DE4230944A1 - Eckenschutzelement für einen zu einem Transportgebinde zusammengefaßten Stapel stoßempfindlicher Plattenelemente sowie Verfahren zur Herstellung eines solchen Transportgebindes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Eckenschutzelement zum Schutz der Eckbereiche eines mittels herumgelegter Spann­ bänder zu einem Transportgebinde zusammengefaßten Stapels stoßempfindlicher Elemente, insbesondere keramischer Plat­ ten, welches drei entlang orthogonal zueinander verlaufen­ der Linien zusammentreffende, im wesentlichen ebenflächige Abschnitte aus einem eigensteifen Bahnmaterial aufweist. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstel­ lung derartiger Transportgebinde unter Verwendung der Ec­ kenschutzelemente.

Die Herstellung, Anbringung und Entsorgung von Lager- und Transportverpackungen stellen einen erheblichen Kosten­ faktor bei der Produktpreisgestaltung dar. Zudem konnte das Problem der Entsorgung von Verpackungen bisher nur unbe­ friedigend gelöst werden. Von Herstellern und Lieferanten wird neuerdings verlangt, die Warenverpackung ganz oder teilweise zurückzunehmen und in für die Umwelt unschäd­ licher Weise zu entsorgen. Handel und Industrie sind daher bemüht, die Verpackungsvolumina in Zuordnung zu den ver­ schiedenen Produkten zu minimieren. Bei einigen Produkten sind der Verringerung des Verpackungsvolumens jedoch ma­ terial- und funktionsbedingte Grenzen gesetzt.

Keramische oder glasartige Plattenelemente sind vor al­ lem im Eckbereich äußerst stoßempfindlich und bedürfen für den Transport eines allseitigen Eckenschutzes. Zu diesem Zweck werden Stapel aus gleichartigen Plattenelementen an allen Ecken mit Eckenschutzelementen aus einem verformba­ ren, stoßabsorbierenden und druckverteilenden Werkstoff, wie Pappe, Karton oder Kunststoff versehen. Die Fixierung der Eckenschutzelemente erfolgt dabei überwiegend durch eine Außenverpackung, welche den gesamten Umfang des Plat­ tenstapels zumindest so weit umgibt, daß alle Eckenschutz­ elemente in zwei Richtungen umfangen sind. Bei kleineren Plattenstapeln und Gebinden wird der gesamte Stapelumfang umwickelt und der Umfangswickel derart gespannt, daß alle Eckenschutzelemente auf den ihnen zugeordneten Stapelecken in Position gehalten werden. Diese Verpackungstechnik be­ dingt einen großen Verpackungsmittelbedarf und einen ent­ sprechenden Entsorgungsaufwand.

Von der Anmelderin wurden zur Verringerung dieses Auf­ wandes Eckenschutzelemente entwickelt, welche an ihrer Auf­ nahmeseite eine vorstehende Lasche aufweisen. Letztere kann zwischen zwei Plattenelementen des Plattenstapels einge­ führt werden. Wenn der Plattenstapel dann durch Spannbänder unter Vorspannung zusammengedrückt wird, werden die Ecken­ schutzelemente durch die eingespannte Lasche in ihrer be­ stimmungsgemäßen Schutzstellung auf den Ecken des Platten­ stapels gehalten. Diese zum nicht vorveröffentlichten Stand der Technik gehörenden Eckenschutzelemente (Patentanmeldung P 42 00 024.6) haben sich grundsätzlich bewährt der Materialeinsatz für die Verpackung von Plattenstapeln wird bei Verwendung dieser Eckenelemente wesentlich verringert. Allerdings müssen die Eckenelemente - zumindest bisher - von Hand am Plattenstapel eingesetzt werden, da automatische Vorrichtungen, welche beim Ansetzen der Eckenschutzelemente den für das Einschieben der Lasche geeigneten Spalt zwischen benachbarten Plattenelementen bilden, bisher nicht zur Verfügung stehen.

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, die in Frage stehenden Eckenschutzelemente so weiterzubil­ den, daß sie auch in einem automatisierten Verfahren an den acht Ecken des gebildeten Plattenstapels angesetzt und am Plattenstapel befestigt werden können.

