DE4419520A1 - Verfahren zur Steuerung der Radlängskraft eines Fahrzeugs - Google Patents
Verfahren zur Steuerung der Radlängskraft eines FahrzeugsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der
Bremskraft oder Vortriebskraft als einer Radlängskraft
eines Fahrzeugs, bei dem auf eine Mehrzahl von Rädern
wirkende Längskräfte wenigstens vorderradseitig und
hinterradseitig gesteuert werden können.
Aus der Japanischen Patentanmeldungs-Offenlegungsschrift
Nr. 237252/89 ist beispielsweise ein Verfahren bekannt, in
dem die Bremskraft als die Radlängskraft wenigstens
vorderradseitig und hinterradseitig gesteuert werden kann.
Bei diesem herkömmlichen Steuerverfahren werden die
Bremskräfte für die linken und rechten Vorderräder ge
meinsam gesteuert, und die Bremskräfte für die linken und
rechten Hinterräder werden unabhängig voneinander gesteu
ert. Wenn der Reibkoeffizient auf einer Straßenoberfläche
an den linken und rechten Seiten des Fahrzeugs unter
schiedlich ist, wenn die Änderung der Beladung groß ist
sowie, wenn ein Unterschied der Wirksamkeit unter den
Reifen der vier Räder besteht (beispielsweise wenn
spikelose Reifen nur an Antriebsrädern angebracht sind,
wenn eines der linken und rechten Räder Bremsausfall hat
oder wenn ein ausgelaufener Reifen an einem bestimmten Rad
angebracht ist), beginnt während der Bremsung eine Anti-
Blockiersteuerung (nachfolgend als ABS-Steuerung bezeich
net) eines jeden Rads, das schlupfen möchte, und zu diesem
Zeitpunkt bemerkt der Fahrer des Fahrzeugs, daß die
ABS-Steuerung durchgeführt wird. Selbst wenn daher ein
Grenzbereich in der Bremskraft der anderen Räder ver
bleibt, kann der Fahrer in vielen Fällen das Bremspedal
nicht weiter drücken und kann für jedes Rad keine maximale
Bremswirkung erhalten.
Ziel der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Steue
rung der Radlängskraft eines Fahrzeugs aufzuzeigen, bei
dem die Wirkung auf das Rad entsprechend einer Betätigung
durch den Fahrzeugfahrer maximal ausgeübt werden kann,
ohne die Gesamtradlängskraft zu ändern.
Erfindungsgemäß wird daher eine Gesamtlängskraft, die eine
Gesamtsumme der an die Mehrzahl von Rädern angelegten
Längskräfte ist, erfaßt oder bestimmt, und die an die
Räder angelegten Längskräfte werden auf der Basis einer
vorderradseitigen Soll-Radlängskraft und einer
hinterradseitigen Soll-Radlängskraft gesteuert, die durch
die Verteilung der Gesamtlängskraft mit vorbestimmten
Verteilungsproportionen bestimmt sind. Wenn Radschlupf
erfaßt wird, werden die Verteilungsproportionen geändert,
so daß die Soll-Radlängskraft an derjenigen der Vorderrad-
und Hinterradseiten größer ist, an der sich mehr Räder in
nicht schlupfenden Zuständen befinden. Während daher die
von einem Fahrzeuginsassen angeforderte Gesamtradlängs
kraft unveränderlich gemacht ist, kann man in diesem
Bereich die maximale Radlängskraft ausüben.
Zusätzlich zum Obenstehenden wird bei der Änderung der
Verteilungsproportionen der Änderungsbetrag zu dem Zeit
punkt, wenn die vorderradseitige Soll-Radlängskraft erhöht
wird, größer festgelegt als der als Änderungsbetrag zu dem
Zeitpunkt, wenn die hinterradseitige Soll-Radlängskraft
erhöht wird. Daher ist die Schlupffrequenz des
vorderradseitigen Rads größer, wodurch sich die Stabilität
des Fahrzeugs verbessern läßt.
Zusätzlich sind die an die Mehrzahl von Rädern angelegten
Längskräfte unabhängig voneinander steuerbar, und es
werden die den Rädern bei stehendem Fahrzeug zugeteilten
Lasten bestimmt. Die scheinbare Richtung und der schein
bare Verlagerungsbetrag der Schwerpunktlage des Fahrzeugs
wird auf Basis einer Längsbeschleunigung oder einer
Querbeschleunigung des Fahrzeugs berechnet, und die
scheinbare Schwerpunktslage des Fahrzeugs wird gemäß der
scheinbaren Richtung und dem Verlagerungsbetrag bestimmt.
Wenn Radschlupf erfaßt wird, wird die scheinbare
Schwerpunktslage des Fahrzeugs korrigiert, so daß sie von
diesem Rad auf einer geraden Linie verschoben wird, die
das schlupfende Rad mit der scheinbaren Schwerpunktslage
des Fahrzeugs, in Draufsicht gesehen, verbindet, und die
festgestellte Teillast wird auf Basis einer korrigierten,
scheinbaren Schwerpunktslage des Fahrzeugs korrigiert.
Verteilungsproportionen der Radlängskraft werden für jedes
Rad auf Basis der korrigierten Teillasten bestimmt. Wenn
man daher die Verteilungsproportionen ändert, kann man die
Erhöhung mit geeigneter Verteilung auf die Räder mit
verbesserter Verteilungsproportion aufteilen.
Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben:
Fig. 1 zeigt ein Schema des Fahrzeugbremssystems;
Fig. 2 zeigt im Blockdiagramm eine Anordnung eines
Steuersystem;
Fig. 3 zeigt graphisch eine eingerichtete Karte des
Gesamthydraulikbremsdrucks bezüglich des Brems
pedaldrucks;
Fig. 4 zeigt schematisch die scheinbare
Schwerpunktsverlagerung in Längsrichtung des
Fahrzeugs;
Fig. 5 zeigt schematisch die scheinbare Schwerpunkts
verlagerung in Querrichtung des Fahrzeugs;
Fig. 6 zeigt schematisch die scheinbare
Schwerpunktsänderung auf X- und Y-Koordinaten;
Fig. 7 zeigt im Blockdiagramm eine Anordnung eines
Berechnungsmittels für den Betrag einer erzwun
genen Schwerpunktsverlagerung;
Fig. 8 zeigt schematisch die erzwungene
Schwerpunktsverlagerung auf X- und Y-
Koordinaten; und
Fig. 9 zeigt graphisch eine eingerichtete Karte eines
Richtungskoeffizienten;
Fig. 10 zeigt graphisch eine eingerichtete Karte einer
Zeitkonstanten;
Fig. 11 zeigt im Diagramm ein Beispiel einer Änderung
des Verlagerungsbetrags auf X- und Y-Achsen bei
Bremsbetätigung;
Fig. 12 zeigt im Diagramm eine Fehlerdiagnosekarte;
Fig. 13 zeigt graphisch die Korrekturrate in
Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit;
Fig. 14 zeigt graphisch die Korrekturrate in
Abhängigkeit von der X-Koordinate der
Schwerpunktslage nach erzwungener Verlagerung;
Fig. 15 zeigt graphisch die Korrekturrate in
Abhängigkeit von der Y-Koordinate der
Schwerpunktslage nach erzwungener Verlagerung;
Fig. 16 zeigt im Blockdiagramm ein Berechnungsmittel
für eine Giersteuerstärke;
Fig. 17 zeigt graphisch die Bezugsgierrate in
Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit;
Fig. 18 zeigt graphisch die Korrekturrate in
Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit;
Fig. 19 zeigt graphisch die Korrekturrate in
Abhängigkeit von der Längsbeschleunigung;
und
Fig. 20 zeigt graphisch die Korrekturrate in
Abhängigkeit von der Querbeschleunigung.
Zuerst zu Fig. 1. Eine rechte Vorderradbremse BFR ist an
einem rechten Vorderrad WFR eines Vierradfahrzeugs mit
einem Frontmotor und Frontantrieb (FF-Typ) angebracht.
