DE4404420C2 - Aluminium-Silicium-Legierung und ihre Verwendung - Google Patents
Aluminium-Silicium-Legierung und ihre VerwendungInfo
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Description
Diese Erfindung betrifft eine
Aluminium-Silicium-Legierung,
sowie besonders günstige Verwendungen dieser
Legierung, insbesondere für Bauteile, die bei erhöhten
Temperaturen verwendet werden und mechanisch hoch
beansprucht sind.
Verschiedene Aluminium-Silicium-Legierungen sind be
kannt, wobei diese je nach dem Siliciumgehalt in eutek
tische, übereutektische bzw. untereutektische Legierungen
eingestuft werden. Viele dieser bekannten Legierungen
eignen sich als Legierungen für Kolben. Beispielsweise
ist aus Aluminium-Schlüssel, W. Hufnagel, Hrsgb. Alumi
nium-Zentrale, Aluminium-Verlag, 1. Auflage, 1981, S. 85
eine Aluminiumlegierung bekannt, umfassend 8,5 bis 10,5
Gew.-% Si, 2,0 bis 4,0 Gew.-% Cu, 0,5 bis 1,5 Gew.-% Mg,
weniger als 1,2 Gew.-% Fe, weniger als 0,5 Gew.-% Mn,
weniger als 0,5 Gew.-% Ni, weniger als 1,0 Gew.-% Zn,
weniger als 0,25 Gew.-% Ti, weniger als insgesamt 0,5
Gew.-% sonstige Elemente, Rest Aluminium. Obwohl ein aus
dieser Legierung hergestellter Kolben eine gute mecha
nische Festigkeit hat, ist diese bei hohen Temperaturen
nicht ausreichend.
Aus DE-OS-19 32 537 sind Aluminiumlegierungen be
kannt, deren Siliciumgehalt im Bereich von 8,5 bis 10,5
Gew.-% liegt. Zusätzlich weist diese Legierung verhält
nismäßig geringe Anteile der Elemente Cu, Ni und Mn auf,
was dazu führt, daß auch diese Legierung keine ausrei
chende mechanische Festigkeit, insbesondere bei erhöhter
Temperatur hat.
Aus DE-OS 38 23 476 ist eine Aluminiumlegierung be
kannt, die für Kolben verwendet werden kann. Ein kon
kretes Beispiel einer solchen Legierung umfaßt 9 Gew.-%
Si, 3,5 Gew.-% Cu, 1,0 Gew.-% Mg, 0,15 Gew.-% Ti + B und
1,8 Gew.-% Ni. Auch ein Kolben aus dieser Legierung ge
nügt nicht den hohen mechanischen und thermischen Belas
tungen in heutigen Hochleistungsmotoren.
In Everling-Müller-Richter, Leichtmetallkolben, VEB
Verlag Technik Berlin 1953, Tafel 2c nach S. 40, ist die
Zusammensetzung der Kolbenlegierung "Nüral 3210a" ange
geben. Der Si-Gehalt liegt zwischen 9 und 11 Gew.-%; Cu
und Ni werden in Mengen von 2 bis 2,8 bzw. 0,2 bis 0,4
Gew.-% verwendet. Auch diese Legierung weist keine aus
reichende mechanische Festigkeit bei höheren Temperaturen
auf.
DE-OS 41 03 934 beschreibt eine für Kolben geeignete
Aluminiumlegierung, die mindestens 9,0 Gew.-% Si, 3,0 bis
7,0 Gew.-% Ni, 1,5 bis 6,0 Gew.-% Cu und mindestens ein
Element aus der Gruppe Mg, Mn, V, Sc, Fe, Ti, Sr, Zn, B
und Cr enthält, wobei der Rest Aluminium und Verunreini
gungen sind. Besonders bevorzugt ist es, wenn diese
Legierung maximal 0,8 Gew.-% Mg enthält. Der sehr hohe
Gehalt an Ni führt zwar zu einer guten mechanischen
Festigkeit, jedoch werden die Kosten dieser Legierung
dadurch sehr hoch.
