Die Erfindung betrifft ein kapazitives Abstandsmeßverfahren gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist bereits allgemein bekannt, den Abstand zwischen einem Werkstück
und einem Bearbeitungskopf zur Bearbeitung des Werkstücks auf kapazi
tivem Wege zu messen, und zwar unter Verwendung einer am Bearbei
tungskopf angebrachten Sensorelektrode, die ein dem Abstand entspre
chendes Sensorsignal liefert, dessen Größe von der Kapazität zwischen
Sensorelektrode und Werkstück abhängt.
Durch Überwachung des Sensorsignals ist es möglich, den Bearbeitungs
kopf relativ zum Werkstück zu positionieren, um das Werkstück in ge
eigneter Weise bearbeiten zu können. Die Positionierung erfolgt über eine
Regeleinrichtung, die den gemessenen Abstand als Ist-Wert empfängt und
die Lage der Sensorelektrode bzw. des Bearbeitungskopfs in Abhängigkeit
des Vergleichs des Ist-Werts mit einem vorgegebenen Soll-Wert steuert.
Der Bearbeitungskopf kann beispielsweise eine Laserschneiddüse sein,
aus der ein Laserstrahl zur Bearbeitung des Werkstücks austritt. Mit Hilfe
des Laserstrahls können am Werkstück Schweißarbeiten, Schneidarbei
ten, usw., durchgeführt werden.
Es hat sich allerdings gezeigt, daß bei einigen Arbeiten das Sensorsignal
erheblich gestört wird, und zwar immer dann, wenn bei der Bearbeitung
des Werkstücks ein Plasma zwischen Sensorelektrode und Werkstück ent
steht. Ein derartiges Plasma wird insbesondere bei Schweißarbeiten, aber
auch beim Schneiden einiger bestimmter Materialien, wie z. B. Alumini
um, gebildet. Das Plasma führt zu einer Vergrößerung der Meßkapazität,
die soweit geht, daß das Sensorsignal zusammenbricht und der Regelein
richtung damit ein zu kleiner Abstand vorgespiegelt wird. Störungen die
ser Art treten auch durch Materialspritzer auf, die beim Bearbeiten des
Werkstücks in den Bereich zwischen Sensorelektrode und Werkstück ge
langen können. Eine einwandfreie Auswertung des Sensorsignals zur Ab
standsregelung ist dann nicht mehr möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs ge
nannten Art so weiterzubilden, daß eine genaue Abstandsmessung und
damit Abstandsregelung auch dann durchgeführt werden kann, wenn das
Sensorsignal kurzzeitig zusammenbricht, was insbesondere bei Schweiß
arbeiten, aber auch beim Schneiden einiger Materialien geschehen kann.
Die Lösung der gestellten Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil des Patent
anspruchs 1 angegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
den Unteransprüchen zu entnehmen.
Das Verfahren nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß
- - ein späterer Sensorsignalwert mit einem Vergleichswert verglichen wird,
der unter Heranziehung eines früheren Sensorsignalwerts gebildet wor
den ist,
- - ein dem Vergleichswert entsprechender Abstandswert für eine bestimm
te Zeit wenigstens annähernd beibehalten wird, wenn der spätere Sensor
signalwert um mehr als einen vorbestimmten Betrag kleiner ist als der Ver
gleichswert, und
- - ansonsten die Ermittlung des Abstandswerts anhand des späteren Sen
sorsignalwerts erfolgt.
Bricht das Sensorsignal zusammen, beispielsweise durch ein zwischen
Sensorelektrode und Werkstück gebildetes Plasma oder durch Material
spritzer, die in diesen Bereich gelangen, so führt der obige Vergleich dazu,
daß der spätere Sensorsignalwert, also der Wert des zusammengebroche
nen Sensorsignals, um mehr als den vorbestimmten Betrag kleiner ist als
der Vergleichswert, so daß zur Abstandsmessung weiterhin der frühere
Sensorsignalwert herangezogen wird, der vor dem Zusammenbruch des
Sensorsignals erhalten worden war. Es kann auch ein geringfügig kleine
rer herangezogen werden, z. B. ein um die Schwelle kleinerer Sensor
signalwert. Mit anderen Worten wird der vor dem Zusammenbruch des
Sensorsignals vorhandene Sensorsignalwert oder ein geringfügig kleine
rer so lange aufrechterhalten, bis die den Zusammenbruch des Sensor
signals hervorgerufene Störung wieder vorüber ist. Die Dauer derartiger
Störungen kann in einem Probebetrieb zuvor ermittelt werden, so daß sich
die Zeiten, über die der frühere Sensorsignalwert aufrechterhalten bleiben
soll, in Übereinstimmung damit vorgeben lassen.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Sensor
signal zur Bildung der Sensorsignalwerte in periodischen Zeiträumen ab
getastet, wobei die Länge der Zeiträume in Übereinstimmung mit dem zeit
lichen Auftreten der Störungen gewählt ist. Führt der obige Vergleich da
zu, daß der Sensorsignalwert in einem späteren Zeitraum (also der spätere
Sensorsignalwert) um mehr als einen vorbestimmten Betrag kleiner ist als
der Vergleichswert, so wird für diesen späteren Zeitraum ein Sensor
signalwert herangezogen, der bereits in einem früheren Zeitraum abgeta
stet worden ist (früherer Sensorsignalwert). Ist dagegen der abgetastete
spätere Sensorsignalwert nicht um mehr als den vorbestimmten Betrag
kleiner als der Vergleichswert oder größer als der Vergleichswert, so gibt es
zwei Möglichkeiten. Entweder kann schon der jetzt abgetastete Ver
gleichswert für den noch laufenden Zeitraum bis zu dessen Ende verwen
det werden, oder erst für den nachfolgenden Zeitraum. Im zuletzt genann
ten Fall bleibt dann für den noch laufenden Zeitraum bis zu dessen Ende
der Abtastwert des vorhergehenden Zeltraums aufrechterhalten.
