DE4412479A1 - Vorrichtung zur Erfassung des Schlammpegels und der Schlammdichte in Behältern - Google Patents
Vorrichtung zur Erfassung des Schlammpegels und der Schlammdichte in BehälternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erfassung des
Schlammpegels und der Schlammdichte in Behältern nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
In Abscheidern oder Absetzbecken wird die Trennung von
Verunreinigungen von vluidalen Medien vorgenommen. Es
handelt sich hierbei meist um kolloidal vorhandene
Verunreinigungen. Die sich am Beckenboden absetzenden
Partikel bauen sich zu einer stetig wachsenden
Schlammschicht auf.
Diese Schlämme werden einer Weiterbearbeitung zugeführt.
Eine solche Weiterbearbeitung ist die Zuführung des
Schlamms zu einer Presse, insbesondere einer Filterpresse.
Im allgemeinen entwässern Filterpressen große
Feststoffmengen aus Suspensionen. Der weitestgehend
entwässerte Schlamm tritt als Filterkuchen aus. Unter dem
erreichten Entwässerungsgrad wird hier ein mindestens zu
erreichender Feststoffgehalt von 30% verstanden.
Um nun Kenntnis über den Inhalt der Absetzbecken
hinsichtlich des Füllstandes und der Konzentrationen zu
gewinnen, bedarf es entsprechender Meßmittel.
Aus der DE-32 08 167 A1 ist eine Meßvorrichtung bekannt,
die zum Messen der Dicke von auf dem Grund auf Gewässern
befindlichen Schlammschichten geeignet ist.
Sie besteht aus einem Schwimmkörper mit einer
Fahrtrichtungsstabilisierungseinrichtung und mindestens
einer Meßwertaufnahmeeinrichtung. Die
Meßwertaufnahmeeinrichtung besteht aus einer
Meßwertspeichereinheit, die mit einem Meßwertgeber
verbunden ist. Der Meßwertgeber ist als Meßarm ausgebildet,
dessen einer Endabschnitt am Schwimmkörper vertikal
schwenkbar gelagert ist und mit der Meßwertspeichereinheit
in Wirkverbindung steht und dessen anderer Endabschnitt
gewölbt abgewinkelt als auf der Schlammoberfläche
gleitbares Gleitstück ausgebildet ist.
Zweckmäßigerweise ist der Meßarm in einer schlitzartigen,
am Heck des plattenförmigen Schwimmerkörpers angeordneten
Durchbrechung vertikal verschwenkbar. Es kann auch
zusätzlich auf dem Schwimmkörper eine
Höhendistanzmeßeinrichtung angeordnet sein, mittels derer
der Abstand des Schwimmkörpers zum Scheitel des Kanals
meßbar ist. Die Höhendistanzmeßeinrichtung kann einen
Ultraschallsender aufweisen oder aber mit einem
schwenkbaren, an dem Scheitel des Kanals zur Anlage
bringbaren Meßarm versehen sein, dessen Schwenkwinkel als
Meßgröße von einem Meßwertaufnahmegerät aufgenommen und in
einem Meßwertspeicher gespeichert wird.
Das Kernstück dieser Vorrichtung ist eine
Meßwertaufnahmeeinrichtung. Die Erfassung einer bestimmten
Schlammkonsistenz bzw. deren Verhältnis zum
Gesamtpegelstand kann aus der DE-32 08 167 A1 nicht
abgeleitet werden.
Aus der DE-32 48 244 C2 ist ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Bestimmung des Schlammspiegels,
insbesondere in Absatzbecken von Anlagen zur Reinigung von
Abwasser bekannt, wobei ein Meßkörper kontinuierlich in
eine Flüssigkeit abgesenkt wird und der von dem Meßkörper
von der Flüssigkeitsoberfläche bis zu seinem Eintauchen in
den abgesetzten Schlamm zurückgelegte Weg ein Maß für die
Höhe der Flüssigkeit über dem Schlammspiegel ist. Hier wird
ein von einer ortsfest angeordneten Kamera aufgenommenes
Bild des Meßkörpers mit dem tatsächlich zurückgelegten Weg
des Meßkörpers verglichen.
