DE4213973A1 - Verfahren zum verschaeumen von polycarbonaten - Google Patents
Verfahren zum verschaeumen von polycarbonatenInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Mischungen
aus Alumosilikaten, Kohlensäurediestern und thermo
plastischen Polycarbonaten, die unter Extrusions- und
Spritzgußverarbeitungsbedingungen geschäumte Formkörper
mit hervorragender Mechanik ergeben, wobei gegebenen
falls die bei Verschäumungen üblichen Additive und/oder
andere Thermoplaste und/oder Schlagzähmodifikatoren
mitverwendet werden können.
Schaumstoffe aus Polycarbonaten sind bekannt (siehe DE-
AS 10 31 507 (Le A 1767)). Hierbei sind als Treibmittel
solche vorzuziehen, welche ein inertes Gas wie
Stickstoff oder CO2 abspalten (siehe Spalte 2, Zeilen
30/31 obiger DE-AS).
Bekannt ist auch Carbonsäure-Kohlensäureester-anhydrid
gruppen enthaltende Verbindungen zum Verschäumen von Po
lycarbonaten zu verwenden (DE-AS 12 52 891 (Le A 2004)).
Der Nachteil dieses Verfahrens liegt darin, daß unver
hältnismäßig große Mengen eines aufwendig hergestellten
Verschäumungsmittels erforderlich sind, die zudem einen
deutlichen Molgewichtsabbau verursachen. Dieser Mangel
ist offensichtlich gesehen und darum auch an Verbesse
rungen gearbeitet worden, die in DE-OS 24 41 418 be
schrieben werden. Trotz dieser Maßnahme - Verbesserung
der Verschäumung durch Zusatz von Siliciumdioxid - er
hält man bei größeren Aufwandmengen geringere Dichten
als nach dem vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahren.
Daraus kann man schließen, daß die Leistungsfähigkeit
dieses Verfahrens sehr begrenzt ist.
Bekannt ist, wasserhaltige Alkalisilikate in Mengen von
5 Gew.-% bis 40 Gew.-% als Schaummittel für Polycarbo
nate zu verwenden (siehe DE-OS 16 94 876, insbesondere
Seite 8 und Seite 13). Die Verwendung solcher Alkalisi
likate, die nach ihrer Natur (Salz starker Base mit
schwacher Säure) stark basisch reagieren, in Polycar
bonaten führt bei Anwesenheit des mit zu verwendenden
Wassers notwendigerweise zu drastischem Molgewichtsabbau
und Verfärbungen.
Aus der DE-OS 24 34 085 ist das Verschäumen von Poly
carbonaten unter Zusatz eines Verschäumungsmittels im
Extruder bekannt. Das als Schäumungsmittel bevorzugte
5-Phenyltetrazol führt zu starker Verfärbung der Poly
carbonate. Die Angabe, daß geeignete Verschäumungsmittel
Carbonatgruppen enthalten können, ist im Falle der Ver
schäumung von Polycarbonaten ohne Belang, da diese ja
selbst zu einem großen Teil aus Carbonateinheiten be
stehen.
Damit ist auch kein Hinweis auf die Verwendung von Koh
lensäurediestern in Gegenwart von Alumosilikaten ent
sprechend vorliegender Anmeldung zu entnehmen. Man muß
im Gegenteil vermuten, da die genannten bevorzugten N-
Verbindungen auch für Polycarbonate verwendet werden,
daß der Beitrag der Carbonatgruppen zur Verschäumung
indiskutabel ist.
Die EP 0 158 212 beschreibt Mono- und Diester der Zi
tronensäure
als Treibmittel zur Kunststoff
verarbeitung. Ein geeigneter Kunststoff ist Polycarbo
nat. Nachteilig ist hierbei, daß die freien Carboxygrup
pen bekanntlich mit Polycarbonat unter Spaltung der Po
lymerkette unter CO2-Bildung reagieren und Molgewichts
abbau verursachen.
US-PS 26 28 945 beschreibt die Verwendung von Ethylen
carbonat in Mengen von 0,5 bis 20 Gew.-% als Verschäu
mungsmittel für andere Polymere als für thermoplastische
Polycarbonate. Diese Einschränkung ist verständlich, da
die als notwendig erachtete Mitverwendung von basischen
oder sauren Verbindungen in beträchtlichen Mengen bis
zu 25 Teilen auf 100 Teile Polymer Polycarbonate sehr
stark schädigen würden. Außerdem sind auch die großen
Mengen an Ethylenglykolcarbonat für eine Verwendung in
Polycarbonat prohibitiv. Auch aus dieser PS wie den an
deren zitierten leitet sich keine Lehre technischen
Handelns für eine Verschäumung von Polycarbonaten ab.
Man wird eher dazu angeleitet, Verschäumungsmittel in
anderen Verbindungsklassen zu suchen als unter Kohlen
säureestern, zumal Polycarbonate selbst von Schädigungen
bedroht sein sollten, wenn ihnen einverleibte niedermo
lekulare Carbonate zersetzt werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit thermo
plastische Polycarbonatformmassen mit einem Gehalt an
Alumosilikaten von 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-%, vorzugs
weise von 0,1 Gew.-% bis 4,5 Gew.-% und mit einem Gehalt
an Kohlensäurediestern von 0,01 bis 2,0 Gew.-%, vorzugs
weise von 0,1 Gew.-% bis 1,0 Gew.-%, wobei alle Gew.-%
auf Gewicht Polycarbonatharz bezogen sind.
Als Alumosilikate sind solche vom Montmorillonittyp und
Zeolithe besonders bevorzugt.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen verschäumbaren
Mischungen können die Bestandteile in beliebiger Reihen
folge mechanisch gemischt werden, wobei die Temperatur
140°C vorzugsweise 100°C nicht übersteigen darf, um eine
vorzeitige Freisetzung oder Zersetzung der Kohlensäure
diester auszuschließen. Methoden zum intensiven und
homogenen Mischen fester Bestandteile, um die es sich
hier handelt, sind dem Fachmann bekannt.
