DE4210420C2 - Überwachungsverfahren für einen technischen Prozeß - Google Patents
Überwachungsverfahren für einen technischen ProzeßInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Überwachungsverfahren
für einen technische Prozeß mit den Merkmalen des Oberbe
griffs des Anspruchs 1.
Bei derartigen Überwachungsverfahren wird ein graphisches
Schaubild der Anlage bzw. des Prozesses auf einem Bildschirm
dargestellt. Das Beobachtungssystem übernimmt dabei insbeson
dere auch das Anzeigen und Dokumentieren von Meldungen. Beim
Erkennen eines Fehlers in der Automatisierung, z. B. einem
Drahtbruch eines Peripherieanschlusses, wird ein solcher Feh
ler graphisch in seinen Auswirkungen angezeigt, z. B. durch
farbiges Markieren oder Blinken des Anlagenteils, in dem der
Fehler aufgetreten ist. Außerdem wird im Regelfall ein Melde
text auf dem Bildschirm ausgegeben. Dieser Meldetext wird
auch auf einem Drucker als Fehlerliste ausgedruckt.
Aus dem Aufsatz von H. Veenstra und H. Westerholt, "Leit
technik für Schaltanlagen LSA 678, Anforderungen, Realisie
rung, praktischer Einsatz" in "Elektrizitätswirtschaft", Jahr
gang 87 (1988), Heft 8, Seiten 224 bis 228 ist ein Überwa
chungsverfahren für einen technischen Prozeß gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Das
Überwachungsverfahren wird in einem Automatisierungssystem
ausgeführt, das den technischen Prozeß steuert und überwacht.
Dazu weist das Automatisierungssystem ein Sichtgerät auf, auf
dem ein Übersichtsbild des Schaltzustandes der gesamten Anla
ge erkennbar ist. Wichtige Meßwerte und Summeninformationen
über die Alarme sind ebenso darstellbar. Für die Durchführung
von Steuerhandlungen können anlagenspezifische Detailbilder
vorgesehen werden. Gleiches gilt für Warnmelde- und Ereignis
listen. So kann durch Farbumschlag z. B. ein geerdeter Anla
genteil oder beispielsweise die Abschaltung eines Ein-/Aus
gabegerätes eines Abzweiges durch farbige Anzeige der nicht
aktualisierten Daten gekennzeichnet werden. Darüber hinaus
bietet das Automatisierungssystem durch die Berechnung eines
Fehlerortes auch eine Fehlerortsbestimmung bei im technischen
Prozeß aufgetretenen Fehlern an. Diese Fehlerortsbestimmung
ist mit einer gewissen, beschränkten Meßgenauigkeit behaftet.
Durch die Berechnung der Fehlerorte und die entsprechende An
zeige am Sichtgerät ist die Fehlersuche wesentlich verein
facht, so daß eine schnelle Abschaltung der von dem Fehler
betroffenen Anlagenteile des technischen Prozesses möglich
ist.
Gegenüber diesem Stand der Technik zeichnet sich die vorlie
gende Erfindung dadurch aus, daß nicht nur Fehler im über
wachten und/oder gesteuerten technischen Prozeß, sondern zu
sätzlich auch Fehler in dem den technischen Prozeß überwa
chenden und steuernden Automatisierungssystem erkannt und
dargestellt werden, so daß sich diese Hilfsmittel im Gegen
satz zu den gemäß dem Stand der Technik angebotenen Hilfsmit
teln zur Fehlerermittlung und Fehlerlokalisierung nunmehr
auch auf das Automatisierungssystem selbst beziehen.
Aus dem Aufsatz von Ingo Kuhnen, "Fortschrittliche Überwa
chung und Bedienung von Prozessen, Anlagen und Maschinen",
in: "Der Elektroniker", Nr. 2/1985, S. 44 bis 48, ist es be
kannt, daß Sichtgeräte zur Überwachung von technischen Pro
zessen, Anlagen und Maschinen verwendet werden, wobei dazu
von einer Menüsteuerung Gebrauch gemacht wird. Dieses System
erlaubt ein Verwalten auch einer größeren Anzahl von Bildern.
