DE4241578C1 - Vorrichtung für eine Drehmaschine zur Entfernung von bei der Bearbeitung eines Werkstückes entstehenden Stäuben und/oder Aerosolen - Google Patents
Vorrichtung für eine Drehmaschine zur Entfernung von bei der Bearbeitung eines Werkstückes entstehenden Stäuben und/oder AerosolenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für eine Drehma
schine zur Entfernung von bei der Bearbeitung eines Werk
stückes entstehenden Stäuben und/oder Aerosolen nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Beim Bearbeiten von Werkstücken können in Abhängigkeit
von der Werkstoffzusammensetzung und dem Bearbeitungsver
fahren gesundheitsgefährliche staubförmige Prozeßabfälle,
z. B. beim Zerspanen von Gußteilen, und Aerosole durch eine
Verdampfung oder Vernebelung von Kühlflüssigkeit entste
hen.
Deshalb sind Maßnahmen zum Schutz des Bedienungspersonals
erforderlich, um die Konzentrationen dieser Stoffe am Ar
beitsplatz zu reduzieren. Eine Möglichkeit besteht im Ab
saugen der Prozeßabfälle an der Bearbeitungsstelle mit
Hilfe einer speziellen Absaugvorrichtung. Diese Möglich
keit weist erhebliche Nachteile auf, denn beim Betrieb
der Absaugvorrichtungen entstehen starke Luftströmungen.
Luftströmungen können in Abhängigkeit von der individuel
len Empfindlichkeit belästigend oder gesundheitsschädi
gend wirken, die Luftgeschwindigkeit sollte deshalb nicht
unnötig erhöht werden, schon eine Luftgeschwindigkeit von
0,1 m/s kann die typischen Zuglufterkrankungen, starke
Kopf- und Gliederschmerzen, auslösen. Zudem erhöht die
Absaugvorrichtungen den Lärmpegel am Drehmaschinen-Ar
beitsplatz.
Probleme ergeben sich insbesondere bei Verwendung von
solchen Absaugvorrichtungen für Drehmaschinen mit großer
Einspannlänge, da zum Betreiben der Absaugvorrichtung
aufgrund des großen Absaugquerschnittes viel Energie
benötigt wird. Deshalb ist der Einsatz einer Absaugvor
richtung zur Entfernung von Stäuben und Aerosolen unwirt
schaftlich.
Aus der JP 62-79942 mit zugehörigem Patents Abstracts of
Japan M-623, 1987 Vol. 11, Nr. 278 ist eine Sicherheits
haube für eine Werkzeugmaschine bekannt, die in der
Sicherheitshaube eine Öffnung für das Einsetzen und Ent
nehmen von Werkstücken aufweist. Die Sicherheitshaube
dient als Spritzschutz für die Schneid- und Kühlflüssig
keit. In der Öffnung der Sicherheitshaube wird während
der Bearbeitungsphase ein Luftvorhang gebildet, der ver
nebelte Kühlflüssigkeit abschirmt und so das Austreten
durch die Öffnung verhindert.
Der Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung für eine Drehmaschine
mit großer Einspannlänge zu schaffen, die bei
der Bearbeitung eines Werkstückes entstehenden Stäube und
Aerosole aus der Umgebung der Drehmaschine entfernt und
gleichzeitig die Arbeitsbedingungen an der Drehmaschine
verbessert.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung nach dem Oberbe
griff des Anspruches 1 durch die im Kennzeichen angegebe
nen Merkmale gelöst.
