DE4408984C1 - Hydrostatisches Antriebssystem mit reduzierter Anzahl von Hydraulikpumpen - Google Patents
Hydrostatisches Antriebssystem mit reduzierter Anzahl von HydraulikpumpenInfo
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- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02F—DREDGING; SOIL-SHIFTING
- E02F9/00—Component parts of dredgers or soil-shifting machines, not restricted to one of the kinds covered by groups E02F3/00 - E02F7/00
- E02F9/20—Drives; Control devices
- E02F9/22—Hydraulic or pneumatic drives
- E02F9/2221—Control of flow rate; Load sensing arrangements
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Description
Die Erfindung betrifft ein hydrostatisches Antriebssystem für ein Fahrzeug
mit Arbeits-, Fahr- und Lenkfunktionen, insbesondere für einen Baggerla
der.
Heutige konventionelle Baggerlader sind in der Regel mit mehreren
voneinander unabhängigen hydraulischen Kreisläufen versehen.
In der Druckschrift DE 32 37 019 C2 ist ein Hublader mit einer
Lenkanlage mit hydrostatischer Lenkkraftunterstützungsanlage, einer
Primärenergiequelle für den Fahrantrieb, einem hydrostatischen Getriebe
und zwei von der Primärenergiequelle angetriebenen Pumpen beschrieben.
Lenkkraftunterstützungsanlage und Fahrantrieb stellen jeweils einzelne
hydraulische Kreisläufe dar.
Jeder einzelne hydraulische Kreislauf, ob er offen oder geschlossen ist,
ist dabei mit mindestens einer entsprechenden hydraulischen Pumpe
versehen. Derartige Pumpen sind Verstellpumpen, Füllpumpen und
Konstantpumpen. Des weiteren werden für die unabhängigen hydrauli
schen Kreisläufe zahlreiche entsprechende Ventile benötigt.
Wegen der zahlreichen hydraulischen Pumpen und Ventile sind Her
stellungs- und Installationsaufwand, Instandhaltung und folglich Kosten
sowie die Ausfallneigung des Antriebssystems vergleichsweise hoch.
Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, ein Antriebssystem, insbesondere
für einen Baggerlader zu schaffen, das mit einer reduzierten Anzahl von
Versorgungs- und Regelungseinrichtungen einen hohen Grad an Betriebs
zuverlässigkeit gewährleistet.
Diese Aufgabe wird mit einem hydrostatischen Antriebssystem mit den
Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
Danach versorgt eine erste Verstellpumpe einen offenen hydraulischen
Kreislauf für die Lenk- und/oder Frontladerfunktion eines Baggerladers
und speist in einen geschlossenen Kreislauf für die Fahrantriebsfunktion
ein. Und eine zweite Verstellpumpe versorgt den geschlossenen Kreislauf
für die Fahrantriebsfunktion und ist mit einem Hydromotor oder mit
dem Kreislauf für Baggerfunktionen verbindbar.
Zweckmäßige Weiterbildungen des Antriebssystems sind in den Unter
ansprüchen 2-6 festgelegt. Danach ist die erste Verstellpumpe durch die
Anordnung eines entsprechenden Ventils sowohl für die Lenk- als auch
die Frontladerfunktion vorgesehen. Mit Hilfe eines Drei/Zwei-Wegeventils
wird realisiert, daß die zweite Verstellpumpe einerseits den Hydromotor
versorgen kann, wenn die Fahrantriebsfunktion gewünscht wird, oder
andererseits die Baggerfunktionen versorgt, wenn keine Fahrantriebs
funktion gewünscht wird. Bevor der Rücklauf von den Ventilen der
Frontladerfunktionen und den Ventilen der Baggerfunktionen in den
geschlossenen Kreislauf zur zweiten Verstellpumpe geführt wird, erfolgt
eine Kühlung des Hydrauliköls in einem Wärmetauscher; von dem aus
über eine Einspeiseventileinheit in den geschlossenen Kreislauf eingespeist
wird.