Ferner kann der Anwender je nach Einsatz mittels eines menü
gesteuerten Generierungsprogramms seine spezifischen Bildsym
bole definieren. Durch die freie Wahl der Symbole, auch
mit Text und Zahlenwerten, Alarmzeilen, usw. lassen
sich dann be
liebige Anwendungen darstellen. Jedem Bild ist weiterhin ein
einheitliches Bedienermenü unterlagert, das einen einfachen
Bildaufruf ermöglicht.
Aus der DE 35 04 578 A1 ist eine nummerische Werkzeugmaschinen
steuerung mit einem Bildsichtgerät zum Darstellen von Bedien-
und Anzeigefunktionen, einem Bedienfeld und einer Datenspei
chereinrichtung bekannt, wobei für jedes anzeigbare Bild die
jeweiligen Daten für feste und variable Texte und Werte, gra
phische Darstellungen und Listen in jeweils vorgegebenen
Speicherbereichen der Datenspeichereinrichtung hinterlegbar
sind, wobei ferner in einem weiteren vorgegebenen Speicherbe
reich des Datenspeichers die Daten für alle möglichen Folgen
von Bedien- und Anzeigefunktionen registrierbar sind, wobei
die Daten vorgegebener Grund- und Standardfunktionen sowie
vorgegebener Standardfolgen als steuerungsspezifische Daten
fest vorgegeben sind, während die übrigen Daten als maschi
nen- und anwenderspezifische Daten flexibel sind, wobei die
Auswahl einer jeweils beginnenden Folge von Bedien- und An
zeigefunktionen ab einer jeweils aktuellen Bedien- oder An
zeigefunktion dadurch erfolgt, daß fortschreitend über das
Bildsichtgerät in vorgegebenen Feldern, die jeweils unmittel
bar folgenden Bedien- oder Anzeigfunktionen in Titelform an
geboten werden, die daraufhin nach entsprechender Tastenbetä
tigung auslösbar sind.
Es ist ferner bekannt, beim Auftreten eines Fehlers die Seite
im Stromlaufplan, in dem der elektrische Fehler aufgetreten
ist, auf dem Bildschirm graphisch darzustellen. Eine weiter
gehende Hilfe bei der Fehlersuche und der Fehlereingrenzung
existiert jedoch nicht. Insbesondere ist aus dem Stromlauf
plan oftmals nicht ersichtlich, an welchem geographischen Ort
des Automatisierungssystems der Fehler aufgetreten ist. Es er
folgt auch keine graphische Unterstützung bezüglich der Loka
lisierung des Fehlers innerhalb des Stromlaufplans.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, den Be
nutzer des Automatisierungssystems bei der Fehlersuche und
Fehlerlokalisierung zu unterstützen. Insbesondere soll der
Benutzer am Ende der Fehlerauswertung exakt wissen, an oder
in welcher Baugruppe und an welchem Ort der Fehler aufgetre
ten ist.
Die Aufgabe wird für ein Überwachungsverfahren der eingangs
genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruchs 1 gelöst.
Wenn das Überwachungsverfahren mehrere Prozeßdarstellungen
aufweist, ist es von Vorteil, wenn das hierarchieartig abge
stufte Darstellen eines Fehlerortes von jeder Prozeßdarstel
lung aus startbar ist. In diesem Fall muß nämlich nicht auf
die Gesamtdarstellung des Prozesses bzw. der Anlage zurückge
gegangen werden, wenn irgendwo im Prozeß bzw. in der Anlage
ein Fehler aufgetreten ist.
Wenn das Darstellen eines Fehlerortes in graphischer Dar
stellung erfolgt, ist der Fehlerort durch den Benutzer be
sonders leicht und schnell erfaßbar.
