DE4212049A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Zwischenspeichern von biegsamem Metallband - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Zwischenspeichern von biegsamem Metallband in einem Spiralbandspeicher, insbesondere in Rohrumformstrecken, bei denen die innerste Windung des auf einer Kante stehend zu einer Spirale aufgewickelten Bandes mittels einer Ablenkvorrichtung wendelförmig über die übrigen Windungen hinweggeführt wird.

Spiralbandspeicher werden z. B. in Bearbeitungs- oder Umformstrecken eingeschaltet, wenn etwa in einer Formgebungsstrecke Stahlband zu einem Rohr geformt wird. Im Spiralbandspeicher werden eine bestimmte Zahl spiralförmig aufgewickelter Bandwindungen gesammelt, die eine Reserve zur Versorgung der Bearbeitungsstraße darstellen, wenn am anderen Ende ein neues Band angesetzt werden muß.

Die Bandwindungen werden stehend zu einer liegenden Spirale gewickelt, wobei gewöhnlich das Band außen zugeführt und aus dem Inneren der gewickelten Spirale abgeführt wird. Dazu ist es erforderlich, daß die innerste Windung in der Art einer Wendeltreppe, d. h. wendelförmig aus der Spirale herausgeführt wird, um das Band über die äußeren Windungen hinwegzuführen. Dies geschieht nach dem Stand der Technik in stehender Bandlage, wobei das stehend über die äußeren Windungen hinweggeleitete Band außerhalb der Spirale in einer sogenannten Auslauftwiststrecke in die Horizontale, das heißt liegende Lage des Bandes umgeführt wird. Dabei ist sicherzustellen, daß das Band so geführt wird, daß unterschiedliche Dehnungen an den Bandrändern vermieden werden.

Der Nachteil bestehender Verfahren und Vorrichtungen zum Zwischenspeichern von Bändern besteht darin, daß die inneren Windungen relativ groß gewickelt werden müssen, damit das Band stehend über die äußeren Windungen geführt werden kann. Das wiederum erfordert auch große Wickeldurchmesser an den äußeren Windungen, wodurch die Gesamtanlage verhältnismäßig groß gebaut werden muß. Im Anschluß daran ist zur Umführung des Bandes in die horizontale Lage eine aufwendige Auslauftwiststrecke erforderlich, die den Platzbedarf der Anlage weiterhin vergrößert.

Die vorliegende Erfindung will die aufgezeigten Probleme lösen und insbesondere ein kostengünstiges Verfahren und eine Vorrichtung zum Zwischenspeichern der gattungsgemäßen Art schaffen, bei dem bzw. der die lange Auslauftwiststrecke entfällt und die insgesamt wesentlich kleiner und flacher baut.

Zur Lösung wird ein Verfahren vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Band während der wendelförmigen Führung im Bereich der innersten Windung sukzessive aus seiner stehenden Lage in eine liegende Lage überführt wird. Durch den Vorschlag der Erfindung wird es möglich, den Bereich der wendelförmigen Führung der innersten Windung mit dem Bereich der Auslauftwiststrecke zusammenzufassen, so daß unmittelbar außerhalb der Spirale des Spiralbandspeichers das Band bereits in horizontaler Lage geführt ist. Dadurch verringert sich die Bauhohe und auch der Durchmesser der Anlage.

Ein Spiralbandspeicher zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß die Ablenkvorrichtung zur wendelförmigen Führung des Bandes aus mehreren innen und außen an der innersten Windung des Bandes anliegenden kalibrierten Rollen besteht. Durch das kalibrierte Führen des Bandes kann bei entsprechender Ausbildung der Rollen eine unzulässige Bandkantendehnung vermieden werden. Die kalibrierten Rollen sind entsprechend gewölbt und sind, sich unmittelbar gegenüberliegend, an der Innenseite und Außenseite der innersten Windung angeordnet.

In einer günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß jeweils mehrere Rollen in einem Rollenkäfig zusammengefaßt sind. Durch diese Maßnahme wird eine platzsparende Führung für das Band erzielt, wobei vorzugsweise drei Rollen innen und drei Rollen außen zu einem Rollenkäfig zusammengefaßt sind.

