DE4233115A1 - Hydraulikaggregat - Google Patents
HydraulikaggregatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein aus Kolben und Zylinder bestehendes
Hydraulikaggregat, wobei der Kolben innerhalb eines mit einem
hydraulischen Medium gefüllten und von einem Steuerventil
beaufschlagten Zylinders angeordnet ist.
Hydraulikaggregate dieser Art haben zum Ziel, mittels des
Kolbens mechanische Bauteile oder dergleichen zu beaufschlagen
und rotatorisch oder translatorisch zu verschieben, wobei sie
Endstellungen aufweisen, in denen der Kolben gegen einen
Anschlag oder dergleichen fährt, um die Hubbewegung zu be
grenzen.
Nachteilig bei den bekannten Hydraulikaggregaten ist es,
daß in der Endstellung relativ große Kräfte benötigt werden,
um das Aggregat in dieser Lage zu halten und zu verhindern,
daß es sich entgegen der Arbeitsrichtung wieder zusammen
schiebt.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein
Hydraulikaggregat der obengenannten Art zu schaffen, mit
welchem es möglich ist, die in der Endstellung des Aggre
gates auftretenden großen Kräfte zu kompensieren und dafür
Sorge zu tragen, daß das Hydraulikaggregat in der Endstellung
auch verbleibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Kolben eine dem einen Zylinderende zugewandte äußere
schmale vorstehende Ringfläche aufweist, die eine Auflager
fläche am inneren Zylinderende übergreift und in der End
lage des Kolbens abdichtend gegen diese gedrückt wird,
wobei die der Ringfläche zugewandte innere Stirnwandung
des Zylinders mit wenigstens einer Steuerbohrung ver
sehen ist, die an ein Vorsteuer- oder Vorschaltventil
angeschlossen ist.
Mit dieser Anordnung wird erreicht, daß aufgrund der steuer
seitigen kleinen Ringfläche und aufgrund der gegenüberliegenden,
nur durch die Kolbenstange beeinflußten Kolbenfläche die auf
den Kolben aufbringbaren Kräfte sehr groß werden, so daß die
schmale Ringfläche auf der gegenüberliegenden Seite unter
einer sehr großen Auflagerkraft steht. Die auftretenden
Kräfte sind so groß, daß sie sich praktisch nicht aufheben
lassen, so daß mit einem hohen Maß an Sicherheit das erfin
dungsgemäße Hydraulikaggregat in seiner Endstellung ver
riegelt ist.
Der Kolben kann lediglich ein Steuerkolben sein, und das
Hydraulikaggregat kann gegebenenfalls nur als Steueraggregat
verwendet werden, um eine Verriegelung zu bewirken; es ist
aber auch möglich, den Kolben gleichzeitig als Arbeitskolben
auszubilden, und zwar insbesondere dann, wenn eine Flächen
differenz zwischen der innenseitigen Kolbenstange (größerer
Durchmesser) und der steuerseitigen Kolbenstange bzw. dem
steuerseitigen Kolbenstangenabschnitt (kleiner Kolbenstangen
durchmesser) besteht.
Die Arbeitsrichtung kann natürlich auch umgekehrt sein, indem
die zylinderinnenraumseitige Kolbenstange einen kleineren
Durchmesser als die steuerseitige Kolbenstange hat, was dann
zu einer umgekehrten Arbeitsrichtung führt.
Es ist selbstverständlich auch möglich, eine der beiden
Kolbenstangenhälften entfallen zu lassen, sofern innerhalb
des Zylindergehäuses für eine entsprechende Führung des Rest
stangenabschnittes Sorge getragen ist. Der Hydraulikdruck
im Inneren des Zylinders kann auch durch Verbindung zum
Arbeitszylinder einer Maschine oder durch Verbindung mit
einer Hydraulikpumpe aufgebracht oder durch Verbindung mit
anderen Druckräumen aufgebracht werden, die schnell entlast
bar sind. Eine Verwendung des normalen Arbeitsdruckes des
Hydraulikaggregates und des normalen Hydraulikmediums ist
aber ebenfalls möglich.