Die wesentlichen Vorteile des erfindungsgemäßen Antriebssystems bestehen
darin, daß bei Beibehaltung der für einen modernen Baggerlader notwen
digen mehreren Kreisläufe die Anzahl der diese Kreisläufe versorgenden
Pumpen verringert und dennoch eine hohe Betriebszuverlässigkeit er
reicht werden kann.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbei
spiels in Verbindung mit der Zeichnung.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen hydraulischen Schaltplan eines Baggerladers nach dem
Stand der Technik;
Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Schaltplan eines Baggerladers.
Zum besseren Verständnis wird zunächst der hydraulische Schaltplan
eines Baggerladers gemäß dem Stand der Technik entsprechend Fig. 1
beschrieben. Baggerlader des Standes der Technik besitzen in der Regel
zwei oder drei voneinander unabhängige hydraulische Kreisläufe, wie sie
in Fig. 1 dargestellt sind.
Der erste Kreislauf besteht aus einer Verstellpumpe 1, die durch einen
Verbrennungsmotor 14 angetrieben wird, einer Füllpumpe 2, zugehörigen
Einspeise- und Druckbegrenzungsventilen 6, einem Speisedruckbegren
zungsventil 7 und dem Hydromotor 5, der ein Verstellmotor ist. Dieser
erste Kreislauf ist ein geschlossener Kreislauf und ist der bei üblichen
hydrostatischen Antriebskonzepten für Fahrantriebe von z. B. Radladern,
Mähdreschern, Kehrmaschinen usw. stets vorgesehene Kreislauf. Für
diesen Kreislauf für die Fahrantriebsfunktion sind somit zwei Hydraulik
pumpen erforderlich, und zwar die Verstellpumpe 1 und die Füllpumpe
2.
Der zweite Kreislauf, für den eine Konstantpumpe 3 vorgesehen ist, dient
der Versorgung der Lenkfunktion, d. h. der Lenkzylinder, die über das
Ventil 10 für die Lenkfunktion angesteuert werden. Bei dem zweiten
Kreislauf handelt es sich um einen offenen Kreislauf.
Der dritte hydraulische Kreislauf, der ebenfalls ein offener Kreislauf ist,
dient der Hydraulikversorgung für die Frontladerfunktion und für die
Baggerfunktion. Die Versorgung der Frontladerfunktion erfolgt über die
Ventile 11, und die Versorgung der Baggerfunktion erfolgt über die
Ventile 12. Für diese beiden genannten Funktionen ist eine weitere
Verstellpumpe 4 vorgesehen. Anstelle dieser Verstellpumpe 4 kann auch
gelegentlich eine Konstantpumpe angeordnet werden. Bei neueren Anwen
dungen wird eine Verstellpumpe eingesetzt, die druckgeregelt ist. Bei
derartigen Antriebssystemen wird der höchste Verbraucherdruck zur
Pumpe rückgemeldet und dient als Sollwert für die Pumpenregelung.
Für ein derartiges Antriebssystem des Standes der Technik sind somit
mindestens drei, im beispielhaften Fall gemäß Fig. 1 sogar vier Hydrau
likpumpen erforderlich.
Das Vorsehen von drei bis vier derartigen Hydraulikpumpen weist nicht
nur den Nachteil hoher Installationskosten für das Antriebssystem, son
dern auch den Nachteil einer erhöhten Störanfälligkeit auf.
Das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2, das den erfin
dungsgemäßen hydraulischen Schaltplan eines Baggerladers zeigt, über
windet diese entscheidenden Nachteile heutiger Antriebssysteme von
Baggerladern, in dem für den Fahrantrieb, die Lenkfunktion, die Frontla
derfunktion und die Baggerfunktionen nur noch zwei Hydraulikpumpen
erforderlich sind. Dadurch kann der Kosten- und technologische Aufwand
für ein derartiges Betriebssystem deutlich gesenkt und deren Betriebs
zuverlässigkeit deutlich erhöht werden. Selbst wenn bei einem Kreislauf
des Standes der Technik durch Verwendung eines Prioritätsventils 13 der
zweite und der dritte Kreislauf kombiniert werden, d. h. zu einem Kreis
mit nur einer Pumpe verändert werden, so sind bei einem Kreislauf des
Standes der Technik immer noch drei Pumpen erforderlich.