Insgesamt ergibt sich durch die Erfindung ein Spiralbandspeicher kleiner Baugröße mit integrierter Auslauftwiststrecke.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Spiralbandspeicher und

Fig. 2 einen Spiralbandspeicher nach dem Stand der Technik.

Fig. 2 zeigt in grob schematischer Darstellung einen Spiralbandspeicher nach dem Stand der Technik, in den ein Stahlband 1 einläuft, daß im Bereich einer Einlauftwiststrecke 2 aus der horizontalen in eine vertikale Ebene gedreht wird. Das somit aufrecht stehende Band wird als Außenwindung dem Spiralbandspeicher 3 zugeleitet und nach mehreren, das Band speichernde Außenwindungen 4 bei 5 in den Innenkorb überführt, wo mehrere Windungen ein Innenpaket 10 bilden, dessen innerste Windung (Innenschlinge 6) in aufrecht stehender Lage wendelförmig nach oben über die Windungen des Innenpaketes 10 und die Außenwindungen 4 hinweg geleitet wird. Außerhalb des Spiralbandspeichers 3 wird in einer Auslauftwiststrecke 7 das Band mit Hilfe von Führungsrollen, von denen die Rollen 8 und 9 dargestellt sind, aus der stehend vertikalen Lage in die liegend horizontale Lage überführt. Dies ist erforderlich, weil für die weitere Verarbeitung des Bandes die horizontale Lage Voraussetzung ist.

Wie beim Ausführungsbeispiel dargestellt, nimmt die Auslauftwiststrecke 7 einen großen Platz ein, im Beispiel 7,5 Meter. Durch die stehend aufrechte Führung des Bandes 1 im Bereich der Innenschlinge 6 ist auch ein relativ kleiner Steigungswinkel vorgegeben, der es erforderlich macht, sowohl das Innenpaket 10, als auch die Außenwindungen 4 mit großen Radien zu wickeln. Insgesamt ergibt sich ein sehr platzaufwendiger Spiralbandspeicher 3 nebst Auslauftwiststrecke 7, den es zu verkleinern gilt.

In Fig. 1 sind gleiche Teile gleich bezeichnet. Erfindungsgemäß unterscheidet sich der Spiralbandspeicher 3 der Erfindung dadurch, daß bereits im Bereich des Innenpaketes beginnend und im Verlauf der Innenschlinge 6 das Band 1 sukzessive in eine liegende Lage gedreht wird, so daß unmittelbar hinter den Außenwindungen 4 des Bandes 1 bei 11 das Band seine horizontale Lage erreicht hat. Dadurch läßt sich nicht nur die Auslauftwiststrecke 7 in den Bereich des Spiralbandspeichers 3 verlegen, sondern auch die Durchmesser von Innenpaket 10 und Außenpaket 4 verringern, da im Bereich der Innenschlinge 6 größere Steigungswinkel verwirklicht werden können, weil das Band schon im Bereich des Innenpaketes 4 eine nahezu horizontale Lage aufweist.

Claims (3)

1. Verfahren zum Zwischenspeichern von biegsamem Metallband in einem Spiralbandspeicher, insbesondere in Rohrumformstrecken, bei dem die Innenschlinge (Innerste Windung) des auf einer Kante stehend zu einer Spirale aufgewickelten Bandes mittels einer Ablenkvorrichtung wendelförmig über die übrigen Windungen hinweggeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Band während der wendelförmigen Führung im Bereich der Innenschlinge (innersten Windung) sukzessive aus seiner stehenden Lage in eine liegende Lage überführt wird.

2. Spiralbandspeicher zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablenkvorrichtung zur wendelförmigen Führung des Bandes aus mehreren innen und außen an der Innenschlinge (inneren Windung) des Bandes anliegenden kalibrierten Rollen besteht.

3. Spiralbandspeicher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils mehrere Rollen in einem Rollenkäfig zusammengefaßt sind.