Unter den naheutektischen Legierungen ist beispiels
weise die Legierung A-S12U4NZr bekannt (siehe Metals and
Materials, 1972, S. 211-216; R.F. Smart und J.A. Reynolds,
Aluminium in Automotive Piston Materials). Diese Legie
rung weist Silizium in einem Anteil von 11,0 bis 13,5
Gew.-% auf. Diese Legierung enthält außer 0,9 bis 1,6%
Mg; 3,5 bis 4,5% Cu und 1,1 bis 1,7% Ni verhältnismäßig
große Mengen an Fe und Mn. Das Vorhandensein von Mn in
relativ hohen Gehalten ist hier erforderlich, da der
Fe-Gehalt verhältnismäßig hoch ist. Denn bei einem hohen
Fe-Gehalt bilden sich lange Nadeln, die durch die Gegenwart
von Mn modifiziert werden, so daß deren nachteilige
Wirkung gemildert wird. Insgesamt bleibt diese Legierung
unbefriedigend, insbesondere, weil Primärsiliciumkristalle
unvermeidlich in ihrem Gefüge auftreten.
Aus dem Aluminium-Handbuch, 14. Aufl., S. 1044 ist die
Kolbenlegierung "LM 30" mit übereutektischem Si-Anteil
(16,0 bis 18,0 Gew.-%) bekannt, die einen hohen Fe-Anteil
(1,1 Gew.-%), einen verhältnismäßig geringen Mn-Anteil
(0,3 Gew.-%) und verhältnismäßig wenig Mg (0,4 bis 0,7
Gew.-%) enthält. Außerdem sind noch Kornfeinungsmittel
enthalten, z. B. Zn und Ti. Auch diese Legierung weist
einen hohen Anteil an Primärsilicium auf.
Aus US-PS 5,217,546 eine übereutektische Legierung
mit 12 bis 15 Gew.-% Si bekannt, die mehr als 0,10 Gew.-%
Sr und gleichzeitig mehr als 0,005 Gew.-% Ti enthält.
Außerdem enthält diese Legierung 1,5 bis 5,5% Cu; 1,0 bis
3,0% Ni; 0,1 bis 1,0% Mg; 0,1 bis 1,0% Fe; 0,1 bis 0,8%
Mn und 0,01 bis 0,1% Zr. Zusätzlich kann diese
Legierung eine Reihe anderer Elemente als zulässige
Beimengungen aufweisen.
Aus US-PS 4,648,918 ist schließlich eine Al-Legierung
bekannt, die 7,5 bis 15 Gew.-% Si, 3,0 bis 6,0 Gew.-% Cu,
0,3 bis 1,0 Gew.-% Mg, 0,25 bis 1,0 Gew.-% Fe, 0,25 bis
1,0 Gew.-% Mn, Rest Aluminium und unvermeidbare Verun
reinigungen enthält. Die Größe der
Primärsilicium-Kristalle ist kleiner als 80 µm.
Die ständige technische Weiterentwicklung von Verbren
nungsmotoren zu höheren Leistungen bei geringerem Kraft
verbrauch und gleichzeitig niedrigeren Schadstoffemissio
nen hat dazu geführt, daß insbesondere die Bauteile Kolben
immer höheren mechanischen und thermischen Belastungen
ausgesetzt sind.
Aus Nüral-Kolbenhandbuch von Alcan Deutschland GmbH,
Ausgabe 1992 sind verschiedene Kolbenlegierungen angege
ben (siehe S. 25/35), wobei diese einen eutektischen oder
übereutektischen Si-Gehalt aufweisen können. Die Zusätze
von Cu, Mg und Ni liegen jeweils in der Größenordnung von
1 Gew.-%.
Diese üblichen Kolbenlegierungen und ebenso die oben
beschriebenen, bekannten Al-Si-Legierungen genügen den An
forderungen häufig nicht mehr. Zum einen büßen sie bei
Temperaturen von 250°C bereits mehr als die Hälfte
ihrer mechanischen Festigkeit bei Raumtemperatur ein.