Ausgehend von einem Eckenschutzelement der eingangs er­ wähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch ge­ löst, daß an den Außenseiten von wenigstens zwei der Bahn­ material-Abschnitte jeweils wenigstens eine seitlich be­ grenzte Spur zur Aufnahme und Führung eines Spannbandes vorgesehen ist und daß die seitlich begrenzten Spuren rechtwinklig zu der mit dem rechtwinklig anschließenden Bahnmaterial-Abschnitt gebildeten Kante verlaufen. Die zum Zusammenhalten des Plattenstapels verwendeten Spannbänder umfangen die Eckenschutzelemente und sind in deren seitlich begrenzten Spuren gegen Verrutschen gesichert. Andererseits sind die Eckenschutzelemente durch die unter Spannung ste­ henden Spannbänder gegen Abstreifen vom Plattenstapel ge­ halten. Insbesondere dann, wenn zwei Paare von Spannbändern um 90° zueinander versetzt über die Eckenschutzelemente geführt werden, ist ein Verlust der Eckenschutzelemente praktisch ausgeschlossen. Da sich die um 90° versetzten Spannbänder dann auf dem dritten Bahnmaterial-Abschnitt des Eckenschutzelements kreuzen, empfiehlt es sich, die in den ersten und zweiten Bahnmaterial-Abschnitten vorgesehenen seitlich begrenzten Spuren im dritten Bahnmaterial- Abschnitt ebenfalls rechtwinklig zur Kante mit dem jeweiligen Bahnmaterial-Abschnitt fortzuführen. Diese seitlich begrenzten Spuren im dritten Bahnmaterial-Ab­ schnitt kreuzen sich dann rechtwinklig.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die seitlich begrenzten Spuren als spurartige Vertiefungen aus­ gebildet. Bei einer alternativen Ausführungsform sind zur seitlichen Begrenzung der Spuren nach außen vorspringende Rippen oder Vorsprungsleisten vorgesehen. Bei dieser Aus­ führungsform haben die Bahnmaterial-Abschnitte innerhalb und außerhalb der Spur einheitliche Materialstärke. Eine Materialschwächung im Spurbereich wird vermieden.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zwei der drei Bahnmaterial-Abschnitte im wesentlichen rechteckig und bilden entlang einer ihrer Begrenzungsseiten eine gemeinsame Kante, während der dritte Bahnmaterial- Abschnitt im wesentlichen der Form eines Dreiecks mit einen rechten Winkel einschließenden Katheten entsprechend begrenzt ist, wobei jede Kathete wiederum mit je einer der Begrenzungsseiten einer der rechteckig begrenzten Bahnma­ terial-Abschnitte eine gemeinsame Kante bildet.

Zusätzlich kann in wenigstens einem, vorzugsweise aber beiden rechteckig begrenzten Bahnmaterial-Abschnitten we­ nigstens ein, vorzugsweise mehrere voneinander beabstandete parallel verlaufende schlitzartige Durchbrüche vorgesehen sein, wobei dann jedem Eckschutzelement jeweils wenigstens eine flache langgestreckte Haltelasche zugeordnet werden kann, deren Dicke und Breite etwa entsprechend der Breite und Länge der schlitzartigen Durchbrüche bemessen sind, wo­ bei die Haltelasche an einem Ende einen gegenüber den Ab­ messungen der schlitzartigen Durchbrüche vergrößerten Hal­ tekopf aufweist. Wenn diese Lasche durch eine der erwähnten schlitzartigen Durchbrüche im Eckenschutzelement hin­ durchgeführt wird, kann das Eckenschutzelement - entspre­ chend dem obenerwähnten älteren Vorschlag - auch durch ein Einspannen dieser Haltelasche zwischen zwei Plattenelemente des Stapels festgelegt werden. Es ist dann beispielsweise möglich, die Haltelaschen mittels nur eines Paares von Spannbändern am Stapel anzudrücken.