Die erfindungsgemäße Anordnung ist insbesondere für ver
schiedene mit Hydraulikaggregaten versehene Werkzeugmaschinen
oder dergleichen verwendbar. Als Beispiel sei eine Presse auf
geführt, bei welcher dem von oben kommenden Arbeitszylinder
eine gesonderte Verriegelungsvorrichtung der oben genannten
Art nachgeschaltet werden kann. Der Arbeitszylinder wirkt
bei dieser Anwendungsform auf die nach oben weisende Kolben
stange des Verriegelungsaggregates, während der Zylinder des
Verriegelungsaggregates in Verbindung mit dem Pressenstößel
und über diesem beispielsweise mit einem Lochstempel eines
Stanzwerkzeuges oder dergleichen steht.
Um den Pressenstößel wieder nach oben zu drücken, können
Rückhubzylinder vorgesehen sein, die hydraulisch den Stößel
zusammen mit dem Verriegelungszylinder nach oben bewegen.
Bei dieser Ausführungsform weist also die Steuerseite des
Kolbens nach oben, während seine übrige Fläche dem hydrau
lischen Medium nach unten weisend zugewandt ist.
Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende:
Zunächst wird das Verriegelungsaggregat mit hydraulischem
Medium versorgt, worauf aufgrund der Flächendifferenz sich
das Zylindergehäuse des Verriegelungsaggregates (d. h. also
der Stößel der Presse) im Eilgang nach unten, also auf das
Werkstück zu bewegt, und zwar so lange, bis die Verriegelungs
stellung in der oben beschriebenen Art erreicht ist. In die
ser Stellung findet eine feste Verbindung des Kolbens mit
seinem Gehäuse statt und der Arbeitskolben der Presse wird
beaufschlagt, der jetzt auf die Kolbenstange des Verriegelungs
aggregates wirkt, wobei dieses in der Lage ist, aufgrund
seiner äußerst festen Verbindung nun zusammen mit dem Stößel
den entsprechenden Bearbeitungsvorgang des Werkstückes,
beispielsweise das Stanzen eines Loches in ein Blech, durch
zuführen.
Die bereits genannten Rückhubaggregate leiten dann den Rück
hub ein, wobei gleichzeitig oder im kurzen Abstand dazu
das Verriegelungsaggregat geöffnet wird, indem die Ablaßleitung
der Steuerseite geöffnet wird.
Das erfindungsgemäße Hydraulikaggregat kann außerdem ohne
größere Abwandlungen dazu verwendet werden, um insbesondere
bei Tiefziehpressen zum Zwecke der Einsparung von Energie und
Stößelkraft ein Ankoppeln des Niederhalters an den Stößel
während des Ziehvorganges zu bewirken und die dort auftretenden
sehr großen Verformungen der Kolbenstange, die bei einer Länge
von etwa 3 bis 5 m zu einem Stauchen der Kolbenstange von 2 bis
3 mm führen können, so auszugleichen, daß die Längenänderung
der Kolbenstange sich nicht auswirken kann.
Da bei der erfindungsgemäßen Anordnung sich die Verriegelung
letztlich an jedem Ort der Relativstellung des Hydraulik
aggregates beziehungsweise von dessen Zylinder durchführen
läßt, was bedeutet, daß die Ankopplung sich an jeder Hub
stelle durchführen läßt, kann das erfindungsgemäße Hydraulik
aggregat, wie oben angedeutet, insbesondere auch dazu verwendet
werden, durch Kräfte bedingte Längenänderungen der Kolbenstange
auszugleichen. So kann der Verriegelungskolben in vorteil
hafter Weise auf einen Zwischenkolben, vorzugsweise in Form
eines relativ kurzen Ringkolbens wirken. Der Längenausgleich
findet bei dieser Anordnung dadurch statt, daß der Ringkolben (82)
im Zylinder verschoben wird.
Beim Tiefziehen kann also das Hydraulikaggregat zur Verriegelung
von Niederhaltern und Stößel im Arbeitshub bewegt werden, was
eine Einsparung an Energie bedeutet. Das Hydraulikaggregat
erlaubt einen Leerhub der Presse, ohne daß Öl durch Leitungen
bewegt werden muß. Ferner ermöglicht das Hydraulikaggregat ein
Steuern der Verriegelungskraft (Niederhalterkraft) durch Steuern
des Öldruckes in dem Raum oberhalb der Kolbenstange. Es werden da
durch mithin gleichzeitig Längsverformungen der Verbindungs
stangen zwischen Stößel und Niederhalter kompensiert.
