DE4328975A1 - Papierherstellungsadditive auf der Grundlage von kationischen Polymeren - Google Patents
Papierherstellungsadditive auf der Grundlage von kationischen PolymerenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Additiv für die Papierherstellung auf
der Grundlage eines kationischen Polymers. Sie betrifft insbesondere ein
Additiv für die Papierherstellung umfassend ein kationisches Polymer mit
einer Amidinstruktur, welches in der Papierindustrie zur Verbesserung
des Mahlgrades, des Entwässerungsgrades, der Füllstoffretention und der
Papierfestigkeit verwendet werden kann.
Kationische Polymere werden bei solchen Anwendungen als Aus
flockungsmittel, Papierbehandlungsmittel und dergleichen verwendet.
Die üblichen bekannten kationischen Polymere schließen Polymere aus
Metallsalzen oder Ammoniumsalzen von Dialkylaminoalkyl-(meth)acryla
ten und Produkte des Hofmann-Abbaus und der Mannich-Reaktion von
Polyacrylamiden ein. In jüngster Zeit sind in den US-Patenten 4,421,602,
4,774,285 und 4,957,977 sowie der JP-A-63-6198 (1988) durch partielles
Modifizieren von Homo- oder Copolymeren von N-Vinylformamid herge
stellte Polyvinylamine vorgeschlagen worden.
Die herkömmlichen kationischen Polymeren besitzen jedoch bei bestimm
ten Anwendungen gewisse Nachteile. Beispielsweise können sie unter
neutralen oder schwach alkalischen Bedingungen der Papierherstellung
nicht in ausreichendem Maße dissoziieren. Darüber hinaus werden bei
herkömmlichen sauren Papierherstellungsverfahren als Mittel zur Bin
dung von anionischen Papierfestigkeitsverbesserern große Mengen von
Aluminiumsulfat verwendet, die Verschleißprobleme der Papiermaschine,
einer Verschlechterung der Papierqualität und des Abwassers verursa
chen. Demzufolge besteht ein großes Bedürfnis für die Entwicklung eines
Verfahrens zur Herstellung von Papier unter neutralen oder schwach sau
ren Bedingungen, bei denen solche Probleme vermieden werden können
und billiges Calciumcarbonat als Füllstoff verwendet werden kann.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Additiv
oder Hilfsmittel für die Papierherstellung bereitzustellen, welches die
oben angesprochenen Probleme überwindet und ausgezeichnete Eigen
schaften als Papierherstellungsadditiv besitzt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das Additiv für die Papierherstellung ge
mäß Hauptanspruch. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausfüh
rungsformen dieses Erfindungsgegenstandes sowie die Verwendung die
ses Additivs bei der Papierherstellung.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Additiv oder ein Hilfsmittel für die
Papierherstellung umfassend ein kationisches Polymer, das 20 bis 90 Mol
% wiederkehrende Amidin-Einheiten der Formel (1) und/oder (2):
0 bis 2 Mol-% wiederkehrende Aminogruppen-Einheiten der Formel (3):
0 bis 70 Mol-% wiederkehrende Cyanogruppen-Einheiten der Formel (4):
und 0 bis 70 Mol-% wiederkehrende Aminogruppen-Einheiten der Formel
(5):
enthält, worin
R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoffatome oder Methylgrup pen, R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Wasser stoffatom und X ein Anion bedeuten, welches eine reduzierte Viskosität von 0. 1 bis 10 dl/g. gemessen in einer 1 N Salzlösung in einer Konzentra tion von 0,1 g/dl bei 25°C aufweist.
R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoffatome oder Methylgrup pen, R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Wasser stoffatom und X ein Anion bedeuten, welches eine reduzierte Viskosität von 0. 1 bis 10 dl/g. gemessen in einer 1 N Salzlösung in einer Konzentra tion von 0,1 g/dl bei 25°C aufweist.
Die durch die Formeln (1) und (2) wiedergegebenen Amidineinheiten besit
zen eine Amidinstruktur mit einem fünfgliedrigen Ring. Im allgemeinen
werden sie in äquivalenter Weise in dem kernmagnetischen Resonanz
spektrum (MMR) und dem Infrarotspektrum (IR) beobachtet und quantita
tiv als Gesamtmenge der Einheiten (1) und (2) bestimmt. Jedoch sollten im
Hinblick auf die wiederkehrenden Einheiten eines bei der Amidisierungs
reaktion gebildeten Polymers, wie es wie folgt schematisch dargestellt wer
den kann
die beiden Arten von wiederkehrenden Einheiten, die durch die Formeln
(1) und (2) wiedergegeben werden, berücksichtigt werden. In der obigen
Darstellung stehen (4) und (5) für eine Cyanogruppen-Einheit beziehungs
weise eine Aminogruppen-Einheit, die an der Amidinisierungsreaktion
nicht teilgenommen haben.
Verfahren zur Herstellung der kationischen Polymeren mit Amidinstruk
tur sind nicht besonders beschränkt. Im allgemeinen können solche Poly
meren dadurch hergestellt werden, daß man aus einem ethylenisch unge
sättigten Monomer, welches eine primäre Aminogruppe aufweist oder eine
In eine primäre Aminogruppe umwandelbare substituierte Aminogruppe,
mit einem Nitril, wie Acrylnitril oder Methacrylnitril, ein Copolymer bildet
und die in dem Copolymer vorhandenen Cyanogruppen mit den primären
Aminogruppen umsetzt.