Eine linke Vorderradbremse BFL ist an einem linken Vor
derrad WFL angebracht. Eine rechte Hinterradbremse BRR ist
an einem rechten Hinterrad WRR angebracht und eine linke
Hinterradbremse BRL ist an einem linken Hinterrad WRL
angebracht. Die Bremsen BFR, BFL, BRR und BRL haben
gleiche Spezifikationen.
Ein Tandemhauptzylinder 1 umfaßt ein Paar von Ausgangs
öffnungen 1a und 1b. Die Ausgangsöffnung 1a ist an die
rechte Vorderradbremse BFR durch einen Modulator 2 FR
angeschlossen, welcher das Bremsfluid steuern kann, und
weiter an die linke Hinterradbremse BRL durch einen
Modulator 2 RL. Die andere Ausgangsöffnung 1b ist an die
linke Vorderradbremse BFL durch einen Modulator 2 FR und
weiter an die rechte Hinterradbremse BRR durch einen
Modulator 2 RR angeschlossen.
Die Betätigungen der Modulatoren 2 FR, 2 FL, 2 RR und 2 RL, d. h.
die an die Bremsen BFR, BFL, BRR und BRL wirkenden
Bremsfluiddrücke werden durch eine Steuereinheit C unab
hängig voneinander gesteuert.
Zu Fig. 2. Angeschlossen an die Steuereinheit C sind ein
Niederdruckkraft-Erfassungssensor 3 zum Erfassen einer
Bremsniederdruckkraft FB als einer Größe der Bremsbetäti
gung durch ein Bremspedal (nicht gezeigt), Raddrehzahl
sensoren 4, 5, 6 und 7 zum Erfassen von Raddrehzahlen VFR,
VFL, VRR und VRL der Räder WFR, WFL, WRR und WRL, ein
Längsbeschleunigungs-Erfassungssensor 8 zum Erfassen einer
Längsbeschleunigung GSX des Fahrzeugs, ein Querbeschleu
nigungs-Erfassungssensor 9 zum Erfassen einer Querbe
schleunigung GSY, ein Lenkwinkel-Erfassungssensor 10 zum
Erfassen eines Lenkwinkels R als einer Stärke der Lenkbe
tätigung durch ein Lenkrad (nicht gezeigt), ein Gierra
ten-Erfassungssensor 11 zum Erfassen einer Gierrate YA,
als einer Stärke der aktuellen Kurvenfahrt des Fahrzeugs
und ein Bremsfluiddrucksensor 12 zum Erfassen eines
Bremsfluiddrucks PB.
Die Steuereinheit C umfaßt ein Gesamtlängskraft-Bestim
mungsmittel 13 zum Bestimmen eines Gesamtbremsfluiddrucks
PT für alle vier Räder auf Basis eines von dem Nieder
druck-Erfassungssensor 3 erfaßten Wert, ein Verzögerungs
korrekturmittel 14 zur Korrektur des Gesamtbremsfluid
drucks PT, der in dem Gesamtlängskraft-Bestimmungsmittel
13 durch eine Verzögerungssteuergröße P₀ bestimmt ist, um
einen ersten korrigierten Gesamtbremsfluiddruck PT1
vorzusehen, ein Verstärkungskorrekturmittel 15 zum Anlegen
einer Verstärkungskorrektur an den ersten korrigierten
Gesamtbremsfluiddruck PT1, um einen zweiten korrigierten
Gesamtbremsfluiddruck PT2 vorzusehen, ein Fahrzeugge
schwindigkeits-Berechnungsmittel 16 zum Berechnen einer
Fahrzeuggeschwindigkeit V auf Basis der Raddrehzahlen VRR
und VRL der rechten und linken Hinterräder WRR und WRL,
die nicht angetriebene Räder sind, ein Schlupferfassungs
mittel 17 zum Erfassen, auf Basis der Drehzahlen VFR, VFL,
VRR und VRL der Räder WFR, WFL, WRR und WRL, welches Rad
während der Bremsung in einen Schlupfzustand gefallen ist,
ein Schwerpunktslagen-Berechnungsmittel 18 zur Berechnung
der Richtung und der Stärke scheinbarer
Schwerpunktsverlagerungen des Fahrzeugs auf Basis einer
Längsbeschleunigung GSX und einer Querbeschleunigung GST,
ein Berechnungsmittel 19 der Stärke erzwungener
Schwerpunktsverlagerung zur Berechnung eines Betrags
erzwungener Schwerpunktsverlagerung zur Korrektur des in
dem Schwerpunktslagen-Berechnungsmittel 18 festgestellten
scheinbaren Schwerpunkts, wenn durch das Schlupferfas
sungsmittel 17 der Schlupf des Rads festgestellt wurde,
ein Giersteuerstärken-Berechnungsmittel 21 zur Berechnung
einer Giersteuerstärke YC auf Basis des Gesamtbremsfluid
drucks PT, der Fahrzeuggeschwindigkeit V, der Längsbe
schleunigung GSX, der Querbeschleunigung GSY, des Lenk
winkels R und der erfaßten Gierrate YA,
ein Teillastproportions-Berechnungsmittel 22 zur Berech
nung von Teillastproportionen RFR, RFL, RRR und RRL für
die vier Räder auf Basis der in dem Berechnungsmittel der
Stärke erzwungener Schwerpunktsverlagerung 19 und dem
Giersteuerstärken-Berechnungsmittel 21 berechneten Größen,
rechte Vorder-, linke Vorder-, rechte Hinter- und linke
Hinterrad-Bremsfluiddruckberechnungsmittel 23 FR, 23 FL,
23 RR und 23 RL zur Berechnung von Soll-Bremsfluiddrücken
PFR, PFL, PRR und PRL der Radbremsen BFR BFL, BRR und BRL
als Soll-Längskräfte für die Räder an den zweiten korri
gierten Bremsfluiddrücken PT und den Teillastproportionen
RFR, RFL, RRR bzw. RRL und Antriebsmittel 24 FR, 24 FL, 24 RR
und 24 RL zum Antrieb der Modulatoren 2 FR, 2 FL, 2 RR und 2 RL
auf Basis der Soll-Bremsfluiddrücke PFR, PFL, PRR bzw.
PRL.
Das Gesamtlängskraft-Bestimmungsmittel 13 bestimmt eine
Gesamtbremskraft, die eine Gesamtsumme der gemäß der
Bremsniederdruckkraft FB auf die vier Räder wirkenden
Radlängskräfte ist. Wenn die Bremsen BFR, BFL, BRR und BRL
gleicher Spezifikation an den vier Rädern WFR, WFL, WRL
und WRR angebracht sind, sind die von den Bremsen BFR,
BFL, BRR und BRL ausgeübten Bremskräfte proportional zu
den Bremsfluiddrücken, die von den Modulatoren 2 FR, 2 FL,
2 RR, 2 RL gesteuert sind, und man kann die Gesamtbrems
kraft auf die Gesamtlängskraft als Ausdruck des Gesamt
bremsfluiddrucks berechnen. Daher wird der an den Bremsen
BFR, BFL, BRR und BRL wirkende Gesamtbremsfluiddruck PT
durch das Gesamtlängskraft-Bestimmungsmittel 13 auf Basis
der Karte bestimmt, die vorab in Abhängigkeit von der
Bremsniederdruckkraft B definiert ist, wie in Fig. 3
gezeigt.
Der in dem Gesamtlängskraft-Bestimmungsmittel 13 bestimmte
Gesamtbremsfluiddruck PT wird dem Soll-Verzögerungsbestim
mungsmittel 25 zugeführt, wo eine Soll-Verzögerung G₀ in
Abhängigkeit von dem Gesamtbremsfluiddruck PT bestimmt
wird. Die in dem Fahrzeuggeschwindigkeits-Berechnungs
mittel 16 bestimmte Fahrzeuggeschwindigkeit V wird einem
Differenziermittel 26 zugeführt, wo eine Fahrzeugverzöge
rung durch Differenzieren der Fahrzeuggeschwindigkeit
bestimmt wird. Diese Fahrzeugverzögerung und die Soll-
Verzögerung G₀ werden einem Steuerstärkenberechnungsmittel
27 zugeführt, wo auf Basis einer Abweichung zwischen der
Soll-Verzögerung G₀ und der erfaßten Fahrzeugverzögerung
eine Verzögerungssteuerstärke PG berechnet wird.