Bei dieser Ausführungsform ist die Dichtfläche nicht am
Zylindergehäuse, sondern an dem verschieblichen Ringkolben
angeordnet.
In diesem Moment wird die Verformung (Dehnung) der Kolben
stange aufgehoben. Zweckmäßigerweise wird nämlich gleich
zeitig mit dem Erreichen der Verriegelungsstellung ein Öffnungs
ventil beaufschlagt, welches Raum zum Tank öffnet, so daß das
Hydrauliköl austreten und der Ringkolben nach unten geschoben
werden kann.
Bei einer weiteren Ausführungsform kann dafür Sorge getragen
werden, daß insbesondere bei unterschiedlichen Werkzeug- oder
Werkstückhöhen der Kopplungspunkt entsprechend den abweichenden
Werkzeug- oder Werkstückhöhen versetzt werden kann. Dies geschieht
dadurch, daß der Ringkolben wieder in Verriegelungsstellung mit
dem Verriegelungskolben gebracht wird, wobei sich der Ring
kolben auf seiner dem Verriegelungskolben abgewandten Seite
auf einem Polster eines hydraulischen Mediums abstützt.
Dieses Polster kann durch eine entsprechende Ventilsteuerung
erhöht oder verringert werden, so daß damit sich verschiedene
Höhen für den Verriegelungspunkt ergeben.
Bei einer weiteren Ausführungsform soll der plötzlichen
Beschleunigung des Arbeitskolbens, die nach dem Schnitt auf
tritt, entgegengewirkt werden, um insbesondere den harten
Aufschlag und den damit verbundenen Knall zu vermeiden.
Zu diesem Zweck ist bei einer weiteren Variante innerhalb
des Kraftflusses eine Ausführungsform der Verriegelungs
vorrichtung angeordnet, bei welcher unmittelbar nach dem
Schnitt die Verbindung zur umlaufenden Nut oder der Ein
senkung mit Druck beaufschlagt wird, so daß durch die Tren
nung innerhalb des Kraftflusses keine weiteren Kräfte auf den
Stößel übertragen werden können und damit seine Beschleunigung
reduziert wird, und wobei weiterhin durch Überströmen von Öl
über den sich vergrößernden Dichtspalt eine Dämpfungswirkung
erzielt wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungs
beispielen in der Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung im
Schnitt eine Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Hydraulikaggregates.
Fig. 2 ist eine Darstellung ähnlich Fig. 1 bei
einer anderen Ausführungsform.
Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung im Schnitt
eine Presse, auf welche die Erfindung Anwen
dung findet.
Fig. 4 zeigt in schematischer Darstellung eine
Ausführungsform ähnlich Fig. 1, die das
plötzliche Öffnen eines Ventiles zum Ziel hat.
Fig. 5 zeigt in schematischer Darstellung im Schnitt
eine abgewandelte Ausführungsform.
Fig. 6 zeigt in schematischer Darstellung im
Schnitt eine von der Ausführungsform nach
Fig. 5 abgeleitete Ausführungsform.
Fig. 7 zeigt in schematischer Darstellung im Schnitt
eine Tiefziehpresse, auf welche die Erfindung
Anwendung findet.
Fig. 8 zeigt in gegenüber Fig. 7 vergrößertem
Maßstab eine der beiden dort verwendeten
Anordnungen des Hydraulikaggregates.
Gemäß Fig. 1 ist ein Hydraulikaggregat 1 vorgesehen, welches
aus einem grob schematisch dargestellten Zylinder 2 und einem
Kolben 3 besteht, dessen als kurzer Kolbenstangenabschnitt 4
wiedergegebene Kolbenstange unter Zwischenschaltung von Dich
tungen 5 in einer Zylinderwandung 6 geführt ist. An den Kolben
stangenabschnitt 4 schließt sich ein weiterer, der Führung des
Kolbens dienender Kolbenstangenabschnitt 7 an, der durch eine
an dem Hydraulikvorgang nicht beteiligte Stützwandung 8 geführt
ist, wobei zwischen der Stützwandung 8 und einem Absatz zwischen
den beiden Kolbenstangenabschnitten 4 und 7 eine Druckfeder 9
angeordnet ist, die dazu dient, den Kolben 3 gegen das in Fig. 1
unten dargestellte Zylinderende 10 zu drücken bzw. die Rück
bewegung des Kolbens nach einem Öffnungsvorgang zu realisieren.
