DE4400864A1 - Luneburglinse und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Luneburglinse und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine für Peilverfahren im GHz-Be
reich anwendbare Luneburglinse sowie ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Herstellen einer solchen.
Luneburglinsen dieser Art sind bekannt (Grabau/Pfaff,
Funkpeiltechnik, Seiten 218 und 219). Sie besitzen die
Form einer Kugel aus verlustarmem dielektrischen Material
mit einer Dielektrizitätskonstante von etwa 2 im
Mittelpunkt der Kugel und einer Dielektrizitätskonstante
von nur wenig größer als 1 am Außenumfang der Kugel.
Solche Luneburglinsen eignen sich zur Konstruktion von
Antennen mit mehrfachen gleichzeitig nutzbaren Antennen
keulen.
Solche Luneburglinsen werden bisher durch Ineinander
schachtelung von Kugelschalen unterschiedlicher Dielek
trizitätskonstante hergestellt, wobei die höchste Dielek
trizitätskonstante von etwa 2 die innerste Kugelschale
aufweist und die der äußersten Kugelschale am Übergang
zur Luft möglichst nahe an 1 kommt. Solche Luneburglinsen
sind deshalb in der Herstellung sehr aufwendig und teuer,
die Zusammensetzung aus einzelnen Schalen erzeugt Sprünge
in der Dielektrizitätskonstante an den Schalenoberflächen,
die zu unerwünschten Reflexionen führen können.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Luneburglinse
aufzuzeigen, die sehr einfach und billig auch in Massen
produktion herstellbar ist. Ferner ist es Aufgabe der
Erfindung, ein einfaches Verfahren zur Herstellung solcher
Luneburglinsen sowie eine einfache Vorrichtung zum Aus
führen dieses Herstellungsverfahrens aufzuzeigen.
Der erste Teil der Aufgabe wird ausgehend von einer Lune
burglinse laut Oberbegriff des Hauptanspruches durch
dessen kennzeichnende Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sowie Lösungen für die weiteren Teile
der Aufgaben ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Eine erfindungsgemäße Luneburglinse kann sehr einfach
auch in Massenproduktion mit stets gleichbleibenden
elektrischen Eigenschaften hergestellt werden, da in
der Kugel keine sprunghaften Änderungen der Dielektrizi
tätskonstante vorhanden sind, sondern die Abnahme der
Dielektrizitätskonstante von innen nach außen stetig
und kontinuierlich erfolgt, sind auch keine unerwünschten
Reflexionen zu befürchten. Eine erfindungsgemäße Lune
burglinse eignet sich daher insbesondere für Mikrowellen
peiler und Mikrowellen-Empfangsanlagen und auch für
Mobilfunkanwendungen im Mikrowellenbereich.
Die Herstellung einer erfindungsgemäßen Luneburglinse
mit stetig abnehmender Dichte des Zweikomponenten-Schaum
stoffes von innen nach außen kann auf einfache Weise
durch entsprechende Steuerung der Geschwindigkeit, mit
der die Komponenten des Mehrkomponenten-Schaumstoffes
zusammengeführt werden, erfolgen. Die Komponenten werden
über getrennte Kanäle mit einer solchen Fördergeschwin
digkeit der Mündung einer Kanüle zugeführt, daß noch
während des Austritts und Mischens der Komponenten der
Schaumstoff aufschäumt und auszuhärten beginnt, während
der weiteren Zufuhr wird der Schaumstoff immer zäher
und die jeweils später nachgeführten Schaumstoffmengen
stoßen auf einen immer größeren Widerstand durch die
älteren bereits zäher gewordenen Schaumstoffschichten.
Bevor dann die inneren später nachkommenden Schichten
zäh geworden sind, werden sie nur kleinere Wegstrecken
zurücklegen, dadurch ergibt sich eine stetige zunehmende
Dichte des Schaumstoffes in Richtung auf die Mündung
der Kanüle und somit mit der Zeit eine Schaumstoffkugel,
deren Dichte vom Mittelpunkt nach außen stetig abnimmt.
