DE4228467A1 - Verfahren und Einrichtung zur Abstützung der Ortsbrust beim Schildvortriebs- oder Rohrvorpreßverfahren - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stützung der Ortsbrust beim Schildvortriebs- oder Rohrvorpreßverfahren, wobei in der durch eine Trennwand zur Schildrückseite hin abgetrennten Abbaukammer ein Stützmittel vorgesehen wird. Ferner ist die Erfindung auf zweckdienliche Einrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gerichtet.

Beim Vortrieb von Tunneln, Stollen oder sonstigen unterirdischen Bauwerken in Lockerböden, z. B. in wasserführenden Bodenschichten, bedarf es bekanntlich ortsbruststützender Maßnahmen. Die Stützung der Ortsbrust erfolgt vielfach unter Verwendung einer Stützflüssigkeit, die in die zur Schildrückseite hin abgeschottete Abbaukammer des Vortriebschildes eingebracht wird. Als Stützflüssigkeit wird, sofern kein Wasser verwendet werden kann, eine thixotrope Flüssigkeit eingesetzt, die aus einer Bentonit-Wasser- Suspension besteht. Dabei muß die bei der Vortriebsarbeit mit dem Abraummaterial aus der Abbaukammer abgezogene Bentonit- Suspension durch Einleiten von Frisch-Suspension ständig ersetzt und aus dem abgezogenen Abraummaterial der Bentonit in einer übertätigen Separieranlage wiedergewonnen werden. Dies erfordert einen erheblichen Anlage- und Betriebsaufwand.

Insbesondere beim Tunnelvortrieb im Grundwasserbereich muß die Vortriebsarbeit vielfach unter Drucklufthaltung im Vortriebsschild durchgeführt werden. Wird dabei mit flüssigkeitsgestützter Ortsbrust gearbeitet, so wird die Stützflüssigkeit durch Druckluftbeaufschlagung unter ständiger Druckvorspannung gehalten (DE-OS 38 26 772). Das kann dadurch geschehen, daß ortsbrustseitig vor der Schild-Trennwand eine in die Stützflüssigkeit eintauchende Tauchwand vorgesehen wird, wobei im Kopf raum zwischen der Trennwand und der Tauchwand durch Einleiten von Druckluft ein Druckluftpolster gebildet wird, das auf die Stützflüssigkeit wirkt und sie unter der vorgegebenen Vorspannung hält (DE-AS 22 27 083). Abwandlungen solcher Vortriebsschilde mit unter geregelter Vorspannung stehendem Stützflüssigkeitspolster in der Abbaukammer sind in verschiedenen Ausführungen bekannt (DE-AS 27 09 739, DE-PS 39 29 393). Auch ist es nicht neu, bei Verzicht auf eine Tauchwand die der Vorspannung der Stützflüssigkeit dienende Druckluft unmittelbar in den Kopfraum der Abbaukammer einzuleiten (DE- PS 36 21 496).

Neben den mit mechanischer oder hydraulischer Stützung der Ortsbrust arbeitenden Vortriebsschilden sind auch so genannte Erddruckschilde bekannt, bei denen die Ortsbruststützung durch das mit Wasser und ggf. Bentonit versetzte, ein plastisches Gemisch bildende Bodenmaterial bewirkt wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, das eingangs genannte Verfahren so auszugestalten, daß bei Bedarf eine wirksame Ortsbrust­ stützung auch ohne oder ohne übermäßigen Verbrauch an Stützflüssigkeit auf wirtschaftliche Weise erreichbar ist. Ferner bezweckt die Erfindung zweckdienliche Schildvor­ triebseinrichtungen zur Durchführung des Verfahrens.

Die vorgenannte Aufgabe wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß in der Abbaukammer mindestens ein durch Druckmittelbefüllung aufgeweitetes Kissen vorgesehen wird. Vorzugsweise ist das Kissen mit Druckgas, insbesondere Druckluft, beaufschlagbar bzw. aufweitbar. Hierbei kann mit Vorteil ein flexibles Kissen verwendet werden, das durch Befüllung mit dem Druckmittel aufweit­ bar ist.

Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in der Abbaukammer angeordnete, durch das Druckmittel (insbesondere Druckluft) aufweitbare Kissen bildet in der Abbaukammer einen Verdrängungs- und/oder Stützkörper, mit dessen Hilfe sich eine wirksame Ortsbruststützung erreichen läßt. Bei Vortriebsarbeiten in nicht - standfesten Bodenschichten kann das Kissen so ausgeführt werden, daß es sich bei Druckbeaufschlagung mit dem Druckmittel in Stützanlage an die Ortsbrust bringen läßt, wodurch ein Einbruch der Ortsbrust in den Schild wirksam verhindert wird. Gleiches gilt bei Vortriebsarbeiten in wasserführenden Schichten. Hier bildet das befüllte Kissen zugleich einen in der Abbaukammer befindlichen großvolumigen Verdrängungskörper, der den Wasserzufluß in die Abbaukammer begrenzt. Wird der Schild als Druckluftschild gefahren, so verhindert das mit der Druckluft befüllte Kissen das Entstehen gefährlicher Ausbläser.

Mit Vorteil kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch mit Stützflüssigkeit (Wasser oder thixotrope Flüssigkeit) in der Abbaukammer gearbeitet werden. Auf Grund des um das Volumen des oder der Kissen verminderten Volumens der Abbaukammer läßt sich hierbei der Mengenbedarf an Stützflüssigkeit beträchtlich senken, was zu einer Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des Vortriebsverfahrens führt. Auch kann der Vortriebsschild als sogenannter Erddruckschild gefahren werden, wobei das in der Abbaukammer befindliche plastische Gemisch aus Wasser und Bodenmaterial sowie ggf. Bentonit durch das befüllte Kissen unter einer einstellbaren Druckvorspannung gehalten werden kann.

In allen vorgenannten Fällen können auch mehrere durch ein Druckmittel, insbesondere Druckluft, beaufschlagbare Kissen vorgesehen werden.

Der Abzug des Abraum - bzw. Bodenmaterials aus der Abbaukammer erfolgt zweckmäßig in deren Sohlbereich. Mit Vorteil kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Spülbetrieb gearbeitet werden, wobei das Bodenmaterial durch Einleiten von Spülwasser aus der Abbaukammer abgezogen und z. B. hydraulisch abgefördert bzw. abgepumpt wird, obwohl für den Abzug des Bodenmaterials auch mechanische Abzugsförderer, wie vor allem Förderschnecken, verwendbar sind.

Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es auch, bei Bedarf die Ortsbrust mittels einer mechanischen Abbauvorrichtung, z. B. mit Hilfe eines angetriebenen Bohrkopf es, eines Schneidrades o. dgl. oder aber mittels einer hydraulischen Abbauvorrichtung unter Verwendung hydraulischer Spritzdrüsen kontrolliert abzubauen. Über den Befüllungsdruck des oder der Kissen läßt sich der Stützdruck einstellen bzw. regeln.

Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich sowohl beim Schildvortriebsverfahren als auch beim Rohrvorpreßverfahren anwenden, bei dem dem vorzupressenden Rohr ein Schild, auch "Schneidschuh" genannt, vorgeschaltet ist.

Die erfindungsgemäße Einrichtung kennzeichnet sich dadurch, daß die Abbaukammer des Vortriebsschildes mindestens ein durch eine Druckmittelbefüllung, vorzugsweise eine Druckgasbefüllung, aufgeweitetes bzw. aufweitbares Kissen enthält, das sich zweckmäßig gegen eine feste Wandung der Abbaukammer, z. B. gegen die Trennwand oder eine Tauchwand, sofern vorhanden, und/oder gegen den Schildmantel ab­ stützt. Das Kissen wird vorteilhafterweise großvolumig nach Art eines Luftsacks o. dgl. ausgebildet. Statt dessen können aber auch mehrere kleinere aufweitbare Kissen vorgesehen werden. Hierbei kann der erfindungsgemäße Vortriebsschild unter Verwendung des oder der mit dem Druckmittel befüllbaren Kissen nach Art eines Druckluftschildes, nach Art eines mit Stützflüssigkeit arbeitenden Schildes oder auch nach Art eines Erddruckschildes ausgeführt werden.

