DE4325772C2 - Antriebssystem mit einem Signalgeber - Google Patents
Antriebssystem mit einem SignalgeberInfo
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- F15B13/14—Special measures for giving the operating person a "feeling" of the response of the actuated device
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Description
Die Erfindung betrifft ein Antriebssystem mit einem durch Muskelkraft betätigbaren,
hydraulische pneumatische oder elektrische Hilfsenergie nutzenden Signalgeber für
eine in Zwischenstellung betreibbare Vorrichtung, durch die der Ölstrom von einer
Druckquelle zu mindestens einem hydraulischen Verbraucher beeinflußbar ist, wobei
eine durch belastungsabhängige Signale des Antriebssystems steuerbare Rückstell
kraft der betätigenden Muskelkraft entgegengerichtet wirksam ist.
Heutige Baggersteuerungen erlauben es dem Baggerfahrer, mehrere Bewegungen des
Baggers weitgehend unabhängig voneinander auszuführen. Möglich ist dies durch den
Einsatz von Verstellpumpen sowie von Druckwaagen in den Ventilen, die einen zu
hohen Pumpendruck auf das vom jeweiligen Verbraucher benötigte Niveau drosseln
(bekannt beispielsweise aus der DE 31 46 540 C2). So ist es möglich, mit einer Pumpe
alle fünf Verbraucher eines Baggers lastunabhängig zu versorgen.
Nachteilig an den bekannten Systemen ist die Tatsache, daß der Baggerfahrer keine
direkte Information darüber bekommt, wie wirtschaftlich bzw. unwirtschaftlich er den
Bagger betreibt. So wird z. B. die Drehzahldrückung eines die Verbraucher antreiben
den Dieselmotors als Zeichen guter Bedienung mißverstanden ("der Dieselmotor und
somit der Bagger arbeitet schwer, das muß ja gut sein"). Auch wird die Möglichkeit,
mehrere Verbraucher gleichzeitig betätigen zu können, genutzt, ohne sich über die an
den Druckwaagen auftretenden Druckverluste im klaren zu sein. Wird z. B. ein Ver
braucher mit sehr hohem Druck betrieben, so muß die Pumpe ja diesen Druck zur
Verfügung stellen; wird nun ein zweiter Verbraucher mit deutlich geringerem Druck
betätigt, so fällt die Druckdifferenz an der Druckwaage ab, d. h. hydraulische Leistung
wird in Wärme umgesetzt.
Angesteuert werden die Ventile durch hydraulische Signalgeber, die vom Fahrer von
Hand, beispielsweise mit Hilfe eines Hebels bedient werden. Diese Signalgeber erzeu
gen einen Steuerdruck, mit dem die Ventilkolben der Ventile beaufschlagt werden.
Um eine wirtschaftliche Arbeitsweise zu erreichen, wird bei den Baggern des Standes
der Technik oftmals mehr als eine Pumpe verwendet (2-Pumpen-System oder 3-Pum
pen-System) oder durch eine übergeordnete Steuerung die Leistung des Dieselmotors
begrenzt ("mode-Steuerung"). Derartige Steuerungen sind aufwendig und entziehen
der Bedienperson, also dem Baggerfahrer teilweise die Kontrolle, indem die gegebenen
Kommandos verfälscht werden.
Aus der WO 88/06242 ist bereits ein Antriebssystem bekannt, bei dem der dem einzi
gen Verbraucher zugeordnete Signalgeber in Abhängigkeit von der Belastung des Ver
brauchers mit einer Rückstellkraft beaufschlagt wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Möglichkeit zu schaffen,
ein Antriebssystem der eingangs genannten Art mit mehreren Verbrauchern wirtschaftlich zu bedienen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mehrere Signalgeber vorge
sehen sind und bei gleichzeitiger Betätigung mehrerer Signalgeber die der Muskelkraft
entgegenwirkende Kraft, die dem Signalgeber des Verbrauchers mit dem niedrigsten
Lastdruck zugeordnet ist, auf den Wert Null herabgesetzt ist und für alle anderen Ver
braucher abhängig ist von dem Produkt aus dem dem jeweiligen Verbraucher individu
ell zufließenden Ölstrom und dem Ergebnis der Differenzbildung zwischen dem indivi
duellen Lastdruck und dem niedrigsten Lastdruck aller betätigten Verbraucher. Auf
diese Weise wird erreicht, daß bei gleichzeitiger Betätigung mehrerer Verbraucher eine
Rückkoppelung der Verlustleistung der einzelnen Verbraucher dem Fahrer eine wirt
schaftliche Arbeitsweise ermöglicht. Der Fahrer kann somit ein Gefühl entwickeln, ver
lustarm zu arbeiten (geringer Widerstand am Hebel gegen Verstellen). Eine Beeinflus
sung seiner Kommandos erfolgt nicht.