Die Vorrichtung nach der Erfindung gestattet es mit ge
ringem Aufwand bei der Bearbeitung eines Werkstückes auf
der Drehmaschine entstehende Stäube und Aerosole aus der
Umgebung der Drehmaschine zu entfernen, und die Arbeits
bedingungen an der Drehmaschine zu verbessern. Dazu ist
mindestens ein ein- oder mehrteiliges Abschirmgehäuse
vorgesehen, das jeweils die Staubentstehungs- und/oder
Staubaustrittsstelle an der Drehmaschine oder am Werk
stück umhüllt. Das Abschirmgehäuse weist zu beiden Seiten
der Staubentstehungs- und/oder staubaustrittsstelle Ge
häuseöffnungen auf, die das Werkstück und/oder Drehma
schinenteile berührungslos umgreifen. Zumindest während
der Bearbeitungsphase sind im Bereich der Gehäuseöffnun
gen, mehrere, mit einer Mediumquelle verbundene Medi
umaustrittseinheiten verteilt angeordnet, deren
Austrittsachsen in das Innere des Abschirmgehäuses ge
richtet sind und sich im Nahbereich der Gehäuseöffnungen
oder im Bereich der Bearbeitungsstelle kreuzen. Ein durch
die Mediumsaustrittseinheiten strömendes Medium bildet
einen Mediumvorhang zwischen dem Öffnungsrand des Ab
schirmgehäuses und der Bearbeitungsstelle aus, so daß
keine Stäube und Aerosole in die Umgebung der Drehma
schine entweichen können und die Arbeitsbedingungen an
der Drehmaschine erheblich verbessert werden.
Zusätzlich ermöglicht die Erfindung eine einfache Entsor
gung der Stäube und Aerosole bei der Innenbearbeitung von
Großrohren, die zu beiden Seiten des Großrohres austre
ten. Dazu wird die Staubentstehungsstelle und/oder die
Staubaustrittsstelle durch ein Abschirmgehäuse umhüllt.
Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist als
Mediumsaustrittseinheit eine Düse vorgesehen.
Eine Düse beschleunigt in Abhängigkeit vom Düsenquer
schnitt die Strömung des Mediums und erzeugt einen ge
richteten Strahl, wobei der Strahlverlauf über einen
großen Bereich mit der Austrittachse zusammenfällt. Die
ser Düsenstrahl kann so sehr genau in das Innere des Ab
schirmgehäuses ausgerichtet werden, so daß sich bei einer
gleichmäßigen Verteilung der Düsen ein relativ dichter
Mediumvorhang ausbildet, der den Austritt der Stäube und
Aerosole verhindert. Die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit
des Mediums bewirkt eine Luftströmung in Richtung des Ab
schirmgehäuses, wodurch zusätzlich ein Austritt der
Stäube und Aerosole aus dem Abschirmgehäuse verhindert
wird.
Vorzugsweise ist die Öffnung der Düse spaltförmig ausge
bildet.
Auf diese Weise brauchen jeweils nur wenige Düsen entlang
des Randbereiches der Gehäuseöffnung angeordnet zu wer
den, denn schon einige wenige, relativ flache, aus den
spaltförmigen Düsenöffnungen austretende Mediumstrahlen
sorgen für die Ausbildung des Mediumvorhanges.
In vorteilhafter Weise sind die Düsen im Bereich der Ge
häuseöffnungen an der Wand des Abschirmgehäuses befe
stigt.
Nach der Erfindung ist als Alternative dazu vorgesehen,
daß die Düsen an Halteelementen befestigt sind und daß
die Halteelemente außerhalb des Abschirmgehäuses bewegbar
angeordnet sind.
So können die Düsen außerhalb der Bearbeitungsphase aus
dem Gehäuseöffnungsbereich entfernt werden und behindern
nicht den Werkzeugaustausch oder andere am Werkstück oder
an der Drehmaschine vorzunehmende Tätigkeiten.
Eine Weiterbildung besteht darin, daß die Düsen an der
Wand des Abschirmgehäuses oder an den Halteelementen be
weglich gelagert sind.
So können die Düsen in Abhängigkeit von dem zu bearbei
tenden Werkstück und Bearbeitungsvorgang ausgerichtet
werden, um eine optimale Stellung des Mediumvorhanges im
Bereich der Bearbeitungsstelle oder im Nahbereich der Ge
häuseöffnungen zu erzielen.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß das Ab
schirmgehäuse mit einer Absaug- und Filtereinheit verbun
den ist.
Mittels der Absaug- und Filtereinheit wird eine gerich
tete Strömung erzeugt, so daß die Stäube und Aerosole aus
der Umgebung des Werkstückes entfernt werden. Dabei
bleibt bei einem entsprechend gewählten Filter ein Teil
der Stäube und Aerosole im Filtermedium hängen, so daß
das gefilterte Medium zur Mediumquelle zurückgeführt und
wiederverwendet werden kann. Ein weiterer Vorteil ergibt
sich bei der Bearbeitung von Rohren, da ihr Innenraum in
einem Arbeitsgang mit der Bearbeitung von Stäuben befreit
wird.
