DE4236368A1 - Gleitringdichtung mit integrierter Verpreßeinrichtung - Google Patents

Description

Gleitringdichtungen ohne Verpreßeinrichtungen sind seit eini­ gen Jahren bekannt und werden insbesondere für Betonrohre, Schächte oder dergl. verwendet. Die Dichtung ist in der Re­ gel ein kreisrunder, der Rohrform angepaßter Gummikörper als kombinierte Lippen oder Anpreßdichtung mit den unterschied­ lichsten geometrischen Formen. Die Dichtungen können entwe­ der in der Rohrmuffe oder am Spitzende des Rohres fest mon­ tiert werden. Beim Zusammenfügen der Rohre wird das eigent­ liche Dichtungsteil der sogenannte Ringkragen gegen das mit einem Gleitmittel bestrichene einzuführende Bauteil dicht an­ gepreßt. Somit ist bei fachgerechter Anwendung eine dichte Verbindung der Bauteile gegeben.

Ein Nachteil bei den bisher verwendeten Gleitringdichtungen zum Abdichten von Bauteilen ist darin zu sehen, daß eine ab­ solut saubere und fachgerechte Handhabung beim Zusammenfü­ gen der Bauteile gewährleistet sein muß. Dieses ist in engen und schmutzigen Baugruben meistens nicht gegeben, so daß oft die gewünschte dichte Verbindung der Bauteile nicht gegeben ist. Somit kommt es zu kostenintensiven Sanierungs- und Nach­ dichtungsarbeiten.

Der in den Patentansprüchen 1 bis 3 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, die aufwendige und kosteninten­ sive Nachsanierung undichter Rohr- und Schachtverbindungen zu beseitigen und einen zusätzlichen Dichtigkeitsschutz in der Muffenverbindung zu erzielen.

Dieses Problem wird durch die in den Patentansprüchen 1 bis 3 aufgeführten Merkmale gelöst.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbeson­ dere darin, daß schon während des Einbaus der Rohre, Schächte oder dergl. eine zusätzliche und sichere Abdichtung der Ver­ bindungen durch das Einpressen von Kunstharz oder Zementin­ jektionen erreicht wird. Hiermit wird eine zusätzliche Ab­ dichtung geschaffen, welche die erhöhten Umweltschutzforderun­ gen speziell im Rohrleitungsbau erfüllt. Das Einpressen des Dichtungsmaterials in die Muffenverbindung der Kanalhaltung kann entweder von außen oder von innen (bei begehbaren Rohr­ querschnitten) einfach ausgeführt werden. Die in den Patent­ ansprüchen aufgeführte Gleitringdichtung mit integrierter Verpreßeinrichtung kann in der Rohrglocke eingefaßt sein und von außen verpreßt werden oder am Rohrspitzende montiert wer­ den und somit über die nach innen geführten Schläuche vom Rohrinneren verpreßt werden. Durch das Einpressen des Kunst­ harzes über den Einlaufschlauch in den Hohlraum mit Perfora­ tionsöffnung werden die Hohlräume der Muffenverbindung ausge­ füllt, und somit ist eine absolut dichte Verbindung gewähr­ leistet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung als von außen zu ver­ pressende Dichtung und ein Ausführungsbeispiel der Erfindung als von innen zu verpressende Dichtung ist im folgenden näher beschrieben.

Es zeigen

Fig. 1 die Gleitringdichtung mit integrierter Verpreßein­ richtung im Schnitt als in der Muffe integrierte Dichtung. Unterhalb der Ringkragen (1) befindet sich der Hohlraum (2) mit den Perforationsöffnungen (3), die über den Einlaufschlauch (4) befüllt wird. Hinter dem Einlaufschlauch (4) befindet sich in gleicher Höhe der Auslaufschlauch (5).

Fig. 2 die Gleitringdichtung mit integrierter Verpreßein­ richtung, die fest in der Rohrglocke (6) bzw. Rohr­ muffe verankert ist, bevor das Rohrspitzende (7) in die Muffe eingeschoben wird. Aus dem Hohlraum (2) führen die Ein- und Auslaufschläuche (4 + 5) in den Rohrglockenbereich und von dort aus nach außen.

Fig. 3 die Gleitringdichtung mit integrierter Verpreßein­ richtung im Einbauzustand der Rohrverbindung. Über den Einlaufschlauch (4) wird die Kunstharzin­ jektion nun in den Hohlraum (2) der Dichtung gepreßt. Durch die Perforationsöffnungen (3) tritt das einge­ preßte Material in den Hohlraum (8) zwischen dem Rohr­ spitzende (7) und der Rohrglocke (6). Wenn dieser Hohlraum (8) voll ausgefüllt ist, tritt das überschüs­ sige Material am Auslaufschlauch (5) wieder aus. So­ mit ist eine absolut dichte Verbindung gewährleistet.

Fig. 4 die Gleitringdichtung mit integrierter Verpreßein­ richtung im Schnitt als auf dem Rohrspitzende mon­ tierte Dichtung. Auch hier befindet sich unterhalb des Ringkragens (1) ein Hohlraum (2), der mit Per­ forationsöffnungen (3) versehen ist. In den Hohlraum (2) führen die Ein- und Auslaufschläuche (4 + 5).

Fig. 5 die am Vorpreßrohr montierte Dichtung im Einbauzu­ stand. Vom Rohrinneren kann nun über den Einlauf­ schlauch (4) das Kunstharzmaterial in den Hohlraum (2) eingepreßt werden und durch die Perforations­ öffnungen (3) in den Hohlraum (8) der Rohrverbin­ dung austreten und diesen dicht ausfüllen.

Claims (3)

1. Gleitringdichtung mit integrierter Verpreßeinrichtung für den dichten Anschluß an Rohre, Schachtbauwerke oder dergl., dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitringdichtung aus einem Gummikörper besteht, welcher unterhalb des Ringkragens einen Hohlraum enthält, der mit kleinen Perforationsöffnungen versehen ist.

2. Gleitringdichtung mit integrierter Verpreßeinrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Nahtstelle der Dichtung eine Hohlraumtrennung an­ gebracht ist, an welcher auf der einen Seite der Trennung eine Einlauföffnung und auf der anderen Seite eine Auslauf­ öffnung mit je einem Schlauch verbunden sind.

3. Gleitringdichtung mit integrierter Verpreßeinrichtung nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Einlaufschlauch Kunstharz oder Zementinjek­ tionen eingepreßt werden können, die durch die Perforationen im Hohlraum austreten und dann den Hohlraum zwischen den zu­ sammengefügten Bauteilen ausfüllen und nach vollständiger Füllung dieses Hohlraumes aus dem Auslaufschlauch, der mit einem Verschlußstopfen mit Entlüftungsventil versehen ist, wieder austreten kann.