DE4331142C2 - Verfahren zur Regelung der Temperatur eines Innenraums, insbesondere für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Verfahren zur Regelung der Temperatur eines Innenraums, insbesondere für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Regelung der
Temperatur eines Innenraums, insbesondere für ein Kraftfahr
zeug, nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein derartiges Verfahren ist in Form einer Heizungsregelung für
den Innenraum eines Kraftfahrzeuges aus der DE 41 23 882 A1 be
kannt. Bei diesem Anwendungsfall bildet Luft, die von außen ei
nem Wärmetauscher zugeführt und von dort in den Fahrzeuginnen
raum geblasen wird, gleichzeitig das Innenraummedium und das
auf den Innenraum thermisch einwirkende Medium. Ein innerer Re
gelkreis stellt die Temperatur der eingeblasenen Luft nach Vor
gabe einer Einblasluft-Solltemperatur ein. Diese Einblasluft-
Solltemperatur wird ihrerseits als Stellgröße eines äußeren Re
gelkreises gewonnen, dessen Führungsgröße durch die benutzersei
tig eingestellte Innenraum-Solltemperatur gegeben ist. Bei
kleinen Innenraumtemperatur-Regelabweichungen erfolgt die Er
mittlung der Stellgröße des äußeren Regelkreises normalerweise
mittels einer PI-Regelung, wobei der I-Anteil vorteilhaft für
die Erzielung einer verschwindenden Regelabweichung sorgt. Bei
hohen Regelabweichungen, z. B. aufgrund zurückgehender Störgrö
ßeneinflüsse, wie beispielsweise sinkende Außentemperatur nach
vorheriger starker Sonneneinstrahlung, reagiert die PI-Regelung
jedoch nicht so schnell, wie dies erwünscht ist. Das bekannte
Verfahren sieht daher vor, bei einer zu hohen Regelabweichung
des äußeren Regelkreises in wenigstens einer Richtung ab einem
vorgegebenen Grenzwert die Regelung auf eine reine P-Regelung
umzuschalten.
Aus der DE 36 10 962 C2 ist es bekannt, zur Regelung der Innen
raumtemperatur, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, die Tempera
tur der einströmenden Luft mittels eines entsprechenden Tempe
ratursensors zu erfassen und abhängig von der Regelabweichung
der Innenraumtemperatur zu bewerten.
Aus der DE 34 25 445 A1 ist es bekannt, zur Temperaturregelung
mittels eines Mischventilthermostaten einen inneren, auf das
Mischventil als Stellorgan einwirkenden Regelkreis sowie einen
vorgelagerten äußeren Regelkreis mit einem Temperaturregler
vorzusehen, wobei der Temperaturregler ein PI-Regler sein kann
und mit seinem Stellgrößensignal das Führungsgrößensignal für
den inneren Regelkreis erzeugt.
In der Offenlegungsschrift DE 31 21 031 A1 ist eine Vorrichtung
zur Regelung der Temperatur eines Heizkessels offenbart, die
einen PI-Regler und einen diesem parallel geschalteten Kompara
tor umfaßt. Solange in einer Anheizphase die Isttemperatur noch
unterhalb eines vorgebbaren Grenzwertes, der wiederum etwas
geringer als der vorgegebene Temperatursollwert ist, liegt,
gibt der Komparator ein Ausgangssignal ab, das zum einen den
PI-Regler ausgeschaltet hält und zum anderen als Stellsignal
zum Anheizen dient. Sobald die Isttemperatur den Grenzwert
überschreitet, schaltet der Komparator um und der PI-Regler
übernimmt die Temperaturregelung.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
eines Verfahrens der eingangs genannten Art zugrunde, durch das
im laufenden Regelbetrieb auftretende Regeldifferenzen zuver
lässig eliminiert und anfängliche größere Abweichungen vom
Regelgleichgewicht in einer Startphase schnellstmöglich verrin
gert werden können.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1 gelöst. Durch die Vorgabe des wenigstens
einen Startbetriebsgrenzwertes für einen für den anfänglichen
Regelsystemzustand repräsentativen Temperaturparameter, wie
z. B. die anfängliche Innenraumtemperatur-Regeldifferenz oder
die Kühlwassertemperatur einer Kraftfahrzeugheizungs- oder
-klimaanlage, wird festgelegt, wie weit dieser Startzustand
gerade noch vom angestrebten Regelgleichgewicht, d. h. vom Zu
stand im eingefahrenen Regelbetrieb, entfernt sein darf, um die
Regelung sofort mittels der PI-Regelung anzufahren. Ist der
Startzustand der Regelung hingegen weiter vom Regelgleichge
wicht entfernt als durch diesen Grenzwert vorgegeben, so wird
zuerst ein maximal gegenregelnder Regelungsbetrieb durchge
führt, und zwar durch Erzeugen einer passenden Offset-Solltem
peratur des Mediums mittels des äußeren Regelkreises. Denn die
ser Offset-Wert wirkt auf den inneren Regelkreis derart ein,
daß dieser einen zugehörigen Stellbereichsendwert einstellt und
damit die maximale Gegenregelung bewirkt. Unabhängig davon, wie
weit der anfängliche, startzustandsspezifische Temperaturpara
meter-Istwert von dem vorgegebenen Grenzwert auf der vom Regel
gleichgewicht abgewandten Seite entfernt liegt, wird auf diese
Weise dem anfänglichen Regelungleichgewicht sofort maximal ent
gegengewirkt, bis die Innenraumtemperatur-Regeldifferenz einen
des weiteren für diesen Zweck vorgegebenen Umschaltgrenzwert zu
kleinen Regelabweichungen hin überschreitet, wonach die weitere
Regelung im PI-Regelbetrieb erfolgt.