Andererseits muß berücksichtigt werden, daß diese Legie
rungen in ihrem Gefüge scharfkantige Kristalle aus Primär
silicium aufweisen, die unter Wechsellastbeanspruchung zum
Ausgangspunkt von Ermüdungsbrüchen werden und ebenso die
Rißausbreitung begünstigen.
In dem oben bereits beschriebenen US-Patent 5 217 546
ist die Problematik der Bildung von Primärsiliciumkristal
len angesprochen. Zur Vermeidung der damit auftretenden
Probleme wird dort vorgeschlagen, Sr in einer Menge von
mehr als 0,10 Gew.-% und gleichzeitig Ti in einer Menge
von mehr als 0,005 Gew.-% zu der Legierung zu geben.
Dadurch wird möglich, daß vorhandene Primärsiliciumkri
stalle gleichmäßig dispergiert sind und daß keine Segrega
tion auftritt. Der hohe Sr-Gehalt fördert jedoch die Was
serstoffaufnahme der Schmelze mit der Folge kaum vermeid
barer Feinporosität im Gefüge des Gußteiles.
Es wurde auch versucht, die Abkühlbedingungen der ver
gossenen Schmelze so einzustellen, daß die Ausscheidung
von Primärsilicium unterdrückt werden kann. Mit dieser
Verfahrensweise hat man zwar unter Laborbedingungen einen
gewissen Erfolg, jedoch nicht bei der Herstellung kompli
zierterer Gußteile unter industriellen Fertigungsbedingun
gen.
Bei der Fertigung industrieller Gußstücke, wie z. B.
Kolben, muß aus gießtechnischen und speisungstechnischen
Gründen in der Regel in großen Bereichen der Gußstücke
eine relativ langsame Erstarrung in Kauf genommen werden,
die selbst in untereutektischen Kolbenlegierungen mit
Si-Gehalten von weniger als 12 Gew.-% zur Ausbildung von Pri
märsiliciumkristallen führt. Diese Ausbildung von Primär
siliciumkristallen wird umso mehr gefördert, wenn Legie
rungselemente wie Cu und Mg in untereutektischen
Al-Si-Legierungen vorhanden sind.
Zur Steigerung der Warmfestigkeit von Kolben hat man
auch versucht, thermisch und mechanisch besonders hoch be
lastete Bereiche durch Eingießen von Faserwerkstoffen oder
durch Einlagen aus hochfesten Metall- oder Keramikteilen
zu armieren, ohne daß dabei in jeder Hinsicht befriedi
gende Lösungen erzielt werden konnten. Insbesondere die
durch derartige Armierungen verursachten Kosten stehen
einer großtechnische Anwendung im Wege.
Dieser Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine
für thermisch und mechanisch hoch beanspruchte Bauteile
verwendbare Al-Si-Legierung anzugeben, die ein von Primär
silicium-Kristallen freies Mikrogefüge aufweist und eine
wesentlich höhere Warmfestigkeit besitzt als konventio
nelle Legierungen, ohne daß für die Herstellung dieser
Legierung ein kostenträchtiger hoher technologischer Auf
wand erforderlich wäre.
Erfindungsgemäß wird eine Al-Legierung zur Verfügung
gestellt, die die folgenden Bestandteile umfaßt:
Si: 8,0 bis 10,9 Gew.-%,
Mg: <1,0 bis 2,0 Gew.-%,
Cu: 4,0 bis 5,9 Gew.-%,
Ni: 1,0 bis 3,0 Gew.-%,
Mn: 0,2 bis 0,4 Gew.-%,
Fe: <0,5 Gew.-%
Mg: <1,0 bis 2,0 Gew.-%,
Cu: 4,0 bis 5,9 Gew.-%,
Ni: 1,0 bis 3,0 Gew.-%,
Mn: 0,2 bis 0,4 Gew.-%,
Fe: <0,5 Gew.-%
sowie mindestens ein Element ausgewählt aus der Gruppe:
Sb, Zr, Ti, Sr, Co, Cr und V, wobei von diesen Elementen mindestens ein Element in einer Menge von mehr als 0,3 Gew.-% vorhanden ist und wobei die Summe dieser Elemente <0,8 Gew.-% ist.
