DE4402152C1 - Schleuderschutz für mit Asynchronmotoren angetriebene Fahrzeuge - Google Patents
Schleuderschutz für mit Asynchronmotoren angetriebene FahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Regelungs
technik.
Sie geht aus von einem Schleuderschutz-Verfahren für
Fahrzeuge, welche von mindestens einem Asynchronmotor an
getrieben werden, nach dem Oberbegriff des ersten An
spruchs.
Zudem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durch
führung des Schleuderschutz-Verfahrens.
Ein solches Verfahren wird schon in der EP 0 141 157 B1
beschrieben.
Diese Erfindung löst die Aufgabe, ein Verfahren zur
Schlupfbegrenzung anzugeben, mit dem es möglich ist, die
Geschwindigkeit eines Schienenfahrzeuges in Abhängigkeit
der Drehzahl eines Antriebsrades genau zu ermitteln und
ein Schleudern der Antriebsräder zu vermeiden. Zu diesem
Zweck werden die Radumfanggeschwindigkeiten aller An
triebsräder gemessen und vom kleinsten dieser Werte wird
in einem sog. Ruckdetektor die zweite Ableitung gebildet.
Aus dieser zeitlichen Änderung der Radbeschleunigung wird
auf Schleudern eines Antriebsrades geschlossen und darauf
wird kurzzeitig die Zugkraft reduziert.
Aus der EP 0 195 249 B1 ist weiterhin ein Verfahren zur
Feststellung von Schleuder- und/oder Gleit-Zuständen von
Fahrzeugen bekannt. Im Schleuderfall überschreitet die
Phasenverschiebung zwischen einem Identifikationssignal
und einem Meßsignal eine bestimmte Grenze. Als Identifi
kationssignal wird ein rechteckförmiges Signal verwendet,
dessen Frequenz im Bereich der Resonanzfrequenz des me
chanischen Antriebs gewählt wird. Als Meßsignal wird die
Ausgangsspannung eines mit dem Antriebsrad gekoppelten
Tachogenerators verwendet. Dieses Signal enthält eine In
formation über einen Drehbeschleunigungsistwert. Anhand
des detektierten Schleuderzustandes wird schließlich der
Wechselrichter der Antriebsmaschine gesteuert.
Aus der DE 39 29 497 C2, bzw. dessen Zusatzpatent DE 40 20 350 C2
ist schließlich ein Verfahren und eine Anord
nung zur selbstadaptierenden Regelung der Radsatzdrehzahl
elektrischer, laufachsenloser, mit einer Drehmomentrege
lung ausgestatteter Triebfahrzeuge bekannt. Bei diesem
Verfahren wird anhand des Drehmomentsollwertes auf die
übertragene Zugkraft geschlossen. Durch Integration wird
der Drehzahlsollwert gewonnen und ein Drehzahlregler re
duziert das Drehmoment bzw. die Zugkraft selbsttätig auf
den Wert, der gerade noch auf die Schienen übertragen
werden kann.
Aus der DE 27 22 443 A1 schließlich ist eine Einrichtung
zum Erfassen einer Änderung in der Beschleunigung eines sich
auf einer Angriffsoberfläche drehenden Rades bekannt. Die
zeitliche Änderung der Fahrzeuggeschwindigkeit, abgeleitet
von einer momentanen Drehgeschwindigkeit des Rades, welche
proportional zur Motordrehzahl ist, kann dann als eine der
Größen für einen Schleuderschutz verwendet werden.
Diesen oben erläuterten Schleuderschutzverfahren ist je
doch gemeinsam, daß ein Drehmoment eingeprägt wird und
deshalb ein schneller Schleuderschutz erforderlich ist.
In der Deutschen Patentanmeldung DE 42 15 917 A1 wird ein
frequenzgeführtes Regel-Verfahren für eine Asynchronma
schine angegeben, bei welcher die schnellen Drehmomentän
derungen von sich aus bewirkt werden. Dies geschieht auf
grund der günstigen Drehmoment-Drehzahl-Kennlinie und
nicht durch künstliche Drehmomenteinprägung.
