DE4393753B4

DE4393753B4 - Schmierfett für ein Wälzlager und dessen Verwendung zum Abdichten von Wälzlagern

Info

Publication number: DE4393753B4
Application number: DE4393753A
Authority: DE
Inventors: Hiroshi Komiya; Toshikazu Kouno; Masayuki Kitamura; Toshihiro Kawaguchi; Seiji Okamura; Hiroki Iwamatsu
Original assignee: JTEKT Corp; Nippon Grease Co Ltd
Current assignee: JTEKT Corp; Nippon Grease Co Ltd
Priority date: 1992-08-05
Filing date: 1993-08-02
Publication date: 2009-01-22
Anticipated expiration: 2013-08-03

Abstract

Schmierfett für ein Wälzlager,
das Folgendes aufweist:
(i) ein Schmierfett-Grundöl, das zumindest Syntheseöl vom Polyalphaolefintyp oder Syntheseöl vom Diphenylethertyp enthält,
(ii) ein Diharnstoff-Verdickungsmittel, wobei das Diharnstoff-Verdickungsmittel das Reaktionsprodukt aus 4,4-Diphenylmethandiisocyanat, Alkylphenylamin, bei dem die Zahl der Kohlenstoffatome in dem Alky- lanteil von p-Dodecylanilin oder dergleichen 8 bis 16 ist, und Cyclohexylamin ist, oder das Reaktionsprodukt aus 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, Stearylamin und Oleylamin ist, und
(iii) eine Antimondithiocarbamat-Verbindung der allgemeinen Formel (1)

wobei R¹ und R² gleich oder verschieden, ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe oder eine Arylgruppe sind.