Vorzugsweise wird als Sensorsignalwert der Maximalwert im jeweiligen pe
riodischen Zeitraum herangezogen. Dieser Maximalwert entspricht am
ehesten dem Abstand zwischen Sensorelektrode und Werkstück und läßt
sich darüber hinaus in einfacher Weise erfassen bzw. Abtasten.
Zur Bildung des Vergleichswerts können z. B. aufeinanderfolgende Sen
sorsignalwerte gemittelt werden. Hierdurch wird eine gewisses Filterwir
kung erzielt. Es ist aber auch möglich, als Vergleichswert direkt den jeweils
früheren abgetasteten Sensorsignalwert heranzuziehen.
Bleibt der abgetastete Sensorsignalwert in aufeinanderfolgenden Zeiträu
men jeweils um mehr als den vorbestimmten Betrag kleiner als der Ver
gleichswert, so wird für sämtliche dieser Abtastzeiträume derjenige zu
letzt abgetastete Sensorsignalwert verwendet, für den diese Bedingung
nicht gegolten hat. Es kann durchaus der Fall auftreten, daß sich Störun
gen der eingangs beschriebenen Art über zwei, drei oder mehr Abtastzei
träume hinziehen. In diesem Fall werden gar keine oder nur sehr kleine
Signalspitzen in den jeweiligen Abtastzeiträumen erhalten. Nach der Er
findung wird aber auch für eine derartige Situation Vorsorge getroffen, um
auch jetzt Abstandswerte für die Abstandsregelung zur Verfügung stellen
zu können.
Allerdings ist es möglich, daß sich während dieser Abtastzeiträume das
Sensorsignal tatsächlich verkleinert hat, so daß eine Art Kompromiß auf
gefunden werden muß, und zwar hinsichtlich der Entscheidung, ob eine
Störung oder eine tatsächliche Verkleinerung des Abstands aufgetreten
ist.
Für diesen Zweck wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, für aufeinander
folgende der mehreren Abtastzeiträume, für die ein zuvor abgetasteter
Sensorsignalwert bzw. ermittelter Abstandswert beizubehalten ist, den
genannten vorbestimmten Betrag schrittweise zu vergrößern, und zwar
von Abtastzeitraum zu Abtastzeitraum. Hierdurch läßt sich der wirkliche
Abstand zwischen Sensorelektrode und Werkstück, falls er sich tatsäch
lich verkleinert haben sollte, sehr schnell wieder erfassen.
Selbstverständlich kann das gesamte Sensorsignal einer Tiefpaßfilterung
unterzogen werden, um die Regeleinrichtung stabiler betreiben zu kön
nen.
Wie bereits erwähnt, wirkt sich insbesondere die Bildung eines Plasmas
auf die Erzeugung eines genauen Sensorsignals nachteilig aus. Wichtig bei
der Erfindung ist es daher, daß zwischen der Sensorelektrode und dem
Werkstück verlaufende elektrische Feldlinien durch das insbesondere
beim Schweißen entstehende Plasma unbeeinflußt bleiben, so daß es dar
auf ankommt, diese elektrischen Feldlinien und das Plasma voneinander
zu trennen. Dies kann in räumlicher oder in zeitlicher Hinsicht geschehen.
Die räumliche Trennung darf allerdings nur soweit gehen, daß man noch
von einer Abstandsmessung im Bearbeitungsbereich sprechen kann. Bei
der zeitlichen Trennung muß darauf geachtet werden, daß die Abstands
messung nur dann erfolgt wenn der Laser nicht aktiv ist.
Nach einer sehr vorteilhaften weiteren Ausgestaltung wird daher erfin
dungsgemäß das Sensorsignal so erzeugt daß zwischen der Sensorelek
trode und dem Werkstück verlaufende elektrische Feldlinien unmittelbar
seitlich an einem Werkstück-Bearbeitungsbereich vorbeigeführt werden.
In diesem Fall können z. B. Schweißvorgang und Abstandsmessung simul
tan durchgeführt werden.
Soweit die zeitliche Trennung von Plasma und elektrischen Feldlinien be
troffen ist, kann während einer Abstandsmessung z. B. ein zur Bearbei
tung verwendeter Laserstrahl ausgeblendet werden, z. B. periodisch, wo
bei während der Ausblendphasen, in denen kein Plasma erzeugt wird, die
Abstandsmessung erfolgt. In diesem Fall läßt sich die Abstandsmessung
dann direkt im Werkstück-Bearbeitungsbereich vornehmen.
Die zur Abstandsmessung zwischen der Sensorelektrode und dem Werk
stück verlaufenden Feldlinien werden erfindungsgemäß entweder hau
benartig über das Plasma hinweggeleitet, können das Plasma aber auch
zylinderwandartig umgreifen, je nach Elektrodenkonfiguration. Mit ande
ren Worten wird das Sensorsignal durch elektrische Feldlinien erzeugt die
haubenartig relativ zum Werkstück-Bearbeitungsbereich verlaufen, oder
durch elektrische Feldlinien, die hohlzylinderartig relativ zum Werkstück-
Bearbeitungsbereich stehen. Zu diesem Zweck kann beispielsweise eine
ringförmig ausgebildete Sensorelektrode verwendet werden, durch die der
Bearbeitungslaserstrahl hindurchläuft. Nach einer sehr vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung kann beim Detektieren des Sensorsignals
ein oberhalb des Werkstück-Bearbeitungsbereichs liegender Bereich des
Bearbeitungskopfs auch durch ein Schirmpotential abgeschirmt sein, um
für eine noch bessere Ausblendung von Störungen bzw. des Plasmas bei
der kapazitiven Abstandsmessung zu sorgen. Das Schirmpotential kann
beispielsweise aktives Schirmpotential sein, das dadurch erhalten wird,
daß das Meßpotential, das der Sensorelektrode zugeführt wird, über einen
Verstärker mit einem gewünschten Verstärkungsgrad geleitet wird.