Die Mischung ist bei Temperaturen bis etwa 140° vorzugs
weise 100°C stabil, so daß sie zu beliebigen Zeitpunkten
hergestellt werden kann und beliebig lagerfähig ist.
Zur Bildung des Schaumstoffs aus der erfindungsgemäßen
Mischung ist es lediglich erforderlich, sie nach den
bekannten Methoden der thermoplastischen Formgebung zu
verarbeiten. Es ist also möglich, die Masse durch
Spritzgießen oder durch Extrudieren zu verarbeiten,
wobei man zweckmäßig Anlagen verwendet, die einen
Schmelzdruck von mindestens 30 bar bis zur Düse der
Spritzgießanlage bzw. dem Extrusionswerkung gewährleis
ten. Bei der Verarbeitung durch Spritzgießen sind Tem
peraturen von 200°C bis 340°C, vorzugsweise 260°C bis
320°C geeignet. Zur Extrusion haben sich Temperaturen
von 200°C bis 340°C, vorzugsweise 220°C bis 270°C
bewährt. Aus den erfindungsgemäßen verschäumbaren
Mischungen lassen sich auf diese Weise beliebige
Formkörper, insbesondere großflächige und großvolumige
Gegenstände beispielsweise Leuchtenteile, Abdeckungen,
Gehäuse für Bürogeräte, Platten als Konstruktions
elemente und Schrankelemente herstellen.
Eine besondere Anwendung ist für großflächige Platten
für Werbezwecke im Kraftfahrzeugbau und im Hochbau
geeignet, weil es hier auf die Wiederverwendbarkeit
gebrauchter Teile und auch von Abfällen ankommt.
Durch Aufschmelzen eines Schaumstoffkörpers wird letzt
lich ein Gemisch aus Polycarbonat und aus Alumosilikat
und falls vorhanden Nucleierungsmittel bzw. Glas zurück
gewonnen. Dieses Gemisch kann wieder zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Mischung verwendet werden; das be
deutet, daß das Polycarbonat vollständig recyclisierbar
ist.
Aus den erfindungsgemäßen Polycarbonatformmassen lassen
sich Schaumformkörper herstellen, die sehr geringe Dich
ten besitzen und praktisch keinen Molekulargewichtsabbau
bei der Verarbeitung zeigen. Dies war aus dem Stand der
Technik nicht ableitbar gewesen.
Die aus den erfindungsgemäßen Polycarbonatformmassen er
hältlichen Polycarbonatschäume haben sehr helle Eigen
farbe, gute Zähigkeit und eine hervorragende Zellstruk
tur. Der Grad der Verschäumung läßt sich durch Art und
Menge der verwendeten Alumosilikate und der verwendeten
Kohlensäurediester sowie der bei der Schaumherstellung
üblichen Zusatzstoffe in weiten Bereichen steuern.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit außerdem
ein Verfahren zur Herstellung von Polycarbonatschaum
formkörpern, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
thermoplastische Polycarbonate mit einem Gehalt an Alu
mosilicaten von 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
von 0,1 Gew.-% bis 4,5 Gew.-% und mit einem Gehalt an
Kohlensäurediestern von 0,01 bis 2,0 Gew.-%, vorzugswei
se von 0,1 Gew.-% bis 1,0 Gew.-%, bezogen jeweils auf
Gewicht Polycarbonatharz, in bekannter Weise durch Ex
trusion oder Spritzguß zu Schaumformkörpern verarbei
tet.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit außer
dem die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält
lichen Polycarbonatschaumformkörper.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit auch die
Verwendung von Alumosilikaten und Kohlensäurediestern
zur Herstellung von verschäumten thermoplastischen
Polycarbonaten.
Thermoplastische Polycarbonate im Sinne der vorliegenden
Erfindung sind aromatische Polycarbonate, die nach den
üblichen, in der Literatur bekannten Methoden aus Diphe
nolen und Carbonatspendern hergestellt worden sind
(siehe beispielsweise "H. Schnell, Chemistry and Physics
of Polycarbonates, Interscience Publishers, New York,
1964", US-Patent 3 028 365 und deutsche Offenlegungs
schrift 3 832 396 (Le A 26 344)).
Diphenole für solche Polycarbonate können beispielsweise
Hydrochinon, Resorcin, Dihydroxybiphenyle, Bis-(hydroxy
phenyl)-alkane, Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkane, Bis-
(hydroxyphenyl)-sulfide, Bis-(hydroxyphenyl)-ether,
Bis-(hydroxyphenyl)-ketone, Bis-(hydroxyphenyl)-sulfone,
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfoxide, α,α′-Bis-(hydroxyphenyl)-
diisopropylbenzole, sowie deren kernalkylierte und kern
halogenierte Verbindungen sein.
Bevorzugte Diphenole sind beispielsweise 4,4′-Dihydroxy
biphenyl, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 2,4-Bis-(4-
hydroxyphenyl)-2-methylbutan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-
p-diisopropylbenzol, 2,2-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-
propan, 2,2-Bis-(3-chlor-4-hydroxyphenyl)-propan, Bis-
(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-methan, 2,2-Bis-(3,5-di
methyl-4-hydroxyphenyl)-propan, Bis-(3,5-dimethyl-4-
hydroxyphenyl)-sulfon, 2,4-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxy
phenyl)-2-methylbutan, 1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxy
phenyl)-p-diisopropylbenzol, 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-
hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxy
phenyl)-propan und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-tri
methylcyclohexan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan,
Bis-(4-hydroxyphenyl)sulfon, Bis-(4-hydroxyphenyl)-
sulfid.
Besonders bevorzugte Diphenole sind beispielsweise 2,2-
Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-dimethyl-4-
hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxy
phenyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-
propan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan und 1,1-
Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan, Bis-(4-
hydroxyphenyl)-sulfon, Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfid.
Die Diphenole können sowohl allein als auch im Gemisch
miteinander verwendet werden, es sind also sowohl Homo
polycarbonate als auch Copolycarbonate einbezogen. Die
Diphenole sind literaturbekannt oder nach literaturbe
kannten Verfahren herstellbar.
