU, 1; AU, 2 in Fig. 3) definierbar ist, wobei im Spezi
alfall einer Konstantregelung eines Stoß-Phasenwinkels βStoß oder des
Luftspaltes L nach der Ausregelung von Störgrößen der Wert der Ampli
tude (AU, 1; AU, 2) konstant geregelt ist.
32. Verdichtungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine Meßeinrichtung (274/276) zur Erfassung
des sich in der Vertikalerstreckung des Formkörpers (226) verkörpernden
Verdichtungsfortschrittes bzw. des Verdichtungsweges sV vorgesehen ist,
und daß das daraus gewonnene Signal in einer übergeordneten Steuerung
zur Optimierung oder Regelung des Verdichtungsprozesses weiter verar
beitet ist.
33. Verdichtungssystem nach einem der voranstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Formstoff ein Betongemisch und das Ver
dichtungssystem ein Teil einer Betonsteinmaschine ist.
34. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 32, gekennzeich
net durch die Kombination folgender Merkmale,
- - der Formstoffist für die Funktion des Abformens eines Gießform-Model les vorgesehen,
- - wenigstens ein Gießform-Modell ist in der Formausnehmung unterge bracht und mit dem Schwing-Massesystem fest und mit diesem synchron mitschwingend verbunden,
- - der zu verdichtende und wenigstens an seiner Unterseite durch die Konturen des Gießform-Modells zu formende Formstoff ist bereits vor dem Verdichtungsvorgang neben dem und oberhalb des Gießform-Modells ange ordnet,
- - es ist eine Vielzahl von voneinander unabhängigen Formstempeln als Ein zelstempel vorgesehen, die mit ihrer Stirnseite in Kontakt mit dem Form stoff bringbar sind,
- - das Merkmal e) des Anspruchs 1 ist ersetzt durch das folgende Merkmal e): Es ist eine nach Durchführung des Spannvorganges während der Stoß verdichtung mit der Masse des Schwing-Massesystems synchron mitschwin gende kraftbetätigte Festspann-Einrichtung für das Festspannen des Formkastens gegen das Schwing-Massesystem vorgesehen, welche derart ausgeführt ist, daß nach durchgeführtem Entspannungsvorgang wenigstens eine vertikale Relativbewegung zwischen dem Formkasten und dem Schwing-Massesystem ermöglicht ist,
- - das Verdichtungssystem ist Teil einer Gießerei-Formmaschine.
35. Verdichtungssystem nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einzelstempel in einer Richtung parallel zur Schwingrichtung und un
abhängig voneinander beweglich sind.
36. Verdichtungssystem nach Anspruch 34 oder 35, dadurch gekennzeich
net, daß eine Stempel-Führungsplatte für die Aufnahme und Führung der
Einzelstempel vorgesehen ist, derart, daß jeder Einzelstempel gerade
geführt, jedoch praktisch ungehemmt und unabhängig von anderen Einzel
stempeln beweglich ist.
37. Verdichtungssystem nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stempel-Führungsplatte gegen den Formkasten und/oder gegen das
Schwing-Massesystem festspannbar ist.
38. Verdichtungssystem nach Anspruch 36 oder 37, dadurch gekennzeich
net, daß eine Preßeinrichtung vorgesehen ist, mit Hilfe derer die Einzel
stempel nach Ausführung der Hubbewegungen zur Erzeugung der dynami
schen Verdichtungskräfte mit einer im wesentlichen statisch wirkenden
Preßkraft beaufschlagbar sind.
39. Verdichtungssystem nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, daß
die Preßeinrichtung für jeden Formstempel einen eigenen, durch eine
Druckfluid-Kraft oder eine Feder-Kraft beaufschlagbaren, Einzel-Kolben
aufweist, welcher kraftübertragend mit dem ihm zugeordneten Formstempel
kuppelbar ist, und welcher mit seinem möglichen Hub an den auf die
Stempel-Führungsplatte bezogenen individuellen Verschiebeweg des zuge
ordneten Formstempels anpaßbar ist.
40. Verdichtungssystem nach Anspruch 38 oder 39, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Preßeinrichtung durch eine Nachführeinrichtung in
einer zur Schwingrichtung parallelen Richtung verschieblich ist.
41. Verdichtungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 41, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Festspann-Einrichtung [gemäß Merkmal e) in An
spruch 1 bzw. in Anspruch 34] derart abgeändert ist, daß die Festspann-
Einrichtung nicht insgesamt synchron mit dem Schwing-Massesystem mit
schwingend angeordnet ist, sondern daß die Festspannkräfte über Federn
auf Formkasten und Schwing-Massesystem geleitet sind, welche Federkräfte
andererseits gegen nicht synchron mit dem Schwing-Massesystem mit
schwingende Teile abgestützt sind.
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DE4434679A DE4434679A1 (de) | 1993-09-29 | 1994-09-28 | Verdichtungssystem zum Formen und Verdichten von Formstoffen zu Formkörpern in Formkästen |
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- 1994-09-28 DE DE4434696A patent/DE4434696A1/de not_active Withdrawn
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