Da mit abnehmender Dichte auch die Dielektrizitätskon
stante des Schaumstoffes abnimmt, läßt sich so der er
wünschte Verlauf der Dielektrizitätskonstante vom Kugel
mittelpunkt zum Kugelumfang herstellen.
Dieses langsame Aufschäumen kann im einfachsten Fall
nur mittels einer Kanüle im freien Raum erfolgen. Eine
andere Möglichkeit besteht darin, eine Kugelhohlform
in der Größe der gewünschten Luneburglinse zu verwenden,
in die von außen die Kanüle eingeführt wird, so daß ihre
Mündung im Mittelpunkt der Kugelhohlform liegt. Werden
nun wieder die Komponenten des Schaumstoffes durch die
Kanüle zur Mündung zugeführt, so wird der zuerst ent
stehende Schaumstoff sich mit relativ geringer Dichte
bilden bis er die Innenwand der Kugelhohlform erreicht.
Der Schaumstoff, der durch weiterhin zugeführte Kompo
nenten gebildet wird, findet dann einen immer größer
werdenden Widerstand an dem bereits zäheren und an der
Innenwand der Kugelform anliegenden Schaumstoff, wird
also immer mehr verdichtet. Durch entsprechende Steuerung
der Zuführgeschwindigkeit der Schaumstoffkomponenten
kann so auf einfache Weise die gewünschte stetig abneh
mende Dichte vom Kugelmittelpunkt nach außen erreicht
werden.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, als Kugelform
einen kugelförmigen Ballon aus einem elastisch nachgie
bigen Material, beispielsweise aus Gummi, zu verwenden,
der innerhalb einer Druckkammer angeordnet ist. Entschei
dend für die Wachstumsgeschwindigkeit des Inneren der
Kugel ist der zeitliche Verlauf der Druckdifferenz
zwischen der Mündung der Kanüle im Kugelmittelpunkt und
dem Außenumfang der Kugel. Die mit der Härtung zunehmende
Zähigkeit des Materials ist an diesen Druckverhältnissen
maßgeblich beteiligt. Durch Steuerung des Druckes in
der Druckkammer kann der Außendruck auf den die Kugelform
bildenden Ballon zeitabhängig gesteuert werden, und zwar
so, daß die flexible Kugelform mit der Linse zusammen
wächst, indem der zeitliche Verlauf des Druckes in der
Druckkammer unter Beachtung der mit zunehmendem Durch
messer kleiner werdenden Spannkraft des Ballons so ge
steuert wird, daß sich für die aufschäumende Masse der
gewünschte Druckverlauf ergibt.
Zur Erzielung eines gewünschten Verlaufes der Dielektri
zitätskonstante kann es von Vorteil sein, der einen oder
anderen Komponente des Schaumstoffes ein fein verteiltes
Material mit sehr hoher Dielektrizitätskonstante bei zu
mischen, beispielsweise feinste Barium-Titanat-Kristalle.
Durch entsprechende Dosierung und Steuerung der Material
menge über die Zeit während des Aufschäumvorganges können
so unter Berücksichtigung der von innen nach außen ab
nehmenden Dichte des Schaumstoffes gleichzeitig auch
noch zusätzliche vorbestimmte Verläufe der Dielektrizi
tätskonstante von innen nach außen in der Kugel einge
stellt werden.
Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungs
beispiel näher erläutert.
Fig. 1 zeigt den Querschnitt einer erfindungsgemäß her
gestellten Luneburglinse, die aus einer Kugel 1 aus einem
Zweikomponenten-Schaumstoff, beispielsweise Polyurethan
besteht, an deren Umfang gleichmäßig verteilt Strahler
2 angeordnet sind. Eine Luneburglinse besitzt die Eigen
schaft, daß eine ebene Wellenfront 3 auf dem diametral
gegenüberliegenden Punkt 4 fokussiert wird. Eine Lune
burglinse mit über die ganze Kugeloberfläche verteilten
Strahlern 2 besitzt also für jeden Strahler eine eigene
Antennenkeule, wobei die Apertur etwa dem Durchmesser
der Kugel 1 entspricht.
