Die Erfindung betrifft eine Vorrichung zum Betrieb einer Ver
brennungsanlage für die Ablauge eines bevorzugt nach dem
Bisulfit-Verfahren betriebenen Zellstoffkochers.
Beim Betrieb von Zellstoffkochern wird pro Charge eine große
Menge an sogenannter "Kochflüssigkeit", d. h. an Aufschluß
chemikalien, benötigt. Diese fallen nach Abschluß der Kochung
als Ablauge an und müssen entsorgt werden. Wird z. B. der Zell
stoffkocher nach dem Bisulfit-Verfahren betrieben, so enthält
die Flüssigkeit in diesem Fall eine saure und eine basische
Komponente. Als saure Komponente dient schwefelige Säure H₂SO₃
in dissoziierter Form, also H⁺ und SO₃---Ionen und gelöstes
SO₂. Die basische Komponente liegt in Form eines Kations vor,
z. B. als Ca++, Na⁺ oder NH₄⁺-Kation, welches zum Puf
fern der während der Kochung entstehenden starken Säuren dient.
Nach Ablauf der Kochung einer Charge im Zellstoffkocher stellt
die anfallende Ablauge eines Suspension aus Wasser, den Auf
schlußchemikalien bzw. hieraus entstandenen Reaktionsprodukten
und festen bzw. gelösten Holzbestandteilen dar. Diese Ablauge
muß auf energetisch vorteilhafte und umweltschonende Weise
entsorgt werden.
Die Ablauge eines Zellstoffkochers weist insbesondere auf Grund
ihres Gehaltes an festen und gelösten Holzbestandteilen einen
nennenswerten Heizwert auf. Es hat sich somit als vorteilhaft
erwiesen, die Ablaugen von Zellstoffkochern bevorzugt in Ver
brennungsanlagen thermisch zu entsorgen. Die hierdurch freige
setzte Abwärme kann z. B. in Form von Prozeßdampf rückgeführt
und beim weiteren Betrieb des Zellstoffkochers genutzt werden.
Schließt sich desweiteren eine sogenannte Rückgewinnungsanlage
an, so können aus den Verbrennungsprodukten am Ausgang der Ab
laugenverbrennungsanlage, d. h. aus dem Rauchgas und der Asche,
die wesentlichen Komponenten der Aufschlußchemikalien zurück
gewonnen werden. Durch Lösung dieser gas- bzw. ascheförmigen
Komponenten in Wasser können große Mengen an Aufschlußchemika
lien wieder aufbereitet und dem Prozeß, d. h. dem Zellstoff
kocher, für die Bearbeitung weiterer Chargen erneut zugeführt
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zum Betrieb einer derartigen Vertrennungsanlage für die Ablauge
eines Zellstoffkochers anzugeben.
Die Aufgabe wird gelöst mit der im Anspruch 1 enthaltenen
Betriebsvorrichtung. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfin
dung sind in den Unteransprüchen enthalten.
Die Erfindung wird desweiteren unter Zuhilfenahme der in den
nachfolgend kurz angeführten Figuren dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 das Blockschaltbild eines Prozeßkreislaufes für die
Aufschlußchemikalien, mit einem Zellstoffkocher, einer
Ablaugenverbrennungsanlage und einer den Prozeßkreislauf
schließenden Rückgewinnungsanlage,
Fig. 2 das Blockschaltbild einer Ablaugenverbrennungsanlage mit
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Betriebsvorrichtung, welche eine Regeleinrichtung aus
einer Luftmengen- und Lufttemperaturregelung und einen
Ascheanalysator enthält,
Fig. 3 eine weitere vorteilhafte Ausführungsform für eine
Luftmengenregelung in der erfindungsgemäßen Betriebsvor
richtung,
Fig. 4 eine weitere vorteilhafte Ausführungsform für eine
Lufttemperaturregelung in der erfindungsgemäßen Be
triebsvorrichtung, und
Fig. 5 eine weitere vorteilhafte Ausführungsform für eine
zusätzliche Tertiärluftvolumenstromregelung in der
Luftmengenregelung.
In Fig. 1 ist ein geschlossener Prozeßkreislauf für die Auf
schlußchemikalien eines Zellstoffkochers dargestellt. Zentrales
Element ist dabei eine Ablaugenverbrennungsanlage LVA, welcher
die Ablauge vom Zellstoffkocher ZK insbesondere in eingedick
ter und vorgewärmter Form zugeführt wird. Der Prozeßkreislauf
zwischen dem Ausgang der Verbrennungsanlage LVA und dem Eingang
des Kochers ZK wird durch Mittel zur Rückgewinnung der Auf
schlußchemikalien aus den gas- und ascheförmigen Verbrennungs
produkten der Verbrennungsanlage LVA geschlossen.
Im Detail enthält die Anlage von Fig. 1 am Anfang des Prozeß
kreislaufes eine sogenannte Kochsäurebereitung KB. Dieser
werden über eine Zuführung 3 Frischwasser und über die Zufüh
rung 1, 2 die wesentlichen Komponenten zur Aufbereitung der
Kochsäure für den Zellstoffkocher zugeführt. Im Beispiel der
Fig. 1 handelt es sich um einen nach dem sogenannten Bisulfit-
Verfahren betriebenen Zellstoffkocher. So werden über die Lei
tungen 1, 2 Magnesiumoxid MgO als basische Komponente und
Schwefeldioxid SO₂ als saure Komponente zugeführt. Nach deren
Auflösung in dem über die Leitung 3 zugeführten Frischwasser
entsteht die Kochsäure. Zur Zellstoffkochung wird der Kocher
über eine Zuführung 6 mit Hackschnitzeln und anschließend über
die Zuführung 4 mit Kochsäure aus der Kochsäurebereitung KB
angefüllt. Ferner ist häufig eine separate Prozeßdampfzuführung
5 vorgesehen.
Nach Ablauf der Kochung der jeweils im Zellstoffkocher ZK be
findlichen Charge an Hackschnitzeln wird zunächst die konzen
trierte Kocherablauge SLK über eine Abführung 8 abgelassen.