Nach einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das
elektrische Feld zur kapazitiven Abstandsmessung an einer Stelle erzeugt,
die in Bewegungsrichtung des Bearbeitungskopfs gesehen vor dem Werk
stück-Bearbeitungsbereich bzw. vor demjenigen Bereich, in dem sich ein
Plasma bilden kann, liegt. Eine infolge der Bewegung des Bearbeitungs
kopfs erzeugte Luftströmung sorgt dann dafür, daß das beim Bearbeiten
(Schweißen bzw. Schneiden) entstehende Plasma nicht in den Bereich zwi
schen Sensorelektrode und Werkstück gelangen kann, also der Abstands
meßbereich von Plasma oder gegebenenfalls Metallspritzern unbeeinflußt
bleibt. Zur Verbesserung dieser Maßnahme kann sich im Bereich dieser
Sensorelektrode auch die Öffnung eines Rohrs befinden, durch das hin
durch ein Schutzgas zum Bearbeitungsbereich geleitet wird. Das aus dem
Rohr ausströmende Schutzgas treibt somit das beim Bearbeiten entste
hende Plasma von der Sensorelektrode weg.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung nä
her beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Laserbearbeitungsdüse mit einer kappenförmigen Sensorelek
trode.
Fig. 2 eine weitere Laserbearbeitungsdüse mit einer ringförmigen Sensor
elektrode,
Fig. 3 einen Laserbearbeitungskopf mit einem Schutzgasrohr, an welchem
eine Sensorelektrode zur Abstandsmessung befestigt ist,
Fig. 4 ein Signaldiagramm zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens,
Fig. 5 eine Schaltungsanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 6 eine Störungsdetektorschaltung für die Schaltungsanordnung
nach Fig. 5, und
Fig. 7 eine weitere Schaltungsanordnung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens mit der in Fig. 6 gezeigten Störungsdetektor
schaltung.
Die Fig. 1 zeigt eine als Bearbeitungskopf dienende Laserbearbeitungsdü
se 1 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, mit deren Hil
fe zwei Werkstückteile 2 und 3 miteinander verschweißt werden. Eine
Schweißnaht trägt das Bezugszeichen 4 und erstreckt sich in Fig. 1 senk
recht zur Zeichenebene. Die Werkstückteile 2 und 3 sind über einen An
schluß 5 geerdet.
Die Laserbearbeitungsdüse 1 besteht aus einem konisch verlaufenden Dü
senkörper 6, der aus elektrisch leitendem Material besteht, z. B. aus Alu
minium oder Stahl. Der Düsenkörper 6 weist in seinem Innern einen Hohl
kanal 7 auf, der sich entlang der Zentralachse 8 des Düsenkörpers 6 er
streckt. Durch den Hohlkanal 7 wird ein Laserstrahl 9 hindurchgeführt,
dessen Fokus im Bereich der Schweißnaht 4 zu liegen kommt. Der Laser
strahl 9 wird mit Hilfe einer nicht dargestellten Optik fokussiert und läßt
sich z. B. mit einem CO2-Laser oder mit einem YAG-Laser erzeugen.
An der Spitze des Düsenkörpers 6 befindet sich eine Düsenelektrode 10,
die gegenüber dem Düsenkörper 6 elektrisch isoliert ist. Beispielsweise
kann die Düsenelektrode 10 in einem nicht dargestellten Keramikkörper
ruhen, der seinerseits von der Spitze des Düsenkörpers 6 aufgenommen
wird. Ein Überwurfelement 11, beispielsweise eine Überwurfmutter, hält
die Düsenelektrode 10 an der Spitze des Düsenkörpers 6. Hierzu greift das
Überwurfelement 11 über einen äußeren Flansch der Düsenelektrode 10
und zieht diese gegen die Spitze des Düsenkörpers 6, wenn es mit dem Dü
senkörper 6 verbunden, z. B. verschraubt wird. Die Düsenelektrode 10
und der nicht dargestellte Keramikkörper weisen ebenfalls zentrale
Durchgangsöffnungen für den Durchtritt des Laserstrahls 9 auf.
Das Überwurfelement 11 ist sowohl gegenüber dem Düsenkörper 6 als
auch gegenüber der Düsenelektrode 10 elektrisch isoliert. Hierzu kann
das Überwurfelement 11 wenigstens im Verbindungsbereich mit dem Dü
senkörper 6 und der Düsenelektrode 10 eine elektrisch isolierende Ober
flächenbeschichtung tragen, beispielsweise eine Eloxalschicht, wenn es
aus Aluminium besteht. Die elektrisch isolierende Oberflächenbeschich
tung kann sich aber auch auf der gesamten Oberfläche des Überwurfele
ments befinden, also sowohl innen als auch außen. Sie läßt sich auch aus
Teflon oder einem anderen geeigneten Material herstellen, beispielsweise
aus einer Keramik.
Mit Hilfe einer nicht dargestellten Schalteinrichtung außerhalb der Laser
bearbeitungsdüse 1 lassen sich an die Düsenelektrode 10 und an das
Überwurfelement 11 verschiedene Potentiale anlegen. Hierzu sind die Dü
senelektrode 10 und das Überwurfelement 11 über separate Leitungen mit
der Schalteinrichtung verbunden. Der Düsenkörper 6 liegt im allgemeinen
auf Erdpotential.
Soll die Laserbearbeitungsdüse 1 zum Verschweißen der Werkstücksteile
2 und 3 benutzt werden, so wird zu diesem Zweck ein Laserstrahl 9 mit ent
sprechender Leistung erzeugt. Dieser Laserstrahl 9 wird durch eine ge
eignete Bewegung des Düsenkörpers 6 entlang der Schweißnaht 4 (Werk
stück-Bearbeitungsbereich) geführt, wobei zwischen der Schweißnaht 4
und der Düsenelektrode 10 ein Plasma P entsteht. Um den Einfluß dieses
Plasmas P bei der kapazitiven Abstandsmessung zwischen der Spitze des
Düsenkörpers 6 und dem Werkstück zu beseitigen bzw. auf ein Minimum
zu reduzieren, wird ein für die Abstandsmessung benötigtes Sensorpoten
tial an das Überwurfelement 11 angelegt. Dagegen wird der Düsenelektro
de 10 ein aktives Schirmpotential zugeführt, das dadurch erhalten wird,
daß das Sensorpotential über einen Verstärker mit einem gewünschten
Verstärkungsgrad geleitet wird. Der Verstärkungsgrad dieses Verstärkers
kann z. B. 1 oder größer bzw. kleiner sein, um auf diese Weise Einfluß auf
den Verlauf von Feldlinien 12 zwischen Überwurfelement 11 und Werk
stück nehmen zu können.
