DE4407949B4

DE4407949B4 - Sonde zum Absaugen von Augengewebe

Info

Publication number: DE4407949B4
Application number: DE4407949A
Authority: DE
Original assignee: Klaas Dieter Drmed
Current assignee: Klaas Dieter Drmed
Priority date: 1994-03-09
Filing date: 1994-03-09
Publication date: 2006-12-07
Anticipated expiration: 2014-03-10
Also published as: US5741244A; DE4407949A1

Abstract

Sonde zum Absaugen von Augengewebe mit einer hohlen Absaugnadel, die einen an das abzusaugende Augengewebe ansetzbaren Nadelteil aufweist, und einer an eine Laserstrahlquelle angeschlossenen Lichtleitereinrichtung, mit welcher Laserstrahlung in den Bereich des abzusaugenden Gewebes leitbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der an das abzusaugende Augengewebe ansetzbare Nadelbereich (4) eine seitliche Öffnung (5) für aus dem Nadelinnern austretende Laserstrahlung aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Sonde nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Eine derartige Sonde ist aus der DE 40 38 773 C2 bekannt. Bei der bekannten Sonde wird Laserstrahlung, insbesondere impulsförmig, in die Nähe der Spitze der Absaugnadel gebracht, so daß das abzusaugende Augengewebe in verstärktem Maße aufgelöst wird und leichter abgesaugt werden kann. Bei der bekannten Sonde ist die Absaugnadel ferner an eine Ultraschallquelle angeschlossen, um durch den in das Gewebe eingesetzten Nadelteil ein Zerkleinern und Emulgieren des Augengewebes für ein erleichtertes Absaugen zu erreichen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Zerkleinerung und Emulgierung des Gewebes für ein erleichtertes Absaugen zu erreichen.

Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Patentanspruches 1 gelöst.

Bei der Erfindung ist der Nadelbereich, welcher an das abzusaugende Augengewebe ansetzbar ist, mit einer seitlichen Öffnung versehen, durch die der Laserstrahl auf das Gewebe ausgesendet wird. Gleichzeitig dient die Öffnung zum Ansaugen des zerkleinerten und/oder emulsifizierten Gewebes.

Durch einen Lichtleiter wird die Laserstrahlung in einen Hohlraum in der Nähe der seitlichen Öffnung geleitet und dort durch Reflexion an der Hohlraumwand durch die seitliche Öffnung in das Gewebe gestrahlt. Dabei kann die Laserstrahlung noch fokussiert werden. Hierzu kann die Innenwand des Hohlraumes in der Absaugnadel als Hohlspiegel ausgebildet werden. Bevorzugt besitzt die Hohlspiegelfläche die Form eines Ellipsoids. Die Laserstrahlung wird zum einen Brennpunkt des Ellipsoids geführt und durch Reflexion auf den anderen Brennpunkt gerichtet. Dieser Brennpunkt liegt bevorzugt im zu zerkleinernden Gewebe. Durch den Laserstrahl wird ein Plasma erzeugt, welches das Augenlinsengewebe emulsifiziert.

Der Laserstrahlungsleiter kann in den einen Brennpunkt des Ellipsoids verschiebbar und aus dem Brennpunkt wieder entfernbar sein, so daß bedarfsweise Laserstrahlung in das abzusaugende Gewebe eingestrahlt werden kann.

Zur Erhöhung der Zerkleinerungswirkung ist die hohle Absaugnadel noch an einer Ultraschallquelle angeschlossen. Insbesondere die Nadelspitze besitzt einen trichterförmig ausgebildeten Teil, der eine verstärkte Schallabstrahlung in das zu zerkleinernde Gewebe bewirkt. Dieser Abstrahlungstrichter für Ultraschall wellen kann jedoch auch seitlich zur Seite der Öffnung für die Laserstrahlung hin gerichtet sein.

Der ellipsoidförmig ausgebildete Hohlraum im Nadelinnern hat beim Absaugen des Augengewebes eine zusätzliche verkleinernde Wirkung, da die abgesaugten Gewebestücke beim Aufprall an der Innenwand zusätzlich zerkleinert werden und leichter abgesaugt werden können.