Desweiteren wird der fertiggekochte Zellstoff über eine Abfüh
rung 7 einem sogenannten Blastank BL zugeführt. Dieser dient
zur Spülung des Zellstoffes. Hierzu wird dem Tank Spülwasser
über eine Leitung 9 zugeführt. Nach Ablauf des Spülvorganges
wird die herausgespülte, nun verdünnte Kocherablauge SLV über
eine Abführung 10 abgelassen. Ferner kann der fertige, gespülte
Zellstoff über eine Abführung 11 aus dem Blastank BL entnommen
werden.
Zur Entsorgung werden die konzentrierte, über die Abführung 8
direkt aus dem Zellstoffkocher ZK entnommene Kocherablauge SLK
und die verdünnte, über die Abführung 10 aus dem Blastank BL
entnommene Kocherablauge SLV einem Eindampfer ED zugeführt.
Dieser erzeugt mittels Heizdampf, welcher über eine Leitung 12
zugeführt wird, verdickte Ablauge SLD. Diese wird über eine
Abführung 13 der Ablaugenverbrennungsanlage LVA zugeführt. Die
bei dieser thermischen Verbrennung auftretende Abwärme kann
über eine Prozeßdampfabführung 14 entnommen und in den Prozeß
kreislauf rückgeführt werden. Bevorzugt wird sie dem Zellstoff
kocher ZK für die Kochung einer folgenden Charge von Hackschnit
zeln zugeführt.
Die Verbrennungsprodukte KAG an der Abführung 15 der Ablaugen
verbrennungsanlage LVA bestehen aus Rauchgasen und Asche. Ein
anschließendes Elektrofilter EF dient zur Abscheidung der Asche
aus dem Rauchgasstrom. Die pulverförmige Asche AS kann über
eine Abführung 16 vom Elektrofilter EF in die Kochsäureberei
tung KB rückgeführt werden. Bei dem im Beispiel der Fig. 1 nach
dem Bisulfit-Verfahren betriebenen Zellstoffkocher besteht die
Asche AS im wesentlichen aus pulverförmigem Magnesiumoxid MgO.
Das weitgehend aschefreie Rauchgas AG wird über eine Abführung
17 vom Elektrofilter EF zu einem Wäscher W weitergeleitet.
Dieser dient zur Auswaschung wasserlöslicher, gasförmiger Be
standteile. Hierzu wird Waschwasser über eine Leitung 18 zuge
führt. Die sich ergebende Lösung ASL kann schließlich über eine
Abführung 20 wiederum in die Kochsäurebereitung KB am Eingang
des Prozeßkreislaufes rückgeführt werden. Im Falle eines bei
spielhaft nach dem Bisulfit-Verfahren betriebenen Zellstoff
kochers handelt es sich bei der Lösung ASL im wesentlichen um
eine SO₂-Lösung mit H⁺ und SO₃---Ionen. Das verbleibende,
gereinigte Rauchgas GAG wird schließlich über eine Abführung 19
und einen Kamin K in die Atmosphäre abgelassen. Mit einem
derart geschlossenen Prozeßkreislauf nach Fig. 1 ist es möglich,
einen Teil der zum Aufschluß der Hackschnitzelmasse im Zell
stoffkocher ZK benötigten Aufschlußchemikalien rückzuführen.
Über die Zuführungen 1, 2 müssen Aufschlußchemikalien lediglich
zum Ausgleich von Verlusten im Prozeßkreislauf nachdosiert
werden. Im Beispiel der Fig. 1 werden hierzu frisches Magnesium
oxid MgO und eine wäßrige Schwefeldioxidlösung SO₂ zudosiert.
Gemäß der Erfindung soll eine Betriebsvorrichtung derart auf
die Ablaugenverbrennungsanlage LVA eingreifen, daß das gerei
nigte Restrauchgas GAG am Ausgang des Wäschers W möglichst nur
noch aus den natürlich vorkommenden Luftbestandteilen zusam
mengesetzt ist.
Hierzu weist die Betriebsvorrichtung erfindungsgemäß eine Re
geleinrichtung für die dem Ablaugenverbrennungskessel in der
Ablaugenverbrennungsanlage zugeführten Verbrennungsluft. Diese
gibt die Menge und die Temperatur der Verbrennungsluft abhängig
von einer Maßzahl für die Qualität Q der Asche als einen Be
standteil der Verbrennungsprodukte derart vor, daß die Verbren
nungsprodukte der verbrannten Ablauge am Ausgang des Ablaugen
verbrennungskessels möglichst größe Mengen an hydratisierba
ren Ausgangsstoffen für die Rückgewinnung der Aufschlußchemi
kalien enthalten. Die erfindungsgemäße Regeleinrichtung opti
miert somit die Verbrennungsbedingungen im Kessel unter Zu
hilfenahme einer Maßzahl für die Aschequalität, indem sie auf
die Menge und die Temperatur der Verbrennungsluft als Regel
größen eingreift. Dieser Eingriff erfolgt dabei mit Hinblick
auf den angestrebten möglichst großen Gehalt an hydratisier
baren Ausgangsstoffen in den Verbrennungsprodukten für die
Rückgewinnung der Aufschlußchemikalien. Der jeweils erreichte
Gehalt derartiger Ausgangsstoffe ist erfindungsgemäß aus dem
jeweiligen Wert der Maßzahl der Aschequalität, welche hierzu
als eine Art Ersatzgröße dient, geleitet. So weist die Be
triebsvorrichtung desweiteren einen Ascheanalysator auf,
welcher einen Istwert für die Maßzahl der Aschequalität be
reitstellt. Erfindungsgemäß bildet der Ascheanalysator die
Maßzahl aus einem Meßwert für die Ascheweiße und einem Ist
wert für den Gehalt an hydratisierbaren Ausgangsstoffen in der
Asche für die Rückgewinnung der Aufschlußchemikalien nach. Häu
fig ist es ausreichend, wenn der Istwert für den Gehalt an
hydratisierbaren Ausgangsstoffen in der Asche nicht als ein
On-linie-Meßwert, sondern als ein Labor-Meßwert zur Verfügung
steht.