Durch das aktive Schirmpotential an der Düsenelektrode 10 wird mit an
deren Worten der Bereich oberhalb des Plasmas P zur Abstandsmessung
ausgeblendet, so daß die Meßkapazität nur zwischen Überwurfelement 11
und Werkstück vorhanden ist. Die elektrischen Feldlinien 12 zwischen
Überwurfelement 11 und Werkstück umgeben somit das Plasma P hauben
artig, ohne daß dieses noch einen störenden Einfluß auf die Meßkapazität
ausüben könnte. Der haubenartige Verlauf der elektrischen Feldlinien 12
kommt im wesentlichen dadurch zustande, daß diese seitlich aus dem
Überwurfelement 11 heraustreten, das kappenartig ausgebildet ist.
Soll die in Fig. 1 gezeigte Laserbearbeitungsdüse nicht zum Laserschwei
ßen verwendet werden, so lassen sich die Potentiale an der Düsenelektrode
und am Überwurfelement durch geeignete Ansteuerung der Schalteinrich
tung auch vertauschen, um jetzt z. B. eine Abstandsmessung direkt zwi
schen Düsenelektrode 10 und Werkstück durchführen zu können.
Es sei noch darauf hingewiesen, daß die Düsenelektrode 10 vorzugsweise
aus Kupfer besteht, während das Überwurfelement 11 z. B. aus Aluminium
hergestellt ist.
Die Fig. 2 zeigt eine weitere Laserbearbeitungsdüse zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens. Gleiche Elemente wie in Fig. 1 sind mit
den gleichen Bezugszeichen versehen und werden nicht nochmals be
schrieben.
Die Laserbearbeitungsdüse 1 nach Fig. 2 weist einen Düsenkörper 6 mit
Hohlkanal 7 auf, durch den entlang der Zentralachse 8 ein Laserstrahl 9
hindurchläuft. Der Düsenkörper 6 besteht aus elektrisch leitendem Mate
rial, beispielsweise aus Stahl oder Aluminium. Er kann aber auch aus
Kupfer hergestellt sein.
An seiner dem Werkstück zu gewandten Seite ist der Düsenkörper 6 flä
chenhaft ausgebildet. Erweist dort eine ringförmige Ausnehmung zur Auf
nahme einer Ringelektrode 13 auf. Die Ringelektrode 13 kann ebenfalls
aus Kupfer bestehen und ist gegenüber dem Düsenkörper 6 elektrisch iso
liert, beispielsweise durch eine geeignete Oberflächenbeschichtung aus
elektrisch isolierendem Material, wie etwa Teflon, Keramikmaterial, und
dergleichen. Diese Ringelektrode 13 ist fest in die Stirnseite des Düsenkör
pers 6 eingesetzt und dient zur Messung des Abstands zwischen der Spitze
des Düsenkörpers 6 und dem Werkstück auf kapazitivem Wege. Hierzu
wird an die Ringelektrode 13 ein Sensorpotential angelegt, und zwar über
eine elektrische Leitung 14, die mit der Ringelektrode 13 verbunden ist
und durch einen Kanal 15 im Düsenkörper 6 hindurchläuft. An den Dü
senkörper 6 wird aktives Schirmpotential angelegt, das dadurch erhalten
wird, daß das Sensorpotential über einen Verstärker mit geeignetem Ver
stärkungsgrad geführt wird, wobei dieser Verstärkungsgrad z. B. 1 sein
kann.
Beim Laserschweißen mit Hilfe der Laserbearbeitungsdüse 1 nach Fig. 2
entsteht zwischen der Stirnfläche des Düsenkörpers 6 und der Schweiß
naht 4 ein Plasma P, das eine unmittelbare Messung des Abstands auf ka
pazitivem Wege im Schweißbereich nicht zuläßt. Ein derartiges Plasma
kann ggf. auch beim Laserschneiden entstehen. Infolge der Ringelektrode
13 wird die Meßkapazität jedoch um das Plasma P bzw. den Schweiß- oder
Schneidbereich herumgelegt, so daß elektrische Feldlinien 16 zwischen
der Ringelektrode 13 und dem Werkstück bzw. den Werkstückteilen 2 und
3 das Plasma P zylinderwandartig umgeben. Die elektrischen Feldlinien 16
verlaufen hier praktisch zwischen zwei parallel zueinander liegenden Flä
chen, im Gegensatz zur Anordnung nach Fig. 1, wo die Seitenwand des
Überwurfelements 11 relativ stark zur Werkstückoberfläche geneigt ist.
Auch beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 befindet sich der unmittelbar
oberhalb des Plasmas P liegende Bereich des Düsenkörpers 6 auf aktivem
Schirmpotential, so daß auf diese Weise der Bereich des Plasmas P bei der
Abstandsmessung ausgeblendet bzw. ausgespart wird. Da außerdem noch
ein aktiver Schirmbereich 6a die Ringelektrode 13 außen umgibt, kann die
kapazitive Abstandsmessung auch relativ unbeeinflußt von Halteelemen
ten 17 durchgeführt werden, die zum Fixieren der Werkstückteile 2 und 3
dienen und z. B. ebenfalls aus elektrisch leitendem Material bestehen kön
nen. Bei Draufsicht auf die Stirnseite des Düsenkörpers 6 liegt also zen
trisch der Kanal 7 für den Laserstrahl 9, wobei der Kanal 7 von innen nach
außen von einer Schirmelektrode, der Ringelektrode 13 und der weiteren
Schirmelektrode 6a umgeben ist. Die zuerst genannte Schirmelektrode
und die Schirmelektrode 6a werden durch den Düsenkörper 6 gebildet und
liegen auf aktivem Schirmpotential.