Der Gesamtbremsfluiddruck PT und die Verzögerungssteuer
stärke PG werden dem Verzögerungskorrekturmittel 14
zugeführt, wo die Verzögerungssteuerstärke PG zu dem
Gesamtbremsfluiddruck PT addiert wird, um einen ersten
korrigierten Gesamtbremsfluiddruck PT1 bereitzustellen.
Die von dem Längsbeschleunigungssensor 8 erfaßte Längsbe
schleunigung GSX und die von dem Querbeschleunigungssensor
9 erfaßte Querbeschleunigung GSY werden dem
Schwerpunktslagen-Berechnungsmittel 18 zugeführt. Wenn die
Koordinaten des Schwerpunkts des Fahrzeugs im Ruhezustand
mit GSX0, GSY0 bezeichnet sind, berechnet das
Schwerpunktslagenberechnungsmittel 18 die Richtung und den
Betrag der scheinbaren Schwerpunktsverlagerung bei einer
Laständerung und berechnet weiter auf Basis dieses be
rechneten Werts Koordinaten GSX, GSY, die einen schein
baren Verlagerungspunkt der Schwerpunktslage anzeigen.
Zu Fig. 4. Wenn die Höhe der Schwerpunktslage von einer
Bodenfläche der Straße mit H bezeichnet ist und eine
Schwerkraft G gleich 1 ist, wird der scheinbare Betrag ΔX
der Schwerpunktsverlagerung in Querrichtung des Fahrzeugs,
d. h. in einer X-Richtung gemäß
ΔX = GSX × H bestimmt.
Zu Fig. 5. Wenn die Höhe der Schwerpunktslage von einer
Bodenfläche der Straße mit H bezeichnet ist und eine
Schwerkraft G gleich 1 ist, wird der scheinbare Betrag ΔY
der Schwerpunktsverschiebung in Querrichtung des Fahr
zeugs, d. h. in einer Y-Richtung gemäß
ΔY = GSY × H bestimmt.
Wenn weiter das Gesamtgewicht des Fahrzeugs mit WT be
zeichnet ist, sind die Teillasten des rechten Vorderrads
WFR, des linken Vorderrads WFL, des rechten Hinterrads WRR
und des linken Hinterrads WRL im Ruhezustand des Fahrzeugs
WTFR, WTFL, WTRR bzw. WTRL (WTT = WTFR + WTFL + WTRR +
WTRL); und der Radstand ist LB und die Spurweite LT, wie
in Fig. 6 gezeigt, wobei die X-Koordinate GX0 der
Schwerpunktslage im Ruhezustand durch folgende Gleichung
ausgedrückt ist:
GX0 = (LB (WTFR + WTFL)/WTT) - LT/2 (1)
und die Y-Koordinaten GY0 der Schwerpunktslage im Ruhezu
stand ist durch folgende Gleichung ausgedrückt:
GY0 = (LB (WTRR + WTRL)/WTT) - LT/2 (2)
Die X-Koordinate GX der scheinbaren Schwerpunktslage als
Folge der Änderung der Belastung während fahrendem Fahr
zeug ist ausgedrückt durch GX = GX0 + ΔX, und die Y-
Koordinate GY ist dargestellt durch GY = GY + ΔY.
Zu Fig. 7. Das Berechnungsmittel der Stärke erzwungener
Schwerpunktsverlagerung 19 berechnet den Betrag der
erzwungenen Schwerpunktsverlagerung mit dem Ziel, die
scheinbare Schwerpunktslage zu korrigieren, so daß die
scheinbare Schwerpunktslage, die von dem
Schwerpunktslagenberechnungsmittel 18 nach Erfassung von
Radschlupf durch das Schlupferfassungsmittel 17 bestimmt
ist, von dem Rad auf einer geraden Linie wegverlagert
wird, welche das Rad im Schlupfzustand mit dem scheinbaren
Schwerpunkt des Fahrzeugs, in Draufsicht gesehen, verbin
det. Das Berechnungsmittel für die Stärke erzwungener
Schwerpunktsverlagerung 19 umfaßt einen X- und Y-
Achsenverlagerungsbetrag-Berechnungsabschnitt 28 zur
Berechnung eines Betrags ΔDABS-X der Verlagerung in eine
Richtung der X-Achse und eines Betrags ΔDABS-Y der Verla
gerung in eine Richtung der Y-Achse auf Basis der Ausgänge
aus dem Schlupferfassungsmittel 17, dem
Schwerpunktslagenberechnungsmittel 18 und dem
Bremsfluiddruckerfassungssensor 12, einen Frequenzzähler
29 zum Zählen der Frequenz von Schlupfzuständen auf Basis
der Ausgänge von dem Schlupferfassungsmittel 17 durch
Erhöhen der Anzahl von Schlupfzuständen, wenn dasselbe Rad
aufeinanderfolgend in Schlupfzustände gefallen ist, und
durch Mindern der Anzahl von Schlupfzuständen, wenn
verschiedene Räder unregelmäßig in Schlupfzustände gefal
len sind, einen wichtungskoeffizient-Bestimmungsabschnitt
30 zur Bestimmung eines Wichtungskoeffizienten k nach
Maßgabe eines Ausgangs von dem Frequenzzähler 29, einen
Zeitkonstanten-Bestimmungsabschnitt 31 zur Bestimmung
einer Zeitkonstante K nach Maßgabe des Bremsfluiddrucks
PB, der von dem Bremsfluiddruckerfassungssensor 12 erfaßt
ist, wenn der Schlupfzustand des Rads durch das Schlupf
erfassungsmittel 17 erfaßt wurde, einen Multiplizierab
schnitt 32 zur Multiplikation des Richtungskoeffizienten k
mit der Zeitkonstanten K zur Aufgabe einer korrigierten
Zeitkonstante K, einen Rückbringberechnungsabschnitt 33
zur Berechnung eines Betrags ΔDABS-X der Verlagerung in
Richtung der X-Achse und eines Betrags
ΔDABS-Y der Verlagerung in Richtung der Y-Achse zu einer
Rückkehrzeit, um die erzwungene Schwerpunktsverlagerung
bei Beendigung des Bremsvorgangs zurückzubringen, Fehler
diagnoseabschnitte 34 X und 34 Y zur Fehlerdiagnose auf
Basis der von dem Multiplikationsabschnitt 32 bestimmten
Zeitkonstante K und eines Ausgangs aus dem Rückkehrbe
rechnungsabschnitt 33, einen
Bremsbetätigungs-Erfassungsabschnitt 35 zur Erfassung
einer Bremsbetätigung auf Basis eines Ausgangs aus den
Niederdruckerfassungssensor 3, einen Schaltkreis 36 zur
alternativen Auswahl eines Ausgangs aus dem X- und Y-
Achsenverlagerungsbetrag-Berechnungsabschnitt 28 und eines
Ausgangs aus dem Rückbringberechnungsabschnitt 33 auf
Basis des Ausgangs aus dem Niederdruckkrafterfassungs
sensor 3, und einen Schwerpunktspositions-Bestimmungs
abschnitt 37 zur Bestimmung eines Schwerpunkts nach
Maßgabe des Ausgangs von dem Schwerpunktslagenberech
nungsmittel 18 und eines Ausgangs aus dem Schaltkreis 36.
In dem X- und Y-Achsen- Verlagerungsbetrag-Berechungsab
schnitt 28 werden der Betrag ΔDASB-X der Verlagerung in
X-Achsen-Richtung und der Betrag von ΔDABS-Y der Verlage
rung in Y-Achsen-Richtung nach Maßgabe folgender Gleichung
in (3) und (4) berechnet:
ΔDABS-X = ΔDABS-X -1 + ΔXABS-FR + ΔXABS-FL
+ ΔXABS-RR + ΔXABS-RL (3)
ΔDABS-Y = ΔDABS-Y -1 + ΔYABS-FR + ΔYABS-FL
+ ΔYABS-RR + ΔYABS-RL (4)
In den obigen Gleichungen (3) und (4) sind ΔDABS-X -1 und
ΔDABS-Y -1 jeweils ein letzter Verlagerungsbetrag;
ΔXABS-FR, ΔXABS-FL, ΔXABS-RR und ΔXABS-RL ist jeweils ein Verlagerungsbetrag in X-Achsen-Richtung, berechnet, wenn das entsprechende rechte Vorderrad WFR, linke Vorderrad WFL, rechte Hinterrad WRR und linke Hinterrad WRL in seinen Schlupfzustand gefallen ist; und ΔYABS-FR, ΔYABS-FL, ΔYABS-RR und ΔYABS-RL ist jeweils ein Verlage rungsbetrag in Y-Achsen-Richtung, berechnet, wenn das entsprechende rechte Vorderrad WFR, linke Vorderrad WFL, rechte Hinterrad WRR und linke Hinterrad WRL in seinen Schlupfzustand gefallen ist.