Die Erfindung und vorteilhafte Ausführungsformen derselben
werden desweiteren an Hand des Blockschalbildes der Fig. 2
näher erläutert.
Die Ablaugenverbrennungsanlage LVA in Fig. 2 enthält im wesent
lichen einen Ablaugenverbrennungskessel LVK. Diesem wird die
Ablauge SLD bevorzugt in eingedickter und vorgewärmter Form
zugeführt, und wird über eine regelbare Zerstäuberdüse ZD in
den Kessel eingespritzt. Die Zerstäuberdüse weist einen Hilfs
energieeingang auf, dem Zerstäuberdampf ZDZ mit regelbarem Vor
druck zugeführt wird. Über die Druckregelung der Zerstäuber
dampfzuführung ZDZ kann der Zerstäubungsgrad der Düse ZD beein
flußt werden.
Am Ausgang des Ablaugenverbrennungskessels LVK treten die Ver
brennungsprodukte KAG auf, welche aus Rauchgas AG und Asche AS
bestehen. Entsprechend dem Blockschaltbild von Fig. 1 werden
in einem Elektrofilter EF die ascheartigen Feststoffe aus den
Verbrennungsprodukten KAG ausgefiltert. Ein Teil der Asche AS
wird einem nachgeschalteten Ascheanalysator AA zur Bestimmung
der Maßzahl für Aschequalität Q zugeführt. Bevorzugt ist ein
weiterer Rauchgasanalysator GA vorhanden, welcher das ver
bleibende, aschefreie Rauchgas AG am Ausgang des Elektrofil
ters EF auf seine Bestandteile hin untersucht. Hierbei können
bevorzugt Meßwerte für die Kohlemonoxid-, Stickoxid- und
Sauerstoffgehalte CO, NOx, O₂ gebildet werden. Diese werden
von der Regeleinrichtung RE bei einer nachfolgend noch näher
beschriebenen Ausführungsform verarbeitet.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden desweiteren
mit Hilfe des Blockschaltbildes von Fig. 2 näher erläutert. Die
Regeleinrichtung RE weist dabei zwei parallele Regelungen auf,
eine Luftmengenregelung LMR und eine Lufttemperaturregelung LTR.
Desweiteren sind Mittel zur Messung des Massenstromes der Ab
lauge SLD am Eingang, der Feuerraumtemperatur TF im Kessel, ge
gebenenfalls auch der Nachverbrennungstemperatur NN und des
Gehaltes an Gasbestandteilen im Rauchgas KAG des Ablaugenver
brennungskessels LVK vorhanden. Von den Gasbestandteilen wer
den insbesondere der Sauerstoff-, der Stickoxid- und der
Kohlenmonoxidgehalt O₂, NOx, CO erfaßt.
Die Luftmengenregelung LMR bildet ein Stellsignal XM für die
Vorgabe eines Verbrennungsluftvolumenstromes , insbesondere
eines Gesamtverbrenungsluftvolumenstromes. Das Stellsignal XN
wird dabei abhängig vom aktuellen Wert der Maßzahl der Asche
qualität Q und unter weiterer Zuhilfenahme der Meßwerte des Mas
senstromes der Ablauge SLD und des Gehaltes an Gasbestandtei
len im Rauchgas KAG gebildet. An Gasbestandteilen wird insbe
sondere der Sauerstoffgehalt O₂ und der Kohlenmonoxidgehalt
CO berücksichtigt.
Des weiteren bildet eine parallel zur Luftmengenregelung LMR
arbeitende Lufttemperaturregelung LTR ein Stellsignal XT für
die Vorgabe einer Verbrennungslufttemperatur für den dem Ab
laugenverbrennungskessel LVK zugeführten Verbrennungsluft
volumenstrom . Das Stellsignal XT wird dabei wiederum abhän
gig vom aktuellen Wert für die Maßzahl der Aschequalität Q und
unter weiterer Zuhilfenahme der Meßwerte für die Feuerraumtem
peratur TF, gegebenenfalls eines weiteren Meßwertes für die
Nachverbrennungstemperatur TN und des Gehaltes an Gasbestand
teilen im Rauchgas KAG gebildet. Als Gasbestandteile werden
insbesondere der Sauerstoff-, der Stickoxid- und der Kohlen
monoxidgehalt O₂, NOX, CO im Abgas berücksichtigt.
Erfindungsgemäß wirken die Luftmengenregelung LMR und Lufttem
peraturregelung LTR in der Regeleinrichtung RE derart auf die
dem Ablaugenverbrennungskessel LVK zugeführte Verbrennungs
luft ein, daß die Verbrennungsprodukte KAG der verbrannten Ab
lauge SLD am Ausgang möglichst große Mengen an hydratisierba
ren Ausgangsstoffen für die Rückgewinnung der Aufschlußchemi
kalien enthalten. Im Beispiel eines nach dem Bisulfit-Verfah
ren betriebenen Zellstoffkochers hat dies den Vorteil, daß die
Asche AS als fester Bestandteil der Verbrennungsprodukte nahe
zu vollständig aus aktivem, d. h. wasserlöslichem Magnesiumoxid
MgO besteht. Nach Auflösung dieser Asche in Wasser kann somit
ein großer Teil der basischen Komponente der Kochsäure rückge
wonnen werden. Darüber hinaus enthält das Rauchgas AG als rein
gasförmiges Bestandteil der Verbrennungsprodukte KAG gasförmi
ges SO₂, welches sich mit Wasser zu schwefeliger Säure, d. h.
der sauren Komponente der Kochsäure für den Zellstoffkocher,
rückgewinnen läßt.
