DE4430750C2 - Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie aus Biorohstoffen sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie aus Biorohstoffen sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung
elektrischer Energie aus Biorohstoffen, wobei aus dem Bio
rohstoff durch Teiloxidation mit einem sauerstoffhaltigen
Vergasungsmittel in einem Oxidationsreaktormodul ein
wasserstoff- und kohlenmonoxidhaltiges Brennstoffrohgas
erzeugt wird, wobei ein praktisch kohlenstofffreies,
wasserstoffhaltiges Brennstoffreingas einem Brennstoff
zellenmodul zur Verstromung zugeführt wird. Im Rahmen der
Erfindung sind neben Biorohstoffen auch beispielsweise
Abfälle, einschließlich Kunststoffresten, bis hin zu Torf
als vergasungsfähige Rohstoffe einsetzbar. - Als Module
sind Einheiten bezeichnet, die aus einem oder mehreren
funktionsgleichen Elementen bestehen. Beispielsweise kann
ein Oxidationsreaktormodul mehrere Oxidationsreaktoren und
ein Brennstoffzellenmodul mehrere Brennstoffzellen
aufweisen. In einem Oxidationsreaktor wird ein Biorohstoff
bei erhöhter Temperatur mit Sauerstoff und/oder Wasserdampf
behandelt. Dabei tritt eine Teiloxidation des Biorohstoffs
zu einem Brennstoffgas ein, welches Wasserstoff und
Kohlenmonoxid enthält. Das Sauerstoff/Biorohstoff-Mengen
verhältnis und die Gasphasentemperatur in dem Oxida
tionsreaktor werden dabei so gewählt, daß aufgrund der
Thermodynamik der Zusammenhänge einerseits die Oxidation
des Biorohstoffs nicht über das Reaktionsprodukt
Wasserstoff hinausgeht bzw. als Wasser gebundener
Wasserstoff zu molekularem Wasserstoff reduziert
wird und andererseits der rohstoffbürtige Stickstoff
und/oder der Luftstickstoff im Oxidationsreaktor nicht zu
Stickstoffoxiden oxidiert werden kann. Bei Verwendung von
Wasserdampf im Vergasungsmittel kann Kohlendioxid neben
Kohlenmonoxid im Brennstoffgas vorliegen. Eine Aufbereitung
des Brennstoffrohgases zu einem Brennstoffreingas kann im
einfachsten Falle durch Ausfiltern der Schwebstoffe
erfolgen. Eine Brennstoffzelle besitzt eine gegebenenfalls
katalytisch aktive Anode, an der das Brennstoffrohgas
entlang geleitet und unter Abgabe von Elektronen oxidiert
wird. Mit der Anode ist über einen Elektrolyten eine
gegebenenfalls katalytisch aktive Kathode verbunden, an
welcher ein Verbrennungsmittel, beispielsweise Luft,
entlang geleitet und unter Aufnahme von Elektronen redu
ziert wird. Aufgrund der genannten Elektronenübergänge
steht zwischen der Anode und der Kathode elektrische
Energie zur Verfügung.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist bekannt aus
der Literaturstelle EP 0 564 796 A1. Bei dem insofern
bekannten Verfahren wird die Erzeugung des Brennstoffroh
gases in dem Oxidationsreaktor mengenmäßig unmittelbar nach
Maßgabe der der Brennstoffzelle entnommenen elektrischen
Energie geregelt. Dies hat sich grundsätzlich bewährt. Die
Praxis hat jedoch gezeigt, daß bei wechselnder elektrischer
Last, insbesondere bei schnell wechselnder elektrischer
Last, die Regelung verbesserungsfähig ist, da die Regelung
mit störender erheblicher Zeitverzögerung arbeitet. Ursache
dieser Zeitverzögerung ist im wesentlichen, daß die Rate
der Erzeugung von Brennstoffrohgas nur mit einer nicht
unerheblichen Zeitkonstante einer Änderung des Mengenstroms
an zugeführtem Biorohstoff "nachläuft". Daher wird
üblicherweise regelmäßig mehr Brennstoffrohgas erzeugt als
von den Brennstoffzellen benötigt wird. Die Folge ist eine
unzureichende Ausnutzung des Biorohstoffs.
