DE4221163A1 - Verfahren zum mischen von endlosfaeden - Google Patents
Verfahren zum mischen von endlosfaedenInfo
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Description
Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zum Vermischen von
endlosen Fadenscharen/Fadenbündeln zu einem weitestgehend
homogenen Mischfaden sowie die Vorrichtung zur Durchfüh
rung dieses Verfahrens. Das beschriebene Verfahren erlaubt
das gleichmäßige Mischen von Fadenscharen unterschiedli
cher Eigenschaften zwecks Erreichung bestimmter Effekte im
homogenen Mischfaden.
Als Ausgangsmaterial dienen vorzugsweise Filamentgarne mit
geringem Fadenschluß; wie glatte Filamentgarne, ersponnen
bei unterschiedlichen Spinngeschwindigkeiten und textu
rierte Garne. Denkbar sind auch Fäden anderer Konstruk
tion.
Die aus der Literatur bekannten Verfahren (Chemiefasern/
Textilindustrie 6/1990 S. T60 und 3/1992 S. T10-T11
sowie Vortrag 2.35 auf dem 3. Internationalen Techtextil-
Symposium ′91 Frankfurt) gehen so vor, daß bei der Her
stellung von langfaserverstärkten Faserverbundwerkstoffen
mit thermoplastischer Matrix textile Flächen aus Mischfä
den zum Einsatz kommen. Die Mischfäden bestehen dabei aus
Verstärkungs- und Matrixkompomente in Filamentgarnform. Um
einen möglichst hochwertigen Verbundwerkstoff herstellen
zu können, ist eine intensive und weitestgehend homogene
Vermischung der Verstärkungs- und Matrixfilamente erfor
derlich. Durch eine äußerst feine Verteilung der Thermo
plastfasern zwischen den Verstärkungsfasern wird eine sehr
gute Imprägnierung gewährleistet.
Nach dem Stand der Technik werden für solche Anwendungen
in Verbundwerkstoffkonstruktionen luftdüsengemischte Garne
angewendet. Das Mischen von Filamentgarnen mittels Luftdü
sen ist unter den Begriffen Comingling oder intermingling
bekannt. Dabei werden die Filamentbündel geöffnet (mittels
Wasser oder Luft) und anschließend mittels Luftdüse durch
mischt und verwirbelt. Das Luftdüsenmischen ist ein kom
plizierter Prozeß. Dabei treten nachgewiesen folgende be
kannte Probleme auf: hoher Druckluftverbrauch, hoher Lärm
pegel, wenig gezielte Einflußnahme auf das resultierende
Mischprodukt und die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse so
wie mangelnde Übereinstimmung der Mischeffekte von Düse zu
Düse.
Es ist auch bekannt, daß Fadenscharen mittels geeigneter
Vorrichtungen mechanisch oder elektrostatisch geöffnet
werden können. Diese Vorrichtungen wurden jedoch bisher
nicht genutzt, um das oben beschriebene Mischen von Faden
scharen zu realisieren. Im Patent DE 35 27 799 benutzt der
Erfinder eine angetriebene Walze mit sägezahnförmigem Ge
windeprofil zum Öffnen von Filamentbündeln, um eine
gleichmäßige Färbung mit einer Farbstofflösung zu errei
chen. Im Patent EP 03 93 420 werden angetriebene und ge
wölbte, im Zylinder angeordnete Walzen zum Öffnen benutzt.
Das geöffnete bzw. aufgespreizte Fadenbündel wird an
schließend metallverstärkt bzw. kunstharzgetränkt.
Im Patent DE 27 46 110 werden wechselnd innen und außensei
tig wirkende Spreizscheiben bzw. Ringe verwendet, um Fäden
zum anschließenden Strangschlichten breit zu halten.
Darüber hinaus ist das Aufspreizen von Filamentgarn mit
tels Wasser, Nadel und Reibstift bekannt, um meßtechnisch
eine Bestimmungsgröße für den Fadenschluß zu erhalten. In
Melliand Textilberichte 10/1983 S. 727 wird die Bestimmung
des Fadenschlusses durch Aufspreizen des Filamentgarnes
mittels einer Hohlelektrode beschrieben.
