DE4234558C2 - Probenbehälter und Verfahren zum Verschließen des Probenbehälters - Google Patents
Probenbehälter und Verfahren zum Verschließen des ProbenbehältersInfo
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Description
In analytischen Laboratorien, insbesondere der Medizin und
Chemie, erfordern sowohl der Umfang der Analysenprogramme
als auch die oft hohe Anzahl zu prüfender Parameter ein
häufiges Öffnen und Verschließen jedes einzelnen Probenbe
hälters. Durch den Kontakt des Probenmaterials mit der Um
gebung treten dabei Probenverluste sowie Kontaminationen
der Probe oder, z. B. bei flüchtigen und aggressiven Sub
stanzen, der Umgebung auf.
Um eine ausreichende Dichtheit beim Verschließen der Pro
benbehälter zu erreichen, ist hoher Kraftaufwand nötig,
z. B. zum Festziehen von Gewindeverschlüssen, zur Deforma
tion von Schnappverschlüssen und elastischen Kappen, zum
Einrasten von Bajonettverschlüssen oder zum Festklemmen
von Schliffverbindungen. Dazu werden größtenteils beide
Hände benötigt, so daß häufig benutzte Substanzentnahme
geräte oft beiseite gelegt werden müssen. Auch erfordern
die Unebenheiten vieler Verschlußmechanismen, wie Gewinde
und Schnappränder, einen höheren Reinigungsaufwand und er
höhen die Gefahr weiterer Kontamination sowie Substanzver
schleppung.
Der Einsatz von magnetisch wirkenden Behälterverschlüssen,
wie in dem DE-GM 18 03 879 beschrieben, ist dagegen für che
mische Probenbehälter nicht bekannt. In dieser Druckschrift
werden unter anderem magnetische Stülp- und Eindrückdeckel
verwendet, wobei ein oder mehrere Permanent-Magnete sowohl
im als auch außerhalb des Behälters so angebracht sind, daß
Behälterunterteil und Behälterdeckel zusammenhalten. Bei
lose aufliegendem Deckel sind zur Zentrierung am Behälter
oberrand zusätzlich Sicken o. ä. angebracht.
Der Einsatz von Laborrobotern gestaltete sich bis jetzt
sehr schwierig. So sind die Probenbehälter nur mit speziel
len, von der Größe des Probenbehälters abhängigen Instal
lationen, wie Greifer und Adaptor, zu öffnen bzw. zu ver
schließen, wobei dieser Vorgang nicht ruckfrei vor sich
geht, so daß die Apparatur und der Probenrack erschüttert
werden. Auch ist nicht möglich, die Positionierung des Ro
boterarmes über bzw. um den Verschluß so einzustellen, daß
z. B. bei der Positionierung der Probenbehälter oder Be
hältertabletts (Racks) unweigerlich auftretende Standort
abweichungen die Arbeit des Laborroboters nicht behindern
oder gar unmöglich machen. Auch erfordert der Einsatz von
Laborrobotern behälterspezifische sowie von Hersteller zu
Hersteller verschiedene Zusatzinstallationen am Roboter
arm, wie mechanisch arbeitende Greifer oder Kontrollsenso
ren, die entsprechende zusätzliche Programmierungen not
wendig machen.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das
Problem zugrunde, einen universellen und handlichen Ver
schluß von Proben- und Chemikalienbehältnissen für Routi
neuntersuchungen zu entwickeln, der von Mensch und Maschi
ne gleichermaßen unkompliziert benutzt werden kann, eine
ausreichende Dichtheit besitzt, leicht zu reinigen ist,
einen guten Zugang zur Probe gewährleistet und Möglichkei
ten zur Vereinfachung und Vereinheitlichung des Behälter
handlings von Laborrobotersystemen bietet.
Der im Patentanspruch 2 angegebenen Erfindung dagegen liegt
das Problem zugrunde, daß keine behälterspezifischen, von
der Größe des Probenbehälters abhängigen Werkzeuge des La
borroboters benötigt werden und daß dieser ein leichtes,
kontinuierliches ruckfreies Öffnen sowie Verschließen der
Probenbehälter ohne Erschütterung der Apparatur oder des
Probenracks garantiert.
Auch soll die Positionierung des Roboterarmes über bzw. um
den Verschluß problemlos vonstatten gehen, d. h. geringe,
bei der Positionierung der Probenbehälter oder Behälter
tabletts unweigerlich auftretende Standortabweichungen
dürfen die Arbeit des Laborroboters nicht behindern oder
gar unmöglich machen.
Die durch die Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbe
sondere darin, daß durch den flachen Winkel zwischen Ver
schlußgrenzfläche und Gefäßboden die Höhe des Stopfens ge
ring und der Durchmesser der Gefäßöffnung groß gehalten
werden kann, so daß ein verbesserter Zugang zum Inhalt
möglich wird.