Weitere Gestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den einzelnen Ansprüchen angegeben.

Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit den in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Vortriebsschild im Axialschnitt;

Fig. 2 in der Schnittdarstellung der Fig. 1 eine geänderte Ausführungsform des Vortriebsschildes mit zugeordneter Abbauvorrichtung.

Die Zeichnung zeigt in den Fig. 1 und 2 einen nach Art eines Schneidschuhes ausgebildeten Vortriebsschild 1, der beim Schildvortriebsverfahren oder auch als Schneidschuh beim Rohrvorpreßverfahren in Lockerböden, insbesondere in grundwasserführenden Lockerböden, zum Einsatz kommt, wobei mit einer Ortsbruststützung gearbeitet wird. Der Vortriebsschild 1 weist, wie bekannt, im Inneren eine Trennwand 2 auf, die die ortsbrustseitige Abbaukam­ mer 3 gegenüber dem rückwärtigen Schildraum 4 und der rückwärtigen Tunnel - oder Vortriebsstrecke abschottet. Wie üblich, ist die Trennwand 2 mit einer (nicht gezeigten) verschließbaren Durchführung versehen. Im Abstand vor der Trennwand 2 befindet sich bei den dargestellten Ausführungsbeispielen eine Tauchwand 5, wobei zwischen der Tauchwand 5 und der Trennwand 2 ein Luftraum 6 gebildet ist. Das Bodenmaterial wird im Sohlbereich aus der Abbaukammer 3 abgezogen, bei den dargestellten Ausführungsbeispielen über eine Pumpenförderleitung 7, die in einer am Fuß der Trennwand 2 angeordneten, bei Bedarf durch einen Schieber 8 verschließ­ baren Abzugskammer 9 mündet. Außerdem ist in der Zeichnung eine Zuführungsleitung 10 vorgesehen, die durch die Trennwand 2 und die Tauchwand 5 hindurchführt und bei 10′ in der ortsbrustseitigen Abbaukammer 3 mündet. Über die Leitung 10 kann Wasser oder ggf. auch eine thixotrope Flüssigkeit in Gestalt einer Bentonit-Wasser-Suspension in die Abbaukammer 3 eingeführt werden. Der obere Luftraum 6 ist an eine Leitung 11 angeschlossen, über die Druckluft eingeführt werden kann, so daß sich in der Luftkammer 6 ein Druckluftpolster bildet, das in bekannter Weise auf die in der Abbaukammer 3 befindliche Stützflüssigkeit wirkt und diese unter Vorspannung hält.

Der in Fig. 1 gezeigte Vortriebsschild 1 arbeitet z. B. als Spülschild und ist vor allem für Vortriebsarbeiten in grundwasserführenden Lockerböden bestimmt. Die zur Ortsbrust 12 hin offene Abbaukammer 3 enthält ortsbrustseitig vor der Trennwand 2 bzw. der vorgesetzten Tauchwand 5 ein Kissen 13, das aus einem großvolumigen Luftsack besteht und durch Einleiten von Druckluft aufweitbar ist. Das Kissen 13 ist zu diesem Zweck an eine Leitung 14 angeschlossen, die die Trennwand 2 und die Tauchwand 5 durchdringt und außenseitig an das Kissen bzw. dessen Hüllkörper angeschlossen ist, der vorzugsweise aus einem flexiblen Material, wie z. B. Gummi oder Kunststoff o. dgl. besteht. Die Zeichnung zeigt das Kissen 13 im aufgeblasenen, also im aufgeweiteten Füllzustand. Gemäß Fig. 1 ist das Kissen 13 so ausgebildet, das es sich unter dem Innendruck gegen die geböschte Ortsbrust 12 legt und diese im Abstand oberhalb des Sohlbereiches des Schildes abstützt. Zugleich stützt sich das mit Druckluft befüllte Kissen 13 gegen die Tauchwand 5 und zweckmäßig auch im Umfangsbereich gegen die Innenwandung des Vortriebsschildes 1 ab. Das sich stützend gegen die Ortsbrust 2 legende Kissen 13 verhindert ein unkontrolliertes Einbrechen des Bodenmaterials in die Abbaukammer 3 des Vortriebsschildes.