Die Bahnmaterial-Abschnitte können aus einem Kunst­ stoffmaterial, vorzugsweise einem wiederverwendbaren bzw. recycleten thermoplastischen Kunststoffmaterial hergestellt sein, wobei das Eckenschutzelement dann als Ganzes einstückig im Spritzgußverfahren hergestellt werden kann. Eckenschutzelemente, die nach längerer Gebrauchsdauer nicht mehr brauchbar sind, können zerkleinert und zur Herstellung neuer Eckenschutzelemente wiederverwendet werden.

Alternativ ist die Herstellung der Bahnmaterial-Ab­ schnitte aus einem Papp- oder Papiermache-Material möglich, die dann - aufgrund der geringeren Festigkeit - vorzugs­ weise als Einweg-Element verwendet werden. Entsorgungspro­ bleme gibt es wegen des leicht und natürlich abbaubaren Ma­ terials und des geringen Volumens der Eckenelemente nicht.

Solche Eckenschutzelemente aus Pappe oder Papiermache werden zweckmäßig aus einem ursprünglich ebenflächigen Zu­ schnitt hergestellt, der entlang von Falzlinien zwischen den Bahnmaterial-Abschnitten jeweils um 90° umgefaltet und in einem Abschnitt zusätzlich haftend verbunden ist. Dabei ist darauf hinzuweisen, daß diese Herstellungsweise aus ebenflächigen Bahnmaterialien natürlich auch für Kunst­ stoff-Eckenschutzelemente möglich ist.

Insbesondere bei den aus Kunststoff hergestellten Eckenschutzelementen empfiehlt es sich, in den in bestim­ mungsgemäßer Halterungsstellung auf einem Eckbereich des Plattenstapels aufgesetzten Zustand innen liegenden Seiten von wenigstens einem, vorzugsweise zwei der Bahnmaterial- Abschnitte niedrige rippenartige Vorsprünge anzuformen, welche eine zusätzliche Sicherung der Eckenschutzelemente gegen Verschiebung auf dem Plattenstapel bieten.

Bei der Herstellung eines Transportgebindes aus einem rechteckigen Stapel eckiger Elemente, insbesondere Platten­ elemente, wird erfindungsgemäß so vorgegangen, daß die Eckenschutzelemente auf alle Ecken des Plattenstapels auf­ gesetzt werden und daß dann wenigstens zwei Spannbänder um jeweils vier an einer Plattenstapelseite vorgesehene Ecken­ schutzelemente so herumgelegt, angespannt und an den Enden jeweils verbunden werden, daß sie in seitlich begrenzten Spuren an Außenseiten der Eckenschutzelemente geführt und gehalten sind und ihrerseits die Eckenschutzelemente am Stapel andrücken.

Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die mindestens zwei in der Regel parallel geführten Spannbänder sowohl den Plattenstapel zusammenhalten als auch jedes einzelne Ecken­ schutzelement in dessen bestimmungsgemäßer Lage festhalten. Das Eckenschutzelement kann selbst bei rauhen Transportbe­ wegungen nicht unter dem formschlüssigen Halt des wenig­ stens einen Spannbandes freikommen.

Ein ähnliches Verfahren ermöglicht die Verwendung von besonders einfachen und billigen Einweg-Eckenschutzelemen­ ten. Diese bestehen aus pyramidenförmigen Gebilden mit drei orthogonalen Seiten, die aus einem einfachen Zuschnitt aus Pappe oder Papiermach´ hergestellt sein können. Diese Ver­ fahrensalternative zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß Eckenschutzelemente aus einem Papp-, Karton- oder Papiermach´-Material verwendet und auf alle Ecken des Plat­ tenstapels aufgesetzt werden; und daß dann wenigstens zwei Spannbänder um jeweils vier an einer Plattenstapelseite vorgesehene Eckenschutzelemente so herumgelegt, angespannt und an den Enden jeweils verbunden werden, daß sie jeweils an zwei Seiten der von ihnen umfangenen Eckenschutzelemente angedrückt werden und die Eckenschutzelemente am Platten­ stapel festhalten.

