DE4433113C2 - Einrichtung zum Aufladen und Abgeben elektrisch leitfähigen Sprühgutes - Google Patents
Einrichtung zum Aufladen und Abgeben elektrisch leitfähigen SprühgutesInfo
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- DE4433113C2 DE4433113C2 DE19944433113 DE4433113A DE4433113C2 DE 4433113 C2 DE4433113 C2 DE 4433113C2 DE 19944433113 DE19944433113 DE 19944433113 DE 4433113 A DE4433113 A DE 4433113A DE 4433113 C2 DE4433113 C2 DE 4433113C2
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Aufladen und Ab
geben elektrisch leitfähigen Sprühgutes.
Die Einrichtung zum Aufladen und Abgeben elektrisch leitfähi
gen Sprühgutes gemäß der vorliegenden Erfindung, im folgenden
einfacher als Sprühbeschichtungseinrichtung bezeichnet, umfaßt
im allgemeinen einen Vorratsbehälter für das Sprühgut und eine
Sprühvorrichtung, beispielsweise eine Handsprühpistole oder
einen Zerstäubungskopf in einer Beschichtungsanlage, die über
eine Verbindungsleitung mit dem Vorratsbehälter verbunden ist.
Ferner ist ein Hochspannungserzeuger vorgesehen, um das
Sprühgut elektrostatisch aufzuladen.
Das Sprühgut wird beispielsweise mittels Druckluft vom Vor
ratsbehälter zur Sprühvorrichtung gefördert und an der Aus
trittsöffnung der Sprühpistole zerstäubt und ausgestoßen.
Solche Sprühbeschichtungseinrichtungen werden allgemein zum
elektrostatischen Aufladen, Zerstäuben und Abgeben von elek
trisch leitfähigen, flüssigen Beschichtungsstoffen eingesetzt.
Sie eignen sich insbesondere für flüssige Farben und Lacke,
welche elektrostatisch aufgeladen und dann auf ein geerdetes
Werkstück gesprüht werden. Sie können jedoch auch für andere
elektrisch leitfähige Beschichtungsflüssigkeiten, wie Öle,
Reinigungsflüssigkeiten, Kunststoff-Beschichtungsmittel und
dergleichen, verwendet werden.
Die DE-A-33 17 650 zeigt und beschreibt eine Vorrichtung zum
elektrostatischen Verspritzen bzw. Versprühen von elektrisch
leitfähigen Flüssigkeiten, insbesondere Pflanzenbehandlungs
mitteln. Hierzu wird ein isolierter Behälter und ein Hochspan
nungserzeuger zum elektrostatischen Aufladen des Sprühgutes
verwendet. Die Probleme beim Versprühen von Pflanzenbe
handlungsmitteln sind jedoch ganz anders als bei der elektro
statischen Pulverbeschichtung, und schon aus diesem Grund wird
sich der Fachmann, der eine elektrostatische Pulverbeschich
tungsanlage verbessern will, an dieser Druckschrift voraus
sichtlich nicht orientieren.
Die DE-A-42 40 328 beschreibt eine elektrostatische Sprühbe
schichtungsvorrichtung für elektrisch leitfähige, nicht brenn
bare Beschichtungsflüssigkeit, die ebenfalls einen isolierten
Kunststoffbehälter und einen Hochspannungserzeuger aufweist.
Eine Schwierigkeit, die bei solchen Sprühbeschichtungseinrich
tungen auftritt, besteht darin, die angelegte Hochspannung
über das elektrisch leitfähige Sprühgut zu einem Erdpotential
abzuführen. Ferner kann die angelegte Hochspannung zumindest
teilweise von den Komponenten, welche das Sprühgut durchläuft,
abgestrahlt werden, so daß Spannungsverluste entstehen.
