DE4210035A1 - Scheibenführung - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Scheibenführung für
eine Seitentüre eines im Bereich der Verglasung mit
glatter Außenfläche ausgebildeten Personenkraftwagens,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Scheibenführungen werden bereits seit einiger
Zeit bei Personenkraftwagen eingesetzt, um einen gün
stigen Luftwiderstandsbeiwert zu erhalten und die Wind
geräusche zu reduzieren. Die Scheiben lassen sich über
an ihnen befestigte Gleitstücke in Führungsschienen
auf- und abwärts bewegen. Ein besonderes Merkmal derar
tiger Scheibenführungen besteht darin, daß die Füh
rungsschienen zur Erzielung einer möglichst glatten
Außenhaut keinen Abschnitt der Außenfläche der Karosse
rie bilden, sondern sich an die Innenseite der Seiten
scheibe zum Fahrgastraum hin anschließen. Zur Abdich
tung der Scheibe gegenüber der Führungsschiene ist eine
Dichtung vorgesehen, welche mit einer schmalen Lippe
den Rand der Scheibe umgreift.
Von der Führungsschiene der bekannten Scheibenführung
werden über das bzw. die Gleitstücke die Kräfte in der
Ebene parallel zur Scheibe, als auch in Richtung senk
recht zur Scheibe aufgenommen. Die zuletzt genannten
Kräfte treten insbesondere bei höheren Fahrgeschwindig
keiten auf, bei denen verhindert werden muß, daß die
Scheibe nach außen gezogen wird. Diese Belastung erfor
dert eine sehr haltbare Festlegung der Gleitstücke an
der Scheibe. Die Befestigung der Gleitstücke erfolgt
deshalb meist durch eine Bohrung in der Scheibe, was
einen nicht unerheblichen Aufwand bedeutet, jedoch
aufgrund des Formschlusses sicherstellt, daß die Ver
bindung zwischen Gleitstück und Scheibe zuverlässig
hält.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen
Mitteln eine Scheibenführung so weiterzubilden, daß die
Belastung der Verbindung zwischen Gleitstück und Schei
be in der Richtung senkrecht zur Scheibe ganz wesent
lich reduziert wird.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Dadurch, daß die senkrecht zur Scheibe gerichteten
Haltekräfte nicht mehr über die Gleitstücke, sondern
über die mit einer Verstärkungseinlage versehene, den
Rand der Scheibe umgreifende Dichtung aufgenommen wer
den, wird die Verbindung zwischen Gleitstück und Schei
be stark entlastet. Unter dieser Voraussetzung ist es
nicht mehr notwendig, die Scheibe zur Befestigung des
Gleitstückes zu durchbohren und von außen her ein
Schraubteil in das Gleitstück einzuführen; es ist völ
lig ausreichend, wenn das Gleitstück nur mit der Innen
seite der Scheibe verklebt wird. Eine solche Verklebung
läßt sich kostengünstiger realisieren, außerdem entfal
len die Schraubteile zum Befestigen des Gleitstückes,
welche zudem für das äußere Erscheinungsbild des Fahr
zeuges optisch störend wirken.
Versuche haben gezeigt, daß bei der bekannten Scheiben
führung ein Verkleben der Gleitstücke, insbesondere
aufgrund der senkrecht zur Klebefläche wirkenden
Abzugskräfte, nicht ausreichend war. Bei der neuen
Scheibenführung sind von der Klebung hingegen im we
sentlichen nur die Kräfte in der Ebene der Scheibe,
also nur Scherkräfte in der Klebefläche aufzunehmen.
Bezüglich dieser Belastung sind wesentlich größere
Kräfte als in Abzugsrichtung übertragbar.