Das Verfahren kombiniert somit die im eingefahrenen Regelbe
trieb vorteilhafte PI-Regelung mit einem vom Startzustand der
Regelung abhängigen Startbetrieb in einer Anlaufphase, der bei
kleineren anfänglichen Abweichungen vom Regelgleichgewicht aus
einer sofortigen PI-Regelung, bei größeren anfänglichen Regel
abweichungen hingegen aus einem vorgeschalteten maximal gegen
regelnden Regelbetrieb besteht, mit dem sich in diesem Fall das
Regelgleichgewicht schneller erreichen läßt als bei sofortiger
Verwendung der PI-Regelung. Insbesondere kann damit großen
Regelabweichungen noch schneller entgegengewirkt werden, als
dies mit einer P-Regelung möglich ist. Das Verfahren bewirkt
außerdem, daß die Innenraumtemperatur unabhängig von der je
weils vorhandenen Temperatur des Außenraums, dem z. B. im Fall
einer Fahrzeug-Klimaanlage das Innenraummedium entnommen wird,
durch entsprechende Einstellung der Temperatur des einströmen
den Mediums immer auf die eingestellte Innenraum-Solltemperatur
eingeregelt wird. Dazu wird das Medium gegebenenfalls vor dem
Einströmen abgekühlt und/oder erwärmt. Durch die Verwendung der
PI-Regelung bei kleinen Regelabweichungen wird die genaue Er
reichung der Innenraum- Solltemperatur möglich, ohne daß hier
für zwingend ein Außentemperatursensor notwendig ist.
In Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 wird die Stell
größe des äußeren Regelkreises zeitverzögert dem inneren Regel
kreis als Führungsgröße zugeführt, wodurch die Regelung geeig
net an das zeitliche Temperaturänderungsverhalten des zu re
gelnden Systems, beispielsweise eines Fahrzeuginnenraums, an
paßbar ist, und unerwünscht starke Schwankungen der Temperatur
des einströmenden Mediums verhindert werden.
In einer Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 3 bestimmt
der äußere Regelkreis die Offset-Solltemperatur aus der Summe
des Temperatur-Istwertes des Mediums und einem vorwählbaren,
zeitunabhängigen Temperaturzusatzwert. Letzterer entspricht da
mit bis auf eine eventuelle geringfügige Modifikation durch die
zeitverzögerte Signalübermittlung zwischen äußerem und innerem
Regelkreis der Regeldifferenz für den inneren Regelkreis und
wird daher so vorgewählt, daß er dort zur Erzeugung eines der
Abweichung maximal entgegenwirkenden Stellgrößenbereichs-End
wertes führt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 4 wird
ein Startwert für eine sich an eine maximal gegenregelnde
Startphase nach Überschreiten des entsprechenden Umschaltgrenz
wertes anschließende PI-Regelung vorgegeben, bei der der Tem
peratur-Sollwert des Mediums laufend rekursiv aus dem bisheri
gen Sollwert sowie aus in vorangegangenen Schritten ermittelten
Innenraumtemperatur-Regelabweichungen berechnet wird, wobei
dieser Startwert als Summe aus dem Temperatur-Istwert des Medi
ums und einem vorwählbaren Temperaturzusatzwert gebildet wird.
Dies ermöglicht es, den vorwählbaren Zusatzwert systemabhängig
geeignet so vorzugeben, daß die Regelung mit maximaler Stell
größeneinwirkung nach der Grenzwertüberschreitung möglichst
stetig in die PI-Regelung übergeht, wobei insbesondere der Zu
satzwert gemäß Anspruch 5 außentemperaturabhängig vorwählbar
ist, so daß für beliebige Außentemperaturen jeweils nur ein un
merkliches Einschwingregelverhalten auftritt.
Eine Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 6 hat den Vor
teil, daß nach anfänglicher maximaler Gegenregelung durch die
volle vorhandene Heiz- oder Kühlleistung die PI-Regelung je
weils bei betragsmäßig genügend kleiner Innenraumtemperatur-
Regeldifferenz aktiviert wird.
In Ausgestaltung der Erfindung wird nach Anspruch 7 als für den
anfänglichen Regelsystemzustand repräsentativer Temperaturpara
meter die Innenraumtemperatur-Regeldifferenz herangezogen, wo
bei die vorgegebenen Startbetriebsgrenzwerte so gewählt sind,
daß der untere Startbetriebsgrenzwert kleiner als und der obere
Startbetriebsgrenzwert größer als jeder Umschaltgrenzwert ist.
Alternativ wird in Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 8
als für den anfänglichen Regelsystemzustand repräsentativer
Temperaturparameter die Kühlwassertemperatur einer Fahrzeug
heizungs- oder -klimaanlage herangezogen und der anfängliche
maximal gegenregelnde Betrieb dann aktiviert, wenn ein vorge
gebener Kühlwassertemperaturgrenzwert als Startbetriebsgrenzwert
unterschritten wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeich
nungen dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Anordnung zur Kraftfahr
zeug-Innenraumtemperaturregelung mit einem inneren
und einem äußeren Regelkreis,
Fig. 2 die Stellgrößen/Regeldifferenz-Kennlinie des inneren
Regelkreises und
Fig. 3 Meßkurven einer mit der Anordnung nach Fig. 1
durchgeführten Erwärmung des Kraftfahrzeuginnenraums.