In Abwandlung der Einrichtung nach Fig. 2 ist es auch möglich, die Ring
elektrode 13 im Abstand unterhalb des Düsenkörpers 6 anzuordnen, und
zwar über eine geeignete Halteeinrichtung. Die Ringelektrode kann dann
z. B. aus einem kreisförmig gebogenen Draht bestehen, der über einen sta
bilen Stab relativ zum Düsenkörper 6 positioniert wird.
Ein drittes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt die Fig. 3. Hier handelt es sich um ein
sogenanntes offenes System, bei dem kein Düsenkonus vorhanden ist. Mit
Hilfe einer Abbildungseinrichtung 18 wird ein fokussierter Laserstrahl 9
erzeugt, der zur Durchführung eines Schweiß- oder Schneidvorgangs auf
ein Werkstück 2 fokussiert wird. Die Bewegungsrichtung der Abbildungs
einrichtung 18 ist in Fig. 3 mit dem Bezugszeichen B gekennzeichnet. Das
Werkstück 2 liegt über einen Anschluß 5 auf Erdpotential.
An der Abbildungseinrichtung 18 ist über eine Halteeinrichtung 19 ein
Rohr 20 befestigt, das bis herunter zum Schweiß- oder Schneidbereich
(Werkstück-Bearbeitungsbereich) geführt und dort so abgeknickt ist, daß
seine Neigung relativ zum Werkstück 2 nicht mehr so groß ist. Die untere
Rohröffnung weist dabei zum Schweiß-oder Schneidbereich hin, so daß
dem Schweiß- oder Schneidbereich über das Rohr 20 ein Schutzgas zuge
führt werden kann. Das Schutzgas strömt in Richtung des Pfeils C aus dem
unteren Ende des Rohrs 20 heraus, also in einer Richtung, die entgegenge
setzt zur Bewegungsrichtung B liegt. Hierdurch läßt sich verhindern, daß
ein beim Schweißen oder Schneiden entstehendes Plasma P in den Bereich
des abgeknickten unteren Rohrendes gelangt. Die eigentliche Funktion
des Schutzgases ist, zu verhindern, daß Sauerstoff an die Bearbeitungs
stelle kommt.
Am unteren und abgeknickten Ende des Rohrs 20 befindet sich eine Sen
sorelektrode 21, die beispielsweise aus Kupfer besteht. Die Sensorelektro
de 21 weist zum Werkstück 2 hin und ist über eine Halteeinrichtung 22 am
Rohr 20 befestigt. Die Halteeinrichtung 22 kann beispielsweise ein hitze
beständiger Kleber sein. Mit der Sensorelektrode 21 ist ein abgeschirmtes
Kabel 23 verbunden, beispielsweise ein Koaxialkabel, dessen anderes En
de mit einer Steckerbuchse 24 verbunden ist, die am oberen Ende des
Rohrs 20 befestigt ist. Über diese Steckerbuchse 24 (Koaxialsteckerbuch
se) läßt sich einerseits über das Kabel 23 Sensorpotential zur Sensorelek
trode 21 übertragen, während aktives Schirmpotential an den Schirmlei
ter des Kabels 23 angelegt wird.
Durch die genannte Anordnung der Sensorelektrode 21 kann insbesonde
re auch beim Laserschweißen der Abstand zwischen der Sensorelektrode
21 und dem Werkstück 2 auf kapazitivem Wege gemessen werden, ohne
daß diese Messung durch das beim Schweißen entstehende Plasma P
nachteilig beeinflußt wird.
Vorteilhaft bei der genannten Ausbildung ist weiterhin, daß sich die Sen
sorelektrode 21 durch das durch das Rohr 20 hindurchgeleitete Schutzgas
gleichzeitig kühlen läßt. Hierdurch verlängert sich ihre Lebensdauer. Das
Kabel 23 kann darüber hinaus im Innern des Rohrs 20 verlegt werden, wo
bei das Rohr 20 dann die Abschirmfunktion übernehmen kann. In diesem
Fall wird das Rohr 20 mit aktivem Schirmpotential beaufschlagt, während
das im Rohr 20 verlegte Kabel keinen weiteren Schirmleiter mehr benötigt.
Die Sensorelektrode 21, die z. B. kreisplattenförmig ausgebildet sein
kann, könnte auch von einer weiteren und in der Sensorelektrodenebene
liegenden Schirmelektrode umgeben sein, die in elektrisch leitendem Kon
takt mit dem Rohr 20 steht und damit auf Schirmpotential zu liegen
kommt. Auf diese Weise ließe sich der Einfluß des Plasmas P bei der kapa
zitiven Abstandsmessung zwischen der Sensorelektrode 21 und dem
Werkstück noch weiter zurückdrängen.
Natürlich ist es möglich, bei allen gezeigten Ausführungsbeispielen den
Laserstrahl 9 auch periodisch ein- und auszuschalten, um während der
Ausschaltphasen des Laserstrahls die Abstandsmessung auf kapazitivem
Wege durchzuführen.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren im einzelnen beschrie
ben, und zwar zunächst unter Bezugnahme auf die Fig. 4. Die Fig. 5 und 6
zeigen Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens, wobei zur Liefe
rung des Sensorsignals M Bearbeitungsköpfe gemäß den Fig. 1 bis 3 ver
wendet werden können. Die Fig. 4 zeigt in vergrößerter Darstellung ein von
einer Sensorelektrode bzw. Düsenelektrode abgenommenes Sensorsignal
M, das z. B. bei einem Schweißvorgang erhalten wird. Die Zeitachse ist in
Fig. 4 gestreckt, um das Sensorsignal M besser erkennen zu können. Infol
ge des beim Schweißvorgang entstehenden Plasmas zwischen Sensorelek
trode und Werkstück bricht das Sensorsignal M in unregelmäßigen Zeitab
ständen zusammen, so daß als Sensorsignal M lediglich eine Folge von
Signalspitzen Sp erhalten wird. Das Sensorsignal M läßt sich digitalisie
ren, um durch Software-Maßnahmen weiterverarbeitet werden zu können,
wie nachfolgend zuerst beschrieben wird. Es kann aber auch als Analog
signal weiterverarbeitet werden, was unter Bezugnahme auf die Fig. 5 und
6 ausgeführt wird.