Bei dieser Verfahrensalternative werden die Ecken­ schutzelemente von den Spannbändern zumindest kraftschlüs­ sig in Stellung gehalten. Bei höheren Spannkräften können sich die Spannbänder aber in das weichere Material der Ec­ kenschutzelemente eindrücken und dadurch eine formschlüs­ sige Verbindung mit den von Ihnen umfangenen vier Ecken­ schutzelementen bilden. Die Einsparungen in den Herstel­ lungskosten dieser einfachen Eckenschutzelemente sind er­ heblich; der Effekt ist bei entsprechender Wahl des Mate­ rials der Eckenschutzelemente nicht oder nicht wesentlich schlechter als bei Eckenschutzelementen mit vorgeformten spurartigen Vertiefungen.

Ggf. können auch Spannbänder verwendet werden, die an ihrer dem Plattenstapel zugewandten Innenseite aufgerauht bzw. mit zahnartigen oder rippenartigen Vorsprüngen verse­ hen sind. Mit diesen Aufrauhungen oder Vorsprüngen kann sich jedes Spannband in das relativ weiche Außenmaterial (Pappe oder Papier) des Eckenschutzelements eingraben, wo­ durch eine kombinierte kraftschlüssige und formschlüssige Verbindung zwischen Spannband und Eckenschutzelement herge­ stellt wird.

Weitere Einzelheiten, vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung ver­ schiedener Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt bzw. zeigen:

Fig. 1 und 2 perspektivische Ansichten eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Eckenschutzelements aus zwei verschiedenen Blickrichtungen, nämlich auf die Innenseite ei­ nerseits und die Außenseite des Eckenschutz­ elements andererseits;

Fig. 3 und 4 zwei unterschiedliche Möglichkeiten der Anbrin­ gung des in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ecken­ schutzelements an einer Ecke eines Plattensta­ pels in perspektivischer Darstellung; und

Fig. 5 eine Draufsicht auf einen Zuschnitt aus einem ebenflächigen Bahnmaterial, aus welchem ein er­ findungsgemäßes Eckenschutzelement herstellbar ist.

In den Fig. 1 und 2 ist ein in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnetes Ausführungsbeispiel eines in der erfin­ dungsgemäßen Weise ausgebildeten Eckenschutzelements ge­ zeigt, dessen unterschiedliche Anbringungsmöglichkeiten in einem der oberen Eckbereiche eines aus einem Stapel 12 von keramischen Platten 14a . . . 14e zusammengefaßten Trans­ portgebindes in den Fig. 3 bzw. 4 veranschaulicht sind.

Das Eckenschutzelement 10 sei im vorliegenden Fall ein Kunststoff-Spritzgußteil aus einem thermoplastischen Kunst­ stoffmaterial, welches auch aus aufbereiteten Kunststoffab­ fällen wiedergewonnen sein kann. Das Eckenschutzelement 10 weist drei rechtwinklig zueinander angeordnete und somit auch entlang orthogonal zueinander verlaufender Linien zu­ sammentreffende, im wesentlichen ebenflächige Abschnitte 16a, 16b und 16c aus einem eigensteifen Bahnmaterial auf.

Im speziellen Fall möge die Herstellung des Ecken­ schutzelements 10 einstückig im Spritzgußverfahren erfolgt sein, jedoch ist - wie nachfolgend in Verbindung mit Fig. 5 noch näher erläutert wird - auch die Herstellung aus ei­ nem Zuschnitt aus in größeren Abmessungen und Länge herge­ stelltem Bahnmaterial möglich.

Beim gezeigten Ausführungsbeispiel haben die beiden Bahnmaterial-Abschnitte 16a und 16b eine langgestreckte, etwa rechteckige Form, während der dritte rechtwinklig zu den beiden ihrerseits rechtwinklig zueinander ausgerichte­ ten Bahnmaterial-Abschnitten 16a, 16b vorgesehene und an jeweils einer Längsseite der rechteckig begrenzten Ab­ schnitte angesetzte Bahnmaterial-Abschnitt 16c eine Drei­ eckform hat. Die beiden Katheten dieses Dreiecks sind also mit je einer der langgestreckten Seiten der rechteckig be­ grenzten Abschnitte 16a, 16b verbunden. In Fig. 1 ist noch mit Abstand oberhalb des eigentlichen Eckenschutzelements 10 eine Haltelasche 18 dargestellt, deren Funktion im folgenden noch näher erläutert wird.