In Ausgestaltung der Erfindung weist die Mediumquelle
verschiedene Stelleinheiten zur Dosierung der Gesamtmenge
und/oder der Menge der einzelnen Komponenten des strömen
den Mediums auf.
Auf diese Weise kann das Medium in Abhängigkeit von dem
zu bearbeitenden Werkstück und Bearbeitungsverfahren do
siert werden.
Dabei ist als Stelleinheit mindestens ein Ventil vorgese
hen.
Zusätzlich kann die Mediumquelle verschiedene Meßeinhei
ten aufweisen.
So können die eingestellten Dosierungen überprüft werden.
Vorzugsweise ist als Meßeinheit mindestens ein Drosselge
rät vorgesehen.
Bei der Ausgestaltung der Erfindung ist eine Steuerein
heit zur Steuerung und Kontrolle der Mediumquelle, der
Absaug- und Filtereinheit, der Düsen, der Ventile und des
Drosselgerätes vorgesehen.
In praktischer Ausgestaltung ist nach der Erfindung vor
gesehen, daß das strömende Medium aus Luft besteht.
Luft ist ersichtlich das am einfachsten zu handhabende
Medium, denn als Mediumquelle steht das in Werkstätten
üblicherweise vorhandene Druckluftsystem zur Verfügung.
Alternativ dazu kann das strömende Medium aus einem Luft-
Flüssigkeitsgemisch bestehen.
Bei der Ausgestaltung der Wand des Abschirmgehäuses, die
die Gehäuseöffnung aufweist, sind mehrere Alternativen
möglich.
Eine Ausgestaltung sieht nach der Erfindung eine kreis
förmige Aussparung in der Wand vor.
Diese kreisförmige Aussparung kann zum einen zur Aufnahme
eines ringförmig gebogenen Rohres ausgebildet sein, wobei
das Rohr an seiner Innenseite mehrere Löcher als Medi
umaustrittseinheiten aufweist und wobei das Rohr über
eine oder mehrere Versorgungsleitungen mit der Medium
quelle verbunden ist.
Diese Ausgestaltung der Erfindung hat sich insbesondere
bei der Innenbearbeitung von Großrohren bewährt. Sie
zeichnet sich durch ihren einfachen, aber wie sich in der
Praxis gezeigt hat, äußerst wirkungsvollen Aufbau aus.
Alternativ ist in der kreisförmigen Aussparung eine ver
stellbare Öffnungsblende angeordnet.
Dieser Öffnungsmechanismus zeichnet sich insbesondere
durch seine einfache Handhabbarkeit aus, denn es sind nur
wenige Handgriffe erforderlich, um die Öffnungsweite der
Gehäuseöffnung zu verstellen. Eine Automatisierung des
Öffnungsmechanismus ist ohne größeren Aufwand realisier
bar.
Als Alternative zur kreisförmigen Aussparung kann die
Wand, aus einzelnen, gekoppelt oder voneinander unabhän
gig positionierbaren, Wandelementen bestehen, die die Ge
häuseöffnung umranden, wobei die Position der Wandele
mente die Öffnungsform und -weite der Gehäuseöffnung be
stimmt, oder einzelne, in ihrer Länge oder Breite ver
stellbare, flexible Wandelemente umfassen, die die Gehäu
seöffnung umranden, wobei die Längen- oder Breitenein
stellung der einzelnen Wandelemente die Öffnungsform und
-weite der Gehäuseöffnung bestimmt.
Eine Veränderung der Öffnungsform und Öffnungsweite der
Gehäuseöffnung ermöglicht, daß bei unterschiedlich großen
zu bearbeitenden Werkstücken, bei einem aufwendigen Werk
zeugwechsel oder bei Reparaturmaßnahmen nicht das gesamte
Abschirmgehäuse abgenommen oder evtl. gegen ein anderes
ausgetauscht werden muß, da die Arbeiten schon bei ver
größerter Öffnung gut ausgeführt werden können.
Bezüglich der verstellbaren und flexiblen Wandelemente
ist nach der Erfindung vorgesehen, daß sie aus einem sehr
dichten, in Falten gelegten Material bestehen, wobei die
Falten zur Vergrößerung oder Verkleinerung des Öffnungs
querschnittes langgezogen oder gestaucht werden.