ΔXABS-FR, ΔXABS-FL, ΔXABS-RR und ΔXABS-RL ist jeweils ein Verlagerungsbetrag in X-Achsen-Richtung, berechnet, wenn das entsprechende rechte Vorderrad WFR, linke Vorderrad WFL, rechte Hinterrad WRR und linke Hinterrad WRL in seinen Schlupfzustand gefallen ist; und ΔYABS-FR, ΔYABS-FL, ΔYABS-RR und ΔYABS-RL ist jeweils ein Verlage rungsbetrag in Y-Achsen-Richtung, berechnet, wenn das entsprechende rechte Vorderrad WFR, linke Vorderrad WFL, rechte Hinterrad WRR und linke Hinterrad WRL in seinen Schlupfzustand gefallen ist.
Angenommen, die Schlupfrate des linken Hinterrads WRL
wurde von dem Schlupferfassungsmittel 17 erfaßt, wie in
Fig. 8 gezeigt. In diesem Fall wird die scheinbare
Schwerpunktsposition (GX, GY) als Begleiterscheinung einer
Laständerung während fahrendem Fahrzeug erzwungenermaßen
von dem linken Hinterrad WRL weg entlang einer geraden
Linie L verlagert, die das linke Hinterrad WRL mit der
scheinbaren Schwerpunktslage GX, GY des Fahrzeugs, in
Draufsicht gesehen, verbindet, und zwar um einen erzwun
genen Verlagerungsbetrag ΔDABS-RL, der gemäß folgender
Gleichung (5) berechnet ist:
ΔDABS-RL = DABS-R × (DTIRE - DG-RL)/DTIRE (5).
Ähnlich, wenn das rechte Hinterrad WRR, das linke Vorder
rad WFL und das rechte Vorderrad WFR in ihre Schlupfzu
stände gefallen sind, wird die scheinbare Schwerpunktslage
von den Rädern WRR, WFL und WFR auf geraden Linien
erzwungenermaßen wegverlagert, welche Linien die Räder
WRR, WFL und WFR mit der scheinbaren Schwerpunktslage GX,
GY des Fahrzeugs, in Draufsicht gesehen, verbinden, und
zwar um erzwungene Verlagerungsbeträge ΔDABS-RR, ΔDABS-FL
bzw. ΔDABS-FR, die gemäß folgenden Gleichungen (6), (7)
bzw. (8) berechnet sind:
ΔDABS-RR = DABS-R × (DTIRE - DG-RR)/DTIRE (6)
ΔDABS-FL = DABS-F × (DTIRE - DG-FL)/DTIRE (7)
ΔDABS-FR = DABS-F × (DTIRE - DG-FR)/DTIRE (8).
In diesen Gleichungen (5) bis (8) ist DTIRE ein diagonaler
Radabstand und bezeichnet mit DTIRE (L₈² + LT²)1/2;
DG-RL, DG-RR, DG-FL und DG-FR ist ein Abstand zwischen dem
linken Hinterrad WRL, rechten Hinterrad WRR, linken
Vorderrad WFL bzw. rechten Vorderrad WFR und der schein
baren Schwerpunktslage GX, GY; und DABS-F und DABS-R sind
jeweils durch einen Bremsfluiddruck bestimmte Konstanten,
wenn das entsprechende Rad in seinen Schlupfzustand
gefallen ist. Sie sind so eingestellt, daß DABS-R < DABS-F
ist. Somit ist der Verlagerungsbetrag zu den Vorderrädern
hin größer als der Verlagerungsbetrag zu den Hinterrädern
hin.
Wieder zu Fig. 8: Wenn ein durch die gerade Linie L und
die X-Achsen-Richtung gebildeter Winkel mit αRL bezeichnet
ist, gilt folgende Gleichung:
αRL = tan-1 [(GY - (LT/2))/(GX - (-L₈/2))]
und der Betrag ΔXABS-RL der Verlagerung in X-Achsen-
Richtung und der Betrag ΔYABS-RL der Verlagerung in
Y-Achsen-Richtung sind durch folgende Gleichungen be
stimmt:
ΔXABS-RL = ΔDABS-RL × cosαRL (9)
ΔYABS-RL = ΔDABS-RL × sinαRL (10)
Wenn erfaßt wurde, daß das rechte Hinterrad WRR, das linke
Vorderrad WFL und das rechte Vorderrad WFR in ihre
Schlupfzustände gefallen sind, werden die Beträge
ΔXABS-RR, ΔXABS-FL und ΔXABS-FR der Verlagerung in X-
Achsen-Richtung und die Beträge ΔYABS-RR, ΔYABS-FL und
ΔYABS-FR der Verlagerung in Y-Achsen-Richtung durch
folgende Gleichungen ausgedrückt:
wenn das rechte Hinterrad in seinen Schlupfzustand gefal len ist:
wenn das rechte Hinterrad in seinen Schlupfzustand gefal len ist:
ΔXABS-RR = ΔDABS-RR × cosαRR (11)
ΔYABS-RR = ΣDABS-RR × sinαRR (12)
wenn das linke Vorderrad WFL in seinen Schlupfzustand
gefallen ist:
ΔXABS-FL = ΔDABS-FL × cosαFL (13)
ΔYABS-FL = ΔDABS-FL × sinαFL (14).
Wenn das rechte Vorderrad WFR in seinen Schlupfzustand
gefallen ist:
ΔXABS-FR = ΔDABS-FR × cosαFR (15)
ΔYABS-FR = ΔDABS-FR × sinαFR (16).
Daher werden der Betrag ΔDABS-X der Verlagerung in X-
Achsen-Richtung und der Betrag ΔDABS-Y der Verlagerung in
Y-Achsen-Richtung gemäß den Gleichungen (3), (4) und (9)
bis (16) bestimmt. Diese Berechnung wird fortgeführt, bis
alle vier Räder aus ihren Blockierzuständen gelöst sind,
oder bis das Erfordernis nach ABS-Steuerung beider Hin
terräder WRR und WRL beseitigt ist, aber die ABS-Steuerung
der Vorderräder WFR, WFL durchgeführt wird.
Der Bremsbetätigungs-Erfassungsabschnitt 35 gibt ein Signal
hohen Pegels aus, wenn er durch den Ausgang aus dem
Niederdruck-Erfassungssensor 3 bestimmt hat, daß der
Bremsvorgang durchgeführt wird. Schaltbar ist der Schalt
kreis 36 zwischen einem Zustand, in dem der Betrag
ΔDABS-X der Verlagerung in X-Achsen-Richtung und der
Betrag ΔDABS-Y der Verlagerung in Y-Achsen-Richtung, die
aus dem Rückkehrberechnungsabschnitt 33 ausgegeben werden,
wenn der Ausgang von dem Bremsbetätigungserfassungsab
schnitt 35 einen niedrigen Pegel einnimmt, d. h. während
Nichtbremsung, an den Schwerpunktslagenbestimmungsab
schnitt 37 angelegt werden, und einem Zustand, in dem der
Betrag ΔDABS-X der Verlagerung in X-Achsen-Richtung und
der Betrag ΔDABS-Y der Verlagerung in Y-Achsen-Richtung,
die aus dem Rückkehrberechnungsabschnitt 33 ausgegeben
werden, wenn der Ausgang aus dem Bremsbetätigungserfas
sungsabschnitt 35 einen hohen Pegel einnimmt, d. h. während
Bremsung₁ an den Schwerpunktslagenbestimmungsabschnitt 37
angelegt werden.