Es können auch geringe Mengen, vorzugsweise Mengen
zwischen 0,05 und 2,0 Mol-%, bezogen auf die Mole
eingesetzter Diphenole, an tri- oder mehr als trifunk
tionellen Verbindungen, insbesondere solchen mit drei
oder mehr als drei phenolischen Hydroxylgruppen, mit
verwendet werden. Einige der verwendbaren Verbindungen
mit drei oder mehr als drei phenolischen Hydroxylgruppen
sind beispielsweise
Phloroglucin,
4,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)-hepten-2,
4,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)-heptan,
1,3,5-Tri-(4-hydroxyphenyl)-benzol,
1,1,1-Tri-(4-hydroxyphenyl)-ethan,
Tri-(4-hydroxyphenyl)-phenylmethan,
2 ,2-Bis-[4,4-bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexyl]-propan,
2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenol,
2,6-Bis(2-hydroxy-5′-methyl-benzyl)-4-methylphenol,
2-(4-Hydroxyphenyl)-2-(3,4-dihydroxyphenyl)-propan,
Hexa-(4-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenyl)-orthotere phthalsäureester,
Tetra-(4-hydroxyphenyl)-methan,
Tetra-(4-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenoxy)-methan und
1,4-Bis-(4′,4′′-dihydroxytriphenyl)-methyl-benzol.
Phloroglucin,
4,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)-hepten-2,
4,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)-heptan,
1,3,5-Tri-(4-hydroxyphenyl)-benzol,
1,1,1-Tri-(4-hydroxyphenyl)-ethan,
Tri-(4-hydroxyphenyl)-phenylmethan,
2 ,2-Bis-[4,4-bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexyl]-propan,
2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenol,
2,6-Bis(2-hydroxy-5′-methyl-benzyl)-4-methylphenol,
2-(4-Hydroxyphenyl)-2-(3,4-dihydroxyphenyl)-propan,
Hexa-(4-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenyl)-orthotere phthalsäureester,
Tetra-(4-hydroxyphenyl)-methan,
Tetra-(4-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenoxy)-methan und
1,4-Bis-(4′,4′′-dihydroxytriphenyl)-methyl-benzol.
Weitere mögliche Verzweiger sind 2,4-Dihydroxybenzoe
säure, Trimesinsäure bzw. Trimesinsäuretrichlorid,
Cyanurchlorid und 3,3-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-2-
oxo-2,3-dihydroindol.
Die gegebenenfalls mitzuverwendenden 0,05 bis 2 Mol-%,
bezogen auf eingesetzte Diphenole, an Verzweigern können
entweder mit den Diphenolen selbst und den Molekularge
wichtsreglern in der wäßrigen alkalischen Phase vorge
legt werden, oder in einem organischen Lösungsmittel,
gelöst vor oder während der Phosgenierung, zugegeben
werden.
Geeignete Molekulargewichtsregler sind Monocarbonsäure
chloride oder Monophenole, verzugsweise Monophenole wie
z. B. Phenol, 4-Alkylphenole, wie p-tert.-Butylphenol,
p-i-Octylphenol, p-Nonylphenol, p-Dodecylphenol.
Die aromatischen Polycarbonate gemäß vorliegender Er
findung sollen Gewichtsmittelmolekulargewichte w (er
mittelt mittels Gelpermeations-Chromatographie) zwischen
5 000 und 50 000, vorzugsweise zwischen 15 000 und
35 000 haben.
Die Lösungsviskositäten liegen entsprechend zwischen
1,15 und 1,35, gemessen in Dichlormethan
(0,5 g/100 ml).
Thermoplastische, aromatische Polycarbonate im Sinne der
vorliegenden Erfindung schließen thermoplastische aroma
tische Polyestercarbonate mit ein, also solche "Polycar
bonate", in denen ein Teil, maximal 50 Mol-% an Carbo
natstruktureinheiten durch aromatische Dicarboxylat
struktureinheiten in bekannter Weise ersetzt sind.
Geeignete aromatische Dicarbonsäuren sind beispielsweise
Orthophthalsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure,
tert.-Butylisophthalsäure, 3,3′-Diphenyldicarbonsäure,
4,4′-Diphenyldicarbonsäure, 4,4′-Diphenyletherdicarbon
säure, 4,4′-Benzophenondicarbonsäure, 3,4′-Benzophenon
dicarbonsäure, 4,4′-Diphenylsulfondicarbonsäure, 2,2-
Bis-(4-carboxyphenyl)-propan, Trimethyl-3-phenylindan-
4,5′-dicarbonsäure.
Von den aromatischen Dicarbonsäuren werden besonders be
vorzugt die Terephthalsäure und/oder Isophthalsäure ein
gesetzt.
Geeignete Diphenole sind die vorstehend für die Poly
carbonatherstellung genannten.
Entsprechendes gilt für die Verzweiger und für die mono
phenolischen Kettenabbrecher, wobei hier aber auch
aromatische Monocarbonsäuren beispielsweise in Form
ihrer Säurechloride oder Ester verwendet werden können.
Die Kohlensäure kann entweder via COCl2 oder via Di
phenylcarbonat in die Polyestercarbonate eingebaut
werden, je nach Wahl des Herstellungsverfahrens, also
je nachdem, ob Phasengrenzflächenpolykondensation oder
Schmelzumesterung zur Polyestercarbonatherstellung
verwendet wird.
Entsprechendes gilt für die aromatischen Dicarbonsäuren;
sie werden entweder als aromatische Dicarbonsäuredi
chloride im Zweiphasengrenzflächenverfahren oder als
Dicarbonsäurediester im Schmelzumesterungsverfahren
eingesetzt. Entsprechendes gilt, falls als Kettenab
brecher Monocarbonsäuren eingesetzt werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verschäumenden
Polyestercarbonate erfolgt nach bekannten Herstellungs
verfahren, also wie bereits erwähnt beispielsweise nach
dem Phasengrenzflächenverfahren oder nach dem Schmelz
umesterungsverfahren.