Erhebliche Vorteile lassen sich dagegen durch ein hydrostatisches An
triebssystem erreichen, das in dem Schaltbild gemäß Fig. 2 dargestellt ist.
Bei einem derartigen hydrostatischen Betriebssystem sind nur noch zwei
Pumpen erforderlich. Das kann dadurch erreicht werden, daß die Ver
stellpumpe 4 des offenen Kreises sowohl zur Einspeisung in den ge
schlossenen Kreislauf als auch zur Versorgung der Lenkung und des
Frontladers dient, indem das oben genannte Prioritätsventil 13 vorgesehen
wird, um den jeweils gewünschten Ansteuereffekt für die Lenkfunktion
und/oder die Frontladerfunktion zu gewährleisten. Die Verstellpumpe 1
des geschlossenen Kreises dient für den Fahrantrieb und ist in der in
Fig. 2 gezeichneten Stellung des Drei/Zwei-Wegeventils 8 mit dem
Hydromotor 5 verbunden. Wenn das mit dem erfindungsgemäßen hydro
statischen Antriebssystem ausgestattete Fahrzeug als Bagger arbeitet, wird
es in der Regel nicht bewegt. Häufig ist das Fahrzeug beim Ausführen
der Baggerfunktion aus Stabilitätsgründen durch eine Abstützvorrichtung
hinten angehoben. Das bedeutet, daß der hydrostatische Kreislauf für den
Fahrantrieb während des Baggerns nicht benötigt wird. Bei einem der
artigen Betriebsmodus erfolgt ein Umschalten des Drei/Zwei-Wegeventils
8 derart, daß die Verstellpumpe 1 nun direkt mit den Ventilen 12 für
die Ansteuerung der entsprechenden Aggregate zum Ausführen der
Baggerfunktionen verbunden ist. Die hohe Belastung bzw. der hohe
Leistungsbedarf während des Ausführens der Baggerfunktionen führt zu
einem Ansteigen der Temperatur des Hydrauliköls. Deshalb wird der
Rücklauf aus den Ventilen 12 zum Ansteuern der entsprechenden Ag
gregate zum Ausführen der Baggerfunktionen durch einen Wärmetauscher 9
sowie einen Filter 15 geführt, bevor er über das Einspeiseventil 6
zurück zur Verstellpumpe 1 geführt wird. Eine Elektronikeinheit (nicht
gezeigt) kann die Regelung der Verstellpumpe 1 ausführen, wobei als
Eingangssignal der maximale Druck der Arbeitszylinder zum Ausführen
der Baggerfunktionen erfaßt wird und der Systemdruck der Verstellpumpe
1 ca. 20 bar höher geregelt wird (stand by pressure).
Mit diesem neuartigen hydrostatischen Antriebssystem wird somit eine
beträchtliche Vereinfachung der verschiedenen benötigten Hydraulikkreis
läufe erreicht, indem von jeder der beiden vorhandenen Verstellpumpen
1, 4 mehrere Funktionen erfüllt werden können. Diese erhöhte Variabili
tät bei der Steuerung der hydraulischen Kreisläufe führt des weiteren zu
einer Erhöhung der Energieökonomie, da tatsächlich nur die für die
jeweils benötigten Funktionen erforderliche Energie bereitgestellt werden
muß. Bei abgeschalteter Fahrantriebsfunktion entfällt z. B. die Pumparbeit,
die für die Zirkulation des Hydrauliköls durch den Kreislauf für den
Fahrantrieb bei herkömmlichen hydrostatischen Antriebssystemen des
Standes der Technik, wie z. B. demnach Fig. 1, benötigt wird.