Die in Fig. 1 gezeigte Regelungsanordnung zur Regelung der In
nenraumtemperatur eines Kraftfahrzeuges enthält eine äußere Re
geleinrichtung (1) als Kernstück eines äußeren Regelkreises so
wie eine innere Regeleinrichtung (2) als Kernstück eines inne
ren Regelkreises. Der äußeren Regeleinrichtung (1) ist ein Füh
rungsgrößeneinsteller (3) vorgeordnet, an dem die gewünschte
Fahrzeuginnenraum-Solltemperatur (Ts) vom Benutzer einstellbar
ist. Das die Fahrzeuginnenraum-Isttemperatur (Ti) charakteri
sierende Rückführgrößensignal wird der äußeren Regeleinrichtung
(1) von einem Innenraumtemperatursensor (4) zugeführt. Aus
diesem Temperatur-Istwert (Ti) und dem Temperatur-Sollwert (Ts)
bestimmt eine eingangsseitige Summierstufe der äußeren Re
geleinrichtung (1) die Regeldifferenz (dTi). Letztere wird
ebenso wie das Ausgangssignal eines weiteren Temperatursensors
(5) einer zentralen Reglereinheit (6) der äußeren Regeleinrich
tung (1) zugeführt.
Dieser weitere Temperatursensor (5) ist im Luftstrom (13) der
jenigen Luft angeordnet, die vom Wärmetauscher (10) einer zuge
hörigen Heizungsanlage in den Fahrzeuginnenraum mit der vom
Sensor (5) gemessenen Einblaslufttemperatur (Tb) einströmt und
das Medium zur Innentemperaturregelung darstellt. Der Wärmetau
scher (10) wird von einem Heißwasserkreislauf (11) erhitzt und
erwärmt seinerseits die von außerhalb des Fahrzeugs hereinströ
mende Luft (12) auf die Einblaslufttemperatur (Tb). Zur Regu
lierung dieser Temperatur ist im Wasserkreislauf (11) ein
durchflußsteuerndes Taktventil (9) angeordnet, wodurch der Wär
meübertrag vom Wasserkreislauf (11) auf den Luftstrom (12, 13)
mittels getakteter Durchflußsteuerung des Wasserkreislaufs (11)
einstellbar ist.
Aus der Innenraumtemperatur-Regeldifferenz (dTi) und der Ein
blasluft-Isttemperatur (Tb) gewinnt die zentrale Reglereinheit
(6) der äußeren Regeleinrichtung (1) ein Stellgrößensignal
(Tbs) das ein zeitverzögerndes PT₁-Glied (7) beaufschlagt. Das
Ausgangssignal (Tbsv) dieses Zeitverzögerungsgliedes (7) ist
dann als Führungsgröße der inneren Regeleinrichtung (2) zuge
führt. Als Regelgrößensignal dient der inneren Regeleinrichtung
(2) das Ausgangssignal des Einblasluft-Temperatursensors (5).
Eine eingangsseitige Summierstufe der inneren Regeleinrichtung
(2) bildet die Regeldifferenz (dTb=Tb-Tbsv) aus dem Einblas
lufttemperatur-Istwert (Tb) und dem zeitverzögert von der äu
ßeren Regeleinrichtung (1) führungsgrößenseitig der inneren
Regeleinrichtung (2) zugeführten Einblaslufttemperatur-Sollwert
(Tbsv). Diese Regeldifferenz (dTb) beaufschlagt wiederum eine
zentrale Reglereinheit (8) der inneren Regeleinrichtung (2),
die daraus in Verbindung mit einer systemspezifisch vorgegebe
nen Kennlinie, die in Fig. 2 genauer dargestellt ist, als
Stellgröße ein Taktsignal mit bestimmtem Taktverhältnis (TV)
zur Ansteuerung des Taktventils (9) erzeugt.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Kennlinie beträgt das Taktverhält
nis (TV) bei einer Einblaslufttemperatur-Regeldifferenz (dTb)
kleiner als -10 K 100%, d. h. daß das Taktventil (9) vollständig
geöffnet ist und folglich ein maximaler Wärmeübertrag auf die
Einblasluft vorliegt, wenn die Einblasluft-Isttemperatur (Tb)
um mehr als 10 K unter der vom äußeren Regelkreis vorgegebenen
Einblasluft-Solltemperatur (Tbsv) liegt. Von diesem Punkt der
Kennlinie bei -10 K aus fällt das Taktverhältnis bei ansteigen
der Einblaslufttemperatur-Regeldifferenz (dTb) zunächst stärker
und dann schwächer werdend stetig ab, bis es den Wert Null er
reicht, wenn diese Regeldifferenz (dTb) +10 K beträgt. In letz
terem Fall ist dann das Taktventil (9) vollständig geschlossen,
so daß der Wasserkreislauf (11) des Wärmetauschers (10) abge
sperrt ist und kein Wärmeübergang auf die Einblasluft mehr er
folgt. Selbstverständlich ist der Kennlinienverlauf systemspe
zifisch und beispielsweise auf den jeweils betrachteten Fahr
zeugtyp und die verwendete Heizungsanlage passend einzustellen.
Nachfolgend wird das von der Anordnung der Fig. 1 unter Verwen
dung der Kennlinie nach Fig. 2 durchgeführte Regelverfahren nä
her erläutert, wobei zuerst der Aufheizfall betrachtet wird.
Das Verhalten der Heizungsregelung nach einer Aktivierung der
selben, d. h. beispielsweise nach Einschalten der Zündung des
Kraftfahrzeugs, ist abhängig vom gemessenen Anfangswert der in
diesem Beispiel als für den anfänglichen Regelsystemzustand
repräsentativer Temperaturparameter gewählten Innenraumtempera
tur-Regeldifferenz (dTi), die die Differenz von Isttemperatur
wert abzüglich Solltemperaturwert angibt. Hierzu werden sowohl
ein unterer (dTiSGu) wie auch ein oberer Innenraumtemperatur-
Regeldifferenz-Startbetriebsgrenzwert (dTiSGu) vorgegeben, wo
bei die Grenzwerte in diesem Beispiel auf dTiSGu=-8 K sowie
dTiSGo=+2 K gesetzt sind.
