DE4224960C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung flüssiger Behandlungsmittel von Werkstücken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung flüssiger Behandlungsmittel von WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine dazugehörige Vor
richtung zur Trennung von Restmengen flüssiger Behandlungsmittel
von Trommelaggregaten mit Trommeln, die perforierte Wände haben,
und den darin enthaltenen schüttfähigen Massenteilen; insbesondere
nach galvanischer und/oder chemischer Oberflächenbehandlung, wobei
das Trommelaggregat während des Trennvorganges aufgetaucht ober
halb vom Flüssigkeitsspiegel des Behandlungsmittels gehalten wird.
In der Galvanotechnik werden heute großteils Transportwagenautoma
ten verwendet. In diesen Anlagen bewegen sich Transportwagen als
getrennt und selbständig arbeitende Fördereinrichtungen über
vielen aneinandergereihten Bädern und/oder Behandlungsstationen.
In diesen Bädern und Behandlungsstationen werden die zu be
schichtenden Werkstücke beispielsweise entfettet, gebeizt, gerei
nigt, beschichtet, gespült, dekapiert, neutralisiert, gefärbt usw.
Die Wirtschaftlichkeit solcher Automaten wird u. a. bestimmt von
der Anlagendurchlaufzeit pro Werkstückcharge, der Standzeit der
Prozeßlösungen und dem notwendigen Aufwand für die Abwasserreini
gung bzw. Abwasserentgiftung.
Alle drei Funktionen können durch eine bestimmte, sehr häufig zwi
schen den einzelnen Behandlungsstationen verwendete, Zusatzbehand
lung positiv beeinflußt werden. Diese Zusatzbehandlung betrifft
die Trennung des Behandlungsmittels von dem Trommelaggregat ein
schließlich seiner Schüttgutbeladung. Sie hat einzusetzen, sobald
das beladene Trommelaggregat aus einer Station oder einem Bad mit
naßchemischer Behandlung gehoben wurde. Wird als Zusatzbehandlung
das Trommelaggregat nur ein- oder mehrmals um seine Rotationsachse
gedreht, läuft zwar die Behandlungsflüssigkeit aus den schöpfenden
Partien in das darunter angeordnete Behandlungsbad zurück, aber
nicht die Flüssigkeit, die durch Adhäsion bzw. Oberflächenspannung
in der Trommelperforation und in den Kanten und Fugen der Werk
stücke zurückgehalten wird. Bei ungünstiger Oberflächenbeschaffen
heit und Gestalt der Werkstücke, sowie bei hoher Viskosität der
Behandlungsflüssigkeit, kann die ausgeschleppte Flüssigkeitsmenge
sehr groß sein.
Ein schneller und effektiver Trennvorgang erlaubt eine kurze Ver
weilzeit des Transportwagens zwischen dem Ausheben und Weiter
transport des Trommelaggregats, was sich positiv auf die Anlagen
durchlaufzeit pro Werkstückcharge auswirkt. Des weiteren werden
durch einen effektiven Trennvorgang die Ausschleppverluste bezüg
lich der vorausgegangenen Behandlungsstation verringert, wodurch
sich die Standzeit der dort verwendeten Prozeßlösung erhöht. Au
ßerdem wird das nachgeschaltete Bad geringfügiger verunreinigt,
wodurch sich auch dessen Standzeit verlängert. Ist die nachge
schaltete Station eine Spüleinrichtung, wird die Frisch- und Ab
wassermenge reduziert.
Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren bekannt, die
den als Zusatzbehandlung bezeichneten Trennvorgang betreffen.