Gemäß der in Fig. 2 bereits dargestellten Ausführung bildet der
Ascheanalysator AA die Maßzahl der Aschequalität Q nach unter
Zuhilfenahme eine Meßwertes für die Ascheweiße B und eines
Labormeßwertes für den Gehalt an hydratisierbaren Ausgangs
stoffen in der Asche. Für die den aktuellen Wert der Maßzahl
für Aschequalität ist auch die Aschweiße ein wichtiger Faktor.
Ist beispielsweise deren Wert gering, so enthält die Asche
einen zu großen Anteil von unverbranntem Kohlenstoff. Die dann
graue Färbung der Asche deutet auf eine unvollständige Ver
brennung hin. Die erfindungsgemäße Betriebsvorrichtung opti
miert in diesem Fall durch Anpassung des Sollwertes d* über den
Sollwertgeber TO und/oder des Istwertes d für die Tröpfchen
größe über die Regeleinrichtung RE die Verbrennungsbedingungen.
Ist in einem anderen Fall der Wert der Ascheweiße B sehr groß,
so deutet dies ebenfalls auf eine geringe Aschequalität
hin. In diesem Fall enthält die Asche einen zu großen Anteil an
"totgebrannten" Ausgangsstoffen, welche nur schwer hydratisier
bar und somit für die Rückgewinnung von Aufschlußchemikalien
unbrauchbar sind. Im Beispiel eines nach dem Bisulfit-Verfahren
betriebenen Zellstoffkochers tritt in diesem Fall totgebrann
tes, nicht aktives Magnesiumoxid MgO auf, welches sich nicht
mehr in Wasser zur basischen Komponente für die Kochflüssigkeit
auflösen läßt. Bei dieser Ausführungsform wird somit die Maß
zahl der Aschequalität Q unter Zuhilfenahme eines Meßwertes für
die Ascheweiße B und eines Labormeßwertes für den Gehalt an
hydratisierbarem MgOa ("Aktiv-Magnesiumoxid") nachgebildet.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung enthält der
Ascheanalysator AA einen Funktionsgeber F, der die Maßzahl der
Aschequalität Q mittels der Beziehung
Q=K8 * B+K9 * MgOa (Gl. 1)
nachgebildet, mit
K8, K9=Verstärkungsfaktoren,
B=Istwert Ascheweiße,
MgOa=Gehalt an hydratisierbaren Ausgangs
stoffen für die Rückgewinnung der
Aufschlußchemikalien.
Die Verstärkungsfaktoren K8, K9 sind wiederum abhängig von der
jeweiligen Gestaltung der Verbrennungsanlage LVA und des Asche
analysators AA. Sie werden in der Regel bei Inbetriebnahme der
Anlage experimentell bestimmt.
Bei einer weiteren, in Fig. 2 ebenfalls bereits dargestellten
Ausführungsform werden dem Ascheanalysator AA weitere Meßwer
te zugeführt, und die Maßzahl für die Aschequalität Q mit einer
noch größeren Genauigkeit bestimmen zu können. Als weitere
Hilfsgrößen können hier neben dem Meßwert für die Ascheweiße B
ein Meßwert füe die Aschedichte DA und/oder ein Meßwert für das
Atommassenverhältnis u der Asche und/oder ein Meßwert für den
pH-Wert der Asche berücksichtigt werden. Die Ascheweiße, das
Atommassenverhältnis bzw. der pH-Wert sind unter Umständen meß
technisch leichter zu erfassen als der Labormeßwert für den Ge
halt an hydratisierbaren Ausgangsstoffen MgOa für die Rückge
winnung der Aufschlußchemikalien. Aus diesem Grund kann der
Summand K9 * MgOa in Gleichung 1 unter Zuhilfenahme eines der
zusätzlichen Meßwerte bzw. einer Funktion aus denselben ersetzt
werden.
Die Maßzahl für die Aschequalität Q kann somit auch mittels
einer der nachfolgenden Beziehungen nachgebildet werden:
Q=K8 * B+K10 * DA, (Gl. 2)
Q=K8 * B+K11 * u, (Gl. 3)
Q=K8 * B+K12 * pH, (Gl. 4)
Q=K8 * B+(K10 * DA+K11 * U+K12 * pH), (Gl. 5)
mit
K8, K10 . . . K12=Verstärkungsfaktoren,
DA=Istwert Aschedichte,
u=Atommassenverhältnis Asche,
pH=pH-Wert-Asche.
Auch in diesem Fall sind die Verstärkungsfaktoren K8, K10 , , , K12
anlagenabhängig, und werden in der Regel bei deren Inbetrieb
nahme experimentell ermittelt. Im Beispiel der Fig. 2 ist im
Ascheanalysator AA zur Bestimmung des pHWertes der Asche AS
ein Mischer M vorgesehen, welcher einen Teil der vom Elektro
filter EF bereitgestellten Asche AS mit Wasser vermischt. Die
Meßgeber zur Bestimmung des Atommassenverhältnisses u, der
Aschedichte DA, der Ascheweiße B und des pH-Wertes sind im
Blockschaltbild der Fig. 2 vor und nach dem Mischer M symbolisch
dargestellt.
Das Atommassenverhältnis u der Asche wird in der Regel durch
eine radioaktive Messung der Atomabsorptionskoeffizienten be
stimmt. Im Beispiel eines nach dem Bisulfit-Verfahren betrie
benen Zellstoffkochers gibt der Wert u den auf den Kohlenstoff-
bzw. Sauerstoffgehalt bezogenen Wert des Magnesiumgehaltes in
der Asche an. Es gelten somit die Beziehungen
bzw.
Mit Hilfe der Fig. 3 und 4 werden schließlich weitere vor
teilhafte Ausführungsformen für die Luftmengen- und Lufttempe
raturregelungen in der erfindungsgemäßen Betriebsvorrichtung
näher erläutert.