Description

Die Erfindung betrifft ein Schmierfett für ein abgedichtetes Wälzlager, das unter erschwerten Bedingungen, wie z. B. hohen Temperaturen, hohen Drehzahlen und hoher Belastung läuft, und die Verwendung des Schmierfetts zum Abdichten von Wälzlagern.
Ein Wälzlager, das unter erschwerten Bedingungen, wie hohen Temperaturen, hohen Drehzahlen und hoher Belastung in einer Antriebsmaschine eines Kraftfahrzeugs oder dergleichen läuft, ist mit dem Problem behaftet, daß aufgrund von in den letzten Jahren weiter erschwerten Betriebsbedingungen wie noch höheren Drehzahlen und höherer Belastung die Ermüdungslebensdauer erheblich kürzer als die theoretisch angenommene Lebensdauer wird.
Neuere Untersuchungen haben ergeben, daß das angesprochene Problem nicht durch die Lebensdauer des hermetisch in dem Wälzlager gekapselten Schmierfetts, sondern durch das Wälzlager selber verursacht wird. Insbesondere wird zwischen einer Oberfläche eines Wälzkörpers und einer Lauffläche des Lagerinnen- und Lageraußenrings während der Hochdrehzahl-Rotation eine übermäßig große Kraft in Tangentialrichtung mit dabei auftretendem Schlupf erzeugt, so daß die Ermüdungslebensdauer des Wälzlagers kurz ist.
Um die Kraft in der Tangentialrichtung, die auf das Wälzlager aufgebracht wird, zu verringern, wurde bereits versucht, ein geeignetes Schmierfett-Grundöl zu wählen, das an die Betriebsbedingungen angepaßt werden kann und die maximalen Schmiereigenschaften unter Bedingungen, wie z. B. Hochtemperatur und Hochdrehzahl zeigt. Es wird jedoch immer schwerer, einfach durch die Wahl von Schmierfett-Grundöl die zunehmend erschwerten Betriebsbedingungen in ausreichender Weise auszugleichen.
Aus dem Stand der Technik sind bereits diverse Schmierfett-Zusammensetzungen bekannt.
Die US 3 642 626 A offenbart Schmierfette, bestehend aus einem fluorierten Silikongrundöl, einem fluorierten Ethylen-Propylen Copolymer Füller und einem Antimon dithiocarbamat, wobei ein Teil des fluorierten Füllers durch einen Harnstoff-Füller ersetzt werden kann.
Die DE 1 281 616 A offenbart Schmieröle mit einem Antimondithiocarbamat als Zusatzmittel.
Die JP 03 028 299 A offenbart Schmierfette aus einem Grundöl und einer Harnstoff-Komponente.
Die US 4 822 505 A offenbart Schmierfette aus einem Grundöl, einem Verdickungs- mittel und Metalldithiocarbonaten insbesondere des Zinks, Bleis oder Antimons.
Die US 4 840 7401 A offenbart Schmierfette, bestehend aus Grundöl, Harnstoff-Verbindungen als bevorzugtem Verdickungsmittel und Molybdändithiocarbamaten oder -dithiophosphaten.
Die US 5 160 645 A und die DE 42 07 608 A1 offenbaren Schmierfette, umfassend ein Grundöl, Diharnstoff-Verbindungen als Verdicker, Molybdändithiocarbamat, Zinkdithiophosphat, Bleidithiocarbamat und EP Additiven der Schwefel/Phosphor-Reihe.
Aufgabe der Erfindung ist die Angabe und Verwendung eines Schmierfetts für ein Wälzlager, das ein vorzeitiges Ende der Ermüdungslebensdauer eines Wälzlagers unter besonders erschwerten Betriebsbedingungen verhindern kann, um so eine Verlängerung der Standzeit des Wälzlagers zu ermöglichen.
Ein Vorteil ist dabei die Angabe eines mit Schmierfett abgedichteten Wälzlagers mit langer Standzeit, das auch unter erschwerten Betriebsbedingungen eine lange Ermüdungslebensdauer hat.
Durch die Erfindung wird ein Schmierfett für ein Wälzlager gemäß Anspruch 1 angegeben.
Ferner ist ein mit Schmierfett abgedichtetes Wälzlager eines, bei dem das Wälzlagerschmierfett hermetisch gekapselt ist.