In der DE 31 33 629 A1 wird ein Verfahren beschrieben, bei dem ein
aus dem Behandlungsbad gehobenes Trommelaggregat von zwei Halb
schalen automatisch umschlossen wird. Durch im oberen Bereich der
Halbschalen angebrachte Öffnungen wird Luft eingeblasen. Diese
durchströmt kontinuierlich die sich drehende Trommel, um über eine
Öffnung im unteren Bereich der Halbschalen zu entweichen. Dabei
wird ein großer Teil der nicht unmittelbar nach dem Ausheben des
Trommelaggregats aus dem Behandlungsbad abgetropften Behandlungs
flüssigkeit mit Hilfe des Luftstroms ausgetragen.
Ein hierzu verwandtes Verfahren mit zwei Varianten ist der
DE 38 30 237 A1 zu entnehmen. Dort ist bei der ersten Variante die
obere Hälfte der Trommel des Trommelaggregats für die Zusatzbe
handlung mit Hilfe eines Luftstroms durch eine Abdeckhaube um
schlossen. Zur Bildung eines "Druckluftraumes" wird die globale
Oberfläche des Schüttgutes als untere Begrenzung definiert. In ei
ner zweiten Variante wird vorgesehen, das Trommelaggregat u. a. in
eine separate Behandlungsstation zu transportieren, um dort den
Abtropfvorgang in einer abgeschlossenen Druckluftkammer mit einge
bautem Lüfter zu beschleunigen. Auch hier strömt der Luftstrom von
außen kommend oben in das Trommelaggregat ein, durchflutet den
Leerraum und die Beladung, und verläßt mit feinsten Tropfen ange
reichert den unteren Bereich des Trommelaggregats.
Beide Verfahren haben erhebliche Nachteile. So werden bei den in
beiden Druckschriften dargestellten Verfahren großflächige Abdeck
hauben verwendet. Sie erfordern große Bauvolumina für die Hub- und
Transportwagen, wodurch die Anlage aufwendig und teuer wird. Au
ßerdem erhöhen sie den Energiebedarf der Anlage durch das höhere
Gewicht der Vorrichtung.
Ein anderes Problem ist die bei beiden Verfahren auftretende Aero
solbildung. Der einige Sekunden anhaltende Luftstrom in Kombina
tion mit der Rotation des Trommelaggregats verwirbelt, zerstäubt
und vernebelt einen Teil der an dem Trommelaggregat und seiner Be
ladung anhaftenden Restflüssigkeit, während der durch den Luft
strom bedingten Austragung. Das entstandene oft nicht vollständig
von der Absaugung erfaßte Aerosol gefährdet die Gesundheit des Be
dienungs- und Wartungspersonals und fördert zudem die Korrosion
der Anlage.
Des weiteren lagert sich der entstandene Nebel an den Innenflächen
der Abdeckhauben an. Dort läuft der dünne Flüssigkeitsfilm
- beschleunigt durch die beim Verfahren des Transportwagens ent
stehenden Vibrationen - zu Tropfen zusammen, die dann beispiels
weise über anderen Bädern herabfallen und diese verunreinigen.
Bei der separaten Zusatzbehandlungsstation tritt der letztgenannte
Nachteil trotz Fehlen der Abdeckhauben verstärkt auf, da das be
ladene Trommelaggregat auf dem Weg zur Zusatzbehandlungsstation
unmittelbar tropfen- und/oder rinnsalweise Flüssigkeit verliert.
Außerdem steht der Transportwagen durch die längeren Fahrten zur
Zusatzbehandlungsstation für andere Aufgaben nicht zur Verfügung.
Neben dem zusätzlichen Energieverbrauch für diese Sonderfahrten
wird auch die Anlagendurchlaufzeit nachteilig erhöht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Trennvorgang am
- mit Massenteilen befüllten - Trommelaggregat nach Beendigung der
Behandlung mit einem flüssigen Behandlungsmittel mit geringem ap
parativen Aufwand zu beschleunigen und dabei so zu gestalten, daß
die abgetrennte Behandlungsflüssigkeit der entsprechenden Behand
lungsstation wieder zugeführt werden kann. Auch sollen die aus dem
Stand der Technik hierzu bekannten Nachteile vermieden werden.