Bei einem aus der Literaturstelle US-PS 3 961 986 bekannten
Verfahren wird die Zuführung von Wasserdampf zu dem
Oxidationsreaktor nach Maßgabe der der Brennstoffzelle
entnommenen elektrischen Energie sowie nach Maßgabe der
Temperatur im Oxidationsreaktor geregelt. Außerdem wird die
mengenmäßige Zuführung des Brennstoffes nach Maßgabe des
Druckes in der gemeinsamen Zuleitung für den Wasserdampf
und den Brennstoff zum Oxidationsreaktor geregelt. Auch
diese Regelung arbeitet insbesondere bei schnellwechselnder
elektrischer Last mit erheblicher störender Zeitver
zögerung. Insofern weist auch dieses Verfahren die oben
geschilderten Nachteile auf.
Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem
zugrunde, ein Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie
aus Biorohstoffen anzugeben, welches bei optimaler Aus
nutzung des Biorohstoffes auch mit wechselnden elektrischen
Lasten zuverlässig arbeitet. Der Erfindung liegt fernerhin
das technische Problem zugrunde eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens anzugeben.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung ein Verfahren
zur Erzeugung elektrischer Energie aus Biorohstoffen, wobei
aus dem Biorohstoff durch Teiloxidation mit einem sauer
stoffhaltigen Vergasungsmittel in einem Oxidationsreaktor
modul ein wasserstoff- und kohlenmonoxidhaltiges
Brennstoffrohgas erzeugt wird, wobei das erhaltene Brenn
stoffrohgas einem an das Oxidationsreaktormodul
angeschlossenen Reformermodul zugeführt wird, in dem der
Wasserstoff des Brennstoffrohgases nach der Reaktion mit
einem Speichermaterial in Reformerelementen zwischenge
speichert wird, wobei aus dem Reformermodul ein praktisch
kohlenstofffreies, wasserstoffhaltiges Brennstoffreingas
ausgetrieben wird, daß dem an das Reformermodul
angeschlossenen Brennstoffzellenmodul zur Verstromung
zugeführt wird, wobei die Erzeugung des Brennstoffrohgases
über die Reaktion des Wasserstoffs mit dem Speichermaterial
und die Austreibung des Brennstoffreingases über die dem
Brennstoffzellenmodul entnommene elektrische Energie
getrennt voneinander geregelt werden. - Als Reformer
elemente sind Einheiten bezeichnet, die ein Speicher
material enthalten, welches Wasserstoff aufnehmen,
speichern und wieder abgeben kann. Mittels bestimmter
Speichermaterialien kann auch sogenannter latenter Wasser
stoff gespeichert werden. Latenter Wasserstoff meint dabei
Bestandteile des Brennstoffrohgases, die mit dem Speicher
material so reagieren, daß beim späteren Austreiben von
Wasserstoff deren Brennäquivalent als Wasserstoff zur
Verfügung steht. Latenter Wasserstoff kann z. B. Kohlen
monoxid sein, welches sich beispielsweise mit Wasser zu
Wasserstoff und Kohlendioxid umsetzen kann (Schift-Reak
tion). Als Speichermaterialien für Wasserstoff kommen
einerseits sogenannte Hydridspeicher in Frage, wobei der
Wasserstoff mit (Übergangs-) Metallegierungen auf Basis von
z. B. TiMn1,5, TiFe, LaNi₅ zu korrespondierenden
Metallhydriden reagiert. Dabei kann die Protonen
packungsdichte im Metallhydrid größer als bei flüssigem
Wasserstoff werden. Der gespeicherte Wasserstoff ist durch
Wärme wieder aus dem Metallhydrid austreibbar. Als
Speichermaterial sind aber andererseits auch Metalloxide
bezeichnet, die sich von Wasserstoff und/oder latentem
Wasserstoff zu elementarem Metall reduzieren lassen. Die
Austreibung von Wasserstoff erfolgt dann durch Zufuhr von
Wasserdampf, wobei das Metall unter Bildung von Wasserstoff
wiederum oxidiert wird. Bei Speichermaterialien dieser Art
wird nicht der Wasserstoff selbst des Brennstoffrohgases
gespeichert, sondern zumindest ein Teil seiner chemischen
Energie. Diese wiederum wird bei der Austreibung von
Wasserstoff zu dessen Bildung aus Wasserdampf genutzt.