Fig. 3 zeigt weitere vorteilhafte Ausführungsformen für die
Luftmengenregelung LMR in der Regeleinrichtung RE. Dabei ist in
einer ersten Ausführungsform ein separater Sollwertbildner SG
für den Verbrennungsluftvolumenstrom vorhanden. Dieser bil
det einen Sollwert * für die Luftmengenregelung LMR mittels
einer positiv-linearen Kennlinie aus dem Istwert des Massen
stromes der Ablauge SLD nach. Der Sollwertbildner ist dabei
so ausgeführt, daß die Steigung der Kennlinie bei einer Zu
nahme der Maßzahl der Aschequalität Q abnimmt, und die Kenn
linie bei einer Zunahme des Istwertes des Sauerstoffgehaltes
O₂ im Rauchgas AG parallel nach unten verschoben wird. Der
Sollwert * für den Verbrennungsluftvolumenstrom, insbesondere
für den Gesamtverbrennungsluftvolumenstrom, wird somit auch
bei Auftreten von Störgrößen derart nachgeführt, daß die Ver
brennungsprodukte der Ablauge möglichst große Mengen an hydra
tisierbaren Ausgangsstoffen für die Rückgewinnung der Auf
schlußchemikalien enthalten. Als wesentliche Störgrößen des
Systems werden dabei die Maßzahl für die Aschequalität Q und
der Istwert des Sauerstoffgehaltes O₂ im Rauchgas berücksich
tigt.
Gemäß einer weiteren, in Fig. 3 bereits dargestellten Ausfüh
rungsform weist die Luftmengenregelung LMR parallele Regler
RPV, RSV für einen Primärverbrennungsluftvolumenstrom P
und einen Sekundärverbrennungsluftvolumenstrom S auf. Den
Reglern ist ein Sollwertbildner ST vorgeschaltet, welcher aus
dem Sollwert * für den Verbrennungsluftvolumenstrom am Aus
gang des Sollwertgebers SG die Sollwerte P*, S* für den Re
gler RPV des Primärverbrennungsluftvolumenstromes P und für
den Regler RSV des Sekundärverbrennungsluftvolumenstromes S
bildet. Der Sollwertbildner ST teilt somit den Sollwert für
den Gesamtverbrennungsluftvolumenstrom in die Sollwerte für
die Teilverbrennungsluftvolumenströme derart auf, daß normaler
weise die Summe aus deren Sollwerten dem Sollwert für den Ge
samtverbrennungsvolumenstrom entspricht. Es gilt somit bevor
zugt die Beziehung
P*+S*=* (Gl. 8)
Des weiteren ist bevorzugt das Aufteilungsverhältnis des Gesamt
auf die beiden Teilverbrennungsluftvolumenströme anlagenabhän
gig vorgebbar. Im Beispiel der Fig. 3 ist dies im Block für den
Sollwertbildner ST durch zwei übereinanderliegende Kennlinien
mit vorgebbaren positiven Steigungen für die Sollwerte des
Primär- und Sekundärverbrennungsluftvolumenstromes symbolisch
dargestellt.
Der Regler RPV bildet nun aus dem einen Sollwert P* und dem
Istwert für den Volumenstrom P in einer Primärluftzuführung PL
zum Ablaugenverbrennungskessel LKV ein Stellsignal XMP zu Be
einflussung dieser Primärluftzuführung PL. Im Beispiel der
Fig. 3 wird das Stellsignal XMP über eine sogenannte Ein-
Ausgabeschnittstelle EAS von einer Prozeßleitebene PLE in die
Prozeßebene PZE übergeben, und dort einem in der Zuführung für
die Primärluft PL befindlichen Stellventil ST1 zugeführt. Un
mittelbar vor bzw. nach dem Stellventil ist der Meßgeber zur
Erfassung des Istwertes für den Volumenstrom P der Primärluft
zuführung enthalten. Die Primärluft wird dabei dem Ablaugenver
brennungskessel LVK im Bereich der über die Zerstäuberdüse ZD
eingespritzten Ablauge, d. h. zu Beginn der Feuersäule am Ein
gang des Kessels, zugeführt.
Der parallele Regler RSV bildet wiederum aus dem Sollwert S*
und dem Istwert für den Volumenstrom S in einer Sekundärluft
zuführung SL zum Ablaugenverbrennungskessel ein Stellsignal XMS
zur Beeinflussung dieser Sekundärluftzuführung. Auch hier wird
das Stellsignal XMS wiederum einer Ein-Ausgabeschnittstelle EAS
von einer Prozeßleitebene PLE zur eigentlichen Prozeßebene PZE
übergeben, und dort einem in der Sekundärluftzuführung SL
befindlichen Stellventil ST2 zugeführt. Unmittelbar vor bzw.
nach diesem Stellventil ist wiederum der Meßgeber zur Erfassung
des Istwertes des Sekundärverbrennungsluftvolumenstromes S an
geordnet. Die Sekundärluft SL wird dem Ablaugenverbrennungskes
sel LVK bevorzugt in der Mitte bzw. im Endbereich der Feuer
säule zugeführt, um in diesem Bereich eine unvollständige Ver
brennung auf Grund von Luftmangel auszuschließen.
Das allgemein Stellsignal XM der Luftmengenregelung LMR von
Fig. 2 ist somit bei der Ausführungsform von Fig. 3 vorteilhaft
in die beiden Stellsignale XMP, XMS für die Teilverbrennungs
luftvolumenströme P, S aufgeteilt. Diese getrennte Regelung
der Primär- und Sekundärverbrennungsluftvolumenströme hat den
Vorteil, daß trotz der räumlichen Ausdehnung des Kessels und
somit der darin befindlichen Feuersäule eine optimale Vorgabe
der Verbrennungsluftmengen über die Luftmengenregelung LMR
derart stattfindet, daß die Verbrennungsprodukte der Ablauge
möglichst große Mengen an hydratisierbaren Ausgangstoffen für
die Rückgewinnung der Aufschlußchemikalien enthalten.
Die in der Prozeßleitebene PLE im oberen Bereich des Block
schaltbildes der Fig. 3 befindlichen Elemente der erfindungs
gemäßen Betriebsvorrichtung, d. h. insbesondere die Sollwert
geber SG, ST und die Regler RPV, RSV können entweder in Form
von diskreten Bauelementen bzw. Bausteinen ausgeführt sein,
bzw. in programmierter Form in einem rechnergestützten Prozeß
leitsystem bzw. einem Prozeßrechner realisiert sein.