Die Lösung der Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Trennung von
Restmengen flüssiger Behandlungsmittel von Trommelaggregaten mit
Trommeln, die perforierte Wände haben, und den darin enthaltenen
schüttfähigen Massenteilen erreicht, das sich durch das Freisetzen
von kurzen Gasstößen im Inneren der Trommel des Trommelaggregats
auszeichnet. Bei dieser Zusatzbehandlung befindet sich das Trom
melaggregat aufgetaucht oberhalb des Flüssigkeitsspiegels des Be
handlungsmittels.
Für die Zusatzbehandlung wird das Trommelaggregat beispielsweise
mit rotierender Trommel soweit aus dem Behandlungsbad gehoben, daß
der Abstand zwischen der Unterkante des Trommelaggregats und dem
Flüssigkeitsspiegel der Prozeßlösung wenige cm beträgt. Während
des zwangsläufigen Abtropfvorganges bewirkt das Freisetzen bzw.
das Auslösen eines Gasstoßes im Inneren der Trommel eine sich ex
plosionsartig im Beladungsraum des Trommelaggregats ausbreitende
Druckwelle. Sie durchflutet die aus schüttfähigen Massenteilen be
stehende Trommelbeladung und die Perforation des Trommelmantels.
Dabei wird die noch nicht abgetropfte Flüssigkeit großteils aus
der Trommel gedrückt. Gleichzeitig werden auch Flüssigkeitsmengen
von der Trommelperforation und der Beladung losgerissen, die am
Abtropfen durch vorhandene Kapillarkräfte und Oberflächen
spannungen gehindert werden.
Als Ort der Gaseinleitung bzw. -freisetzung ist der Bereich um die
gedachte Trommelachse geeignet. Eine dort ausgelöste Druckwelle
erreicht - ohne durch Reflexionen gestört zu werden - nahezu zeit
gleich die Trommelperforation und die Beladung. Werden bei dem
Trommelgalvanisieren im Trommelinneren beispielsweise Anoden
kästen, -körbe eingesetzt, ist es denkbar, auch in diesen Kästen
oder Körben Gasstöße freizusetzen.
Der einzelne Gasstoß hält 0,5 bis 2 Sekunden an. Bevorzugt wird der
untere Bereich. Die Dauer kann zunehmen mit steigendem Volumen der
Trommel, da die Druckwelle mit zunehmender Laufstrecke Energie
verliert. Sie kann auch zunehmen mit größer werdender Flüssig
keitsoberfläche des Behandlungsbades, da die abgesprengten Tropfen
weiter geschleudert werden dürfen, ohne die Arbeitsbehälterumran
dung zu verlassen. Ebenso sollte der Gasstoß länger anhalten, wenn
die Oberflächenrauhigkeit der einzelnen Massenteile zunimmt oder
die Viskosität der Behandlungsflüssigkeit steigt.
Die Anzahl der Gasstöße pro Zusatzbehandlung ist auf 1 bis 6 be
schränkt. Die Anzahl kann beispielsweise von Trommelquerschnitt
abhängig gemacht werden. So können für einen quadratischen Quer
schnitt zwei oder vier Gasstöße und für eine Trommel mit sechs
eckigem Querschnitt drei oder sechs Gasstöße vorgesehen werden.
Dies gilt besonders dann, wenn die Trommel zwischen den Gasstößen
eine Teilrotation ausführen soll. Wird z. B. eine Trommel mit
sechseckigem Querschnitt zwischen jedem Gasstoß um 120° definiert
weitergedreht, werden bei einer Trommeldrehung drei Gasstöße aus
gelöst bzw. freigesetzt.
Länge und Anzahl der Gasstöße werden - abhängig von der Art der
chemischen und/oder galvanischen Hauptbehandlung - so aufeinander
abgestimmt, daß die Zusatzbehandlung in kürzester Zeit eine effek
tive Flüssigkeitsaustragung bewirkt, um so die Wirtschaftlichkeit
der Anlage zu erhöhen.