Insgesamt entspricht die Wasserstoff-Speicherkapazität
jener bei Hydridspeichern.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß sich die
Brennstoffzufuhr zu einem Brennstoffzellenmodul wesentlich
besser und schneller regeln läßt, wenn gleichsam ein
Wasserstoffpuffer zwischen dem Oxidationsreaktormodul und
dem Brennstoffzellenmodul eingerichtet wird, und wenn die
Entnahme von Wasserstoff aus dem Wasserstoffpuffer im
Rahmen eines das Brennstoffzellenmodul umfassenden
Regelkreises geregelt wird. Unabhängig hiervon wird die
Zufuhr von Wasserstoff zu dem Wasserstoffpuffer im Rahmen
eines das Oxidationsreaktormodul umfassenden, anderen
Regelkreises geregelt. Mit anderen Worten ausgedrückt ist
das Oxidationsreaktormodul regeltechnisch von dem
Brennstoffzellenmodul entkoppelt. Dadurch läßt sich die
Abgabe von elektrischer Energie - jedenfalls kurzfristig -
unabhängig von der Zufuhr von Rohstoffen einstellen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die
Erzeugung des Brennstoffrohgases in dem Oxidationsreaktor
modul allotherm mit Wasserdampf durchgeführt und störendes
Wasser aus dem Brennstoffrohgas mittels eines Kondensators
abgetrennt. Bei der allothermen Verfahrensweise kann durch
geeignete Temperaturführung ein praktisch Teer- und
Kalium-freies Brennstoffrohgas erzeugt werden. Teer
und/oder Kalium im Brennstoffrohgas führt zu der Inakti
vierung von Speichermaterial. Weiterhin ist es vorteilhaft,
wenn, Schwebstoffe mittels eines Filters aus dem
Brennstoffrohgas abgetrennt werden. Vorzugsweise wird als
Filter ein Zyklonfilter eingesetzt. Diese Maßnahmen tragen
insgesamt dazu bei, daß das Reformermodul nicht in
unzulässigem Maße mit unerwünschten Fremdstoffen im
Brennstoffrohgas belastet wird.
Eine besonders geringe Partikelemission der Anlage
insgesamt ist einrichtbar, wenn in den Reformerelementen
die Schwebstoffreste aus dem Brennstoffrohgas ausgefiltert
werden. Hierzu braucht lediglich eine geeignete Poren
struktur des Speichermaterials in den Reformerelementen
eingerichtet sein.
Eine besonders bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch charakterisiert, daß der
Wasserstoff des Brennstoffrohgases in den Reformerelementen
über die Reduktion von Eisenoxid zu elementarem
Eisenschwamm gespeichert und über die Oxidation des
elementaren Eisenschwamms mit Wasserdampf wieder
ausgetrieben wird. - Eisenoxid meint hierbei insbesondere
Fe₃O₄ aber auch Fe₂O₃ sowie Mischphasenoxide. Vorteilhaft
ist in diesem Ausführungsbeispiel, daß die Reduktion des
Eisenoxids nicht nur durch den Wasserstoff selbst, sondern
auch durch den aus Kohlenmonoxid gebildeten latenten
Wasserstoff erfolgen kann. Bei der Reduktion mit
Wasserstoff entsteht neben dem elementaren Eisenschwamm
Wasser. Bei der Reduktion mit Kohlenmonoxid entsteht neben
dem elementaren Eisenschwamm Kohlendioxid. Bei der späteren
Oxidation des elementaren Eisenschwamms mit Wasserdampf
wird jedoch praktisch ausschließlich Wasserstoff bei
Bildung von Eisenoxid aus dem elementaren Eisenschwamm
ausgetrieben. Im Ergebnis wird also nicht nur das
Brennstoffrohgas hinsichtlich seines Wasserstoffs und
seines latenten Wasserstoffs optimal ausgenutzt, sondern es
ist auch ein besonders reines Brennstoffreingas
austreibbar. Dem Wasserstoff des Brennstoffreingases ist
lediglich Restwasserdampf beigemengt, der sich mittels
eines Kondensators leicht abtrennen läßt. Metallhy
dridspeicher können demgegenüber Kohlenmonoxid nicht
nutzen, sie werden im Gegenteil durch Kohlenmonoxid (und
auch durch Kohlendioxid) gleichsam vergiftet.