Problematisch bleibt aber insbesondere bei den vorstehend
beschriebenen Schleuderschutzverfahren, daß die Regel
verfahren recht labil sind und deshalb einen sehr schnel
len und aufwendigen Schleuderschutz erfordern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Schleuder
schutz-Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, welche
einfach und robust aufgebaut ist und insbesondere für
frequenzgeführte Antriebe eingesetzt werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art durch die Merkmale des Anspruchs ge
löst.
Kern der Erfindung ist es also, daß ein Quotient aus der
zeitlichen Änderung der Rotorfrequenz und der zeitlichen
Änderung der mechanischen Frequenz, welche der effektiven
Drehzahl entspricht, gebildet wird. Eine Regelgröße wird
nach Maßgabe des Vorzeichens und dem Betrag des Quotien
ten beeinflußt, wodurch die Zugkraft bzw. das Drehmoment
eingestellt wird. Dieser Quotient entspricht der Steigung
der Radschlupfkurve bzw. der µ-Kurve. Ist diese Steigung
positiv, so findet kein Schleudern statt und die Regelung
muß nicht eingreifen. Ist das Vorzeichen des Quotienten
negativ, so bedeutet dies "Schleudern" und die Regel
größe muß reduziert werden. Als Regelgröße wird insbe
sondere der Statorstrom oder das Drehmoment verwendet.
Ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß die Regel
größe mit einer festen Änderungsgeschwindigkeit redu
ziert wird.
Bei einer zweiten Variante wird die Regelgröße mit einer
zum berechneten Quotienten proportionalen Änderungsge
schwindigkeit reduziert.
Die Reduktion der Regelgröße erfolgt bei beiden Varian
ten mittels eines Reduktionsintegrators. Zudem können an
hand des Quotienten Ausgangssignale generiert werden,
welche Aufschluß über den Schleuderzustand geben.
Die erfindungsgemäße Regelvorrichtung umfaßt im wesent
lichen zwei Differentiatoren, einen Quotientenbildner,
einen Vorzeichendetektor und einen Reduzierintegrator. In
den Differentiatoren wird die zeitliche Änderung der Ein
gangssignale "mechanische Frequenz" und "Rotorfrequenz"
gebildet. Im Quotientenbildner wird der Quotient dieser
beiden Größen gebildet, und im Reduzierintegrator wird
die Regelgröße bei negativem Vorzeichen des Quotienten
schließlich reduziert.
Außerdem kann eine Ausgangslogik vorgesehen werden, wel
che nach Maßgabe des Quotienten Ausgangssignale mit ei
ner Information über den Schleuderzustand generiert.
Zudem kann ein Fensterdiskriminator vorgesehen sein, wel
cher dafür sorgt, daß die Regelgröße erst beeinflußt
wird, nachdem die zeitliche Änderung der mechanische Fre
quenz (Drehzahl) eine bestimmte Grenze überschritten hat,
um eine Division durch Null zu vermeiden.
Weitere Ausführungsbeispiele ergeben sich aus den ent
sprechenden Unteransprüchen.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Aufbaus besteht insbe
sondere darin, daß eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens sehr einfach aufgebaut sein kann. Zudem be
rücksichtigt das Verfahren die einer Asynchronmaschine
zugrunde liegende vorteilhafte Drehmomentkurve bei Fre
quenzführung über einen Integrator. Damit braucht das
Verfahren nicht allzu schnell und aufwendig zu sein. Denn
die Drehmomentkurve verhindert im Kurzzeitbereich von
sich aus ein Schleudern.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbei
spielen im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläu
tert.
