DE4361A - Zerlegbarer Grude-Kochofen aus Thon - Google Patents

Zerlegbarer Grude-Kochofen aus Thon

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DE4361A
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SACHSSE & CO. in Halle a./S

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Description

1878.
'%y--: "■■:;,·' SACHSSE & CO. in HALLE λ. S. ΐ ί Z ö:r* Ι e gbarer Grude - K ο c h ρ fen : aus T h ο n.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. 'Mai 1878 ab.
Die Kochöfen,' welche den Gegenstand ,der vorliegenden Erfindung bilden, sind für ein-'bis jetzt noch wenig bekanntes Heizmaterial, die sogenannte »Grude« bestimmt. Diese Grude ist der Rückstand der in Retorten abgeschweelten Braunkohle, welche durch die Destillation alle Theer- und Schwefelbestandtheile verloren hat, so dafs dieser Rückstand fast nur noch aus reinem Kohlenstoffe und den erdigen Bestandteilen der Braunkohle besteht, daher ohne merkbaren Geruch zu reiner Kohlensäure verbrennt. Dieses Brennmaterial wird, nachdem es aus der heifsen Retorte herausgezogen, in Wasser abgelöscht und so durch dieses Schlemmen möglichst reiner Koks erhalten.
Diese Grude bietet deshalb ein vorzügliches Brennmaterial für Küchenheizzwecke, weil es unter Erzeugung beträchtlicher zum Kochen eben geeigneter Hitze dauernd fortglimmt, ohne stundenlang irgend welcher Aufsicht zu bedürfen, da auch die Entwickelung übermäfsiger, den Speisen schädlicher Hitze kaum zu befürchten ist.
Diese Grude, welche auch sehr billig ist, fand bisher nur beschränke Anwendung selbst in denjenigen Gegenden, wo sie producirt wurde, weil die Construction der bisherigen Feuerungsanlagen dazu nicht geeignet war.
Der neue Grudekochofen besteht im wesentlichen aus sechs Thonkachelplatten, welche zusammengesetzt einen; Würfel bilden und sich selbst durch geeignet angebrachte Rippen zusammenhalten, indem Ober- und Unterplatte mit entsprechenden Randrippen über die Seitenplatten hinweggreifen und dieselben zusammenhalten.
Solcher Würfel können - auch mehrere über einander gesetzt angeordnet werden, indem man die Deckplatten der oder des unteren Würfels wegläfst und das Zusammenhalten der Seitenplatten durch eine durchbrochene Platte bewirkt, welche an den vier Kanten je eine nach oben und unten hervorstehende Leiste zum Zusammenhalten der senkrechten Platten trägt.
Nachdem so die Aufsenwände des Ofens, aus Thonkacheln bestehend, zusammengesetzt und theils durch die Deckplatte, theils durch die angeführten Randrippen zusammengehalten werden, schreiten wir zur Beschreibung der inneren Einrichtung.
Es haben zwei gegenüberstehende Seitenplatten des unteren Würfels nicht weit über dem Fufsboden zwei nach innen hervorstehende Leisten, auf welche der Rost aufgelegt werden kann. Dieser Rost besteht aus schmiedeisernen Rundstäben, welche an den Enden flach geschlagen sind und mit diesen flach geschlagenen Enden auf Bandeisen festgenietet sind. Die. Gröfse des Rostes ist entsprechend der lichten Fläche des Ofens. Die Vorderwand enthält entsprechend der Gröfse des Ofens eine Thür, die zum Verschlüsse der Oeffnung dient, welche zur Bedienung bezw. Benutzung des Ofens nöthig ist. Unter dieser Thür befindet sich noch eine Klappe, welche zwei breite Oeffnungen deckt und dazu bestimmt ist, die Zuführung der Luft zu den Braunkohlenkoks zu regeln und dadurch die Verbrennung zu beschleunigen oder zu verlangsamen.
Die Rückplatte sowie beide Seitenwandplatten tragen je eine kreisrunde ungefähr 10 cm breite Oeffnung, welche vielleicht 5 cm oberhalb des Rostes liegt. Die eine dieser Oeffnungen wird benutzt, um den Ofen je nach seiner Stellung zum Kamin mit diesem in Verbindung zu bringen, während die übrigen, nicht geeigneten, einfach verstopft werden. .--