Durch die impulsförmige Laserstrahlung wird noch die Entstehung von Kavitation und Druckwellen im Hohlraum der Fokussiereinrichtung und des Absaugrohres bewirkt. Auch hierdurch wird die Zerkleinerungswirkung auf das abzusaugende Gewebe erhöht.

Bevorzugt wird die Sonde als Phakosonde zum Absaugen von natürlichem Augenlinsengewebe, z.B. bei einer Kataraktoperation, verwendet.

Anhand der Figuren wird an einem Ausführungsbeispiel die Erfindung noch näher erläutert. Es zeigt:

1: eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer Phakosonde;

2: eine Draufsicht auf das Ausführungsbeispiel der 1; und

3: einen Querschnitt durch den Absaugkanal eines weiteren Ausführungsbeispiels.

Die dargestellte Phakosonde besitzt eine Absaugnadel 1. In der Absaugnadel erstreckt sich ein Absaugkanal 10, der an eine Vakuumpumpe 12 (Aspirator) angeschlossen ist. Die Absaugnadel ist ferner mit einer Ultraschallquelle 2 verbunden. Die Absaugnadel 1 besitzt einen Nadelbereich 4, der in die Nähe des abzusaugenden Gewebes gebracht wird. Dieser Bereich wird durch einen Einschnitt am seitlichen Rand des zu operierenden Auges im Falle einer Kataraktoperation in die Vorderkammer des Auges eingeführt.
Der Nadelbereich 4 besitzt eine seitliche Öffnung 5. Diese seitliche Öffnung 5 bildet eine Öffnung für einen ellipsoidförmigen Innenraum 13 im Nadelinnern. Der Absaugkanal 10 mündet in den ellipsoidförmigen Hohlraum 13.
Der ellipsoidförmige Hohlraum 13 bildet ferner eine Fokussiereinrichtung 6 für einen Laserstrahl, der in einen inneren Brennpunkt 7 des ellipsoidförmigen Hohlraumes mit Hilfe einer Lichtleitereinrichtung 3 oder anderen strahlungsführenden Einrichtung gebracht ist. Die z.B. als Glasfaserbündel ausgebildete Lichtleitereinrichtung 3 ist an eine Laserstrahlquelle 11 angeschlossen. Laserstrahlungsblitze im Bereich des Brennpunktes 7 werden von der ellipsoidförmigen reflektierenden Hohlspiegelfläche des Innenraumes 13 reflektiert und im wesentlichen gerichtet auf einen äußeren Brennpunkt 8. Dieser Brennpunkt 8 liegt im Bereich des abzusaugenden Gewebes bevorzugt außerhalb der seitlichen Öffnung 5, wie das aus 2 zu ersehen ist.
Die Anordnung der vordersten die Laserlichtblitze abgebenden Faserspitze der bevorzugt verschiebbar in der Absaugnadel 1 geführten Lichtleitereinrichtung 3 kann so sein, daß im Bereich des außerhalb der Öffnung 5 liegenden Brennpunktes 8 eine Bündelung der reflektierten Laserstrahlung, welche nach allen Richtungen hin von den Spitzen der Glasfasern abgegeben wird, erfolgt.
Während beim Ausführungsbeispiel der 1 die Lichtleitereinrichtung 3 als ein Glasfaserbündel ausgebildet ist, das im wesentlichen parallel zur Achse des Absaugkanals 10 verläuft, ist die Lichtleitereinrichtung 3 beim Ausführungsbeispiel der 3 gebildet durch mehrere gleichmäßig um den Umfang der Innenwand des Absaugkanals 10 verteilte Lichtleiter 15, insbesondere in Form von Glasfaserbündeln. Die Lichtleiter 15 sind dabei in einer Innenwandbeschichtung 14 eingebettet. Die Wand der Absaugnadel 1 kann aus Titan oder Keramik bestehen. Beim Ausführungsbeispiel der 3 wird als Lichtleitereinrichtung eine laserstrahlungsleitfähige Innenbeschichtung in der Absaugnadel 1 verwendet. Die in den Lichtleitern 15 geführte Laserstrahlung wird in die Nähe des inneren Brennpunktes 7 bzw. auf diesen Brennpunkt gerichtet, so daß man eine Bündelung der Laserstrahlung im Bereich des äußeren Brennpunktes 8 erhält.
Als Hohlspiegelfläche kann auch eine andere reflektierende Fläche verwendet werden, wobei durch entsprechende Anordnung der Glasfaserspitze bzw. -spitzen eine Bündelung der von der Wand des Hohlraumes 13 reflektierten Laserstrahlung etwas außerhalb der seitlichen Öffnung 5 erfolgt.
Durch die Erfindung ist es möglich, bestimmte Bereiche des abzusaugenden Augengewebes mit der Laser strahlung zu behandeln, wobei andere Bereiche des Auges, insbesondere gegen Laserstrahl empfindliche Augenbereiche, z.B. die Netzhaut, abgedeckt sind. Auf diese Weise erreicht man eine gezielte Behandlung der abzusaugenden Gewebebereiche durch die Laserstrahlung.
Die Öffnung 5 kann parallel zur Nadelachse verlaufen. Sie kann jedoch auch einen schrägen Verlauf haben, wie es strichpunktiert aus der 2 ersichtlich ist.
Die Absaugnadel 1 ist ferner mit der Ultraschallquelle 2 verbunden. Die Abstrahlung der Ultraschallwellen erfolgt im Nadelbereich 4. Bevorzugt wird ein trichterförmiger Nadelteil 9 verwendet, der eine verstärkte Wirkung der abgestrahlten Schallwellen bewirkt. Der Trichter kann, wie das Ausführungsbeispiel zeigt, an der Spitze des Nadelbereiches 4 vorgesehen sein. Er kann jedoch auch seitlich geöffnet sein zu der Seite hin, an welcher sich die Öffnung 5 befindet.
Zu entfernendes Augengewebe wird durch die seitliche Öffnung 5 unter der Wirkung der Vakuumpumpe 12 in den Hohlraum 13 gesaugt. Von dort gelangt es in den Absaugkanal 10.

