DE4412041A1 - Austragvorrichtung für fließfähige Medien, insbesondere für den Austrag in nur einem Hub - Google Patents
Austragvorrichtung für fließfähige Medien, insbesondere für den Austrag in nur einem HubInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Austragvorrichtung für fließfähi
ge Medien mit einem Grundkörper für die Aufnahme eines Me
dienspeichers und einer Schubkolbenpumpe, insbesondere für
den Austrag in nur einem Hub, die einen an einer Kolbenlauf
bahn zwischen einer Ausgangslage und einer Pumphub-Endlage
verschiebbar geführten Pumpkolben sowie eine durch einen ge
gebenenfalls den Medienspeicher bildenden Pumpenzylinder und
den Pumpkolben begrenzte, mit einer Austragöffnung der Vor
richtung über einen Austragkanal verbundene Pumpenkammer
aufweist.
Eine solche Austragvorrichtung ist in der EP-PS 0 311 863 A
(= US-PS 4 964 069) der Anmelderin beschrieben. In ihr ist
offenbart und in der parallelen Patentschrift geschützt, daß
Pumpenzylinder und ein nach Art einer Schnappverriegelung
ausgebildeter federnder Anschlag so zusammenwirken, daß vor
dem Austrag eines Teilhubes ein bestimmter Betätigungsdruck
von dem Bedienenden aufgebracht werden muß, so daß nach Über
windung dieses Druckpunktes der Austrag der Flüssigkeit mit
einer bestimmten Mindestkraft und -geschwindigkeit erfolgt.
Diese Ausbildung stellt sicher, daß z. B. bei Zerstäubung des
Mediums der Druck vom ersten Moment an zur Zerstäubung aus
reicht und daß die Pumpe bis zu ihrem Ende betätigt wird,
also den vollen Hub ausführt und den gesamten Inhalt ihres
Medienspeichers, der gleichzeitig den Pumpenzylinder bildet,
in einem oder zwei Hüben ausgibt. Solche Einmal- oder Zwei
mal-Dosierer sind bedeutsam für die Ausgabe von Medikamenten,
die bzgl. der Dosierung, Kontaminierung, Konservierung oder
weitere Kriterien besonders kritisch sind.
Ferner ist es in der WO 92/00812 der Anmelderin offenbart,
Medienspeicher für nur einen Austraghub, die mit einem
gleichzeitig als Kolben dienenden Stopfen verschlossen sind,
zu benutzen, wobei der Stopfen zur Betätigung von einer Nadel
durchstoßen wird. Der Medienspeicher ist dabei in einer Hülse
aufgenommen, die äußere Vorsprünge hat, die mit entsprechen
den Vorsprüngen am Inneren eines Gehäuse-Grundkörpers nach
Art einer Schnappbefestigung zusammenwirken. Beim Betätigen
muß zuerst die Ruhereibung überwunden werden, bevor diese
Wülste auf den Flächen, an denen sie anliegen, zum Gleiten
kommen, so daß dabei ein Druckpunkt zu überwinden ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, derartige Austragvorrichtung
weiterzuentwickeln, insbesondere, um eine versehentliche
Doppelbenutzung oder unvollständige Betätigung sowie sich
daraus ergebende Kontaminations- oder Dosierungsprobleme zu
vermeiden.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine durch eine
Betätigungskraft zerstörbare Orginalitätssicherung gelöst.
Die Orginalitätssicherung kann bei einer Ausführungsform der
Erfindung durch wenigstens eine Materialbrücke zwischen we
nigstens einem mit dem Pumpenzylinder bewegbaren Pumpenab
schnitt und einem mit dem Grundkörper verbundenen Gehäuseab
schnitt gebildet sein. Dabei kann die Materialbrücke vorteil
haft durch einstückige Ausbildung von Gehäuse- und Pumpenab
schnitt gebildet sein.