In dem Schwerpunktslagenbestimmungsabschnitt 37 wird die
Schwerpunktslage GX′, GY′ nach erzwungener Verlagerung aus
dem Ausgang GX, GY aus dem Schwerpunktslagenberechnungs
mittel 18 und den Ausgängen ΔDABS-X und ΔDABS-Y aus dem
Schaltkreis 36 gemäß folgenden Gleichungen (17) und (18)
bestimmt:
GX′ = GX + ΔDABS-X (17)
GY′ = GY + ΔDABS-Y (18).
Der Frequenzzähler 29 zählt die Frequenz von Schlupfzu
ständen, in die das Rad gefallen ist. Gezählt wird die
Frequenz von Schlupfzuständen durch Erhöhen der Zahl von
Schlupfzuständen, wenn dasselbe Rad sukzessive in einen
Schlupfzustand gefallen ist und durch Mindern der Zahl von
Schlupfzuständen, wenn verschiedene Räder unregelmäßig in
Schlupfzustände gefallen sind.
In dem Wichtungskoeffizienten-Bestimmungsabschnitt 30 wird
eine Karte eines Wichtungskoeffizienten k entsprechend der
in dem Frequenzzähler 29 gezählten Frequenz vorab vorbe
reitet, wie in Fig. 9 gezeigt. Auf Basis dieser Karte wird
ein Wichtungskoeffizient k bestimmt. Somit ist der
Wichtungskoeffizient k "1", wenn eine Frequenz von "0"
vorliegt, und wird größer als "1", wenn die Frequenz
ansteigt. Der wichtungskoeffizient k wird erhöht, wenn der
Schlupf desselben Rads fortdauert.
In dem Zeitkonstantenbestimmungsabschnitt 31 ist, wie in
Fig. 10 gezeigt, vorab eine Karte der Zeitkonstante K
eingerichtet, bestimmt in Abhängigkeit vom Bremsfluiddruck
PB zum Zeitpunkt der Erfassung der Schlupfrate des Rads
durch das Schlupferfassungsmittel 17. Die Zeitkonstante K
wird auf Basis dieser Karte bestimmt. Somit steigt die
Zeitkonstante K an, wenn zum Zeitpunkt des Auftretens des
Radschlupfs der Bremsfluiddruck PB ansteigt. Anders
gesagt, ist ein Zustand, in dem der Bremsfluiddruck PB zum
Zeitpunkt des Auftretens des Radschlupfs groß ist, ein
Zustand, in dem der Reibkoeffizient der Straßenfläche
relativ hoch ist. Daher wird die Zeitkonstante K als
größer festgelegt, wenn der Reibkoeffizient der Straßen
oberfläche größer wird, d. h. der Straßenoberfläche, auf
der das Rad schwerer schlupft.
In dem Multiplizierabschnitt 32 wird der
Wichtungskoeffizient k mit der Zeitkonstanten K multipli
ziert, um eine korrigierte Zeitkonstante K′ bereitzustel
len. Weil die Zeitkonstante K derart bestimmt ist, daß sie
größer wird, wenn der Reibkoeffizient der Straßenoberflä
che größer wird, und der Wichtungskoeffizient k so be
stimmt ist, daß er größer wird, wenn der Schlupf desselben
Rads häufiger aufeinanderfolgt, wird die korrigierte
Zeitkonstante K′ größer, wenn der Reibkoeffizient der
Straßenoberfläche größer wird, oder, wenn der Schlupf
desselben Rads häufiger aufeinanderfolgt.
In dem Rückbringberechnungsabschnitt 32 werden die Aus
gänge aus dem Schaltkreis 36, das sind ΔDABS-X und
ΔDABS-Y empfangen, und der Betrag ΔDABS-X der Verlagerung
in X-Achsen-Richtung und der Betrag ΔDABS-Y der Verlage
rung in Y-Achsen-Richtung werden gemäß einer linearen
Verzögerungsfunktion mit der korrigierten Zeitkonstanten
K′ einer Rückbringzeit berechnet, um die erzwungen verla
gerte Schwerpunktsposition bei Beendigung des Bremsvor
gangs zurückzubringen. Wenn die Zeitkonstante K′ größer
wird, wird der Ausgang aus dem
Rückbringberechnungsabschnitt 32 kleiner und daher wird
die Rückbringgeschwindigkeit langsamer.
Somit werden, wie beispielsweise in Fig. 11 gezeigt,
ΔDABS-X und ΔDABS-Y von einem Zeitpunkt t1 ab erhöht, zu
dem der Schlupf des Rads während einer ersten Bremsbetä
tigung auftritt, und die erzwungene Verlagerung der
scheinbaren Schwerpunktslage wird durchgeführt, und die
Rückkehrberechnung wird von einem Zeitpunkt t2 durchge
führt, zu dem die Bremsbetätigung beendet ist. Wenn in
diesem Fall die korrigierte Zeitkonstante K′ "größer" ist,
werden das ΔDABS-X und ΔDABS-Y relativ langsam verringert,
wie in Fig. 11 mit gestrichelter Linie gezeigt, und wenn
die korrigierte Zeitkonstante K′ "kleiner" ist, werden das
ΔDABS-X und ΔDABS-Y relativ schnell verringert, wie in Fig.
11 mit durchgehender Linie gezeigt. Die derartige Bestim
mung der Rückbringgeschwindigkeit durch die Zeitkonstante
K′ stellt sicher, daß, wenn das Schlupfen des Rads während
Bremsung relativ häufig auftritt, die ABS-Steuerung in
einem Zustand, in dem das ΔDABS-X und das ΔDABS-Y nicht
auf "0" zurückgekehrt sind, zu einem Zeitpunkt t3 gestar
tet wird, zu dem der Schlupf des Rads auf Grund eines
zweiten Bremsvorganges auftritt, so daß das ΔDABS-X und
das ΔDABS-Y erneut erhöht werden, und im Ergebnis ist nur
eine kurze Zeit erforderlich, bis das ΔDABS-X und das
ΔDABS-Y stabilisiert sind, was zu einer verbesserten
Reaktionsfähigkeit führt.
In den Fehlerdiagnoseabschnitten 34 x und 34 y sind in Fig.
12 gezeigte Karten durch die korrigierte Zeitkonstante K′
und die Ausgänge ΔDABS-X und ΔDABS-Y als dem
Rückbringberechnungsabschnitt 33 eingerichtet. Wenn die
Zeitkonstante K′ in einem relativ großen Bereich liegt
(dem schräg schraffierten Bereich), wird bestimmt, daß ein
Fehler vorliegt und ein Alarm ausgegeben, oder ein anderer
Prozeß durchgeführt. Dies heißt, eine größere Zeitkon
stante K′ zeigt an, das dasselbe Rad aufeinanderfolgend
mehrere Male in Schlupfzustände gefallen ist, oder der
Radschlupf ist auf einer Straßenfläche mit einem hohen
Reibkoeffizienten aufgetreten, wo Radschlupf nur schwierig
auftreten kann. Wenn daher die Zeitkonstante K′ größer
ist, kann man feststellen, daß ein Mechanismus, wie etwa
ein Reifen oder eine Bremse abnormal ist. In den Fehler
diagnoseabschnitten 34 x und 34 y wird ein Signal ausgege
ben, das einen Fehler anzeigt. In diesem Fall ist es
erwünscht, daß die Rückkehrberechnung des ΔDABS-X und des
ΔDABS-Y unterbrochen wird, und ΔDABS-X und ΔDABS-Y werden
gehalten, bis der Motor anhält.
Zurück zur Fig. 2. Die in dem Fahrzeuggeschwindigkeits-
Berechnungsmittel 16 bestimmte Fahrzeuggeschwindigkeit V
wird einem Bestimmungsmittel 38 einer der Fahrzeugge
schwindigkeit entsprechenden Korrekturrate zugeführt, wo
eine korrigierte Rate CG1, die der Fahrzeuggeschwindigkeit
V entspricht, auf Basis einer vorab eingerichteten Karte
bestimmt wird, wie sie in Fig. 13 gezeigt ist. Der Maxi
malwert dieser Korrekturrate CG1 ist "1".