Bei dem Schmierfett für ein Wälzlager und dem mit Schmierfett abgedichteten Wälzlager reagiert organisches Antimondithiocarbamat, das dem Schmierfett als Antiverschleiß-Zusatz zugegeben ist, mit einem Metall, das den Lagerinnen- und Lageraußenring und einen Wälzkörper bildet, um eine Verbindungs- bzw. Verbundschicht zu bilden, die zur Verringerung einer Kraft beiträgt, die in der Tangentialrichtung auf die Laufringoberfläche der Lagerringe und eine Oberfläche des Wälzkörpers aufgebracht wird, um dadurch das Auftreten einer übermäßig großen Kraft in Tangentialrichtung bei Hochdrehzahlbetrieb zu verhindern.
Ferner zeigen Syntheseöle vom Polyalphaolefintyp oder Syntheseöle vom Diphenylethertyp als Schmierfett-Grundöl und ein Verdickungsmittel vom Harnstofftyp die maximalen Eigenschaften der organischen Antimonverbindung, so daß ein Schmierfett erhalten wird, dessen Schmiereigenschaften für die Betriebsbedingungen eines Walzlagers am besten geeigneten sind.
Mit der Erfindung ist es daher möglich, ein vorzeitiges Ende der Ermüdungslebensdauer eines unter besonders erschwerten Betriebsbedingungen eingesetzten Wälzlagers zu verhindern, so daß die Standzeit des Wälzlagers verlängert werden kann.
Bei der Erfindung umfassen Beispiele einer organischen Antimonverbindung als Antiverschleiß-Zusatz Antimondithiocarbamat der allgemeinen Formel (1):
wobei R¹ und R², gleich oder verschieden, ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe oder eine Arylgruppe sind.
Praktische Beispiele von Antimondithiocarbamat der allgemeinen Formel (1) umfassen "VANLUBE 73" (Handelsname), hergestellt von R. T. Vanderbilt Company, Inc.
Die angegebenen Verbindungen können entweder für sich oder in verschiedenen Kombinationen eingesetzt werden.
Die Menge der organischen Antimonverbindung als Antiverschleiß-Zusatz ist zwar bei der Erfindung nicht besonders begrenzt, sie liegt aber bevorzugt bei ca. 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Schmiermittel-Grundöls und eines Verdickungsmittels, die hauptsächlich Schmierfett aufweisen. Wenn die Menge des Antiverschleiß-Zusatzes geringer als 0,1 Gew.-% ist, besteht die Gefahr, daß eine Verbundschicht, die eine Kraft in der Tangentialrichtung ausreichend stark herabsetzen kann, an einer Laufringoberfläche des Lagerinnen- und Lageraußenrings und einer Oberfläche eines Wälzkörpers nicht gebildet werden kann. Umgekehrt kann, auch wenn die Menge des Antiverschleiß-Zusatzes 5 Gew.-% übersteigt, eine weitere Auswirkung nicht erwartet werden, stattdessen sind Nachteile in bezug auf die Wirtschaftlichkeit zu erwarten.
Als eine Verbindung, die dem Antimondithiocarbamat allgemein gleichartig ist, ist ein Zinkdithiocarbamat mit der folgenden Strukturformel (5) bekannt:
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann jedoch das Zinkdithiocarbamat nicht als ein Antiverschleiß-Zusatz verwendet werden, weil es keine Verbundschicht ausreichender Dicke unter erschwerten Bedingungen wie z. B. Hochtemperatur, Hochdrehzahl und hoher Belastung bildet. Das Zinkdithiocarbamat wirkt jedoch als Antioxidans. Es kann daher gemeinsam mit der organischen Antimonverbindung oder der organischen Molybdänverbindung innerhalb solcher Grenzen eingesetzt werden, daß die Funktion der Verbindung nicht beeinträchtigt wird.
Das verwendete Schmierfett-Grundöl enthält mindestens Syntheseöl vom Polyalphaolefintyp oder vom Diphenylethertyp. Ein solches Schmierfett-Grundöl kann entweder aus Syntheseöl vom Polyalphaolefintyp allein oder vom Diphenylethertyp allein bestehen, es kann ein Gemisch aus beiden Syntheseölen sein, oder es kann ein Gemisch sein, das hauptsächlich mindestens ein Syntheseöl vom Polyalphaolefintyp oder vom Diphenylethertyp aufweist und Mineralöl oder das Ether-Syntheseöl enthält.