Wird der Gasstoß unmittelbar einem Leitungssystem entnommen, soll
der Gasdruck mindestens 1,5, vorzugsweise 5,0 bar betragen. Bei
niedrigeren Drücken ist der erfindungsgemäße "Absprengvorgang"
nicht mehr gegeben.
Es kann auch vorgesehen werden, die Höhe des Gasdruckes der ein
zelnen Zusatzbehandlung von Station zu Station anzupassen.
Als Gas wird bevorzugt Druckluft benutzt. Diese kann unmittelbar
dem Fabriknetz entnommen werden, sofern dem entsprechenden Lei
tungsstrang kein Öler vorgeschaltet ist. Andernfalls muß die
Druckluft entölt werden.
In besonderen Anwendungsfällen kann eine Befeuchtung der Druckluft
vorgenommen werden. Dies ist z. B. notwendig, um ein Antrocknen der
Flüssigkeitsreste an den Massenteilen zu verhindern, wenn diese
zuvor aus einer erwärmten Prozeßlösung gehoben wurden.
Zur Erzielung eines zusätzlichen Spüleffekts kann als Gas auch un
ter Druck stehender Wasserdampf verwendet werden. Der an den Mas
senteilen kondensierende Wasserdampf verdünnt die in den Spalten
und Kanten der Massenteilen haftende Prozeßlösung. Die verdünnte
Prozeßlösung läßt sich dann beim nächsten Gasstoß, auch aufgrund
ihrer nun niedrigeren Viskosität, leichter absprengen. Neben dem
Wasserdampf kann auch im Wechsel mit dem Gas über das Leitungs
system Spülflüssigkeit ins Trommelinnere geleitet werden. Der kon
densierende Wasserdampf und/oder das kurzzeitig eingeleitete Spül
wasser ersetzt durch das Zurücktropfen in den Arbeitsbehälter die
dort z. B. durch Verdunstung oder sonstige Austragung verloren ge
gangene Flüssigkeitsmenge. Bei der Anwendung größerer Spülflüssig
keitsmengen kann ein Teil davon durch eine unter die Trommel ge
schobene Schale aufgefangen und separat abgeleitet werden.
Es ist auch denkbar, die durch die schlagartige Gasexpansion er
zeugte Druckwelle durch eine gezielte, begrenzte Explosion oder
Explosionsfolge zu erzeugen. Dazu können geringe Gasmengen in
Zündkammern, die im Trommelaggregat untergebracht sind, zur Explo
sion gebracht werden. Ein vergleichbarer Effekt könnte auch mit
Schallerzeugern erreicht werden.
Die zur Realisierung des Verfahrens notwendige Vorrichtung besteht
aus einem horizontal aufgehängten und mehrdimensional bewegbaren
Trommelaggregat, einem mit diesem Trommelaggregat in Verbindung
bringbaren, teilweise mitbewegten, gasführenden Leitungssystem so
wie aus Vorrichtungsteilen, die es ermöglichen, die Gasstöße im
Inneren der Trommel freizusetzen. Die einzelnen dem Leitungssystem
entnommenen Gasstöße werden über mindestens eine Trommelnabe in
das Innere der Trommel eingeleitet.
Die Gaseinleitung über die im Trommelaggregat feststehende Trom
melnabe hat den Vorteil, daß die Gasstöße unabhängig von der Trom
melrotation ins Trommelinnere geleitet werden können. Das Lei
tungssystem kann starr und damit störungsunanfällig am Trommelag
gregat verlegt werden. Auf der im Trommelinneren liegenden Stirn
fläche der Trommelnabe kann das in die Nabe eingeleitete Gas für
die Zusatzbehandlung austreten. Die Austrittsstelle kann als ein
zelne Düse - mit oder ohne Richtwirkung - oder auch als Düsenver
band ausgebildet sein.