Das ethylenisch ungesättigte Monomer entspricht vorzugsweise der fol
genden allgemeinen Formel:
CH2=CR2-NHCOR3
worin R2 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe und R3 eine Alkyl
gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Wasserstoffatom bedeuten.
In dem Copolymer können die von einer von einem solchen ethylenisch un
gesättigten Monomer abgeleiteten substituierten Aminogruppen ohne
weiteres durch Hydrolyse oder Alkoholyse in primäre Aminogruppen um
gewandelt werden. Diese primären Aminogruppen reagieren ihrerseits mit
den benachbarten Cyanogruppen unter Bildung der Amidinstruktur. Bei
spiele für solche Monomere sind N-Vinylformamid (R2 = H, R3 = H) und N-
Vinylacetamid (R2 = H, R3 = CH3).
Das Molverhältnis des zu polymerislerenden ethylenisch ungesättigten
Monomeren zu dem Nitril liegt im allgemeinen im Bereich von 20 : 80 bis
80 : 20, wenngleich bei der Copolymerisation gewünschtenfalls auch an
dere Verhältnisse angewandt werden können, beispielsweise können größere
Anteile des ethylenisch ungesättigten Monomers verwendet werden.
Im allgemeinen sind die Eigenschaften der erfindungsgemäß als Papier
herstellungsadditive verwendeten kationischen Polymeren um so besser,
je größer der Anteil der Amidineinheiten in dem Molekül ist. Es wird wei
terhin angenommen, daß der Anteil der Amineinheiten in dem Polymer
auch vorteilhaft zu den Eigenschaften bei der Papierherstellung beitragen
können. Demzufolge beträgt das Molverhältnis von ethylenisch ungesät
tigtem Monomer zum Nitril bei der Herstellung von Copolymeren, die als
Additive für die Papierherstellung geeignet sind, im allgemeinen 20 : 80 bis
80 : 20 und vorzugsweise 40 : 60 bis 60 : 40.
Das ethylenisch ungesättigte Monomer und das Nitril können in üblicher
Weise radikalisch unter Anwendung herkömmlicher Verfahrensweisen co
polymerisiert werden, beispielsweise durch Massenpolymerisation, Lö
sungspolymerisation unter Ausfällung in wäßriger Lösung. Suspensions-
Polymerisation oder Emulsionspolymerisation. Im allgemeinen wird die
Polymerisation in einem Lösungsmittel durchgeführt unter Anwendung
der Ausgangsmaterialien in einer Monomerkonzentration von 50 bis 80
Gew.-%, bevorzugter 20 bis 60 Gew.-%. Bei der radikalischen Polymerisa
tion kann man irgendwelche üblichen Radikalinitiatoren verwenden. Vor
zugsweise setzt man Azoverbindungen, wie 2,2′-Azobis-2-amidinopropan
hydrochlorid ein. Die Polymerisation wird im allgemeinen unter einem In
ertgasstrom bei einer Temperatur von 30 bis 100°C durchgeführt. Die er
haltenen Copolymeren können direkt oder nach dem Verdünnen, das heißt
in Form einer Lösung oder Suspension, der sich anschließenden Amidini
sierungsreaktion unterworfen werden. Darüber hinaus können die Copo
lymere in an sich bekannter Weise zur Entfernung von Lösungsmitteln be
handelt werden und können getrocknet werden, um sie in Form eines Fest
stoffes zu gewinnen, der dann der Amidinisierungsreaktion unterworfen
wird. Die Polymeren können durch Steuern der Menge des verwendeten
Radikalinitiators und der Reaktionstemperatur mit den gewünschten Mo
lekulargewichten hergestellt werden.
Wenn die durch die oben beschriebene allgemeine Formel wiedergegebene
N-Vinylamidverbindungen als ethylenisch ungesättigte Monomere ver
wendet werden, können die das kationische Polymer enthaltenden erfin
dungsgemäßen Additive für die Papierherstellung dadurch hergestellt
werden, daß man die sich anschließende Amidinisierungsreaktion in ei
nem Zwei-Stufenverfahren durchführt, bei dem die Aminogruppen des Co
polymers in primäre Aminogruppen umgewandelt werden, die dann mit
den benachbarten Cyanogruppen unter Bildung der Amidinstruktur um
gesetzt werden. Alternativ kann man das Copolymer vorzugsweise in Was
ser oder einer alkoholischen Lösung in Gegenwart einer starken Säure
oder einer starken Base erhitzen, um die Amidinstruktur in einer einzigen
Stufe zu bilden. Im letzteren Fall wird angenommen, daß die primären
Aminogruppen im Verlaufe des Verfahrens gebildet werden.