Bei herkömmlichen Sprühbeschichtungseinrichtungen, insbeson
dere bei elektrostatischen Beschichtungsvorrichtungen mit
handgehaltenen Sprühpistolen, werden diese Schwierigkeiten
häufig dadurch vermieden, daß die Hochspannungselektrode nicht
direkten Kontakt mit dem Beschichtungsstoff hat, um die Ver
luste gering zu halten. Dadurch wird die Sprühvorrichtung je
doch relativ schwer bzw. schlechter handhabbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Einrichtung zum Aufladen und Abgeben elektrisch leitfä
higen Sprühgutes anzugeben, die eine einfach aufgebaute und
leichte Sprühvorrichtung verwendet, um das elektrostatisch
aufgeladene Sprühgut an ein geerdetes Werkstück abzugeben.
Spannungsverluste aufgrund einer Abstrahlung der Hochspannung
sollen gering gehalten werden.
Diese Aufgabe wird durch eine Einrichtung zum Aufladen und
Abgeben elektrisch leitfähigen Sprühgutes mit den Merkmalen
von Anspruch 1 bzw. 11 gelöst.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird im wesentli
chen dadurch gelöst, daß ein Behälter aus elektrisch isolie
rendem Material, vorzugsweise Kunststoff, das elektrisch leit
fähige Sprühgut aufnimmt und daß der Hochspannungserzeuger am,
vorzugsweise im oder unter dem Behälterboden, angeordnet ist,
wobei eine ausreichende Isolation zwischen dem Behälterkörper
und dem Hochspannungserzeuger sichergestellt ist. Der Hoch
spannungsausgang des Hochspannungserzeugers ist mit dem Innen
raum des isolierten Behälters verbunden, um das Sprühgut elek
trostatisch aufzuladen. Das so erzeugte elektrostatische Po
tential wird durch die Flüssigkeitssäule vom Behälter über die
Verbindungsleitung zur Sprühvorrichtung übertragen, so daß
elektrostatisch aufgeladenes Sprühgut von der Auslaßöffnung
der Sprühvorrichtung abgegeben werden kann. Außerhalb des Be
hälters ist der Hochspannungserzeuger geerdet.
Die Einrichtung gemäß Anspruch 1 bzw. 11 hat den Vorteil, daß
die eigentliche Sprühvorrichtung, beispielsweise eine Hand
sprühpistole, mit einem vergleichsweise einfachen und wenig
aufwendigen Aufbau realisiert werden kann. Sie benötigt kein
Stromversorgungskabel, sei es für eine Niederspannung, sei es
für eine Hochspannung, und sie muß auch nicht zwingend eine
Elektrode zur elektrostatischen Aufladung des Sprühgu
tes aufweisen, wie bei bekannten derartigen Einrichtungen.
Dadurch kann die Sprühvorrichtung kostengünstig und unemp
findlich gegen Betriebsstörungen hergestellt und benutzt
werden. Durch den Einbau des Hochspannungserzeugers im Boden
des Behälters ist dieser gegen mechanische Einwirkungen ge
schützt, und das Gesamtsystem wird besonders kompakt und gut
handhabbar.
Um sicherzustellen, daß zum Zeitpunkt des Abschaltens der
Hochspannung zuverlässig das im Gesamtsystem vorhandene
elektrostatische Potential innerhalb einer angemessenen kur
zen Zeitspanne abgebaut wird, ist der Hochspannungsausgang
des Hochspannungserzeugers über einen sogenannten Ableitwi
derstand zu einem außerhalb des Behälter liegenden Erdpoten
tial geführt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird in
den Behälter aus dem elektrisch isolierenden Material ein
weiterer, austauschbarer Sprühgutbehälter eingesetzt, wobei
der äußere Behälter und der austauschbare Sprühgutbehälter
nur an den Aufstellpunkten des Sprühgutbehälters in Kontakt
stehen und ansonsten durch ein Druckluftpolster voneinander
getrennt sind. Dadurch lassen sich beispielweise bei einer
Farbbeschichtungsanlage Farbwechsel leichter und schneller
durchführen, und der Aufwand für eine Zwischenreinigung
wird erheblich verringert.
