Die Erfindung betrifft eine Münzausgabevorrichtung mit zwei Münz
stapelrohren zur Speicherung von Münzen, deren Wertigkeit dem
Durchmesser jedes Münzstapelrohres angepaßt ist, mit einem dreh
richtungsumschaltbaren Antriebsmotor, der je nach Drehrichtung
aus einem der Münzstapelrohre über einen von diesem über Ge
triebeglieder rotierend angetriebenen Nocken, die jeweils untere
Münze durch einen Austrittsschlitz ausschiebt.
Bei einer aus der DE-PS 33 15 982 bekannten Münzausgabevorrich
tung dieser Art sind jedem der beiden Münzstapelrohre mit Nocken
besetzte Transportscheiben zugeordnet, von denen die Nocken zur
Münzausgabe jeweils etwa die Hälfte der Querschnittsfläche der
Münzstapelrohre überstreichen, wobei beide Transportscheiben
über Getriebe-Stirnrad-Stufen von dem Antriebsritzel eines ge
meinsamen Elektromotors angetrieben sind und in jede der beide
Getriebe-Stirnrad-Stufen ein Freilauf in der Weise angeordnet
ist, daß je nach Drehrichtung des Antriebsmotors eine der beiden
Transportscheiben angetrieben wird. Diese bekannte Münzausgabe
vorrichtung ermöglicht es zwar, mit nur einem Antriebsmotor nach
dessen Aktivierung je nach Drehrichtung aus einer von zwei Münz
stapelrohren Münzen auszuwerfen. Dennoch ist diese Münzausgabe
vorrichtung noch relativ aufwendig, da zwei mit den Auswurf
nocken versehene Transportscheiben vorgesehen werden müssen, die
über mit Freiläufen versehen Getriebezüge angetrieben sind.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Münzausgabevorrichtung
der eingangs angegebenen Art zu schaffen, die bei gleicher Wirk
samkeit einen einfacheren Aufbau aufweist und sich daher kosten
günstiger und raumsparender herstellen läßt.
Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, eine Münzausgabevorrich
tung mit einer motorbetriebenen Vierfachauszahlung zu schaffen,
die das Breitenmaß von 5′′ (Münzprüferbreite) nicht über
schreitet. Weiterhin sollen die unteren auszuzahlenden Münzen
auf einer Ebene liegen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Münzausgabevorrich
tung der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß ein einziger
Nocken mit seinem auf die Durchmesserebenen beider durch die
Münzstapelrohre gebildeter Münzstapelräume projiziertem Dreh
kreis die Durchmesserebenen soweit durchsetzt, daß er aus den
Münzstapelräumen im Bereich der untersten Münzen jeweils eine
vorhandene Münze auszustoßen vermag, und daß die Drehbewegung
des Nockens je nach Drehrichtung derart gesteuert ist, daß er
die Durchmesserebene des einen Münzstapelraums in Höhe der
untersten Münze durchsetzt und den anderen Münzstapelraum
unterhalb der untersten Münze überstreicht.
Bei der erfindungsgemäßen Münzausgabevorrichtung erfolgt der Aus
wurf der jeweils untersten Münze aus jedem der beiden Münzstapel
räume durch einen kreisenden Nocken, der in der Auswurfebene die
Münze erfaßt und ausschiebt. Dieser kreisende Nocken ist derart
gesteuert, daß er je nach Drehrichtung die Ausschubebene des
einen Münzstapelrohres in Höhe der auf dieser ruhenden auszu
stoßenden Münze überstreicht und anschließend stufenartig auf
eine tiefere Ebene gesteuert wird, so daß er das andere Münz
stapelrohr unterhalb der Ausschubebene der Münzen unterfährt und
erst wieder auf die Ausschubebene gehoben wird, wenn er das in
aktive Münzstapelrohr unterfahren hat und in dem keilförmigen
Raum zwischen den beiden Münzstapelrohren wieder auf die Aus
schubebene gehoben wird. Je nach Drehrichtung kehrt sich die
nach Ebenen versetzte Höhenlage des rotierenden Nockens um, so
daß dieser aus jedem der beiden Münzstapelrohre wahlweise Münzen
auszuwerfen vermag.