Es zeigen:
Fig. 1 Den Verlauf von Rad- und Motorschlupfkurve;
Fig. 2 Eine erfindungsgemäße Regelvorrichtung nach
einem ersten Ausführungsbeispiel;
Fig. 3 Eine erfindungsgemäße Regelvorrichtung nach
einem zweiten Ausführungsbeispiel;
Fig. 4 Das den Ausführungsbeispielen nach den Fig.
2 und 3 zugrunde liegende Reglerprinzip.
Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen und de
ren Bedeutung sind in der Bezeichnungsliste zusammenge
faßt aufgelistet. Grundsätzlich sind in den Figuren
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Fig. 1 zeigt qualitativ den Verlauf der Motorschlupf
kurve (gestrichelt), d. h. das Drehmoment des Motors in
Abhängigkeit des Schlupfs bzw., bei fester Statorfre
quenz, der Drehzahl des Motors oder der mechanischen Fre
quenz fm, die dem Produkt der Drehzahl und der Pol
paarzahl des Motors entspricht. Als Parameter für die
Kurvenschar dient die Statorfrequenz f1.
In der gleichen Figur ist auch ein beispielhafter Verlauf
einer Radschlupfkurve oder µ-Kurve eingezeichnet
(ausgezogen). Unter Radschlupfkurve wird im folgenden
eine Aufzeichnung des Drehmoments bzw. der Zugkraft in
Abhängigkeit der Differenz fm-ft, das heißt mechanische
Frequenz minus translatorische Geschwindigkeit des Fahr
zeuges auf den Frequenzmaßstab umgerechnet, verstanden.
Diese Kurve gibt also Aufschluß über mögliches Schleu
dern des Fahrzeuges und die Adhäsionsverhältnisse der Un
terlage. Im ansteigenden Bereich der Radschlupfkurve
schleudert das Fahrzeug nicht. Im Maximum befindet sich
die Schleudergrenze, und im abfallenden Bereich schleu
dert das Fahrzeug schließlich. Daraus ergibt sich, daß
aus der Steigung der Radschlupfkurve auf das Schleudern
geschlossen werden kann.
Im Kurzzeitbereich ist die translatorische Frequenz ft
konstant. Ebenso ist auch die Statorfrequenz f1 des Mo
tors konstant. Ein "Antriebs-Arbeitspunkt" des Fahrzeuges
ergibt sich deshalb durch den Schnittpunkt der Motor
schlupfkurve mit der Radschlupfkurve. In genügendem Ab
stand vom Kipp-Punkt ist das Drehmoment zudem ungefähr
proportional zur Rotorfrequenz f2=f1-fm. Somit ist der
Quotient δf2/δfm ein Maß für die Steilheit oder Steigung
der Radschlupfkurve. δf2 bzw. δfm bedeuten dabei die
zeitliche Änderung der entsprechenden Größen f2 und fm.
Im Hinblick auf ein Realisierung mit Digitalrechnern ent
sprechen diese Größen der Differenz zweier aufeinander
folgenden Rechenzyklen.
Damit ergibt sich als Kern der Erfindung, daß anhand des
Quotienten δf2/δfm auf den Schleuderzustand des Fahrzeu
ges geschlossen wird und eine Zugkraft bzw. Drehmoment
abhängige Regelgröße nach Maßgabe des Vorzeichens und
der Größe des Quotienten δf2/δfm beeinflußt werden
kann.
Damit umfaßt ein erfindungsgemäßes Schleuderschutz-Ver
fahren die folgenden Schritte:
- - Bildung der Rotorfrequenz f2 aus der Differenz f1-fm von Statorfrequenz f1 und mechanischer Frequenz fm;
- - Bildung des Quotienten δf2/δfm aus den zeitli chen Änderungen δf2 der Rotorfrequenz und δfm der mechanischen Frequenz;
- - Beeinflussung einer Drehmoment-abhängigen Re gelgröße nach Maßgabe dieses Quotienten δf2/δfm.