Verschiedene zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Un
teransprüchen. Es ist besonders vorteilhaft, das Antriebssystem in einer Baumaschine
vorzusehen, weil diese einerseits einen erheblichen Energiebedarf aufweist und ande
rerseits mit einer Vielzahl von Verbrauchern ausgestattet ist.
Einzelheiten der Erfindung werden anhand mehrerer, in den
Figuren schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 den Schaltplan eines hydraulischen Rotationsantriebs,
Fig. 2 ein hydraulisches Antriebssystem mit mehreren Verbrauchern und
Fig. 3 ein weiteres hydraulisches Antriebssystem mit drei Motoren.
Sowohl das Aufbringen der Kraft als auch das Detektieren einer verlustbehafteten
Arbeitsweise kann auf verschiedene Arten erfolgen.
Fig. 1 zeigt eine rein hydraulische Lösung für einen rotatorischen Antrieb. Dargestellt ist die
Erfindung nur für eine Drehrichtung; sie ist bei zwei Drehrichtungen analog zu erweitern.
Betätigt der Fahrer den Hebel 1, so steuert er über einen als Druckminderventil ausgebildeten Signalgeber 2 einen Druck, der
das Ventil 3 so auslenkt, daß von der als bedarfsstromgeregelte Pumpe ausgebildeten Druckquelle 4 Öl zum Motor 5 fließt.
Übersteigt der Druck am Motor den vom Überdruckventil 6 vorgegebenen Wert, so fließt Öl
durch das Ventil 6 und die Blende 7 zum Tank. Die Druckdifferenz über der Blende 7 öffnet das
Ventil 8, so daß Öl von der Pumpe 9 in den Zylinder 10 fließen kann und sich dort ein Druck
aufbaut, der über die Stange auf den Hebel 1 wirkt. Der Fahrer erhält folglich eine
Rückmeldung, daß er unwirtschaftlich arbeitet, da ein Teil der Pumpenmenge über das
Überdruckventil fließt. Je größer dieser Strom ist, desto größer ist der Druckabfall an der
Blende 7, je weiter wird das Ventil 8 geöffnet. Der Druck im Zylinder 10, und somit die
Rückstellkraft, nimmt folglich zu, je mehr Öl durch das Überdruckventil 6 fließt, je
unwirtschaftlicher also gearbeitet wird.
Fig. 2 zeigt den allgemeinen Fall, daß mehrere Verbraucher (gezeichnet sind der
Übersichtlichkeit halber nur zwei, und jeweils auch nur eine Bewegungsrichtung des Zylinders) von
einer Pumpe mit Druck versorgt werden. In diesem Fall bestimmt der Verbraucher mit dem
höchsten Lastdruck den Pumpendruck. Der Verbraucher mit dem niedrigeren Lastdruck arbeitet
immer unwirtschaftlich, da in dem dazugehörigen Ventil die Differenz zwischen den beiden
Lastdrücken abgebaut werden muß.
Betätigt der Fahrer den Hebel 1, so steuert er über den Signalgeber 2 einen Steuerdruck,
der das Ventil 3 so auslenkt, daß von der als bedarfsstromgeregelten Pumpe Öl zum Verbraucher 5a
fließt. Über die Wechselventile 6a, 7a und 8a wird der höchste Lastdruck ausgewählt und der
Pumpe 4 als Sollwert zugeführt. Sobald ein Steuerdruck vorhanden ist, wird das Ventil 9a
durchgeschaltet. Sobald Öl von der Pumpe 4 zum Ventil 3 fließt, wird das Ventil 10a (in
Abhängigkeit der Durchflußmenge) geöffnet. Mit dem Ventil 11 wird festgestellt, welcher der
zwei gezeichneten Verbraucher den höheren Lastdruck besitzt. Ist dies der Zylinder 12 und wird der
Hebel 1 betätigt, so fließt von der Pumpe 13 über die Ventile 11, 10a und 9a Öl in den Zylinder 14,
so daß sich dort ein Druck aufbaut, der eine der Betätigung entgegengesetzte Kraft bewirkt; der
Fahrer erhält eine Rückkopplung über die im Ventil 3 anfallenden Drosselverluste. Da es sich
bei den Ventilen 11 und 10a um stetig arbeitende Ventile handelt, ist die Größe der
rückwirkenden Kraft sowohl von der Lastdruckdifferenz als auch von der Menge abhängig, also
von der im Ventil anfallenden Verlustleistung.