Zur Digitalisierung wird ein Zeltraster über das Sensorsignal M gelegt. Mit
anderen Worten wird das Sensorsignal M in periodischen Zeiträumen Δt1,
Δt2 . . . , abgetastet, um jeweils den maximalen Signalwert für den jeweili
gen Zeitraum Δt zu erfassen. Der maximale Signalwert wird nachfolgend
als Sensorsignalwert bezeichnet, so daß für den Zeitraum Δt1 ein Sensor
signalwert M1, für den Zeitraum Δt2 ein Sensorsignalwert M2, und derglei
chen, erhalten werden. Die Länge der jeweiligen Zeiträume Δt1 wird in
Übereinstimmung mit den zu erwartenden Störungen im Sensorsignal M
festgelegt, im vorliegenden Fall beispielsweise auf 50 Millisekunden. Die
geeignetste Zeitraumlänge sollte zuvor für einen bestimmten Bearbei
tungsvorgang während eines Probebetriebs ermittelt werden.
Nach Abtastung der Sensorsignalwerte M1, M2 . . . werden diese zwischen
gespeichert, um anschließend weiterverarbeitet zu werden. Diese Zwi
schenspeicherung kann nur eine Teilmenge der Sensorsignalwerte betref
fen, um einen Online-Betrieb durchführen zu können.
Im folgenden sei angenommen, daß im Zeitraum Δt2 als Maximalwert der
Sensorsignalwert M2 abgetastet wird, anhand dessen sich der Abstand
zwischen Sensorelektrode und Werkstück ermitteln läßt. Dieser Sensor
signalwert M2 bleibt während des nächsten Zeitraums Δt3 aufrechterhal
ten, und zwar bis zum Ende dieses Zeitraums Δt3. Innerhalb des Zeitraums
Δt3 wird dann der Sensorsignalwert M3 abgetastet, wobei dieser Sensor
signalwert M3 mit einem Vergleichswert V verglichen wird, der z. B. der
Sensorsignalwert M2 oder der über den Zeitraum Δt2 aufrechterhaltene
Sensorsignalwert M1 sein kann. Der Vergleichswert kann aber auch durch
Mittelwertbildung vorangegangener Sensorsignalwerte erhalten worden
sein, beispielsweise durch Mittelwertbildung der Signalwerte M1 und M2.
Wird am Ende des Zeitraums Δt3 festgestellt, daß der Sensorsignalwert M3
nicht um mehr als einen vorbestimmten Betrag S kleiner ist als der Ver
gleichswert V, so wird für den nachfolgenden Zeitraum Δt4 dieser Sensor
signalwert M3 aufrechterhalten, usw.
Im Zeitraum Δt8 gilt zunächst der vorher ermittelte Sensorsignalwert M7,
wobei im Zeitraum t8 der Sensorsignalwert M8 detektiert wird. Er ist grö
ßer als der Sensorsignalwert M7, so daß für den nächsten Zeitraum Δt9
dieser Sensorsignalwert M8 gilt. Mit anderen Worten hat sich vom Zei
traum Δt8 zum Zeitraum Δt9 der Abstand zwischen Sensorelektrode und
Werkstück vergrößert. Es wird also im Zeitraum Δt9 der neue Wert M8
übernommen, da auch dieser nicht um mehr als den vorbestimmten Betrag
S kleiner gegenüber dem Vergleichswert V (z. B. dem Sensorsignalwert M7)
war.
Eine weitere Situation soll anhand der Zeiträume Δt4, Δt15 und Δt16 be
schrieben werden. Im Zeitraum Δt15 wird nur ein relativ kleiner Sensor
signalwert M15 erhalten, beispielsweise infolge einer Plasmaerscheinung.
Dieser Sensorsignalwert M15 (späterer Sensorsignalwert) wird mit dem
Sensorsignalwert M14 (früherer Sensorsignalwert) verglichen, wobei fest
gestellt wird daß der Sensorsignalwert M15 um mehr als den vorbestimm
ten Betrag S kleiner ist als der Sensorsignalwert M14, der hier den Ver
gleichswert V bildet. Das hat zur Folge, daß der Sensorsignalwert M14, der
während des Zeitraums Δt15 sowieso schon galt, auch während des Zel
traums Δt16 aufrechterhalten bleibt, wie die Fig. 4 erkennen läßt. Für den
Zeitraum Δt16 kann jetzt aber der vorbestimmte Betrag auf den Wert 2S er
höht werden, um die Regeleinrichtung möglichst schnell auf einen tat
sächlich kleiner gewordenen Abstand zwischen Sensorelektrode und
Werkstück fahren zu können. So wird beispielsweise im Zeitraum Δt16 der
Sensorsignalwert M16 erhalten, der in den dort eingezeichneten Bereich
2S fällt. Dieser Sensorsignalwert M16 Ist also nicht um mehr als den vorbe
stimmten Betrag 2S kleiner als der Vergleichswert M14 so daß er jetzt für
den nächsten Zeitraum Δt17 gilt. Die Vergrößerung des vorbestimmten Be
trags S kann in linearer Beziehung zur Anzahl derjenigen Zeiträume Δt1
stehen, über die das Sensorsignal aufrechterhalten bleibt. Würde z. B. der
Sensorsignalwert M16nicht bis in den Bereich 2S hineinreichen, so würde
auch im Zeitraum Δt17 der Sensorsignalwert M14 gelten. Dabei würde
allerdings der vorbestimmte Betrag für den Zeitraum Δt17 auf 3S erhöht wer
den.