In den Fig. 1 und 2, von denen Fig. 1 eine Ansicht der später im Stapel 12 anliegenden Innenseite und Fig. 2 eine Ansicht auf die Außenseite zeigt, ist erkennbar, daß in den rechteckig begrenzten Abschnitten 16a und 16b eine Anzahl von durchgehenden schlitzartigen Durchbrüchen 20 vorgesehen ist, durch welche die Haltelasche 18 von der Au­ ßenseite aus einsteckbar ist, so daß sie ins Innere des Ec­ kenschutzelements ragt. Ein vollständiges Hindurchstecken der Lasche 18 wird dadurch verhindert, daß sie an ihrem äußeren Ende einen in seinen Abmessungen vergrößerten Hal­ tekopf 22 aufweist. Die Haltelasche 18 möge im vorliegenden Fall wiederum ein einstückig mit dem Haltekopf 22 her­ gestellter Kunststoff-Spritzgußteil sein, der jedoch im vorliegenden Fall zweckmäßig mehr in Richtung von gummiela­ stischen Eigenschaften eingestellt ist. Auf den Flachseiten der Haltelasche können niedrige rippenartige Vorsprünge 24 vorgesehen sein und vergleichbare niedrige rippenartige Vorsprünge 27 sind zweckmäßig auch auf den Innenflächen der Abschnitte 16a, 16b ausgebildet.

Die Befestigung des Eckenschutzelements am Stapel 12 erfolgt in jedem Falle mittels wenigstens eines Spannbandes 26 (Fig. 3) oder auch zweier Spannbänder 26 (Fig. 4), wobei ein Spannband 26 jeweils über vier an der gleichen Seite des Stapels 12 vorgesehener Eckenschutzelemente geführt ist und neben der Halterung der Eckenschutzelemente am Stapel zusätzlich die Aufgabe hat, die keramischen Platten eines Stapels 12 unter Vorspannung zum Transportgebinde zusammen­ gepreßt zu halten. Es ist erkennbar, daß bei einer Halte­ rung des Eckenschutzelements 10 entsprechend Fig. 3 der Platten-Stapel 12 von insgesamt zwei Spannbändern 26 zusam­ mengehalten wird, während bei der Erstellung des Transport­ gebindes gemäß Fig. 4 zwei weitere jeweils rechtwinklig zu den entsprechend Fig. 3 aufgebrachten Spannbändern verlau­ fenden Spannbänder 26 für ein Transportgebinde vorgesehen werden.

Im Falle der Anbringung des Eckenschutzelements 10 ge­ mäß Fig. 3 kann eine zusätzliche Abstreifsicherung des Eckenschutzelements vorgesehen sein, welche verhindert, daß dieses rechtwinklig zum Verlauf des jeweiligen Spannbands 26 vom Stapel 12 abgeschoben werden kann. Diese Sicherung kann auch die Haltelasche 18 übernehmen, welche durch einen der schlitzartigen Durchbrüche 20 hindurchgeschoben ist und zwischen zwei Platten, im vorliegenden Fall die Platten 14a und 14b eingreift. Durch das unter Vorspannung stehende Spannband 26 wird die Haltelasche 18 zwischen den erwähnten Platten eingeklemmt gehalten und sichert ihrerseits durch den außenliegenden Haltekopf 22 das Eckenschutzelement 10 gegen Abschieben.