Der Aufbau der erfindungsgemäßen Münzausgabevorrichtung ist
gegenüber der bekannten wesentlich vereinfacht, weil nur ein
einziger rotierend angetriebener Nocken vorgesehen ist, der über
einen einzigen Getriebezug mit dem Antriebsmotor verbunden ist,
so daß auch auf die Zwischenschaltung von Freiläufen verzichtet
werden kann. Durch einfache Umsteuerung der Drehrichtung läßt
sich der Ausschubnocken auf das gewünschte Münzstapelrohr um
schalten.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
unterhalb der unteren Abschlußwandung der Münzstapelräume
zwischen diesen an einem radial an einer antreibbaren Welle be
festigten Arm o. dgl. der Nocken angeordnet ist und daß der
Nocken durch eine Steuerung durch Aussparungen zwischen den Münz
stapelräumen derart über die Abschlußwandung anhebbar und unter
diese absenkbar ist, daß er je nach Drehrichtung des diesen
tragenden Arms den einen Münzstapelraum oberhalb der Abschluß
wandung durchläuft und die Abschlußwandung im Bereich des
anderen Münzstapelraumes auf ihrer Unterseite überstreicht. Der
jeweils die unterste Münze aus einem der Stapelräume ausstoßende
Nocken wird also durch die Steuerung derart gesteuert, daß er in
dem ersten Spalt zwischen den Münzstapelräumen über die Abschluß
wandung angehoben wird, so daß er einen Münzstapelraum in der
Ebene der untersten Münze durchsetzt, und anschließend nach Ver
lassen des Münzstapelraums wieder unter die Ebene der Abschluß
wandung herabfällt, so daß er inaktiv unter dem anderen Münz
stapelrohr hindurchläuft.
Zweckmäßigerweise ist die Abschlußwandung zwischen den Münz
stapelräumen auf der Kreisbahn des Nockens mit ringsektorartigen
Vorsprüngen versehen. In diesen einander gegenüberliegenden ring
sektorartigen Aussparungen steigt der Nocken einmal auf die Ober
seite der Abschlußwandung und taucht anschließend wieder unter
diese.
Statt an einem radialen Arm kann der Nocken im Randbereich einer
auf der Welle befestigten Scheibe angeordnet sein. Bei dieser
Ausgestaltung ist es zweckmäßig, daß die Scheibe in einem Durch
bruch der Abschlußwandung angeordnet ist und die Oberseiten der
Abschlußwandung und der Scheibe in einer Ebene liegen. Die
Scheibe schließt somit einen kreisrunden Durchbruch des Bodens
und kann einen Teil der Stützfläche der Münzen bilden. Um den
Nocken ungestört auf seine beiden Ebenen heben zu können, in
denen er etwa halbkreisartige Drehungen vollführt, liegen die
ringsektorartigen Aussparungen zweckmäßigerweise in dem an die
Scheibe anschließenden Rand der Abschlußwandung.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der
Nocken an dem oberen Ende eines Stößels befestigt ist, der in
einer zur Wellenachse parallelen Bohrung des Arms oder der
Scheibe verschieblich geführt ist, daß der Stößel auf seinem
anderen Ende einen Gleitstein o. dgl. trägt und eine Druckfeder
durchsetzt, die sich einerseits auf der Unterseite des Arms oder
der Scheibe und andererseits auf der Rückseite des Gleitsteins
abstützt, und daß der Gleitstein mit einem Kurvensegment
zusammenwirkt, das den Nocken im Bereich einer Aussparung auf
die Oberseite der Abschlußwandung hebt, so daß der Nocken bei
jeder Drehrichtung der Welle im Bereich eines Münzstapelraumes
diesen oberhalb der Abschlußwandung durchsetzt und den anderen
Münzstapelraum unterhalb der Abschlußwandung überstreicht.