Die X-Koordinate GX′ der Schwerpunktslage wird nach
erzwungener Verlagerung, die in dem Berechnungsmittel der
Stärke erzwungener Schwerpunktsverlagerung 19 festgestellt
wurde, einem Bestimmungsmittel 39 einer der Längsbe
schleunigung entsprechenden Korrekturrate zugeführt, wo
eine Korrekturrate CG2 entsprechend einer X-Koordinate GX′
auf Basis einer vorab eingerichteten Karte bestimmt wird,
die in Fig. 14 gezeigt ist. Hier ist die Karte unter
Berücksichtigung einer Gewichtsbalance des Fahrzeugs,
einer Reifengröße und dergleichen auf Basis der Tatsache
bestimmt, daß die X-Koordinate GX′ die Längsverteilung der
Bremskraft regiert und von einer Längskraft-/Lastcharak
teristik des Reifens abhängt, und der Maximalwert der
Korrekturrate CG2 ist "1".
Weiter wird die Y-Koordinate GY′ der Schwerpunktslage nach
erzwungener Verlagerung, die in dem Berechnungsmittel der
Stärke erzwungener Schwerpunktsverlagerung 19 festgestellt
wurde, einem Bestimmungsmittel 40 einer der Querbeschleu
nigung entsprechenden Korrekturrate zugeführt, wo eine
Korrekturrate CG3 entsprechend der Y-Koordinate GY′ auf
Basis einer vorab eingerichteten Karte bestimmt wird, die
in Fig. 15 gezeigt ist. Hier ist die Karte unter Berück
sichtigung einer Gewichtsbalance des Fahrzeugs und der
gleichen, auf Basis der Tatsache bestimmt, daß die Y-
Koordinate GY′ die Längsverteilung der Bremskraft regiert
und von einer Seitenkraft-Längskraftcharakteristik des
Reifens abhängt, und der Maximalwert der Korrekturrate CG3
ist "1".
Die auf diese Weise bestimmten Korrekturraten CG1, CG2 und
CG3 werden einem Mittelwert-Berechnungsmittel 41 zuge
führt, wo eine Gesamtsumme der Korrekturraten CG1, CG2 und
CG3 durch eine Korrekturelementenanzahl geteilt wird, d. h.
durch "3", um eine gemittelte Korrekturrate CGA1 breitzu
stellen. Die gemittelte Korrekturrate CGA1 wird einem
Verstärkungskorrekturmittel 15 zugeführt, wo eine Ver
stärkungskorrektur durch Multiplikation des ersten korri
gierten Gesamtbremsfluiddrucks PT1 mit der Korrekturrate
CGA1 durchgeführt wird, um hierdurch einen zweiten
verstärkungskorrigierten Gesamtbremsfluiddruck PT2 be
reitzustellen.
Mit der oben beschriebenen Verstärkungskorrektur wird mit
kleiner werdender Korrekturrate CGA1 die Bremskraft
schwächer, das Rad kommt schwieriger in einen Blockierzu
stand, eine Seitenführungskraft wird beibehalten, und die
Stabilität der Fahrzeugkarosserie wird verbessert. In
Abhängigkeit davon, ob die Bremskraft oder die Stabilität
wichtiger ist, können die Karten der Fig. 13-15 einge
stellt werden.
Durch Annahme einer korrigierten Karte, die einer Brems
niederdruckkraft, einer Geschwindigkeitsveränderung der
Bremsniederdruckkraft oder dergleichen entspricht, kann
man das Bremsgefühl durch eine genaue Verstärkungskorrek
tur verbessern. Wenn weiter ein Teil jedes zu korrigie
renden Elements nicht korrigiert wird, kann man die
Korrekturrate für dieses zu korrigierende Element auf "1"
setzen.
Zur Fig. 16. Das Giersteuerstärken-Berechnungsmittel 21
umfaßt einen Bezugsgierraten-Berechnungsabschnitt 42 zur
Berechnung einer Bezugsgierrate YB als einem Soll-Drehbe
trag auf Basis einer Fahrzeuggeschwindigkeit V, die in dem
Fahrzeuggeschwindigkeitsberechnungsmittel 16 festgestellt
ist, und des Lenkwinkels e, der von dem Lenkwinkelerfas
sungssensor 10 erfaßt ist, einen Abweichungsberechnungs
abschnitt 43 zur Berechnung einer Abweichung ΔY zwischen
einer aktuellen Gierrate- YB, die durch den Gierraten-Er
fassungssensor 11 erfaßt ist, und der Bezugsgierrate YB,
einen Steuerstärkenberechnungsabschnitt 44, zur Berechnung
einer Giersteuerstärke YE durch eine PID-Berechnung auf
Basis der Abweichung ΔY, einen Bestimmungsabschnitt 45
einer der Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechenden Korrek
turrate zur Bestimmung einer Korrekturrate CG4 entspre
chend der Fahrzeuggeschwindigkeit V, die in dem Fahrzeug
geschwindigkeitsberechnungsmittel 16 bestimmt ist, einen
Bestimmungsabschnitt 46 einer der Längsbeschleunigung
entsprechenden Korrekturrate zur Bestimmung einer Korrek
turrate CG5 entsprechend der Längsbeschleunigung GSX, die
von dem Längsbeschleunigungs-Erfassungssensor 8 erfaßt
ist, einen Bestimmungsabschnitt einer der Querbeschleuni
gung entsprechenden Korrekturrate 47 zur Bestimmung einer
Korrekturrate CG6X entsprechend der Querbeschleunigung
GSY, die durch den Querbeschleunigungserfassungssensor 9
erfaßt ist, einem Mittelwertberechnungsabschnitt 48 zur
Mittelung der Korrekturraten CG4, CG5 und CG6 um eine
gemittelte Korrekturrate CGA2 bereitzustellen, einen
Verstärkungskorrekturabschnitt 49, um eine Verstärkungs
korrektur, durch Multiplikation der Korrekturrate CGA2 mit
der Giersteuerstärke YE bereitzustellen, und einen kombi
nierten Berechnungsabschnitt 50 zur Berechnung einer
Giersteuerstärke in Kombination mit einer Steuerung des
Bremsfluiddrucks auf Basis des Gesamtbremsfluiddrucks PT,
der in dem Gesamtlängskraftbestimmungsmittel 13 bestimmt
ist und einer mit der Verstärkungskorrektur korrigierten
Giersteuerstärke YEC.
In dem Bezugsgierratenberechnungsabschnitt 42 wird eine
Gierratenübetragungsfunktion für jeden der Eingangslenk
winkel R berechnet, z. B. für jede einer Mehrzahl von
Fahrzeuggeschwindigkeiten V, die mit Intervallen von
10 km/h gesetzt sind, um hierdurch eine Karte einzurichten,
die in Fig. 17 gezeigt ist. Weiter erhält man eine Be
zugsgierrate YB durch Interpolation entsprechend der
Eingangsfahrzeuggeschwindigkeit V. Somit erhält man eine
geeignete Bezugsgierrate YB auch während eines Bremsbe
triebs, was eine große Geschwindigkeitsvariation ergibt.
In dem Bestimmungsabschnitt einer der Fahrzeuggeschwin
digkeit entsprechenden Korrekturrate 45 wird die Korrek
turrate CG4, die der Fahrzeuggeschwindigkeit V entspricht,
auf Basis einer vorab eingerichteten Karte bestimmt, die
in Fig. 18 gezeigt ist. In dem Bestimmungsabschnitt 46
einer der Längsbeschleunigung entsprechenden Korrekturrate
wird die Korrekturrate CG5, die der Längsbeschleunigung
GSX entspricht, auf Basis einer vorab eingerichteten Karte
bestimmt, wie sie in Fig. 19 gezeigt ist. In dem Bestim
mungsabschnitt 47 einer der Querbeschleunigung entspre
chenden Korrekturrate, wird die Korrekturrate CG6, die der
Querbeschleunigung GSY entspricht, auf Basis einer vorab
eingerichteten Karte bestimmt, wie sie in Fig. 20 gezeigt
ist.