Vorzugsweise wird das Brennstoffreingas in einem
Niedrigtemperatur-Brennstoffzellenmodul verstromt. Vorzugs
weise wird als Niedrigtemperatur-Brennstoffzellenmodul eine
Kalium- oder PEM-Brennstoffzelle eingesetzt. Der Ausdruck
Niedrigtemperatur bezeichnet hier Temperaturen unter 200°
C, vorzugsweise unter 150°C. Niedrigtemperatur-Brennstoff
zellen arbeiten regelmäßig mit katalytisch aktiven Anoden-
und Kathoden-Oberflächen. Daher kommt dem Einsatz eines
Reformermoduls mit einem Speichermaterial für Wasserstoff
besondere Bedeutung zu, da der aus dem Speichermaterial
austreibbare Wasserstoff besonders rein ist und da somit
die Gefahr einer "Vergiftung" der katalytisch aktiven
Anoden- und Kathoden-Oberfläche vermieden werden kann.
Kalium-Brennstoffzellen bezeichnet Brennstoffzellen, welche
mit Kaliumhydroxid als Elektrolyt arbeiten. Die Abkürzung
PEM steht für "Polymer-Elektrolyt-Membran" oder für
"Proton-Exchange-Membran". Beides bezeichnet den gleichen
Gegenstand. PEM-Brennstoffzellen arbeiten mit einer
polymeren Membran als Elektrolyten, wobei ein Ionen
transport durch Austausch von Protonen erfolgt.
In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die
Reaktion des Brennstoffrohgases mit dem Speichermaterial
einerseits und die Austreibung des Brennstoffreingases
andererseits in getrennten Reformerelementen durchgeführt,
wozu die Reformerelemente in Abhängigkeit von der
gespeicherten Menge an Wasserstoff mit dem Oxida
tionsreaktormodul oder mit dem Brennstoffzellenmodul
verbunden werden. Es ist also jeweils zumindest ein
Reformerelement mit dem Brennstoffzellenmodul und ein
Reformerelement mit dem Oxidationsreaktormodul verbunden.
Sobald das mit dem Brennstoffzellenmodul verbundene
Reformerelement weitgehend "entladen" ist, wird es durch
ein "beladenes" Reformerelement ersetzt. Das "entladene"
Reformerelement wird dann an das Oxidationsreaktormodul
angeschlossen. Es versteht sich, daß die Erzeugung von
Brennstoffrohgas in dem Oxidationsreaktormodul so geregelt
wird, daß im zeitlichen Mittel wenigstens so viel
Wasserstoff und latenter Wasserstoff erzeugt wird, wie das
Brennstoffzellenmodul Wasserstoff verbraucht.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens zur Erzeugung elektrischer
Energie aus Biorohstoffen gemäß dem Patentanspruch 10.
