DE4208628A1 - Kassettendichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kassettendichtung, bestehend aus einem Wellendichtring mit einem integrierten Laufring, wobei beim Einbau der Kassettendichtung der Wellendichtring über einen radial gerichteten Schenkel des Laufringes axial positionierbar ist.

Beim Einbau von Kassettendichtungen muß darauf geachtet werden, daß der Wellendichtring bezüglich des Laufringes axial richtig positioniert ist. Damit sich beim Aufschieben des Laufringes auf die Welle der Wellendichtring axial nicht verschiebt, wurde gemäß der DE-OS 34 45 561 bereits vorgeschlagen, den Wellendichtring axial gegenüber einem radial gerichteten Schenkel eines Laufringes während des Einbaus abzustützen, um mit Hilfe des Schenkels den Wellendichtring axial zu positionieren.

Zu diesem Zweck ist ein Kupplungsteil zwischen Wellendichtring und Laufring beziehungsweise Schenkel des Laufringes vorgesehen, welches im Betrieb eine Berührung beider Bauteile verhindert. Das Kupplungsteil dreht mit dem Laufring oder dem Wellendichtring nach der Montage mit, während es zum jeweiligen anderen Bauteil Abstand aufweist.

Der Nachteil dieser Konstruktion ist in der Vielzahl der Einzelteile zu sehen, aus der die Kassettendichtung gebildet ist.

In einer Ausgestaltung des Standes der Technik ist der Radialschenkel axial verschiebbar auf dem Laufring angeordnet. Nach Art eines Bajonettverschlusses liegt während des Einbaus der Schenkel am Wellendichtring an. Nach dem Einbau wird der Bajonettverschluß durch Drehung geöffnet, wodurch eine Tellerfeder in der Lage ist, den Radialschenkel axial zu verschieben, um so einen Spalt zwischen Wellendichtring und Schenkel zu erzeugen. Die Herstellungskosten eines solchen Systems sind aufgrund des komplizierten Aufbaus und der Vielzahl der Einzelteile derart hoch, daß eine wirtschaftliche Herstellung nicht möglich ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Kassettendichtung im Hinblick auf die Montagefähigkeit zu optimieren, wobei gleichzeitig die Herstellkosten gesenkt werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schenkel in axialer Richtung elastisch verformbar ist. Zum Einbau der Kassettendichtung wird der Schenkel mittels eines Montagewerkzeuges in Richtung des Wellendichtringes gedrückt, so daß der Wellendichtring axial abgestützt auf dem Laufring ruht. Nachdem die Kassettendichtung im korrespondierenden Maschinenteil positioniert ist und das Montagewerkzeug entfernt worden ist, federt der Radialschenkel selbständig in seine radiale Ursprungsposition zurück. Auf diese Weise wird ein Spalt zwischen Schenkel und Wellendichtring gebildet, wodurch sich beide Bauteile im Betrieb nicht berühren können. Damit wird Verschleiß durch Reibung vermieden. Überdies sind keine zusätzlichen Bauteile notwendig, um die Berührung der beiden Bauteile zu verhindern.

Vorzugsweise besteht der Laufring aus Metall und der Schenkel ist darüber hinaus einstückig an den Laufring angeformt. Eine besonders kostengünstige elastische Verformbarkeit des Schenkels ergibt sich, wenn der Schenkel aus mehreren, aus dem Laufring herausgeformten radial gerichteten Zungen besteht. Die Zungen sind durch radial verlaufende Schlitze im Schenkel gebildet. Damit während des Betriebs kein Schmutz in den Dichtbereich des Wellendichtringes gelangt, sind die Schlitze vorzugsweise mit einer elastomeren Schicht überdeckt.

Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand eines Ausführungsbeispiels im folgenden näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 Kassettendichtung im einbaufertigen Zustand,

Fig. 2 Seitenansicht des Laufringes,

Fig. 3 Kassettendichtung während des Einbaus.

In der Fig. 1 ist eine einbaufertige Kassettendichtung (1), bestehend aus einem Wellendichtring (2) und einem Laufring (3) dargestellt. Das Gehäuse (4) des Wellendichtringes (2) weist an einem Endbereich einen radial nach innen abgewinkelten Axialanschlag (5) auf. Zwischen dem Axialanschlag (5) und dem Gehäuse (4) erstreckt sich ein Radialschenkel (6) in Form von aus dem Laufring (3) herausgeformten Zungen.

Die Zungen (6) - Fig. 2 - sind über Schlitze (7) voneinander beabstandet und sind hierdurch in axialer Richtung elastisch verformbar. Der Schenkel (6) beziehungsweise die Zungen dienen während des Transports der Kassettendichtung als Transportsicherung, indem sie ein Abrutschen des Wellendichtringes (2) vom Laufring (3) verhindern. Durch die elastische Verformbarkeit der Zungen (6) wird verhindert, daß nach dem Einbau der Schenkel beziehungsweise die Zungen (6) das Gehäuse (4) oder den Axialanschlag (5) berühren.

Die Funktionsweise ist aus der Fig. 3 ersichtlich. Beim Aufschieben auf eine Welle (8) mittels eines Montagewerkzeugs (9) werden die Zungen (6) in Richtung des Wellendichtringes (2) elastisch verformt bis die Zungen am Gehäuse (4) anliegen; dabei kann der Wellendichtring (2) je nach Ursprungslage auf dem Laufring (3) axial geringfügig verschoben werden.

Durch axiales Drücken mittels des Montagewerkzeugs (9) werden Laufring (3) und Wellendichtring (2) in das korrespondierende Gehäuse (10) gedrückt, ohne daß sich der Wellendichtring (2) axial auf dem Laufring (3) verschieben kann. Nach Erreichen der Einbaulage und nach Entfernen des Montagewerkzeugs (9) federn die Zungen (6) in ihre Ursprungslage gemäß Fig. 1 zurück und definieren auf diese Weise einen Spalt (11) zwischen Gehäuse (4) und Anschlag (5). Auf diese Weise wird auf einfache Art, d. h. ohne zusätzliche Bauteile, eine Möglichkeit geschaffen, die Kassettendichtung optimal zu positionieren, ohne daß die Gefahr besteht, daß sich Wellendichtring (2) und der Schenkel des Laufringes (3) berühren.

Claims (6)

1. Kassettendichtung, bestehend aus einem Wellendichtring mit einem integrierten Laufring, wobei beim Einbau der Kassettendichtung der Wellendichtring über einen radial gerichteten Schenkel des Laufringes axial positionierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (6) in axialer Richtung elastisch verformbar ist.

2. Kassettendichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Laufring (3) aus Metall besteht.

3. Kassettendichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (6) einstückig an den Laufring (3) angeformt ist.

4. Kassettendichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schenkel (6) aus mehreren aus dem Laufring (3) herausgeformten radial gerichteten Zungen besteht.

5. Kassettendichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zungen (6) durch radial verlaufende Schlitze (7) im Schenkel (6) gebildet sind.

6. Kassettendichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (7) mit einer elastomeren Schicht überdeckt sind.