Das Kurvensegment kann begrenzt verschieblich in der Weise ge
führt sein, daß je nach Drehrichtung dessen Scheitel in verti
kaler Projektion im Bereich einer der den Ausschnitt in der Ab
schlußwandung begrenzenden Kante liegt. Je nach Drehrichtung
schiebt somit der auf das Kurvensegment auflaufende Gleitstein
des Stößels diesen bis zu seinem Anschlag, so daß der Gleitstein
störungsfrei über die linke oder rechte Kurvenflanke des Kurven
segments aufsteigen und den Nocken stoßfrei auf die Oberfläche
der Abschlußwandung heben kann. Der Nocken selbst gleitet dann
während seines Durchlaufs durch den einen Münzstapelraum auf der
Oberseite der Abschlußwandung, bis er nach Verlassen des Münz
stapelraums unter der Wirkung der Feder in der anderen Aus
sparung wieder unter die Ebene der Abschlußwandung abfällt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
parallel zu den Durchmesserebenen der Münzstapelräume in dem Ge
häuse ein schieberartiges Element geführt ist, das im Bereich
der Austrittsschlitze der Münzstapelräume liegende Sperrelemente
trägt, die durch ausgeschobene Münzen in ihre Freigabestellung
verschieblich sind und durch die Verschiebung des Elements bei
jedem Durchlauf einer Münze ein Signal erzeugen. Die Signale
dienen der Zählung der ausgestoßenen Münzen.
Zweckmäßigerweise ist das schieberartige Element durch eine
Feder in seiner beide Ausgabeschlitze sperrenden Mittelstellung
gehalten. Die Sperrelemente können aus je einem jedem der beiden
Münzstapelrohre zugeordneten Stift bestehen.
Das schieberartige Element kann mit einer Fahne o. dgl. versehen
sein, die bei seiner Verschiebung eine Lichtschranke öffnet oder
schließt. Dadurch werden bei jedem Ausstoß einer Münze Impulse
erzeugt, die als Zählimpulse verarbeitet werden können.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das
schieberartige Element durch einen Elektromagneten in seiner
Sperrstellung verriegelbar ist. Auf diese Weise sind Manipu
lationen zur gewaltsamen Münzentnahme verhindert.
Die Auswurfschlitze der beiden Münzstapelrohre können oberhalb
einer schräg verlaufenden Gehäusewand liegen, die eine in einen
Schacht mündende Rutsche bildet.
Nach einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß in einem Gehäuse jeweils zwei Münzausgabevorrichtungen ange
ordnet sind, deren Münzstapelrohre in einer gemeinsamen verti
kalen Ebene liegen. Zur Verriegelung der beiden jedem der Münz
ausgabevorrichtungen zugeordneten Sperrschieber kann nur ein
Elektromagnet, vorzugsweise ein Klappankermagnet, vorgesehen
sein.
Die den Nocken tragende Welle kann mit einer Verzahnung versehen
sein, die mit einer rechtwinkelig zu dieser liegenden Schnecke
kämmt.
Bei der Tandemanordnung der Münzausgabevorrichtungen können die
Schnecken auf den Ausgangszapfen von Elektromotoren aufgesetzt
sein, die in dem Gehäuse unterhalb der Schrägflächen angeordnet
sind. Die Schrägflächen verlaufen rinnenförmig aufeinander zu,
so daß die auf diese fallenden ausgeschobenen Münzen gleichsam
trichterartig in einen Ausgabeschacht fallen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand
der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 einen Horizontalschnitt durch das Gehäuse einer
Münzausgabevorrichtung in Höhe der unteren Ab
schlußwandung der Münzstapelräume,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch das Gehäuse nach Fig. 1,
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung des Ge
häuses, in der der besseren Übersichtlichkeit
halber der Ausschub-Nocken mit zugehörigen
Antriebseinrichtungen fortgelassen ist,
Fig. 4 einen Horizontalschnitt durch das untere Gehäuse
teil nach Fig. 3,
Fig. 5 eine Seitenansicht der Gehäuseteile in Richtung
der Pfeile V in den Fig. 3 und 4 und
Fig. 6 einen senkrechten Querschnitt durch das Gehäuse
nach den Fig. 1 und 2.
Die Münzausgabevorrichtung besteht aus einem unteren Gehäuseteil
1, in dem die Antriebseinrichtungen für den Münzauswurf angeord
net sind, und den Münzstapelrohren 2, 3, 4, 5, die mit dem unteren
Gehäuseteil durch ein Auszahlgehäuse 6′ verbunden sind.