Selbstverständlich kann auch eine andere Beziehung zwischen dem vorbe
stimmten Betrag S und der Anzahl der Zeiträume herangezogen werden,
über die das Sensorsignal konstant gehalten wird. Wichtig ist jedoch, daß
dich der vorbestimmte Betrag S für aufeinanderfolgende der mehreren Ab
tastzeiträume schrittweise vergrößert, um möglichst schnell tatsächlich
kleinere Abstandswerte erfassen zu können.
Wird für eine vorgegebene Anzahl von Zeiträumen, beispielsweise für
sechs aufeinanderfolgende Zeiträume, keine Änderung des Sensorsignal
werts erhalten, nachdem entschieden worden ist, den Sensorsignalwert
aufrecht zu erhalten, so wird angenommen, daß eine Kollision zwischen
Sensorelektrode und Werkstück vorliegt, was zur Stillsetzung der Regel
einrichtung führt.
Wird bei der Signalabtastung während des Zeitraums Δt1 ein größerer Sen
sorsignalwert Mi ermittelt als während des Zeitraums Δt1, so kann dieser
größere Sensorsignalwert Mi auch sofort übernommen und Δti+1 sofort ge
startet werden. Während des Zeitraums Δti+1 gilt dann dieser größere Sen
sorsignalwert Mi. Das Zeitraster zur Abtastung des Sensorsignals M ist
hier also nicht konstant, vielmehr werden hier die einzelnen Zeitperioden
von z. B. 50 Millisekunden immer dann erneut gestartet, wenn der genann
te höhere Abtastwert erhalten worden ist. Dadurch kann die Abstandsre
gelung schneller durchgeführt werden.
Die Fig. 5 zeigt eine Abstandsmeß- und regeleinrichtung zur Durchfüh
rung des Verfahrens gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Er
findung.
Entsprechend der Fig. 5 enthält die Abstandsmeß- und regeleinrichtung
eine Sensoreinheit 25, die eingangsseitig mit einer Sensorelektrode 26
(Düsenelektrode) über ein Koaxialkabel 25a verbunden ist. Die Sensorein
heit 25 gibt an ihrem Ausgang das Sensorsignal M aus, also eine Meßspan
nung, deren Größe vom Abstand (bzw. von der Kapazität) zwischen Sensor
elektrode 26 und Werkstück abhängt. Dieses Sensorsignal M wird dem
Eingang einer Abstandsregelschaltung 27 zugeführt, die das Sensorsignal
M, das als Ist-Wertsignal dient, mit einem Soll-Wertsignal vergleicht. Ein
vergleichsabhängiges Stellsignal wird vom Ausgang der Abstandsregel
schaltung 27 über einen Schalter 28 und einen Servoverstärker 29 einem
Motor 30 zugeführt, der seinerseits die Position eines nicht dargestellten
Bearbeitungskopfs, an dem die Sensorelektrode 26 befestigt ist, in Abhän
gigkeit des Stellsignals verändert. Auf diese Weise läßt sich z. B. der Ab
stand der Sensorelektrode 26 vom Werkstück konstant halten.
Der Schalter 28 weist drei Schaltkontakte 28a, 28b und 28c auf. Ein be
wegbares Schaltglied 28b ist ständig mit dem Schaltkontakt 28a verbun
den, der seinerseits mit dem Eingang des Servoverstärkers 29 verbunden
ist. Der Schaltkontakt 28b ist mit dem Ausgang der Abstandsregelschal
tung 27 verbunden, während der Schaltkontakt 28c auf Masse liegt. Mit
anderen Worten ist das Schaltglied 28d zwischen den Schaltkontakten
28b und 28c hin und her bewegbar.
Die Verschiebung des Schaltglieds 28d erfolgt über eine Stelleinrichtung
31, die von einem Störungsdetektor 32 angesteuert wird, der seinerseits
am Eingang das Sensorsignal M empfängt.
Der Störungsdetektor 32 überwacht das von der Sensoreinheit 25 ausge
gebene Sensorsignal M. Nach Erkennen einer Störung wird der Eingang
des Servoverstärkers 29 gegen Masse geschaltet, wozu der Störungsdetek
tor 32 die Stelleinrichtung 31 so ansteuert, daß durch sie das Schaltglied
28d mit dem Schaltkontakt 28c verbunden wird. Der Motor bzw. der durch
ihn angesteuerte Antrieb für den Bearbeitungskopf behält dann seine
aktuelle Position so lange bei, bis eine erneute Umschaltung des Schalters 28
erfolgt. Liegt keine Störung vor, so ist das Schaltglied 28d mit dem Schalt
kontakt 28b verbunden. In diesem Fall wird die Abstandsregelung durch
geführt.
Die Fig. 6 zeigt den genaueren Aufbau des Störungsdetektors 32. Er ent
hält eine Verzögerungsleitung 33, die an ihrem Eingang das Sensorsignal
M empfängt, das am Ausgang der Sensoreinheit 25 erscheint. Der Ausgang
der Verzögerungsleitung 33 ist mit dem Eingang einer Subtrahierstufe 34
verbunden, deren zweiter Eingang (Subtraktionseingang) ebenfalls das
Sensorsignal M empfängt, jedoch unverzögert. Der Ausgang der Subtra
hierstufe 34 ist mit dem positiven Eingang eines Komparators 35 (Diffe
renzverstärker) verbunden, dessen negativer Eingang eine Referenzspan
nung empfängt. Über den Ausgang des Komparators 35 wird ein Monoflop
36 angesteuert, dessen Ausgangssignal zur Umschaltung des Schalters
28 herangezogen wird.