Die zu verschäumenden Polyestercarbonate können somit
sowohl linear als auch in bekannter Weise verzweigt
sein.
Die aromatischen Polyestercarbonate gemäß vorliegender
Erfindung haben mittlere Gewichtsmittelmolekulargewichte
w (ermittelt mittels Gelpermeations-Chromatographie)
zwischen 5 000 und 50 000, vorzugsweise zwischen 15 000
und 35 000.
Die Lösungsviskositäten liegen entsprechend zwischen
1,15 und 1,35, gemessen in Dichlormethan
(0,5 g/100 ml).
Die molare Menge an Carbonat-Einheiten zu aromatischen
Dicarboxylateinheiten in den erfindungsgemäß zu ver
schäumenden Polyestercarbonaten liegt mindestens bei
10:90, vorzugsweise bei 75:25 bis 25:75.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Alumosilikate sind
als solche literaturbekannt, siehe z. B. Kirk-Othmer
"Encyclopedia of Chemical Technology" 2nd Ed. 1964,
Vol. 5, S. 541-561.
Eingesetzt werden können erfindungsgemäß wie in dem
genannten Artikel klassifiziert z. B. Kaolin-Typen wie
Kaolinit, Dickerit, Nacrit (alle Al2O3×2 SiO2×2 H2O)
oder Anauxit (Al2O3×3 SiO2×2 H2O) oder Halloysit
(Al2O3×2 SiO2×2 H2O) oder Endellit (Al2O3× 2 SiO2
×4 H2O) sowie die durch Erhitzen aus den Kaolintypen
hergestellten Spinel-Typen.
Ferner Serpentin-Typen, in denen 3 Mg-Ionen 2 Al-Ionen
- ausgehend von den Kaolin-Typen - ersetzt haben
(Mg3Si2O5(OH)4). Zu den Serpentin-Typen gehören ferner
Amesit (⁻(Mg2Al)(SiAl)O5(OH)4) und Cronstedit
(Fe2 2+Fe3+) (SiFe3+)O5(OH)4 sowie Chamosit (Fe2+, Mg)2.3
(Fe3+Al)0,7 (Si1.14Al0.86)O5(OH)4 sowie die z. T. auch
synthetisch zugänglichen Nickel- oder Kobaltspezies.
Weiterhin können Alumosilikate des Montmorillonit-Typs
eingesetzt werden wie z. B.
Montmorillonit [Al1.67Mg0.33(Na0.33)]Si₄O₁₀(OH)₂
Beidellit Al2.17[Al0.33(Na0.33)Si3.17]O₁₀(OH)₂
Nontronit Fe3+[Al0.33(Na0.33)Si3.67]O₁₀(OH)₂
Hectorit Mg2.67Li0.33(Na0.33)Si₄O₁₀(OH,F)₂
Saponit Mg3.0[Al0.33(Na0.33)Si3.67]O₁₀(OH)₂
Sauconit [Zn1.48Mg0.14Al0.74Fe3+] [Al0.99Si3.01] O₁₀(OH)₂X0.33
Beidellit Al2.17[Al0.33(Na0.33)Si3.17]O₁₀(OH)₂
Nontronit Fe3+[Al0.33(Na0.33)Si3.67]O₁₀(OH)₂
Hectorit Mg2.67Li0.33(Na0.33)Si₄O₁₀(OH,F)₂
Saponit Mg3.0[Al0.33(Na0.33)Si3.67]O₁₀(OH)₂
Sauconit [Zn1.48Mg0.14Al0.74Fe3+] [Al0.99Si3.01] O₁₀(OH)₂X0.33
sowie Cu2+, Cn2+ oder Ni2+-haltige Typen (X=Halogen)
wie Volkonskoit, Medmontit oder Pimelit.
Derartige Tonerden können für sich oder als Gemisch von
2 oder mehreren Tonerden verwendet werden und können die
für diese Naturprodukte üblichen Verunreinigungen ent
halten, wie sie z. B. in Bentonit üblich sind (=Montmo
rillonite mit Resten Feldspat, Quarz etc.).
Bevorzugt sind die als "Montmorillonit-Typen" beschrie
benen Tonerden und besonders bevorzugt Montmorillonit
selbst. Bevorzugt sind ferner Alumosilikate des Typs der
Zeolithe.
Bei den erfindungsgemäß einzusetzenden Zeolithen handelt
es sich um kristalline Alumosilikate, synthetisiert oder
natürlich vorkommend, mit Gerüststruktur (Siehe D.W.
Breck in "Zeolite Molekular Sieves", Wiley Interscience,
1974, S. 133-180; Ullmanns Enzyklopedie der technischen
Chemie, 4. Auflage, Band 17, S. 9-18, Verlag Chemie,
Weinheim, New York). Bevorzugt sind solche der nach
folgenden Formel (I)
M2/nO · Al₂O₃ · xSiO₂ · yH₂O (I)
in welcher
M für Protonen oder Metallkationen der Gruppen Ia, IIa, IIIa, IVa, Va, VIa, VIIa, VIIIa, Ib, IIb, IIIb und IVb, bevorzugt für Protonen der Metallkationen der Gruppen Ia, IIa, IVa und IVb, besonders bevorzugt für Protonen und Ionen Na⁺, K⁺, Cs⁺, Ca⁺, Mg2+, Zn2+, La3+, Pr3+ und Ce3+ steht,
n für die Wertigkeit des Metallkations steht,
x für das Mol-Verhältnis SiO2/Al2O3 steht, wobei x eine Zahl von 1,0-50,0, bevorzugt 2,0-25,0 sein kann und
y für eine Zahl von 0,1-9 steht.
M für Protonen oder Metallkationen der Gruppen Ia, IIa, IIIa, IVa, Va, VIa, VIIa, VIIIa, Ib, IIb, IIIb und IVb, bevorzugt für Protonen der Metallkationen der Gruppen Ia, IIa, IVa und IVb, besonders bevorzugt für Protonen und Ionen Na⁺, K⁺, Cs⁺, Ca⁺, Mg2+, Zn2+, La3+, Pr3+ und Ce3+ steht,
n für die Wertigkeit des Metallkations steht,
x für das Mol-Verhältnis SiO2/Al2O3 steht, wobei x eine Zahl von 1,0-50,0, bevorzugt 2,0-25,0 sein kann und
y für eine Zahl von 0,1-9 steht.