Die Erfindung kann aber auch gerätetechnisch anders realisiert werden. So kann statt der in
Fig. 1 gezeigten hydraulischen Mengenmessung auch aus dem z. B. elektrisch erfaßten
Schwenkwinkel der Pumpe und der Pumpendrehzahl sowie der Motordrehzahl die
Differenzmenge, die über das Überdruckventil fließt, ermittelt werden. Sofern die
Sollwertvorgabe dann nicht mittels eines hydraulischen Gebers, sondern durch ein elektrisches
Potentiometer erfolgt, wäre ein Aufbringen der Rückstellkraft durch einen Elektromagneten
(anstelle des Hydraulikzylinders) sinnvoll.
Auch für die in Fig. 2 gezeigte Lösung, die bei mehreren Verbrauchern eine Rückkopplung der
Verlustleistung auf hydraulischem Wege realisiert, ist eine gerätetechnische Variation möglich.
So wird in der Literatur ein elektrohydraulisches "Loadsensing" beschrieben [Zähe, Schmitz,
Eschweiler; o+p 34, 1990, Nr. 8, S 548 bis 553], bei dem mittels eines elektronischen Reglers
die Druckdifferenz über jedem elektrisch angesteuerten Ventil auf einem vorgegebenen Wert
gehalten wird. Für dieses Regelkonzept ist das Messen des Druckabfalls über dem Ventil
erforderlich. Ebenso ist im Rechner eine Information über die momentane Pumpenfördermenge
sowie die Motordrehzahlen vorhanden. Dieses System ist in Fig. 3 als 3-Motoren-System
dargestellt.
Erfindungsgemäß wird nun bei mehr als einem betätigten Verbraucher für jeden Verbraucher,
dessen Lastdruck unter dem maximalen Lastdruck liegt, die Verlustleistung als Funktion
(Produkt) aus Druckdifferenz über dem Ventil und Volumenstrom gebildet und dem Bediener als
Rückstellkraft seines Hebels mitgeteilt, aufgebracht z. B. durch einen Elektromagneten.
Claims (3)
1. Antriebssystem mit einem durch Muskelkraft betätigbaren, hydraulische
pneumatische oder elektrische Hilfsenergie nutzenden Signalgeber für eine in
Zwischenstellung betreibbare Vorrichtung, durch die der Ölstrom von einer
Druckquelle zumindest einem hydraulischen Verbraucher beeinflußbar ist, wobei
eine durch belastungsabhängige Signale des Antriebssystems steuerbare
Rückstellkraft der betätigenden Muskelkraft entgegengerichtet wirksam ist,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Signalgeber (2) vorgesehen sind und
bei gleichzeitiger Betätigung mehrerer Signalgeber (2) die der Muskelkraft
entgegenwirkende Kraft, die dem Signalgeber (2) des Verbrauchers (5a, 12) mit
dem niedrigsten Lastdruck zugeordnet ist, auf den Wert Null herabgesetzt ist und
für alle anderen Verbraucher (5a, 12) abhängig ist von dem Produkt aus dem
dem jeweiligen Verbraucher (5a, 12) individuell zufließenden Ölstrom und dem
Ergebnis der Differenzbildung zwischen dem individuellen Lastdruck und dem
niedrigsten Lastdruck aller betätigten Verbraucher (5a, 12).
2. Antriebssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem
Signalgeber (2) verbundene Vorrichtung (3) als Ventil oder als Fördervolumen
verstelleinrichtung einer Pumpe bzw. als Schluckvolumenverstelleinrichtung eines
Motors ausgebildet ist.
3. Antriebssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Antriebs
system in einer Baumaschine vorgesehen ist, wobei die Verbraucher als Zylinder
und/oder Motoren ausgebildet sind.
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1993
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DE4325772A1 (de) | 1995-02-02 |
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