Fig. 4 zeigt schließlich vorteilhafte Ausführungsformen für die
Lufttemperaturregelung LTR in der Regeleinrichtung RE. Dabei
ist gemäß einer ersten Ausführungsform ein Sollwertbildner SF
für die Feuerraumtemperatur TF vorgesehen, dem ein überlagerter
Feuerraumtemperaturregler RF und ein unterlagerter Primärver
brennungslufttemperaturregler RPT nachgeschaltet sind. Bei
einer weiteren, in Fig. 4 bereits dargestellten Ausführungsform
kann parallel dazu ein weiterer Sollwertbildner SN für die
Nachverbrennungstemperatur TN vorgesehen sein, dem wiederum ein
überlagerter Nachverbrennungstemperaturregler RV und ein unter
lagerter Sekundärverbrennungslufttemperaturregler RST nachge
schaltet sind.
Bei der ersten Ausführungsform von Fig. 4 bildet der Sollwert
bildner SF einen Sollwert TF* für den überlagerten Feuer
raumtemperaturregler RF mittels einer positiv-linearen Kennli
nie aus dem Istwert des Stickoxidgehaltes NOX im Rauchgas AG
nach. Der Sollwertbildner ist dabei so ausgelegt, daß die
Steigung der Kennlinie bei Auftreten einer Zunahme des Meß
wertes für die Aschequalität Q abnimmt, und die Kennlinie bei
Auftreten einer Zunahme des Istwertes für den Sauerstoffgehalt
O₂ im Rauchgas AG parallel nach unten verschoben wird. Erfin
dungsgemäß wird somit der Sollwert TF* für die Feuerraumtempe
ratur auch bei Auftreten von Störrößen derart nachgeführt, daß
die Verbrennungsprodukte KAG der Ablauge möglichst große Mengen
an hydratisierbaren Ausgangsstoffen für die Rückgewinnung der
Aufschlußchemikalien enthalten. Als wesentliche Störgrößen des
Systems werden dabei der Meßwert für die Aschequalität Q und
der Istwert für den Sauerstoffgehalt O₂ im Rauchgas berücksich
tigt.
Der Sollwert TF* wird des weiteren einem überlagerten Feuerraum
temperaturregler RF zugeführt, der hieraus gemeinsam mit einem
Istwert für die Feuerraumtemperatur TF im Ablaugenverbrennungs
kessel einen Sollwert TPL* für die Temperatur TPL eines über
eine Primärluftzuführung PL zugeführten Primärverbrennungs
luftvolumenstromes P bildet. Dieser Sollwert wird schließlich
einem unterlagerten Primärverbrennungslufttemperaturregler RPT
zugeführt, der hieraus und mit Hilfe eines Istwertes TPL für
die Temperatur in der Primärluftzuführung PL ein Stellsignal
XTP zur Beeinflussung dieser Temperatur bildet. Im Beispiel der
Fig. 4 wird der Sollwert XTP über eine Ein-Ausgabeschnittstelle
EAS an die eigentliche Prozeßebene PZE übergeben, und dort
mindestens einer in der Primärluftzuführung PL befindlichen
Primärluftklappe SK1 (Bypaßklappe) zugeführt. Über die Beein
flussung der Stellung dieser Luftklappe kann eine unterschied
liche Vorwärmung der Primärluft PL bewirkt werden. Unmittelbar
nach der Primärluftklappe SK1 ist der Meßgeber zur Erfassung
des Istwertes der Temperatur TPL des Primärverbrennungsluft
volumenstromes angebracht.
Gemäß der weiteren, in Fig. 4 bereits dargestellten Auführungs
form enthält die Lufttemperaturregelung LTR einen weiteren
Sollwertbildner SN für die Nachverbrennungstemperatur TN am
Ausgang des Kessels. Dieser bildet einen Sollwert TN* für den
überlagerten Nachverbrennungstemperaturregler RN mittels einer
positiv-linearen Kennlinie aus dem Istwert des Kohlenmonoxid
gehaltes CO im Rauchgas AG nach. Der Sollwertbildner ist dabei
so ausgelegt, daß zu mindestens die Steigung der Kennlinie bei
Auftreten einer Zunahme des Istwertes für den Sauerstoffgehalt
O₂ im Rauchgas parallel nach unten verschoben wird. Erfindungs
gemäß wird somit auch hier der Sollwert TN* für die Nachver
brennungstemperatur bei Auftreten von Störungen derart nachge
führt, daß die Verbrennungsprodukte KAG der Ablauge trotzdem
möglichst große Mengen an hydratisierbaren Ausgangsstoffen für
die Rückgewinnung der Aufschlußchemikalien enthalten. Als
wesentliche Störgröße des Systems wird hierbei der Istwert für
den Sauerstoffgehalt O₂ im Rauchgas berücksichtigt.
Dieser Sollwert TN* wird einem überlagerten Nachverbrennungs
temperturregler RN zugeführt, der hieraus gemeinsam mit einem
Istwert für die Nachverbrennungstemperatur TN am Ausgang des Ab
laugenverbrennungskessels LVK einen Sollwert TSL* für die Tem
peratur TSL eines Sekundärverbrennungsluftvolumenstromes S in
einer Sekundärluftzuführung SL bildet. Dieser Sollwert wird
schließlich einem unterlagerten Sekundärverbrennungslufttempe
raturregler RST zugeführt, der hieraus und mit Hilfe eines
Istwertes TPL für die Temperatur in der Sekundärluftzuführung
SL ein Stellsignal XTS zur Beeinflussung dieser Temperatur
bildet. Das Stellsignal XTS wird wiederum über eine Ein- Aus
gabeschnittstelle EAS von einer Prozeßleitebene PLE in die
eigentliche Prozeßebene PZE übergeben, und dort mindestens
einer in der Sekundärluftzuführung SL befindlichen Sekundär
luftklappe SK2 zugeführt. Durch Beeinflussung der Stellung der
Luftklappe kann eine unterschiedliche Vorwärmung der Sekundär
luft bewirkt werden. Auch hier ist im Anschluß an diese Sekun
därluftklappe SK2 ein Meßgeber zur Erfassung des Istwertes TSL
für die Temperatur des Sekundärverbrennungsluftvolumenstromes
vorhanden.