Dabei ist es zweckmäßig, wenn das Material ein gasun
durchlässiges Spezialgewebe ist. Das Gewebe zeichnet sich
durch seine hohe Flexibilität aus, so daß die Lebensdauer
der Wandelemente nicht durch häufiges Dehnen und Stauchen
der Falten reduziert wird. Um einen Austritt von Aeroso
len durch das Gewebe auszuschließen, ist es gasundurch
lässig ausgebildet. Solche Gewebe werden bereits zur Her
stellung von Faltenbälgen verwendet.
Schließlich kann das Abschirmgehäuse aus einem durchsich
tigen Material bestehen.
Bei einem durchsichtigen Gehäuse kann der Bearbeitungs
vorgang und die Ausbildung des Mediumvorhanges genau ver
folgt und bei Bedarf mit Hilfe der Steuereinheit regu
liert werden.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der er
findungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Ausgestaltung der erfindungsge
mäßen Vorrichtung,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer
in der Gehäusewand der Vorrichtung
angeordneten Öffnungsblende und
Fig. 4 eine andere Gestaltung der Gehäuse
wand.
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrich
tung 10 zur Entfernung von Stäuben und Aerosolen aus der
Umgebung der Drehmaschine 34. Dabei umhüllt ein Abschirm
gehäuse 20 die Staubentstehungs- und austrittsstelle 30
an der Drehmaschine 34 oder am Werkstück 36. Das
Abschirmgehäuse 20 weist zu beiden Seiten der Staubent
stehungs- und austrittsstelle 30 Gehäuseöffnungen 21 und
22 auf, die das Werkstück 36 und einen Teil der Drehma
schine 34 berührungslos umgreifen. Im Bereich der Gehäu
seöffnungen 21, 22 sind mehrere, mit einer Mediumquelle
(nicht sichtbar) verbundene Mediumaustrittseinheiten 41
verteilt angeordnet, deren Austrittsachsen in das Innere
des Abschirmgehäuses gerichtet sind und sich im Nahbe
reich der Gehäuseöffnungen 21 bzw. im Bereich der Staub
entstehungs- und Staubaustrittsstelle 30, hier die Bear
beitungsstelle, kreuzen.
Ein durch die Mediumsaustrittseinheiten 41 strömendes Me
dium, durch durchgezogenen schwarze Linien dargestellt,
bildet im Bereich der Gehäuseöffnung 21 zwischen dem Öff
nungsrand der Gehäuseöffnung 21 und dem Werkstück 36 und
im Bereich der Gehäuseöffnung 22 zwischen einem Teil der
Drehbank 34 und dem Öffnungsrand der Gehäuseöffnung 21
jeweils einen Mediumvorhang 42 und 43 aus, so daß keine
Stäube und Aerosole 5 in die Umgebung der Drehmaschine 34
entweichen können, wodurch die Arbeitsbedingungen an der
erfindungsgemäß ausgestatteten Drehmaschine erheblich
verbessern. Die Austrittsachsen der Mediumaustrittsein
heiten 41 müssen in das Innere des Abschirmgehäuses 20
ausgerichtet sein, ihr Winkel zur Mittelachse des rotie
renden Werkstückes 36 ist aber, wie Fig. 1 verdeutlicht,
in Abhängigkeit von dem zu bearbeitenden Werkstück 36 und
vom Bearbeitungsverfahren wählbar.
Die Beschaffenheit des Mediumvorhanges wird durch die
Ausbildung der Mediumaustrittseinheiten als Düsen 41,
insbesondere als spaltförmige Düsen 41 noch weiter
verbessert. Die Düsen 41 können im Bereich der Gehäuse
öffnungen 21 und 22 an der Wand des Abschirmgehäuses 20,
wie in Fig. 1 angedeutet, oder an nicht eingezeichneten
Halteelementen befestigt werden, wobei die Halteelemente
außerhalb des Abschirmgehäuses 20 bewegbar angeordnet
sind. Sind die Düsen 41 an Halteelementen befestigt, kön
nen sie außerhalb der Bearbeitungsphase aus dem Gehäuse
öffnungsbereich 21, 22 entfernt werden und behindern kei
nen Austausch des Werkzeugs oder andere am Werkstück 36
vorzunehmenden Tätigkeiten. Sind die Düsen 41 an der Wand
des Abschirmgehäuses 20 oder an den Halteelementen beweg
lich gelagert, können sie in Abhängigkeit von dem zu be
arbeitenden Werkstück 36 und Bearbeitungsvorgang ausge
richtet werden, um eine optimale Stellung des Mediumvor
hanges im Bereich der Staubentstehungsstelle 30 oder im
Nahbereich der Gehäuseöffnungen 21 und 22 zu erzielen.