Sb, Zr, Ti, Sr, Co, Cr und V, wobei von diesen Elementen mindestens ein Element in einer Menge von mehr als 0,3 Gew.-% vorhanden ist und wobei die Summe dieser Elemente <0,8 Gew.-% ist.
Überraschenderweise wurde festgestellte daß die oben
genannte erfindungsgemäße Al-Legierung die eingangs be
schriebenen Nachteile nicht aufweist und insbesondere frei
ist von Primärsiliciumkristallen. Diese Legierung zeich
net sich auch dadurch aus, daß sie hohe thermische und
mechanische Belastungen deutlich besser aushält als die
konventionellen Legierungen.
Erfindungsgemäß ist es besonders bevorzugt, wenn die
Legierungselemente Si, Mg und Cu in bestimmten Gewichts
verhältnissen eingesetzt werden, die wie folgt angegeben
werden:
Si: Mg = 5 bis 10,
Si: Cu = 1,5 bis 2,
15,0 Gew.-% < Cu + Si + Mg < 19,0 Gew.-%.
Si: Cu = 1,5 bis 2,
15,0 Gew.-% < Cu + Si + Mg < 19,0 Gew.-%.
Die erfindungsgemäße Legierung enthält neben den
Hauptbestandteilen Si, Mg, Cu, Ni, Mn und Fe auch minde
stens ein Element aus den folgenden Legierungselementen Sb,
Zr, Ti, Sr, Co, Cr und V, wobei mindestens ein Element in
einer Menge von <0,3 Gew.-% enthalten ist und wobei die
Summe dieser Elemente <0,8% ist. Das Vorhandensein die
ser Elemente in Kombination mit den genannten Haupt
elementen führt zu einer hohen Festigkeit der resultieren
den Legierung auch bei erhöhten Temperaturen. Vorzugs
weise sind die genannten Elemente in den folgenden Mengen
vorhanden:
Sb: 0-0,3 Gew.-%,
Ti: 0-0,4 Gew.-%,
Co: 0-0,5 Gew.-%,
V: 0-0,1 Gew.-%,
Zr: 0-0,5 Gew.-%,
Sr: 0-0,1 Gew.-%,
Cr: 0-0,1 Gew.-%.
Ti: 0-0,4 Gew.-%,
Co: 0-0,5 Gew.-%,
V: 0-0,1 Gew.-%,
Zr: 0-0,5 Gew.-%,
Sr: 0-0,1 Gew.-%,
Cr: 0-0,1 Gew.-%.
Besonders bevorzugt sind diese Elemente in den folgenden
Mengen vorhanden:
Sb: 0,1-0,3 Gew.-%,
Co: 0,2-0,5 Gew.-%,
Sr: 0,01-0,1 Gew.%,
Cr: 0,05-0,1 Gew.-%,
Zr: 0,15-0,5 Gew.-%,
Ti: 0,1-0,4 Gew.-%,
V: 0,05-0,1 Gew.-%,
Co: 0,2-0,5 Gew.-%,
Sr: 0,01-0,1 Gew.%,
Cr: 0,05-0,1 Gew.-%,
Zr: 0,15-0,5 Gew.-%,
Ti: 0,1-0,4 Gew.-%,
V: 0,05-0,1 Gew.-%,
wobei nicht alle dieser Elemente gleichzeitig vorhanden
sein müssen.
Bei Praxisversuchen hat sich überraschenderweise ge
zeigt, daß nach diesen bevorzugten Regeln zusammengesetzte
Legierungen selbst in langsam erstarrten, dickwandigen
Gußteilbereichen frei von Primärsiliciumkristallen sind.