Es wird also eine Sollbruchstelle zwischen zwei gegeneinander
bewegbaren Teilen der Austragvorrichtung geschaffen, deren
Unverletztheit ein sicheres Zeichen dafür ist, daß die Charge
im Medienspeicher ungeöffnet und unverbraucht ist. Der Benut
zer kann dies beispielsweise optisch oder auch durch leichtes
Drehen an dem Betätigungsteil der Pumpe feststellen. Zur Er
leichterung der Überprüfung könnten Fensterausschnitte vor
gesehen oder Teile der Pumpe aus transparentem Material her
gestellt sein. Es ist auch möglich, einen Kunststoff zu ver
wenden, der sich bei der Sollbruchverformung verfärbt. Auch
Markierungen an dem bewegbaren Abschnitt und dem Gehäuse
wären möglich. Die Materialbrücke ist vorzugsweise zwischen
einer den als Medienspeicher dienenden Pumpenzylinder halten
den und ggf. teilweise aufnehmenden Betätigungshülse und ei
nem Innenabschnitt eines mit Betätigungsschultern versehenen
Basisgehäuseteils ausgebildet. Die Betätigungsschultern die
nen dabei als Stütze für zwei Finger, während mit dem Daumen
auf diese Betätigungshülse gedrückt wird. Dabei kann genügend
Kraft aufgebracht werden, um den Materialabschnitt abzusche
ren oder abzureißen. Durch die dann aufgebrachte Kraft wird
auch gleichzeitig eine ausreichende Betätigungskraft für eine
sichere Betätigung der Pumpe erzeugt.
Um den Pumpenzylinder, der das Medium enthält und der meist
aus Gründen der Diffusionssicherheit und Verträglichkeit aus
Glas besteht, in die Austragvorrichtung einsetzen zu können,
ist vorzugsweise das Basisgehäuseteil mit einem die Pumpe zu
mindest teilweise aufnehmenden und die Austragöffnung aufwei
senden Stutzenabschnitt, beispielsweise durch verrastenden
Eingriff verbunden.
Vorteilhaft sind mehrere Materialbrücken gleichmäßig über den
Umfang der miteinander verbundenen Teile verteilt, um eine
Verkantung bei der Betätigung zu vermeiden. Diese Material
brücken können vorteilhaft in einem Bereich angeordnet sein,
in dem eines der Teile, beispielsweise die Betätigungshülse,
ihre Endkante hat und das andere Betätigungsteil oberhalb,
aber etwas außerhalb davon beginnt. Es bildet sich dort prak
tisch eine Trennebene zwischen miteinander zusammenwirkenden
Werkzeugteilen im Kunststoffspritzguß, zwischen denen die
Materialbrücken nach Art eines Spritzgrates, jedoch mit kon
trollierter Sollbruchkraft, stehen bleiben.
Ferner könnte, um ein sicheres Durchtrennen der Material
brücken mit einer vorgegebenen Kraft zu ermöglichen, an einem
bei der Betätigung der Pumpe zusammenwirkenden Teile, vor
zugsweise am Grundkörper, eine Schneidkante zum Durchtrennen
der Materialbrücke vorgesehen sein. Dies kann beispielsweise
eine Innenkante des mit dem Basis-Gehäuseteils verbundenen
Stutzenabschnittes sein. Während es ohne eine solche Schneid
kante vorteilhaft ist, diese Sollbruchstelle vorwiegend auf
Scherung zu beanspruchen, könnte in diesem Falle, der auch
bei der Verwendung von Materialien mit hoher Bruchdehnung
vorteilhaft ist, auch eine stegartige Ausformung der Materi
albrücken zweckmäßig sein.
Gemäß einer anderen Ausführungsform kann die Originalitäts
sicherung im Bereich eines den Pumpenkolben bildenden Kolben
stopfen durchstoßenden Stößels durch eine einen erhöhten
Widerstand vor dem Durchstoßen erzeugende Stößelgestaltung
gebildet sein. Hierbei wird also bewußt dem Stößel ein kon
trollierter Widerstand entgegengesetzt, bevor er mit dem
Durchstoßen den Beginn des Pumphubes einleitet. Im Gegensatz
zu einer Nadelausbildung, die hauptsächlich dazu ausgelegt
ist, den Kolbenstopfen mit so geringer Kraft wie möglich zu
durchstoßen, wird hier also ganz bewußt ein Widerstand in
Kauf genommen. Dabei sollte allerdings darauf geachtet wer
den, daß das Durchstoßen ohne Ablösung von Teilen des Kolben
stopfens geschieht, damit diese nicht in das Medium geraten
und die Austrittsdüse verstopfen können.