In Fig. 1 besteht das Abschirmgehäuse aus einem durch
sichtigen Material, so daß der Bearbeitungsvorgang und
die Ausbildung des Mediumvorhanges genau verfolgt werden
kann.
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung 12 zur Entsorgung der
Stäube und Aerosole 5 bei der Innenbearbeitung eines
Großrohres. Zur Vereinfachung des Verständnisses der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 12 sind die Details, die
denen in der Vorrichtung 10 aus Fig. 1 entsprechen mit
den gleichen Bezugszeichen versehen worden. Bei dieser
Vorrichtung 12 ist einfach sowohl die Staubentstehungs-
und -austrittsstelle 30 wie auch eine Staubaustritts
stelle 32, die Einspannstelle des Werkstückes 36, durch
ein Abschirmgehäuse 20 umhüllt, da die Stäube und Aero
sole 5 zu beiden Seiten des Werkstückes 36, ein Rohr,
austreten können. Die Vorrichtung 12 kann aber auch zu
anderen Bearbeitungszwecken genutzt werden.
In der Praxis hat sich der Anschluß einer Absaug- und
Filtereinheit 50 bewährt. Mittels der Absaug- und Fil
tereinheit 50 wird eine gerichtete Strömung erzeugt, so
daß die Stäube und Aerosole 5 aus der Umgebung des Werk
stückes 36 und der Drehmaschine 34 entfernt werden. Dabei
bleibt bei einem entsprechend gewählten Filter ein Teil
der Stäube und Aerosole 5 im Filtermedium hängen, so daß
das gefilterte Medium zur Mediumquelle 40, von der hier
ist eine Versorgungsleitung dargestellt ist, zurückge
führt und wiederverwendet werden könnte.
Wie in Fig. 2 gezeigt, weist die Mediumquelle 40 ver
schiedene Stelleinheiten 70 zur Dosierung der Gesamtmenge
und/oder der Menge der einzelnen Komponenten des
strömenden Medium aufweist. Auf diese Weise kann das Me
dium in Abhängigkeit von dem zu bearbeitenden Werkstück
36 und Bearbeitungsverfahren dosiert werden.
Zusätzlich ist im gleichen Gehäuse wie die Stelleinheit,
beispielsweise ein Ventil, noch jeweils eine Meßeinheit
80, beispielsweise ein Drosselgerät, untergebracht. So
können die mit einem Ventil eingestellten Dosierungen
gleich überprüft werden.
Ferner ist eine Steuereinheit zur Steuerung und Kontrolle
der Mediumquelle 40, der Absaug- und Filtereinheit 50,
der Düsen 41, der Ventile 70 und des Drosselgerätes 80
vorgesehen, die in Fig. 2 jedoch nicht eingezeichnet ist.
Wird als strömendes Medium Luft eingesetzt kann das in
Werkstätten üblicherweise vorhandene Druckluftsystem als
Mediumquelle 40 genutzt werden.
Alternativ dazu kann das strömende Medium aus einem Luft-
Flüssigkeitsgemisch bestehen, insbesondere, wenn die
Mediumstrahlen auf die Staubentstehungsstelle 30
gerichtet sind.
Bei der Ausgestaltung der Wand des Abschirmgehäuses, die
die Gehäuseöffnung aufweist, sind mehrere Alternativen
möglich. Eine Möglichkeit ist in Fig. 2 dargestellt. Dort
weist das Abschirmgehäuse 20 eine kreisförmige Aussparung
in der Wand auf. In der kreisförmigen Aussparung ist ein
ringförmig gebogenes Rohr angeordnet, das an seiner In
nenseite mehrere Löcher als Mediumaustrittseinheiten 41
aufweist und wobei das Rohr über eine oder mehrere Ver
sorgungsleitungen mit der Mediumquelle 40 verbunden ist.