Außerdem weisen solche Legierungen gegenüber konventio
nellen Kolbenlegierungen eine erheblich bessere Warm
festigkeit auf.
Während beispielsweise die Streckgrenze der üblichen
eutektischen Kolbenlegierungen im T5-Zustand bei einer
Temperatur von 250°C um mehr als 40% im Vergleich zu
der Streckgrenze bei Raumtemperatur absinkt, liegt diese
bei der erfindungsgemäßen Legierung bereits bei Raumtempe
ratur auf einem höheren Niveau und sinkt bei einer Tempe
ratur von 250°C um nur ca. 25% ab.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aluminiumlegierung
auch für Kolben verwendet. Bevorzugt wer
den diese Kolben gegossen, wobei die erfindungsgemäße
Legierung sich erfolgreich in allen gängigen Gießverfahren
vergießen läßt, z. B. Sandguß, Schwerkraft-Kokillenguß,
Niederdruckguß, Druckguß und Preßguß (Squeeze-Casting).
Die aus der erfindungsgemäßen Al-Legierung hergestell
ten Kolben weisen unter Motorlaufbedingungen eine wesent
lich höhere mechanische Belastbarkeit bei hohen Tempera
turen auf als Kolben, die aus herkömmlichen Legierungen
hergestellt sind.
Die erfindungsgemäße Al-Legierung ist insbesondere für
hoch beanspruchte Kolben oder Verbrennungskraftmaschinen
mit einem solchen Kolben, verwendbar. Ihre guten Eigen
schaften können jedoch mit Vorteil auch in der Anwendung
für andere bei erhöhten Temperaturen mechanisch hoch bean
spruchte Bauteile nutzbar gemacht werden. Somit kann die
erfindungsgemäße Legierung z. B. auch für Motorblöcke, Kom
pressorengehäuse, Zylinderköpfe und diverse andere Bau
teile verwendet werden, die bei erhöhten Temperaturen
arbeiten und mechanisch widerstandsfähig sein müssen.
Eine erfindungsgemäß besonders bevorzugte Al-Legierung
hat eine Zusammensetzung in folgenden Toleranzbereichen:
Si: 9,8-10,5 Gew.-%,
Cu: 4,9-5,5 Gew.-%,
Ni: 1,5-2,2 Gew.-%,
Mg: 1,5-1,9 Gew.-%,
Mn: 0,2-0,3 Gew.-%,
Fe: <0,5 Gew.-%,
Sb: 0,1-0,2 Gew.-%,
Co: 0,3-0,4 Gew.-%,
Zr: 0,15-0,25 Gew.-%.
Cu: 4,9-5,5 Gew.-%,
Ni: 1,5-2,2 Gew.-%,
Mg: 1,5-1,9 Gew.-%,
Mn: 0,2-0,3 Gew.-%,
Fe: <0,5 Gew.-%,
Sb: 0,1-0,2 Gew.-%,
Co: 0,3-0,4 Gew.-%,
Zr: 0,15-0,25 Gew.-%.
Aluminium mit unvermeidbaren Verunreinigungen: Rest.
Bei dieser speziellen bevorzugten Al-Legierung liegen
die Konzentrationsverhältnisse von Si, Mg und Cu in dem
oben angegeben, besonders bevorzugten Bereich. Dadurch
ist es insbesondere möglich, das Auftreten von
Primär-Siliciumkristallen gänzlich zu verhindern. Somit ist es
möglich, ein Gefüge zu erzeugen, das keine Primärsilicium
kristalle aufweist, indem zum einen der Si-Gehalt im Ver
gleich zu den heute überwiegend gebräuchlichen
Al-Kolben-Legierungen relativ niedrig eingestellt ist und indem zu
gleich die Legierungsbestandteile Si, Cu und Mg in Abhän
gigkeit voneinander bezüglich ihres Gehaltes festgelegt
werden. Die Eignung einer solchen Legierung für Kolben
konnte nicht ohne weiteres erwartet werden, insbesondere
in Anbetracht des geringeren Si-Gehaltes. Denn für die
Eignung als Kolbenlegierung wurde insbesondere angenommen,
daß ein Mindestgehalt an Si von 12% zur Wahrung guter
Laufeigenschaften unentbehrlich sei.