Beispielsweise kann die zuletzt erwähnte bevorzugte Amidinisierungsre
aktion in üblicher Weise dadurch bewirkt werden, daß man 0,9 bis 5,0
Äquivalente, vorzugsweise 1.0 bis 3.0 Äquivalente einer starken Säure,
vorzugsweise Chlorwasserstoffsäure, bezogen auf ein Äquivalent der sub
stituierten Aminogruppe in dem Copolymer zu dem Copolymer zugibt und
die Mischung während 0,5 bis 20 Stunden auf eine Temperatur von 80 bis
150°C. vorzugsweise 90 bis 120°C erhitzt zur Bildung eines kationisierten
Polymers mit Amidineinheiten. Im allgemeinen verläuft die Amidinisie
rungsreaktion schneller und vollständiger bei einem größeren Äquivalenz
verhältnis von starker Säure zu substituierten Aminogruppen und bei hö
heren Reaktionstemperaturen. Bei der Amidinisierung sollte Wasser in ei
ner Menge von 10 Gew.-% oder mehr, vorzugsweise von 20 Gew.-% oder
mehr, bezogen auf das der Reaktion unterworfene Copolymer in dem Reak
tionssystem vorhanden sein.
Typischerweise wird das das kationische Polymer umfassende erfindungs
gemäße Additiv zur Papierherstellung dadurch hergestellt, daß man N-Vi
nylformamid mit Acrylnitril copolymerisiert und das gebildete Copolymer
im allgemeinen in Form einer wäßrigen Suspension in Gegenwart von
Chlorwasserstoffsäure erhitzt zur Bildung einer Amidineinheit aus der
substituierten Aminogruppe und der benachbarten Cyanogruppe. Man
kann Additive für die Papierherstellung, die kationische Polymere mit un
terschiedlicher Zusammensetzung enthalten, dadurch herstellen, daß
man das Molverhältnis von zu copolymerislerendem N-Vinylformamid zu
Acrylnitril und die Bedingungen für die Amidinisierung der Copolymere
entsprechend auswählt.
Typischerweise enthält das kationische Polymer des erfindungsgemäßen
Papierherstellungsadditivs 20 bis 90 Mol-% wiederkehrender Einheiten
der Formeln (1) und/oder (2). 0 bis 2 Mol-% wiederkehrender Einheiten
der Formel (3). 0 bis 70 Mol-% wiederkehrender Einheiten der Formel (4)
und 0 bis 70 Mol-% wiederkehrender Einheiten der Formel (5) und besitzt
eine reduzierte Viskosität (oder Viskositätszahl) von 0,1 bis 10 dl/g. Die
hierin angesprochene reduzierte Viskosität wird bei 25°C in einer 1N-Salz
lösung gemessen, die das kationische Polymer in einer Konzentration von
0,1 g/dl enthält.
Es wird angenommen, daß bei dem Additiv für die Papierherstellung die
Amidineinheiten überwiegend zu den Papierherstellungseigenschaften
beitragen.
Im allgemeinen verbessert sich die Papierherstellung mit zunehmendem
Anteil der Amidineinheiten in dem kationischen Polymer. Es ist jedoch
schwierig, mit Hilfe der oben angesprochenen Verfahren, beispielsweise
durch Erhitzen des Copolymers in einer wäßrigen Chlorwasserstoffsäure
lösung, kationische Polymere herzustellen, die Amidineinheiten in Antei
len von mehr als 90 Mol-% enthalten. Daher sollte der Anteil der Amidi
neinheiten in dem Additiv für die Papierherstellung vorzugsweise im Be
reich von 30 bis 85 Mol-% liegen. Noch bevorzugter enthält das Additiv für
die Papierherstellung die Amidineinheiten in einem Anteil von 50 bis 80
Mol-%, um in dieser Weise bei einfacher Herstellung eine optimale Lei
stung zu erzielen. Beispielsweise umfaßt eines der bevorzugtesten Additi
ve für die Papierherstellung 50 bis 80 Mol-% der Amidineinheiten und 0
bis 2 Mol-% der substituierten Aminogruppeneinheiten, wobei der Ge
samtanteil von Amidineinheiten, Cyanogruppeneinheiten und Amino
gruppeneinheiten 97 bis 100 Mol-% beträgt.
Die wiederkehrenden Einheiten (3) sind von einer im Vergleich zu Acrylni
tril kostspieligeren N-Vinylamidverbindung abgeleitet und scheinen nicht
In starkem Maße zur Verbesserung der Papierherstellungseigenschaften
beizutragen. Im allgemeinen sollte der Gehalt an wiederkehrenden Einhei
ten (3) 0 bis 2 Mol. -% und bevorzugter 0 bis 1 Mol-% betragen. Wenn größere
Anteile der wiederkehrenden Einheiten (3) vorhanden sind, ver
schlechtern sich in gewissen Fällen die Entwässerungseigenschaften
und/oder die Lagerungsstabilität des Papierherstellungsadditivs. Wenn
jedoch der Anteil der Amidineinheiten 50 bis 90 Mol-% beträgt, können
Additive für die Papierherstellung mit guten Eigenschaften erhalten wer
den, selbst wenn größere Menge der wiederkehrenden Einheiten (3) vor
handen sind. Beispielsweise kann ein solches Additiv für die Papierher
stellung 50 bis 80 Mol-% der Amidineinheiten und 2 bis 20 Mol-% der wie
derkehrenden Einheiten (3), 0 bis 48 Mol-% der wiederkehrenden Einhei
ten (4) und 0 bis 48 Mol-% der wiederkehrenden Einheiten (5) enthalten,
wobei der Gesamtanteil der wiederkehrenden Einheiten (1) bis (5) 90
Mol-% oder mehr, bevorzugter 97 Mol-% oder mehr beträgt. Solche Addi
tive für die Papierherstellung mit größeren Anteilen der wiederkehrenden
Einheiten (3) können dadurch hergestellt werden, daß man zu dem Copoly
mer aus N-Vinylformamid und einem Nitril nicht mehr als ein Äquivalent
einer starken Säure, bezogen auf die substituierten Aminogruppen in dem
Copolymer, zugibt und die Reaktionsmischung in Gegenwart von Wasser
in einer Menge von nicht mehr als 20 Gew.-%, bezogen auf das Copolymer,
erhitzt. Das gebildete kationische Polymer besitzt im allgemeinen eine
schlechte Lagerstabilität; vorzugsweise wird eine starke Säure zu dem Co
polymer zugesetzt, um die kationischen Einheiten in den wiederkehren
den Einheiten (1), (2) und (5) vollständig zu neutralisieren.