Die Regiilirung des Luftzuges geschieht hierbei durch einige oberhalb des Rostes in der Vorderplatte angebrachte Oeffnungen, welche durch eine Anzahl Eisenklötze, die zusammen an einer Lenkstange angebracht sind, mehr oder weniger verdeckt werden können, je nachdem man mit Hülfe dieser Lenkstange die Eisenklötze den Oeffnungen mehr oder weniger nähert bezw. ganz vor dieselben setzt.
Eine weitere Modification dieses Ofens besteht darin, dafs unterhalb des Rostes ein schmiedeiserner, aus Blech hergestellter Kasten eingeschoben werden kann, welcher zur Aufnahme der Braunkohlenkoks dient. Dieser Kasten dient dann gleichzeitig auch zurRegulirung des Luftzuges, je nachdem man ihn mehr oder weniger heraus- oder hineinschiebt, also die Oeffnung zur Einführung desselben mehr oder weniger verschliefst.
Wir finden einen derartigen Ofen auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt. In derselben ist:
Fig. ι eine perspektivische Ansicht eines ejhetagigen Ofens dieser jßönstruction. ".-.'.
Fig. 2 zeigt eine perspectivische Ansicht eines zweietagigen Ofens dieser Construction.
Fig. 3 zeigt einen senkrechten Mittelschnitt., durch den zweietagigen" Öfen .in de^ Richtiingr der Linie a-b von Fig. 2". ■~y::-j.-^:/r&£·?'?''!**:'·:^-
Fig. 4 zeigt einen Horizpntalscliiiiit ..-JrJ-".der Richtung der Linie e-f. von.Eig.'2Vv'\ Avώ.;·..- ■■''
Fig. 5 zeigt einen senkrechten Durchschnitt durch Fig. 2, jedoch in einer zum Schnitt Fig. 3 senkrechten Richtung. - ',,. : '-.■-.. .
Fig. 6 zeigt im Detail die .Regulirangsvorrichtung für den Luftzug. ■ :,
Fig. 7 zeigt die Thür,
Fig. 8 den Rost,
Fig. 9 die durchbrochene Zwischenplatte für zweietagige Oefen.
Fig. 10 zeigt eine perspectivische Ansicht eines Ofens mit besonderem Behälter für die Braunkohlenkoks,
Fig. 11 einen senkrechten Querschnitt in der Richtung der Linie al-bx von Fig. 10 und
Fig. 13 einen Schnitt in der Richtung der Linie C^-D1 von Fig. 10, während
Fig. 12 einen Horizontalschnitt desselben Ofens giebt.
Fig. 14 und 15 zeigen Details der Thür bezw. des Rostes, aufserdem ist die Gestalt der einzelnen Thonkacheln in besonderen Detailfiguren genau auf der Zeichnung erläutert.
Gleiche Buchstaben bezeichnen in allen Figuren auch gleiche Theile.
Wir sehen in Fig. 1 bis 9 den ein- bezw. zweietagigen Grudekochofen mit regulirbarer Luftzuführung. Der Ofen Fig. 1 besteht aus den sechs gebrannten Thonplatten, nämlich zwei Platten A, eine B, zwei C und eine D und der zweietagige Ofen Fig. 2 besteht aus den zehn gebrannten Thonplatten zwei A, eine B, zwei C, eine D, eine B1, zwei C, eine D1. Es wird beim Zusammenstellen die Bodenplatte A so gelegt, dafs die daran befindlichen Randrippen nach oben stehen. Auf die innere Fläche werden die Rückwand B und die beiden Seitenwände zwei C und die Vorderwand JD aufgestellt und hierauf die Deckplatte A derart aufgelegt, dafs die daran befindlichen Randrippen die vier Wände B, zwei C1 D umfassen und dadurch zusammenhalten. In gleicher Weise werden unter Benutzung der durchbrochenen Platte von Fig. 9 die zweietagigen Oefen zusammengesetzt.
Wir sehen ferner bei H einen Rost eingesetzt, auf welchen Töpfe gestellt werden können; er besteht aus starken, runden Eisenstäben, welche etwa 3 cm von einander entfernt liegen, und lagert mit dem Bandeisen, auf welches die Stäbe genietet sind, auf den hervorstehenden Randrippen der Vorder- und Hinterplatte.
Die Flügelthür F dient zum Verschlufs der Oeffnungen für die Bedienung bezw. Benutzung