Ziel der Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren zum Mi
schen von Fadenscharen, insbesondere wie schon beschrieben
von fadenschlußarmen Filamentgarnen zu entwickeln. Dabei
soll der resultierende Faden homogen und gleichmäßig ge
mischt sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
einlaufende Fadenscharen unter der Wirkung mechanischer
Aufspreizvorrichtungen so weit aufgespreizt werden, daß
sich die Aufspreizzonen der zu mischenden Fadenkomponenten
räumlich gegenseitig durchdringen. In diesem aufgespreiz
ten Zustand werden die zu mischenden Komponenten lokal zu
sammengeführt, so daß sich in diesem Bereich ein Mischef
fekt ergibt. Diese Mischung wird anschließend zusammenge
führt.
Die zu mischenden Fadenscharen können dabei von Spulenkör
pern abgezogen oder aus vorangegangenen Prozeßstufen zu
den Aufspreizvorrichtungen geleitet werden. Ebenso können
die vermischten Fadenscharen nachfolgenden Verarbeitungs
stufen zugeführt werden, wobei bei Notwendigkeit ein Fa
denschluß und/oder eine Präparation aufgebracht werden
kann. Die Führung und die Regelung der Spannungsverhält
nisse (Voreilung oder Nacheilung) der zu mischenden Faden
scharen bzw. der Mischfäden erfolgen über einfache Walzen
paare, angeordnet in Fadenlaufrichtung, und sind in ihrer
Art und Weise abhängig vom zu erreichenden Effekt im homo
genen Mischfaden.
Vorteile des Verfahrens sind im Vergleich zum bekannten
Luftdüsenmischen im intensiven Mischeffekt, in der Varia
tionsbreite zur Steuerung des gewünschten Mischeffektes
durch die Verwendung austauschbarer und unterschiedlich
wirkender Aufspreizkörper, durch den einstellbaren Anpreß
druck der Fadenscharen auf den Aufspreizkörper, durch die
Form, Abmessung und das Oberflächenprofil der Aufspreiz- und
Mischelemente sowie durch die Wahl der Arbeitsge
schwindigkeiten, im Arbeiten ohne Druckluft oder im nied
rigen Geräuschpegel des Verfahrens zu sehen.
Die Erfindung kann verwendet werden, um Fadenscharen un
terschiedlicher Eigenschaften zwecks Erreichung bestimmter
Effekte im homogenen Mischfaden miteinander zu kombinie
ren; wie:
- - das Mischen von Matrixfilament und Verstärkungsfilament zu Hybridgarn für die Herstellung von Verbundwerk stoffen,
- - das Mischen von Elastomergarn mit Texturgarn,
- - das Mischen von Fasergarnen mit Filamentgarnen,
- - das Mischen verschiedenfarbiger Fäden in Faser- oder Filamentgarnform.
In den Bildern 1-3 sind die wesentlichen erfinderischen
Merkmale des beschriebenen Verfahrensprinzips und die Vor
richtung zur Durchführung des Verfahrens zeichnerisch dar
gestellt. Die zu mischenden Fadenscharen oder Fadenbündel
A und B werden über Fadenführer 1 und Einzugswalzenpaare 2
der Aufspreizvorrichtung 3 zugeführt. Beim Oberflächenkon
takt der Fadenscharen mit der Aufspreizvorrichtung wirken
mechanische Kräfte, die die Fadenscharen lokal auf sprei
zen, d. h. durch die Reibung Fadenschar/Aufspreizkörper
wird der Fadenschluß der Fadenschar aufgehoben. In diesem
gespreizten Zustand werden die Fadenscharen über Walzen
paare 4 so zu einer Fadenschar zusammengeführt und einer
Aufnahmevorrichtung (Fadenbündler) 5 zugeleitet, daß sie
sich in diesem Mischbereich gegenseitig durchdringen und
miteinander vermischen. Über das Abzugswalzenpaar 6 er
folgt die Zuführung des Mischfadens C zu einer geeigneten
Aufwickelvorrichtung bzw. zur nachfolgenden Weiterverar
beitungsstufe.
Die einzustellenden Fadenspannungsverhältnisse zwischen
den genannten Walzenpaaren sind jeweils von der aufzu
spreizenden und zu mischenden Garnart und der Höhe des Fa
denschlusses im Garnverband abhängig.
Bild 1 stellt im einzelnen dar, daß alle zu mischenden Fa
denscharen dieselbe Vorrichtung zum Aufspreizen/Mischen
durchlaufen, d. h. die zu mischenden Fadenscharen werden
bereits vor dem Einzugswalzenpaar 2 über denselben Faden
führer 1 nebeneinander geführt. Die Aufspreizvorrichtung 3
besteht dabei nur aus einem wirkenden Aufspreizelement mit
gekrümmter Oberfläche.