Alternativ kann, wie in Fig. 3 dargestellt, in der kreis
förmigen Aussparung eine verstellbare Öffnungsblende 90
angeordnet sein. Dieser Öffnungsmechanismus ist einfach
zu bedienen. Mit wenigen Handgriffen wird die Öffnungs
weite der Gehäuseöffnung verstellt, indem die beweglichen
und miteinander gekoppelten Lamellen 91 zum Rand der Öff
nungsblende 90 in den dafür entsprechend ausgebildeten
Randbereich 92 hineingeschoben werden. Eine Automatisie
rung des Öffnungsmechanismus ist ohne größeren Aufwand
realisierbar.
Eine Veränderung der Öffnungsform und Öffnungsweite der
Gehäuseöffnung ermöglicht, daß bei unterschiedlich großen
zu bearbeitenden Werkstücken, bei einem aufwendigen Werk
zeugwechsel oder bei Reparaturmaßnahmen nicht das Ab
schirmgehäuse abgenommen oder evt. gegen ein anderes
ausgetauscht werden muß, da die Arbeiten schon bei ver
größerter Öffnung gut ausgeführt werden können.
Als Alternative zur kreisförmigen Aussparung kann die
Wand, aus einzelnen, synchron oder voneinander unabhän
gige positionierbaren, Wandelementen 82, 83, 84 und 85
bestehen, die die Gehäuseöffnung umranden, wobei die Po
sition der Wandelemente die Öffnungsform und -weite der
Gehäuseöffnung bestimmt oder einzelne, in ihrer Länge
oder Breite verstellbare, flexible Wandelemente umfassen,
die die Gehäuseöffnung umranden, wobei die Längen- oder
Breiteneinstellung der einzelnen Wandelemente 82, 83, 84
und 85 die Öffnungsform und -weite der Gehäuseöffnung be
stimmt.
Ein Beispiel für diese erfindungsgemäße Weiterbildung
zeigt Fig. 4. Die verstellbaren und flexiblen Wandele
mente 82, 83, 84 und 85 des Abschirmgehäuses 20 bestehen
aus einem sehr dichten, in Falten gelegten Material, wo
bei die Faltenbreite zur Vergrößerung oder Verkleinerung
des Öffnungsquerschnittes gedehnt oder ges taucht werden
kann, wie die Pfeile andeuten.
Dabei ist es zweckmäßig, wenn das Material ein gasun
durchlässiges Spezialgewebe ist. Das Gewebe zeichnet sich
durch seine hohe Flexibilität aus, so daß die Lebensdauer
der Wandelemente nicht durch häufige Variation der Fal
tenbreite reduziert wird. Um einen Austritt von Aerosolen
durch das Gewebe auszuschließen, ist es gasundurchlässig
ausgebildet. Solche Gewebe werden bereits zur Herstellung
von Faltenbälgen verwendet.
Claims (23)
1. Vorrichtung für eine Drehmaschine zur Entfernung von
bei der Bearbeitung eines Werkstückes entstehenden Stäu
ben und/oder Aerosolen aus der Umgebung des Werkstückes,
insbesondere für eine Drehmaschine mit einer großen Ein
spannlänge, mit mindestens einem ein- oder mehrteiligen
Abschirmgehäuse (20), das jeweils die Staubentstehungs-
und/oder Staubaustrittsstelle (30, 32) an der Drehma
schine (34) oder am Werkstück (36) umhüllt, wobei das Ab
schirmgehäuse (20) wenigstens an einer Seite der Staub
entstehungs- und/oder Staubaustrittsstelle (30, 32) eine
Gehäuseöffnung (21, 22) aufweist, die das Werkstück (36)
und/oder Teile der Drehmaschine (34) berührungslos um
greift und wobei zumindest während der Bearbeitungsphase
jeweils im Randbereich der Gehäuseöffnung (21, 22) mehre
re, mit einer Mediumquelle (40) verbundene Mediumaus
trittseinheiten (41) verteilt angeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Austrittsachsen der Mediumaus
trittseinheiten in das Innere des Abschirmgehäuses (20)
gerichtet sind, daß sich die Austrittsachsen im Nah
bereich der Gehäuseöffnungen (21, 22) oder im Bereich der
Staubentstehungs- und/oder Staubaustrittsstelle (30, 32)
kreuzen und daß das Abschirmgehäuse (20) an beiden Seiten
eine Öffnung (21, 22) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mediumaustrittseinheit eine Düse (41) vorgesehen
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnung der Düse (41) spaltförmig ausgebildet
ist.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 und
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (41) im Be
reich der Gehäuseöffnungen (21, 22) an der Wand des Ab
schirmgehäuses (20) befestigt sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 und
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (41) an Hal