Liegt die anfängliche Innenraumtemperatur-Regeldifferenz (dTi)
in dem durch diese beiden Startbetriebsgrenzwerte (dTiSGu,
dTiSGo) begrenzten Intervall, so wird dies von der zentralen
Reglereinheit (6) der äußeren Regeleinrichtung (1) als geringe
Abweichung vom Regelgleichgewicht interpretiert und sofort eine
PI-Regelung aktiviert, welche laufend iterativ die Einblasluft-
Solltemperatur (Tbs) nach der Rekursionsgleichung
Tbs(k)=Tbs(k-1)-V·dTi(k)-V·(t₀/tn-1)·dTi(k-1)
berechnet, wobei V ein proportionaler Verstärkungsfaktor, tn
eine systembedingte Reglerzeitkonstante, t₀ die Periodendauer
eines Regeltaktes, z. B. to=3s und k die Zahl der Iterations
schritte bezeichnen. Als Anfangswert (Tbs(0)) wird der anfäng
lich gemessene Einblaslufttemperatur-Istwert (Tb) gewählt, so
daß die Einblastemperatur-Regeldifferenz (dTb) anfangs auf Null
gesetzt ist. Die Regelung beginnt, wie aus Fig. 2 zu ersehen,
unter diesen Bedingungen mit einem Taktverhältnis (TV) von ca.
8% und nähert sich dann langsam dem gewünschten Innenraumtem
peratur-Sollwert. Alternativ kann als Anfangswert (Tbs(0)) auch
ein aus einem Speicher der zentralen Reglereinheit (6) der äu
ßeren Regeleinrichtung (1) ausgelesener Wert verwendet werden,
der dort zum Schluß eines vorangegangenen Regelungsbetriebs
abgespeichert wurde. Der weitere Regelungsbetrieb erfolgt eben
falls mit dieser PI-Regelung, und zwar auch dann, wenn durch
starke äußere Störgrößeneinflüsse, wie z. B. Sonneneinstrahlung,
die Innentemperatur-Regeldifferenz (dTi) kurzfristig in einen
Bereich außerhalb des durch die obigen Grenzwerte (dTiSGu,
dTiSGo) definierten Intervalls gerät.
Liegt die gemessene anfängliche Innenraumtemperatur-Regeldif
ferenz (dTi) unterhalb des unteren Startbetriebsgrenzwertes
dTiSGu=-8 K, d. h. die Innenraumanfangstemperatur (Ti) ist merk
lich zu gering, so wird zunächst von der zentralen Reglerein
heit (6) der äußeren Regeleinrichtung (1) nicht die PI-Regelung
aktiviert. Vielmehr erkennt diese zentrale Reglereinheit (6)
diesen Startzustand der Regelung als große Abweichung vom
angestrebten Regelgleichgewicht, d. h. vom eingefahrenen Regel
betrieb, und führt in einer Startphase einen maximal gegen
regelnden Betrieb in folgender Form durch. Die zentrale Regler
einheit (6) gibt einen Einblaslufttemperatur-Sollwert (Tbs) als
Offset-Wert der Form
Tbsoff=Tb+xSH
ab, wobei sie auf den ihr zu diesem Zweck vom entsprechenden
Sensor (5) zugeführten Einblaslufttemperatur-Istwert (Tb) zum
Zeitpunkt der Aktivierung der Regelung den zusätzlichen, zeit
unabhängig vorgegebenen Temperaturwert (xSH) hinzuaddiert. Aus
obiger Beziehung folgt, daß in diesem Startbetrieb bei anfäng
licher großer negativer Innenraumtemperatur-Regeldifferenz
(dTi) die Einblaslufttemperatur-Regeldifferenz (dTb) der inne
ren Regeleinrichtung (2) wegen der Beziehung dTb=Tb-Tbsv dem
negativen Wert dieses zeitunabhängigen Zusatztemperaturwertes
(xSH) voll bzw. unter Berücksichtigung der zeitverzögernden Zu
leitung des Einblaslufttemperatur- Sollwerts (Tbs) an die
innere Regeleinrichtung (2) jedenfalls annähernd entspricht.
Der Zusatzwert (xSH) läßt sich daher so vorwählen, daß zu jedem
Zeitpunkt sichergestellt ist, daß die Einblaslufttemperatur-
Regeldifferenz (dTb) unterhalb von -10 K liegt. Daraus folgt,
daß bei diesem Fall der anfänglichen Unterschreitung des unte
ren Startbetriebsgrenzwertes (dTiSGu) durch die Innenraumtem
peratur-Regeldifferenz (dTi) die Regelungsanlage das Taktventil
(9) in einer Startphase zu 100%, d. h. vollständig, geöffnet
hält. Der Wasserdurchfluß durch den Wärmetauscher (10) und da
mit der Wärmeübergang auf die in den Innenraum einzublasende
Luft (13) wird damit zunächst maximal gehalten. Dies bewirkt,
daß die Regelung schnellstmöglich versucht, den Bereich be
tragsmäßig kleiner Innenraumtemperatur-Regeldifferenzen wieder
zu erreichen. Dieser maximal gegenregelnde Startbetrieb wird
aufrecht erhalten, bis die Innenraumtemperatur-Regeldifferenz
(dTi) einen vorgegebenen unteren Innenraumtemperatur-Regeldif
ferenz-Umschaltgrenzwert (dTiGu) überschreitet, der auf
dTiGu=-1 K gesetzt ist. Die Aufheizphase gestaltet sich auf
diese Weise sehr kurz bei 100%iger Heizleistungsausnutzung. Da
die PI-Regelung in dieser Phase deaktiviert ist, ist diese Auf
heizphase nicht zeitdiskret und somit unabhängig von der Auf
heizgeschwindigkeit des Kühlwassers im Motor und anderen Zeit
konstanten des Fahrzeugs.