Die auf diese Weise erhaltenen Korrekturraten CG4, CG5
CG6 werden einem Mittelwertberechnungsabschnitt 48 zuge
führt, wo die Gesamtsumme der Korrekturraten CG4, CG5 und
CG6 durch "3" geteilt wird, um eine gemittelte Korrektur
rate CGA2 bereitzustellen. In dem Verstärkungskorrektur
abschnitt 49 wird die Giersteuerstärke YE mit der
gemittelten Korrekturrate CGA2 multipliziert, um eine
verstärkungskorrigierte Giersteuerstärke YEC bereitzu
stellen.
In dem kombinierten Berechnungsabschnitt 50 wird eine
Berechnung gemäß YC = YEC × (2/PT) auf Basis der
verstärkungskorrigierten Giersteuerstärke YEC und des
Gesamtbremsfluiddrucks PT durchgeführt, und eine Gierra
tensteuerstärke kombiniert mit der Steuerung des
Bremsfluiddrucks, wird aus dem kombinierten Berechnungs
abschnitt 50 ausgegeben.
Im Teillastproportionsberechnungsmittel 22 werden Teil
lastproportionen RFR, RFL, RRR und RRL durch Berechnung
der den vier Rädern zugeteilten Lasten nach erzwungener
Verschiebung der Schwerpunktslage, Berechnung von Vertei
lungsbeträgen der Giersteuerstärke auf die vier Räder
und weiter durch deren Kombination bestimmt.
Insbesondere als Ergebnis einer scheinbaren Veränderung
der Schwerpunktslage, wird eine Last WTF an der Seite der
beiden Vorderräder WFR und WFL ist gleich (0,5 × LB + GX′)
× WTT/LB, und eine Last WTR an der Seite der beiden
Hinterräder WRR und WRL ist gleich (WTT - WTF). Wenn diese
nach Lastveränderungen auf das rechte Vorderrad WFR, das
linke Vorderrad WFL , das rechte Hinterrad WRR und das
linke Hinterrad WRL verteilten Belastungen mit WTFR′,
WTFL′, WTRR′ bzw. WTRL′ bezeichnet sind, sind diese Teil
lasten WTFR′, WTFL′, WTRR′ und WTRL′ durch folgende
Gleichungen ausgedrückt:
WTFL′ = (0,5 × LT + GY′) × WTF/LT (19)
WTFR′ = WTF - WTFL′ (20)
WTRL′ = (0,5 × LT + GY′) × WTR/LT (21)
WTRR′ = WTR - WTRL′ (22)
Wenn die Verteilungsbeträge nach Lastveränderung auf das
rechte Vorderrad WFR, linke Vorderrad WFL, das rechte
Hinterrad WRR und das linke Hinterrad WRL mit YCFR, YCFL,
YCRR bzw. YCRL bezeichnet sind, sind diese
Verteilungsbeträge YCFR, YCFL, YCRR und YCRL durch fol
gende Gleichungen ausgedrückt:
YCFR = YC × (WTFR′/(WTFR′ + WTRR′)) (23)
YCFL = YC × (WTFL′/(WTFL′ + WTRL′)) (24)
YCRR = YC × (WTRR′/(WTFR′ + WTRR′)) (25)
YCRL = YC × (WTRL′/(WTFL′ + WTRL′)) (26).
Wenn weiter die Teillasten WTFR′, WTFL′, WTRR′ und WTRL′
und die Verteilungsbeträge YCFR, YCFL, YCRR und YCRL
kombiniert werden, um die Teillastproportionen RFR, RFL,
RRR und RRL zu finden, lauten sie wie folgt:
RFR = (WTFR′ + YCFR)/WTT (27)
RFL = (WTFL′ - YCFL)/WTT (28)
RRR = (WTRR′ + YCRR)/WTT (29)
RRL = (WTRL′ - YCRL)/WTT (30).
Somit ist die Gesamtsumme der Teillastproportionen RFR,
RFL, RRR und RRL immer "1".
Die Teillastproportionen RFR, RFL, RRR und RRL, die in dem
Teillastproportionsberechnungsmittel 22 bestimmt sind,
werden den Bremsdruckfluiddruckberechnungsmitteln 23 FR,
23 FL, 23 RR und 23 RL zugeführt, wo Soll-Bremsfluiddrücke
PFR, PFL, PRR und PRL als Soll-Längskräfte der jeweiligen
Räder für jede Radbremse durch Multiplikation der zweiten
Gesamtbremsfluiddrücke PT2 mit den Teillastproportionen
RFR, RFL, RRR und RRL berechnet werden, und die
Modulatoren 2 FR, 2 FL, 2 RR und 2 RL, denen die Antriebsmit
tel 24 FR, 24 FL, 24 RR und 24 RL entsprechen, werden auf
Basis der Soll-Bremsfluiddrücke PFR, PFL, PRR und PRL
betätigt.
Nachfolgend wird der Betrieb dieser Ausführung be
schrieben. Die Soll-Bremsfluiddrücke PFR, PFL, PRR und PRL
für die Radbremsen BFR, BFL, BRR und BRL werden zur
Steuerung der Modulatoren 2 FR, 2 FL, 2 RR und 2 RL durch
Bestimmung des Gesamtbremsfluiddrucks PT festgelegt,
welcher der Gesamtbremskraft entspricht, die auf die an
den jeweiligen Rädern WFR, WFL, WRR und WRL angebrachten
Radbremsen BFR, BFL, BRR und BRL ausgeübt werden, und zwar
durch Berechnung der Teillastproportionen RFR, RFL, RRR
und RRL für jedes Rad WFR, WFL, WRR und WRL und durch
Verteilen des zweiten korrigierten Gesamtbremsfluiddrucks
PT2, der auf Basis des Gesamtbremsfluiddrucks PT gemäß den
Teillastproportionen RFR, RFL, RRR und RRL bestimmt ist.
Selbst wenn daher auf Grund einer Erhöhung oder Minderung
der Beladung oder der Anzahl von Insassen ein Ungleichge
wicht vorhanden ist, kann man die Stabilität während der
Bremsung halten, um ein Eintauchen der Fahrzeugfront und
dergleichen zu vermindern.
Darüber hinaus werden die Längs- und Querbeschleunigungen
GSX und GSY des Fahrzeugs erfaßt, um die scheinbaren
Verlagerungsbeträge der Schwerpunktslage des Fahrzeugs zu
berechnen. Wenn das Rad während einer Bremsung schlupft,
wird die scheinbare Schwerpunktslage des Fahrzeugs derart
korrigiert, daß sie von dem Rad im Schlupfzustand weg auf
der geraden Linie verlagert wird, die das Rad im Schlupf
zustand mit der scheinbaren Schwerpunktslage des Fahr
zeugs, in Draufsicht gesehen, verbindet, um hierdurch die
Bremskräfte zu bestimmen, derart, daß die Teillast an
diejenigen der Vorder- und Hinterräder größer ist, wo sich
mehr Räder in nicht schlupfenden Zuständen befinden, wenn
der Schlupf des Fahrzeugs erfaßt wird. Weil daher die von
den Insassen angeforderte Gesamtbremskraft konstant ist,
kann man innerhalb eines solchen Bereichs die maximale
Bremskraft ausüben.
Darüber hinaus werden bei der erzwungenen Verlagerung der
scheinbaren Schwerpunktslage die in den Ausdrücken (5) bis
(8) verwendeten Konstanten DABS-F und DABS-R so gesetzt,
daß sie die Beziehung DABS < DABS-F erfüllen, so daß der
Verlagerungsbetrag zu den Vorderrädern hin größer als der
zu den Hinterrädern ist. Daher kann man die Stabilität des
Fahrzeugs derart verbessern, daß die Frequenz von durch
geführten ABS-Steuerungen nach Auftreten des Schlupfzu
stands wenigstens eines Rads während der Bremsung für die
Vorderräder größer ist als für die Hinterräder.
Weil weiter die Teillastproportionen RFR, RFL, RRR und RRL
für jedes Rad WFR, WFL, WRR und WRL auf Basis der korri
gierten Teillastproportionen WTFR′, WTFL′, WTRR′ und WTRL′
berechnet werden, kann man, wenn die Verteilungspropor
tionen verändert werden, die Erhöhung einer geeigneten
Verteilung auf die Räder mit verbesserten Verteilungspro
portionen aufteilen.