An dem der Zylinderseite 10 zugewandten Ende trägt der
Kolben 3 einen Ansatz 11, der ebenfalls kreisförmig aus
gebildet ist und zentrisch zum Kolben 3 bzw. den Kolben
stangenabschnitten 4 und 7 liegt. Der Ansatz 11 ist mit einem
vorstehenden schmalen Ring 12 versehen, dessen äußere Ring
fläche 13 sehr klein sein kann, wie durch das im Querschnitt
der Fig. 1 spitzwinklige Zulaufen des Ringes 12 angedeutet ist.
Die Ringfläche 13 dient der Abdichtung des Druckraumes 14 im
Inneren des Zylinders 2 bei einem durch das Hydraulikaggregat
gebildeten und geschlossenen Ventil.
In der unteren Zylinderwandung 10 können eine oder mehrere
Steuerbohrungen 15 vorgesehen sein, die in Verbindung mit
dem durch den Ring 12 begrenzten kleinen Raum 16 stehen können.
Diese Steuerbohrungen 15 können durch ein Vorschaltventil 17
oder dergleichen beaufschlagt werden, so daß hierdurch das
Ventil geöffnet werden kann.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, wird das Ventil bereits bei einem
ganz geringfügigen Abheben der Ringfläche 13 von ihrem gegen
überliegenden Auflager 18 an der Zylinderwandung 10 schlag
artig geöffnet, wobei zur Einleitung der Kolbenbewegung nur
eine relativ kleine Kraft zur Überwindung der Dichtungs- und
Reibungskräfte des Kolbens erforderlich ist. Bewegt sich der
Kolben 3 und die an ihn anschließenden Kolbenstangenabschnitte 4
und 7 nur um ein mikroskopisch kleines Stück, wird die gesamte
Stirnfläche des Kolbens 3 schlagartig mit dem Arbeits- oder
Betriebsdruck im Druckraum 14 beaufschlagt.
Die Bewegung kann auch durch Berührung mit einem mechanischen
Element (beispielsweise einem Stift) und/oder durch Beschleunigung
der sich bewegenden Teile, beispielsweise durch eine Vergrößerung
der Kolbenmasse oder durch Anbringung einer zusätzlichen Masse aus
gelöst werden.
Andererseits kann prinzipiell die Anordnung nach Fig. 1 dazu
herangezogen werden, eine feste Verbindung zwischen dem Kolben 3
bzw. zwischen seinem Ansatz 11 und der Zylinderwandung 10 her
zustellen. Diese Möglichkeit ergibt sich aus den unterschied
lichen Durchmessern des Ansatzes 11 und der Kolben 3 und 4.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher diese Wirkung
gesteigert ist. An zwei Kolbenstangenabschnitten 19 und 20
unterschiedlichen Durchmessers ist ein Kolben 21 angeordnet,
der als flache Scheibe ausgebildet ist, und der mit seiner
äußeren, der lösbaren Zylinderwandung 10 zugewandten Ring
fläche 22 auf der entsprechenden Auflagerfläche 23 der Zylinder
wandung 10 im Schließzustand aufliegt, wobei in Abwandlung des
Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 eine Einsenkung 24, deren
Durchmesser dem Außendurchmesser des Kolbens nahekommt, in
der Zylinderwandung angeordnet ist. Die Einsenkung 24 steht
über eine Steuerbohrung 25 ebenfalls mit einem Vorschalt
ventil oder Vorsteuerventil 26 in Verbindung.