Der Stößel kann beispielsweise aus Kunststoff geformt sein,
und zwar mit einem sonstigen aktiven Pumpenteil zusammen, was
z. B. den Mehraufwand erübrigt, den das Einsetzen einer Stahl
nadel machen würde. Obwohl bei den relativ großen Abmessun
gen, die der Stößel aufgrund seiner Funktion haben kann, die
Ausbildung eines Innenkanals in ihm nicht so problematisch
wäre, ist es jedoch herstellungsmäßig viel einfacher, wenn
der Stößel seitliche Leitkanäle für das Medium aufweist, in
dem er beispielsweise einen kreuzartigen Querschnitt hat. Die
Kanäle, die das Medium dann durch den Kolbenstopfen leiten,
werden dabei von außen von ihm selbst abgeschlossen. Dabei
ist es vorteilhaft, wenn der Boden des Kolbenstopfens, der
durchstoßen wird, am Ende einer Vertiefung liegt, die den
Stößel umschließt und somit die Kanäle abgrenzt. Eine obere
Fläche des Kolbenstopfens kann mit einem entsprechenden Teil
an der Pumpe zusammenwirken, um auch dort eine Abdichtung
nach außen zu schaffen.
Bei dem Eindringen des Stößels in diese Vertiefung kann der
notwendige Gegendruck erzeugt werden, der für die Originali
tätssicherung notwendig ist und über die vorher beschriebenen
Markierungen oder andere Maßnahmen kann abgelesen werden, ob
die Pumpe bereits betätigt war oder nicht.
Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen
auch aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor, wobei
die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu
mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausfüh
rungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht
sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige Ausführun
gen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. In den
Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Austragvorrich
tung mit Originalitätssicherung,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II in
Fig. 1 gesehen,
Fig. 3 ein Detail aus Fig. 2, jedoch im Schnitt
dargestellt,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV in Fig. 2,
Fig. 5 eine abgewandelte Ausführungsform der Austrag
vorrichtung nach Fig. 1 im Längsschnitt,
Fig. 6 ein Detail aus Fig. 5,
Fig. 7 eine Ansicht in Richtung des Pfeils VII in
Fig. 5,
Fig. 8 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausfüh
rungsform der Austragvorrichtung,
Fig. 9 ein Detail aus Fig. 8 und
Fig. 10 einen Querschnitt entlang der Linie X in
Fig. 9.
Die in Fig. 1 dargestellte Austragvorrichtung 11 weist einen
Grundkörper 12 auf, der zweiteilig ausgebildet ist. Er ent
hält ein Basisgehäuseteil 13, das eine epaulettenartige Form
mit zwei Betätigungsschultern 14 und einem daran anschließen
den Mantel 15 hat. Das Basisgehäuseteil ist flach oder flach
oval und hat seine größte Erstreckung in der Zeichenebene,
während es quer dazu geringere Abmessungen hat. Der Mantel 15
ist an den in Fig. 1 rechten und linken Seiten länger und hat
an seinen beiden etwa parallel zur Zeichenebene verlaufenen
Seiten einen Ausschnitt 16. Es ist nach unten offen.
An das Basisgehäuseteil 13 ist einstückig eine Betätigungs
hülse 17 angespritzt, und zwar an der unteren inneren Seite
eines vom Basisgehäuseteil 13 nach oben ragenden Stutzens 18.