Claims

Sonde zum Absaugen von Augengewebe mit einer hohlen Absaugnadel, die einen an das abzusaugende Augengewebe ansetzbaren Nadelteil aufweist, und einer an eine Laserstrahlquelle angeschlossenen Lichtleitereinrichtung, mit welcher Laserstrahlung in den Bereich des abzusaugenden Gewebes leitbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der an das abzusaugende Augengewebe ansetzbare Nadelbereich (4) eine seitliche Öffnung (5) für aus dem Nadelinnern austretende Laserstrahlung aufweist.
Sonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Absaugnadel (1) längsgeführte Laserstrahlung mittels Reflexion durch die Öffnung (5) weitergeleitet ist.
Sonde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Innern des an das abzusaugende Augengewebe ansetzbaren Nadelbereiches (4) eine Fokussiereinrichtung (6) für die durch die seitliche Öffnung (5) austretende Laserstrahlung angeordnet ist.
Sonde nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fokussiereinrichtung (6) für die durch die seitliche Öffnung (5) austretende Laserstrahlung einen äußeren Brennpunkt (8), der außerhalb der seitlichen Öffnung (5) liegt, bildet.
Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fokussiereinrichtung (6) als Hohlspiegelfläche ausgebildet ist.
Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlspiegelfläche als Ellipsoid ausgebildet ist und die Lichtleitereinrichtung (3) die Laserstrahlung zu einem inneren, von der Hohlspiegelfläche gebildeten Brennpunkt (7) führt.
Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugnadel (1) an eine Ultraschallquelle (2) angeschlossen ist und der an das abzusaugende Augengewebe ansetzbare Nadelbereich (4) Ultraschallwellen abstrahlt.
Sonde nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der an das abzusaugende Augengewebe einsetzbare Nadelbereich (4) zusätzlich einen trichterförmig ausgebildeten Teil (9) für Schallabstrahlung aufweist.
Sonde nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das trichterförmige Nadelteil (9) an der Nadelspitze vorgesehen ist.
Sonde nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das trichterförmige Nadelteil (9) seitlich zur Seite der Öffnung (5) hin gerichtet ist.
Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtleitereinrichtung (3) aus über den gesamten Umfang der Innenwand des Absaugkanals (10) verteilten Lichtleitern besteht.
Sonde nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtleitereinrichtung (3) aus einem parallel zur Achse des Absaugkanals verlaufenden Lichtleiter besteht.