Zur Erzielung einer effektiven Trennwirkung pro Gasstoß muß das
Ventil, das den Gasaustritt freigibt, so nahe wie möglich an der
Austrittsstelle oder Düse angeordnet sein. Damit wird gewährlei
stet, daß an der Austrittsstelle der notwendige Druck anliegt.
Ferner muß sein Querschnitt so gewählt werden, daß eine große Gas
menge in kurzer Zeit freigesetzt werden kann.
Sollte eine am Transportwagenautomaten entlanglaufende Schlauch
leitung für die Gaszuführung zum Trommelaggregat zu aufwendig
sein, kann auch ein mit dem Transportwagen mitgeführter Kompressor
oder Dampferzeuger eingesetzt werden. Anstelle hiervon kann auch
ein Druckluftkessel, der an bestimmten Wartestationen des Trans
portwagens befüllt werden kann, benutzt werden.
Die freizusetzenden Gasstöße können auch über Öffnungen und/oder
Düsen, die in den Kontakten und/oder Anoden angeordnet sind, im
Trommelinneren abgegeben werden. Dazu werden beispielsweise hohl
ausgeführte Kabel-, Stab-, Ring- oder Spiralkontakte mit dem Lei
tungssystem verbunden. Ebenso können gasführende Innenanoden ein
gesetzt werden.
Die Gasstöße können auch über mindestens eine Öffnung außerhalb
des Nabenbereiches und mindestens eine Düse in das Innere der
Trommel eingeleitet werden. Dies ist dann von Vorteil, wenn die
Trommelnabe z. B. wegen einer besonderen Innenanodenanordnung kei
nen Platz für eine Gasdurchführung bietet. Hier können dann bei
ruhender Trommel über besondere am Trommelmantel oder an der Trom
melstirnwand angebrachte Bohrungen gasführende Rohre zur Gasstoß
abgabe in das Trommelinnere eingefahren werden. Nach der Gasstoß
freisetzung werden die Rohre zurückgezogen, um die Trommel defi
niert weiterdrehen zu können. Auch hier sind mehrere Gasstöße pro
Trommelumdrehung möglich.
Eine andere Variante besteht darin, am teilweise oder ganz geöff
neten Trommeldeckel vorbei, in das Trommelinnere die Gasstöße ab
zugeben. Dazu wird der Deckel kurzzeitig für die Zusatzbehandlung
maschinell geöffnet. Zur Abgabe des Gasstoßes kann die Gasdüse au
ßerhalb des Rotationsbereichs der Trommel bleiben.
Zusätzlich ist es auch möglich die Gasstöße, die in Hohlräumen wie
Trommel oder Anodenkasten freigesetzt werden, auf durch Prozeß
lösungen benetzte Außenflächen oder Vorrichtungsnischen des Trom
melaggregats zu richten, um dort anhaftende Flüssigkeitsmengen zu
beseitigen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfol
genden Beschreibung der schematisch dargestellten Ausführungs
formen.
Fig. 1: Querschnitt durch einen Transportautomaten.
Fig. 2: Teillängsschnitt durch ein Trommelaggregat mit Gaszu
führung.
Fig. 3: Teillängsschnitt und Teilseitenansicht eines Trommel
aggregats mit automatischer Gaszuführung und Beriese
lungseinrichtung.
Fig. 4: Teilquerschnitt durch eine Trommel mit externer Gaszu
führung.
Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch einen Transportwagenautoma
ten einer Trommelgalvanisieranlage. In einer solchen Anlage hängt
das Trommelaggregat (1) während dem Transport und der Zusatzbe
handlung an einem Transportwagen (6). Dieser wird hier auf Schie
nen (7) geführt, die über eine Tragkonstruktion (8) oberhalb der
Behandlungsstationen aufgehängt ist.