Der Zweikomponenten-Schaumstoff der Kugel 1 besitzt die
Eigenschaft, daß seine Dichte vom Außenumfang 5 der Kugel
zum Mittelpunkt 6 der Kugel hin zunimmt und zwar so,
daß im Mittelpunkt etwa eine Dielektrizitätskonstante
von 2 entsteht und am Außenumfang 5 annähernd eine Di
elektrizitätskonstante von 1. Dies kann gegebenenfalls
durch Zusatz von fein verteiltem Pulver entsprechend
hoher Dielektrizitätskonstante erreicht werden, wobei
auch die Menge dieses zugesetzten Pulvers von innen nach
außen abnimmt.
Fig. 2 zeigt eine einfache Vorrichtung zum Herstellen
einer solchen Luneburglinse nach Fig. 1. Sie besteht
beispielsweise aus einer starren Hohlkugelform 10, in
die von außen bis zum Kugelmittelpunkt eine Kanüle 11
mit zwei getrennten und erst an der Mündung 12 zusammen
geführten Kanälen hineinragt. Über die beiden getrennten
Kanäle der Kanüle 11 werden über gesteuerte Dosierpumpen
13 und 14 die beiden Komponenten A und B des Zweikompo
nenten-Schaumstoffes zugeführt, die erst an der Mündung
12 der Kanüle 11 zusammengeführt werden. Zusätzlich kann
über eine weitere Dosierpumpe 15 der einen Komponente
A oder B oder beiden Komponenten noch ein fein verteiltes
Material C höherer Dielektrizitätskonstante beigemengt
werden. Die Dosierpumpen sind über eine zentrale Steuer
vorrichtung im Sinne des erfindungsgemäßen Herstellungs
verfahrens gesteuert und zwar so, daß schließlich inner
halb der Hohlform 10 der Zweikomponentenschaumstoff mit
der gewünschten von innen nach außen abnehmenden Dichte
und damit entsprechend stetig abnehmender Dielektrizi
tätskonstante erzeugt wird. Nach Öffnen der Hohlkugelform
10 und Herausziehen der Kanüle entsteht so eine Lune
burglinse nach Fig. 1.
Eine andere Möglichkeit der Herstellung einer solchen
Luneburglinse besteht darin, anstelle der starren Hohl
kugelform einen Ballon 10 aus elastisch nachgiebigem
Material, beispielsweise Gummi, zu verwenden, der in
einer Druckkammer 17 angeordnet ist. In den Raum zwischen
Druckkammer 17 und Ballon 10 kann gesteuert über die
zentrale Steuervorrichtung 16 mittels einer Pumpe 18
ein vorbestimmter Gegen-Luftdruck am Umfang des Ballons
10 erzeugt werden. Die Druckpumpe 18 wird zusammen mit
den Dosierpumpen für die beiden Komponenten A und B sowie
gegebenenfalls für die Beimengung C in Abhängigkeit von
der Zeit so gesteuert, daß der Schaumstoff der zuerst
gespritzten Mengen schon zäh zu werden beginnt, noch
während die Komponenten A und B durch die Kanüle weiterhin
nachfließen. Mit zunehmend größer werdendem Schaumstoff
wird auch der Ballon immer mehr ausgedehnt, die mit zu
nehmendem Durchmesser kleiner werdende Spannkraft des
Ballons 1 wird durch den Gegendruck in der Druckkammer
entsprechend kompensiert, so daß sich für die aufschau
mende Masse der gewünschte Druckverlauf ergibt.