Sobald durch die maximale Wärmezufuhr die Innenraumtemperatur-
Regeldifferenz (dTi) den unteren Umschaltgrenzwert von -1 K
überschritten hat, wird zur Einblasluft-Sollwertbestimmung der
PI-Reglerteil der zentralen Reglereinheit (6) in der äußeren
Regeleinrichtung (1) aktiviert, der die Regelung ab diesem
Zeitpunkt gemäß der obigen Rekursionsformel als PI-Regelung
weiterführt. Als Startwert wird der PI-Regelung hierbei ein
anfänglicher Einblaslufttemperatur-Sollwert (Tbs(0)) gemäß der
Beziehung Tbs(0)=Tb+xOH zugeordnet. Hierbei ist der nunmehr zum
Einblaslufttemperatur-Istwert (Tb) hinzuaddierte Temperaturwert
(xOH) so gewählt, daß beim Umschalten auf die PI-Regelung die
Taktung des Ventils (9) mit dem passenden Taktverhältnis einge
leitet wird. Dies hängt von der herrschenden Außentemperatur
ab. Ist diese bekannt, z. B. über einen entsprechenden Außentem
peratursensor, so kann der Zusatzwert (xOH) davon abhängig
ausgelegt werden, wobei der Zusatzwert (xOH) um so größer ist,
je tiefer die Außentemperatur ist. Ist die Außentemperatur
nicht bekannt, bleibt die Regelung dennoch funktionsfähig. Der
Zusatzwert (xOH) wird dann auf eine bestimmte Außentemperatur
so ausgelegt, daß sich für diese ein optimaler Einschwingvor
gang ergibt. Bei abweichenden Außentemperaturen entstehen dann
zwar geringfügig unterschiedliche Einschwingvorgänge, diese
sind jedoch für die Fahrzeuginsassen kaum spürbar. Die einmal
aktivierte PI-Regelung wird auch dann weiter aufrechterhalten,
wenn aufgrund äußerer Störgrößeneinflüsse die Innenraumtempera
tur-Regeldifferenz (dTi) unter den unteren Umschaltgrenzwert
(dTiGu) absinkt, da die PI-Regelung eine solche Regeldifferenz
im laufenden Regelbetrieb im Gegensatz zum Startbetrieb, z. B.
bei Motorkaltstart, problemlos auszuregeln vermag.
Beim Ausschalten der Zündung kann der letzte, von der PI-Rege
lung berechnete Einblaslufttemperatur-Sollwert (Tbs) aus der
Rekursionsformel in einem Speicher der zentralen Reglereinheit
(6) abgespeichert werden. Bei einem anschließenden Warmstart
fall, in dem die PI-Regelung von Anfang an aktiviert wird, kann
dann dieser abgespeicherte Wert gemäß der oben angesprochenen
Alternative wieder als Anfangswert eingelesen werden. Zur Ent
scheidung, ob ein Warmstart vorliegt, prüft die zentrale Reg
lereinheit (6) der äußeren Regeleinrichtung (1) wie gesagt, ob
die anstehende Innenraumtemperatur-Regeldifferenz (dTi) sich
oberhalb des zugehörigen vorgegebenen unteren Startbetriebs
grenzwertes (dTiSGu) von -8 K befindet. Dieselbe PI-Regelungsak
tivierung mit dem abgespeicherten Anfangswert der Einblasluft
temperatur kann durchgeführt werden, wenn bei eingeschalteter
Zündung die zuvor inaktive Heizungsanlage des Fahrzeugs vom
Benutzer aktiviert wird.
In einer alternativen Vorgehensweise wird statt der Innenraum
temperatur-Regeldifferenz die Kühlwassertemperatur des den
Wärmetauscher (10) der Fahrzeugheizungsanlage durchfließenden
Kühlwassers als für den anfänglichen Regelsystemzustand reprä
sentativer Temperaturparameter herangezogen. Die Kühlwassertem
peratur (TKw) wird in diesem Fall von einem nicht gezeigten
Sensor erfaßt und der zentralen Reglereinheit (6) der äußeren
Regeleinrichtung (1) zugeführt. Diese vergleicht die gemessene
anfängliche Kühlwassertemperatur (TKw) mit einem Kühlwassertem
peratur-Startbetriebgrenzwert (TKwG), der beispielhaft auf
TKwG=65°C gesetzt ist. Ist die anfängliche Kühlwassertemperatur
(TKw) größer als dieser Grenzwert (TKwG), so wird dies als ein
Warmstart interpretiert, bei dem es möglich ist, die anfäng
liche Regelabweichung sehr schnell bereits durch die PI-Rege
lung zu beseitigen. Dementsprechend wird dann sofort die oben
beschriebene PI-Regelung aktiviert. Wenn die anfängliche Kühl
wassertemperatur (TKw) jedoch unterhalb dieses Startbetriebs
grenzwertes (TKGw) liegt, so wird dies als Kaltstart erkannt,
bei dem die Erreichung der gewünschten Innentemperatur allein
mittels der PI-Regelung unerwünscht lange dauern würde. Deshalb
wird in diesem Fall zunächst der maximal gegenregelnde Regelbe
trieb durch Einstellen der Offset-Einblasluftsolltemperatur
(Tbsoff) durchgeführt, wie dies oben ausführlich beschrieben
ist. Sobald dann wieder der untere Innenraumtemperatur-Regel
differenz-Umschaltgrenzwert - (dTiGu) von -1 K erreicht ist,
schaltet die Regelung auf die PI-Regelung um, mit der der
weitere Regelbetrieb erfolgt.