Wie ohne weiteres ersichtlich, bildet sich ein Differenz
druck aus, der durch die unterschiedliche Größe der in Fig. 6
nach oben gerichteten Kolbenfläche 26 einerseits und die
Größe der aufgelagerten äußeren Ringfläche 22 auf der gegen
überliegenden Seite andererseits bestimmt ist. Der Druck im
Druckraum 14 führt bei dieser Ausführungsform zu einem äußerst
festen Verschluß, so daß das Aggregat nach Fig. 2 als Verrie
gelungs- oder Kupplungsgerät verwendbar ist.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher das erfin
dungsgemäße Hydraulikaggregat auf eine Presse 27 angewendet
ist, deren Werkzeuge in verkleinertem Maßstab im unteren Ab
schnitt der Fig. 3 wiedergegeben sind. Das Werkstück, beispiels
weise ein Blech, ist mit 28 und ein Lochstempel mit 29 bezeich
net, während die zugehörige Matritze das Bezugszeichen 30 hat.
Zum Zwecke des Stanzens wird der Lochstempel 29 in Richtung des
Pfeiles 31 nach unten bewegt, wobei er über einen Rahmen 32 oder
dergleichen an das Zylindergehäuse 33 eines Hydraulikaggregates 34
angeschlossen ist, wobei das Hydraulikaggregat 34 zusammen mit
dem Stößel 32 und damit mit dem Lochstempel 29 senkrecht ver
schiebbar ist. Das Hydraulikaggregat 34 ist also gegenüber den
Ausführungsformen nach den Fig. 1 und 2 gleichsam "kopfstehend"
angeordnet. Die Kolbenstange 35 des Hydraulikaggregates 34 trägt
einen plattenförmigen Kolben 36 und steht mit ihrem dem Kolben 36
abgewandten Ende mit einem Arbeitszylinder 37 in Verbindung, das
seinerseits wiederum am Pressengehäuse 38 befestigt ist.
Der äußere Rand 39 des Kolbens 36 gelangt, wie bereits beschrie
ben, zur Auflagerung auf Auflagern 40 an der Zylinderwandung 10
und stellt in diesem Zustand eine feste Druckverbindung zwischen
dem Glied 37 und dem Pressenwerkzeug 29 her.
Bei einer Ausführungsform nach Fig. 4 ist ein Kolben 41 vorge
sehen mit einem kolbenstangenartigen Zapfen 42, der in eine
entsprechende Führung der Zylinderwandung 10 eingreift. Wie in
Fig. 4 dargestellt, sind mehrere Bohrungen 43 in der Zylinder
wandung 10 angeordnet, die bei einem Abheben des Kolbens von
der Ringfläche einen gedrosselten, geräuscharmen Abfluß von
unter dem Druck im Zylinderraum stehendem absichern. Die Bewegung
des Kolbens 41 wird, wie bei den vorangegangenen Ausführungs
formen auch, durch ein Vorschaltventil 44 eingeleitet.
Auf der dem Kolbenabschnitt 42 gegenüberliegenden Seite hat
der Kolben 41 einen weiteren Abschnitt 45, der insoweit einen
Teil des Kolbens 41 bildet, wobei zwischen einer oberen Zylinder
wandung 46 und dem Abschnitt 45 eine Druckfeder 47 angeordnet
ist, die den Kolben 41 in Schließlage halten und die Rück
bewegung nach erfolgtem Öffnungsvorgang sicherstellen soll.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist am Kolben 48 eben
falls ein zylindrischer Zapfen 49 angeordnet, der in einer
Ventilbohrung 50 des Zylinders 2 geführt ist. Die kreis
förmige Stirnfläche 51 um den Zapfen 49 herum ist mit einer
umlaufenden Nut 52 versehen, an welche über wenigstens eine
Steuerbohrung 53 ein Vorsteuerventil 54 angeschlossen ist.
Die Abdichtung der in Fig. 5 nach unten weisenden Stirnfläche
des Kolbens 48 wird neben der äußeren Ringfläche 51 von einer
inneren Ringfläche 55 übernommen, wobei bei der Ausführungs
form nach Fig. 5 die Verriegelung und das schlagartige Öffnen
ebenfalls dadurch bewirkt wird, daß die ringförmigen Flächen 51
und 55 sehr klein sind. Im übrigen kann bei allen Ausführungs
formen die dort vorgesehene jeweilige Einsenkung durch eine
umlaufende Nut in der beschriebenen Weise ersetzt werden, ohne
die Funktionsfähigkeit des erfindungsgemäßen Aggregates zu
beeinträchtigen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist anstelle eines
zylindrischen Zapfens ein konischer Zapfen 56 vorgesehen,
der in eine entsprechende zumindest teilweise konische Dicht
fläche 57 eingreift. Auch bei dieser Ausführungsform ist in
der übrigen Stirnfläche des Kolbens 58 eine umlaufende Nut 59
vorgesehen, die in der beschriebenen Weise der Erzeugung
kleiner ringförmiger Dichtflächen 60 und 61 dient.