Wenn die Darstellungsstufen sowohl Darstellungen über den
geographischen Ort als auch Darstellungen über den schalt
technischen Ort des Fehlers beinhalten, erhält der Benutzer
sowohl Informationen über den Ort, an dem der Fehler auf
getreten ist, als auch Informationen über die Art des auf
getretenen Fehlers.
Wenn das Automatisierungssystem in Schaltschränken ange
ordnet ist, wobei jeder Schaltschrank mindestens einen
Baugruppenträger mit Baugruppen aufweist, ist es von
Vorteil, wenn
- - bei der Darstellung des Fehlerortes zunächst der Aufbau des Schaltschrankes dargestellt wird, wobei die Baugruppe, in der der Fehler aufgetreten ist, hervorgehoben ist,
- - sodann der Baugruppenträger mit Baugruppen dargestellt wird, in der sich die Baugruppe befindet, in der der Fehler aufgetreten ist, wobei die Baugruppe hervorgehoben ist, und
- - gegebenenfalls der Stromlaufplan der Baugruppe, in deren Peripheriebeschaltung der Fehler aufgetreten ist, darge stellt wird, wobei der Stromkreis, in dem der Fehler auf getreten ist, hervorgehoben ist.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nach
folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, anhand
der Zeichnungen und in Verbindung mit den weiteren Unteran
sprüchen. Es zeigen
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines Automatisierungssystems,
Fig. 2 eine Prinzipdarstellung des Bedien- und Beobachtungs
systems,
Fig. 3 eine beispielhafte Darstellung einer Anlage,
Fig. 4 eine beispielhafte Darstellung eines Regelkreises,
Fig. 5 eine Darstellung eines Schaltschranks,
Fig. 6 eine Darstellung eines Baugruppenträgers mit Bau
gruppen,
Fig. 7 einen Teil des Stromlaufplans der Peripheriebe
schaltung einer Baugruppe,
Fig. 8 einen Schaltschrank und
Fig. 9 einen Teil des Stromlaufplans der Peripheriebeschal
tung einer elektrischen Komponente.
Gemäß Fig. 1 besteht das Automatisierungssystem aus einem Beobachtungssystem
(Bedien- und Beobachtungssystem) 1, an das über einen Bus 2 die
anderen Komponenten des Automatisierungssystems ange
schlossen sind. Die Komponenten sind typisch in Schalt
schränken 3 angeordnet. In den Schaltschränken 3 befinden
sich mehrere Baugruppenträger 4 mit Baugruppen 5 sowie
mehrere Reihen 6 von elektrischen Komponenten 7. In Fig. 1
wurde nur einer der Schaltschränke 3 detailliert darge
stellt. Die anderen Schaltschränke 3 wurden der besseren
Übersichtlichkeit halber nur schematisch dargestellt. Von
den Schaltschränken 3 aus verläuft eine Vielzahl von Lei
tungen 8 zum gesteuerten Prozeß.
Gemäß Fig. 2 weist das Bedien- und Beobachtungssystem 1 einen
Prozessor 9 auf, der die vom Rest des Automatisierungs-
Systems übertragenen Meldungen auswertet. An den Prozessor 9
sind ein graphikfähiger Monitor 10, ein Terminal 11 sowie
über das Terminal 11 eine Maus 12 angeschlossen. Weiterhin
ist an den Prozessor 9 ein Projektierungsdatenspeicher 13
angeschlossen, in dem die gesamten Projektierungsdaten des
Automatisierungssystems abgespeichert sind. Die Projektie
rungsdaten umfassen u. a. die gesamten Stromlaufpläne der
Anlage und die Anordnungspläne aller Aufbausysteme wie z. B.
der Baugruppenträger 4 und der Schränke 3 mit allen Kenn
zeichungsdaten und Parametern.