Die Wirkung der wiederkehrenden Einheiten (4) auf die Papierherstel
lungseigenschaften sind nicht vollständig geklärt; es wird jedoch ange
nommen, daß sie zumindest keinen nachteiligen Effekt ausüben. Die wie
derkehrenden Einheiten (4) sind in dem Additiv für die Papierherstellung
In einer Menge von 0 bis 70 Mol-% vorhanden. Die Nitrile sind billig und
vermindern bei Anwesenheit der wiederkehrenden Einheiten (4) die Her
stellungskosten der Additive für die Papierherstellung. In dieser Weise
kann das Kosten/Leistungs-Verhältnis in wirksamer Weise verbessert
werden. Vorzugsweise beträgt der Anteil der in dem Additiv für die Papier
herstellung vorhandenen wiederkehrenden Einheiten (4) 50 bis 60 Mol-%,
Insbesondere 5 bis 50 Mol-%.
Bei den erfindungsgemäßen Additiven für die Papierherstellung sollte das
Molverhältnis von Amidineinheiten zu wiederkehrenden Einheiten (4). das
heißt (1) + (2)/(4) im allgemeinen im Bereich von 0.5 bis 10,0, bevorzugter
im Bereich von 2,0 bis 5,0 liegen, da größere Anteile der Amidineinheiten
im allgemeinen bessere Eigenschaften bewirken.
Die wiederkehrenden Einheiten (5) sind kationisch und können, wie ange
nommen wird, ebenso wie die Amidineinheiten zu den Papierherstellungs
eigenschaften beitragen. Die wiederkehrenden Einheiten (5) sind im allge
meinen in einer Menge von 0 bis 70 Mol-%. bevorzugter 5 bis 60 Mol-% in
dem Ausflockungsmittel vorhanden. Die wiederkehrenden Einheiten (1),
(2) und (5) sind sämtlich von den wiederkehrenden Einheiten (3) abgelei
tet. Daher werden vorzugsweise so viel wiederkehrende Einheiten (3) wie
möglich in die wiederkehrenden Einheiten (1), (2) oder (5) umgewandelt.
Der Gesamtanteil der wiederkehrenden Einheiten (1), (2) und (5), die in
dem Additiv für die Papierherstellung vorhanden sind, beträgt im allge
meinen 40 Mol-% oder mehr, vorzugsweise 60 bis 95 Mol-%. Dies bedeu
tet, daß die wiederkehrenden Einheiten, von denen angenommen wird,
daß sie in vorteilhafter Weise zu den Papierherstellungseigenschaften bei
tragen, einen Hauptanteil der das Papierherstellungsadditiv bildenden
wiederkehrenden Einheiten stellen. Bei den erfindungsgemäßen Additi
ven für die Papierherstellung liegt das Molverhältnis von Amidineinheiten
zu wiederkehrenden Einheiten (5), das heißt (1) + (2)/(5) im allgemeinen
im Bereich von 0,5 bis 10,0. Bevorzugter liegt das Molverhältnis im Be
reich von 2,0 bis 5,0, da die Amidineinheiten in wirksamerer Weise zu den
Eigenschaften beitragen können als die wiederkehrenden Einheiten (5).
Wie bereits angegeben, wird die Amidinstruktur durch die Reaktion der
wiederkehrenden Einheiten (4) mit entweder den benachbarten wieder
kehrenden Einheiten (3) oder den daraus gebildeten wiederkehrenden
Einheiten (5) gebildet, wobei einige der wiederkehrenden Einheiten (4)
nicht umgesetzt zurückbleiben. Demzufolge können einige der bevorzug
ten erfindungsgemäßen Additive für die Papierherstellung die wiederkeh
renden Einheiten (1), (2) und (5) in einer Gesamtmenge von 70 bis 90
Mol-% enthalten, während die Gesamtmenge der wiederkehrenden Ein
heiten (1), (2), (4) und (5) mindestens 90 Mol-%, bevorzugt mindestens 97
Mol-% beträgt.