Bei einer Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung ist
der Hochspannungsausgang des Hochspannungserzeugers mit ei
ner Stabelektrode verbunden, die in den Innenraum des Behäl
ters bzw. des Sprühgutbehälters hineinragt. Dabei ist die
Stabelektrode beispielsweise so ausgebildet, daß sie den Be
hälterboden durchdringt und sich vertikal durch den Innen
raum des Behälters bzw. des Sprühgutbehälters erstreckt.
Bei einer anderen Ausführungsform weist der innere Sprühgut
behälter einen elektrisch leitenden Boden auf, vorzugsweise
aus einem elektrisch leitenden Kunststoff, und dieser elek
trisch leitende Boden ist mit dem Hochspannungsausgang des
Hochspannungserzeugers verbunden, so daß das Sprühgut in dem
Sprühgutbehälter über dessen Boden elektrostatisch aufgela
den wird.
Ferner kann ein Netzgerät vorgesehen sein, welches die Netz
spannung in einer Niederspannung transformiert und einem
Niederspannungseingang des Hochspannungserzeugers zuführt.
Wenn das Netzgerät zusammen mit dem Hochspannungserzeuger
unter dem Behälterboden angeordnet ist, kann die Beschich
tungsvorrichtung mit einem besonders kompakten Aufbau reali
siert werden.
Vorzugsweise sind sämtliche Komponenten, welche Sprühgut
führen, wie die Verbindungsleitung, die Sprühvorrichtung und
Anschlußleitungen für Druckluft, ebenfalls aus einem elek
trisch isolierenden Material hergestellt, um Spannungsver
luste aufgrund einer Abstrahlung der Hochspannung zu vermei
den.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung verschiedener Ausführungsbeispie
le mit Bezug auf die Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Gesamtdarstellung der erfindungs
gemäßen Einrichtung zum Aufladen und Abgeben elek
trisch leitfähigen Sprühgutes,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer ersten Ausfüh
rungsform des Behälters zur Aufnahme des Sprühgutes
in der Einrichtung von Fig. 1, und
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausfüh
rungsform des Behälters zur Aufnahme des Sprühgutes
in der Einrichtung von Fig. 1.
In Fig. 1 ist beispielhaft eine Sprühbeschichtungseinrich
tung 10 dargestellt, welche in einer Beschichtungskabine 12
vorgesehen ist und ein elektrisch leitfähiges Beschichtungs
mittel, beispielsweise einen Lack, elektrostatisch auflädt
und an ein geerdetes Werkstück 14, welches die Beschich
tungskabine durchläuft, abgibt. Die Sprühbeschichtungsein
richtung 10 umfaßt einen Druckbehälter 16 mit einem Behäl
terdeckel 18 und einem Sockel 20, welcher den Boden des
Druckbehälters bildet, eine Sprühpistole 22 und eine Verbin
dungsleitung 24 vom Druckbehälter 16 zur Sprühpistole 22. Im
Innenraum des Druckbehälters 16 ist ein austauschbarer
Sprühgutbehälter 26 vorgesehen. Ein Hochspannungserzeuger 28
und ein Ableitwiderstand 30 sind im Sockel 20 des Druckbe
hälters untergebracht. Der Niederspannungseingang des Hoch
spannungserzeugers ist über eine Versorgungsleitung 54 mit
dem Ausgang eines Netzteils 32 verbunden, sein Hochspan
nungsausgang ist einerseits über den Ableitwiderstand 30
gegen Masse geführt und andererseits über eine Stabelektrode
34 mit dem Innenraum des Sprühgutbehälters 26 verbunden.
Druckluftleitungen 36 und 38 sind an den Druckbehälter 16
bzw. an die Sprühpistole 22 angeschlossen. Das Netzteil 32
ist an ein übliches Stromversorgungsnetz 40 angeschlossen
und geerdet. Eine Steuerleitung 56 führt vom Netzgerät 32
zur Sprühpistole 22.