.7. ■ .-UotKr diesel fhur befindet sich die Klappe. 'Gy- w.elche in Fig. 6 irii Detail dargestellt' isi,_ Dieselbe deckt, wie aus, der Zeichnung zu ersehen ist, hier zwei längliche Schlitze in der ,. Vorderw.änd, welche ., zur ' Luftzuführung diesen; Ad durqh ,Nähern bezw-.'Entfernen derselben., ,van diesen-;-©effiitfngen.bfezw. Vorstellen ■vor^dieselben kann i-rnäü die-.'Lüftzuführung zur • Orude reguliren oder^ganz;. abschneiden.
'. In der Rückwand wie:;;in .jeder Seitenwand befindet sich eine kreisrunde .Peffnung von etwa 10 cm Durchmesser, die-von der Verstärkung, welche zum-Jragen de^ Rostes bestimmt ist, etwa 5 emientfernt ist. Dasjenige dieser Löcher, wfelches je nach der Lage des Ofens zum Kamin am bequemsten liegt, wird zur Verbindung des Ofens mit dem Kamin benutzt, die anderen dagegen verstopft.
Die Befestigung der Flügelthüren und Regulirklappen mit den Thonvorderplattenwänden D und D' geschieht durch Schrauben und Muttern.
Der in Fig. 10 bis 15 nebst Detailfiguren dargestellte Grudekochofen unterscheidet sich von dem ersteren durch den Kasten G' zur Aufnahme der Grude und da dieser gleichzeitig auch zur Regulirung des Luftzuges dient, indem man ihn etwas mehr oder weniger herauszieht, so ist bei dieser Construction die Regulirungsvorrichtung G entbehrlich und fortgelassen. Auch sind an den Thüren unten kleine verstellbare Klappen ζ ζ angeordnet, um den Luftzug von oben auf die Grude (um die Glut nach unten fortzupflanzen) zu leiten.
Nach erfolgter Aufstellung des Ofens wird derselbe in folgender Weise zum Heizen vorbereitet.
Auf den Boden des Ofens wird ca. 3 cm hoch todte Asche geschüttet und hierauf ca. 2 cm hoch Braunkohlenkoks, dann wird der Rost auf die vorstehende Verstärkung der Vorder- und Rückwand aufgelegt und nach Belieben Töpfe mit Wasser etc. darauf gestellt. Durch den Rost hindurch schüttet man vorn in der ganzen Länge der beiden Luftzuführungsöffnungen recht lebhaft glühende Braunkohle (auch kann man an deren Stelle einzelne Stücke Prefskohle verwenden), schliefst hierauf die Flügelthüren und öffnet die Regulirklappe ein wenig, so dafs durch die beiden Oeffnungen von oben herab der Luftzug auf die glühenden Kohlen streicht, wodurch allmälig die darunter liegenden Kokstheilchen entzündet werden.
Sobald die Koks zu glühen anfangen, streut man einige Koks dünn darüber, wodurch nach einiger Zeit, vorausgesetst, dafs ein Luftzug durch den Schornstein wirklich stattfindet, die Koks in der Nähe der Thür glühend werden. Hat sich die Glut ein Stück in den Ofen hinein fortgepflanzt, so darf man, jedoch nur wenig, dieselben aus einander schüren und dünn Koks aufstreuen, um die Glut auf diese Weise schneller auf die ganze Fläche zu vertheilen.
Das Aufstauen der Koks wiederholt "man wahrend des ^Kochens im Laufe des Voi mittags nach Bedürfnis zwei bis drei mal und kann dasselbe "'zwischen den Topfen hindurch geschehen.
Die weitere Behandlung ist wie immer bei Grudefeuerung, welche den grpfsen Voitheilhat, dafs man stundenlang, ja tagelang, vom Abend bis Moigen und vom Morgen bis Abend AVassei oder dergleichen in ihr kochend erhalten kann, oKhe dafs sie irgend,-^welcher Aufsicht bedurfte/ :. . ; 'Y'·
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Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Construction eines transportablen, zerlegbaien Grudekochofens aus den verschiedenen, mit dem nothigen Eisenzeug combinirten Thonplatten ^bestehend, emetagig wie mehretagig, mit rcgulii barer Verbrennnug, wie oben beschiieben und in der beiliegenden Zeichnung dargestellt ist
    Hierzu I Blatt Zeichnungen.

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