Als Regelgröße wird insbesondere der Sollwert des Sta
torstromes I1soll verwendet und dieser wird bei negativem
Vorzeichen des Quotienten δf2/δfm reduziert. Der Sollwert
I1soll kann entweder mit einer festen, vorgegebenen Ge
schwindigkeit reduziert werden oder mit einer Geschwin
digkeit proportional zum Wert des Quotienten δf2/δfm. Bei
positivem Quotienten δf2/δfm bzw. positivem festen Betrag
läuft zu diesem Zweck ein Integrator bis zu einer oberen
Grenze entsprechend dem Sollwert I1soll. Bei negativem
Vorzeichen des Quotienten δf2/δfm oder des festen Be
trags, d. h. des Integranden, wird andererseits der Strom
sollwert I1soll "hinunterintegriert". Auf diese Weise
wird der Stromsollwert I1soll reduziert und damit das Mo
ment der Asynchronmaschine verkleinert. Bei einer direk
ten Regelung des Drehmomentes bzw. der Zugkraft tritt an
die Stelle des Stromsollwertes I1soll ein Momentsollwert
Msoll.
Im Diagramm nach Fig. 1 wird damit die Motorschlupf
kurve, falls der Schnittpunkt mit der Radschlupfkurve
rechts vom Maximum der Radschlupfkurve liegt, nach links
verschoben, bis zu dem Schnittpunkt, in welchem die Stei
gung, d. h. der Quotient δf2/δfm wieder ein positives Vor
zeichen annimmt.
Somit ergeben sich im Betrieb des Fahrzeuges folgende
drei Fälle:
- - Zugkraftsteigerung bei konstanten Adhäsionsverhält
nissen (positiver Ast der Radschlupfkurve):
Der Quotient δf2/δfm meldet die Steigung der Rad schlupfkurve und stoppt die Zugkraftsteigerung (Vergrößerung des Stromsollwertes I1soll) durch An halten bzw. Reduktion der Regelgröße = Stromsoll wert I1soll, sobald der Schnittpunkt das Maximum der Radschlupfkurve erreicht bzw. überschritten hat. - - Verschlechterung der Adhäsion bei konstanter Zug
kraftvorgabe (Stromsollwert I1soll):
Der Quotient δf2/δfm wird vorübergehend negativ und reduziert damit die Zugkraft vorsorglich. Wenn das Maximum der Radschlupfkurve trotzdem überschritten wird, wird der Quotient wieder negativ und reduziert die Zugkraft noch mehr. - - Verbesserung der Adhäsion bei konstanter Zugkraft
vorgabe (I1soll):
Der Quotient δf2/δfm wird vorübergehend negativ und reduziert den Zugkraftsollwert ein wenig, gibt ihn aber sofort wieder frei. Dies könnte durch Erfassung der zeitlichen Änderung der Einzelsignale und Kombi nation mit Fahrrichtungs- und Fahr-/Bremssignalen verhindert werden.
Die Realisierung der Berechnung der zeitlichen Änderung
der mechanischen Frequenz fm bzw. der Rotorfrequenz f2
erfolgt am einfachsten dadurch, daß die Differenzen der
Signalwerte zweier aufeinander folgender Rechenzyklen
verwendet werden.
Das beschriebene Verfahren nützt die natürlichen Signal
schwankungen im Fahrbetrieb aus, um daraus Zustandsgrößen
zu errechnen. Es müssen keine künstlichen Testsignale
überlagert werden. Wenn der Betrieb ausnahmsweise so ru
hig wäre, daß keine Signalschwankungen auftreten würden,
ist sicher kein Schleudern vorhanden. Damit in diesem
Fall aber nicht Null durch Null dividiert wird, muß die
Motordrehzahl-Änderung, d. h. δfm, einen bestimmten Mini
malwert überschreiten, damit die Regelung eingreift.
Der Quotient δf2/δfm kann außerdem zur Bildung von Aus
gangssignalen verwendet werden, Ausgangssignale, die eine
Information über mögliche Schleuderzustände aufweisen.