Die einstückige Verbindung zwischen Basisgehäuseteil 13 und
Betätigungshülse 17 erfolgt über Materialbrücken 19, wie sie
in den Fig. 2 bis 4 dargestellt sind. Der an sich vorgesehene
Spalt 20 zwischen der Außenkante eines oberen Flansches 21
der Betätigungshülse und einem inneren Flanschvorsprung 22 im
Inneren des Stutzens 18 wird im dargestellten Beispiel durch
drei dünne Verbindungsstege überbrückt, die eine Dreiecksform
haben und mit ihrer Spitze am Steg 22 angeformt sind. Sie
bilden Sollbruchstellen. Herstellungsmäßig können sie durch
entsprechende geringfügige Ausnehmungen, die kaum die Dimen
sionen eines normalen Spritzgrates übersteigen, an der Trenn
fläche zwischen zwei Kunststoffspritzgußformteilen entstehen,
die einerseits den Raum 23 im Inneren des Mantels 15 und an
dererseits den Raum im Stutzen 18 formen. Dementsprechend
liegen die drei gleichmäßig über den Umfang verteilten Mate
rialbrücken 19 in einer durch die Innen- oder Unterseite der
Betätigungsschultern 14 einerseits und durch die Oberkante
des Flansches 21 andererseits gebildeten Ebene.
Die Betätigungshülse 17 hat innere Rippen 24, die etwa 3/4
der Länge der Hülse, von ihrem Boden 25 aus gesehen, einneh
men. Auf ihnen stützt sich der Boden 26 eines Pumpenzylinders
27 ab, der die Form einer etwa zylindrischen, unten geschlos
sen Hülse aus Glas mit einem oberen Seitenflansch 28 hat. Er
bildet gleichzeitig den Speicher für das auszutragende Medium
29 und den Pumpenzylinder. Seine innere Mantelfläche bildet
demnach die Kolbenlaufbahn 30 für einen Kolben 31, der in
Form eines Kolbenstopfens aus Gummi oder einem ähnlichen ela
stischen Material ausgebildet ist. Er hat im Längsschnitt ei
ne H-Form und ist ein dickwandiges Rohr, dessen Außenmantel
die Kolbenlaufflächen bildet, mit einem mittleren, das Rohr
innere quer verschließenden Verschlußsteg 32, so daß sich
oben und unten, anschließend an den Verschlußsteg 32 Vertie
fungen 33 bilden, die etwas konisch ausgebildet sein können.
Der Kolbenstopfen 31 sitzt auf dem hermetisch abgeschlossenen
Medium 29. Die Abfüllung erfolgt mit oder ohne Luftein
schlüsse. In den oberen Teil der Betätigungshülse ist der
Pumpenzylinder mit leichter Pressung eingesetzt. Er erstreckt
sich mit seinem größten Teil über die Betätigungsschultern 14
hinweg durch den Stutzen 18 hindurch in einen Stutzenab
schnitt 34 hinein, der auch als Adapter bezeichnet und
ausgebildet werden kann. Es handelt sich dabei um einen
fingerartigen Abschnitt, der einen in Richtung der Pumpen
achse 35 verlaufenden, im wesentlichen zylindrischen oder
leicht konischen Schaft mit einer oberen kugligen Rundung
hat. In der Mitte dieser Rundung ist die Austragöffnung 36 in
Form einer üblichen Sprühdüse vorgesehen. Die Austragöffnung
könnte auch für eine andere Ausbringungsform, beispielsweise
für die bloße dosierte Ausgabe eines flüssigen oder pastösen
Mediums, vorgesehen sein oder auch andere Formen haben, um
beispielsweise die Ausgabe der Form irgendeiner Körperöffnung
besser anzupassen. Aus diesem Grunde ist es auch vorteilhaft,
daß der Stutzenabschnitt 34 gesondert von dem Basisgehäuse
teil hergestellt und auf diesem durch eine Schnappbefestigung
37 mit z. B. drei in Öffnungen eingreifenden, mit einem
widerhakenartigen Kopf versehenen Laschen festzulegen ist,
wobei sich der Stutzenabschnitt auf dem Stutzen 18 zentriert.
Um ein Abnehmen des Stutzenabschnittes 34 zu verhindern, kann
die Schnappbefestigung selbstsperrend ausgebildet sein. Eine
Schutzhülse 38 schützt den Stutzenabschnitt vor Verschmutzun
gen.
Im Inneren des Stutzenabschnittes verläuft ein Kolbenstangen
abschnitt 39, der einen inneren Austragkanal 40 aufweist und
in eine an das obere Ende des Stutzenabschnitts 34 nach innen
angeformte Hülse 41 eingesteckt ist. In diesem Kolbenstangen
abschnitt 39 ist ein Stößel 42 in Form einer unten schräg ab
geschnittenen hohlen Stahlnadel eingesetzt, beispielsweise
durch Einspritzen oder Einpressen in eine mit entsprechenden
Halterrippen versehene Öffnung.
