DE4400149A1 - Hauswasserkläranlage zur Reinigung von im Haus anfallenden Abwässern - Google Patents
Hauswasserkläranlage zur Reinigung von im Haus anfallenden AbwässernInfo
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Description
Es ist bekannt, fäkalienhaltiges Hauswasser in Drei-Kammer-Gruben einer gewissen Reini
gung zu unterziehen. Dabei wird in der ersten Kammer das Hauswasser aufgenommen und
die festen Bestandteile desselben sinken teilweise auf den Boden. Die flüssigen Bestandteile
fließen durch einen Überlauf in die zweite Kammer, in der wiederum bisher noch enthaltene
feste Bestandteile des Hauswassers auf den Boden dieser Kammer absinken. Nach dem
Überlauf in die dritte Kammer vollzieht sich das Absinken weiterer fester Bestandteile auch
dort und aus der dritten Kammer läuft das so um feste Bestandteile dezimierte Hauswasser
im allgemeinen in die Kanalisation.
Es sind auch Drei-Kammer-Gruben bekannt, bei denen in der zweiten Kammer eine Nach
belüftung erfolgt oder daß in der zweiten Kammer salinenähnliche Tropfkörper vorgesehen
sind.
Diesen Drei-Kammer-Gruben haftet der Nachteil an, daß aufwendige bauliche Maßnahmen
erforderlich sind um sie zu errichten. Ein weiterer Nachteil besteht in der nicht gänzlich
auszuschließenden Geruchsbelästigung der Umgebung und in der erforderlichen halbjährlichen
oder jährlichen Entleerung der Drei-Kammer-Systeme. Es ist weiterhin nachteilig, daß das
aus der dritten Grube in die Kanalisation fließende Hauswasser nach wie vor stark ver
schmutzt ist und in ihm übermäßig viel Sedimente und Schwimmstoffe enthalten sind.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Klärung von Hauswasser zu ermöglichen,
ohne ein absolut ortsfest stationiertes Grubensystem zu installieren und dabei eine ge
ruchsdichte Lösung zu finden, die Geruchsbelästigungen nahezu ausschließt und die ein
weitgehend gereinigtes Hauswasser in die Kanalisation oder einen Vorfluter leitet oder einer
weiteren Verwertung zuführt.
Erfindungsgemäß ist gemäß Patentanspruch 1 eine Batterie, die aus mehreren Behältern
gebildet wird, frei im zu entsorgenden Objekt aufgestellt, vorzugsweise im Keller. Die Behälter
sind geruchsdicht ausgebildet und sind untereinander durch Einlaufrohre, Begasungsleitungen
und Entlüftungsleitungen verbunden. In den Behältern sind vor den Einlaufrohren durch
Trennwände nach unten verlängerte Kammern gebildet, durch die es möglich wird, Abwasser
unterhalb der Oberfläche zu entnehmen und in den nächsten Behälter zu leiten. Weiterhin
sind im unteren Bereich der Behälter Begasungselemente angeordnet, über die der Behäl
terinhalt mit Frischluft oder Abluft durchdrungen wird. Zu dieser Begasung ist eine Druck
luftversorgungseinrichtung, z. B. ein Kompressor, im Bereich der Behälter stationiert, der
bedarfsgerecht Frisch- oder Abluft ansaugt und zur Durchdringung der Behälterinhalte in die
Begasungselemente weiterleitet. In den ersten Behälter wird über eine Zuführleitung die
Fracht eingebracht. Sie wird dabei durch eine in Bodennähe angeordnete Schneidwerkpumpe
geleitet, in der durch ein Zerkleinerungsschneidwerk die Fracht zerkleinert und der Behäl
terinhalt durchgemischt wird. Die insbesondere in den zweiten Behälter eingesetzten Schweb
körper nahe der Dichte 1 lassen auf sich Mikroorganismen ansiedeln und verbessern den
biologischen Abbau. Es ist auch möglich, die Batterien aus zusammenhängenden Zellen
anstelle von Behältern zu bilden.
Mit der Erfindung werden eine Anzahl von Vorteilen wirksam. So können den Erfordernissen
entsprechend viel Behälter miteinander verbunden aufgestellt werden. Ein bestimmender
Faktor dabei wird durch die von den Einwohnergleichwerten (EGW) zu erwartende Fracht
gegeben.