Ein konkreter Aufheizvorgang für den Kraftfahrzeuginnenraum
nach einem Kaltstart ist in Fig. 3 dargestellt. Anfänglich
liegt die Einblaslufttemperatur (Tb), deren zeitlicher Verlauf
durch die strichpunktierte Linie wiedergegeben ist, nur knapp
über 0°C und die Fahrzeuginnenraumtemperatur (Ti) nur leicht
darüber. Eingestellt ist eine Fahrzeuginnenraum-Solltemperatur
(Ts) von +22°C. Der untere Innenraumtemperatur-Regeldifferenz-
Startbetriebgrenzwert von dTiSGu=-8 K ist folglich unterschrit
ten und die äußere Regeleinrichtung (1) erzeugt als Stellgröße
(Tbs) zunächst den Offset-Wert als um den Zusatzwert (xSH) er
höhten Wert der Einblaslufttemperatur (Tb), wobei der Zusatz
wert (XSH) auf +20 K gesetzt ist. Das sich durch das Zeitver
zögerungsglied (7) ergebende Führungsgrößensignal (TbSV) für
die innere Regeleinrichtung (2), das dem zeitverzögerten Stell
größensignal der äußeren Regeleinrichtung (1) entspricht, ist
in Fig. 3 gestrichelt gezeichnet. Bis zum Zeitpunkt (t1) stei
gen die Einblaslufttemperatur (Tb) unter stets voll geöffnetem
Wasserkreislauf-Taktventil (9) und mit ihr synchron der rechne
risch vorgegebene Einblaslufttemperatur-Sollwert (Tbs) um den
Wert (xSH) verschoben kontinuierlich mit steigender Heizwasser
temperatur stark an.
Zum Zeitpunkt (t1), d. h. vorliegend nach etwa 5 Minuten, er
reicht die Innenraumtemperatur (Ti) einen nur noch um 1 K gegen
über dem eingestellten Innenraumtemperatur-Sollwert (Ts) gerin
geren Wert. Durch die daraus resultierende Überschreitung des
Umschaltgrenzwertes von dTiGu=-1 K durch die Innenraumtempera
tur-Regeldifferenz (dTi) schaltet die zentrale Reglereinheit
(6) der äußeren Regeleinrichtung (1) auf die PI-Regelung um,
wobei anfänglich zum Zeitpunkt (t1) der Offset-Wert für den
Einblaslufttemperatur-Sollwert (Tbs) vom Wert Tb+xSH auf den
Wert Tb+xOH als Startwert der PI-Regelung zurückgenommen wird.
Der Zusatzwert (xOH) beträgt hierbei +5 K. Dies bewirkt ein
anschließend stetiges Abfallen des zeitverzögerten Einblasluft
temperatur-Sollwerts (Tbsv) und damit der Führungsgröße für die
innere Regeleinrichtung (2), wobei die weitere Änderung des
Einblaslufttemperatur-Sollwerts (Tbs) in der zentralen Regler
einheit (6) der äußeren Regeleinrichtung (1) mittels der oben
angegebenen Rekursionsformel erfolgt und im weiteren zeitlichen
Verlauf ebenfalls stetig auf den zur Innenraumtemperatur-Regel
differenz Null führenden Endwert abklingt. Die Meßkurve für die
Fahrzeuginnenraum-Isttemperatur (Ti) zeigt, wie die Isttempera
tur durch die maximal gehaltene Heizleistung in der Startphase
bis zum Zeitpunkt (t1) rasch ansteigt und dann mittels der zum
Zeitpunkt (t1) einsetzenden PI-Regelung mit nur geringen auf
tretenden Regeldifferenzen (dTi) auf dem vorgegebenen Sollwert
(Ts) gehalten wird.
Mit der Regelungsanordnung nach Fig. 1 ist auch die Durch
führung des Temperaturregelungsverfahrens in Form einer nach
folgend beschriebenen Kühlung des Fahrzeuginnenraums mittels
einer vorhandenen Fahrzeugklimaanlage möglich.
Dazu wird zunächst bei kleinen angeforderten Einblasluft-Soll
temperaturen die von außen kommende Luft durch den Kältesatz
der Klimaanlage maximal abgekühlt und diese abgekühlte Luft
dann als eingangsseitiger Luftstrom (12) dem Wärmetauscher (10)
zugeführt, wonach die Regelungsanordnung nach Fig. 1 durch pas
sendes Dazuheizen die gewünschte Blaslufttemperatur (Tb) ein
stellt. Die Regelung erfolgt dann weitestgehend analog zum
Heizbetrieb wie folgt.
Liegt eine anfängliche Innenraumtemperatur-Regeldifferenz (dTi)
von größer als ein vorgewählter oberer Innenraumtemperatur-
Regeldifferenz-Startbetriebsgrenzwert (dTiSGo) von dTiSGo=+2 K
vor, wird dies als große Regelabweichung von der zentralen
Reglereinheit (6) der äußeren Regeleinrichtung (1), d. h. als
ein Kaltstart, erkannt und in der Startphase die Einblasluft-
Solltemperatur als Offset-Wert der Form Tbs =Tb-xSK eingestellt,
wobei also wiederum ein in diesem Fall negativer Zusatzwert
(-xSK) zur Einblasluft-Isttemperatur (Tb) addiert wird. Die
Größe des zusätzlichen Temperaturwertes (xSK) wird so gewählt,
daß die Einblasluft-Regeldifferenz (dTb=Tb-Tbsv) für die innere
Regeleinrichtung (2) trotz Zeitverzögerungsglied (7) mit Si
cherheit größer als +10 K bleibt. Aus der Kennlinie von Fig. 2
ergibt sich dann, daß das Taktventil (9) ganz geschlossen
bleibt, so daß folglich der maximal abgekühlte Luftstrom (12)
ohne Erwärmung im Wärmetauscher (10) den Einblasluftstrom (13)
bildet. Im Fall merklich zu großer anfänglicher Innenraumtem
peratur, d. h. bei einer Regeldifferenz (dTi=Ti-Ts) größer als
+2 K, wird auf diese Weise die maximale Kühlleistung der Klima
anlage ausgenutzt, um den Fahrzeuginnenraum schnellstmöglich
abzukühlen.