Bis auf die Stahlnadel 42, den aus einem gummiartigen Materi
al bestehenden Kolbenstopfen 31 und den aus Glas bestehenden
Pumpenzylinder/Medienspeicher bestehen alle Teile der Pumpe
aus Kunststoffspritzguß.
Bei der Herstellung wird in den das Basisgehäuseteil 13 und
die Betätigungshülse 17 umfassenden Bauteil von oben her in
die in der Betätigungshülse 17 gebildete Aufnahme 43 der
Pumpenzylinder 27 eingesetzt. In diesem ist das Medium 29,
durch den Kolbenstopfen 31 dicht abgeschlossen, enthalten.
Danach wird der Stutzenabschnitt, an dem der Kolbenstangenab
schnitt und der Stößel 42 vormontiert sind, aufgesetzt, wobei
er in das Basisgehäuseteil eingreift und sich über die
Schnappbefestigung 37 festlegt. Nach Aufsetzen der Schutzhül
se 38 ist damit die Austragvorrichtung montiert.
Zur Benutzung wird die Austragvorrichtung nach Abnehmen der
Schutzhülse 38 vom Benutzer zwischen drei Finger genommen,
wobei zwei Finger auf den Schultern 14 liegen und der Daumen
auf dem Boden 25 der Betätigungshülse 17. Der Daumen greift
dabei in den fensterartigen Ausschnitt 16 ein und hat so aus
reichenden Betätigungsspielraum. Die Austragöffnung 36 wird
auf die entsprechende Stelle gerichtet und durch einen kräf
tigen Druck auf die Betätigungshülse der Betätigungsdruck so
weit aufgebaut, bis die durch die Materialbrücken 19 gebil
deten Sollbruchstellen reißen bzw. abscheren und die Betäti
gungshülse zusammen mit dem Pumpenzylinder aufwärts bewegt
werden kann. Durch den vorherigen starken Druckaufbau ge
schieht das nun mit großer Geschwindigkeit, die für eine zü
gige Durchführung des nun folgenden Ausgabehubes sorgt. Dabei
wird der Pumpenzylinder nach oben gegen den Stößel 42 bewegt,
so daß dieser den Mittelsteg 32 des Kolbenstopfens durch
stößt, infolge der Elastizität des Kolbenstopfenmaterials je
doch sofort an der Außenfläche wieder abgedichtet ist. Nur
durch den inneren Kanal des als Hohlnadel ausgebildeten Stö
ßels kann das Medium um nach oben durch den Austragkanal 40
und die Austragöffnung 36 hinaus entweichen und wird dort
versprüht oder entsprechend dosiert ausgegeben. Die Unterkan
te des Kolbenstangenabschnittes 39 kann sich dabei auf die
obere Fläche des Kolbenstopfens 31 legen und dadurch auch
eine direkte Druckverbindung zu dem Kolben herstellen, der
nun längs der Kolbenlaufbahn 30 nach unten läuft und das
Medium zur Austragöffnung hinausfördert. Die Nadel sollte in
ihrer Länge so bemessen sein, daß sie nicht über die untere
Begrenzung des Kolbenstopfens 31 hinausragt, so daß eine na
hezu vollständige Ausgabe des unter Umständen sehr teueren
Mediums gewährleistet ist.