Im ersten Behälter erfolgt das Sammeln der Fracht und durch die Schneidwerkpumpe wird
außer der Zerkleinerung und der Mischung des Behälterinhaltes auch eine Luftzufuhr durch
die Oberflächenbewegung des Behälterinhaltes erreicht, die unabhängig von der Begasung
durch den Kompressor wirkt. Durch die Zerkleinerung der Fracht wird Gas freigesetzt, die
dadurch schwerer gewordenen festen Teilchen sinken ab und qualifizieren den biologischen
Abbau. Eine weitere Qualifizierung erfolgt durch die insbesondere in den zweiten Behälter
eingebrachten Schwebkörper, da sich an ihnen ein Teil Mikroorganismen festsetzen und ver
mehren und somit im zweiten Behälter verbleiben können. Durch das Sammeln im zweiten
Behälter erfolgt auch eine gleichmäßige Beschickung der Biologie. Durch die Anordnung der
Kammer vor den Einlaufrohren zu den nächsten Behältern unterhalb der Oberfläche der
Behälterinhalte wird erreicht, daß Sedimente und Schwimmstoffe sowie die Schwebkörper
weitgehend zurückgehalten werden. Die Wirkung wird verstärkt durch Trennwände, die die
zirkulierende Flüssigkeit von der in den nächsten Behälter überlaufenden Flüssigkeit trennt,
und die sich bis in den unteren Bereich der Behälter erstrecken.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Belüftungseinrichtungen in entsprechenden Zeit
intervallen wirksam werden. Dabei wird der zweite Behälter regelmäßig begast, während die
anderen Behälter entsprechend der Belastung in die Begasung einbezogen werden. Bei
geringer Belastung, also kleinen Einwohnergleichwerten, genügt es nur den zweiten Behälter
regelmäßig zu begasen. Eine Begasung der weiteren Behälter ist nicht erforderlich. Bei
höheren EGW-Zahlen, z. B. 12 Personen, ist auch eine regelmäßige Begasung der anderen
Behälter erforderlich, um den erhöhten Frachtanfall bestmöglich zu bewältigen. Begasung
durch den Kompressor kann sowohl durch angesaugte Frischluft als auch durch angesaugte
Abluft aus der Entlüftungsleitung erfolgen. Ansonsten wird die entstehende Abluft über die
Entlüftungsleitung abgeführt. Vorteilhafterweise werden die Behälter stufenweise angeordnet,
wobei der letzte Behälter am tiefsten steht und damit ein natürlicher Fluß in der Anlage
erreicht wird. In jedem Behälter ist im unteren Bereich ein Entleerungsstutzen angebracht,
über den ein Entleeren des Behälters oder der Abzug von Überschußschlamm bei höheren
EGW-Zahlen möglich ist. Entsprechend des Frachtanfalles steuert eine Zeitschaltung pro
zeßabhängig die Hauswasserkläranlage.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgendem
näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht der Anlage, dargestellt mit drei Behältern;
Fig. 2 die Draufsicht auf die Anlage gem. Fig. 1.
Eine Hauswasserkläranlage ist an beliebiger Stelle des Hauses, vorzugsweise im Keller, oder
auch im Erdreich aufstellbar. Eine Platzveränderung bei freiem Stand im Keller kann pro
blemlos erfolgen.
Die Hauswasserkläranlage besteht aus mehreren Behältern oder Zellen und ist je nach
Frachtanfall und Größe des Hauses den Bedürfnissen anpaßbar. In den aufrechtstehenden
Behältern werden Schwebkörper zur Gewährleistung einer dauerhaften Biologie eingesetzt.
Dem ersten Behälter 1 wird über eine Zuführleitung 2 das fäkalienhaltige Abwasser zuge
führt. Die Schneidwerkpumpe 3, die im Takt arbeitend zur Zerkleinerung von im Abwasser
befindlichen nichtflüssigen Massen dient, mischt den Behälterinhalt und reichert ihn durch
die Oberflächenbewegung mit Luft an. Vorteilhafterweise ist die Schneidwerkpumpe 3 im
Bodenbereich des Behälters 1 angeordnet und gewährleistet auch eine Beschickung der in
dem zweiten Behälter 4 ablaufenden biologischen Abbauvorgänge mit relativ gleichmäßig
zusammengesetztem Medium. Dabei ist im oberen Drittel des ersten Behälters 1 ein Ein
laufrohr 5 angeordnet, das für den Zufluß des Mediums zum zweiten Behälter 4 vorgesehen
ist und vor dem sich ein Ventil 6 zur Zuflußregelung befinden kann. Durch eine Kammer 7
wird gewährleistet, daß der Medienabfluß über das Einlaufrohr 5 unter der Wasseroberfläche
des Behälters 1 erfolgt. Damit wird der Übertritt von Sedimenten oder Schwimmstoffen aus
dem ersten Behälter 1 in den zweiten Behälter 4 weitgehend verhindert. Die Kammer 7 ist
der obere Abschluß eines durch Trennwände 18, die im unteren Teil des Behälters 1 enden,
vom zirkulierenden Behälterinhalt abgeschirmten Bereiches. Eine ebensolche Entnahmemög
lichkeit des Mediums unterhalb der Wasseroberfläche ist auch im zweiten Behälter 4 vor
gesehen, um auch einen relativ sauberen Zufluß vom zweiten Behälter 4 zum dritten Behäl
ter 8 zu gewährleisten.