Insbesondere wird dem Ausgangssignal ein Zustand
- - "Schleudern" zugeordnet, falls der Quotient δf2/δfm negativ ist und eine bestimmte untere Grenze unterschreitet;
- - "Kein Schleudern" zugeordnet, falls der Quoti ent δf2/δfm positiv ist und eine bestimmte obere Grenze überschreitet;
- - "Schleudergrenze" zugeordnet, falls der Quoti ent δf2/δfm innerhalb der unteren und oberen Grenze ist.
In den Fig. 2 und 3 sind verschiedene Ausführungsbei
spiele einer Vorrichtung (19) dargestellt, mit welcher
das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt werden kann.
Das Grundprinzip der Vorrichtung ist in Fig. 4 darge
stellt. Die erfindungsgemäße Regelvorrichtung (19) weist
drei Eingänge auf. Einen ersten (1) für die mechanische
Frequenz fm, einen zweiten (2) für die Rotorfrequenz f2
und einen dritten (3) für die Regelgröße, z. B. den Sta
torstrom-Sollwert I1soll. Die Rotorfrequenz f2 wird z. B.
aus der Differenz f1-fm gebildet, wobei f1 der Statorfre
quenz entspricht. Wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung
insbesondere für ein Regelverfahren, wie es in der DE-A1-42 15 917
angegeben wird, angewendet wird, so kann dieses
Rotorfrequenzsignal f2 direkt der vorgeschalteten Rege
lung entnommen werden.
Aus den beiden Frequenzsignalen f2 und fm wird nun in je
einem Differentiator (5) die zeitliche Änderung δf2 bzw.
δfm bestimmt. Aus diesen beiden Signalen δf2 und δfm wird
in einem Quotientenbildner (7) der gesuchte Quotient
δf2/δfm gebildet. Mit diesem Ausgangssignal wird nun ein
Reduzierintegrator (10) angesteuert. Dabei ist der obere
Grenzeingang des Integrators (10) mit dem Sollwerteingang
(3) verbunden und der Integrandeneingang mit dem Ausgang
des Quotientenbildners (7). Ist das Vorzeichen des Quoti
enten δf2/δfm negativ, so wird der Stromsollwert I1soll
also mit einer Integrationskonstante, die dem Quotienten
δf2/δfm entspricht hinunterintegriert. Ist das Vorzeichen
positiv, so wird mit einer entsprechenden Konstante hoch
integriert. Der Ausgang des Integrators (10) ist mit dem
Statorstrom-Sollwertausgang (16) der Regelvorrichtung
(19) verbunden und kann in einer nachgeschalteten An
steuereinheit der Asynchronmaschine verwendet werden.
Aus dem Quotientensignal δf2/δfm kann außerdem in einer
Ausgangslogik (11) ein dreifaches Ausgangssignal (17.1-3)
bestimmt werden, welches eine Information über den
Schleuderzustand aufweist und wie oben erläutert bestimmt
wird.
Die Implementation dieses Verfahrens kann, wie in den Fig.
2 und 3 dargestellt ist, weiter optimiert werden.
In Fig. 2 ist dem Differentiator (5) des mechanischen
Frequenz-Eingangs (1) ein Verzögerungsglied (4) vorge
schaltet, welches als Tiefpaß wirkt und höher frequente
Störungen auf dem mechanischen Frequenz-Signal elimi
niert. Zudem wird vom Rotorfrequenzsignal f2, welches ja
in genügender Entfernung vom Kippunkt proportional zum
Drehmoment ist, der Einfluß der rotierenden Masse des
Antriebs (Asynchronmotor, Getriebe, Radsatz) abgezogen.