Beim Vortrieb des Vortriebschildes 1 in Vortriebsrichtung gemäß Pfeil 15 wird das an der Ortsbrust anstehende Bodenmaterial mit Wasser vermischt über die Pumpenleitung 7 im Sohlbereich aus der Abbaukammer 3 abgezogen. Der Abbau des Bodenmaterials an der Ortsbrust kann bei Bedarf durch das über die Leitung 10 zugeführte Spülwasser unterstützt werden, welche das Bodenmaterial an der Ortsbrust 12 zu der Pumpenleitung 7 hinspült. Über die Leitung 10 kann auch der Wasserstand in der Abbaukammer auf einem vorgegebenen Niveau gehalten werden.

Wird bei dem vorstehend beschriebenen Vortriebsschild mit einer unter Vorspannung stehenden Stützflüssigkeit (Wasser oder thixotrope Flüssigkeit) gearbeitet, so kann diese, wie oben erwähnt und bekannt, durch Einleiten von Druckluft über die Leitung 11 in den Luftraum 6 unter der geregelten Vorspannung gehalten werden. Die Stützflüssigkeit kann durch die Trennwand 2 hindurch in die Abbaukammer 3 eingeleitet werden. Es kann aber auch auf die Druckluftzuführung in die Luftkammer 6 verzichtet werden, da die Stützflüssigkeit durch den Befüllungsdruck des Kissens 13 unter einer einstellbaren bzw. regelbaren Vorspannung gehalten werden kann. In diesem Fall kann auf die Anordnung der Tauchwand 5 verzichtet werden. Das großvolumige Kissen 13 kann sich hierbei, statt an der Tauchwand 5, an der Trennwand 2 abstützen. Wird mit einer thixotropen Stützflüssigkeit gearbeitet, so wird der Mengenbedarf dieser Stützflüssigkeit erheblich vermindert, da das befüllte Kissen 13 einen erheblichen Volumenanteil der Abbaukammer ausfüllt. Wird der Schild als Stützflüssig­ keitsschild gefahren, so erfolgt die Ortsbruststützung bereits durch die unter Vorspannung stehende Stützflüs­ sigkeit, so daß es nicht unbedingt erforderlich ist, das Kissen 13 so auszubilden, das es sich bei seiner Befüllung mit einem pneumatischen Druckmittel unmittelbar gegen die Ortsbrust 12 stützend anlegt.

Der Vortriebsschild nach Fig. 2 unterscheidet sich von demjenigen nach Fig. 1 im wesentlichen dadurch, daß hier in der Abbaukammer 3 ein die Ortsbrust abbauendes Abbaugerät in Gestalt eines Bohrkopfes oder Schneidrades 16 vorgesehen ist, dessen Welle 17 unter Abdichtung durch die Tauchwand 5 und die Trennwand 2 hindurchgeführt ist, wobei der nicht gezeigte Antrieb hinter der Trennwand 2 im Schild angeordnet ist. Mit Hilfe des angetriebenen Bohrkopfes oder Schneidrades 16 läßt sich die Ortsbrust gezielt abbauen, wobei auch in diesem Fall das abgebaute Bodenmaterial im Sohlbereich des Schildes über die Pumpenleitung 7 abgefördert wird. Im übrigen befindet sich auch hier in der Abbaukammer 3 ein Kissen 13, das sich gegen die Tauchwand 5 oder, falls diese fehlt, gegen die Trennwand 2 rückseitig abstützt und einen erheblichen Teil des Volumeninhalts der Abbaukammer 3 einnimmt. Um eine Beschädigung des aufgeweiteten Kissens 13 durch das umlaufende Bohr- bzw. Schneidrad 16 zu vermeiden, ist hinter dem z. B. als Speichenrad ausgebildeten Bohrkopf bzw. den Schneidrad eine Wand 18 vorgesehen, die zweckmäßig als Gitterwand ausgebildet. Im übrigen gilt für den Vortriebsschild nach Fig. 2 dasjenige, was vorstehend im Zusammenhang mit dem Vortriebsschild nach Fig. 1 dargelegt wurde.

Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen entspricht der Innendruck bzw. der Luftdruck im Kissen 13 dem Druck aus der Ortsbrust. Die Druckhöhe des Luftpolsters hinter der Tauch­ wand 5 entspricht der Grundwassersäule, so daß Fließbewegun­ gen in gefährdetem Fließbereich vermieden werden. Im übrigen ist die Erfindung auf die vorstehend beschriebenen Ausgestal­ tungsformen nicht beschränkt. Anstelle nur eines einzigen Luftkissens 13 können auch mehrere Kissen in der Abbaukammer 3 vorgesehen werden. Das Kissen 13 kann horizontal geteilt sein und besteht demgemäß aus mehreren vertikal übereinander in der Abbaukammer angeordneten Einzelkissen. Mit Vorteil kann das Kissen 13 auch als mehrzelliges Kissen ausgebildet werden. Es weist dann mehrere Einzelzellen auf, die sich ge­ meinsam oder auch unabhängig voneinander mit dem Druckmittel befüllen lassen. Es empfiehlt sich, das oder die Kissen 13 an der Tauchwand 5 oder bei deren Fehlen an der Trennwand 2 und/oder an der die Abbaukammer 13 begrenzenden Innenwandung des Schildes anzuschließen. Die Hülle des oder der Kissen 13 besteht vorzugsweise aus einem flexiblen, zähfesten Gummi- oder Kunststoffmaterial. Insbesondere dann, wenn das oder die Kissen, wie in Fig. 1 gezeigt, durch die Druckmittelbefüllung in unmittelbare Stützanlage gegen die Ortsbrust gebracht werden, empfiehlt es sich, das oder die Kissen an ihrer der Ortsbrust zugewandten Seite mit einer Schutz- oder Verschleißauflage, z. B. einem Kettenvorhang, einer Abdeckfolie o. dgl., abzudecken. Bei Verwendung mehrerer Kissen 13, die in einer gemeinsamen Ebene nebeneinander oder übereinander angeordnet sind und die sich rückseitig an der Tauchwand oder der Trennwand 2 abstützen, können die einzelnen Kissen wahlweise gemeinsam oder auch unabhängig voneinander mit dem Druckmittel bzw. der Druckluft beauf­ schlagt werden. Es versteht sich, daß das bzw. die Kissen 13 jeweils mit einem Anschluß für die Einleitung des Druckmit­ tels versehen sind, wobei der Druckmittelzuführung zweckmäßig ein Absperr- und/oder Regelventil zugeordnet wird. Der Innendruck des oder der Kissen läßt sich je nach Bedarf ein­ stellen. Auch ist bei Bedarf eine Druckentlastung des oder der Kissen möglich. Bei mehrzelliger Ausbildung des Kissens oder bei Verwendung mehrerer Einzelkissen zeigt der wechselnde Druck in den einzelnen Kissenzellen bzw. Kissen die jeweilige Stellung der Ortsbrust im Schildbereich an.

Claims (21)

1. Verfahren zur Stützung der Ortsbrust beim Vortriebs- oder Rohrpreßverfahren, wobei in der durch eine Trennwand zur Schildrückseite hin abgetrennten Abbaukammer ein Stützmit­ tel vorgesehen wird, dadurch gekennzeich­ net, daß in der Abbaukammer (3) mindestens ein durch Druckmittelbefüllung aufgeweitetes Kissen (13) vorgesehen wird.