teelementen befestigt sind und daß die Halteelemente au
ßerhalb des Abschirmgehäuses (20) bewegbar angeordnet
sind.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (41) an der
Wand des Abschirmgehäuses (20) oder an den Halteelementen
beweglich gelagert sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Abschirmgehäuse
(20) mit einer Absaug- und Filtereinheit (50) verbunden
ist.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mediumquelle (40)
verschiedene Stelleinheiten (70) zur Dosierung der Ge
samtmenge und/oder der Menge der einzelnen Komponenten
des strömenden Medium aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß als Stelleinheit mindestens ein Ventil (70) vorgese
hen ist.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Mediumquelle (40)
verschiedene Meßeinheiten (80) aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß als Meßeinheit mindestens ein Drosselgerät (80)
vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinheit
zur Steuerung und Kontrolle der Mediumquelle, der Absaug-
und Filtereinheit, der Düsen, der Ventile und der Dros
selgeräte vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das strömende Medium
aus Luft besteht.
14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das strömende Medium
aus einem Luft-Flüssigkeitsgemisch besteht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, daß die Flüssigkeit
ein Kühlmittel ist.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß als Gehäuseöffnung
(21, 22) in der dafür vorgesehenen Wand des Abschirmge
häuses (20) eine kreisförmige Aussparung vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß die kreisförmige Aussparung zur Befestigung ei
nes ringförmig gebogenen Rohres ausgebildet ist, daß das
Rohr an seiner Innenseite mehrere Löcher als Mediumaus
trittseinheiten (41) aufweist und daß das Rohr über eine
oder mehrere Versorgungsleitungen mit der Mediumquelle
(40) verbunden ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeich
net, daß in der kreisförmigen Aussparung eine verstell
bare Öffnungsblende (90) angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand des Ab
schirmgehäuses (20), die die Gehäuseöffnung (21,22) auf
weist, aus einzelnen, synchron oder voneinander unabhän
gige positionierbaren, Wandelementen (82, 83, 84, 85) be
steht, die die Gehäuseöffnung (21, 22) umranden, wobei
die Position der Wandelemente (82, 83, 84, 85) die Öff
nungsform und -weite der Gehäuseöffnung (21, 22) be
stimmt.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand des Ab
schirmgehäuses (20), die die Gehäuseöffnung (21, 22) auf
weist, aus einzelnen, in ihrer Länge oder Breite ver
stellbaren, flexiblen Wandelementen (82, 83, 84, 85) be
steht, die die Gehäuseöffnung (21, 22) umranden, wobei
die Längen- oder Breiteneinstellung der einzelnen Wande
lemente (82, 83, 84, 85) die Öffnungsform und -weite der
Gehäuseöffnung (21, 22) bestimmt.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeich
net, daß die Wandelemente (82, 83, 84, 85) aus einem sehr
dichten, in Falten gelegten Material bestehen, wobei die
Faltenbreite zur Vergrößerung oder Verkleinerung des Öff
nungsquerschnittes veränderbar ausgebildet ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeich
net, daß das Material ein gasundurchlässiges Spezialge
webe ist.
23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Abschirmgehäuse (20) aus
einem durchsichtigen Material besteht.
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DE4241578A DE4241578C1 (de) | 1992-12-10 | 1992-12-10 | Vorrichtung für eine Drehmaschine zur Entfernung von bei der Bearbeitung eines Werkstückes entstehenden Stäuben und/oder Aerosolen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE4241578A DE4241578C1 (de) | 1992-12-10 | 1992-12-10 | Vorrichtung für eine Drehmaschine zur Entfernung von bei der Bearbeitung eines Werkstückes entstehenden Stäuben und/oder Aerosolen |
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ID=6474862
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