Weiterbildungen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in
den Patentansprüchen 10 bis 13 angegeben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt die einzige Figur
das Schema einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
das Schema einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In der Figur erkennt man zunächst ein
Oxidationsreaktormodul 1 zur Erzeugung eines Brennstoff
rohgases, welches Wasserstoff und Kohlenmonoxid enthält,
aus Biorohstoffen mittels eines sauerstoffhaltigen
Vergasungsmittels. Im Ausführungsbeispiel arbeitet das
Oxidationsreaktormodul allotherm. Hierzu wird dem
Oxidationsreaktormodul Wasserdampf aus einem Dampferzeuger
15 über ein Vergasungsmittelmengensteuerelement 16
zugeführt. Der Biorohstoff wird über ein Bioroh
stoffmengensteuerelement 11 aufgegeben. An das
Oxidationsreaktormodul ist über einen Zyklonfilter 17,
einen Teerfilter 18 und einen Kondensator 19 ein
Reformermodul 2 zur Speicherung des Wasserstoffs des
Brennstoffrohgases in Reformerelementen 3, 3′ durch Reaktion
mit einem Speichermaterial angeschlossen. Hierzu ist eine
Brennstoffrohgaszuführleitung 5 eingerichtet. Mittels des
Zyklonfilters 17 werden Schwebstoffe aus dem Brenn
stoffrohgas abgetrennt. Der Teerfilter 18 entfernt
störende, geringfügige Teerreste aus dem Brennstoffrohgas.
Reste von Wasserdampf in dem Brennstoffrohgas aus der
allothermen Vergasung in dem Oxidationsreaktormodul 1
werden durch den Kondensator 19 abgetrennt. Die
Reformerelemente 3, 3′ sind als Eisenschwamm-Reaktoren
ausgeführt. In einem an dem Oxidationsreaktor 1
angeschlossenen Reformerelement 3 wird der Wasserstoff des
Brennstoffrohgases durch Reduktion von Eisenoxid als
elementarer Eisenschwamm gespeichert. Aber auch der als
Kohlenmonoxid vorliegende latente Wasserstoff reduziert das
Eisenoxid zu elementarem Eisenschwamm. Die Verwendung von
Eisenschwamm-Reaktoren als Reformerelement 3 ist auch
deshalb vorteilhaft, weil die Porenstruktur des Eisen
schwamms geeignet ist um Schadstoffreste des
Brennstoffrohgases auszufiltern. Das aus einem an das
Oxidationsreaktormodul 1 angeschlossenen Reformerelement 3
über eine Brennstoffrohgasabführleitung 6 ausströmende
Brennstoffrestrohgas kann noch verwertbare Bestandteile
aufweisen, insbesondere Wasserstoff, aber auch Methan. Im
Ausführungsbeispiel werden diese noch verwertbaren Anteile
in einer Verbrennungseinrichtung mit Wärmetauscher 20
genutzt, um dem Oxidationsrektormodul 1 die für die
allotherme Vergasung erforderliche Wärmeenergie zuzuführen.
Das aus der Verbrennungseinrichtung 20 austretende Abgas
wird durch eine Abgasreinigung 21 geführt, in welcher
insbesondere auch Kohlendioxid abscheidbar ist. Das
insofern gereinigte Abgas kann an die Umwelt abgegeben
werden. Im Ausführungsbeispiel weist das Reformermodul 2
ein zweites Reformerelement 3′ auf. Dieses zweite
Reformerelement 3′ ist an ein Brennstoffzellenmodul 4 ange
schlossen. Aus dem zweiten Reformerelement 3′ ist ein
praktisch kohlenstofffreies, wasserstoffhaltiges Brenn
stoffreingas durch eine Brennstoffreingasentnahmeleitung 7
austreibbar. Hierzu weist das Reformermodul 2 eine
Wasserdampfzuführleitung 8 auf, mittels welcher Wasserdampf
in das Reformerelement 3′ eingelassen wird. Hierbei
entsteht durch Reaktion des Eisenschwamms mit dem Wasser
der Wasserstoff des Brennstoffreingases. Die Erzeugung des
Wasserdampfs erfolgt in einem Wasserdampferzeuger 22. Das
aus dem Reformerelement 3 ausgetriebene Brennstoffreingas
wird dem Brennstoffzellenmodul 4 über die Brennstoffrein
gasentnahmeleitung 7 zugeführt und in dem Brennstoffzel
lenmodul 4 verstromt. Das Brennstoffzellenmodul 4 weist
zumindest eine Niedrigtemperatur-Brennstoffzelle auf. Im
Ausführungsbeispiel ist eine PEM-Brennstoffzelle 25
eingerichtet. Zur Erzeugung der elektrischen Energie wird
das Brennstoffreingas über die Anode 28, welche auf der
einen Seite der Polymer-Membran 24 der Brennstoffzelle 25
angeordnet ist, geleitet. Auf der gegenüberliegenden Seite
der Polymer-Membran 24 ist eine Kathode 29 eingerichtet.