Sobald durch die maximal zugeführte Kälteleistung die Innen
raumtemperatur-Regeldifferenz (dTi) den oben angegebenen, vor
gewählten oberen Umschaltgrenzwert (dTiGo) von dTiGo=+1 K unter
schreitet, wird dies als Erreichen des Bereichs kleiner positi
ver Regeldifferenzen erkannt und die PI-Regelung innerhalb der
zentralen Reglereinheit (6) der äußeren Regeleinrichtung (1)
aktiviert, mit der die Regelung im folgenden weitergeführt
wird. Als Startwert (Tbs(0)) der Einblasluft-Solltemperatur
wird im Umschaltzeitpunkt für die PI-Regelung wiederum ein
Startwert der Form Tb-xOK vorgegeben, wobei der zur Einblas
luft-Isttemperatur (Tb) aufaddierte, in diesem Fall negative,
Temperaturzusatzwert (-xOK) so vorgegeben wird, daß das Ventil
(9) mit passendem Taktverhältnis getaktet wird, so daß der
durch die Regelungsumschaltung auftretende Einschwingvorgang
schnellstmöglich abklingt. Es genügt wiederum, den Zusatzwert
(xOK) auf eine bestimmte Außentemperatur abzustimmen. Bei
vorhandener Information über die Außentemperatur kann diese
selbstverständlich zur Einstellung des Zusatzwertes (xOK) ver
wendet werden.
Der Fall einer anfänglichen Innenraumtemperatur-Regeldifferenz
(dTi) von weniger als dTiSGo=+2 K wurde bereits oben abgehan
delt. Selbstverständlich kann alternativ zur anfänglichen
Innenraumtemperatur-Regeldifferenz (dTi) wiederum die anfäng
liche Kühlwassertemperatur zur Entscheidung über einen Warm
start mit sofortiger PI-Regelung oder einen Kaltstart mit vor
angehender maximaler Gegenregelung herangezogen werden.
Wie sich aus obigem ergibt, ermöglicht das beschriebene Rege
lungsverfahren für die mit einer Fahrzeugklimaanlage verbundene
Regelungsanordnung sowohl eine schnellstmögliche Aufheizung als
auch eine schnellstmögliche Abkühlung des Fahrzeuginnenraums
jeweils nach Überschreiten eines vorwählbaren Grenzwertes der
anfänglichen Abweichung der Innenraumtemperatur von ihrem be
nutzerseitig eingestellten Sollwert oder der anfänglichen Kühl
wassertemperatur. Durch die besondere, rechnerisch ermittelte
Vorgabe der Einblasluft-Solltemperatur während einer solchen
maximalen Gegenregelung bei großen anfänglichen Regelabweichun
gen, durch die dieser Sollwert parallel mit der tatsächlichen
Einblasluft-Isttemperatur fortwährend mitgeführt wird, liegt
dieser Einblaslufttemperatur-Sollwert bei Erreichen des Berei
ches betragsmäßig kleiner Innenraumtemperatur-Regeldifferenzen
und damit bei Aktivierung der PI-Regelung bereits auf dem rich
tigen, der Außentemperatur angepaßten Wert. Zum Ausgleichen der
großen anfänglichen Regeldifferenzen wird jeweils die in der
Anlage vorhandene Heiz- und/-oder Kühlleistung voll zur Gegen
steuerung ausgenutzt. Durch die nachfolgende Aktivierung der
PI-Regelung ist ein Außentemperatursensor nicht zwingend erfor
derlich, der eingestellte Innenraumtemperatur-Sollwert läßt
sich vielmehr auch ohne Kenntnis der Außentemperatur zuverläs
sig einregeln.
Der Regelungsalgorithmus und damit seine Programmierung in eine
Steuereinheit, die vorzugsweise in der zentralen Reglereinheit
(6) der äußeren Regeleinrichtung (1) enthalten ist, bleibt aus
reichend einfach, so daß zudem nur wenig Speicherplatz erfor
derlich ist. Die zentrale Reglereinheit (6) der äußeren Regel
einrichtung (1) kann selbstverständlich weitere Funktionen im
Fahrzeug steuern oder regeln bzw. Teil einer multifunktionellen
Steuer- und Regeleinrichtung im Fahrzeug sein.
Das Regelungsverfahren läßt sich sehr einfach auf die verschie
denartigen Anwendungsfälle anpassen. Insbesondere kann die Re
gelungsanordnung nach Fig. 1 durch passende Auswahl der Start-
und der Umschaltgrenzwerte sowie der Temperaturzusatzwerte
(xSH, xOH, xSK und xOK) rasch und problemlos für verschieden
artige Fahrzeuge verwendet werden. Zudem ist es selbstverständ
lich möglich, mehrere, den anfänglichen Regelsystemzustand
charakterisierende Temperaturparameter zu wählen und den maxi
mal gegenregelnden Anfangsbetrieb bei Überschreiten eines oder
aller diesbezüglichen Grenzwerte durchzuführen. Die obige Be
schreibung bezieht sich zwar konkret auf ein einkanaliges Tem
peraturregelungssystem, das Regelungsverfahren läßt sich jedoch
problemlos auch für gebräuchliche zweikanalige Fahrzeugklimaan
lagen, d. h. mit getrennten Kanälen rechts und links, anwenden.