Eine Behandlungsstation besteht aus einem mit einer Prozeß
lösung (3) befüllten Arbeitsbehälter (2). Das Trommelaggregat (1)
kann über einen Hubschlitten (Hubbalken) (5) im Transportwagen
auf- und abbewegt werden. Bei der Aufnahme des Trommelaggre
gats (1) durch den Hubschlitten (5) wird das Trommelaggregat (1)
über eine im Tragarm (10) des Trommelaggregatträgers (9) sitzende
Kupplung mit einer Gas- und ggf. einer Spülflüssigkeitslei
tung (11) verbunden.
Die den Trennvorgang betreffende Zusatzbehandlung setzt ein, so
bald das Trommelaggregat (1) von dem Hubschlitten (5) wenige cm
über den Badflüssigkeitsspiegel (4) angehoben ist. Sodann werden
während einer Teilrotation der Trommel (13) die schöpfenden Par
tien derselben und die der darin enthaltenen Beladung entleert.
Darauffolgend wird über die Leitung (11) eine Folge von Gasstößen
in das Innere der Trommel (13) eingeleitet.
Die Gasstöße entstehen durch mehrfaches, kurzzeitiges Öffnen eines
am Trommelaggregatträger (9) befestigten Ventils (12). Die Dauer
eines einzelnen Gasstoßes beträgt beispielsweise weniger als eine
Sekunde. Das unter einem Druck von mindestens 1,5 bar stehende Gas
entspannt sich im Inneren der Trommel (13) schlagartig. Durch die
hierbei entstehende Druckwelle werden die an der Beladung durch
Adhäsion anhaftenden Flüssigkeitsreste weggerissen. Ebenso wird
die in der Perforation der Trommel durch Kapillar- und Oberflä
chenspannungskräfte zurückgehaltene Flüssigkeit ins Freie ge
sprengt. Die Länge der Gasstöße ist so bemessen, daß die "abge
sprengte" Flüssigkeitsmenge in Tropfenform nur wenige cm weit
fliegt, um dann in den unmittelbar darunter angeordneten Arbeits
behälter (2) bzw. die Prozeßlösung (3) zu fallen. Die freigesetzte
Druckwelle hat nach dem Durchdringen der Trommelperforation nur
noch sowenig Energie, daß ein unerwünschtes Aufwirbeln des Bad
flüssigkeitsspiegels und eine Aerosolbildung nicht erfolgen kann.
Jedem Gasstoß kann eine Teilrotation der Trommel (13) folgen. Das
ist u. a. zweckmäßig, um auch die im oberen Bereich zuerst wegge
sprengten und dann wieder auf diesen Bereich zurückgefallenen - in
der Perforation nochmals hängengebliebenen - Tropfen nach der
Teilrotation zu beseitigen.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, wie die Zuführung des Gases durch die
Trommellagerung (14) erfolgt. Der Schnitt durch die Lagerung zeigt
einen mit der Trägerplatte (18) verschraubten Lagerzapfen (15),
auf dem die Trommel über eine in der Trommelstirnwand (16) befe
stigten Lagerbuchse (17) drehbar gelagert ist. Der Lagerzap
fen (15) besitzt eine Bohrung (19) durch die im Falle eines Galva
nisiervorganges die Stromzuführung (20) auf die Beladung (21) er
folgt. Parallel zur Trommelachse befindet sich eine weitere Boh
rung (22) im Lagerzapfen (15), die über den Adapter (23) mit der
Leitung (11) in Verbindung steht. In der Austrittsöffnung (24)
können Düsen - beispielsweise mit Richtwirkung - eingesetzt wer
den. Auch ist das Einsetzen von Rohren denkbar, um den Gasstoß
weiter im Trommelinneren freizusetzen.