Das untere Gehäuseteil 1 ist durch eine obere Wandung 6 ge
schlossen, die die untere Abschlußwandung für die durch die Münz
stapelrohre 2 bis 5 gebildeten zylindrischen Münzstapelräume
bildet. Die Deckwandung 6 ist mit zwei kreisrunden Durchbrüchen
7, 8 versehen, die jeweils den beiden in dem gemeinsamen Gehäuse
1 vereinigten Münzausgabeeinrichtungen zugeordnet sind, von
denen jede zwei Münzstapelrohre hat, nämlich die Münzstapelrohre
2, 3 und 4, 5.
Die beiden in dem Gehäuse vereinigten Münzausgabeeinrichtungen
sind spiegelbildlich zueinander angeordnet.
Soweit im nachfolgenden nur die linke oder rechte Münzausgabeein
richtung beschrieben wird, gelten die Beschreibungen ent
sprechend auch für die andere.
Die Ränder der kreisförmigen Durchbrüche 7, 8 in der Deckwandung
weisen auf gegenüberliegenden Seiten ringsektorartige Aus
sparungen 8, 9 auf. In den Durchbrüchen 7 sind tellerartige
Scheiben 10 angeordnet, deren Naben 11 Bohrungen aufweisen, die
auf vertikal in dem Gehäuse gelagerten Zapfen frei drehbar aufge
steckt sind. Die verlängerten Nabenteile oder mit diesen verbun
dene ringartige Kupplungsteile sind mit einem verzahnten Rad 13
versehen, mit dessen Verzahnung eine wurmartige Schnecke 14
kämmt, die auf dem Antriebszapfen eines Elektromotors 15 aufge
keilt ist. Die Scheibe 10 ist in ihrem Randbereich mit einer
Bohrung 16 versehen, in der ein Stößel 17 axialverschieblich
aber undrehbar geführt ist. Der Stößel 17 trägt an seinem oberen
Ende einen durch einen radial nach außen weisenden Hebel gebil
deten Ausschub-Nocken 18.
An seinem unteren Ende ist der Stößel mit einem konusartigen
Gleitstein 20 versehen. Die Stößelstange 17 durchsetzt eine
Druckfeder 21, die sich einmal auf der Rückseite des konus
artigen Gleitsteins 20 und zum anderen auf der Unterseite der
Scheibe 10 abstützt.
Der konusartige Gleitstein läuft bei einer Drehung der Scheibe
10 je nach Drehrichtung auf die linke oder rechte Flanke 23, 24
des Kurvensegments 25 im Bereich der oberen Aussparung 8 auf, so
daß der Gleitstein 20 auf das mittlere Scheitelstück 28 des
Kurvensegments 25 gehoben wird, auf dem durch das Stößel 17 der
Nocken 18 soweit angehoben wird, daß er den Durchbruch 8 durch
setzt und je nach Drehrichtung durch den linken oder rechten
durch das Münzstapelrohr 2, 3 definierten Münzstapelraum oberhalb
der Abschlußwandung 6 durchläuft. Anschließend fällt der Aus
schubnocken 18 in der ringsektorartigen Aussparung 9 wieder
unter der Wirkung der Feder 21 in den Raum unterhalb der Ab
schlußplatte 6 zurück.
In Führungen des Gehäuses ist jeweils ein schieberartiges
Element 30 querverschieblich angeordnet, von denen jedes den
durch die Münzstapelrohre 2, 3 und 4, 5 gebildeten Münzstapel
räumen zugeordnet ist. Jedes Schieberelement 30 trägt zwei auf
ragende Stifte 31, 32, von denen jeder derart in dem Ausgabespalt
des zugeordneten Münzstapelraumes liegt, daß er den Austritt
einer Münze sperrt, andererseits aber durch eine ausgeschobene
Münze beiseite geschoben wird.
Die Mittellage jedes Schiebers 30 ist durch je eine
Schenkelfeder 38 gesichert, deren beiden Schenkel diesen in
Richtung auf dessen Mittellage beaufschlagen.
Weiterhin ist jeder Schieber 30 mit einen rechtwinkelig zu den
Stiften 31, 32 stehenden Zapfen 35 versehen, durch den der
Schieber durch den Klappanker 36 eines Klappankermagneten 37 ver
riegelbar ist.