Der Druckbehälter 16 besteht aus einem isolierenden Materi
al, beispielsweise Kunststoff, so daß sein Innenraum zur
Umgebung und zu dem im Sockel 20 untergebrachten Hochspan
nungserzeuger 28 elektrisch isoliert ist. Der Hochspannungs
erzeuger könnte auch außerhalb des Druckbehälters, vorzugs
weise unter dem Behälterboden, vorgesehen werden, wobei je
doch der Einbau des Hochspannungserzeugers im Behälterboden
zu einem besonders kompakten und leicht handhabbaren Aufbau
der Sprühbeschichtungsanlage beiträgt und zusätzlich einen
geschützten Einbau des Hochspannungserzeugers ermöglicht. In
jedem Fall muß gewährleistet sein, daß zwischen dem Innen
raum des Behälters 16, und damit dem Sprühgut, und dem Hoch
spannungserzeuger 28 eine ausreichende Isolation gegeben
ist.
Der Druckbehälter 16 ist über die Druckluftleitung 36 an
eine nicht gezeigte Druckluftquelle angeschlossen. Dadurch
wird das Sprühgut im Druckbehälter 16 unter Druck gesetzt,
um es über die Verbindungsleitung 24 zur Sprühpistole 22
fördern zu können. Andere, dem Fachmann bekannte Möglichkei
ten zur Förderung von flüssigem Sprühgut können anstelle von
Druckluft eingesetzt werden.
Bei der gezeigten Ausführungsform ist in dem Druckbehälter
16 ein weiterer austauschbarer Sprühgutbehälter 26 vorgese
hen. Der Sprühgutbehälter 26 ist abgesehen von seinen Auf
stellpunkten im Druckbehälter 16 von diesem durch ein Luft
polster getrennt. Dadurch wird einerseits eine zusätzliche
Isolation des Sprühgutes relativ zur Umgebung geschaffen,
andererseits erleichtert der austauschbare Sprühgutbehälter
26 die Reinigung der Anlage und den Wechsel von Sprühgut,
beispielsweise bei einem Farbwechsel in einer Farbbe
schichtungsanlage.
Vom Hochspannungsausgang des Hochspannungserzeugers 28 zwei
gen funktional zwei Wege ab. Einerseits führt ein elektri
scher Kontakt zu der Stabelektrode 34, welche den Behälter
boden durchdringt und sich vertikal durch den Sprühgutbehäl
ter 26 erstreckt, so daß unabhängig vom Füllstand des Sprüh
gutbehälters mit Sprühgut eine konstante, gleichmäßige Auf
ladung des Sprühgutes erzielt wird. Der zweite Zweig führt
über den Ableitwiderstand 30 zu einem außerhalb des Behäl
ters liegenden Erdpotential. Der Ableitwiderstand 30 hat
einen Widerstandswert in der Größenordnung von einigen GΩ,
vorzugsweise 2 bis 10 GΩ, und er gewährleistet, daß beim Ab
schalten der Hochspannung, welche im Bereich von wenigen kV
bis zu einigen 100 kV liegt, das elektrostatische Potential
im Gesamtsystem schnell und kontrolliert gegen Masse abge
führt wird.
Bei der gezeigten Sprühbeschichtungsvorrichtung wird zwangs
läufig ein Teil des vom Hochspannungserzeugers 28 erzeugten
Potentiales über den Ableitwiderstand 30 gegen Masse abgege
ben. Dadurch daß der Widerstandswert des Ableitwiderstandes
sehr hoch ist, werden jedoch die Verluste gering gehalten.