Neben den oben angesprochenen wiederkehrenden Einheiten können die
erfindungsgemäße Additive für die Papierherstellung beziehungsweise
das kationische Polymer auch andere wiederkehrende Einheiten enthal
ten. Die oben angesprochenen wiederkehrenden Einheiten sollten jedoch
mindestens 90 Mol-%, bevorzugter mindestens 95 Mol-% der Additive für
die Papierherstellung ausmachen.
Beispiele für andere wiederkehrende Einheiten, die in den erfindungsge
mäßen Additiven für die Papierherstellung enthalten sein können, umfas
sen jene der folgenden Formeln (6) bis (9):
worin R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoffatome oder Methyl
gruppen und M⁺ ein Kation bedeuten.
Die wiederkehrenden Einheiten (6) und (7) werden durch Hydrolyse der
wiederkehrenden Einheiten (4) gebildet. Somit werden bei der Bildung der
Amidinstruktur durch Erhitzen der Copolymere aus einem Nitril und der
N-Vinylamidverbindung in Gegenwart einer starken Säure und Wasser ei
nige der Cyanogruppen in dem Copolymer hydrolisiert unter Bildung der
Amidgruppe der wiederkehrenden Einheiten (6) oder der Carboxylgruppe
der wiederkehrenden Einheiten (7). Wenngleich die Wirkung der wieder
kehrenden Amidgruppeneinheiten (6) auf die Papierherstellung nicht ge
klärt ist, wird im allgemeinen angenommen, daß vorzugsweise geringere
Anteile von wiederkehrenden Anteilen (6) verwendet werden können. Dem
zufolge liegt der Anteil der wiederkehrenden Einheiten (6) in dem erfin
dungsgemäßen Additiv für die Papierherstellung im allgemeinen im Be
reich von 0 bis 5 Mol-%. bevorzugter im Bereich von 0 bis 2 Mol-%. Die
wiederkehrenden Carboxylgruppeneinheiten (7) sind anionisch und kön
nen die Papierherstellungseigenschaften nachteilig beeinflussen. Demzu
folge sollte der Anteil der Einheiten (7) vorzugsweise gering sein. Der Anteil
der wiederkehrenden Einheiten (7) in dem Additiv für die Papierherstel
lung beträgt im allgemeinen 0 bis 5 Mol-%. bevorzugter 0 bis 2 Mol-%.
Weiterhin wird angenommen, daß die wiederkehrenden Lactameinheiten
(8) und/oder (9) aus den wiederkehrenden Einheiten (5) und (6) gebildet
werden können. Die Wirkung dieser Einheiten auf die Papierherstellung
ist nicht geklärt, jedoch liegt ihr Anteil im allgemeinen im Bereich von 0 bis
5 Mol-% und bevorzugter im Bereich von 0 bis 2 Mol-%.
Wie oben bereits angegeben, besitzen die erfindungsgemäßen kationi
schen Polymeren eine reduzierte Viskosität im Bereich von 0,1 bis 10 dl/g.
Es scheint jedoch so zu sein, daß ein bevorzugter Bereich der reduzierten
Viskosität in Abhängigkeit von der Endverwendung als Additiv für die Pa
pierherstellung besteht. Wenn das Polymer beispielsweise als Mittel zur
Verbesserung des Mahlgrades oder der Füllstoffretention verwendet wird,
liegt die reduzierte Viskosität im allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 10
dl/g. vorzugsweise im Bereich von 1 bis 10 dl/g und noch bevorzugter im
Bereich von 2 bis 10 dl/g. Wenn das Polymer als Mittel zur Verbesserung
der Papierfestigkeit verwendet wird, liegt die reduzierte Viskosität im all
gemeinen im Bereich von 0,1 bis 10 dl/g, bevorzugter im Bereich von 0,1
bis 5 dl/g und noch bevorzugter im Bereich von 0,5 bis 4 dl/g.
Die erfindungsgemäßen Additive für die Papierherstellung, welche die ka
tionischen Polymere umfassen, können in üblicher Weise wie herkömmli
che Additive oder Hilfsmittel, die andere bekannte Polymere enthalten,
verwendet werden. Die erfindungsgemäßen kationischen Polymere zeigen
eine ausgezeichnete Wirkung als Additiv oder Hilfsmittel für die Papier
herstellung, beispielsweise als Mittel zur Verbesserung des Mahlgrades,
des Entwässerungsgrades, der Füllstoffretention oder der Papierfestig
keit. Die Additive können im allgemeinen in einer Menge von 0,001 bis 5,0
Gew.-%. bezogen auf das Trockengewicht des (Papier-)Stoffes zu einer
Stoff-Aufschlämmung mit einer Konzentration von 0,5 bis 3 Gew.-% zuge
geben werden. Im allgemeinen können die Additive in Form einer wäßrigen
Lösung und einer Konzentration von etwa 0,01 bis etwa 5 Gew.-% zuge
setzt werden.
Im folgenden sei die Verwendung der erfindungsgemäßen Additive für die
Papierherstellung näher erläutert.