Es ist also zu erkennen, daß mit dieser Austragvorrichtung
eine Möglichkeit geschaffen ist, empfindliche und teuere Ma
terialien gezielt und genau dosiert auszugeben. Durch die mit
Materialzerstörung arbeitende Originalitätssicherung ist je
derzeit die Unversehrtheit zu überprüfen und es ist sicherge
stellt, daß das Medium gänzlich und mit einem ausreichenden
Betätigungsdruck ausgegeben wird. Die Vorrichtung ist einfach
herzustellen und zu montieren sowie leicht unterschiedlichen
Gegebenheiten, beispielsweise durch verschiedene Adapterfor
men, anzupassen. Nach der Betätigung ist die aus Pumpenzylin
der 27 und Betätigungshülse bestehende Einheit lose und kann
ggf. auch nach unten herausgezogen werden. Der Pumpenzylinder
27 mit dem Kolbenstopfen 31 kann entfernt werden, so daß der
übrige Teil, bis auf die winzige Stahlnadel, artenrein aus
ggf. einem Kunststofftyp besteht und entsprechend entsorgt
werden kann.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 sind alle Teile und Funk
tionen identisch mit denen nach Fig. 1 bis 4 mit folgenden
Ausnahmen:
Die Materialbrücken 19 sind, wie Fig. 7 zeigt, als streifen formige Stege ausgebildet und haben keine so ausgeprägte, nahezu punktförmige Sollbruchstelle, wie die dreiecksförmigen Materialbrücken entsprechend Fig. 2 und 3. Um trotzdem eine saubere und genaue Trennung zu erreichen, ist eine Schneid kante 55 vorgesehen, die im dargestellten Beispiel an einer unteren Innenkante des Stutzenabschnittes 34 angeformt ist. Dieser greift wie eine ringförmige Tasche über den Stutzen 18 des Basisgehäuseteiles 13 herüber.
Die Materialbrücken 19 sind, wie Fig. 7 zeigt, als streifen formige Stege ausgebildet und haben keine so ausgeprägte, nahezu punktförmige Sollbruchstelle, wie die dreiecksförmigen Materialbrücken entsprechend Fig. 2 und 3. Um trotzdem eine saubere und genaue Trennung zu erreichen, ist eine Schneid kante 55 vorgesehen, die im dargestellten Beispiel an einer unteren Innenkante des Stutzenabschnittes 34 angeformt ist. Dieser greift wie eine ringförmige Tasche über den Stutzen 18 des Basisgehäuseteiles 13 herüber.
Im unbetätigten Zustand liegt die Schneidkante 55 auf der Ma
terialbrücke auf oder steht etwas darüber. Bei der Betätigung
wird die Materialbrücke gegen die Schneidkante 55 gedrückt
und abgeschnitten, was insbesondere dann vorteilhaft ist,
wenn das Material eine große Bruchdehnung aufweist. Diese
Schneidenausbildung könnte auch an anderen Bauteilen der Pum
pe vorgesehen und auch bei anderen Formen der Materialbrücke
eingesetzt werden. Wenn vorstehend jeweils drei Materialbrüc
ken am Umfang gezeigt sind, so ist dies eine vorteilhafte
Ausführung, die eine verkantungsfreie Betätigung ermöglicht,
ohne daß zu viele Materialbrücken vorhanden sein müssen. Es
kann aber auch eine andere Zahl gewählt werden.
In Fig. 8 ist eine Ausführungsform gezeigt, die bzgl. der
Formgestaltung des Grundkörpers 12 weitgehend der vorher be
schriebenen gleicht. Hier ist jedoch der Grundkörper 12 mit
dem Basisgehäuseteil 13 und dem Stutzenabschnitt 34 aus einem
Kunststoffteil hergestellt. An den Stutzenabschnitt 34
schließen sich nach unten, also in den Raum 23 hinein, Halte
laschen 44 an, deren Enden widerhakenartige Rastvorsprünge 45
aufweisen.
Die Betätigungshülse 17 hat statt des unteren Bodens 25 einen
Zwischenboden 46, der die Aufnahme 43 für den Pumpenzylinder
27 abgrenzt und einen äußeren Führungsflansch 47, der an der
im wesentlichen in Achsrichtung verlaufenden Innenseite der
Haltelaschen 44 anliegt, die in Verlängerung der Innenflächen
des Stutzenabschnittes 34 verlaufen.