Andererseits wird durch diese Anordnung sichergestellt, daß
zum Zeitpunkt des Abschaltens der Hochspannung zuverlässig
das in der gesamten Einrichtung vorhandene elektrostatische
Potential über die Sprühgutsäule in der Schlauchleitung 24
und das im Sprühgutbehälter 26 befindliche Sprühgut in ange
messen kurzer Zeit gegen Masse abgeleitet wird.
Außerhalb des Druckbehälters 16 befindet sich das Netzgerät
32, mit dem die Netzspannung auf eine Niederspannung trans
formiert wird, welche über die Versorgungsleitung 54 dem
Niederspannungseingang des Hochspannungserzeugers 28 zuge
führt wird.
Das Netzgerät speist den eine passive Komponente bildenden
Hochspannungserzeuger mit einem Rechtecksignal von 18 bis 26
kHz.
Das Netzgerät 32 ist ferner über die Steuerleitung 56 mit
einer Schaltvorrichtung verbunden, beispielsweise einem
Reedschalter, welcher durch einen Magneten im Abzugsbügel
der Sprühpistole geschlossen wird. Bei Betätigung des Ab
zugsbügel wird eine Steuerspannung an das Netzgerät abgege
ben, um die Hochspannung nur dann einzuschalten, wenn sie
tatsächlich benötigt wird.
Es ist möglich, das Netzgerät 32 zur Steuerung der Hochspan
nung im Sockel 20 oder unter dem Behälterboden anzuordnen,
um die gesamte Anlage noch kompakter zu gestalten.
Der elektrisch isolierte Druckbehälter 16 bzw. der Sprühgut
behälter 26 stehen über die ebenfalls elektrisch isolierte
Schlauchleitung 24 mit der Sprühpistole 22 in Verbindung.
Der Aufbau der Sprühpistole 22 entspricht einer üblichen
Handsprühpistole, die im wesentlichen aus einem geerdeten
Pistolenkörper, einem Handgriff, einem Anschluß für das
Sprühgut und einem zu einer Ausstoßdüse führenden Sprühgut
kanal sowie einem Ventil und einem Abzugsbügel zum Öffnen
und Schließen des Sprühgutkanales durch das Ventil besteht.
Die Sprühpistole muß jedoch nicht wie bei den Einrichtungen
nach dem Stand der Technik eine mit dem Hochspannungsausgang
des Hochspannungserzeugers verbundene Elektrode zum Aufladen
des Sprühgutes in der Pistole aufweisen, weil das bereits
elektrostatisch aufgeladene Sprühgut über die
Schlauchleitung 24 vom Sprühgutbehälter 26 zur Pistole ge
fördert wird. Vorzugsweise bestehen sämtliche Bauteile der
Sprühpistole, welche Sprühgut führen, und insbesondere der
Sprühgutkanal aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff,
um zu verhindern, daß Spannungsverluste aufgrund elektrosta
tischer Abstrahlung entstehen. Die Sprühpistole gibt das
elektrisch aufgeladene Sprühgut an das geerdete Werkstück 14
ab.
Bei der elektrostatischen Sprüheinrichtung nach der Erfin
dung ist es unerheblich, welches Zerstäubungsverfahren zur
Abgabe des Sprühgutes an das Werkstück eingesetzt wird. Es
kann eine luftlose (airless), eine luftunterstützte (Aircoat
oder AirMix) oder eine Luftzerstäubung in allgemeiner Form
oder im Sinne des HVLP (high volume low pressure)-Verfahrens
vorgesehen werden. In Fig. 1 ist ein System mit Luftzerstäu
bung dargestellt, bei dem der Druckbehälter 16 über die
Druckluftleitung 36 mit Druck beaufschlagt wird, um so das
elektrostatisch aufgeladene Sprühgut zur Sprühpistole 22 zu
fördern. Andererseits wird der Sprühpistole 22 über die
Druckluftleitung 38 Druckluft zugeführt, um die Zerstäubung
des geförderten Sprühgutes an der Düse zu bewirken.