Geeignet für das erfindungsgemäße Verfahren sind Zeo
lithe der Struktur A und der Faujasitstruktur (Typ X und
Y), L, ZSM, Mordenit, Offretit, Phillipsit, Sodalith,
ferner zeolithähnliche Materialien wie AlPO′s, SAPO′s
und besonders geeignet sind Zeolithe der Struktur A der
Faujasit-Struktur (X,Y-Typ), L, Mordenit, Offretit und
Ω (ferner SAPO′s, AlPO′s und MeAPO′s), ganz besonders
geeignet sind Zeolithe der Struktur A, der Faujasit-
Struktur (X und Y), L und Mordenit.
Es können auch beliebige Mischungen der vorgenannten
Zeolithe verwendet worden sein.
Die beschriebenen Alumosilikate können in nativer Form,
teilgetrocknetem oder trockenem Zustand oder gegebenen
falls auch sauer aktiviert eingesetzt werden. Die saure
Aktivierung wird durch Behandlung mit Säuren, bevorzugt
Mineralsäuren, vorgenommen.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Kohlensäurediester
sind als solche literaturbekannt oder nach bekannten
Verfahren herzustellen (siehe z. B. Houben-Weyl, Methoden
der organischen Chemie, Georg Thieme Verlag, Stuttgart/
New York, Kohlensäurederivate Band E 4, S. 66). Bevor
zugt sind solche der nachfolgenden Formel (II)
in welcher
R1 und R2 für gegebenenfalls substituiertes Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl, bevorzugt für Methyl, Ethyl, Propyl, i-Propyl, Butyl, i-Butyl, t- Butyl, Pentyl, Hexyl, Cyclohexyl, Benzyl, Phenyl, p- Methylphenyl, besonders bevorzugt für Methyl, Ethyl, Propyl, i-Propyl, Butyl, i-Butyl, t-Butyl, s-Butyl, Cyclohexyl, Benzyl oder Phenyl steht oder′
R1 und R2 gemeinsam für einen zweifach verknüpften Alkylenrest mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen, bevorzugt für einen zweifach verknüpften Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt für 1,2-Ethylen, 1,2-Propylen, 1,3-Propylen, 1,2-Butylen, 2,3-Butylen, 1,3-Butylen, 1,4-Butylen, 1,1-Dimethyl-1,2-ethylen, 1,1,2-Trimethyl-1,2-ethylen, 1,1,2,2-Tetramethyl-1,2- ethylen, 2-Methyl-1,3-propylen oder 2,2-Dimethyl-1,3- propylen steht.
R1 und R2 für gegebenenfalls substituiertes Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl, bevorzugt für Methyl, Ethyl, Propyl, i-Propyl, Butyl, i-Butyl, t- Butyl, Pentyl, Hexyl, Cyclohexyl, Benzyl, Phenyl, p- Methylphenyl, besonders bevorzugt für Methyl, Ethyl, Propyl, i-Propyl, Butyl, i-Butyl, t-Butyl, s-Butyl, Cyclohexyl, Benzyl oder Phenyl steht oder′
R1 und R2 gemeinsam für einen zweifach verknüpften Alkylenrest mit 2 bis 7 Kohlenstoffatomen, bevorzugt für einen zweifach verknüpften Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt für 1,2-Ethylen, 1,2-Propylen, 1,3-Propylen, 1,2-Butylen, 2,3-Butylen, 1,3-Butylen, 1,4-Butylen, 1,1-Dimethyl-1,2-ethylen, 1,1,2-Trimethyl-1,2-ethylen, 1,1,2,2-Tetramethyl-1,2- ethylen, 2-Methyl-1,3-propylen oder 2,2-Dimethyl-1,3- propylen steht.
Genannt seien beispielsweise Dimethylcarbonat, Diethyl
carbonat, Dipropylcarbonat, Dibutylcarbonat, Di-t-butyl
carbonat, Dipentylcarbonat, Methylphenylcarbonat, t-
Butylphenylcarbonat, Ethylencarbonat, 1,2-Propylen
carbonat, 1,3-Propylencarbonat, 2-Methyl-1,3-propylen
carbonat, 2,2-Dimethyl-1,3-propylencarbonat und vor
zugsweise Dimethylcarbonat, Diethylcarbonat, Dipropyl
carbonat, Ethylencarbonat, 1,2-Propylencarbonat und 2,2-
Dimethyl-1,3-propylencarbonat. Es können auch beliebige
Mischungen der vorgenannten Kohlensäurediester verwendet
werden.
Im allgemeinen setzt man 0,01 bis 10 Gew.-%, vorzugs
weise 0,1 bis 4,5 Gew.-% Alumosilikate und 0,01 bis 2,0
Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 1,0 Gew.-% Kohlensäure
diester ein.
Die Menge Alumosilikat bzw. Kohlensäureester richtet
sich natürlich auch nach der Dichte des herzustellenden
Schaumstoffs.
Das erfindungsgemäße Verschäumungsverfahren kann noch
unter Zusatz von für die Polycarbonate üblichen Addi
tiven wie Verstärkungsstoffen, beispielsweise Glas
fasern, und/oder Nucleierungsmitteln und/oder Flamm
schutzmitteln und/oder Entformungsmitteln und/oder
Farbstoffen und/oder Pigmenten, beispielsweise Rutil
oder Ruß, und/oder Stabilisatoren gegen Hitze, UV-
Strahlung und Feuchtigkeit durchgeführt werden.
Geeignete Nucleierungsmittel die zur Erleichterung der
Schaumstoffbildung zugesetzt werden können, sind
neutrale bis schwach saure Füllstoffe wie Glaspulver,
Quarzsand, feindisperse Kieselsäure und auch Glasfaser.