Im Normalbetrieb des Automatisierungssystems wird auf dem
Monitor 10 ein Schaubild der Anlage, ein Schaubild eines
Teils der Anlage, ein Schaubild des Prozesses bzw. ein
Schaubild eines Teils des Prozesses dargestellt. Das dar
gestellte Bild der Anlage bzw. des Prozesses wird dabei
laufend aufgrund von Bedienungen oder Meldungen, die das
Automatisierungssystem an das Bedien- und Beobachtungssystem
1 übermittelt, aktualisiert.
Fig. 3 zeigt eine solche Darstellung der zu führenden Anlage
auf dem Monitor 10. Gemäß Fig. 3 wird ein Reaktor 14 aus
Vorratsbehältern 15 bis 17 über Pumpen 15′ bis 17′ be
schickt. Die Pumpen 15 bis 17′ werden durch Durchflußregler
15′′ bis 17′′ geregelt. Im Reaktor 14 wird ein Reaktorgemisch
18 durch einen von einem Motor 19 angetriebenen Rührer 20
vermischt. Das Reaktorgemisch 18 fließt über eine Leitung 21
durch ein Ventil 14′ ab. Das Ventil 14′ wird dabei von einer
Abflußsteuerung 14′′ gesteuert. Weiterhin ist im Schaubild
gemäß Fig. 3 noch ein Temperaturregler 22′′ dargestellt, der
über ein Ventil 22′ die Zufuhr von Heißwasser zu Heiz
schlangen 22 derart regelt, daß im Reaktorgemisch 18 ein
vorbestimmter Temperaturbereich eingehalten wird. Ferner ist
in der Darstellung gemäß Fig. 3 noch ein Niveauregler 23
dargestellt, der als übergeordneter Regler den Durchfluß
reglern 15′′ bis 17′′ und der Abflußsteuerung 14′′ ihre Soll
werte vorgibt.
Eine Darstellung gemäß Fig. 3, die eine Volldarstellung der
gesamten Anlage oder aber auch nur ein Teilausschnitt sein
kann, auf dem Monitor 10 des Bedien- und Beobachtungssystems 1 ist bei auto
matisierten Prozessen durchaus üblich. Auch eine Darstel
lung wie sie in Fig. 4 gezeigt ist, ist allgemein üblich.
Hier ist z. B. der zeitliche Verlauf von Sollwert w und
Istwert x eines der Regelkreise des Reaktors 14 dargestellt.
Weiterhin werben gemäß Fig. 4 auf dem Bildschirm im Bedien- und Beobachtungssystem
1 auch noch die Regelkreisparameter dargestellt.
Wenn nun in der überwachten Anlage bzw. im überwachten
Prozeß ein Leittechnikfehler auftritt, so erfolgt eine ent
sprechende Meldung an das Bedien- und Beobachtungssystem 1.
Als Leittechnikfehler wird dabei jeder Fehler im Automati
sierungssystem angesehen, z. B. ein Drahtbruch in einer der
Leitungen 8. Die an das Bedien- und Beobachtungssystem 1
übertragene Meldung umfaßt zumindest folgende Informationen:
- - Einen Code für die Art des aufgetretenen Fehlers,
- - einen Code für den Ort des Fehlers sowie
- - die Zeit des Fehlers.
Der Ort des Fehlers kann z. B. implizit dadurch gegeben sein,
daß die Adresse des Automatisierungsgeräts sowie die Adresse
der Baugruppe 5′, in der der Fehler aufgetreten ist, bzw.
die Kennzeichnung der elektrischen Komponente 7′, z. B.
eines Sicherungsautomaten, in der der Fehler aufgetreten
ist, übertragen wird. Die Adresse bzw. die Kennzeichnung
ist zunächst nur logisch, also nicht physikalisch auf den
tatsächlichen Ort, z. B. den Steckplatz, bezogen. Erst durch
den Vergleich von Adresse bzw. Kennzeichnung mit den Pro
jektierungsdaten ist der tatsächliche Fehlerort bestimm
bar. Die Zeit, zu der der Fehler aufgetreten ist, kann
entweder vom Bedien- und Beobachtungssystem 1 bestimmt
werden oder aber die Zeit wird ebenfalls mit übertragen.