Weiterhin hat es sich für den Auftragswirkungsgrad des elek
trisch leitenden Sprühgutes auf das Werkstück und für einen
verbesserten Umgriff als vorteilhaft erwiesen, in oder im
Bereich der Düse in der Sprühpistole 22 zusätzlich eine Na
delelektrode anzuordnen. Diese Elektrode ist nicht selbst
mit einer Spannungsquelle verbunden, sondern sie wird da
durch, daß das in der Sprühpistole befindliche Ende der
Elektrode mit dem Sprühgut in Kontakt kommt, auf dasselbe
Potential wie das Sprühgut gebracht. Dadurch wird eine Ver
besserung der Bündelung und des Abscheidewirkungsgrades des
ausgestoßenen Sprühgutes erreicht.
Gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
auch die Druckluftleitungen 36, 38 aus einem isoierenden
Material, insbesondere Kunststoff, hergestellt, um eine Ab
leitung des elektrostatischen Potentials über diese Leitun
gen zu verhindern. Besonders vorteilhaft ist es, sehr troc
kene Druckluft zu verwenden, so daß elektrostatische Verlu
ste minimiert werden.
Für den Fall, daß die Druckluftleitungen 36, 38 und die
Schlauchleitung 24 für das Sprühgut nicht so aus einem iso
lierenden Werkstoff hergestellt werden können, daß sie die
Abstrahlung von elektrostatischem Potential an die Umgebung
sicher verhindern, kann auch vorgesehen sein, daß diese Lei
tungen mit einem leitfähigen Drahtgeflecht oder dergleichen
umgeben werden, welches an Erdpotential gelegt wird, um so
noch verbleibende geringfügige elektrostatische Ladungen
gezielt gegen Masse abzuführen. Ein ähnliches leitfähiges
Geflecht kann auch als Ummantelung für den Druckbehälter 16
vorgesehen sein.
In Fig. 2 ist der Druckbehälter 16 von Fig. 1 mit weiteren
Einzelheiten dargestellt. Sich entsprechende Komponenten
sind mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 1 bezeichnet.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind der Hochspannungserzeuger
28 und der Ableitwiderstand 30 im Sockel 20 des Behälters 16
untergebracht. Der Hochspannungsausgang 16 des Hoch
spannungserzeugers 28 ist mit der Stabelektrode 34 verbun
den, die durch den Druckbehälter 16 und von oben in den
Sprühgutbehälter 26 hinein geführt ist und sich vertikal bis
zu dessen Boden erstreckt. Eine Sprühgutleitung 48 führt vom
Boden des Sprühgutbehälters 26 durch den Druckbehälter 16 zu
einem Sprühgutanschluß 50 im Sockel 20 des Druckbehälters,
der mit der Verbindungsleitung 24 zur Sprühpistole 22 ver
bindbar ist. Ebenfalls im Sockel 20 ist ein Anschluß 52 für
Druckluft vorgesehen, der in den Innenraum des Druckbehäl
ters 16 führt. Im Deckel 18 des Druckbehälters ist ein Über
druckventil 42 vorgesehen, welches sich bei Überschreiten
eines vorgegebenen Schwellwertes für den Druck im
Druckbehälter öffnet.
Eine alternative Ausgestaltung des Druckbehälters 16 ist in
Fig. 3 gezeigt, wobei entsprechende Komponenten mit densel
ben Bezugszeichen wie in den Fig. 1 und 2 bezeichnet sind.