Ein Sprung in der Helligkeitsabnahme der von der Kamera
aufgenommenen Bilder zeigt ein Eintauchen des Meßkörpers in
den abgesetzten Schlamm an.
Zur Durchführung dieses Verfahrens wird ein Meßkörper
mittels einer Absenkeinrichtung lotrecht bewegt, der
zusammen mit einer Kamera, einem Wegmesser, einem
Vergleichslichtfühler und einem Rechner innerhalb einer
ortsfest angeordneten Hülle, die oben geschlossen und unten
offen ist integriert sind.
Dieses beschriebene Verfahren arbeitet auf dem System der
optischen Erfassung. Verschmutzungen der optischen
Einrichtungen verfälschen jedoch das Meßergebnis.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde
eine Vorrichtung zu schaffen, mittels der zuverlässige
Daten über die Schlammhöhe, sowie auch die
Schlammkonzentration zu gewinnen sind, wobei zusätzlich
Werte über den Gesamtpegelstand gewonnen werden können,
ohne daß das Meßergebnis der Schlammkonzentration und
Schlammhöhe beeinflußt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
nach dem Kennzeichen des vorgeschlagenen Anspruchs I
gelöst. Besonders bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß wird nun ausgehend von einer Vorrichtung
zur Erfassung des Schlammpegels und der Schlammdichte in
Behältern, Becken oder dergleichen, welche mit Mitteln zum
Absenken und Eintauchen der Meßgeräte bestückt ist, an
diesem Absenk- und Eintauchmittel ein hydrostatischer
Druckaufnehmer und ein den Absenkweg erfassendes Meßmittel
angeordnet.
Bevorzugterweise ist dieses Absenk- und Eintauchmittel als
Seilrolle ausgebildet und an dem Seilende ein Gewicht
angeordnet. Bevorzugterweise ist am Absenk- und
Eintauchmittel, welches als Seilrolle ausgebildet sein
kann, ein den Absenkweg erfassendes Meßmittel angeordnet.
Diese Messung kann beispielsweise durch die Erfassung der
Seilrollenumdrehung erfolgen. Ferner ist der Vorrichtung
eine Auswerteelektronik zugeordnet, die bevorzugterweise in
einem Gehäuse integriert ist. In diesem Gehäuse kann auch
die Seilrolle untergebracht sein.
Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit die
Auswerteelektronik extern anzuordnen. Auch die Eingabe- und
Ablesemittel können extern oder intern angeordnet werden.
Bei der internen Anordnung der Eingabemittel sind diese
beispielsweise als Tastatur am Gehäuse angeordnet. Ebenso
befindet sich dann am Gehäuse ein Display als
Anzeigeeinheit. Erfindungsgemäß besteht auch die
Möglichkeit, das Absenk- und Eintauchmittel als linear
arbeitende Einheit auszubilden.
Hier ist eine teleskopartige Ein- und Ausfahrmechanik in
Betracht zu ziehen. Entsprechend ist dann ein anders
geartetes Wegmeßsystem als Ersatz für die
Seilabrollängenerfassung zu verwenden.
Der Auswerteelektronik ist je nach gewählter
Ausführungsform ein interner oder externer Speicher
zugeordnet, in dem anwendungsspezifische Daten festgehalten
werden können, um Vergleichsmessungen durchzuführen.