Das allgemeine Stellsignal XT der Lufttemperaturregelung LTR
von Fig. 2 ist somit bei den Ausführungsformen von Fig. 4 vor
teilhaft in die beiden Stellsignal XTP, XTP für die Tempera
turen TPL, TSL der Teilbrennungsluftvolumenströme aufgeteilt.
Diese getrennte Temperaturregelung sowohl der Primär- als auch
der Sekundärverbrennungsluft hat den besonderen Vorteil, daß
optimale Verbrennungsbedingungen über die gesamte Länge des
Ablaugenverbrennungskessels und somit der gesamten, darin be
findlichen Feuersäule sicher gestellt werden. Es ist somit
nicht zu befürchten, daß in einem Bereich des Kessels eine
unvollständige Verbrennung z. B. auf Grund einer zu niedrigen
Feuerraum- und/oder Nachverbrennungstemperatur TF, TN auf
tritt bzw. eine im Hinblick auf die gewünschten großen Mengen
an hydratisierbaren Ausgangsstoffen für die Rückgewinnung der
Aufschlußchemikalien in den Verbrennungsprodukten der Ablauge
ebenfalls unvorteilhafte Verbrennung bei zu hohen Werten für
die Feuerraum- und/oder Nachverbrennungstemperatur. Die nega
tiven Auswirkungen zu niedriger bzw. zu hoher Feuerraum- bzw.
Nachverbrennungstemperaturen äußern sich u. a. in dem bereits
beschriebenen Wert für die Ascheweiße. Ein niedriger Wert deu
tet auf eine unvollständige Verbrennung hin, während bei einem
zu hohen Wert die Asche einen zu großen Anteil an "totgebrann
ten" Ausgangsstoffen enthält, welche nur schwer hydratisierbar
und somit für die Rückgewinnung von Aufschlußchemikalien un
brauchbar sind.
In Fig. 4 befinden sich wiederum die Elemente oberhalb der ei
gentlichen Prozeßebene PZE in eigener sogenannter Prozeßleit
ebene PLE. Es handelt sich dabei um die Sollwertbildner SF, SN,
die Regler RF, RPT und die Regler RN, RST. Sie können wiederum
entweder in Form von diskreten Bauelementen bzw. Bausteinen aus
geführt sein, bzw. im Programmierform in einem Rechner gestütz
ten Prozeßleitsystem bzw. einem Prozeßrechner realisiert sein.
Gemäß einer weiteren, in Fig. 5 dargestellten Ergänzung ent
hält die Luftmengenregelung LMR in der Regeleinrichtung RE
eine zusätzliche Tertiärverbrennungsluftmengenregelung LMRT.
Diese enthält einen Sollwertbildner SN* für den Sauerstoff
gehalt im Rauchgas KAG am Ausgang der Ablaugenverbrennungs
anlage LVA. Dieser stellt einen Sollwert O₂* für einen über
lagerten Sauerstoffgehaltregler RN* bereit. Hierzu wird dem
Sollwertbildner der Istwert des Kohlenmonoxidgehaltes CO im
Rauchgas KAG zugeführt, und dieser mittels einer linearisier
ten, negativ abfallenden Exponentialfunktionskennlinie in
den gewünschten Sollwert O₂* umgesetzt.
Dieser Sollwert wird dem überlagerten Sauerstoffgehaltregler
RN* zugeführt, der hieraus gemeinsam mit einem Istwert O₂
für den Sauerstoffgehalt im Rauchgas am Ausgang des Kessels
LVK einen Sollwert T* für den Tertiärverbrennungsluftvolu
menstrom T in einer Tertiärverbrennungsluftzuführung TL
bildet. Dieser Sollwert wird schließlich einem unterlagerten
Tertiärverbrennungsluftvolumenstromregler RTV zugeführt, der
hieraus und mit Hilfe eines Istwertes T für den Tertiärver
brennungsluftvolumenstrom ein Stellsignal XMT für die Ver
stellung der zugeführten Tertiärverbrennungsluftmenge bildet.
Das Stellsignal XMT wird wiederum über eine Ein-/Ausgabe
schnittstelle EAS von einer Prozeßleitebene PLE in die eigent
liche Prozeßebene PZE übergeben, und dort mindestens einem
in der Tertiärverbrennungsluftzuführung TL befindlichen Stell
ventil ST3 zugeführt. Durch die Beeinflussung der Stellung
des Ventils kann eine unterschiedliche Mengenzugabe an Ter
tiärverbrennungsluft bewirkt werden. Auch hier ist vor dem
Stellventil ST3 ein Meßgeber zur Erfassung des Istwertes
T des Tertiärverbrennungsluftvolumenstromes vorhanden.
Die Tertiärverbrennungsluftmengenregelung LNRT von Fig. 5 hat
den besonderen Vorteil, daß hiermit der gesamte Vorgang der
Nachverbrennung im Bereich des Ausganges der Ablaugenver
brennungsanlage LVA optimiert wird. Zum einen wird hier
durch eine Minimierung des Kohlenmonoxidgehaltes im Rauchgas
bewirkt, so daß alle brennbaren Bestandteile im Rauchgas un
ter Verbesserung des energetischen Wirkungsgrades ausgenutzt
werden. Zum anderen wird insbesondere durch den Sollwertge
ber SN* der Regelung LMRT nur die zur Verbrennung des Kohlen
monoxids im Rauchgas unbedingt benötigte Sauerstoffmenge zu
geführt. Hierdurch wird zum einen ein unnötiges Aufheizen
überschüssiger Verbrennungsluft verhindert. Zum anderen er
folgt prozeßtechnisch besonders vorteilhaft die Regelung des
Sauerstoffgehaltes im Rauchgas (Sauerstoffüberschusses) zu
einem sehr späten Zeitpunkt im Ablauf des gesamten Verbren
nungsprozesses. Dies hat eine Absenkung der Feuerraumtempe
ratur im vorderen Bereich der Verbrennungsanlage zur Folge,
so daß eine Verlagerung der Verbrennung in Richtung auf den
Rauchgasaustritt bewirkt wird. Durch eine derartige Prozeß
führung wird besonders vorteilhaft eine Erhöhung von hydra
tisierbarem Magnesiumoxid MgO in der Asche AS des Rauchgases
erreicht.