Man nehme folgende Situation an. Wenn die Längsbeschleu
nigung GSX und die Querbeschleunigung GSY erhöht werden,
wirkt im wesentlichen der gesamte Bremsfluiddruck auf die
Räder an der Radseite erhöhter Last. Wenn in diesem Fall
die Charakteristik des Reifens vollständig proportional zu
der Laständerung ist, und darüber hinaus die Bremskraft
vollständig unabhängig von der Seitenführungskraft erhal
ten wird, ergibt sich kein Problem. In Praxis ist dies
aber nicht der Fall. Die Erhöhung der Obergrenze der
Reifenführungskraft durch Lasterhöhung ist in einem
erhöhten Lastbereich mäßig, und die Seitenführungskraft
und die Bremskraft stehen in enger Korrelation, wodurch
man eine größere Bremskraft erhält, wenn die Seitenfüh
rungskraft größer ist. Anders gesagt, wenn das Fahrzeug in
einer solchen Situation stark abgebremst wird, nimmt die
Seitenführungskraft stark ab. Weil jedoch die Verstär
kungskorrektur des ersten korrigierten Gesamtbremsfluid
drucks PT1 auf Basis der X-Koordinate GX′ und der Y-
Koordinate GY′ nach erzwungener Verlagerung durchgeführt
wird, wird eine abrupte Abnahme der Seitenführungskraft
vermieden.
Darüber hinaus, durch Addieren der Giersteuerstärken YC,
bestimmt auf Basis der Abweichung zwischen der auf Basis
des Lenkwinkels R bestimmten Bezugsgierrate YB und der
aktuellen Gierrate YA zur Berechnung von Elementen der
Teillastproportionen RFR, RFL, RRR und RRL wird die
Verteilung der Soll-Bremsfluiddrücke PFR, PFL, PRR und PRL
auf Basis der Abweichung zwischen dem Soll-Drehbetrag und
dem aktuellen Drehbetrag geändert, und die Gesamtsumme der
Teillastproportionen RFR, RFL, RRR und RRL wird konstant
gemacht. Daher kann man eine Drehbewegung, die einer
stabilen Längsbeschleunigung und einer Lenkbetätigung
geeignet entspricht, vorsehen, indem man die Bremsfluid
drücke verteilt, während man die Beschleunigung und
Verzögerung des Fahrzeugs konstant hält.
Obwohl in der oben beschriebenen Ausführung die Bremsen
BFR, BFL, BRR und BRL die gleiche Spezifikation haben und
der Gesamtbremsfluiddruck PT entsprechend der Gesamt
bremskraft bestimmt wird, können auch Bremsen verwendet
werden, die nicht die gleiche Spezifikation haben. In
diesem Fall kann man die Gesamtbremskraft mit verteilten
Lastproportionen verteilen, und man kann die Bremskraft
nach ihrer Verteilung in Bremsfluiddrücke wandeln, um die
Steuerung der Bremsen durchzuführen.
Obwohl in der oben beschriebenen Ausführung die Bremskraft
wie auch die Radlängskraft als für jedes Rad WFR, WFL, WRR
und WRL gesteuert beschrieben wurde, ist die Erfindung
auch bei einem Fahrzeug anwendbar, bei dem die Bremskräfte
wenigstens seitens der Vorderräder WFR und WFL und seitens
der Hinterräder WRR und WRL gemeinsam gesteuert werden,
und auch bei einem vierradgetriebenen Fahrzeug, bei dem
die Antriebskraft als die Radlängskraft für jedes der
Räder WFR, WFL, WRR und WRL gesteuert ist.
Eine Gesamtlängskraft, welche eine Gesamtsumme der auf die
Mehrzahl von Rädern wirkenden Längskräfte ist, wird erfaßt
oder bestimmt, und die auf die Räder wirkenden Längskräfte
werden auf Basis einer vorderradseitigen Soll-Radlängs
kraft und einer hinterradseitigen Soll-Radlängskraft
gesteuert, die durch die Verteilung der Gesamtlängskraft
mit vorbestimmten Verteilungsproportionen bestimmt sind.
Wenn ein Schlupf des Rads festgestellt wird, werden die
Verteilungsproportionen geändert, so daß die Soll-Rad
längskraft an derjenigen der Vorder- und Hinterradseiten
größer ist, an denen sich mehr Räder in nicht schlupfenden
Zuständen befinden.
Claims (3)
1. Verfahren zum Steuern einer Radlängskraft eines
Fahrzeugs, bei dem an einer Mehrzahl von Rädern (WFR,
WFL, WRR, WRL, wirkende Längskräfte wenigstens an
einer Vorderradseite und an einer Hinterradseite
steuerbar sind, umfassend die Schritte:
- - Erfassen oder Bestimmen einer Gesamtlängskraft, welche eine Gesamtsumme der Längskräfte ist, die auf die Mehrzahl von Rädern (WFR, WFL, WRR, WRL) wirken;
- - Steuern der auf die Räder wirkenden Längskräfte auf Basis einer vorderradseitigen Soll-Radlängskraft und einer hinterradseitigen Soll-Radlängskraft, die durch die Verteilung der Gesamtlängskraft mit vorbestimmter Verteilungsproportion bestimmt sind; und
- - Ändern der Verteilungsproportion derart, daß die Soll-Radlängskraft derjenigen der Vorder- und Hin terradseiten größer ist, in der sich mehr Räder in nicht schlupfenden Zuständen befinden, wenn ein Schlupf der Räder erfaßt wird.
2. Verfahren zur Steuerung der Radlängskraft eines
Fahrzeugs nach Anspruch 1, worin bei Änderung der
Verteilungsproportion der Änderungsbetrag zu der
Zeit, zu der die vorderradseitige Soll-Radlängskraft
erhöht wird, größer festgelegt wird als der Ände
rungsbetrag zu der Zeit, zu der die hinterradseitige
Soll-Radlängskraft erhöht wird.
3. Verfahren zur Steuerung der Radlängskraft eines
Fahrzeugs nach Anspruch 1, worin die auf die Mehrzahl
von Rädern (WFR, WFL, WRR, WRL) wirkenden Längskräfte
unabhängig voneinander steuerbar sind, und wobei das
Verfahren weitere Schritte aufweist:
- - Bestimmen von den Rädern (WFR, WFL, WRR, WRL) zuge teilten Lasten bei stehendem Fahrzeug;
- - Vorsehen einer scheinbaren Richtung und eines scheinbaren Verlagerungsbetrags der Schwerpunktslage des Fahrzeugs auf Basis einer Längsbeschleunigung und einer Querbeschleunigung des Fahrzeugs;
- - Bestimmen der scheinbaren Schwerpunktslage des Fahrzeugs gemäß der Richtung und dem Betrag der Verlagerung;
- - Korrigieren der scheinbaren Schwerpunktslage des Fahrzeugs, wenn ein Schlupf der Räder festgestellt wird, derart, daß die scheinbare Schwerpunktslage des Fahrzeugs zu einer Seite von dem in einem Schlupfzu stand befindlichen Rad weg auf einer geraden Linie verlagert wird, welche das schlupfende Rad mit der scheinbaren Schwerpunktslage des Fahrzeugs, in Draufsicht gesehen, verbindet;
- - Korrigieren der bestimmten Teillasten auf Basis einer korrigierten, scheinbaren Schwerpunktslage des Fahrzeugs; und
- - Bestimmen der Verteilungsproportion der Radlängskraft für jedes Rad (WFR, WFL, WRR, WRL) auf Basis der korrigierten Teillasten.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP133508/93 | 1993-06-03 | ||
JP5133508A JP2753793B2 (ja) | 1993-06-03 | 1993-06-03 | 車両における車輪前後力制御方法 |
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DE4419520A1 true DE4419520A1 (de) | 1994-12-08 |
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ID=15106422
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4419520A Expired - Fee Related DE4419520B4 (de) | 1993-06-03 | 1994-06-03 | Verfahren zum Steuern von Radlängskräften |
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