In Fig. 3 ist eine Trommellagerung mit einem rotationsgesteuerten
- im Trommellager (14) - integrierten Ventil dargestellt. Zur Er
zielung einer Ventilwirkung zweigt eine Bohrung (28) am Grund der
Sacklochbohrung (27) senkrecht nach oben ab. Idealerweise endet
diese Bohrung (28) in der Gleitlagerzone mit dem geringsten Lager
spalt. Die Bohrung setzt sich sowohl in der Lagerbuchse (17) als
auch in der Trommelstirnwand (16) als Radialbohrung (29, 29′)
fort. Am Außenrand der Trommelstirnwand (16) mündet sie über die
Querbohrung (30) in den kanalartigen Hohlraum (31). Dieser weist
düsenartige Bohrungen (32) auf. Somit kann bei der dargestellten
Trommelposition das Gas aus der Leitung (11) kommend über die Boh
rungen (32) ins Trommelinnere einströmen.
Die Bohrung (28) verfügt an ihrer lagerspaltseitigen Austritts
stelle eine quer zur Trommelachse ausgerichtete Nut (33). Wenn die
Radialbohrung (29, 29′) durch das Weiterdrehen der Trommel (13)
mit dem Nutbereich nicht mehr in Verbindung steht, wird die Gaszu
fuhr für den Hohlraum (31) gesperrt. Somit liegt ein Ventil vor,
mit dem über die Länge der Nut in Abhängigkeit von der Trommel
drehzahl die Dauer des Gasstoßes bestimmt werden kann.
Es ist zweckmäßig, in einer Trommel (13) mehrere Ventile und damit
verbundene Hohlräume (31, 31′) unterzubringen. Die gesamte Vor
richtung kann auch mit Spülflüssigkeit beschickt werden.
Des weiteren ist es denkbar, statt der Radialbohrungen (29′) und
den Hohlkammern (31, 31′) vom Trommelinneren her Querbohrungen in
der Lagerbuchse (17) anzubringen, die unmittelbar auf die Radial
bohrungen (29) treffen. Damit könnten die Gasstöße auch mit dieser
Ventilsteuerung nahezu zentral eingeleitet werden.
Fig. 4 zeigt ausschnittsweise eine andere Vorrichtung zur Einlei
tung von Gas in das Trommelinnere. Hier gelangt das Gas über Boh
rungen (35) im Außenmantel (36) der Trommel ins Trommelinnere.
Dazu wird beispielsweise bei stillstehender Trommel (13) ein von
oben kommendes Düsenrohr (37) durch die Bohrung (35) eingefahren.
Es können auch mehrere Düsenrohre nebeneinander parallel zur Trom
melachse oder winkelversetzt am Trommelumfang angeordnet sein.
Nach dem gleichen Prinzip kann die Zuführung von Gas und ggf.
Spülflüssigkeit seitlich durch die Stirnwand (16) erfolgen.
Da die Zusatzbehandlung ebenso abläuft, wie im Text zu Fig. 1 be
schrieben ist, müssen entsprechend der Anzahl der Teilrotationen
die Bohrungen (35) am Trommelumfang verteilt sein. Zwischen den
Teilrotationen wird das Düsenrohr jeweils zurückgezogen.
Die durch die Düsenrohre gerade nicht belegten Bohrungen (35) sind
mit elastischen Laschen (38) verschlossen.