Beispiele des anderen Syntheseöls umfassen bekannte Syntheseöle wie solche vom Polybutentyp, vom Polyalkylenglykoltyp, vom Polyolestertyp, vom Diestertyp, vom Silicontyp und vom Polyphenylethertyp, die von dem Diphenylether-Syntheseöl verschieden sind. Der Gehalt an Mineralöl oder an dem anderen Syntheseöl kann ungefähr der gleiche wie bei herkömmlichem Schmierfett sein, das hauptsächlich aus einem Syntheseöl vom Polyalphaolefintyp oder einem Diphenylethertyp besteht. Insbesondere wird bevorzugt, daß die Menge des anderen Syntheseöls annähernd nicht größer als 30 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Grundöls, ist.
Als Polyalphaolefin-Syntheseöl können Syntheseöle eingesetzt werden, die als Rohstoff verschiedene Arten von Olefin aufweisen und verschiedene Polymerisationsgrade haben. Aus diesen wird ein geeignetes Öl ausgewählt, dessen Viskositätskoeffizient an die Betriebsbedingungen (insbesondere die Betriebstemperatur) anpaßbar ist.
Als Diphenylether-Syntheseöl können Syntheseöle mit verschiedenen Molekulargewichten eingesetzt werden. Aus ihnen wird ein geeignetes Öl ausgewählt, dessen Viskositätskoeffizient an die Betriebsbedingungen (insbesondere die Betriebstemperatur) anpaßbar ist.
Als Verdickungsmittel werden Verdickungsmittel vom Diharnstofftyp eingesetzt.
Das Diharnstoff-Verdickungsmittel ist das Reaktionsprodukt aus 4,4-Diphenylmethandiisocyanat, Alkylphenylamin, bei dem die Zahl der Kohlenstoffatome in dem Alkylanteil von p-Dodecylanilin oder dergleichen 8 bis 16 ist, und Cyclohexylamin ist, oder das Reaktionsprodukt aus 4,4'-Diphenylmethan-diisocyanat, Stearylamin und Oleylamin.
Es wird durch Umsetzen einer Diisocyanatverbindung (7) mit Aminverbindungen (8) und (9) gemäß den folgenden Reaktionsgleichungen erzeugt:
Es wird bevorzugt, daß die Reaktion mit Schmierfett-Grundöl durchgeführt wird. Das ermöglicht den Erhalt eines Reaktionsprodukts hoher Gleichförmigkeit. Insbesondere werden die Diisocyanatverbindung (7) und die Aminverbindungen (8) und (9) gesondert in dem Schmierfett-Grundöl gelöst, um eine Diisocyanatlösung bzw. eine Armlösung zu erhalten. Eine dieser Lösungen wird der anderen Lösung allmählich zugesetzt, so daß die Diisocyanatverbindung (7) mit den Aminverbindungen (8) und (9) reagiert unter Bildung einer Diharnstoffverbindung. Alternativ werden die Aminverbindungen (8) und (9) in dem Schmierfett-Grundöl gelöst, um zwei Arten von Aminlösungen herzustellen. Die Aminlösungen werden mit der Diisocyanatlösung vermischt, um eine Diharnstoffverbindung zu ergeben.
Nach Erhitzen der Reaktionslösung unter Rühren wird die Temperatur auf ca. 130 bis 210°C, bevorzugt 140 bis 190°C gebracht und für ca. 15 bis 40 min dort gehalten und dann auf nicht mehr als 120°C, bevorzugt auf Raumtemperatur, abgekühlt. Dann erfolgt Kneten unter Verwendung eines Homogenisators, einer Dreistufenwalze oder dergleichen, um eine Schmierfettzusammensetzung zu erhalten, in der die gebildete Diharnstoffverbindung gleichmäßig in dem Schmierfett-Grundöl verteilt ist.
Es wird bevorzugt, daß Additive, wie z. B. ein Antiverschleiß-Zusatz nach Beendigung der Reaktion zugesetzt werden, während eine Komponente, die die Reaktion zwischen der Diisocyanatverbindung (7) und den Aminverbindungen (8) und (9) nicht stört, einer der Lösungen vor der Reaktion zugesetzt werden kann.