Claims (11)
1. Luneburglinse in Form einer Kugel, die innen eine
größere Dielektrizitätskonstante als am Außenumfang
aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kugel aus einem Ein- oder Mehrkomponen
ten-Schaumstoff besteht, dessen Dichte vom Außenumfang
zur Kugelmitte hin stetig zunimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß dem Komponenten-Schaumstoff
ein fein verteiltes Material hoher Dielektrizitätskon
stante beigemengt ist.
3. Verfahren zum Herstellen einer Luneburglinse nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß über eine Kanüle die Komponenten eines
Ein- oder Mehrkomponenten-Schaumstoffes mit einer
solchen Geschwindigkeit getrennt zur Kanülenmündung
zugeführt werden, daß noch während des Zuführens der
Komponenten der aus tretende Schaumstoff aufschäumt
und auszuhärten beginnt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens einer Komponente
des Komponenten-Schaumstoffes ein pulverförmiges
Material hoher Dielektrizitätskonstante in gesteuerter
Dosierung beigemischt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Komponenten
des Schaumstoffes über die Kanüle im Mittelpunkt einer
Kugelhohlform zugeführt werden.
6. Vorrichtung zum Ausführen eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 3 bis 5, gekennzeichnet
durch eine geschlossene Kugelhohlform (10) in die
von außen bis zum Mittelpunkt eine mehrkanalige Kanüle
(11) ragt, deren bis zum Mittelpunkt voneinander
getrennte Kanäle mit steuerbaren Dosiervorrichtungen
(13, 14) für die Zufuhr von Schaumstoffkomponenten
(A, B) verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeich
net durch eine geschlossene starre Kugelform (10)
in der Größe der gewünschten Luneburglinse.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kugelhohlform ein in einer
Kammer (17) angeordneter Ballon (10) aus elastisch
nachgiebigem Material ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Raum zwischen Kammer (17)
und Ballon (10) mit einer Vorrichtung (18) zum Erzeugen
eines gesteuerten Gegendruckes verbunden ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9 dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens den
Dosiervorrichtungen (13, 14) zum Zuführen der Schaum
stoffkomponenten (A, B) eine zusätzliche gesteuerte
Dosiervorrichtung (15) zum Zumischen eines pulver
förmigen Materials hoher Dielektrizitätskonstante
zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosiervorrichtungen (13, 14, 15) und die Vor
richtung (18) zum Erzeugen des Gegendruckes über eine
zentrale Steuervorrichtung (16) gesteuert sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944400864 DE4400864A1 (de) | 1994-01-14 | 1994-01-14 | Luneburglinse und Verfahren zu deren Herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944400864 DE4400864A1 (de) | 1994-01-14 | 1994-01-14 | Luneburglinse und Verfahren zu deren Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4400864A1 true DE4400864A1 (de) | 1995-07-20 |
Family
ID=6507879
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944400864 Withdrawn DE4400864A1 (de) | 1994-01-14 | 1994-01-14 | Luneburglinse und Verfahren zu deren Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4400864A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006028272A1 (en) * | 2004-09-10 | 2006-03-16 | Jsp Corporation | Luneberg dielectric lens and method of producing same |
WO2010016799A1 (en) * | 2008-08-07 | 2010-02-11 | Em Technologies Group Pte Ltd | Antenna for omni directional, multi-beam, high gain communication |
-
1994
- 1994-01-14 DE DE19944400864 patent/DE4400864A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2006028272A1 (en) * | 2004-09-10 | 2006-03-16 | Jsp Corporation | Luneberg dielectric lens and method of producing same |
US7671820B2 (en) | 2004-09-10 | 2010-03-02 | Sumitomo Electric Industries, Ltd. | Luneberg dielectric lens and method of producing same |
WO2010016799A1 (en) * | 2008-08-07 | 2010-02-11 | Em Technologies Group Pte Ltd | Antenna for omni directional, multi-beam, high gain communication |
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