Bezugszeichenliste
Fig. 1:
1 Trommelaggregat
2 Arbeitsbehälter
3 Prozeßlösung
4 (Bad-) Flüssigkeitsspiegel der Prozeßlösung
5 Hubschlitten (= Hubbalken)
6 Transportwagen
7 Schienen
8 Tragkonstruktion
9 Trommelaggregatträger
10 Tragarm
11 Gasleitung
12 Ventil
13 Trommel
2 Arbeitsbehälter
3 Prozeßlösung
4 (Bad-) Flüssigkeitsspiegel der Prozeßlösung
5 Hubschlitten (= Hubbalken)
6 Transportwagen
7 Schienen
8 Tragkonstruktion
9 Trommelaggregatträger
10 Tragarm
11 Gasleitung
12 Ventil
13 Trommel
Fig. 2:
14 Trommellagerung
15 Lagerzapfen
16 Trommelstirnwand
17 Lagerbuchse
18 Trägerplatte
19 Bohrung für Stromzuführung
20 Stromzuführung
21 Beladung
22 Bohrung für Gasstrom
23 Adapter
24 Austrittsöffnung
15 Lagerzapfen
16 Trommelstirnwand
17 Lagerbuchse
18 Trägerplatte
19 Bohrung für Stromzuführung
20 Stromzuführung
21 Beladung
22 Bohrung für Gasstrom
23 Adapter
24 Austrittsöffnung
Fig. 3:
27 Sacklochbohrung
28 Bohrung (radial)
29, 29′ Radialbohrungen
30 Querbohrung
31, 31′ Hohlräume
32 (Düsen-)Bohrungen
33 Nut
28 Bohrung (radial)
29, 29′ Radialbohrungen
30 Querbohrung
31, 31′ Hohlräume
32 (Düsen-)Bohrungen
33 Nut
Fig. 4:
35 Bohrung im Außenmantel (36)
36 Außenmantel
37 Düsenrohr
38 elastische Lasche
36 Außenmantel
37 Düsenrohr
38 elastische Lasche
Claims (8)
1. Verfahren zur Trennung von Restmengen flüssiger Behandlungsmit
tel von Trommelaggregaten (1) mit Trommeln (13), die perforierte
Wände haben, und den darin enthaltenen schüttfähigen Massentei
len (21), insbesondere nach deren galvanischer und/oder chemischer
Oberflächenbehandlung, wobei das Trommelaggregat (1) während des
Trennvorganges aufgetaucht oberhalb des Flüssigkeitsspiegels (4)
des Behandlungsmittels (3) gehalten wird, dadurch gekennzeichnet,
daß im Inneren der Trommel (13) kurze Gasstöße freigesetzt werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
einzelne Gasstoß eine Zeitdauer von 0,5 bis 2 Sekunden anhält.
3. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bis zu sechs Gasstöße pro Zusatzbehandlung in das Innere der
Trommel (13) abgegeben werden.
4. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Gasdruck von mindestens 1,5 bar gewählt wird.
5. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Gas Druckluft verwendet wird.
6. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Gas Wasserdampf verwendet wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vor
genannten Ansprüche, bestehend aus einem horizontal aufgehängten
und mehrdimensional bewegbaren Trommelaggregat (1), aus einem mit
dem Trommelaggregat in Verbindung bringbaren, teilweise mitbeweg
ten, gasführenden Leitungssystem (11) und aus in der Trommel (13)
angeordneten Kontakten (20) und/oder Anoden, dadurch gekennzeich
net, daß die dem Leitungssystem (11) entnommenen Gasstöße über
mindestens eine Trommelnabe (14, 15 und 17) in das Innere der
Trommel (13) eingeleitet und dort durch Öffnungen und/oder Düsen
abgegeben werden, die in den Kontakten und/oder Anoden angeordnet
sind.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gasstöße über mindestens eine Öffnung (35) außerhalb des Nabenbe
reiches und mindestens eine Düse (37) in das Innere der Trom
mel (13) eingeleitet werden.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4224960A DE4224960C1 (de) | 1992-07-24 | 1992-07-24 | Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung flüssiger Behandlungsmittel von Werkstücken |
DE59306497T DE59306497D1 (de) | 1992-07-24 | 1993-07-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung flüssiger Behandlungsmittel von Werkstücken |
EP93250214A EP0580273B1 (de) | 1992-07-24 | 1993-07-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung flüssiger Behandlungsmittel von Werkstücken |
AT93250214T ATE153392T1 (de) | 1992-07-24 | 1993-07-21 | Verfahren und vorrichtung zur abtrennung flüssiger behandlungsmittel von werkstücken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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