Das Diharnstoff-Verdickungsmittel umfaßt, wie bereits ausgeführt, ein Reaktionsprodukt aus 4,4-Diphenylmethandiisocyanat, Alkylphenylamin, bei dem die Zahl der Kohlenstoffatome in dem Alkylanteil von p-Dodecylanilin oder dergleichen 8 bis 16 ist, und Cyclohexylamin, sowie ein Reaktionsprodukt aus 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, Stearylamin und Oleylamin. Bei dem erstgenannten Reaktionsprodukt erfolgt insbesondere keine rasche Erweichung unter Hochtemperaturbedingungen und keine Streuung in Faserform bei Hochdrehzahlbetrieb, so daß es im vorliegenden Fall am besten geeignet ist, da es unter den Betriebsbedingungen, wie z. B. Hochtemperatur und Hochdrehzahl Langzeitstabilität hat (siehe die JP 6155496 ).
Der Gehalt an Harnstoff-Verdickungsmittel unterliegt bei der Erfindung keinen besonderen Einschränkungen. Es ist zwar möglich, den Gehalt in Abhängigkeit beispielsweise von den Einsatzbedingungen des Schmierfetts geeignet zu ändern, aber der Gehalt, bezogen auf 100 Gewichtsteile Grundöl, liegt normalerweise im Bereich von 0,3 bis 30 Gewichtsteilen.
Dem erfindungsgemäßen Schmierfett für ein Wälzlager können bekannte Additive wie ein Antioxidans, ein Rostschutzmittel und ein Hochdruckwirkstoff bzw. Extremdruck-Additiv wie Kaliumborat etwa im gleichen Mischungsverhältnis wie bei dem herkömmlichen Schmierfett zugesetzt werden.
Das mit Schmierfett abgedichtete Wälzlager wird durch Kapselung des Wälzlagerschmierfetts erhalten. Die Wälzlagerart ist nicht speziell begrenzt, und die Konstruktion der Erfindung ist bei herkömmlichen Wälzlagern verschiedener Typen anwendbar. Die zum Abdichten eines Wälzlagers erforderliche Schmierfettmenge kann zwar in Abhängigkeit von Form, Größe oder dergleichen des Wälzlagers jeweils geeignet geändert werden, sie ist aber etwa gleich wie im herkömmlichen Fall.
BEISPIELE
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele weiter erläutert.
Beispiel 1
128 g p-Dodecylanilin und 50 g Cyclohexylamin, die als Aminkomponenten vorgesehen waren, wurden mit 850 g Polyalphaolefin (Viskositätskoeffizient 8 mm²/s bei 100°C) als Schmierfett-Grundöl vermischt. Das Gemisch wurde unter Rühren auf 100°C erhitzt, um eine Aminlösung herzustellen.
Außer der Aminlösung wurden 122 g 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat als eine Isocyanatkomponente mit 850 g Polyalphaolefin wie oben beschrieben vermischt. Das Gemisch wurde unter Rühren auf 100°C erhitzt, um eine Isocyanatlösung herzustellen.
Die Aminlösung wurde unter Rühren allmählich der Isocyanatlösung zugesetzt, um die Aminverbindung mit der Isocyanatverbindung umzusetzen und dadurch eine Diharnstoffverbindung in Polyalphaolefin zu bilden.
Um die so gebildete Diharnstoffverbindung gleichförmig in dem Polyalphaolefin zu verteilen, wurde die Reaktionslösung unter Rühren auf 150°C erhitzt und für 15 bis 40 min auf dieser Temperatur gehalten und dann auf Raumtemperatur abgekühlt.
40 g Antimondithiocarbamat, in dem sowohl R¹ als auch R² der obigen allgemeinen Formel (1) Alkylgruppen sind ["VANLUBE 73" (Handelsname) von R. T. Vanderbilt Company, Inc.], 40 g eines Antioxidans vom Amintyp und 40 g eines Rostschutzmittels wurden unter Bewegen der Reaktionslösung zugegeben, dann unter Anwendung einer Dreistufenwalze behandelt, um ein Schmierfett für ein Wälzlager herzustellen.
Beispiel 2
Wälzlagerschmierfett wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch die Menge des Antimondithiocarbamats 2 g betrug.
Beispiel 3 (nicht erfindungsgemäß)