Eine vorteilhafterweise zwischen den Behältern 1; 4 oder 4; 8 aufgestellte Druckluftversor
gungseinrichtung 9 beschickt in bestimmten Zeitintervallen bedarfsgesteuert die Behälter 1; 4
und 8 über eine Begasungsleitung 10, die in die Begasungselemente 11; 12; 13 mündet. Der
zweite Behälter 4 wird über das Begasungselement 11 regelmäßig belüftet. Der erste Behäl
ter 1 und der dritte Behälter 8 erhalten nur eine Belüftung über die Begasungselemente 12;
13, wenn in ihnen eine hohe Belastung eintritt bzw. im dritten Behälter 8 eine Nachklärung
des Mediums erforderlich wird.
Vorteilhafterweise werden die Behälter 1; 4; 8 stufenweise angeordnet, so daß ein natürliches
Gefälle vom ersten Behälter 1 zum zweiten Behälter 4 und von diesem zum dritten Behälter
8 vorhanden ist.
Die in diesem Prozeß entstehende Abluft wird über die Entlüftungsleitung 14 des Abwasser
systems über das Dach abgeführt. Die Entlüftungsleitung 14 kann aber auch in die im Haus
vorhandene Entlüftung eingebunden werden. Von der Entlüftungsleitung 14 führt eine Verbin
dungsleitung 16, die durch ein Ventil 17 gesperrt werden kann, zu der vorteilhafterweise als
Kompressor ausgebildeten Druckluftversorgungseinrichtung 9. Damit kann den Belüftungs
elementen 11; 12; 13 auch Abluft zur Begasung der Behälter 1; 4; 8 zugeführt werden.
In jedem der Behälter 1; 4; 8 ist im unteren Bereich ein Entleerungsstutzen 15 angebracht,
mittels dessen eine Entleerung jedes einzelnen Behälters erfolgen kann, oder der anfallende
Überschußschlamm abgezogen werden kann.
Eine bekannte und nicht mit dargestellte Zeitschaltung steuert prozeßabhängig die Hauswas
serkläranlage.
Bezugszeichenliste
1 Behälter
2 Zuführleitung
3 Schneidwerkpumpe
4 zweiter Behälter
5 Einlaufrohr
6 Ventil
7 Kammer
8 dritter Behälter
9 Druckluftversorgungseinrichtung
10 Begasungsleitung
11 Begasungselement
12 Begasungselement
13 Begasungselement
14 Entlüftungsleitung
15 Entleerungsstutzen
16 Verbindungsleitung
17 Ventil
18 Trennwände
2 Zuführleitung
3 Schneidwerkpumpe
4 zweiter Behälter
5 Einlaufrohr
6 Ventil
7 Kammer
8 dritter Behälter
9 Druckluftversorgungseinrichtung
10 Begasungsleitung
11 Begasungselement
12 Begasungselement
13 Begasungselement
14 Entlüftungsleitung
15 Entleerungsstutzen
16 Verbindungsleitung
17 Ventil
18 Trennwände
Claims (6)
1. Hauswasserkläranlage zur Reinigung von im Haus anfallenden Abwässern, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine aus mehreren Behältern (1; 4; 8) bestehende Batterie frei im zu
entsorgenden Objekt aufstellbar und geruchsdicht ausgebildet ist und mit Belüftungsein
richtungen (9 bis 13) ausgestattet ist.
2. Hauswasserkläranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Batterie aus
zusammenhängenden Zellen gebildet wird.
3. Hauswasserkläranlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Behälter
(1) eine Zuführleitung (2) in einer Schneidwerkpumpe (3) mündend vorgesehen ist.
4. Hauswasserkläranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftungsein
richtungen zur Beschickung mit Frischluft vorgesehen sind und bei Bedarf auch mit
Abluft aus der Entlüftungsleitung (13) versorgen können.
5. Hauswasserkläranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere in den
zweiten Behälter (4) Schwebkörper eingesetzt werden, die eine weitere Grundlage für
einen qualifizierteren biologischen Prozeß bilden.
6. Hauswasserkläranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Druckluftver
sorgungseinrichtung (9) wahlweise den Bedürfnissen entsprechend Frischluft oder über
die Verbindungsleitung (16) Abluft aus der Entlüftungsleitung (13) ansaugend vorgesehen
ist, und über eine Begasungsleitung (10) eine Verbindung zu den Begasungselementen
(11; 12; 13) der Behälter (1; 4; 8) besteht.
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DE19944400149 DE4400149C2 (de) | 1994-01-05 | 1994-01-05 | Frei aufstellbare Mehr-Kammer-Hauswasserkläranlage |
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