Dies geschieht dadurch, daß das Ausgangssignal δfm des
Differentiators (5) der mechanischen Frequenz fm in einem
Multiplikator (6) mit einer Größe m, die proportional
zur rotierenden Masse des Antriebs ist, multipliziert
wird und dieses Produkt in einem Differenzbildner (12)
von der Rotorfrequenz f2 abgezogen wird. Der Differenz
bildner (12) ist dem Differentiator (5) der Rotorfrequenz
f2 vorgeschaltet und das Ausgangssignal des Differenz
bildners (12) wird somit im Differentiator (5) abgelei
tet.
Damit die erfindungsgemäße Regelung nur auf Änderungen
der mechanischen Frequenz fm anspricht, die eine gewisse
Grenze überschreiten, ist zudem ein Fensterdiskriminator
(8) und ein Umschalter (20) vorgesehen, wobei dieser Um
schalter (20) zwischen den Quotientenbildner (7) und den
Integrator (10) geschaltet ist und durch den Fensterdis
kriminator (8), welcher dem Differentiator (5) nachge
schaltet ist, angesteuert wird. Ein solcher Fensterdis
kriminator (8) spricht nur an, wenn der Eingangswert δfm
eine bestimmte obere Grenze (OG) über- oder eine untere
Grenze (UG) unterschreitet. Er kann beispielsweise als
Parallelschaltung von zwei Grenzwertdetektoren (13) - je
einer für die obere und untere Grenze - mit einem nachge
schalteten ODER-Gatter (18) ausgeführt sein. Auf diese
Weise ist das Ausgangssignal des Fensterdetektors (8) nur
logisch "1", falls der Eingangswert δfm außerhalb der
vorgegebenen Grenzen liegt. Dieses Ausgangssignal steuert
nun den Umschalter (20) derart an, daß bei einem logi
schen "1" der im Quotientenbildner (7) gebildete Quotient
δf2/δfm und bei einer logischen "0" ein konstantes 100%
Signal an den Ausgang des Umschalters (20) gegeben wird.
In Fig. 2 ist schließlich auch ein Beispiel für die
Ausgangslogik (11) angegeben. Diese umfaßt im wesentli
chen einen Fensterdetektor bestehend aus einem oberen und
einem unteren Grenzwertdetektor (13) und nachgeschaltetem
UND-Gatter (14) bzw. Invertern (15). Am Ausgang 17.1
tritt somit eine logische "1" auf, falls die Steigung
δf2/δfm positiv ist. Analog tritt am Ausgang 17.3 eine
logische "1" auf, falls die Steigung δf2/δfm negativ ist.
Falls das Signal δf2/δfm innerhalb der festgelegten Gren
zen liegt, so tritt am Ausgang 17.2 eine logische "1"
auf. Dies bedeutet, das sich der Schnittpunkt von Motor-
und Radschlupfkurve in unmittelbarer Nähe des Maximums
der Radschlupfkurve befindet, also an der Schleuder
grenze.
In Fig. 3 ist schließlich eine weitere Variante einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung (19) dargestellt, die da
durch gekennzeichnet ist, daß der Integrand des Redu
zierintegrators nicht kontinuierlich durch den Quotienten
δf2/δfm, sondern diskret durch ein digitales Signal, das
aus den Ausgangssignalen (17.1-17.3) generiert wird, ge
steuert wird.
Zu diesem Zweck sind ein ODER-Gatter (18) und zwei Um
schalter (9) vorgesehen. Mit den beiden Umschaltern (9),
die einerseits vom Ausgangssignal (17.1) "Kein Schleu
dern" und andererseits vom Ausgangssignal (17.3)
"Schleudern" angesteuert werden, kann der Integranden-Be
trag "AUF" bzw. "AB" für den Reduzierintegrator (10) ein
gestellt werden. Mittels des Eingangs "1St" des ODER-Gat
ters (18) kann zudem eingestellt werden, ob der "AB" Be
fehl auch an der Schleudergrenze durchgeschaltet werden
soll. Andernfalls wird in diesem Fall 0% ausgegeben, was
den Integrator (10) stoppt. Dadurch wird der momentan er
reichte Wert festgehalten.