Diese Erfindung wird nachfolgend anhand eines Bei
spiels noch näher erläutert.
Ein Kolben wurde im Schwerkraft-Kokillengußverfahren
hergestellt, wobei die folgende Legierung verwendet wurde:
Si: 10,0 Gew.-%,
Cu: 5,0 Gew.-%,
Ni: 1,6 Gew.-%,
Mg: 1,7 Gew.-%,
Mn: 0,28 Gew.-%,
Fe: 0,4 Gew.-%,
Sb: 0,12 Gew.-%,
Co: 0,34 Gew.-%,
Zr: 0,16 Gew.-%,
Cu: 5,0 Gew.-%,
Ni: 1,6 Gew.-%,
Mg: 1,7 Gew.-%,
Mn: 0,28 Gew.-%,
Fe: 0,4 Gew.-%,
Sb: 0,12 Gew.-%,
Co: 0,34 Gew.-%,
Zr: 0,16 Gew.-%,
Al mit unvermeidbaren Verunreinigungen: Rest.
Die daraus resultierenden Festigkeitswerte waren:
Die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Al-Legierung
im Vergleich zu den bekannten eutektischen und übereutek
tischen Kolben-Legierungen sind in der folgenden Tabelle
angegeben, wobei Rp 0,2 die 0,2-Dehngrenze, Rm die Zug
festigkeit und A5 die Bruchdehnung bedeuten. Die ent
sprechenden Werte wurden bei Raumtemperatur, bei 200°C,
250°C bzw. 300°C gemessen.
Die verwendeten Legierungen befanden sich im Ver
gütungszustand "T5" - warmausgelagert nach Abkühlen aus
der Gießhitze - bzw. "T6" - vollvergütet -.
Die Prüfung der einzelnen Werte erfolgte jeweils nach
einer Haltezeit von 10 min auf Prüftemperatur.
Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, daß die 0,2-Dehn
grenze der üblichen eutektischen Kolbenlegierungen im Zu
stand T5 von 150 bis 190 N/m² bei Raumtemperatur um über
40% auf 90 bis 110 N/m² bei 250°C absinkt. Demge
genüber liegt die Streckgrenze der erfindungsgemäßen
Al-Legierung bereits bei Raumtemperatur mit 170 bis 210
N/m² auf einem höheren Niveau und sinkt bei 250°C um
nur zirka 25% auf 130 bis 160 N/m² ab.
Claims (9)
1. Aluminium-Silicium-Legierung,
dadurch gekennzeichnet, daß sie
8,0 bis 10,9 Gew.-% Silicium,
mehr als 1,0 bis 2,0 Gew.-% Magnesium,
4,0 bis 5,9 Gew.-% Kupfer,
1,0 bis 3,0 Gew.-% Nickel,
0,2 bis 0,4 Gew.-% Mangan,
weniger als 0,5 Gew.-% Eisensowie mindestens ein Element ausgewählt aus der Gruppe:
Antimon, Zirkonium, Titan, Strontium, Kobalt, Chrom und Vanadium, wobei mindestens eines dieser Elemente in einer Menge von mehr als 0,3 Gew.-% vorhanden ist und wobei die Summe dieser Elemente weniger als 0,8 Gew.-% beträgt, und Aluminium als Rest mit unvermeidbaren Verunreinigungen umfaßt.
mehr als 1,0 bis 2,0 Gew.-% Magnesium,
4,0 bis 5,9 Gew.-% Kupfer,
1,0 bis 3,0 Gew.-% Nickel,
0,2 bis 0,4 Gew.-% Mangan,
weniger als 0,5 Gew.-% Eisensowie mindestens ein Element ausgewählt aus der Gruppe:
Antimon, Zirkonium, Titan, Strontium, Kobalt, Chrom und Vanadium, wobei mindestens eines dieser Elemente in einer Menge von mehr als 0,3 Gew.-% vorhanden ist und wobei die Summe dieser Elemente weniger als 0,8 Gew.-% beträgt, und Aluminium als Rest mit unvermeidbaren Verunreinigungen umfaßt.
2. Aluminiumlegierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
Silicium, Magnesium und Kupfer in den folgenden
Gewichtsverhältnissen vorhanden sind:
Silicium : Magnesium = 5 bis 10
Silicium : Kupfer = 1,5 bis 2
15,0 Gew.-% < Cu + Si + Mg < 19,0 Gew.-%.
Silicium : Kupfer = 1,5 bis 2
15,0 Gew.-% < Cu + Si + Mg < 19,0 Gew.-%.
3. Aluminiumlegierung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente Antimon, Zirkonium, Titan, Strontium, Kobalt, Chrom und Vanadium in den folgenden Mengen enthalten sind: 0 bis 0,3 Gew.-% Antimon,
0 bis 0,5 Gew.-% Zirkonium,
0 bis 0,4 Gew.-% Titan,
0 bis 0,1 Gew.-% Strontium,
0 bis 0,5 Gew.-% Kobalt,
0 bis 0,1 Gew.-% Chrom,
0 bis 0,1 Gew.-% Vanadium.
dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente Antimon, Zirkonium, Titan, Strontium, Kobalt, Chrom und Vanadium in den folgenden Mengen enthalten sind: 0 bis 0,3 Gew.-% Antimon,
0 bis 0,5 Gew.-% Zirkonium,
0 bis 0,4 Gew.-% Titan,
0 bis 0,1 Gew.-% Strontium,
0 bis 0,5 Gew.-% Kobalt,
0 bis 0,1 Gew.-% Chrom,
0 bis 0,1 Gew.-% Vanadium.
4. Aluminiumlegierung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, umfassend:
9,8 bis 10,5 Gew.-% Silizium,
4,9 bis 5,5 Gew.-% Kupfer,
1,5 bis 2,2 Gew.-% Nickel,
1,5 bis 1,9 Gew.-% Magnesium,
0,2 bis 0,3 Gew.-% Mangan,
<0,5 Gew.-% Eisen,
0,1 bis 0,2 Gew.-% Antimon,
0,3 bis 0,4 Gew.-% Kobalt,
0,15 bis 0,25 Gew.-% Zirkonium,Rest Aluminium sowie unvermeidbare Verunreinigungen.
4,9 bis 5,5 Gew.-% Kupfer,
1,5 bis 2,2 Gew.-% Nickel,
1,5 bis 1,9 Gew.-% Magnesium,
0,2 bis 0,3 Gew.-% Mangan,
<0,5 Gew.-% Eisen,
0,1 bis 0,2 Gew.-% Antimon,
0,3 bis 0,4 Gew.-% Kobalt,
0,15 bis 0,25 Gew.-% Zirkonium,Rest Aluminium sowie unvermeidbare Verunreinigungen.
5. Verwendung einer Aluminiumlegierung nach einem der
Ansprüche 1 bis 4 für bei erhöhten Temperaturen
mechanisch hoch beanspruchte Bauteile.
6. Verwendung nach Anspruch 5 für Kolben.
7. Verwendung nach Anspruch 5 für gegossene Kolben.
8. Verwendung nach Anspruch 5 für Verbrennungskraft
maschinen, mit einem Kolben.
9. Verwendung nach Anspruch 5 für Motorblöcke, Kom
pressorengehäuse oder Zylinderköpfe.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944404420 DE4404420C2 (de) | 1994-02-11 | 1994-02-11 | Aluminium-Silicium-Legierung und ihre Verwendung |
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