Dabei können die vorzugebenden Parameterwerte entweder für den
linken und rechten Kanal getrennt oder aber als Mittelwerte für
beide Kanäle jeweils gemeinsam vorgegeben werden.
Es ist zudem ohne weiteres möglich, das Regelungsverfahren mit
tels einer gegenüber derjenigen der Fig. 1 modifizierten Rege
lungsanordnung durchzuführen und es beispielsweise zur Tempera
turregelung von Innenräumen in Gebäuden zu benutzen, wobei das
regelungsaktive Medium dann z. B. das Wasser einer Zentralhei
zungsanlage sein kann.
Claims (9)
1. Verfahren zur Regelung der Temperatur eines Innenraums,
insbesondere für ein Kraftfahrzeug, bei dem
- - mit einem inneren Regelkreis die Temperatur (Tb) eines auf den Innenraum thermisch einwirkenden Mediums geregelt wird und
- - die Mediumsolltemperatur (Tbs) als Führungsgröße für den inneren Regelkreis von einem äußeren Regelkreis in Abhän gigkeit von der Innenraumtemperatur-Regeldifferenz (dTi) vorgegeben wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß wenigstens ein Startbetriebsgrenzwert (TKwG, dTiSGu) für einen für den anfänglichen Regelsystemzustand reprä sentativen Temperaturparameter sowie wenigstens ein Innen raumtemperatur-Regeldifferenz-Umschaltgrenzwert (dTiGu) vorgegeben werden,
- - daß zu Beginn jeder Aktivierung der Regelung der Istwert des für den anfänglichen Regelsystemzustand repräsentati ven Temperaturparameters mit dem vorgegebenen Startbetriebsgrenzwert (TKwg, dTisGu) verglichen wird und bei überschrittenem Startbetriebsgrenzwert (TKwg, dTisGu)
- - mit dem äußeren Regelkreis zunächst eine Offset-Solltem peratur (Tbsoff) des Mediums derart bestimmt wird, daß durch den inneren Regelkreis ein maximal gegenregelnder Wert der Stellgröße (TV) eingestellt wird, bis die Innen raumtemperatur-Regeldifferenz (dTi) einen betragsmäßig kleineren Wert als der vorgegebene Regeldifferenz-Um schaltgrenzwert (dTiGu) annimmt, wonach die Regelung durch Ermittlung der Solltemperatur (Tbs) des Mediums mittels einer PI-Regelung weitergeführt wird, und andernfalls
- - die Regelung sofort durch Ermittlung der Solltemperatur (Tbs) des Mediums mittels einer PI-Regelung durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Solltemperatur (Tbs) des Mediums als Stellgröße des
äußeren Regelkreises dem inneren Regelkreis mittels eines Zeit
verzögerungsgliedes (7) zeitverzögert als Führungsgröße (Tbsv)
zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß vom äußeren Regelkreis als Offset-Solltemperatur (Tbsoff)
des Mediums die Summe aus der Isttemperatur (Tb) des Mediums
und einem vorwählbaren, zeitunabhängigen Zusatzwert (xSH, xSK)
gebildet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet
daß durch die PI-Regelung die Solltemperatur (Tbs) des Mediums
fortwährend iterativ nach einer Rekursionsgleichung ermittelt
wird, wobei als Solltemperatur-Startwert die Summe aus der Ist
temperatur (Tb) des Mediums und einem vorwählbaren Zusatzwert
(xOH, zOK) vorgegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vorwählbare Zusatzwert (xOH, zOK) zur Solltemperatur-
Startwertbestimmung in Abhängigkeit von der Isttemperatur eines
Außenraumes, dem das Medium entnommen wird, vorgewählt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein negativer unterer (dTiGu) und ein positiver oberer
Innenraumtemperatur-Regeldifferenz-Umschaltgrenzwert (dTiGo)
vorgegeben werden, wobei nach einem anfänglichen maximal gegen
regelnden Regelbetrieb auf den PI-Regelbetrieb umgeschaltet
wird, sobald die Innenraumtemperatur-Regeldifferenz (dTi) einen
Wert im Intervall zwischen diesen beiden Grenzwerten (dTiGu,
dTiGo) erreicht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als für den anfänglichen Regelsystemzustand repräsentativer
Temperaturparameter die anfängliche Innenraumtemperatur-Regel
differenz (dTi) gewählt und ein diesbezüglicher unterer
(dTiSGu) sowie oberer Startbetriebsgrenzwert (dTiSGo) vorge
geben werden, wobei der der nachfolgenden PI-Regelung voran
gehende maximal gegenregelnde Regelungsbetrieb durchgeführt
wird, wenn die Innenraumtemperatur-Regeldifferenz zu Beginn den
unteren Grenzwert (dTiSGu) unterschreitet oder den oberen
Grenzwert (dTiSGo) überschreitet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 für eine Kraft
fahrzeugheizungs- oder -klimaanlage mit einem kühlwasserdurch
flossenen Wärmetauscher zur Erwärmung in den Innenraum einströ
mender Luft und mit Kühlwassertemperaturmessung,
dadurch gekennzeichnet,
daß als für den anfänglichen Regelsystemzustand repräsentativer
Temperaturparameter die Kühlwassertemperatur gewählt und ein
diesbezüglicher Grenzwert (TKwG) vorgegeben wird, bei dessen
anfänglichem Unterschreiten der der späteren PI-Regelung voran
gehende, maximal gegenregelnde Regelungsbetrieb durchgeführt
wird.
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