Wälzlagerschmierfett wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei aber Antimondithiocarbamat durch 40 g Molybdändithiocarbamat ersetzt wurde, in dem sowohl R⁵ als auch R⁶ der obigen allgemeinen Formel (3) Alkylgruppen waren ["MOLYVAN A" (Handelsname) von R. T. Vanderbilt Company, Inc.].
Beispiel 4 (nicht erfindungsgemäß)
Wälzlagerschmierfett wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch das Polyalphaolefin durch die gleiche Menge Alkyldiphenylether (Viskositätskoeffizient 12 mm²/s bei 100°C) und das Antimondithiocarbamat durch 40 g Molybdändithiophosphat ersetzt wurde, bei dem sowohl R⁷ als auch R⁸ der obigen allgemeinen Formel (4) Alkylgruppen sind ["MOLYVAN L" (Handelsname) von R. T. Vanderbilt Company, Inc.].
Beispiel 5
Wälzlagerschmierfett wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch als Aminkomponenten 153 g Stearylamin und 51 g Oleylamin eingesetzt wurden und die Menge des 4,4'-Diphenylmethandiisocyanats, das als Isocyanatkomponente diente, 96 g war.
Beispiel 6
Wälzlagerschmierfett wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch Polyalphaolefin durch die gleiche Menge Alkyldiphenylether (Viskositätskoeffizient 12 mm²/s bei 100°C) ersetzt wurde.
Beispiel 7 (nicht erfindungsgemäß)
Wälzlagerschmierfett wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 6 hergestellt, wobei aber Antimondithiocarbamat durch 40 g Molybdändithiocarbamat ersetzt wurde, das dem in Beispiel 3 verwendeten entspricht.
Beispiel 8 (nicht erfindungsgemäß)
Wälzlagerschmierfett wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 6 hergestellt, wobei aber Antimondithiocarbamat durch 20 g Molybdändithiocarbamat, das dem in Beispiel 3 eingesetzten entspricht, und 20 g Molybdändithiophosphat, das dem in Beispiel 4 eingesetzten entspricht, ersetzt wurde.
Vergleichsbeispiel 1
Wälzlagerschmierfett wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei aber kein Antimondithiocarbamat eingesetzt wurde.
Vergleichsbeispiel 2
Wälzlagerschmierfett wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei aber Antimondithiocarbamat durch 40 g Zinkdithiocarbamat gemäß der allgemeinen Strukturformel (5) ["VANLUBE AZ" (Handelsname) von R. T. Vanderbilt Company, Inc.] ersetzt wurde.
Vergleichsbeispiel 3
Wälzlagerschmierfett wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei aber Antimondithiocarbamat durch 40 g Kaliumborat ersetzt wurde.
Die Walkpenetration von Schmierfett für ein Wälzlager wurde bei jedem der Beispiele und Vergleichsbeispiele entsprechend einem Walkpenetrations-Meßverfahren nach JIS K 2220 "Schmierfett" gemessen. Die Ergebnisse für die Beispiele sind in den Tabellen 1 und 2 und die Ergebnisse für die Vergleichsbeispiele in der Tabelle 3 angegeben.
Ferner wurden je 2 g Wälzlagerschmierfett von jedem der Beispiele und Vergleichsbeispiele in einem doppelschaligen Radialwälzlager (Lagerbezeichnung 6303ZZ) gekapselt und anschließend die folgenden Tests durchgeführt. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 1 bis 3 angegeben.
Messung des Traktionskoeffizienten
Der Traktionskoeffizient wurde gemessen unter Verwendung einer Vierzylinder-Walzreibungsprüfmaschine unter Testbedingungen wie etwa einer Belastung von 1,23 kN, einer Drehzahl von 1500 U/min und einem Schlupffaktor von 1%.
Messung der Lagerlebensdauer
Ein Radialwälzlager, in dem Lagerschmierfett gekapselt ist, wurde unter Hochdrehzahl- und Hochlastbedingungen für 1000 h gefahren, um die Zeit bis zur Ablösung einer Oberflächenschicht des Innen- oder Außenrings unter Beschädigung des Lagers zu messen. Die Messungen wurden viermal durchgeführt, wobei vier Radialwälzlager pro Probe verwendet wurden.
Fahrbedingungen:

Drehzahl: 18000 U/min
Radiallast: 250 kg
Temperatur: 90°C
Nennlast C: 13,5 kN

Die Abkürzungen in den entsprechenden Spalten der nachstehenden Tabellen 1 bis 3 betreffen die folgenden Verbindungen:

PAO:: Polyalphaolefin
ADE:: Alkyldiphenylether
MDI:: 4,4'-Diphenylmethandiisocyannat
PDA:: p-Dodecylanilin
CHA:: Cyclohexalamin
StA:: Stearylamin
OrA:: Oleylamin
SbDTC:: Antimondithiocarbamat
MoDTC:: Molybdändithiocarbamat
MoDTP:: Molybdändithiophosphat
ZnDTC:: Zinkdithiocarbamat
KBR:: Kaliumborat

Wie die Ergebnisse der Tabellen 1–3 zeigen, wurden sämtliche Lager, in denen das Schmierfett des Vergleichsbeispiels 1, das weder eine organische Antimonverbindung noch eine organische Molybdänverbindung enthielt, das Schmierfett des Vergleichsbeispiels 2, das Zinkdithiocarbamat, das eine organische Zinkverbindung ist, enthielt, und das Schmierfett des Vergleichsbeispiels 3, das Kaliumborat enthielt, gekapselt waren, innerhalb einer sehr kurzen Zeit beschädigt. Dagegen wurden die Lager, die die Schmierfette der Beispiele 1 bis 5 enthielten, über einen Zeitraum von 1000 h nicht beschädigt.
Ein Vergleich zwischen den Beispielen 1, 2 und 5 sowie den Vergleichsbeispielen 1 bis 3, die jeweils das gleiche Polyalphaolefin als Schmierfett-Grundöl verwenden, zeigt, daß der Traktionskoeffizient verringert werden kann, indem die organische Antimonverbindung zugefügt wird.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß die organische Antimonverbindung mit einem den Innenring und den Außenring des Lagers und einen Wälzkörper bildenden Metall reagiert und so eine Verbindungsschicht bildet, die zur Herabsetzung einer in der Tangentialrichtung auf eine Lauffläche der Lagerringe und eine Oberfläche des Wälzkörpers wirkenden Kraft beiträgt.
Ferner zeigt ein Vergleich zwischen den Beispielen 1 und 2, bei denen das gleiche Antimondithiocarbamat zugegeben ist, daß es nicht so sehr die Lebensdauer des Lagers selber ist, die beeinträchtigt wird, obwohl eine leichte Änderung des Traktionskoeffizienten in Abhängigkeit von der Menge auftritt.
Ein Vergleich zwischen den Beispielen 1 und 5, denen die gleiche Menge Antimondithiocarbamat zugefügt wird, zeigt, daß beide Lagerschmierfette etwa die gleichen Eigenschaften haben, und zwar ungeachtet der Art des Harnstoff-Verdickungsmittels.
Ferner zeigen die Ergebnisse für die Beispiele 1 und 3 (nicht erfindungsgemäß), daß dann, wenn Antimondithiocarbamat durch die gleiche Menge Molybdändithiocarbamat ersetzt wird, beide Lagerschmierfette etwa die gleichen Eigenschaften haben.
Die Ergebnisse für Beispiel 4 (nicht erfindungsgemäß) bestätigen ferner, daß die Standzeit des Lagers durch die Zugabe der organischen Molybdänverbindung ungeachtet der Art von Schmierfett-Grundöl verlängert wird.

Claims

Schmierfett für ein Wälzlager, das Folgendes aufweist: (i) ein Schmierfett-Grundöl, das zumindest Syntheseöl vom Polyalphaolefintyp oder Syntheseöl vom Diphenylethertyp enthält, (ii) ein Diharnstoff-Verdickungsmittel, wobei das Diharnstoff-Verdickungsmittel das Reaktionsprodukt aus 4,4-Diphenylmethandiisocyanat, Alkylphenylamin, bei dem die Zahl der Kohlenstoffatome in dem Alky- lanteil von p-Dodecylanilin oder dergleichen 8 bis 16 ist, und Cyclohexylamin ist, oder das Reaktionsprodukt aus 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, Stearylamin und Oleylamin ist, und (iii) eine Antimondithiocarbamat-Verbindung der allgemeinen Formel (1)
wobei R¹ und R² gleich oder verschieden, ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe oder eine Arylgruppe sind.
Schmierfett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Diharnstoff-Verdickungsmittel synthetisch hergestellt ist durch 11 Umsetzen von 1 mol einer Diisocyanatverbindung mit 2 mol der Amin- verbindungen, in dem Schmierfett-Grundöl.
Schmierfett nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Syntheseöl vom Polyalphaolefintyp Polyalphaolefin ist.
Schmierfett nach einen der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Syntheseöl vom Diphenylethertyp Alkyldiphenylether ist.
Schmierfett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antimondithiocarbamat-Verbindung in einem Bereich von 0,1 bis 5,0 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge des Schmierfett-Grundöls und des Verdickungsmittels, enthalten ist.
Schmierfett nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Diharnstoff-Verdickungsmittel in einem Bereich von 0,3 bis 30 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile Grundöl, enthalten ist.
Verwendung eines Schmierfettes zum Abdichten von Wälzlagern, dadurch gekennzeichnet, daß das Schmierfett folgendes aufweist: (i) ein Schmierfett-Grundöl, das zumindest Syntheseöl vom Polyalphaolefintyp oder Syntheseöl vom Diphenylethertyp enthält, (ii) ein Diharnstoff-Verdickungsmittel, wobei das Diharnstoff-Verdickungsmittel das Reaktionsprodukt aus 4,4-Diphenylmethan-diisocyanat, Alkylphenylamin, bei dem die Zahl der Kohlenstoffatome in dem Alkylanteil von p-Dodecylanilin oder dergleichen 8 bis 16 ist, und Cyclohexylamin ist, oder das Reaktionsprodukt aus 4, 4'-Diphenylmethandiisocyanat, Stearylamin und Oleylamin ist, und (iii) eine Antimondithiocarbamat-Verbindung der allgemeinen Formel (1)
wobei R¹ und R² gleich oder verschieden, ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe oder eine Arylgruppe sind.