Der Druckbehälter von Fig. 3 unterscheidet sich von dem von
Fig. 2 dadurch, daß die Stabelektrode 34 fehlt. Statt dessen
ist der Boden 44 des Sprühgutbehälters 26 aus einem elek
trisch leitfähigen Material hergestellt und über einen Kon
takt 46 mit dem Hochspannungserzeuger 28 und dem Ableitwi
derstand 30 verbunden. Der übrige Teil des Sprühgutbehälters
26, also seine Wände, bestehen dagegen wie bei der Ausge
staltung von Fig. 2 aus elektrisch isolierendem Material und
sind vom Druckbehälter 16 und der Umgebung elektrisch iso
liert. Durch diese alternative Ausgestaltung wird einerseits
für jeden Füllstand des Sprühgutbehälters 26 eine gleichmä
ßige und gute Aufladung des Sprühgutes gewährleistet, ande
rerseits wird ein sehr einfacher und effizienter Aufbau des
Behälters zur Aufnahme des Sprühgutes erreicht. Vorzugsweise
besteht der Sprühgutbehälterboden 44 aus elektrisch leitfä
higen Kunststoff.
Durch die erfindungsgemäße Einrichtung zum Aufladen und Ab
geben elektrisch leitfähigen Sprühgutes wird ein System ge
schaffen, bei dem die Sprühpistole leicht ist, weil sie kein
Versorgungskabel für Niederspannung oder Hochspannung und
keinen eigenen Hochspannungserzeuger benötigt. Ein solches
System ist preiswert und unempfindlich gegen Betriebsstörun
gen. Vorzugsweise bestehen sämtliche Komponenten des Syste
mes, welche Sprühgut führen, insbesondere zumindest die Wän
de des Sprühgutbehälter, der Druckbehälter, die Verbindungs
leitung vom Sprühgutbehälter zur Pistole, die Druckluftlei
tungen und der Sprühgutkanal in der Pistole aus elektrisch
isolierendem Material, um eine Abstrahlung der Hochspannung
zu verhindern.
Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den
Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirk
lichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen
von Bedeutung sein.
Claims (11)
1. Einrichtung zum Aufladen und Abgeben elektrisch leitfä
higen Sprühgutes, mit
einem Behälter (16) aus einem elektrisch isolierenden Material zur Aufnahme des Sprühgutes,
einer Sprühvorrichtung (22) zum Ausbringen des Sprühgu tes,
einer Verbindungsleitung (24) für das Sprühgut von dem Behälter (16) zur Sprühvorrichtung (22) und
einem Hochspannungserzeuger (28) zum elektrostatischen Aufladen des Sprühgutes, der im oder unter dem Behäl terboden (20) vorgesehen und gegenüber dem Behälterkör per elektrisch isoliert ist und
dessen Hochspannungsausgang mit dem Sprühgut über eine Stabelektrode (34) elektrisch leitend in Verbindung steht, die sich durch das Sprühgut im Innenraum des Behälters (16) erstreckt und über einen Ableitwider stand (30) zu einem außerhalb des Behälters (16) lie genden Erdpotential geführt ist.
einem Behälter (16) aus einem elektrisch isolierenden Material zur Aufnahme des Sprühgutes,
einer Sprühvorrichtung (22) zum Ausbringen des Sprühgu tes,
einer Verbindungsleitung (24) für das Sprühgut von dem Behälter (16) zur Sprühvorrichtung (22) und
einem Hochspannungserzeuger (28) zum elektrostatischen Aufladen des Sprühgutes, der im oder unter dem Behäl terboden (20) vorgesehen und gegenüber dem Behälterkör per elektrisch isoliert ist und
dessen Hochspannungsausgang mit dem Sprühgut über eine Stabelektrode (34) elektrisch leitend in Verbindung steht, die sich durch das Sprühgut im Innenraum des Behälters (16) erstreckt und über einen Ableitwider stand (30) zu einem außerhalb des Behälters (16) lie genden Erdpotential geführt ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß an dem Behälter (16) und wahlwei
se an der Sprühvorrichtung (22) Druckluftanschlüsse
vorgesehen sind.
3. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in den Behäl
ter (16) aus dem elektrisch isolierenden Material ein
Sprühgutbehälter (26) einsetzbar ist, wobei der Behäl
ter (16) aus dem elektrisch isolierenden Material und
der Sprühgutbehälter (26) durch ein Druckluftpolster
weitgehend voneinander getrennt sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Stabelektrode (34) den Behäl
terboden (20) durchdringt und sich von oben vertikal
durch den Innenraum des Sprühgutbehälters (26) er
streckt.
5. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein Netzgerät
(32) vorgesehen ist, welches die Netzspannung in eine
Niederspannung transformiert und dem Niederspannungs
eingang des Hochspannungserzeugers (28) zuführt.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Netzgerät (32) in oder unter
dem Behälterboden (20) angeordnet ist.
7. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Verbin
dungsleitung (24) vom Behälter (16) zur Sprühvorrich
tung (22) aus einem elektrisch isolierenden Material
besteht.
8. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß Druckluftlei
tungen (36, 38) zum Behälter (16) und wahlweise zur
Sprühvorrichtung (22) vorgesehen sind, welche aus einem
elektrisch isolierenden Material bestehen.
9. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine Nadel
elektrode im Bereich der Auslaßöffnung für das Sprühgut
in der Sprühvorrichtung (22) angeordnet ist.
10. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Behälter
(16) von einem leitfähigen Schirm umgeben ist, der an
das Erdpotential gelegt ist.
11. Einrichtung zum Aufladen und Abgeben elektrisch leitfä
higen Sprühgutes, mit
einem Behälter (16) aus einem elektrisch isolierenden Material zur Aufnahme des Sprühgutes,
einer Sprühvorrichtung (22) zum Ausbringen des Sprühgu tes,
einer Verbindungsleitung (24) für das Sprühgut von dem Behälter (16) zur Sprühvorrichtung (22) und
einem Hochspannungserzeuger (28) zum elektrostatischen Aufladen des Sprühgutes, der im oder unter dem Behäl terboden (20) vorgesehen und gegenüber dem Behälterkör per elektrisch isoliert ist und
dessen Hochspannungsausgang mit dem Sprühgut im Behälter (16) elektrisch leitend in Verbindung steht und über einen Ableitwiderstand (30) zu einem außerhalb des Behälters (16) liegenden Erdpotential geführt ist, wobei in den Behälter (16) aus dem elektrisch iso lierenden Material ein Sprühgutbehälter (26) einsetzbar ist, der von dem Behälter (16) aus dem elektrisch iso lierenden Material durch ein Druckluftpolster getrennt ist und einen elektrisch leitenden Boden (44), vorzugs weise aus einem elektrisch leitenden Kunststoff, auf weist, und dieser elektrisch leitende Boden mit dem Hochspannungsausgang des Hochspannungserzeugers (28) verbunden ist.
einem Behälter (16) aus einem elektrisch isolierenden Material zur Aufnahme des Sprühgutes,
einer Sprühvorrichtung (22) zum Ausbringen des Sprühgu tes,
einer Verbindungsleitung (24) für das Sprühgut von dem Behälter (16) zur Sprühvorrichtung (22) und
einem Hochspannungserzeuger (28) zum elektrostatischen Aufladen des Sprühgutes, der im oder unter dem Behäl terboden (20) vorgesehen und gegenüber dem Behälterkör per elektrisch isoliert ist und
dessen Hochspannungsausgang mit dem Sprühgut im Behälter (16) elektrisch leitend in Verbindung steht und über einen Ableitwiderstand (30) zu einem außerhalb des Behälters (16) liegenden Erdpotential geführt ist, wobei in den Behälter (16) aus dem elektrisch iso lierenden Material ein Sprühgutbehälter (26) einsetzbar ist, der von dem Behälter (16) aus dem elektrisch iso lierenden Material durch ein Druckluftpolster getrennt ist und einen elektrisch leitenden Boden (44), vorzugs weise aus einem elektrisch leitenden Kunststoff, auf weist, und dieser elektrisch leitende Boden mit dem Hochspannungsausgang des Hochspannungserzeugers (28) verbunden ist.
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Also Published As
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