Zur Betätigung ist ebenfalls ein Vorsteuerventil 61 vorge
sehen, welches mit der umlaufenden Nut 59 in Verbindung steht.
Über die Betätigung des Vorsteuerventiles 61 wird die Kolben
hubbewegung eingeleitet, wobei der an der Zuleitung 62 herr
schende Druck das Ventil öffnet. Aufgrund der Gestaltung des
Zapfens 56 können verschiedene Öffnungscharakteristika er
zielt werden. Insbesondere bewirkt die schräge Dichtfläche 59
in der Anfangsphase des Kolbenhubes eine langsamere Öffnung
des Durchflußquerschnittes, so daß das schlagartige Öffnen dieses
Ventiles beeinflußbar bleibt.
Der Kolben 58 ist hier als Hohlzylinder ausgebildet, wobei die
angedeutete Druckfeder 63 den Kolben 58 auf seinem Sitz unter
gleichzeitiger Abdichtung halten kann.
Fig. 7 zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungs
form, bei welcher die erfindungsgemäßen Hydraulikaggregate
auf eine Tiefziehpresse 64 angewendet werden. Die Presse
besteht aus einem Pressenstößel 65, an welchem Zugstangen 66
ortsfest angebracht sind. Außerdem trägt der Pressenstößel
ein Werkzeug mit einem Ziehring 67, der ein tiefzuziehendes
Blechteil 68 mit einem Stempel 69 verformen soll. Zu diesem
Zweck wird das Werkstück 68 zwischen Ziehring 70 und Nieder
halter 71 festgespannt. Der Niederhalter 71 steht über
Druckbolzen 72 mit einem Ziehkissen 73 in Verbindung, der
somit den Niederhalter 71 gegen das Werkzeugteil 67 bewegt.
Am Ziehkissen 73 sind zwei Hydraulikaggregate 74 der oben
beschriebenen Art fest angebracht, beispielsweise wie dar
gestellt angeschweißt, wobei mit den Zugstangen 66 jeweils
ein plattenförmiger Kolben 75 ortsfest verbunden ist. Außer
dem steht das Ziehkissen 73 mit einem Rückhubzylinder 76
in Verbindung. Im übrigen entspricht die Wirkungsweise der
hier vorgesehenen Hydraulikaggregate derjenigen, wie sie im
Zusammenhang mit den vorangegangenen Figuren dargestellt und
beschrieben wurde.
Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende:
Beim Leerhub abwärts in Richtung des Pfeiles 77 kann sich
der Kolben 75 ungehindert innerhalb des Zylinders 2 bewegen.
Ein Verspannen des Bleches zwischen Ziehring (70) und Nieder
halter (71) erfolgt durch Verschieben des Ringkolbens (82)
innerhalb des Zylinders durch Steuerung über Ventile zur
Druckregelung, d. h. zur Regelung der Niederhalterkraft.
Der Kolben 75 erreicht dabei mit seinem äußeren Rand in der
beschriebenen Weise seine Auflagerfläche 78, die Teil eines
gesondert verschieblichen Ringkolbens 82 (vgl. Fig. 8) ist
und auf welcher er "hydraulisch verriegelt" wird. Ring
kolben 82 und Kolben 75 sind damit hydraulisch miteinander
verbunden.
Beim Tiefziehen wird die Vorspannung auf das Werkstück durch
die Gegenkraft der Druckbolzen 72 aufgebracht.
Das sogenannte Ziehkissen 73 trägt die beiden Hydraulik
aggregate 74 und steht mit dem Rückhubzylinder 76 in Ver
bindung. Die Hydraulikaggregate 74 sind an dem Ziehkissen 73
ortsfest angeordnet, beispielsweise angeschweißt.