Um eine Verschiebung der Spannelemente unter Freigabe der Eckenschutzelemente zu verhindern, sind in den Ab­ schnitten 16a und 16b jeweils mit Abstand von der sie ver­ bindenden Kante seitlich begrenzte Spuren, in Form von Ver­ tiefungen 28a, 28b vorgesehen, welche sich beim speziell dargestellten Ausführungsbeispiel im Abschnitt 16c fort­ setzen und somit in diesem Abschnitt rechtwinklig kreuzen. Diese spurartigen Vertiefungen 28a und 28b haben eine der Breite der Spannbänder im wesentlichen entsprechende bzw. geringfügig größere Breitem so daß die Spannbänder in ihnen gegenseitig Verschiebungen gesichert gehalten sind. An­ stelle einer Materialschwächung bzw. Materialausnehmung im Bereich der spurartigen Vertiefungen 28a, 28b können auch Rippen oder Vorsprungleisten zur Begrenzung der Spuren 28a, 28b vorgesehen sein. In diesem Falle hat jeder Material­ bahn-Abschnitt innerhalb und außerhalb der Spuren 28a, 28b vorzugsweise einheitliche Materialstärke. Die Rippen oder Vorsprungleisten brauchen sich nur unter einen Teil der Breite der Abschnitte 16a . . . 16c zu erstrecken; auf ihre Längenabmessungen kommt es für die Seitenbegrenzung einer Spur 28a, 28b in der Regel nicht an.

Fig. 5 zeigt - wie oben erwähnt - einen Zuschnitt 30 aus einem Bahnmaterial, aus welchem ein Eckenschutzelement 10 der vorbeschriebenen Form herstellbar ist. Es ist er­ sichtlich, daß die beim Eckenschutzelement 10 die Ab­ schnitte 16a und 16b bildenden rechteckig begrenzten Berei­ che entlang einer strichpunktiert dargestellten Falzlinie 32a zusammenhängen und daß der dreieckig begrenzte Ab­ schnitt 16c über die Falzlinie 32b mit dem Abschnitt 16a verbunden ist. Nach dem Umkanten des Abschnitts 16b um die Falzlinie 32a und des Abschnitts 16c um die Falzlinie 32b um jeweils 90° nimmt der Zuschnitt 30 bereits die Form des Eckenschutzelements 10 an. Eine an der freien Kathetenseite des Abschnitts 16c über eine Falzlinie 32c einstückig angeschnittene Verbindungslasche 34 wird dabei in Überlappung mit dem seitlichen Rand des Abschnitts 16b ge­ bracht und kann - z. B. durch Verklebung - mit dem Abschnitt 16b verbunden werden. Insbesondere dann, wenn das Ecken­ schutzelement 10 aus Karten, Pappe, Wellpappe oder Papier­ mach´ - anstatt wie bisher beschrieben aus Kunststoff - hergestellt wird, ist eine Klebeverbindung der Verbin­ dungslasche 34 mit dem Abschnitt 16b zweckmäßig. Spurartige Vertiefungen 28a und 28b können bereits bei der Herstellung der Ausgangsbahn aus einem solchen Papp- oder Papiermach´- Material mittels entsprechender Profilwalzen in das noch bildsame Bahnmaterial eingeprägt werden. Sie können aber auch unter Einfluß der Druckkräfte beim Spannen der Spannbänder 26 (Fig. 4) in das vergleichsweise verformbare Material der Eckenschutzelemente eingeprägt werden. In dem zuletzt genannten Falle hat der Zuschnitt 30 keine spurar­ tigen Vertiefungen 28a, 28b.

Es ist ersichtlich, daß im Rahmen des Erfindungsgedan­ kens Abwandlungen und Weiterbildungen der beschriebenen Eckenschutzelemente verwirklichbar sind, welche sich sowohl auf die äußere Form der Abschnitte 16a bis 16c ebenso wie die Profilierung der Innen- und Außenflächen des Eckenschutzelements oder die Wahl des Materials beziehen. Wesentlich ist in jedem Falle, daß die die Außenseiten der Eckenschutzelemente umfangenden Spannbänder sowohl den Plattenstapel zusammenhalten als auch die Eckenschutzele­ mente zuverlässig an den Stapelecken festhalten.

