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Die Erfindung betrifft ein Metallgerüst für Bauwerke
gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1.
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Solche Standgerüste können als sogenannte Stangengerüste ausgeführt sein.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung jedoch auf Rohrstangengerüste, deren
Elemente vorwiegend aus Stahlrohren bestehen. Bei diesen Gerüsten werden
die Stehrohre mit den verschiedenen, ebenfalls aus Rohrabschnitten
bestehenden Riegeln über
Kupplungen verbunden. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf
Modulstandgerüste,
die eine weitgehende Anpassung des Gerüstes an das jeweilige Bauwerk
gestatten.
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Bei diesen und anderen Standgerüsten gemäß der Erfindung
sind die Kupplungen schraubenlos. Dadurch wird die Montage und Demontage
des Gerüstes
erleichtert und beschleunigt. Dennoch ist das erfindungsgemäße Standgerüst unfallsicher,
weil seine Kupplungen irrtumsfrei und nur mit den vorgeschriebenen
Elementen zusammengefügt
werden können,
sich aber andererseits kaum unvermutet lösen.
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Derartige Metallgerüste sind
bereits bekannt (vgl.
EP
0 317 695 A1 ), dessen Kupplungen ein Keilgetriebe verwirklichen,
durch welches eine mit einem Stehelement bzw. Gerüstrohr feste
Kupplungshälfte in
Form eines Tellers mit einer Kupplungshälfte verspannt werden kann,
die an einem Gerüstriegel
angeordnet ist. Die Verspannung erfolgt über einen schwenkbar gelagerten
Riegel, der mit zwei Keilflächen
ausgebildet ist. Mit Eintreiben eines Treibkeils, der auf den schwenkbar
gelagerten Riegel einwirkt, können
die beiden Kupplungshälften
in einer Verspannstellung zusammengeschlossen werden, in der bei
eingetriebenem Treibkeil der Riegel über seine Keilflächen mit
dem Stehelement bzw. Dämmgerüstrohr verspannt
wird. Dadurch ergibt sich eine Verspannung zwischen Stehrohr und
Gerüstriegel über das
Keilgetriebe.
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Schließlich ist ein weiteres gattungsgemäßes Metallgerüst mit ähnlicher
Verspannung bekannt (
DE
40 21 601 A1 ) bei der gleichfalls mittels eines schwenkbaren
Riegels eine Verspan nung zweier Kupplungshälften erfolgt. Der Riegel ist
hierbei in Form einer riegelartigen Klaue ausgebildet, die hinter einem
Flansch eines am Stehelement bzw. Gerüstrohr festen Tellers eingeschwenkt
wird. Sowohl die riegelartige Klaue wie auch der entsprechende Flansch
des Tellers sind mit entsprechenden zusammenwirkenden Keilflächen versehen,
so dass mit Eintreiben eines Treibkeils und der damit einhergehenden
Verschwenkung des Riegels eine Verspannung zwischen Gerüstrohr und
Gerüstriegel
erfolgt.
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Allerdings liegt in beiden Fällen nur
eine Verspannstellung durch zusammenwirkende Keilflächen vor,
wodurch aber noch keine ausreichende Sicherheit für bestimmte
Einsatzfälle
gewährleistet
wird. Bei sehr starken Erschütterungen
kann es nämlich
zu einem Lösen
des Riegels bzw. des Treibkeiles durch entsprechende starke Bewegungen
der verkuppelten Elemente kommen, wie dies beispielsweise bei einem
Sturm der Fall ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es somit
ein Metallgerüst
für Bauwerke
zu schaffen, bei welcher eine Verspannung der Kupplungshälften erreicht
wird, die auch starken Erschütterungen
sicher Stand hält
und ein Lösen
des Riegels bzw. des Treibkeiles vermeidet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Maßnahmen
gemäß kennzeichnender
Teil des Anspruches 1 gelöst,
wobei zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung durch die Merkmale in den Unteransprüchen 2 und
3 gekennzeichnet sind.