Die beiden Varianten mit vorgegebenem Integrand (Fig. 3)
und variablem Integrand (Fig. 2) können auch durch ent
sprechende Umschaltmittel kombiniert werden.
Insgesamt steht mit der Erfindung ein Schleuderschutzver
fahren und eine entsprechende Vorrichtung zur Durchfüh
rung des Verfahrens zur Verfügung, welches robust ist und
nicht allzu schnell zu sein braucht. Im Falle der Vor
richtung erreicht man dadurch insbesondere einen einfa
chen Aufbau. Dieses Verfahren bzw. die Vorrichtung kann
nur bei frequenzgeführten Asynchronantrieben eingesetzt
werden.
Bezugszeichenliste
1 Eingang für die mechanische Frequenz
2 Rotorfrequenz-Eingang
3 Statorstrom-Sollwert-Eingang
4 Verzögerungsglied
5 Differentiator
6 Multiplikator
7 Quotientenbildner
8 Fensterdiskriminator
9 Umschalter
10 Reduzierintegrator
11 Ausgangslogik
12 Differenzbildner
13 Grenzwertdetektor
14 UND-Gatter
15 Inverter
16 Statorstrom-Sollwert-Ausgang
17.1-3 Zustandsausgänge
18 ODER-Gatter
19 Regelvorrichtung
20 Umschalter
fm mechanische Frequenz
f1 Statorfrequenz
f2 Rotorfrequenz
δf2 zeitl. Änderung der Rotorfrequenz
δfm zeitl. Änderung der mechanischen Frequenz
I1soll Statorstromsollwert
Msoll Drehmomentsollwert
m rotierende Masse
AUF fester Integrand
AB fester Integrand
1St Steuersignal
OG obere Grenze
UG untere Grenze
2 Rotorfrequenz-Eingang
3 Statorstrom-Sollwert-Eingang
4 Verzögerungsglied
5 Differentiator
6 Multiplikator
7 Quotientenbildner
8 Fensterdiskriminator
9 Umschalter
10 Reduzierintegrator
11 Ausgangslogik
12 Differenzbildner
13 Grenzwertdetektor
14 UND-Gatter
15 Inverter
16 Statorstrom-Sollwert-Ausgang
17.1-3 Zustandsausgänge
18 ODER-Gatter
19 Regelvorrichtung
20 Umschalter
fm mechanische Frequenz
f1 Statorfrequenz
f2 Rotorfrequenz
δf2 zeitl. Änderung der Rotorfrequenz
δfm zeitl. Änderung der mechanischen Frequenz
I1soll Statorstromsollwert
Msoll Drehmomentsollwert
m rotierende Masse
AUF fester Integrand
AB fester Integrand
1St Steuersignal
OG obere Grenze
UG untere Grenze
Claims (10)
1. Schleuderschutz-Verfahren für Fahrzeuge, welche von
mindestens einem Asynchronmotor angetrieben werden, bei
welchem Verfahren für jeden Asynchronmotor eine Stator
frequenz f1 vorgegeben und eine Drehzahl proportional
zur Motordrehzahl gemessen wird, wobei die Motordreh
zahl einer mechanischen Frequenz fm dividiert durch die
Polpaarzahl des Asynchronmotors entspricht, dadurch ge
kennzeichnet, daß
- a) aus der Differenz von Statorfrequenz f1 und mecha nischer Frequenz fm bzw. Motordrehzahl eine Rotor frequenz f2 gebildet wird;
- b) ein Quotient aus einer zeitlichen Änderung δf2 der Rotorfrequenz f2 und einer zeitlichen Änderung δfm der mechanischen Frequenz fm bzw. der Motordreh zahl gebildet wird;
- c) abhängig vom Vorzeichen und dem Betrag des Quoti enten δf2/δfm eine Zugkraft- bzw. Drehmoment-be einflussende Größe eingestellt wird, die bei ne gativem Vorzeichen des Quotienten δf2/δfm und Überschreitung eines bestimmten Betrages dieses Quotienten reduziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich bei der Größe um einen Statorstromsollwert
I1soll oder einen Drehmomentsollwert Msoll der