Beim Tiefziehvorgang bewegt sich der Kolben 75 unter Mitnahme
des Ziehkissens 73 und damit das Ziehkissen 73 nach unten.
Beim Rückhub wird der Kolben 75 "hydraulisch entriegelt",
so daß er sich innerhalb seines Zylinderraumes ungehindert
bewegen kann. Der Kolben 76 realisiert einen verzögerten Aus
hebevorgang des Werkstückes in Bezug auf die Stößelrück
bewegung.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 8, die als Hydraulikaggregat
für eine Tiefziehpresse gemäß Fig. 7 einsetzbar ist, können
durch die hohen Kräfte bedingten Längenänderungen der Kolben
stange 66 ausgeglichen werden. Bei der dortigen Ausführungs
form wird der Verriegelungskolben auf einen Zwischenkolben 82,
der die Form eines relativ kurzen Ringkolbens hat.
Der Längenausgleich findet bei dieser Anordnung dadurch
statt, daß der Ringkolben 82 verschoben wird, so daß die
Kräfte der Kolbenstange 80 in dem Moment, in dem der Verrie
gelungskolben 75 auf seine Dichtfläche 84 drückt, ausge
glichen werden können durch Verschieben des Ringkolbens.
Die Dichtfläche ist hier nicht am Zylindergehäuse, sondern
an dem Ringkolben 82 angeordnet, der somit ein bewegliches
Zwischenglied bildet, welches den Ausgleich der Längen
änderung der Kolbenstange 80 ermöglicht.
Die Ausführungsform nach Fig. 8 ermöglicht es außerdem, daß
bei unterschiedlichen Werkzeug- oder Werkstückhöhen der
Kopplungspunkt entsprechend den abweichenden Werkzeug- oder
Werkstückhöhen versetzt werden kann. Dies geschieht dadurch,
daß der Ringkolben 82 wieder in Verriegelungsstellung mit dem
Verriegelungskolben 75 gebracht wird, wobei sich der Ring
kolben 82 auf seiner dem Verriegelungskolben 81 abgewandten
Seite auf einem Polster 85 von hydraulischem Medium abstützt.
Dieses Polster kann durch eine entsprechende Ventilsteuerung
erhöht oder verringert werden, so daß damit sich verschiedene
Höhen für den Verriegelungspunkt ergeben. Die Ventile können
ihrerseits mit einer bekannten Wegmeßeinrichtung 86 gesteuert
werden.
Claims (24)
1. Aus Kolben und Zylinder bestehendes Hydraulikaggregat, wobei
der Kolben innerhalb eines mit einem hydraulischen Medium
gefüllten und von einem Steuerventil beaufschlagten Zylinders
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (3)
eine dem einen Zylinderende (10) zugewandte äußere schmale
vorstehende Ringfläche (13) aufweist, die eine Auflager
fläche (18) am inneren Zylinderende (10) übergreift und
in der Endlage des Kolbens abdichtend gegen diese gedrückt
wird, wobei die der Ringfläche (13) zugewandte innere Stirn
wandung des Zylinders (2) mit wenigstens einer Steuer
bohrung (15) versehen ist, die an ein Vorsteuer- oder
Vorschaltventil (17) angeschlossen ist.
2. Hydraulikaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ringfläche (13) durch eine Einsenkung (16) in dem
dem Zylinderende (10) zugewandten Ende des Kolbens (3)
gebildet ist.
3. Hydraulikaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die schmale Ringfläche (13) durch eine umlaufende
Nut (59) in der dem Zylinderende (10) zugewandten Stirn
fläche des Kolbens (58) gebildet ist.
4. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (3) ein Steuer
kolben ist und daß das Hydraulikaggregat (1) als Steuer
aggregat verwendet wird, um eine Verriegelung zu bewirken.
5. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (3) zusätzlich und/oder
gleichzeitig als Arbeitskolben ausgebildet ist, wobei
eine Flächendifferenz zwischen der innenseitigen Kolben
stange (4) mit größerem Durchmesser und der steuerseitigen
Kolbenstange bzw. dem steuerseitigen Kolbenstangenabschnitt
mit kleinerem Kolbenstangendurchmesser besteht.
6. Hydraulikaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die zylinderinnenraumseitige
Kolbenstange einen kleineren Durchmesser als die steuer
seitige Kolbenstange hat, was zu einer umgekehrten Arbeits
richtung führt.
7. Hydraulikaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß eine der beiden Kolbenstangen
hälften entfällt, wobei innerhalb des Zylindergehäuses (2)
für eine entsprechende Führung des Reststangenabschnittes (4)
Sorge getragen ist.
8. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hydraulikdruck im Inneren
des Zylinders (2) durch ein von einem von dem Hydrauliköl
eines gesonderten Speichers beaufschlagtes gesondertes
Aggregat erzeugt wird.
9. Hydraulikaggregat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hydraulikdruck im Inneren des Zylinders durch Ver
bindung zum Arbeitszylinder einer Maschine oder durch Ver
bindung mit einer Hydraulikpumpe aufgebracht oder durch Ver
bindung mit anderen Druckräumen aufgebracht wird, die schnell
entlastbar sind.
10. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hydraulikaggregat Anwendung
auf eine Presse oder eine Stanze (27) findet, bei welcher
dem von oben kommenden Arbeitszylinder (37) eine gesonderte
Verriegelungsvorrichtung (34) ebenfalls in Form eines
Hydraulikaggregates nachgeschaltet ist.
11. Hydraulikaggregat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinder (33) des der Verriegelung dienenden
Hydraulikaggregates (34) auf dessen nach oben weisende
Kolbenstange (35) wirkt, während der Zylinder (33) des
Verriegelungsaggregates (34) in Verbindung mit dem Pressen
stößel (32) steht.
12. Hydraulikaggregat nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Rückführung des Pressenstößels (32)
Rückhubzylinder (100) (Rückhubaggregate) vorgesehen sind,
die hydraulisch den Stößel (32) zusammen mit dem Verriegelungs
zylinder (34) nach oben bewegen.
13. Hydraulikaggregat nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß bei dieser Ausführungsform die Steuerseite des Kolbens (36)
nach oben weist, während seine übrige Fläche dem hydraulischen
Medium nach unten weisend zugewandt ist.
14. Hydraulikaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hydraulikaggregat (74) zum Ausgleich
der beim Tiefziehpressen auftretenden großen und auf die
Kolbenstange (66) wirkenden Kräfte verwendet wird.
15. Hydraulikaggregat nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verriegelungskolben (75) auf einen Zwischenkolben
vorzugsweise in Form eines relativ kurzen Ringkolbens (82)
wirkt.
16. Hydraulikaggregat nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verformung der Kolbenstange durch Verschieben des
Ringkolbens (82) kompensiert wird.
17. Hydraulikaggregat nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtfläche (78) nicht am Zylindergehäuse, sondern
an dem verschieblichen Ringkolben (82) angeordnet ist.
18. Hydraulikaggregat nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ringkolben (82) durch Ölzufuhr in dem
Raum (85) oberhalb des Kolbens und/oder durch Abfluß aus dem
Raum (85) oberhalb des Kolbens (82) nach unten verschoben
wird.
19. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei unterschiedlichen Werkzeug-
oder Werkstückhöhen der Kopplungspunkt entsprechend den
abweichenden Werkzeug- oder Werkstückhöhen versetzbar ist.
20. Hydraulikaggregat nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ringkolben (82) in Verriegelungsstellung mit dem
Verriegelungskolben (75) gebracht wird.
21. Hydraulikaggregat nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Ringkolben (82) auf seiner dem Verriegelungs
kolben (75) abgewandten Seite auf einem Polster (85) eines
hydraulischen Mediums abstützt.
22. Hydraulikaggregat nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polster (85) durch entsprechende Ventilsteuerung
erhöht oder verringert wird.
23. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungsventile durch eine
Wegmeßeinrichtung (86) gesteuert werden.
24. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine hydraulische Verriegelungs
vorrichtung innerhalb des Kraftflusses des Hydraulik
aggregates angeordnet ist, wobei während des Eingriffs
des Werkzeuges, beispielsweise beim Stanzen, oder wobei
unmittelbar nach dem Eingriff eines Werkzeuges, die Ab
flußleitung der umlaufenden Nut oder der Einsenkung zum
Zwecke der Dämpfung des schlagartig erfolgenden Kraft
abflusses mit Druck beaufschlagt wird.
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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