Über diese Kathode wird mittels einer Verbrennungs
mittelzuführleitung 30 Sauerstoff, vorzugsweise
Luftsauerstoff geleitet. Im Ergebnis wird der Wasserstoff
des Brennstoffreingases im kathodenseitigen Raum der
Brennstoffzelle 25 zu Wasser oxidiert. Dabei entsteht
elektrische Energie, welche an der Anschlußstelle 27
entnehmbar ist. In der Brennstoffreingasentnahmeleitung 7
kann ein Kondensator 23 zur Abtrennung von Wasserdampf aus
dem Brennstoffreingas eingerichtet sein. Es empfiehlt sich
allerdings, in dem Brennstoffreingas einen Wasser-Min
destanteil zu belassen, da die Membran 24 der
PEM-Brennstoffzelle 25 nicht austrocknen darf. Die
regelungstechnischen Vorrichtungen umfassen eine erste
Regelvorrichtung zur Regelung der Erzeugung des Brennstoff
rohgases nach Maßgabe der Reaktion des Wasserstoffs mit dem
Speichermaterial und eine zweite Regelvorrichtung zur
Regelung der Austreibung des Brennstoffreingases nach
Maßgabe der dem Brennstoffzellenmodul 4 entnommenen
elektrischen Energie. Dabei weist die erste
Regelvorrichtung einen Gassensor 10, vorzugsweise einen
CO-Sensor, in der Brennstoffrohgasabführleitung 6, ein
Biorohstoffmengensteuerelement 11 in dem Oxidations
reaktormodul und einem ersten Regler auf. Die zweite
Regelvorrichtung weist einen Spannungssensor 12 zur Messung
der vom Brennstoffzellenmodul 4 erzeugten elektrischen
Spannung, ein Dampfmengensteuerelement 13 in der
Wasserdampfzuführleitung 8 und einen zweiten Regler auf.
Der erste Regler und der zweite Regler sind als eine
einzige Rechnereinheit 14 ausgebildet. Die beiden
Regelvorrichtungen funktionieren so, daß einerseits die
Erzeugung des Brennstoffrohgases nach Maßgabe der Reaktion
des Wasserstoffs mit dem Speichermaterial und andererseits
die Austreibung des Brennstoffreingases nach Maßgabe der
dem Brennstoffzellenmodul 4 entnommenen elektrischen
Energie getrennt geregelt werden. Im einzelnen wird mittels
des Gassensors 10 der Reduktionsfortschritt in dem an das
Oxidationsreaktormodul 1 angeschlossenen Reformerelement 3
gemessen. Wenn Brennstoffrohgas in einer Rate erzeugt wird,
welche höher als die entsprechende Reduktionsrate in dem
Reformerelement 3 ist, steigt beispielsweise der
Kohlenmonoxidgehalt in der Brennstoffrohgasabführleitung 6
an. Die Rechnereinheit 14 reduziert dann die Zufuhr von
Biorohstoff zum Oxidationsreaktormodul 1 über das
Biorohstoffmengensteuerelement 11 und umgekehrt. Alternativ
kann die Regelung auch über das Vergasungsmittel
mengensteuerelement 16 erfolgen. Im Rahmen der zweiten
Regelvorrichtung mißt der Spannungssensor 12 einen
Spannungsabfall bei hoher Last an der Anschlußstelle 27
gegenüber der Nennspannung. Steigt dieser Spannungsabfall
an, so steuert die Rechnereinheit 14 das
Dampfmengensteuerelement 13 so an, daß mehr Wasserdampf
über die Wasserdampfzuführleitung 8 dem an das
Brennstoffzellenmodul 4 angeschlossenen Reformerelement 3
zugeführt wird. Der Figur entnimmt man schließlich
weiterhin, daß Mittel 9 zum Umschalten der
Brennstoffrohgaszuführleitung 5 und der Brennstoffrohgasab
führleitung 6 einerseits und der Brennstoffrein
gasentnahmeleitung 7 und der Wasserdampfzuführleitung 8
andererseits zwischen verschiedenen Eisenschwamm-Reaktoren
eingerichtet sind. Mittels dieser Mittel 9 zum Umschalten
werden die zwei Reformerelemente 2 mit dem Oxidations
reaktormodul 1 oder mit dem Brennstoffzellenmodul 4 nach
Maßgabe der Menge gespeicherten Wasserstoffs verbunden.