Die neue Führungsschiene weist einen zur Scheibe hin
offenen, U-förmigen Führungskanal ohne Hinterschneidun
gen auf. Da auch die erforderlichen Toleranzen des
Führungskanals nur in Fahrzeuglängsrichtung und nicht
mehr zusätzlich in Fahrzeugquerrichtung eingehalten
werden müssen, läßt sich die Führungsschiene in beson
ders kostengünstiger Weise als Blechpreßteil oder als
gerolltes Profil herstellen. Es ist natürlich auch
möglich, die Führungsschiene - wie an sich bekannt -
durch ein Strangpreßprofil zu bilden.
Besonders vorteilhaft ist, wenn der in dem Führungska
nal aufgenommene Abschnitt des Gleitstückes eine oder
zwei Rollen zur Anlage an der Wandung des Führungskana
les trägt. Eine einzelne Rolle wird man dann einsetzen,
wenn das Gleitstück nur an einer Wandung des Führungs
kanales anliegt; die Lösung mit zwei Rollen dementspre
chend, wenn Kontakt zu beiden Wänden des Führungskana
les gewünscht ist.
Eine solche Rolle trägt wesentlich zur Reduzierung des
Widerstandes beim Bewegen der Scheibe bei. Wenn die
Rolle mit einer Gummioberfläche versehen ist, so sorgt
diese für eine sichere Drehfunktion und vermeidet Ge
räusche, wenn die Rolle als Anschlag für eine Endstel
lung dient.
Wie erläutert, werden die Kräfte senkrecht zur Scheibe
nicht mehr durch die Führungsschiene, sondern durch die
den Rand der Scheibe umgreifende Dichtung aufgenommen.
Für diese Aufgabe ist der entsprechende Abschnitt der
Dichtung im Gegensatz zu den herkömmlichen Dichtungen
mit einer Verstärkungseinlage versehen. Eine solche
Verstärkungseinlage besteht zweckmäßig aus einer ge
formten Stahleinlage. Da sich diese Stahleinlage über
die gesamte Höhe des Fensterausschnitts erstreckt, ist
die örtliche Belastung nicht allzu groß. Es ist deshalb
ausreichend, wenn eine relativ dünne Stahleinlage ein
gesetzt wird. Diese vergrößert die Dicke des den Rand
der Scheibe übergreifenden Dichtungsabschnitts nur
unwesentlich, so daß das äußere Erscheinungsbild des
Fahrzeuges und die gewünschte glatte Außenhaut nicht
merklich beeinträchtigt wird.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der
Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend näher
beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen horizontalen Schnitt durch die Schei
benführung einer Seitentüre eines Personen
kraftwagens und
Fig. 2 einen Schnitt ähnlich dem Schnitt gemäß Fig.
1, jedoch mit geänderter Führungsschiene und
abgewandeltem Gleitstück.
Eine in Fig. 1 im Schnitt dargestellte Führungsschiene
3 für eine Seitenscheibe 5 eines Personenkraftwagens
ist aus zwei Blechprägeteilen 7 und 9 zusammengesetzt.
Beide Teile 7 und 9 sind unter Bildung von Flanschen
durch Bördelung miteinander verbunden.
Während das Blechprägeteil 7 den dem Fahrgastraum zuge
wandten Abschnitt der Führungsschiene 3 bildet, ist
durch das Blechprägeteil 9 ein Führungskanal 11 er
zeugt.
Wie die Zeichnung zeigt, nimmt der Führungskanal 11 ein
an der Scheibe 5 durch Klebung befestigtes Gleitstück
13 auf. Das Gleitstück 13 liegt an den einander gegen
überliegenden Wandungen des U-förmigen Führungskanales
11 an, wodurch die Scheibe 5 in Fahrzeuglängsrichtung
geführt ist. Ein Freiheitsgrad besteht senkrecht zur
Fläche der Scheibe 5. Diese Bewegung wird begrenzt
einmal durch den Grund des Führungskanales 11 und den
die Scheibe 5 außen übergreifenden Abschnitt 15 einer
an der Führungsschiene 3 befestigten Dichtung 17. Zur
Verstärkung, insbesondere des Abschnittes 15, ist in
der Dichtung 17 eine Verstärkungseinlage 19 in Form
eines abgewinkelten Stahlprofiles vorgesehen. Diese
Verstärkungseinlage 19 läßt sich ohne Schwierigkeiten
in an sich bekannter Weise bei der Herstellung der
Dichtung 17 einformen.