Bezugszeichenliste
Fig. 1 Blockschaltbild Laugenrückgewinnungsanlage
KB Kochsäurebereitung
MgO, 1 Magnesiumoxid, Zudosierung (Frisch-MgO)
SO₂, 2 Schwefeldioxid, Zudosierung (wäßrige Lösung)
H₂O, 3 Frischwasser, Zuführung
4 Abführung fertige Kochsäure
ZK Zellstoffkocher
5 Prozeßdampfzuführung
6 Hackschnitzelzuführung
7 Abführung Zellstoff
SLK, 8 Kocherablauge konzentriert, Abführung
BL Blastank
9 Spülwasserzuführung
SLV, 10 Kocherablauge verdünnt, Abführung
ZS, 11 fertiger Zellstoff, Abführung
ED Eindampfer
12 Heizdampfzuführung
SLD, 13 Kocherablauge verdickt, Abführung
LVA Ablaugenverbrennungsanlage
14 Prozeßdampfabführung
KAG, 15 Verbrennungsprodukte (Gas+Asche), Abführung
EF Elektrofilter zur Ascheabscheidung
AS (MgO), 16 Asche (Magnesiumoxid), Abführung
AG, 17 aschefreies Rauchgas, Abführung
W Wäscher zur Auswaschung wasserlöslicher Bestand
teile des Rauchgases
H₂O, 18 Waschwasser, Zuführung
GAG, 19 gereinigtes Restrauchgas, Abführung
K Kamin
ASL, 20 wäßrige SO₂-MgO-Lösung, Abführung
Fig. 2
ZD Zerstäuberdüse
ZDZ Zerstäuberdampfzuführung
LVK Ablaugenverbrennungskessel
GA Rauchgasanalysator
Abgasmeßgrößen (Gehalt an Gasbestandteilen)
CO Kohlenmonoxidgehalt
NOX Stickoxidgehalt
O₂ Sauerstoffgehalt
AA Ascheanalysator
F Funktionsgeber
u Atommassenverhältnis
DA Aschedichte
B Ascheweiße
pH Asche-pH-Wert
MgOa Gehalt an hydratisierbarem MgO (Reaktiv-MgO)
Q Aschequalitätsmaßzahl
M Mischer
RE Regeleinrichtung für Verbrennungsluft
LMR Luftmengenregelung
Massenstrom Ablauge
XM Stellsignal Verbrennungsluftvolumenstrom (allgem.)
XMP Stellsignal Primärverbrennungsluftvolumenstrom
XMS Stellsignal Sekundärverbrennungsluftvolumenstrom
LTR Lufttemperaturregelung
TF Feuerraumtemperatur
TN Nachverbrennungstemperatur
XT Stellsignal Verbrennungslufttemperatur (allgem.)
XTP Stellsignal Primärverbrennungslufttemperatur
XTS Stellsignal Sekundärverbrennungslufttemperatur
Fig. 3 Luftmengenregelung LMR
SG Sollwertbildner Gesamtverbrennungsluftvolumenstrom
* Sollwert Gesamtverbrennungsluftvolumenstrom
ST Sollwertbildner Teilverbrennungsluftvolumenströme
P, P* Ist- und Sollwert Primärverbrennungsluftvolumenstrom
S, S* Ist- und Sollwert Sekundärverbrennungsluftvolumenstrom
RPV, RSV Regler Primär- bzw. Sekundärverbrennungsluftvolumen
strom
XMp, XMS Stellsignal Primär- bzw. Sekundärverbrennungsluft
volumenstrom
PL, SL Zuführung Primär- bzw. Sekundärverbrennungsluft
ST1, ST2 Stellventil Primär- bzw. Sekundärverbrennungsluft
PLE Prozeßleitsystemebene
PZE Prozeßebene
EAS Ein- und Ausgabeschnittstellen
Fig. 4 Lufttemperaturregelung LTR
SF, SN Sollwertbildner Feuerraum- bzw. Nachverbrennungs
temperatur
TF, TF* Ist- bzw. Sollwert Feuerraumtemperatur
TN, TN* Ist- bzw. Sollwert Nachverbrennungstemperatur
RF, RN überlagerte Feuerraum- bzw. Nachverbrennungs
temperaturregler
RPT, RST unterlagerte Primär- bzw. Sekundärverbrennungs
lufttemperaturregler
TPL, TPL* Ist- bzw. Sollwert Primärverbrennungslufttemperatur
TSL, TSL* Ist- bzw. Sollwert Sekundärverbrennungsluft
temperatur
XTP, XTS Stellsignal Primär- bzw. Sekundärverbrennungsluft
temperatur
SK1, SK2 Primär- bzw. Sekundärluftklappen
Fig. 5 Tertiärverbrennungsluftmengenregelung LMRT
SN* Sollwertbildner für den Sauerstoffgehalt im
Rauchgas
RN* Überlagerter Sauerstoffgehaltregler
RTV Unterlagerter Tertiärverbrennungsluftvolumen
stromregler
O₂, O₂* Ist- und Sollwert für Sauerstoffgehalt im
Rauchgas
T, T* Ist- und Sollwert für Tertiärverbrennungsluft
volumenstrom
XMT Stellsignal Tertiärverbrennungsluftvolumenstrom
TL Zuführung Tertiärverbrennungsluft
ST3 Stellventil für Tertiärverbrennungsluft