Der Fehler wird unmittelbar nach seiner Meldung sofort in
das momentan dargestellte Bild eingeblendet, unabhängig
davon, ob das momentan dargestellte Bild den Gesamtprozeß,
die Gesamtanlage oder Teile davon darstellt. Schematisch ist
dies in Fig. 4 für einen detektierten Drahtbruch gezeigt.
Wenn der Benutzer der Anlage die Fehlermeldung nicht
ignorieren will, sondern den Fehler genauer lokalisieren
will, gibt er ein entsprechendes Kommando auf dem Terminal
11 ein, um den geographischen und den schalttechnischen Ort
des Fehlers näher zu betrachten.
Die Eingabe kann z. B. die Eingabe des Kommandos "Control-S"
sein. Wenn dem Benutzer die Maus 12 zur Verfügung steht,
ist es in besonders einfacher Weise möglich, die Fehlerbe
trachtung aufzurufen. In diesem Fall muß der Benutzer näm
lich lediglich ein Anzeigefeld 24, das eine Sondermeldung anzeigt,
mit der Maus 12 anklicken. Wenn der Benutzer die Fehlerdar
stellungsfunktion aufruft, erhält er als nächstes eine Dar
stellung des Schaltschranks 3, in dem der Fehler aufgetreten
ist. Diese Darstellung ist in Fig. 5 gezeigt.
Zur Darstellung des Fehlers auf dem Monitor 10 werden vom
Prozessor 9 die Projektierungsdaten des Automatisierungs
systems aus dem Projektierungsdatenspeicher 13 abgerufen.
Anhand dieser Projektierungsdaten bestimmt der Prozessor 9
den Schaltschrank 3, in dem der Fehler aufgetreten ist,
sowie dessen geometrischen Aufbau. Dieser Aufbau wird
gemäß Fig. 5 bei Aufruf des Fehlerdarstellungsprogramms
auf dem Monitor 10 dargestellt. Zusätzlich wird die Nummer,
ggf. auch der Ort des Schaltschranks 3 im Anzeigefeld 25
angezeigt.
Im vorliegenden Fall sei angenommen, daß der Fehler in der
Peripheriebeschaltung der Baugruppe 5′ des obersten der
Baugruppenträger 4 aufgetreten ist. Diese fehlerhafte Baugruppe 5′ wird
daher optisch hervorgehoben, z. B. durch farbige Markierung,
wie in Fig. 5 dargestellt, oder durch Blinken.
Wenn der Benutzer der Anlage den Fehler noch näher betrach
ten will, kann er wieder ein Kommando eingeben, z. B. "Con
trol-N", oder aber mit der Maus 12 den obersten der Bau
gruppenträger 4 anklicken. Daraufhin erhält er, wie in Fig. 6
gezeigt, eine Darstellung dieses Baugruppenträgers 4. Auch
diese Darstellung wird vom Prozessor 9 anhand der Pro
jektierungsdaten ermittelt.
Gemäß Fig. 6 wird nun auf dem Monitor 10 im Anzeigefeld 25
die Nummer des Schaltschranks 3 und die des Baugruppen
trägers 4 eingeblendet, der dargestellt wird. Die Darstel
lung des Baugruppenträgers 4 ist wie in Fig. 5. Auch hier
sind wieder die Baugruppen 5 dargestellt, wobei die fehlerhafte
Baugruppe 5′ optisch hervorgehoben ist. Mit dieser Darstel
lung ist der geographische Ort des Fehlers, nämlich die fehlerhafte
Baugruppe 5′, hinreichend lokalisiert. Wenn die fehlerhafte Baugruppe 5′
selbst defekt ist, ist die Darstellung gemäß Fig. 6 ab
schließend. Bei Drahtbrüchen dagegen kann dem Benutzer
außer dem geographischen Ort auch noch der schalttechnische
Ort des Fehlers gemeldet werden.