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Nach Maßgabe der Erfindung wird der schwenkbare
Riegel für
eine weitere Verspannstellung mit einem Vorsprung mit einer Verspannfläche ausgebildet,
deren Verschlussstellung die feste Kupplungshälfte hintergreift und gegenüber dem
Stehelement bei eingetriebenem Keil in einer weitere Verspannstelle
verspannt ist. Da die weitere hintere Keilfläche des Riegels zwischen dem
Vorsprung und der vorderen Keilfläche des Riegels angeordnet
ist, wird gewährleistet,
dass der Riegel bei eingetriebenem Treibkeil über zwei Verspannstellen gegenüber dem
Stehelement bzw. dem Gerüstrohr
verspannt ist. Bei Eintreiben des Treibriegels befindet sich der schwenkbare
Riegel in einer über
die Verspannung festgehaltenen Stellung, wobei durch weiteres Eintreiben
des Keils dann eine weitere Verspannung in einer zweiten Verspannstelle
stattfindet und damit zwei überlagerte
Verspannstellen gewährleistet
sind, wodurch eine zweifache Sicherheit erreicht wird und zwar über ein
und dasselbe Bauelement, nämlich den
Riegel in Verbindung mit dem Treibkeil. Mit einfachen baulichen
Maßnahmen,
die gleichwohl eine einfache Montage erlauben, wird somit eine erhöhte Sicherheit
für ein
Metallgerüst
für Bauwerke
erreicht.
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Zweckmäßigerweise ist der Riegel so
ausgebildet, dass er sich beim Austreiben des Treibkeiles aus einer
Verspannung löst.
Dadurch ist eine einfache Demontage des Gerüsts ermöglicht.
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Zweckmäßigerweise ist der Riegel derart ausgebildet,
dass sein Schwerpunkt so gewählt
ist, dass er in Öffnungsstellung
in den Spalt über
einen wesentlichen Bereich davon geschwenkt ist, wodurch ein reibungsloser
Betrieb bei Verwendung eines erfindungsgemäßen Metallgerüstes gewährleistet
ist.
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Nachfolgend wird eine Ausführungsform
der Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben. Darin zeigen
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1 eine
Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Teller,
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2 eine
Ansicht des Tellers aus 1 entlang
der Schnittlinie II-II aus 1,
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3 eine
Draufsicht auf einen Teil eines Gerüstriegels nach der vorliegenden
Erfindung,
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4 eine
Querschnittsansicht entlang der Schnittlinie IV-IV aus 3,
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5 einen
Keil in Seitenansicht,
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6 einen
erfindungsgemäßen Riegel
und
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7 eine
teilweise Querschnittsansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Metallgerüstes.
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Bevor auf die erfindungsgemäße Kupplung eines
Metallgerüstes
für Bauwerke
gemäß 7 genauer eingegangen wird,
werden im folgenden zunächst
verschiedene Teile der Kupplung im einzelnen näher dargestellt, um das Verständnis der
Erfindung zu erleichtern.
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In den 1 und 2 ist ein Teller 1 dargestellt, der
ein Element der erfindungsgemäßen Kupplung darstellt.
Der Teller, der insgesamt als Ring ausgebildet ist, bildet einen
Flansch, und weist eine mittige Öffnung 2 auf.
Der Durchmesser der Öffnung 2 ist
auf den Außendurchmesser
des in 7 dargestellten Steh elementes
oder Stehrohres 3 eines im übrigen nicht dargestellten
Metallrohrstandgerüstes
abgestimmt, so daß der,
Teller 1 auf das Stehrohr aufgeschoben werden kann. Die
Befestigung des Tellers am Stehrohr 3 erfolgt beispielsweise über eine Schweißverbindung 4 (vgl. 7). Der Teller 1 weist eine
obere vordere geneigte Keilfläche 5 und
eine obere hintere Keilfläche 6 auf.
Die Flächen 5, 6 laufen nach
oben hin aufeinander zu. Des weiteren ist eine untere vordere Keilfläche 7 und
eine untere hintere Keilfläche 8 vorgesehen.
Die Keilflächen 7 und 8 laufen
nach unten hin aufeinander zu und bilden einen Vorsprung 9' aus. Das Stehelement 3 und
der daran befestigte Teller 1 bilden die feste Kupplungshälfte.
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In den 3 und 4 ist das Ende eines Gerüstriegels 9 dargestellt.