Mit Hilfe des in Fig. 6 gezeigten Störungsdetektors wird das von der Sen
soreinheit 25 gelieferte Sensorsignal M von einem zeitlich verzögerten
Sensorsignal M′ subtrahiert. Bei Signaleinbrüchen entstehen am Ausgang
der Subtrahierstufe 34 positive Signale. Wenn diese Signale einen be
stimmten Wert überschreiten, wird der Monoflop 36 getriggert. Der Aus
gang des Monoflops 36 erzeugt ein "Einfriersignal", durch welches der
Schalter 28 so umgeschaltet wird, daß das Schaltglied 28d mit dem Schalt
kontakt 28c in Kontakt kommt, um den Eingang des Servoverstärkers 29
auf Masse zu legen. Mit anderen Worten wird dadurch der Eingang der Mo
torendstufe für eine einstellbare Zeit gegen Masse geschaltet. Diese ein
stellbare Zeit hängt von der Dauer der typischerweise auftretenden Stö
rungen ab und läßt sich vorher in einem Probebetrieb ermitteln. Dasselbe
gilt auch für die Verzögerungszeit der Verzögerungsleitung 33.
Tritt im Sensorsignal M während der Verzögerungszeit der Verzögerungs
leitung 33 kein Signalzusammenbruch auf, so entspricht das Sensor
signal M′ am Ausgang der Verzögerungsleitung 33 dem Sensorsignal M an
deren Eingang. Die Subtrahierstufe 34 gibt daher an ihrem Ausgang nur
ein sehr kleines Signal aus, so daß auch der Ausgang des Komparators 35
unterhalb einer gewissen Schwelle bleibt, wenn sein negativer Eingang Ref
z. B. auf Masse liegt. In diesem Fall wird der Monoflop 36 nicht angesteu
ert, so daß das Schaltglied 28d mit dem Schaltkontakt 28b verbunden
bleibt.
Tritt jedoch während der Verzögerungszeit der Verzögerungsleitung 33 ein
Signalzusammenbruch im Sensorsignal M auf so ist das verzögerte Sen
sorsignal M′ (früheres Sensorsignal) wesentlich größer als das spätere
Sensorsignal M. Die Subtrahierstufe 34 liefert daher ein relativ hohes Aus
gangssignal zum positiven Eingang des Komparators 35, so daß dessen
Ausgangssignal die Schwelle des Monoflops 36 überschreitet und der Mo
noflop 36 angesteuert wird. Mit Hilfe des Ausgangssignals des Monoflops
36 wird jetzt das Schaltglied 28d des Schalters 28 mit dem Schaltkontakt
28c verbunden, um die Motorstellung bzw. Position des Bearbeitungs
kopfs einzufrieren. Der Monoflop 36 und damit der Schalter 28 werden
nach der genannten einstellbaren Zeit automatisch zurückgeschaltet, da
mit die Abstandsregelung fortgesetzt werden kann.
Die Verzögerungszeit der Verzögerungsleitung 33 wird so eingestellt, daß
nur schnelle Änderungen des Meßsignals durch Störungen, wie sie z. B.
durch Plasma oder Spritzer erzeugt werden, zur Triggerung des Monoflops
36 führen, also zum Stillstand des Motors 30. Bei Schweißvorgängen be
trägt die Verzögerungszeit z. B. 10 ms.
Durch Änderung der Referenzspannung des Komparators 35 läßt sich die
Schwelle des Komparators 35 so einstellen, daß die Differenz des aktuellen
und des verzögerten Meßsignals bei Störungen zur Triggerung des Mono
flops 36 führt (Höhe bzw. Stärke der Störungen). Hierdurch ist ein Ab
gleich auf spezielle Störungen des Meßsignals möglich.
Eine weitere Schaltungsanordnung zur Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens ist in der Fig. 7 gezeigt. Gleiche Elemente wie in Fig. 5
sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Insbesondere kann auch
der Störungsdetektor 32 in Fig. 7 den in Fig. 6 gezeigten Aufbau aufweisen.
Im Unterschied zur Schaltungsanordnung nach Fig. 5 ist bei der Schal
tungsanordnung nach Fig. 7 der Ausgang der Abstandsregeleinrichtung
27 direkt mit dem Eingang des Servoverstärkers 29 verbunden. Demge
genüber liegt der Schalter 28 am Eingang der Abstandsregelschaltung 27.
Genauer gesagt ist der Schaltkontakt 28a des Schalters 28 mit dem Ein
gang der Abstandsregelschaltung 27 verbunden, während der Schaltkon
takt 28c mit dem Ausgang der Sensoreinheit 25 verbunden ist. Der Schalt
kontakt 28b des Schalters 28 ist mit dem Ausgang einer Filterschaltung 37
verbunden, deren Eingang mit dem Ausgang der Sensoreinheit 25 verbun
den ist. Das bewegbare Schaltglied 28d wird über die Stelleinrichtung 31
bewegt, um zwischen den Schaltkontakten 28b und 28c hin- und herge
schaltet zu werden. Die Stelleinrichtung 31 wird wiederum vom Störungs
detektor 32 angesteuert.
Die Filterschaltung 37 weist eine extrem niedrige Grenzfrequenz auf, die z. B.
bei 2 Hz liegen kann.
Wird durch den Störungsdetektor 32 eine Störung im Sensorsignal M de
tektiert, wie zuvor beschrieben, so wird für eine wählbare Zeit die zusätzli
che Filterschaltung 37 hinter die Sensoreinheit 25 geschaltet, um die Stö
rung im Sensorsignal M zu überbrücken. Hierzu wird das bewegbare
Schaltglied 28 d des Schalters 28 vom Schaltkontakt 28c auf den Schalt
kontakt 28b umgeschaltet. Die vorwählbare Zelt steht auch hier wiederum
In Übereinstimmung mit der Dauer der typischerweise auftretenden Stö
rungen und läßt sich im voraus ermitteln.
Die Schaltungsanordnung nach Fig. 7 kommt vor allem dann zum Einsatz,
wenn ein Eingriff auf die Abstandsregelung, wie dies in Fig. 5 dargestellt
ist, nicht möglich ist. Bei der Schaltungsanordnung nach Fig. 7 wirkt viel
mehr die Störungskompensation direkt auf das Sensorsignal M bzw. die
Abstandsmeßspannung ein.