Um im Falle eines Drahtbruchs auch den schalttechnischen Ort
des Fehlers zu erfahren, klickt der Benutzer die fehlerhafte Baugruppe
5′ mit der Maus 12 auf dem Monitor 10 an und erhält die
Darstellung gemäß Fig. 7. Fig. 7 zeigt den Teil des Stromlauf
plans, in dem der Fehler aufgetreten ist. Auch der Strom
laufplan wurde vom Prozessor 9 mittels der Projektierungs
daten aus dem Projektierungsdatenspeicher 13 ermittelt. Im
Anzeigefeld 25 werden dabei die Nummern von Schaltschrank 3,
Baugruppenträger 4, Baugruppe 5′ und der Seite des Strom
laufplans angezeigt. Ebenso wird auf dem Monitor 10 der
Stromlaufplan dieser Seite dargestellt.
Wiederum ist der, diesmal schalttechnische, Ort des Fehlers
optisch hervorgehoben, z. B. durch Blinken der Umrandung 26.
Zusätzlich kann auf dem Monitor 10 eine Meldung über die Art
des Fehlers erfolgen.
Um den Fehler, den geographischen Ort des Fehlers und den
schalttechnischen Ort des Fehlers, darstellen zu können,
müssen selbstverständlich nicht nur die gesamten Projek
tierungsdaten vom Bedien- und Beobachtungssystem 1 aus per Rechner abrufbar
sein. Die Projektierungsdaten des Automatisierungssystems
müssen selbstverständlich auch auf dem aktuellen Stand sein,
da ansonsten sinnlose Fehlermeldungen erfolgen würden.
Weiterhin muß die Fehlererkennung im Automatisierungssystem
derart genau erfolgen, daß jeder Fehler exakt lokalisierbar
ist. Es genügt also nicht, lediglich einen Fehler zu er
kennen, sonder es müssen zumindest der Fehlercode und die
Adresse bzw. die Kennzeichnung der Komponente, in der der
Fehler aufgetreten ist, übertragen werden.
Gemäß Fig. 8, die ebenfalls die Darstellung des gesamten Schalt
schranks 3 zeigt, ist ein Fehler in der elektrischen Kompo
nente 7′ detektiert worden. Wenn die fehlerhafte elektrische Komponente
7′ selbst keine Meldung an das Bedien- und Beobachtungs
system 1 übermitteln kann, muß diese indirekt über ein Auto
matisierungsgerät erfolgen, das diesen Fehler dann an das
Bedien- und Beobachtungssystem 1 weitermeldet. Hierzu wird
ein Signal, das von der fehlerhaften elektrischen Komponente 7′ bei
einem Fehler ausgelöst wird, als Eingangssignal eines Auto
matisierungsgeräts verwendet, wobei das Automatisierungs
gerät derart programmiert ist, daß es bei Anliegen des
Fehlersignals diesen Fehler an das Bedien- und Beobach
tungssystem 1 meldet.
Auch dieser Fehler wird nach Abruf der Projektierungsdaten
vom Prozessor 9 auf dem Monitor 10 angezeigt. Die Anzeige
folgt wie zuvor bei der fehlerhaften Baugruppe 5′ durch optische
Hervorhebung. Der geographische Ort des Fehlers ist damit
hinreichend lokalisiert. Nach Anklicken der fehlerhaften elek
trischen Komponente 7′ wird auf dem Monitor 10 wieder der
Teil des Stromlaufplans dieser fehlerhaften elektrischen Komponente 7′
dargestellt, in der der Fehler aufgetreten ist. Der Fehler
ist wieder, z. B. mittels der blinkenden Umrandung 26,
optisch hervorgehoben.