In Fig. 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel bei Ver
wendung der Seitenscheibe und der Dichtung gemäß Fig. 1
gezeigt. Für diese Bauteile werden deshalb die gleichen
Bezugszeichen verwendet.
Im Gegensatz zu der Bauform nach Fig. 1 ist bei derje
nigen gemäß Fig. 2 die Führungsschiene 3′ nicht durch
Blechprägeteile gebildet, sondern durch ein Strangpreß
profil aus Leichtmetall. Auch die Führungsschiene 3′
ist mit einem U-förmigen Führungskanal 11′ versehen,
welcher an seiner Mündung Vorsprünge 21 ausweist. Bei
normalen Betrieb sind diese Vorsprünge nicht wirksam.
Sie sollen nur im Extremfall sicherstellen, daß bei
nicht mehr ausreichender Haltekraft der Dichtung 17 ein
Anschlag vorhanden ist, welcher zuverlässig die Seiten
scheibe 5 davor bewahrt, daß sie über ein bestimmtes
Maß nach außen gezogen wird.
Das Gleitstück 13′ ist wie das Gleitstück 13 mittels
Klebung an der Seitenscheibe 5 befestigt. Beide Gleit
stücke unterscheiden sich jedoch dadurch, daß das
Gleitstück 13′ in seinem im Führungskanal 11′ aufgenom
menen Abschnitt eine Rolle 23 trägt. Diese drehbar am
Gleitstück 13′ befestigte Rolle 23 ist mit einem
rutsch- und geräuschreduzierenden Oberflächenbelag ver
sehen und liegt an einer Wandung des Führungskanales 11
an. Die zuverlässige Führung der Seitenscheibe 5 in
Fahrzeuglängsrichtung wird durch weitere, in der Füh
rungsschiene 3′ bzw. in einer dazu parallelen Führungs
schiene aufgenommene Gleitstücke sichergestellt. Es ist
natürlich auch möglich, an dem Gleitstück 13′ zwei Rol
len zu lagern, wobei jede der Rollen an einer der ein
ander gegenüberliegenden Wandungen des Führungskanales
11′ anliegt.
Claims (2)
1. Scheibenführung für eine Seitentüre eines im Bereich
der Verglasung mit glatter Außenfläche ausgebildeten
Personenkraftwagens, mit wenigstens einem an der
Scheibe befestigten Gleitstück, welches in einer
sich an der Innenseite der Scheibe anschließenden
Führungsschiene längsverschieblich geführt ist, und
mit einer Dichtung, welche den Rand der Scheibe
umgreifend an der Führungsschiene befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Führung des Gleit
stücks (13, 13′) in Fahrzeuglängsrichtung die Füh
rungsschiene (3, 3′) einen zur Scheibe (5) hin offe
nen, U-förmigen Führungskanal (11, 11′) aufweist,
und daß zur Führung und Sicherung der Scheibe (5) in
Fahrzeugquerrichtung die den Rand der Scheibe (5)
umgreifende Dichtung (17) mit einer Verstärkungsein
lage (19) versehen ist.
2. Scheibenführung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der in dem Führungskanal (11′) aufge
nommene Abschnitt des Gleitstücks (13′) mindestens
eine Rolle (23) zur Anlage an dem Führungskanal
(11′) trägt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4210035A DE4210035A1 (de) | 1992-03-27 | 1992-03-27 | Scheibenführung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4210035A DE4210035A1 (de) | 1992-03-27 | 1992-03-27 | Scheibenführung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4210035A1 true DE4210035A1 (de) | 1993-09-30 |
Family
ID=6455198
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4210035A Withdrawn DE4210035A1 (de) | 1992-03-27 | 1992-03-27 | Scheibenführung |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4210035A1 (de) |
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