Claims (18)

1. Eckenschutzelement zum Schutz der Eckbereiche eines mittels herumgelegter Spannbänder zu einem Transportgebinde zusammengefaßten Stapels stoßempfindlicher Elemente, insbe­ sondere keramischer Platten, welches drei entlang winklig, insbesondere orthogonal zueinander verlaufender Linien zu­ sammentreffende, im wesentlichen ebenflächige Abschnitte aus einem eigensteifen Bahnmaterial aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß an den Außenseiten von wenigstens zwei der Bahnma­ terial-Abschnitte (16a; 16b; 16c) jeweils wenigstens eine seitlich begrenzte Spur (28a; 28b; 28c) zur im wesentlichen passenden Aufnahme und Führung eines Spannbandes (26) vor­ gesehen ist, und daß die seitlich begrenzten Spuren recht­ winklig zu der mit dem rechtwinklig anschließenden Bahnma­ terial-Abschnitt (16a; 16b; 16c) gebildeten Kante verlau­ fen.

2. Eckenschutzelement nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die in zwei der Bahnmaterial-Abschnitte (16a; 16b) vorgesehenen seitlich begrenzten Spuren (28a; 28b) im dritten Bahnmaterial-Abschnitt (16c) ebenfalls rechtwinklig zur Kante mit dem jeweiligen Bahnmaterial-Abschnitt (16a; 16b) fortgeführt sind.

3. Eckenschutzelement nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwei der drei Bahnmaterial-Abschnitte (16a; 16b) im wesentlichen rechteckig sind und daß der dritte Bahnmaterial-Abschnitt (16c) im wesentlichen der Form eines Dreiecks mit einen rechten Winkel einschließenden Katheten entsprechend begrenzt ist.

4. Eckenschutzelement nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in jeder der rechteckigen Bahnmaterial-Ab­ schnitte (16a; 16b) seitlich begrenzten Spuren (28a; 28b) vorgesehen sind, und daß die seitlich begrenzten Spuren (28a; 28b) jeweils in einer von zwei sich rechtwinklig kreuz enden Spuren im dreieckigen Bahnmaterial-Abschnitt (16c) fortgeführt sind.

5. Eckenschutzelement nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens einem der rechteckig be­ grenzten Bahnmaterial-Abschnitte (16a; 16b) wenigstens ein, vorzugsweise mehrere voneinander beabstandete, parallel verlaufende schlitzartige Durchbrüche (20) vorgesehen sind, daß dem Eckenschutzelement (10) jeweils wenigstens eine flache langgestreckte Haltelasche (18) zugeordnet ist, deren Dicke und Breite etwa entsprechend der Breite und Länge der schlitzartigen Durchbrüche (20) bemessen sind, und daß an einem Ende der Haltelasche (18) ein gegenüber den Abmessungen der schlitzartigen Durchbrüche vergrößerter Haltekopf (22) angebracht ist.

6. Eckenschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlich begrenzten Spu­ ren als Vertiefungen (28a, 28b) ausgebildet sind.

7. Eckenschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur seitlichen Begrenzung der Spuren (28a, 28b) von den Materialbahn-Abschnitten nach außen vorspringende Rippen oder Vorsprungleisten vorgesehen sind.

8. Eckenschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnmaterial-Abschnitte (16a; 16b; 16c) aus einem Kunststoffmaterial, vorzugsweise einem wiederverwendbaren bzw. wiederverwendeten thermopla­ stischen Kunststoffmaterial hergestellt sind.

9. Eckenschutzelement nach Anspruch 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Eckenschutzelement (10; 10′) als Ganzes einstückig im Spritzgußverfahren hergestellt ist.

10. Eckenschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnmaterial-Abschnitte (16a; 16b; 16c) aus einem Papp-, Karton- oder Papiermach´- Material hergestellt sind.

11. Eckenschutzelement nach Anspruch 8 oder 10, da­ durch gekennzeichnet, daß das Eckenschutzelement (10; 10′) aus einem ursprünglich ebenflächigen und entlang von Falz­ linien (32a; 32b; 32c) zwischen den Bahnmaterial-Abschnit­ ten (16a; 16b; 16c) jeweils um 90° umgefalteten und entlang einer dabei entstandenen gemeinsamen Begrenzungskante zweier Bahnmaterial-Abschnitte zusätzlich haftend verbun­ denen Zuschnitt (30) hergestellt ist.