Nucleierungsmittel werden im allgemein in Mengen bis zu
10 Gew.-% bezogen auf Polycarbonat verwendet. Darüber
hinaus können Glasfasern auch in größeren Mengen bis
etwa 30 Gew.-% mitverwendet werden. Glasfasern in diesem
Zusammenhang sind insbesondere Kurzglasfasern.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit außerdem
die Erweiterung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Herstellung von Polycarbonatschaumformkörpern, das da
durch gekennzeichnet ist, daß man den thermoplastischen
Polycarbonaten vor dem Verschäumen die üblichen Addi
tive, wie Verstärkungsstoffe und/oder Nukleierungsmittel
und/oder Flammschutzmittel und/oder Entformungsmittel
und/oder Füllstoffe und/oder Pigmente und/oder Stabili
satoren zusetzt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind außerdem die
nach diesem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen,
Additiv-haltigen Polycarbonatschaumstofformkörper.
Eine Erweiterung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist
noch dadurch möglich, daß den zu verschäumenden Polycar
bonaten noch andere Thermoplasten zugemischt sein
können, vorzugsweise thermoplastische Polyalkylentere
phthalate, ABS-Polymerisate, SAN-Polymerisate und Poly
olefine in Mengen bis zu 200 Gew.-%, vorzugsweise bis
zu 100 Gew.-% und insbesondere bis zu 50 Gew.-%, bezogen
jeweils auf Gewicht Polycarbonat.
Das Verschäumungsverfahren wird durch die Anwesenheit
dieser anderen Thermoplasten nicht blockiert.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit auch das
Verschäumen von thermoplastischen aromatischen Polycar
bonaten im Gemisch mit maximal der doppelten Gewichts
menge an anderen Thermoplasten, das dadurch gekenn
zeichnet ist, daß man die thermoplastischen aromatischen
Polycarbonate im Gemisch mit maximal der doppelten
Gewichtsmenge an anderen Thermoplasten anmeldungsgemäß
verschäumt.
Auch hierbei können die bereits erwähnten üblichen
Additive mit einbezogen werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind außerdem die
nach diesem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen
Polycarbonatschäume, die noch andere Thermoplasten und
gegebenenfalls die üblichen Additive enthalten.
Den erfindungsgemäß zu verschäumenden Polycarbonaten
können noch die bekannten Schlagzähmodifikatoren wie
beispielsweise hydrierte Butadien-Styrol-Copolymerisate
oder Acrylatpfropfkautschuke in den üblichen Mengen,
vorzugsweise in Mengen bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf Ge
wicht Polycarbonat, zugesetzt sein.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit außerdem
das Verschäumen von thermoplastischen, aromatischen
Polycarbonaten in all seinen bislang dargelegten Varian
ten, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man den Poly
carbonaten von dem erfindungsgemäßen Verschäumen Schlag
zähmodifikatoren in Mengen bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf
Gewicht Polycarbonatharz, zugesetzt hat.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind außerdem die
nach diesem Verfahren erhältlichen Polycarbonatschaum
formkörper.
Erfindungsgemäß mitzuverwendende thermoplastische Poly
alkylenterephthalate sind beispielsweise solche auf
Basis von Ethylenglykol, Propandiol-1,3, Butandiol-1,4,
Hexandiol-1,6 und 1,4-Bis-hydroxymethylcyclohexan. Die
Molekulargewichte (Mw) dieser Polyalkylenglycolter
phthalate liegen zwischen 10 000 und 80 000. Die Polyal
kylenglykolterephthalate können nach bekannten Verfahren
beispielsweise aus Terephthalsäuredialkylester und dem
entsprechenden Diol durch Umesterung erhalten werden.
Beispielsweise geht man von einem niederen Alkylester
der Terephthalsäure, vorzugsweise dem Dimethylester, aus
und estert diesen mit einem Überschuß an Diol in Gegen
wart geeigneter Katalysatoren zum Bishydroxyalkylester
der Terephthalsäure um. Dabei wird die Temperatur aus
gehend von 140°C auf 210-220°C erhöht. Der in Freiheit
gesetzte Alkohol wird abdestilliert. Die Aufkondensation
erfolgt anschließend bei Temperaturen von 210-280°C, der
Druck wird dabei stufenweise bis auf weniger als 1 Torr
erniedrigt, wobei das überschüssige Diol abdestilliert
wird.
Erfindungsgemäß mitzuverwendende thermoplastische ABS-
Polymerisate sind solche, in denen auf einen Kautschuk
entweder ein Monomer aus der Reihe Styrol, Methylmeth
acrylat oder eine Monomermischung von 95-50 Gew.-%
Styrol, α-Methylstyrol, Methylmethacrylat oder
Mischungen daraus und 5-50 Gew.-% Acrylnitril, Methyl
methacrylat, Maleinsäureanhydrid, N-substituierte
Maleinimide oder Mischungen daraus pfropfpolymerisiert
sind. Geeignete Kautschuke sind insbesondere Poly
butadien, Butadien/Styrol-Copolymerisate mit bis zu 30
Gew.-% einpolymerisiertem Styrol, Copolymerisate von
Butadien und Acrylnitril mit bis zu 20 Gew.-% Acryl
nitril oder Copolymerisate von Butadien mit bis zu 20
Gew.-% eines niederen Alkylethers von Acryl- oder Meth
acrylsäure (z. B. Methylacrylat, Ethylacrylat, Methyl
methacrylat und Ethylmethacrylat).
Die Pfropfmischpolymerisate enthalten 5-80 Gew.-%, ins
besondere 20-70 Gew.-%, Kautschuk und 95-20 Gew.-%, ins
besondere 80-30 Gew.-%, pfropfcopolymerisierte Monomere.