Mittel zur Verbesserung des Mahlgrades oder Entwässerungsgrades kön
nen den Entwässerungsgrad des Stoffes auf einem Drahtnetz bei der Pa
pierherstellung verbessern und können besonders wirksam bei der Her
stellung von Kartons, wie Pappe verwendet werden, bei der der Mahlgrad
die Produktivität beeinflussen kann. Mittel zur Verbesserung der Füllstof
fretention verbessern die Retention der Füllstoffe, wie Kaolin, Talkum und
Calciumcarbonat, oder feinteiliger Fasern in dem Stoff bei der Papierher
stellung. Wenn Additive bei diesen Anwendungen verwendet werden, liegt
ihre angewandte Menge im allgemeinen im Bereich von 0,001 bis 5 Gew.-%.
bevorzugter im Bereich von 0,005 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das
Trockengewicht des Stoffes.
Mittel zur Verbesserung der Papierfestigkeit werden dazu verwendet, die
Reißfestigkeit. Berstfestigkeit und Oberflächenfestigkeit zu steigern. Die
se Mittel können als interne Additive bei der Papierherstellung zur Stoff
aufschlämmung zugesetzt werden oder können als externe Additive mit
Hilfe einer Walzenbeschichtungseinrichtung, einer Leimpresse oder einer
Tauchvorrichtung auf die Oberfläche von rohem Papier, wie feuchtem oder
trockenen Papier aufgebracht werden. Die angewandte Menge der Internen
Additive liegt im allgemeinen im Bereich von 0,001 bis 5 Gew.-%. bevorzug
ter im Bereich von 0,05 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht des
Papierstoffes. Gewünschtenfalls können auch andere die Papierfestigkeit
verbessernde Mittel, wie kationische Stärke, Aluminiumsulfat und anioni
sche Mittel verwendet werden.
Die Art des erfindungsgemäß zu behandelnden Stoffes beziehungsweise
Papierstoffes ist nicht besonders begrenzt. Man kann irgendwelche Stoffe
verwenden, wie gemahlener Zellstoff, Sulfitzellstoff, Kraftzellstoff, aufge
schlagenes Altpapier etc.
Die erfindungsgemäßen Additive für die Papierherstellung sind sehr sta
bil, unabhängig von der Art des zur Lösung des Stoffes verwendeten Was
sers, beispielsweise selbst in verdünnter wäßriger Lösung. Darüber hin
aus sind sie unter schwach alkalischen Bedingungen stabil und wirksam,
beispielsweise bei der Verwendung von Calciumcarbonat als Füllstoff.
Demzufolge werden die Additive vorzugsweise unter neutralen oder
schwach alkalischen Papierherstellungsbedingungen verwendet.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung. In
sämtlichen Beispielen sind die Prozentsätze auf das Gewicht bezogen,
wenn nichts anderes angegeben ist.
Man beschickt einen 50-ml-Vierhalskolben, der mit einem Rührer, einem
Stickstoffeinlaßrohr und einem Kühler versehen ist, mit 6,0 g einer Mi
schung aus N-Vinylformamid und Acrylnitril in molaren Anteilen, wie es in
der Tabelle 1 angegeben ist, und 34,0 g entsalztem Wasser. Dann erhitzt
man den Kolbeninhalt unter einem Stickstoffgasstrom unter Rühren auf
60°C, wonach man 0,12 g einer 10%-igen wäßrigen Lösung von 2,2′-Azo
bis-2-amidinopropan-dihydrochlorid zusetzt. Nachdem man das Rühren
während 4 Stunden bei 45°C fortgesetzt hat, erhitzt man die Reaktionsmi
schung auf 60°C und hält sie während weiterer 3 Stunden bei dieser Tem
peratur unter Bildung einer Suspension von ausgefälltem Polymer in Was
ser. Zu der Suspension gibt man 20 g Wasser und anschließend 2 Äquiva
lente konzentrierter Chlorwasserstoffsäure, bezogen auf die Formylgrup
pen in dem Polymer. Man hält die Reaktionsmischung während 4 Stunden
unter Rühren bei der in der Tabelle 1 angegebenen Temperatur, um in die
ser Weise das Polymer amidinisieren. Man gibt die gebildete Polymerlö
sung zu Aceton und trocknet das ausgefällte Polymer im Vakuum unter
Bildung der Polymere A bis G.
Man beschickt einen 50-ml-Vierhalskolben, der mit einem Rührer, einem
Stickstoffeinlaßrohr und einem Kühler versehen ist, mit 6,0 g einer Mi
schung aus N-Vinylformamid und Acrylnitril in molaren Anteilen, wie es in
der Tabelle 1 angegeben ist, und 34,0 g entsalztem Wasser. Dann erhitzt
man den Kolbeninhalt unter einem Stickstoffgasstrom unter Rühren auf
60°C, wonach man 0,12 g einer 10%-igen wäßrigen Lösung von 2,2′-Azo
bls-2-amidinopropan-dihydrochlorid zusetzt. Nachdem man das Rühren
während 4 Stunden bei 45°C fortgesetzt hat, erhitzt man die Reaktionsmi
schung auf 60°C und hält sie während weiterer 3 Stunden bei dieser Tem
peratur unter Bildung einer Suspension von ausgefälltem Polymer in Was
ser. Das ausgefällte Polymer wird abfiltriert und im Vakuum bei 40°C ge
trocknet unter Bildung eines Feststoffes mit einem Wassergehalt von 15%.