Der Gerüstriegel 9 ist
an seinem Ende mit dem anderen Kupplungselement 10 verbunden,
wodurch die andere Kupplungshälfte
gebildet wird. Das Kupplungselement 10 besteht beispielsweise
aus einem gegossenen Formstück,
das einen hohlzylindrischen Abschnitt 11 aufweist, mit dem
der in der Regel aus einem Rohr bestehende Gerüstriegel 9 verschweißt sein
kann. Im Kupplungselement 10 befindet sich ein Spalt 12 für einen
Treibkeil 13, der auch in 5 dargestellt
ist. Der Spalt 12 hat eine obere Eintrittsöffnung 14 sowie
eine untere Austrittsöffnung 15.
Die einer Bodenfläche 16 gegenüberliegende
Dachfläche 17 des
Spaltes 12 ist in einem Schaft eines Hakens 18 ausgebildet,
dessen Hakenmaul 19 nach unten hin geöffnet ist. Im Hakenmaul 19 befinden
sich zwei schräg
zueinander angeordnete Keilflächen 20, 21.
Der Hakenrücken
sitzt zwischen zwei Erhebungen 22, welche eine versenkte
Anordnung gewährleisten
und mechanische Beanspruchungen von dem Haken 18 fernhalten
sollen.
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Zwischen den Erhebungen 22 ist
im Hakenschaft eine Aussparung 23 vorgesehen. Die vordere Fläche des
Hakens 18 ist als gerundete Anlagefläche 24 zur Anlage
an das Stehrohr 3 ausgebildet. Im unteren Bereich des Spaltes 12 befindet
sich eine Bohrung 25, die Teil eines Pendellagers ist,
auf das noch näher
eingegangen wird. Am Übergang
vom hohlzylindrischen Abschnitt 11 zum Kupplungselement 10 befindet
sich zumindest im oberen Bereich ein Vorsprung 26.
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In 5 ist
der Treibkeil 13 dargestellt. Der Treibkeil weist eine
vordere Keilfläche 27 sowie
eine hintere Keilfläche 28 auf.
Das Ende des Treibkeiles 13 im Anschluß an den Keilbereich 29 ist
von diesem abgewinkelt und weist eine kreisförmige Verdickung 30 auf.
Im oberen Bereich des Keiles 13 ist eine etwa den Abmaßen des
Vorsprungs 26 entsprechende Einkerbung 31 vorgesehen.
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In 6 ist
ein erfindungsgemäßer Riegel 32 dargestellt.
In Bezug auf die Darstellung gemäß 4 ist der Riegel 32 spiegelverkehrt
dargestellt. Der Riegel 32 weist etwa die Form eines halbhohen Schuhs
auf und ist in seinem Schaftbereich 33 mit einer Bohrung 34 versehen.
Die Bohrung 34 entspricht etwa der Bohrung 25 im
Kupplungselement 10. Der Schaftbereich 33 wird
von einer vorderen Keilfläche 35 und
einer hinteren Keilfläche 36 begrenzt.
An den Schaftbereich schließt
sich ein nach oben ausgerichteter Vorsprung 37 an. Der
hintere Ende des Riegels 32 bildet die Verspannfläche 38,
die sogar punktförmig
ausgebildet sein kann.
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In 7 ist
eine mechanische Kupplung zwischen Stehrohr 3 und Gerüstriegel 9 dargestellt.
Der Teller 1 ist hierbei, wie bereits erwähnt, mit
dem Stehrohr 3 bei 4 verschweißt. Auf den Teller, der nach oben
hin geöffnet
ist, ist der Haken 18 mit seinem Haken maul 19 aufgesetzt,
so daß die
obere vordere und obere hintere Keilfläche 5 und 6 mit
den Keilflächen 20 und 21 des
Hakens 18 zusammenwirken. In Öffnungsstellung der mechanischen
Kupplung, bei der der Treibkeil 13 und der Riegel 32 in
gestrichelter Darstellung gezeigt sind, liegt der Treibkeil 13 mit
seiner Einkerbung 31 auf dem Vorsprung 26. Die
vordere Fläche 39 des
vorderen Bereichs 40 des Treibkeiles 13 liegt
an der Dachfläche 17 an.
Der Riegel 32, der über
einen in den Bohrungen 25 und 34 gelagerten Bolzen 41 im
Spalt 12 in der Ebene des Treibkeiles 13 schwingen
kann, ist derart ausgebildet, daß seine vordere Keilfläche 35 in
Richtung auf die obere Eintrittsöffnung 14 des
Spaltes 12 gerichtet ist. Eine derartige Anordnung ist
dadurch erreichbar, daß der Schwerpunkt
des Riegels 32 entsprechend gewählt wird. In Öffnungsstellung
liegt die Verdickung 30 des Treibkeiles 13 etwa über dem
durch den Bolzen 41 und die Öffnungen 25 und 34 gebildeten
Pendellagers.