Durch den flachen Winkel zwischen Verschlußgrenzfläche und
Gefäßboden wird im Gegensatz zu den derzeit verwendeten
herkömmlichen Schleifhalsverschlüssen eine Haftung durch
Verklemmen vermieden. Dadurch wird ebenso wie durch die
verwendeten Magnetverschlüsse ein leichter und vor allem
kontinuierlicher Öffnungs- und Verschließvorgang ermög
licht, was beim Einsatz von Laborrobotern von grundlegen
der Wichtigkeit ist, da durch deren mechanische Arme meist
nur begrenzte Kräfte ebenfalls kontinuierlich übertragen
werden können, um Erschütterungen oder gar Dejustierungen
zu vermeiden.
Ein ruckartiges Öffnen sowie daraus resultierende Substanz
verluste, Kontaminationen oder auch Gefährdungen bei der
Arbeit mit aggressiven Medien werden bei entsprechender
Größe und Stärke der Permanentmagnete bzw. des Eisenstücks
vermieden. Beim Einsatz von Laborrobotern kann zudem auf
spezielle, d. h. gefäß- oder auch verschlußspezifische
Werkzeuge und Installationen am Roboterarm verzichtet wer
den, indem einheitlich einfache Elektromagnete zum Einsatz
kommen. Diese können auch bei leichten Dejustierungen von
Probenbehältern oder Probentabletts die einzelnen Ver
schlüsse noch sicher bedienen.
Ein Ausführungsbeispiel soll anhand der
Zeichnung näher beschrieben werden.
In dieser Zeichnung sind das Probengefäß 1 und der Ver
schlußstopfen 2 im Schnitt zu sehen. Der Verschlußstop
fen 2 verjüngt sich von A nach B hin, wobei der Winkel ACE
größer oder gleich 45° sein muß. Durch diesen flachen Win
kel zwischen Verschlußgrenzfläche und Gefäßboden wird, im
Gegensatz zu den derzeit verwendeten herkömmlichen
Schleifhalsverschlüssen, eine Haftung durch Verklemmen
vermieden. Im Probengefäß 1 sowie im Verschlußstopfen 2
eingearbeitete Permanent3-Permanent4- oder Permanent3-
Eisen4-Kombinationen sichern einen ausreichenden und
leicht zu betätigenden Verschluß des Probenbehälters. Am
Verschlußstopfen 2 und am Probengefäß 1 befindliche Rän
der 5, 6 verhindern zusätzlich ein Verkanten des Ver
schlußstopfens 2 beim Aufsetzen und damit eventuelle Un
dichtheiten. Durch die Größe des Winkels ACE kann die Hö
he D-E des Verschlußstopfens 2 und damit des gesamten Ver
schlusses ohne dabei die dichtende Fläche, im Schnitt als
AB sichtbar, reduzieren zu müssen, gering gehalten werden.
Somit ist ein guter Zugang zur Probe gewährleistet, und es
ist die Möglichkeit gegeben, das Behälterhandling von La
borrobotersystemen zu vereinfachen und zu vereinheitlichen.
Durch die Verwendung von Magnetverschlüssen kann das Werk
zeug des Laborroboterarmes aus einem einfachen Elektromag
neten 7 bestehen. Durch Positionierung des Roboterarmes
über dem Probenbehälter oder um den Verschluß 2 wird durch
Wahl der entsprechenden Größe und Stärke der Permanentmag
nete 3, 4 oder des Eisenstückes 4 ein leichter, kontinuier
licher und vor allem ruckfreier Öffnungs- und Schließvor
gang ermöglicht.
Die Bedienung des Roboterarmes ist dabei sowohl unabhängig
vom Durchmesser des Verschlusses 2 als auch von der Form
des Probenbehälters. Auch kann auf spezielle gefäß- oder
auch verschlußspezifische Werkzeuge oder Installationen am
Roboterarm verzichtet werden.
Claims (2)
1. Probenbehälter für häufig zu untersuchende Proben in
chemischen Laboratorien, dadurch gekennzeichnet, daß
sowohl in dem, an das Probengefäß angepaßten, sich ke
gelstumpfförmig zum Boden des Probengefäßes hin in
einem Winkel größer oder gleich 45° zur vertikalen Sym
metrieachse verjüngenden Verschlußstopfen als auch im
Probengefäß eine Kombination Permanentmagnet-Permanent
magnet oder Permanentmagnet-Eisenkern zum Verschließen
eingearbeitet ist.
2. Verfahren zum Verschließen des Probenbehälters, dadurch
gekennzeichnet, daß der am Roboterarm angebrachte, ein
heitlich einfache, ein kontinuierliches und ruckfreies
Öffnen und Verschließen des Probenbehälters garantie
rende und ohne gefäß- oder verschlußspezifische Werk
zeuge und Installationen auskommende Elektromagnet über
dem Probenbehälter oder um den Verschlußstopfen pla
ziert und jeweils durch Betätigen des Elektromagneten
der Probenbehälter geöffnet und verschlossen wird.
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