Der Feststoffgehalt wird in einen 50 ml rotierenden Rundkolben einge
bracht und mit einem Äquivalent konzentrierter Chlorwasserstoffsäure,
bezogen auf die Formylgruppen in dem Polymer zersetzt. Man hält die Re
aktionsmischung während 5 Stunden bei 100°C zur Amidinisierung des
Polymers. Dann trägt man das gebildete Polymer in Aceton ein, wäscht und
trocknet es im Vakuum unter Erhalt der Polymere H bis J.
Man beschickt einen 100-ml-Vierhalskolben, der mit einem Rührer, einem
Stickstoffeinlaßrohr und einem Kühler ausgerüstet ist, mit 5 g N-Vinylfor
mamid und 44,7 g entsalztem Wasser. Dann erhitzt man den Kolbeninhalt
unter einem Stickstoffgasstrom unter Rühren auf 50°C. Anschließend
setzt man 0,3 g einer 5%-igen wäßrigen Lösung von 2,2′-Azobis-2-amidi
nopropan-dihydrochlorid zu und bewirkt die Polymerisation während 9
Stunden bei 50°C. Zu der erhaltenen wäßrigen Polymerlösung gibt man 0,5
Äquivalente Natriumhydroxid und 0,05 Äquivalente wäßrigen Ammoni
aks. Man hält die Reaktionsmischung während 4 Stunden bei 75°C und
gibt dann Chlorwasserstoffsäure zur Neutralisation zu. Man trägt die Lö
sung in Aceton ein, um das Polymer auszufällen, welches dann im Vakuum
getrocknet wird und das Polymer K ergibt.
Man erhält die Polymere L bis Q nach der bezüglich der Herstellung der Po
lymere A bis F beschriebenen Weise mit dem Unterschied, daß man die Po
lymerisationstemperatur bei 60°C hält.
Man erhält das Polymer R in gleicher Weise wie das Polymer K, mit dem Un
terschied, daß man die Polymerisation während 4 Stunden bei 60°C be
wirkt.
Die Zusammensetzungen und die reduzierten Viskositäten dieser Polyme
re A bis R wurden mit Hilfe der folgenden Methoden gemessen. Die Ergeb
nisse sind in der Tabelle 1 angegeben.
Man berechnet die Zusammensetzungen der Ausgangspolymere vor der
Amidinisierung aus den integrierten Werten der Absorptionspeaks des
13C-NMR-Spektrums, die den jeweiligen Monomereinheiten entsprechen.
Die Zusammensetzungen der Polymere nach der Amidinisierung wurden
aus den integrierten Werten der Absorptionspeaks des 13C-NMR-Spek
trums, die den jeweiligen wiederkehrenden Einheiten entsprechen, be
rechnet. Die wiederkehrenden Einheiten (1) und (2) wurden nichtvonein
ander unterschieden und es wurde die Summe beider Einheiten berech
net; weiterhin wurden auch die wiederkehrenden Einheiten (8) und (9) ge
meinsam genommen und deren Summe ermittelt.
Die Absorptionspeaks der wiederkehrenden Einheiten (1) und (2), (6) sowie
(8) und (9) wurden aneinander angrenzend in einem sehr engen Bereich
von etwa 170 bis 185 ppm beobachtet. Demzufolge wurde der Beitrag eines
jeden Absorptionspeaks zu der entsprechenden Struktur wie folgt be
stimmt: es wurden das Gewichts-Gleichgewicht durch Elementaranalyse
bestätigt und der Wassergehalt desjeweiligen Polymers gemessen. Weiter
hin wurden die 13C-NMR- und IR-Spektren der jeweiligen Polymere genau
mit jenen bekannter Verbindungen mit einer Amidin-, Amid- oder Lactam-
Gruppe verglichen.
Jedes der Polymere wurde in einer 1N wäßrigen Lösung von Natriumchlo
rid bis zu einer Konzentration von 0,1 g/dl gelöst und die reduzierte Visko
sität wurde bei 25°C unter Verwendung eines Ostwald-Viskosimeters ge
messen.
Man beschickt ein 2-l-Becherglas mit einem Liter einer 0,3%-igen Laub
holz-Kraftzellstoffaufschlämmung (LBKP), die mit Calciumcarbonat auf ei
nen pH-Wert von 7,5 eingestellt und einem nach dem kanadischen Mahl
grad-Bestimmungsverfahren gemessenen Mahlgrad von 240 ml aufweist.
Unter Rühren gibt man jedes Polymer in Form einer 0,2%-igen wäßrigen Lö
sung in einer Menge von 0,2 Gew.-%, bezogen auf den Stoff, zu der Papier
masse. Die Mischung wird während einer Minute bei 200 min-1 gerührt.
Dann mißt man den Mahlgrad mit Hilfe eines kanadischen Mahlgrad-Meß
gerätes. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der Tabelle 2 angegeben.
Man beschickt ein 2-l-Becherglas mit einem Liter einer 0,5%-igen Laub
holz-Kraftzellstoffaufschlämmung (LBKP) mit einem Mahlgrad von 410 ml,
gemessen mit der kanadischen Standard-Mahlgradbestimmungsmethode.