Die Abrollänge ist also das erste Maß, das zur Auswertung
herangezogen wird. Der Pegel der Gesamtflüssigkeit wird
erfaßt, indem die Druckmeßdose auf der
Flüssigkeitsoberfläche auftrifft. Der Sensor der
Druckmeßdose unterscheidet hier zwischen Luft und
Flüssigkeit. Beim weiteren Abrollen des Seiles durchfährt
die Druckmeßdose eine Flüssigkeit oder Suspension mit sich
nach unten verändernder Dichte. Die Elektronik rechnet dann
über die Differenz die zunehmende Dichte aus. Der Sensor
erfaßt also den hydrostatischen Druck. Durch die Verwendung
eines hydrostatischen Druckaufnehmer, insbesondere einer
Druckmeßdose, der Abrolleinrichtung, deren Abrollänge
definiert ist und deren Umdrehungen maßlich erfaßt wird und
der Auswerteelektronik kann also eine zuverlässige
Kombination von Daten ermittelt und ausgewertet werden, so
daß zuverlässige Aussagen über die Schlammkonzentration
abgeleitet werden können.
Beispielsweise kann die Dichte der eigentlichen Flüssigkeit
zuvor eingegeben werden, so daß dieser Wert bei weiterem
Absenken ausgeblendet wird. Beim Auftreffen auf die
Flüssigkeit beginnt also die Dichtmessung, weil der
ermittelte Gesamtfüllstand nur über die Länge der Seilrolle
erfaßt wird. Bei weiterem Absenken mißt der Druckaufnehmer
die zunehmende Konzentration durch das steigende
spezifische Gewicht der Suspension.
Ferner kann an der Auswerteelektronik die gewünschte Dichte
und ein dazu gehörender Füllstand des Schlammes
programmiert werden, so daß in Abhängigkeit der
Behältergröße die vorhandene Schlammenge ermittelt werden
kann. Durch diese Maßnahmen können die Schlammdichte und
der Schlammfüllstand unabhängig von der Gesamtfüllhöhe
gemessen und daraus ein Idealwert für
Schlammweiterverarbeitung ermittelt werden.
Somit können auch Schlammdichtenerfassungen durchgeführt
werden, bei denen eine optische Erfassung nicht möglich
ist.
Anhand der beigefügten Zeichnung, die ein besonders
bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt, wird
diese nun näher beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt ein Einsatzbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in einem oder an einem Sedimentationstank 12.
In einem Sedimentationstank erfolgt die mechanische Klärung
von Flüssigkeiten oder Suspensionen. Man versteht unter
Sedimentation die Trennung von Feststoffteilchen,
Ölpartikeln und dergleichen aus der sie umgebenden
Flüssigkeit unter dem Einfluß beispielsweise von äußeren
Kräften. Der Absetzeffekt ist im allgemeinen auf die
Ausnutzung der natürlichen Schwerkraft zurückzuführen, kann
aber auch durch künstlich erzeugte Kräfte, z. B. Fliehkräfte
bewirkt werden.
Bei der Abwasserreinigung ist dies ein bewährtes
Trennsystem, da die meisten suspendierten Stoffe im
Abwasser schwerer als Wasser sind. In diesem Absetz- oder
Sedimentationstank oder -becken 12 ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung angeordnet bzw. eingesetzt. Die Vorrichtung
besteht im wesentlichen aus einem Absenk- und
Eintauchmittel 1, das hier als Seilrolle mit einem
abrollbaren Seil 4 ausgebildet ist. Am Ende des Seiles 4
ist ein Gewicht 5 befestigt, das das lotrechte Eintauchen
des Seiles in die Flüssigkeit sicherstellt.
Unmittelbar über dem Gewicht 5 ist ein hydrostatischer
Druckaufnehmer 2 befestigt. Zur Ermittlung des Absenkweges
ist auf der Seilrolle ein Meßmittel 3 angeordnet. Die
Seilrolle sowie das Meßmittel 3 sind bevorzugterweise
innerhalb eines Gehäuses 7 eingesetzt, wo sich auch eine
Auswerteelektronik 6 befindet. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung sind am Gehäuse entsprechende Eingabemittel
8, beispielsweise in Form einer Tastatur 9 und ein Display
10 angeordnet. Ferner ist der Auswerteelektronik 6
mindestens ein Speicher 11 zugeordnet. Beim Absenken der
Meßmittel trifft zunächst der hydrostatische Druckaufnehmer
2 auf die Flüssigkeitsoberfläche 13 auf. Er erkennt durch
den Meßsprung den Eintauchmoment und unterscheidet somit
zwischen Luft und Flüssigkeit. Bei weiterem Absenken steigt
die Dichte.