Die Kautschuke liegen in diesen Pfropfmischpolymerisaten
in Form wenigstens partiell vernetzter Teilchen einer
mittleren Teilchengröße von 0,09 bis 5 µm, insbesondere
von 0,1 bis 1 µm, vor. Derartige Pfropfmischpolymerisate
werden durch radikalische Pfropfcopolymerisation von
Monomeren aus der Reihe Styrol, α-Methylstyrol, Acryl
nitril, Methylmethacrylat, Maleinsäureanhydrid in Gegen
wart der zu pfropfenden Kautschuke hergestellt und sind
durchweg bekannt. Bevorzugte Herstellungsverfahren für
solche Pfropfmischpolymerisate sind die Emulsions-,
Lösungs-, Masse- oder Suspensionspolymerisation.
Erfindungsgemäß mitzuverwendende thermoplastische SAN-
Polymerisate sind Copolymerisate von 95-50 Gew.-Teilen
Styrol, α-Methylstyrol, Methylmethacrylat oder Mi
schungen daraus und 5-50 Gew.-Teilen Acrylnitril, Meth
acrylnitril, Methylmethacrylat oder Mischungen daraus.
Unter diesen Copolymerisaten sind besonders bevorzugt
Produkte aus etwa 80-60 Gew.-% Styrol, und 20-40 Gew.-%
Acrylnitril, sowie die analogen Copolymerisate aus α-
Methylstyrol.
Erfindungsgemäß mitzuverwendende thermoplastische Poly
olefine sind Polymere von aliphatischen ungesättigten
Kohlenwasserstoffen, wie beispielsweise Ethylen,
Propylen, Butylen oder Isobutylen, die nach üblichen
Verfahren z. B. Radikalpolymerisation erhalten werden und
mittlere Gewichtsmittel oder Molekulargewichte Mw (ge
messen nach gelchromatographischen Methoden) zwischen
1000 und 3 000 000 haben. Es ist sowohl Hochdruckpoly
olefin als auch Niederdruckpolyolefin brauchbar. Die un
gesättigten Kohlenwasserstoffe können auch mit anderen
Vinylmonomeren wie z. B. Vinylacetat in bekannter Weise
copolymerisiert sein.
Die Vorabmischung der einzelnen Komponenten also Poly
carbonate, übliche Additive, andere Thermoplasten
und/oder Schlagzähmodifikatoren kann in bekannter Weise
bei Raumtemperatur erfolgen.
Die erfindungsgemäße Verschäumung erfolgt dann auf den
üblichen Maschinen.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Schaumstoffe können,
wie bereits erwähnt, zu beliebigen Formkörpern ausge
formt oder nach der Verschäumung zurechtgeschnitten
werden.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Schaumstoff-Formkörper
können, wie bereits erwähnt, vorteilhaft als Formteile
zur Herstellung großflächiger Abdeckungen von Lampen,
Gehäusen, Bürogeräten oder zur Herstellung großflächiger
Schrankelemente, eingesetzt werden.
Die Versuche der Beispiele 1 bis 8, wurden durchgeführt
mit Montmorillonit KSFO der Fa. Aldrich und Kohlensäure
diestern der genannten Typen. Als Polycarbonat wurde
Bisphenol-A-Homopolycarbonat (Makrolon M 2808) ηrel=
1,289 eingesetzt; Dichte:=1,2 g/cm3.
2,0 g eines homogenen Gemisches aus 1,50 g Montmorillo
nit KSF 0 und 0,5 g Dimethylcarbonat wird durch Auf
stäuben auf die Oberfläche von 198 g Polycarbonat-Gra
nulat (ηrel=1,289) (Auftrudeln) aufgebracht. Anschlie
ßend wird das so vorbehandelte Polycarbonat über einen
Einwellenextruder bei einer Temperatur von 230°C extru
diert. Man erhält einen feinporigen Polycarbonatschaum.
ηrel=1,275; Dichte: v=0,67 g/cm3.
Wie Beispiel 1, jedoch mit 0,5 g Diethylcarbonat.
ηrel=1,270; Dichte: v=0,71 g/cm3.
Wie Beispiel 1, jedoch mit 0,5 g Dipropylcarbonat.
ηrel=1,270; Dichte: v=0,65 g/cm3.
Wie Beispiel 1, jedoch mit 0,5 g Dicyclohexylcarbonat.
ηrel=1,270; Dichte: v=0,82 g/cm3.
Wie Beispiel 1, jedoch mit 0,5 g Dibenzylcarbonat.
ηrel=1,261; Dichte: v=0,77 g/cm3.
Wie Beispiel 1, jedoch mit 0,5 g Ethylphenylcarbonat.
ηrel=1,264; Dichte: v=0,74 g/cm3.
Wie Beispiel 1, jedoch mit 0,5 g 1,2-Propylencarbonat.
ηrel=1,268; Dichte: v=0,76 g/cm3.
Wie Beispiel 1, jedoch mit 0,5 g 2,2-Dimethyl-1,3-
propylencarbonat.
ηrel=1,258; Dichte: v=0,55 g/cm3.
Die Versuche der Beispiele 9 bis 17 wurden durchgeführt
mit Zeolithen und Kohlensäurediestern der genannten
Typen. Als Polycarbonat wurde Bisphenol-A-Homopoly
carbonat (Makrolon M 2808), ηrel=1,289, Dichte:
1,20 g/cm3 (Beispiel 9 bis 20) und ein Gemisch von
Bisphenol-A-Homopolycarbonat (Makrolon M 3100) und glas
faserverstärktem Bisphenol-A-Homopolycarbonat (Makro
lon 8030), ηrel=1,311, Dichteteil: 1,20 g/cm3 (Bei
spiele 21 bis 24) eingestetzt.
Ein homogenes Gemisch von 1,5 g H-Zeolith-Y und 0,5 g
Diethylcarbonat wird durch Austäuben auf die Oberfläche
von 198 g Polycarbonat-Granulat (ηrel=1,289) (Auf
trudeln) aufgebracht. Anschließend wird das so vorbe
handelte Polycarbonat über einen Einwellenextruder bei
einer Temperatur von 230°C extrudiert. Man erhält einen
feinporigen Polycarbonatschaum.
ηrel=1,270; Dichte: v=0,47 g/cm3.