Unter Rühren gibt man 30 Gew.-% Papierherstellungstalkum, 0,3 Gew.-%
verstärktes Kolophoniumharz und 4 Gew.-% Aluminiumsulfat, bezogen auf
den Papierstoff, zu. Dann setzt man jedes Polymer in Form einer 0,2
Gew.-%-igen wäßrigen Lösung in einer Menge von 0,03 Gew.-%, bezogen auf den
Papierstoff, zu. Man rührt die Mischung während einer Minute bei 200
min-1 und unterwirft dann das Material einem Papierherstellungsverfah
ren unter Verwendung einer TAPPI-Standard-Langsiebmaschine zur Her
stellung eines Papiers mit einem Flächengewicht von 60 g. Man bestimmt
anschließend den Aschegehalt des erhaltenen Papiers. Die Ergebnisse
sind in der Tabelle 3 zusammengefaßt.
Man beschickt ein 500-ml-Becherglas mit 0,6% einer Stoffaufschlämmung
(LBKP) mit einem nach der kanadischen Standard-Meßmethode bestimm
ten Mahlgrad von 400 ml und gibt 17% Calciumcarbonat, bezogen auf den
Papierstoff, zu. Unter Rühren setzt man ein in der Tabelle 4 angegebenes
Reagens zu. Man unterwirft das Material einem Papierherstellungsverfah
ren bei einem pH-Wert von 8.5 unter Verwendung einer TAPPI-Standard-
Langsiebmaschine unter Bildung eines Papiers mit einem Flächengewicht
von 60 g. Man verwendet ein Copolymer von 2-Methacryloyloxyethyltrime
thylammoniumchlorid und Acrylamid als Mittel zur Verbesserung der
Füllstoffretention.
Man trocknet das erhaltene feuchte Papier während 3 Minuten mit einem
Trommeltrockner bei 120°C. Dann läßt man das erhaltene Papier bei 20°C
und einer relativen Feuchtigkeit von 60% stehen und mißt dann die Berst
faktoren nach den japanischen Industriestandards JIS-P 8112 und JIS-P
8113. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 5 angegeben.
Die erfindungsgemäßen Additive für die Papierherstellung, die ein kationi
sches Polymer mit Amidinstruktur umfassen, besitzen ausgezeichnete Ad
sorptionseigenschaften bezüglich des Stoffes und können ausgezeich
nete Eigenschaften entfalten, wie eine Verbesserung des Mahlgrades, der
Füllstoffretention und der Papierfestigkeit, selbst unter neutralen und
schwach alkalischen Bedingungen. In dieser Weise stellen die erfindungs
gemäßen Additive eine starke Bereicherung der Papierherstellungsindu
strie dar.
Claims (6)
1. Additiv für die Papierherstellung, umfassend ein kationisches Poly
mer, das 20 bis 90 Mol-% wiederkehrende Einheiten der Formel (1)
und/oder (2):
0 bis 2 Mol-% wiederkehrende Einheiten der Formel (3):
0 bis 70 Mol-% wiederkehrende Einheiten der Formel (4):
und 0 bis 70 Mol-% wiederkehrende Einheiten der Formel (5):
enthält, worin
R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoffatome oder Methylgrup pen, R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Wasser stoffatom und X⁻ ein Anion bedeuten, welches eine reduzierte Viskosität von 0,1 bis 10 dl/g gemessen in einer 1 N Salzlösung in einer Konzentra tion von 0,1 g/dl bei 25°C aufweist.
R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoffatome oder Methylgrup pen, R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Wasser stoffatom und X⁻ ein Anion bedeuten, welches eine reduzierte Viskosität von 0,1 bis 10 dl/g gemessen in einer 1 N Salzlösung in einer Konzentra tion von 0,1 g/dl bei 25°C aufweist.
2. Additiv für die Papierherstellung, umfassend ein kationisches Poly
mer, welches 50 bis 90 Mol-% wiederkehrender Einheiten der Formeln (1)
und/oder (2)
aufweist,
worin R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoffatome oder Methyl -gruppen und X⁻ ein Anion bedeuten, welches eine reduzierte Viskosität
von 0,1 bis 10 dl/g. gemessen in einer 1N-Salzlösung mit einer Konzentra
tion von 0,1 g/dl bei 25°C. besitzt.
3. Additiv für die Papierherstellung nach Anspruch 2, worin das katio
nische Polymer weiterhin 2 bis 20 Mol-% wiederkehrende Einheiten der
Formel (3)
0 bis 48 Mol-% wiederkehrende Einheiten der Formel (4):
und 0 bis 48 Mol-% wiederkehrende Einheiten der Formel (5):
enthält, worin R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoffatome oder
Methylgruppen, R3 eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder
ein Wasserstoffatom und X⁻ ein Anion bedeuten.
4. Verwendung eines Additivs zur Papierherstellung umfassend ein Po
lymer nach den Ansprüchen 1 bis 3 als Mittel zur Verbesserung des Mahl
grades.
5. Verwendung eines Additivs zur Papierherstellung umfassend ein Po
lymer nach den Ansprüchen 1 bis 3 als Mittel zur Verbesserung der Füll
stoffretention.
6. Verwendung eines Additivs zur Papierherstellung umfassend ein Po
lymer nach den Ansprüchen 1 bis 3 als Mittel zur Verbesserung der Papier
festigkeit.
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