Ausgehend vom Gesamtfüllstand Z kann nun die Eintauchtiefe
Y festgelegt werden, bei der die Konsistenz beispielsweise
250 g/l beträgt, was sich über die Schlammtiefe X erstrecken
kann. Dies kann als vorgegebener Wert gespeichert werden,
der als Sollwert eine entsprechende Information weitergibt.
Dies kann beispielsweise die Information sein, daß der
Tankinhalt nun in effizienter Menge und Konsistenz dazu
geeignet ist, eine Filterpresse zu befüllen.
Mit der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung
geschaffen, mittels der nahezu alle Inhalte von
Absatzbecken und gleichartigen Einrichtungen hinsichtlich
ihrer Konzentration, Menge und Gesamtfüllstand ermittelt
werden können, bei denen eine optische Erfassung,
beispielsweise nicht möglich ist.
Bezugszeichenliste
1 Absenk- und Eintauchmittel/Seilrolle
2 hydrostatischer Druckaufnehmer/Druckmeßdose
3 Meßmittel für Absenkweg
4 Seil
5 Gewicht
6 Auswerteelektronik
7 Gehäuse
8 Eingabemittel
9 Tastatur
10 Display
11 Speicher
12 Sedimentationstank/Behälter
13 Flüssigkeitspiegel/Oberfläche
2 hydrostatischer Druckaufnehmer/Druckmeßdose
3 Meßmittel für Absenkweg
4 Seil
5 Gewicht
6 Auswerteelektronik
7 Gehäuse
8 Eingabemittel
9 Tastatur
10 Display
11 Speicher
12 Sedimentationstank/Behälter
13 Flüssigkeitspiegel/Oberfläche
Claims (13)
1. Vorrichtung zur Erfassung des Schlammpegels und der
Schlammdichte in Behältern, Becken oder dergleichen
mit Mitteln zum Absenken und Eintauchen der Meßgeräte,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Absenk- und Eintauchmittel (1) ein
hydrostatischer Druckaufnehmer (2) und ein, den
Absenkweg erfassendes Meßmittel (3) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absenk- und Eintauchmittel (1) als Seilrolle
ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Seil (4) der als Absenk- und Eintauchmittel (1)
ausgebildeten Seilrolle ein Gewicht (5) angeordnet
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das den Absenkweg erfassende Meßmittel (3) an der
als Absenk- und Eintauchmittel (1) ausgebildeten
Seilrolle angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das den Absenkweg erfassende Meßmittel (3) zur
Erfassung der Seilrollenumdrehung geeignet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine interne oder externe Auswerteelektronik (6)
vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteelektronik (6) in einem Gehäuse (7)
integriert ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die als Absenk- und Eintauchmittel (1)
ausgebildete Seilrolle innerhalb des Gehäuses (7)
integriert ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Gehäuse (7) Eingabemittel (8) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Eingabemittel (8) als Tastatur (9) ausgebildet
sind.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Gehäuse (7) ein Display (10) angeordnet
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, 6, 9 und 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Absenk- und Eintauchmittel (1) als linear aus-
oder verfahrbare Einrichtung ausgebildet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auswerteelektronik (6) mindestens ein Speicher
(11) zugeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4412479A DE4412479C2 (de) | 1994-04-12 | 1994-04-12 | Vorrichtung zur Erfassung des Gesamtfüllstandes und des Dichteverlaufs von Flüssigkeiten oder Suspensionen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4412479A DE4412479C2 (de) | 1994-04-12 | 1994-04-12 | Vorrichtung zur Erfassung des Gesamtfüllstandes und des Dichteverlaufs von Flüssigkeiten oder Suspensionen |
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---|---|
DE4412479A1 true DE4412479A1 (de) | 1995-10-19 |
DE4412479C2 DE4412479C2 (de) | 1998-02-05 |
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ID=6515142
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