2. Verfahren bei Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Kissen (13) mit Druckgas, vorzugsweise Druckluft , beaufschlagbar ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Innendruck im Kissen (13) eingestellt bzw. geregelt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß ein flexibles, durch den Innendruck des eingeleiteten Druckmittels aufweitbares Kissen (13) verwendet wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen (13) durch Druckbeaufschlagung in Stützanlage gegen die Ortsbrust (12) gebracht wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß in die das oder die Stützkissen (13) aufweisende Abbaukammer (3) Wasser oder eine thixotrope Flüssigkeit eingebracht wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Stützflüssigkeit in der Abbau­ kammer (3) unter Druckluftbeaufschlagung gehalten wird, wobei die Druckluftbeaufschlagung durch ein zwischen der Trennwand (2) und einer Tauchwand (5) gebildetes Druck­ luftpolster bewirkt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch­ gekennzeichnet, daß der Vortriebsschild (1) als Spülschild mit Spühlwasserzuleitung in die Abbau­ kammer (3) betrieben wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch­ gekennzeichnet, daß der Vortriebsschild als Erddruckschild betrieben wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch­ gekennzeichnet, daß zum Bodenabbau eine Abbauvorrichtung (6) in Gestalt eines Bohrkopf es, Schneidrades o. dgl. verwendet wird, wobei in der Abbaukammer (3) hinter der Abbauvorrichtung (15) eine Abtrennung (18) vorgesehen wird.

11. Einrichtung zur Abstützung der Ortsbrust beim Schild­ vortrieb oder Rohrvorpreßbetrieb, mit einem Vortriebs­ schild, der mit einer die ortsbrustseitige Abbaukammer zur Schildrückseite hin abtrennenden Trennwand versehen ist, wobei die Abbaukammer ein die Ortsbrust stützendes Stützmittel enthält, dadurch gekennzeich­ net, daß die Abbaukammer (3) mindestens ein durch Druckmittelbeaufschlagung, vorzugsweise durch eine Druck­ gasbefüllung, aufgeweitetes bzw. aufweitbares Kissen (13) enthält.

12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das oder die Kissen (13) gegen eine feste Wandung, vorzugsweise die Trennwand (2), eine Tauchwand (5) und/oder gegen die Innenwandung des Schildes, abgestützt ist bzw. sind.

13. Einrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das oder die Kissen (13) als Stützkissen durch Druckmittelbeaufschlagung gegen die Ortsbrust (12) anstellbar ist bzw. sind.

14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11-13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abbaukammer (3) mit mindestens einer Zuleitung für die Zuführung von Wasser und/oder thixotroper Flüssigkeit versehen ist.

15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11-14, dadurch gekennzeichnet, daß im Abstand vor der Trennwand (2) eine Tauchwand (5) vorgesehen ist, gegen die sich das oder die Kissen (13) rückseitig abstützen.

16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11-15, dadurch gekennzeichnet, daß zum Bodenabbau an der Ortsbrust (12) Spritzdrüsen vorgesehen sind.

17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11-16, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die aufweit­ baren Kissen (13) oberhalb der im Sohlbereich des Vortriebschildes angeordneten, dem Bodenabzug dienenden Fördervorrichtung in der Abbaukammer (3) angeordnet ist bzw. sind.

18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11-17, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Kissen (13) aus einer flexiblen Kissenhülle mit Anschluß für die Druckmittelbeaufschlagung besteht bzw. bestehen.

19. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11-17, dadurch gekennzeichnet, daß das Kissen (13) mehrere, jeweils mit Druckmittel befüllbare Zellen aufweist.

20. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11-19, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Kissen (13) vertikal übereinander in der Abbaukammer (3) angeordnet sind.

21. Einrichtung nach einem der Ansprüche 11-20, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Kissen (13) an ihrer der Ortsbrust zugewandten Seite von einer Schutz- und Verschleißauflage, z. B. einem Kettenvorhang, einer Abdeckfolie o. dgl., abgedeckt ist bzw. sind.