Die die Austragöffnung 36 bildende Sprühdüse wird zwischen
dieser und einem Kolbenstangeneinsatz 48 gebildet, der in
einer bis zum Pumpenzylinder hin verlängerten Hülse 41 liegt,
die im Inneren des Stutzenabschnittes 34 angeformt ist. Der
Kolbenstangeneinsatz 48 ist dort eingepreßt und hat einen
seitlichen Austragkanal 40 in Form einer Nut und an seiner
oberen Stirnfläche entsprechende spiralige Nutausbildungen,
die zur Wirbeldüse gehören. An der Unterseite des Kolbenstan
geneinsatzes ist der wie dieser aus Kunststoff bestehende
Stößel 42 angeformt. Er ist nach unten zugespitzt oder mit
einer Schneide versehen und hat einen aus Fig. 10 zu erken
nenden kreuzförmigen Querschnitt. Zwischen den Kreuz-Rippen
bilden sich Kanäle 49.
Der Stößel ist, wie insbesondere aus Fig. 9 zu erkennen ist,
in seinen Außenabmessungen so groß, daß er in die Vertiefung
33 am Kolbenstopfen 31 nur mit Pressung hineingeht.
Alle übrigen Teile sind gleich wie bei den vorherigen Ausfüh
rungsformen beschrieben und wie auch bei Fig. 5 bis 7 mit
gleichen Bezugszeichen versehen wie in Fig. 1 bis 4.
Bei dieser Ausführungsform kann die Montage durch Zusammen
stecken zweier vormontierter Baugruppen erfolgen, nämlich
einmal dem Grundkörper 12, in den der Kolbenstangeneinsatz 48
eingepreßt wurde und andererseits der Einheit bestehend aus
Betätigungshülse 17 und darin eingesetztem gefülltem und
verschlossenem Pumpenzylinder 27. Das Einsetzen erfolgt von
unten her in axialer Richtung bis der Führungsflansch 47 hin
ter den Rastvorsprüngen 45 einrastet.
Bei der Betätigung wird auf das untere Ende der Betätigungs
hülse 17 gedrückt. Dabei sind einerseits, wie bei der
WO 92/00812, aus der Ruhereibung zwischen den aneinander
anliegenden Teilen 44, 47 resultierende Kräfte zu überwinden
und andererseits muß der Stößel 42 unter Verformung des Kol
benstopfens in diesen hineingedrückt werden, bis der Ver
schlußsteg 32 durchstoßen ist. Dies erfordert eine relativ
große Betätigungskraft, die bewußt höher gewählt ist als es
normalerweise zum Durchstoßen des Verschlußsteges 32 erfor
derlich wäre. Der Kolbenstopfen kann unter dem Druck des
Stößels auch nicht weiter in den Pumpenzylinder hineinge
drückt werden, weil das Medium üblicherweise inkompressibel
ist. Erst nach dem Durchstoßen des Verschlußsteges kann die
ses nach oben austreten, und zwar durch die Kanäle 49. Diese
sind inzwischen nach außen durch die Innenwand der Vertiefun
gen 33 und durch das Aufliegen der unteren Fläche 50 der Hül
se 41 auf der Oberkante 51 des Verschlußstopfens 31 abgedich
tet, so daß das Medium durch den Austragkanal 40 zur Austrag
öffnung 36 geleitet wird.
Es ist hier zu erkennen, daß eine Originalitätssicherung ge
schaffen wird, die eine höhere, materialzerstörende Betäti
gungskraft erfordert, um den Medienspeicher 27 zu entsiegeln
als dies bei einer einfachen Nadel nötig wäre. Unterstützt
wird dies durch die Reibungskraft zwischen Führungsflansch 47
und Haltelaschen 44, die, nachdem die Ruhereibung überwunden
ist, in den Gleitzustand übergehen und daher einen größeren
Anteil der aufgebrachten Betätigungskraft zur Betätigung und
zur Überwindung der anderen Widerstände freigeben.
Claims (16)
1. Austragvorrichtung (11) für fließfähige Medien (29), mit
einem Grundkörper (12) für die Aufnahme eines Medien
speichers und mit einer Schubkolbenpumpe, insbesondere
für den Austrag in nur einem Hub, die einen an einer
Kolbenlaufbahn (30) verschiebbar geführten Pumpkolben
(31) sowie eine durch einen, ggf. den Medienspeicher
bildenden Pumpenzylinder (27) und dem Pumpkolben (31)
begrenzte, mit einer Austragöffnung (36) über einen
Austragkanal (40) verbundene Pumpenkammer aufweist,
gekennzeichnet durch eine durch eine Betätigungskraft
zerstörbare Originalitätssicherung.
2. Austragvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Originalitätssicherung durch wenigstens
eine Materialbrücke (19) zwischen wenigstens einem mit
dem Pumpenzylinder (27) bewegbaren Pumpenabschnitt (17,
27) und einem mit dem Grundkörper (12) verbunden Gehäu
seabschnitt (13) gebildet ist.
3. Austragvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Materialbrücke (19) durch einstückige Aus
bildung von Gehäuse- und Pumpenabschnitt (13, 17) gebil
det ist.
4. Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbrücke (19) im
Inneren eines mit Betätigungsschultern (14) versehenen
Basisgehäuseteils (13) ausgebildet ist.
5. Austragvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß das Basisgehäuseteil (13) mit einem die Pumpe
zumindest teilweise aufnehmenden und die Austragöffnung
(36) aufweisenden Stutzenabschnitt (34), vorzugsweise
durch Verrasten, verbunden ist.
6. Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbrücke (19) an
eine den Pumpenzylinder (27) haltende und ggf. teilweise
aufnehmende Betätigungshülse (17) angeformt ist.
7. Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Materialbrücken (19)
mit vorzugsweise gleichem Umfangsabstand voneinander im
wesentlichen in einer Ebene vorgesehen sind.
8. Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Materi
albrücke (19) in Form einer mit einer Wandung verbunde
nen Spitze ausgebildet ist.
9. Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbrücke (19) im
Bereich einer oberen Kante einer Betätigungshülse (17)
und einer nach unten weisenden Kante im Inneren des
Basisgehäuseteiles (13) ausgebildet ist.
10. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß an einem der bei der
Betätigung der Pumpe zusammenwirkenden Teile, vorzugs
weise am Grundkörper (12) eine Schneidkante (55) zum
Durchtrennen einer Materialbrücke (19) vorgesehen ist,
vorzugsweise an einer inneren unteren Kante eines Stut
zenabschnittes (34).
11. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Originalitätssiche
rung im Bereich eines den Pumpenkolben (31) bildenden
Kolbenstopfens durchstoßenden Stößels (42) durch eine
einen erhöhten Widerstand gegen das Durchstoßen erzeu
gende Stößelgestaltung gebildet ist.
12. Austragvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Stößel (42) seitliche Kanäle für die
Leitung des Mediums aufweist und vorzugsweise einen
kreuzförmigen Querschnitt aufweist.
13. Austragvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stößel (42) aus Kunststoff be
steht, vorzugsweise am Grundkörper (12) bzw. einem damit
verbundenen Kunststoffteil (48) angeformt ist und vor
dem Durchstoßen eines Verschlußsteges im Kolben (31) mit
seiner Außenfläche unter Abdichten der Pressung in eine
Vertiefung (33) im Kolbenstopfen eindringt, wobei ggf.
eine an den Stößel (42) anschließende Schulter (50)
abdichtend auf einer Fläche (51) des Kolbens (31) auf
liegt.
14. Austragvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (42) an seiner
Spitze eine doppelseitige Keilform aufweist und/oder
einen Durchmesser hat, der größer als 1/6, vorzugsweise
größer als 1/4 des Pumpenzylinderdurchmessers ist.
15. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß an einem mit dem Pum
penzylinder (27) beweglichen Abschnitt, vorzugsweise an
einer Betätigungshülse (17), eine mit einer Markierung
an dem Grundkörper (12) zusammenwirkende Markierung vor
gesehen ist, die bei Betätigung der Pumpe gegeneinander
verschoben werden, wobei insbesondere die Markierungen
zumindest zum Teil durch bauliche Gegebenheiten, wie
Gehäusekanten oder dgl. gebildet sind.
16. Austragvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Originali
tätssicherungsstellung, in der die gegeneinander zur Be
tätigung bewegbaren Teile durch die Originalitätssiche
rung festgelegt sind, und der durch den Beginn des Medi
enaustrags bestimmten Austragsbeginn-Stellung ein einen
Leerweg definierender Abstand vorgesehen ist.
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