Ein derartiges neues hydrostatisches Antriebssystem ist selbstverständlich
nicht auf Baggerlader beschränkt; es kann für sämtliche mit einem
hydrostatischen Antriebssystem ausgerüstete Fahrzeuge angewendet wer
den, bei denen nicht immer sämtliche Funktionen wie z. B. Arbeits-,
Lenk- und Fahrfunktionen benötigt werden.
Claims (6)
1. Hydrostatisches Antriebssystem für ein Fahrzeug mit Arbeits-, Lenk-
und Fahrfunktionen, insbesondere für einen Baggerlader, bestehend 17
aus voneinander unabhängigen offenen und geschlossenen hydrauli
schen Kreisläufen,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine erste Verstellpumpe (4) den offenen Kreislauf für die
Lenkfunktion und/oder die Frontladerfunktion versorgt und in den
geschlossenen Kreislauf für die Fahrantriebsfunktion einspeist; und
eine zweite Verstellpumpe (1) wahlweise den geschlossenen
Kreislauf für die Fahrantriebsfunktion oder den Kreislauf für die
Baggerfunktionen versorgt, indem sie mit einem Hydromotor (5) des
Fahrantriebs oder mit dem Kreislauf für die Baggerfunktionen ver
bindbar ist.
2. Hydrostatisches Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbindung zwischen der zweiten Verstellpumpe
(1) mit dem Hydromotor (5) oder dem Kreislauf für die Baggerfunk
tionen ein 3/2-Wegeventil (8) herstellt.
3. Hydrostatisches Antriebssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Verstellpumpe (4) über ein Prioritäts
ventil (13) mit einem Ventil (10) für die Lenkfunktion oder mit
Ventilen (11) für die Frontladerfunktionen verbindbar ist.
4. Hydrostatisches Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Rücklauf von Ventilen (11) der Frontladerfunktio
nen und von Ventilen (12) der Baggerfunktionen über einen Wärme
tauscher (9) und eine Einspeiseventileinheit (6) in den geschlossenen
Kreislauf zur zweiten Verstellpumpe (1) führbar ist.
5. Hydrostatisches Antriebssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Regelung der zweiten Verstellpumpe (1) durch eine Elektronik
einheit erfolgt, die als Eingangssignal den maximalen Druck der Arbeitszylin
der für die Baggerfunktionen erfaßt.
6. Hydraulisches Antriebssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elektronikeinheit den Systemdruck (stand-by pressure) der zweiten
Verstellpumpe (1) etwa 20 bar höher regelt als der maximal erforderliche
Arbeitsdruck in den Zylindern.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944408984 DE4408984C1 (de) | 1994-03-16 | 1994-03-16 | Hydrostatisches Antriebssystem mit reduzierter Anzahl von Hydraulikpumpen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944408984 DE4408984C1 (de) | 1994-03-16 | 1994-03-16 | Hydrostatisches Antriebssystem mit reduzierter Anzahl von Hydraulikpumpen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4408984C1 true DE4408984C1 (de) | 1995-09-07 |
Family
ID=6512980
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944408984 Expired - Fee Related DE4408984C1 (de) | 1994-03-16 | 1994-03-16 | Hydrostatisches Antriebssystem mit reduzierter Anzahl von Hydraulikpumpen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4408984C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19800003B4 (de) * | 1998-01-02 | 2009-04-09 | Linde Material Handling Gmbh | Hydrostatisches Antriebssystem mit einem Fahrantrieb und weiteren Verbrauchern hydraulischer Energie |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3237019C2 (de) * | 1981-10-07 | 1994-07-28 | Linde Ag | Hublader mit einer Lenkanlage mit hydrostatischer Lenkkraftunterstützungsanlage |
-
1994
- 1994-03-16 DE DE19944408984 patent/DE4408984C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3237019C2 (de) * | 1981-10-07 | 1994-07-28 | Linde Ag | Hublader mit einer Lenkanlage mit hydrostatischer Lenkkraftunterstützungsanlage |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19800003B4 (de) * | 1998-01-02 | 2009-04-09 | Linde Material Handling Gmbh | Hydrostatisches Antriebssystem mit einem Fahrantrieb und weiteren Verbrauchern hydraulischer Energie |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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