Im obenstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde nur
die Detektierung und Darstellung elektrischer Fehler be
schrieben. Wenn die Projektierungsdaten auch die Programme
für die einzelnen Teile des Automatisierungssystems ent
halten, ist selbstverständlich auch die Detektierung und
Darstellung von Programmfehlern (z. B. Grenzwertüberschrei
tung eines Softwarereglers oder Zeitüberlauf einer Ablauf
ebene) möglich.
Abschließend ist festzustellen, daß die Fehlerlokalisierung
und die Fehlerdiagnose vom Bedien- und Beobachtungssystem 1 aus mittels des
vorstehend beschriebenen Überwachungsverfahrens erheblich
erleichtert wird. Zur Durchführung des Verfahrens werden
außer einem graphikfähigen Monitor, der in Leitwarten
üblicherweise sowieso vorhanden ist, noch ein Datenspeicher,
z. B. eine Hard-Disk, benötigt, auf der die gesamten, aktuel
len Projektierungsdaten abgespeichert sind und von dem
diese Daten vom Leitwartenrechner aus online abrufbar sind.
Der Nutzen der Erfindung liegt in der schnellen Lokalisie
rung des Fehlerortes von der Leitwarte aus. Darüber hinaus
ist es nicht mehr nötig, umständlich in Schaltbüchern aus
Papier zu suchen.
Das Überwachungsverfahren kann selbstverständlich nicht nur
in der Leitwarte erfolgen, sondern prinzipiell von jedem
Rechner aus, der einen graphikfähigen Monitor und Zugriff
auf die Projektierungsdaten hat. Es ist z. B. möglich, die
Schaltschränke 3 über ein local area network (LAN) mit
einander zu verbinden und Möglichkeiten zum Anschalten
eines graphikfähigen Programmiergeräts an das local area
network vorzusehen. Wenn dann die Projektierungsdaten, z. B.
mittels einer Diskette, dem Programmiergerät zur Verfügung
stehen, kann das Verfahren selbstverständlich auch mittels
des Programmiergeräts ausgeführt werden.
Claims (3)
1. Überwachungsverfahren für einen technischen Prozeß,
- - wobei ein den technischen Prozeß überwachendes und steuerndes, in Baugruppenträger mit Baugruppen enthaltenden Schaltschränken angeordnetes Automatisierungssystem vorgesehen ist, bei dem das Automatisierungssystem Meldungen über Fehler im technischen Prozeß an ein dem Automatisierungssystem übergeordnetes Beobachtungssystem übermittelt, von dem diese ausgewertet und mittels eines Anzeigegerätes graphisch dargestellt werden,
- - wobei dem Beobachtungssystem die wesentlichen Projektierungsdaten des Automatisierungssystems zugänglich sind,
- - wobei mit Erkennen eines Fehlers im technischen Prozeß der geographische und schaltungstechnische Ort des Fehlers in einer Gesamt- oder Detailansicht darstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß auch Fehler des Automatisierungssystems vom Beobachtungssystem (1) erkannt und angezeigt werden,
- - wobei der Ort des jeweiligen Fehlers derart
darstellbar ist, daß
- - zunächst der Aufbau des Schaltschrankes (3) dargestellt wird, wobei die in ihm befindliche fehlerhafte Baugruppe (5′) hervorgehoben ist,
- - daß dann der Baugruppenträger (4) mit seinen Baugruppen (5) dargestellt wird, unter denen sich die fehlerhafte Baugruppe (5′) befindet, welche wiederum hervorgehoben ist
- - und daß dann der Stromlaufbahn dieser fehlerhaften Baugruppe (5′) unter bedarfsweiser Hinzufügung der Peripherieschaltung dargestellt wird, wobei der Stromkreis, in dem der Fehler aufgetreten ist, hervorgehoben ist.
2. Überwachungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich zu elek
trischen Fehlern auch Programmfehler detektierbar und
darstellbar sind.
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