Wie Beispiel 9, jedoch mit 0,5 g Dibenzylcarbonat.
ηrel=1,271; Dichte: v=0,62 g/cm3.
Wie Beispiel 9, jedoch mit 1,5 g H-Mordenit und 0,5 g
Ethylencarbonat.
ηrel=1,265; Dichte: v=0,56 g/cm3.
Wie Beispiel 9, jedoch mit 1,5 g H-ZSM-5 und 0,5 g Di
methylcarbonat.
ηrel=1,279; Dichte: v=0,68 g/cm3.
Wie Beispiel 9, jedoch mit 1,5 g H-ZSM-5 und 0,5 g Di
ethylcarbonat.
ηrel=1,262; Dichte: v=0,56 g/cm3.
Wie Beispiel 9, jedoch mit 1,5 g H-ZSM-5 und 0,5 g Di
propylcarbonat.
ηrel=1,263; Dichte: v=0,58 g/cm3.
Wie Beispiel 9, jedoch mit 1,5 g H-zeolith-L und 0,5 g
Dimethylcarbonat.
ηrel=1,267; Dichte: v=0,69 g/cm3.
Wie Beispiel 9, jedoch mit 1,5 g H-Zeolith-L und 0,5 g
Dicyclohexylcarbonat.
ηrel=1,287; Dichte: v=0,62 g/cm3.
Wie Beispiel 9, jedoch mit 1,5 g Ca-Zeolith-X und 0,5 g
Dimethylcarbonat.
ηrel=1,276; Dichte: v=0,62 g/cm3.
Wie Beispiel 9, jedoch mit 1,5 g Ca-Zeolith-X und 0,5 g
Dipropylcarbonat.
ηrel=1,261; Dichte: v=0,51 g/cm3.
Wie Beispiel 9, jedoch mit 1,5 g Mg-zeolith-A und 0,5 g
t-Butylphenylcarbonat.
ηrel=1,261; Dichte: v=0,66 g/cm3.
Wie Beispiel 9, jedoch mit 1,5 g Mg-Zeolith-A und 0,5 g
Ethylencarbonat.
ηrel=1,268; Dichte: v=0,63 g/cm3.
Wie Beispiel 9, jedoch mit 2,4 g H-ZSM-5, 0,8 g Diethyl
carbonat, 183,4 g Makrolon M 3100 und 13,4 g
Makrolon M8030.
ηrel=1,302; Dichte: v=0,80 g/cm3.
Wie Beispiel 9 jedoch mit 2,4 g Mg-Zeolith-X, 0,8 g
Diethylcarbonat 183,4 g Makrolon M 3100 und 13,4 g
Makrolon M 8030.
ηrel=1,304; Dichte: v=0,40 g/cm3.
Wie Beispiel 9, jedoch mit 1,5 g Na-Zeolith-X, 0,5 g
Ethylencarbonat, 184,6 g Makrolon M 3100 und 13,4 g
Makrolon M 8030.
ηrel=1,312; Dichte: v=0,52 g/cm3.
Wie Beispiel 9, jedoch mit 1,5 g Ca-Zeolith-A, 0,5 g
Ethylencarbonat, 184,6 g Makrolon M 3100 und 13,4 g
Makrolon M 8030.
ηrel=1,319; Dichte; v=0,61 g/cm3.
Claims (10)
1. Thermoplastische Polycarbonatformmassen mit einem
Gehalt an Alumosilikaten von 0,01 Gew.-% bis
10 Gew.-% und mit einem Gehalt an Kohlensäure
diestern von 0,01 bis 2,0 Gew.-% bezogen auf
Gewicht Polycarbonatharz.
2. Verfahren zur Herstellung von Polycarbonatschaum
formkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß man
thermoplastische Polycarbonate mit einem Gehalt an
Alumosilikaten von 0,01 Gew.-% bis 10 Gew.-% und
mit einem Gehalt an Kohlensäurediestern von 0,01
bis 2,0 Gew.-% bezogen jeweils auf Gewicht Poly
carbonatharz, in bekannter Weise durch Extrusion
oder Spritzguß zu Schaumformkörpern verarbeitet.
3. Polycarbonatschaumformkörpern, erhältlich nach dem
Verfahren des Anspruchs 2.
4. Verwendung von Alumosilikaten und Kohlensäuredi
ester zur Herstellung von verschäumten, thermo
plastischen Polycarbonaten.
5. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man die thermoplastischen Polycarbonate nach
Zusatz der üblichen Additive verschäumt.
6. Additivhaltige Polycarbonatschaumformkörper erhält
lich nach dem Verfahren des Anspruchs 5.
7. Verfahren gemäß Ansprüche 2 und 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die thermoplastischen Polycarbo
nate im Gemisch mit maximal der doppelten Gewichts
menge an anderen Thermoplasten verschäumt.
8. Polycarbonatschaumformkörper, die noch andere
Thermoplasten und gegebenenfalls die üblichen
Additive enthalten, erhältlich nach dem Verfahren
des Anspruchs 7.
9. Verfahren gemäß Ansprüche 2, 5 und 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß man den Polyacarbonaten vor dem
Verschäumen Schlagzähmodifikatoren in Mengen bis
zu 10 Gew-%, bezogen auf Gewicht Polycarbonatharz,
zugesetzt hat.
10. Polycarbonatschaumformkörper erhältlich nach dem
Verfahren des Anspruchs 9.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924213973 DE4213973A1 (de) | 1992-04-29 | 1992-04-29 | Verfahren zum verschaeumen von polycarbonaten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924213973 DE4213973A1 (de) | 1992-04-29 | 1992-04-29 | Verfahren zum verschaeumen von polycarbonaten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4213973A1 true DE4213973A1 (de) | 1993-11-04 |
Family
ID=6457669
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924213973 Withdrawn DE4213973A1 (de) | 1992-04-29 | 1992-04-29 | Verfahren zum verschaeumen von polycarbonaten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4213973A1 (de) |
-
1992
- 1992-04-29 DE DE19924213973 patent/DE4213973A1/de not_active Withdrawn
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