Bild 2 stellt im speziellen dar, daß die zu mischenden Fa
denscharen A und B erst am Walzenpaar 4 jeweils im aufge
spreizten Zustand zusammengeführt werden. Die Fadenzufüh
rung erfolgt für jede Fadenschar getrennt über Fadenführer
1 und Einzugswalzenpaare 2 zur jeweils separaten Auf
spreizvorrichtung 3. Dadurch ist es möglich, die Faden
spannung zwischen Einzugswalzenpaar 2 und dem gemeinsamen
Walzenpaar 4 auf die jeweils aufzuspreizende Garnart und
deren Fadenschluß abzustimmen bzw. zu variieren.
Im Bild 3 ist dargestellt, daß eine Fadenschar B bereits
aufgespreizt vorliegt und über eine Fadenführerschiene 1
direkt dem Walzenpaar 4 zugeführt wird. Die Fadenschar A
wird über drei hintereinander in Arbeitsrichtung angeord
nete Aufspreizvorrichtungen geführt. Der Aufspreizeffekt
wird zusätzlich durch die Vergrößerung der Kontaktfläche
des jeweiligen Aufspreizkörpers in Richtung Walzenpaar 4
erhöht.
Weitere Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sind in den
Patentansprüchen formuliert.
Claims (15)
1. Verfahren zum gleichmäßigen Vermischen von endlosen
Fadenscharen, insbesondere von Filamentgarnen unter
Anwendung mechanischer Kräfte, dadurch gekennzeichnet,
daß Fäden oder Fadenscharen mittels Flächen und/oder
Formkörper aufgespreizt werden, sich gegenseitig
durchdringen, dabei ein Mischeffekt entsteht, und die
vermischten Fadenscharen zu einem Mischfaden zusammen
geführt werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen und/oder
Formkörper eben oder gekrümmt sind.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flächen und/oder
Formkörper glatte oder strukturierte Oberflächen
aufweisen.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß alle zu mischenden Fäden
oder Fadenscharen dieselbe Vorrichtung zum Aufspreizen
und Mischen durchlaufen.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß alle zu mischenden Fäden
oder Fadenscharen unterschiedliche Vorrichtungen zum
Aufspreizen und Mischen durchlaufen.
6. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß bestimmt Teile der zu
mischenden Fäden oder Fadenscharen aufgespreizt werden,
während die anderen Fäden oder Fadenscharen in
spezieller Art und Weise geführt werden.
7. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 4 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aufspreizeffekt nur
durch ein wirkende Aufspreizelement erreicht wird.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils eingesetzte
Aufspreizvorrichtung aus 2 oder mehr Aufspreizele
menten, die auf die zu mischenden Fäden oder Faden
scharen aufspreizend wirken, aufgebaut ist.
9. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 6 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß 2 oder mehr Aufspreizele
mente aufeinanderfolgend in Laufrichtung aufspreizend
wirken.
10. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 6 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß 2 oder mehr parallel
nebeneinander wirkende Aufspreizelemente den
Aufspreizeffekt bewirken.
11. Verfahren gemaß Anspruch 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufspreizvorrichtung
über keine Eigenbewegung verfügt.
12. Verfahren gemäß Anspruch 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufspreizvorrichtung
über Eigenbewegung (z. B. Schwingung, Rotation)
verfügt.
13. Verfahren gemäß Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufspreizvorrichtung
über eine Eigenbewegung quer zur Fadenachse verfügt.
14. Verfahren gemäß Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufspreizvorrichtung
über eine Eigenbewegung in Richtung der Fadenachse
verfügt.
15. Verfahren gemäß Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eigenbewegung der Auf
spreizvorrichtung sowohl in Richtung der Fadenachse
als auch quer zur Fadenachse erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924221163 DE4221163A1 (de) | 1992-06-27 | 1992-06-27 | Verfahren zum mischen von endlosfaeden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924221163 DE4221163A1 (de) | 1992-06-27 | 1992-06-27 | Verfahren zum mischen von endlosfaeden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4221163A1 true DE4221163A1 (de) | 1993-01-21 |
Family
ID=6461985
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924221163 Withdrawn DE4221163A1 (de) | 1992-06-27 | 1992-06-27 | Verfahren zum mischen von endlosfaeden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4221163A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1992
- 1992-06-27 DE DE19924221163 patent/DE4221163A1/de not_active Withdrawn
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US8191215B2 (en) | 2007-03-13 | 2012-06-05 | Eads Deutschland Gmbh | Spreading device for spreading out fiber filament bundles and spreading method carried out using the same |
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