12. Eckenschutzelement nach Anspruch 4 und Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt (30) zwei rechteckige, entlang je einer Rechteckseite durch eine ge­ meinsame Falzlinie (32a) verbundene Bahnmaterial-Abschnitte (16a; 16b) und einen weiteren dreieckigen Bahnmaterial- Abschnitt (16c) aufweist, welcher entlang einer eine Kathete bildenden Dreieckseite mit einer Rechteckseite ei­ nes rechteckigen Bahnmaterial-Abschnitts über eine Falz­ linie (32b) einstückig verbunden ist, und daß an der die zweite Kathete bildenden Seite des dreieckigen Bahnma­ terial-Abschnitts bzw. der bei fertiggestelltem Ecken­ schutzelement dieser zugewandten Rechteckseite des zugeord­ neten rechteckigen Bahnmaterial-Abschnitts wenigstens eine Verbindungslasche (34) angeordnet ist.

13. Eckenschutzelement nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den in bestim­ mungsgemäßer Halterungsstellung auf einem Eckbereich des Plattenstapels (12) aufgesetzten Zustand innen liegenden Seiten von wenigstens einem, vorzugsweise zwei der Bahn­ material-Abschnitte (16a; 16b) zumindest in Teilbereichen niedrige rippenartige Vorsprünge (27) angeformt sind.

14. Verfahren zur Herstellung eines Transportgebindes aus einem rechteckigen Stapel eckiger Elemente, insbeson­ dere stoßempfindlicher Plattenelemente, wobei die Ecken des Stapels durch dreiseitige, etwa pyramidenförmige Ecken­ schutzelemente geschützt werden und der Stapel mittels her­ umgelegter Spannbänder zusammengebunden wird, dadurch gekennzeichnet,
daß Eckenschutzelemente aus einem Papp-, Karton- oder Papiermach´-Material verwendet und auf alle Ecken des Plat­ tenstapels aufgesetzt werden; und
daß dann wenigstens zwei Spannbänder um jeweils vier an einer Plattenstapelseite vorgesehene Eckenschutzelemente so herumgelegt, angespannt und an ihren Enden jeweils verbun­ den werden, daß sie jeweils an zwei Seiten der von ihnen umfangenen Eckenschutzelemente angedrückt werden und die Eckenschutzelemente am Plattenstapel festhalten.

15. Verfahren zur Herstellung eines Transportgebindes aus einem rechteckigen Stapel eckiger Elemente, insbeson­ dere stoßempfindlicher Plattenelemente, wobei die Ecken des Stapels durch dreiseitige, etwa pyramidenförmige Ecken­ schutzelemente geschützt werden und der Stapel mittels her­ umgelegter Spannbänder zusammengebunden wird,
wobei Eckenschutzelemente nach einem der Ansprüche 1 bis 14 verwendet und auf die Ecken des Plattenstapels auf­ gesetzt werden; und
danach wenigstens zwei Spannbänder um jeweils vier an einer Plattenstapelseite vorgesehene Eckenschutzelemente so herumgelegt, angespannt und an den Enden jeweils verbunden werden, daß sie in den seitlich begrenzten Spuren der Eckenschutzelemente geführt und gehalten sind und ihrer­ seits die Eckenschutzelemente am Plattenstapel andrücken.

16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zwei weitere Spannbänder um 90° versetzt zu den ersten beiden Spannbändern um jeweils vier an einer Plattenstapelseite vorgesehene Eckenschutzelemente so her­ umgelegt, angespannt und an den Enden verbunden werden, daß sie die beiden anderen Spannbänder jeweils an einer Seite jedes Eckenschutzelementes kreuzen.

17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Spannbänder jedes Spannbandpaars in seitlich begrenzten Spuren der Eckenschutzelemente einge­ fügt und danach gespannt werden.

18. Verfahren nach Anspruch 14 oder 16, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Eckenschutzelemente aus einem im Ver­ gleich zum Spannband leichter verformbaren Material herge­ stellt werden und daß die Spannbänder auf den von ihnen um­ fangenen Eckenschutzelementen so angespannt werden, daß sie spurartige Vertiefungen in zwei Seiten der Eckenschutzele­ mente einprägen.