Sobald ein an das Brennstoffzellenmodul 4 angeschlossenes
Reformerelement 3′ weitgehend oxidiert ist, wird es mittels
der Mittel 9 zum Umschalten von dem Brennstoffzellenmodul 4
abgetrennt und mit dem Oxidationsreaktormodul 1 verbunden.
Umgekehrt wird ein mit dem Oxidationsreaktormodul 1
verbundenes Reformerelement 3 bei weitgehender Reduktion
von dem Oxidationsreaktormodul 1 abgetrennt und ggf. mit
dem Brennstoffzellenmodul 4 verbunden. Zur Steuerung der
Mittel 9 zum Umschalten können vorteilhafterweise auch der
Spannungssensor 12 und der Gassensor 10 genutzt werden. Die
Steuerung der Mittel 9 zum Umschalten erfolgt dann auch
durch die Rechnereinheit 14. Es versteht sich, daß im
Rahmen der erfindungsgemäßen regeltechnischen Maßnahme auch
eine andere Sensorik als jene des Ausführungsbeispiels
möglich ist.
Claims (13)
1. Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie aus
Biorohstoffen,
wobei aus dem Biorohstoff durch Teiloxidation mit einem sauerstoffhaltigen Vergasungsmittel in einem Oxidations reaktormodul (1) ein wasserstoff- und kohlenmonoxidhaltiges Brennstoffrohgas erzeugt wird,
wobei das erhaltene Brennstoffrohgas einem an das Oxidationsreaktormodul (1) angeschlossenen Reformermodul (2) zugeführt wird, in dem der Wasserstoff des Brennstoff rohgases nach der Reaktion mit einem Speichermaterial in Reformerelementen (3) zwischengespeichert wird,
wobei aus dem Reformermodul (2) ein praktisch kohlenstofffreies, wasserstoffhaltiges Brennstoffreingas ausgetrieben wird, das dem an das Reformermodul (2) angeschlossenen Brennstoffzellenmodul (4) zur Verstromung zugeführt wird,
und wobei die Erzeugung des Brennstoffrohgases über die Reaktion des Wasserstoffs mit dem Speichermaterial und die Austreibung des Brennstoffreingases über die dem Brennstoffzellenmodul (4) entnommene elektrische Energie getrennt voneinander geregelt werden.