Asynchronmaschine handelt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Statorstrom-Sollwert I1soll mit einer fe
sten Abnahmegeschwindigkeit reduziert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Statorstrom-Sollwert I1soll mit einer Ab
nahmegeschwindigkeit, die proportional zum Quotien
ten δf2/δfm ist, reduziert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Quotient δf2/δfm integriert
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch ge
kennzeichnet, daß aus dem Quotienten δf2/δfm ein
Ausgangssignal gebildet wird, welches eine Informa
tion über Schleuderzustände aufweist, wobei
- - dem Ausgangssignal ein Zustand "Schleudern" zu geordnet wird, falls der Quotient δf2/δfm nega tiv ist und eine bestimmte untere Grenze unter schreitet;
- - dem Ausgangssignal ein Zustand "Kein Schleu dern" zugeordnet wird, falls der Quotient δf2/δfm positiv ist und eine bestimmte obere Grenze überschreitet;
- - dem Ausgangssignal ein Zustand "Schleudergrenze" zugeordnet wird, falls der Quotient δf2/δfm innerhalb der unteren und obe ren Grenze ist.
7. Vorrichtung (19) zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) je ein Eingang (1, 2 3) für die mechanische Fre quenz fm, die Rotorfrequenz f2 und für den Re gelgrößen-Sollwert vorgesehen sind;
- b) die Eingänge (1 und 2) für die mechanische Fre quenz fm und die Rotorfrequenz f2 mit je einem Differentiator (5) verbunden sind, welche Dif ferentiatoren (5) eine zeitliche Änderung δfm bzw. δf2 der mechanischen Frequenz fm bzw. Ro torfrequenz f2 bilden;
- c) den Differentiatoren (5) ein Quotientenbildner (7) nachgeschaltet ist, welcher einen Quotien ten δf2/δfm der zeitlichen Änderung δfm bzw. δf2 der mechanischen Frequenz fm bzw. Rotorfre quenz f2 bildet;
- d) ein Reduzierintegrator (10) mit einem Eingang für eine obere Integrationsgrenze und einem Eingang für einen Integranden vorgesehen ist, wobei der Integranden-Eingang vom Quotienten δf2/δfm gespeist wird und der Integrationsgren zen-Eingang mit dem Regelgrößen-Sollwert.
8. Vorrichtung (19) nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Ausgangslogik (11) vorgesehen
ist, welche aus dem Quotienten δf2/δfm drei Aus
gangssignale (17.1-17.3) bildet, die eine Informa
tion über einen Schleuderzustand aufweisen.
9. Vorrichtung (19) nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Differentiator (5) der mechani
schen Frequenz fm ein Fensterdiskriminator (8) und
ein Umschalter (20) nachgeschaltet sind derart, daß
der Quotient δf2/δfm erst auf den Reduzierintegrator
(10) gegeben wird, falls die zeitliche Änderung δfm
der mechanischen Frequenz fm eine im Fensterdiskri
minator (8) bestimmbare Grenze überschreitet.
10. Vorrichtung (19) nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- a) ein Multiplikator (6) vorgesehen ist, wobei der Multiplikator (6) ein Produkt aus der zeitli chen Änderung δfm der mechanischen Frequenz und einer der rotierenden Masse des Antriebes pro portionalen Größe bildet; und
- b) ein Differenzbildner (12) vorgesehen ist, wel cher dem Differentiator (5) der Rotorfrequenz f2 vorgeschaltet ist und von der Rotorfrequenz f2 das im Multiplikator (6) gebildete Produkt abzählt.
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