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Zum Eintreiben des Treibkeils 13 wird
dieser aus seiner gestrichelten Stellung angehoben, so daß die Verdickung 30 in
Richtung auf die Mitte des Spaltes entlang der vorderen Keilfläche 35 geschoben wird.
Hierbei beginnt der Riegel 32 bereits in Richtung auf das
Stehrohr 3 zu schwenken. Durch die Abwärtsbewegung des Keiles 13 im
Spalt 12 gleitet der Keil einerseits mit seiner vorderen
Keilfläche 27 entlang
der Bodenfläche 16 und
andererseits gegenüberliegend
mit seiner hinteren Keilfläche 28 zumindest
auf Bereichen der vorderen Keilfläche 35 des Riegels 32.
Sobald der Riegel 32 seine in 7 mit durchgezogenen Linien gezeigte
Stellung erreicht hat, verspannt er sich an seiner Verspannfläche 38 gegen
das Stehrohr 3. Der Riegel 32 befindet sich dann
in einer über
die Verspannung festgehaltenen Stellung. Durch ein weiteres Eintreiben
des Treibkeils 13 in den Spalt findet eine Verspannung
des Keiles an den Flächen 27 und 28 durch Anlage
an der Bodenfläche 16 sowie
der vorderen Keilfläche 35 statt. In
diesem Zustand liegt die hintere Keilfläche 36 des Riegels 32 fest
an der unteren vorderen Keilfläche des
Tellers 1 an. Der Vorsprung 37 hintergreift den unteren
Vorsprung 9' des
Tellers 1, wobei der untere Bereich der unteren hinteren
Keilfläche 8 des
Tellers 1 mit der Vorsprungsfläche 42 des Vorsprungs 37 sich
entweder direkt in Eingriff befindet oder aber damit bei Horizontalbewegung
der Kupplungshälften voneinander
weg damit in Eingriff kommt.
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Das Lösen der Kupplung geschieht
durch entsprechende Hammerschläge
auf die Verdickung 30 des Treibkeiles 13. Dadurch
löst sich
der Keil 13 aus seiner verspannten Stellung und bewegt
sich im Spalt 12 nach oben. Beim Lösen des Keiles 13 entsteht
eine starke Reibkraft zwischen den Flächen 28 und 35,
welche die Verspannung zwischen der Verspannfläche 38 und der Oberfläche des
Stehrohres 3 überwindet,
so daß nach
Zurückziehen
des Treibkeiles bis in seine in 7 gezeigte
gestrichelte Stellung der Riegel 32 ebenfalls in seine
gestrichelte Stellung zurückschwenkt.
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- 1
- Teller
- 2
- Öffnung
- 3
- Stehrohr
- 4
- Schweißverbindung
- 5
- obere
vordere Keilfläche
- 6
- obere
hintere Keilfläche
- 7
- untere
vordere Keilfläche
- 8
- untere
hintere Keilfläche
- 9
- Gerüstriegel
- 9'
- Vorsprung
- 10
- Kupplungselement
- 11
- hohlzylindrischer
Abschnitt
- 12
- Spalt
- 13
- Treibkeil
- 14
- obere
Eintrittsöffnung
- 15
- untere
Austrittsöffnung
- 16
- Bodenfläche
- 17
- Dachfläche
- 18
- Haken
- 19
- Hakenmaul
- 20
- Keilfläche
- 21
- Keilfläche
- 22
- Erhebung
- 23
- Aussparung
- 24
- Anlagefläche
- 25
- Bohrung
- 26
- Vorsprung
- 27
- vordere
Keilfläche
- 28
- hintere
Keilfläche
- 29
- Keilbereich
- 30
- Verdickung
- 31
- Einkerbung
- 32
- Riegel
- 33
- Schaftbereich
- 34
- Bohrung
- 35
- vordere
Keilfläche
- 36
- hintere
Keilfläche
- 37
- Vorsprung
- 38
- Verspannfläche
- 39
- vordere
Fläche
- 40
- vorderer
Bereich
- 41
- Bolzen
- 42
- Vorsprungsfläche