wobei aus dem Biorohstoff durch Teiloxidation mit einem sauerstoffhaltigen Vergasungsmittel in einem Oxidations reaktormodul (1) ein wasserstoff- und kohlenmonoxidhaltiges Brennstoffrohgas erzeugt wird,
wobei das erhaltene Brennstoffrohgas einem an das Oxidationsreaktormodul (1) angeschlossenen Reformermodul (2) zugeführt wird, in dem der Wasserstoff des Brennstoff rohgases nach der Reaktion mit einem Speichermaterial in Reformerelementen (3) zwischengespeichert wird,
wobei aus dem Reformermodul (2) ein praktisch kohlenstofffreies, wasserstoffhaltiges Brennstoffreingas ausgetrieben wird, das dem an das Reformermodul (2) angeschlossenen Brennstoffzellenmodul (4) zur Verstromung zugeführt wird,
und wobei die Erzeugung des Brennstoffrohgases über die Reaktion des Wasserstoffs mit dem Speichermaterial und die Austreibung des Brennstoffreingases über die dem Brennstoffzellenmodul (4) entnommene elektrische Energie getrennt voneinander geregelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Erzeugung des
Brennstoffrohgases in dem Oxidationsreaktormodul (1)
allotherm mit Wasserdampf durchgeführt und störendes Wasser
mittels eines Kondensators (19) aus dem Brennstoffrohgas
abgetrennt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei Schwebstoffe
mittels eines Filters (17) aus dem Brennstoffrohgas
abgetrennt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei als Filter (17) ein
Zyklonfilter eingesetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei in den
Reformerelementen (3) die Schwebstoffreste aus dem
Brennstoffrohgas ausgefiltert werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der
Wasserstoff des Brennstoffrohgases in den Reformerelementen
(3) über die Reduktion von Eisenoxid zu elementarem
Eisenschwamm gespeichert und über die Oxidation des
elementaren Eisenschwammes mit Wasserdampf wieder
ausgetrieben wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das
Brennstoffreingas in einem Niedrigtemperatur-Brennstoff
zellenmodul (4) verstromt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei als Niedrig
temperatur-Brennstoffzellenmodul (4) eine Kalium- oder
PEM-Brennstoffzelle eingesetzt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die
Reaktion des Brennstoffrohgases mit dem Speichermaterial
und die Austreibung des Brennstoffreingases in getrennten
Reformerelementen (3) durchgeführt wird, wozu die
Reformerelemente in Abhängigkeit von der gespeicherten
Menge an Wasserstoff mit dem Oxidationsreaktormodul (1)
oder mit dem Brennstoffzellenmodul verbunden werden.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur
Erzeugung elektrischer Energie aus Biorohstoffen nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, wobei ein
Oxidationsreaktormodul (1), das der Erzeugung eines
Wasserstoff und Kohlenmonoxid enthaltenden Brennstoffgases
aus Biorohstoffen mittels eines sauerstoffhaltigen
Vergasungsmittels dient, mit einem Reformermodul (2), in
dem der Wasserstoff des Brennstoffrohgases in
Reformerelementen (3) über die Reaktion mit einem
Speichermaterial gespeichert wird, verbunden und das
Reformermodul (2) zur Verstromung des daraus ausgetriebenen
praktisch kohlenstofffreien, wasserstoffhaltigen Brenn
stoffreingases an ein Brennstoffzellenmodul (4) ange
schlossen ist, wobei eine erste Regelvorrichtung zur
Regelung der Erzeugung des Brennstoffrohgases über die
Reaktion des Wasserstoffes mit dem Speichermaterial und
eine zweite Regelvorrichtung zur Regelung der Austreibung
des Brennstoffreingases über die dem Brennstoffzellenmodul
(4) entnommene elektrische Energie vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, wobei das Reformermodul
(2) zumindest zwei als Eisenschwamm-Reaktoren ausgeführte
Reformerelemente (3) aufweist und im Reformermodul (2)
Mittel (9) zum Umschalten der Brennstoffrohgaszuführleitung
(5) und der Brennstoffrohgasabführleitung (6) oder der
Brennstoffreingasentnahmeleitung (7) und der Wasserdampf
zuführleitung (8) zwischen verschiedenen Eisenschwamm
reaktoren vorgesehen sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, wobei die erste
Regelvorrichtung einen Gassensor (10) in der Brennstoff
rohgasabführleitung (6), ein Biorohstoffmengensteuerelement
(11) in dem Oxidationsreaktormodul (1) und einen ersten
Regler aufweist, wobei die zweite Regelvorrichtung einen
Spannungssensor (12) zur Messung der vom Brennstoff
zellenmodul (4) erzeugten elektrischen Spannung, ein
Dampfmengensteuerelement (13) in der Wasserdampfzuführ
leitung (8) und einen zweiten Regler aufweist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, wobei der Gassensor (10)
ein Kohlenmonoxidsensor ist.
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