DE4202462A1 - Polymerpartikel und zweikomponenten-toner sowie verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Polymerpartikel und zweikomponenten-toner sowie verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Polymerpartikel sowie ein Verfahren zur
Herstellung der Polymerpartikel mit enger Größenverteilung im
Bereich 10 µm, die in der Medizin als Diagnosereagentien, in
der Biotechnologie als Sorbentien für die Immobilisierung von
Zellen, in der Analytik als HPLC-Trennsäulenmaterialien Verwen
dung finden können.
Die Erfindung betrifft ferner einen Zweikomponenten-Toner sowie
ein Verfahren zur Herstellung des Tonerharzes für die Herstel
lung von Ein- und Zweikomponenten-Tonern nach dem Mikrosuspen
sionspolymerisationsverfahren.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung
von Tonerpartikeln enger Größenverteilung im Bereich 10 µm, die
durch Einbau von Farbmitteln und anderer Additive (Antioffset
mittel, Ladungssteuerzusätze u. a.) in oben genannte Polymer
partikel erhältlich und zur Entwicklung latenter elektrostati
scher Bilder in Druck- und Kopiergeräten einsetzbar sind.
Toner für elektrophotographische Kopier- und Druckverfahren sind
gefärbte Polymerpartikel im Größenbereich 10-20 µm, die aus Poly
meren mit ausgewählten Erweichungs-, Schmelz-, Fließ- und Adhä
sionseigenschaften bestehen und die in ihrem Inneren magnetische
Pigmente (z. B. Fe₃O₄), färbende Bestandteile (z. B. Ruß oder Farb
stoffe) und andere Zusatzstoffe wie Antioffsetmittel und La
dungssteuerstoffe enthalten können.
Je nach dem ob als Schwarzpigment Fe3O4 bzw. Ruß verwendet wird
unterteilt man die Toner in Ein- und Zweikomponentenentwickler.
Als thermoplastische Bindemittel für die Herstellung dieser
Toner werden bevorzugt Copolymere auf Styrol/Acrylat-Basis und
Polyesterharze verwendet. Zur Verbesserung ihrer Fließfähigkeit
werden die Tonerpartikel mit bestimmten Fließfähigkeitsmitteln
(z. B. hydrophobes Aerosil) vermischt. Um hohe Kopierqualität,
einwandfreien Gerätelauf und geringen Wartungsaufwand der Geräte
zu sichern, wurden an leistungsfähige Toner hohe Anforderungen
in den
- - elektrischen (hoher stat. elektr. Widerstand, gute triboelektrische Ladbarkeit, Ladungsstabilität, geringe Ladungsverteilung)
- - magnetischen (im Falle von Einkomponenten-Tonern hohe Magnetisierbarkeit)
- - thermischen (optimales Erweichungs- und Schmelzverhal ten)
- - granulometrischen (Partikelgröße/Partikelgrößenver teilung, Teilchenhomogenität bezüglich Pigment füllung) und
- - anwendungstechnische Eigenschaften (hohe mechanische Beanspruchbarkeit, gute mechanische Rieselfähigkeit, geringe Agglomera tionsneigung, Unabhängigkeit der To nerparameter von der relativen Luft feuchte)
gestellt.
Die gegenwärtige Situation auf dem Gebiet der Elektrophotographie
ist durch folgende Entwicklungen gekennzeichnet:
- - Erhöhung der Kopiergeschwindigkeit
- - Entwicklung bei niedriger Temperatur fixierender ther moplastischer Bindemittel mit offsetfreien Eigenschaf ten
- - Entwicklung von Tonern mit stabiler elektrischer Auf ladung
- - Übergang von der Analog- zur Digitalelektrophotographie und
- - Entwicklung hochauflösender Drucker und Farbkopierer mit Auflösungen von mehr als 600 dpi (Trends in high resolution and full color toners; EJJ Toner Trends Report; Jan. 1991)
Um solch hohe Auflösungen realisieren zu können, müssen techni
sche Verfahren zur Herstellung von Polymerpartikeln mit einer
mittleren Größe von 5-6 µm und sehr enger Korngröße- und La
dungsverteilung entwickelt werden.
Das bislang dominierende Verfahren zur Herstellung von Ein- und
Zweikomponenten-Tonern im Größenbereich 10-20 µm ist das
Schmelz/Mahl-Verfahren. Bei dieser Technologie werden Toner in
der Weise hergestellt, indem man ein thermoplastisches Binde
mittel (z. B. Polystyrol/Polyacrylat-Copolymere, Epoxidharze) ein
Farbmittel (z. B. ein Farbstoff, Ruß, magnetische Komponenten)
sowie andere Additive (Ladungssteuerstoffe, Antioffsetmittel)
vermischt, die erhaltene Mischung in der Schmelze zu einer ein
heitlichen Dispersion verknetet, abgekühlt, pulverisiert, zu einer
mittleren Teilchengröße von 10-20 µm klassiert und zur Verbes
serung der Fließfähigkeit z. B. mit hydrophoben Aerosilen ver
sieht. Obwohl mit dieser Technologie leistungsfähige Toner mit
sehr guten Eigenschaften hergestellt werden können, bestehen
wesentliche Nachteile in der kostspieligen Apparatetechnik und
dem hohen Energieverbrauch bei den Zerkleinerungs- und Mahlpro
zessen.
Im Hinblick auf künftige Toneranforderungen bestehen die ent
scheidenden Nachteile aber darin, daß mit dieser Technologie
Teilchengrößen <10 µm nicht oder nur mit einem unvertretbar hohen
Kostenaufwand hergestellt und jede weitere Verringerung in der
Teilchengröße mit drastischen Verschlechterungen der Korngrößen-
und Ladungsverteilung verbunden sind. Auf Grund dieser erhebli
chen Nachteile wird international nach einfacheren und energie
ärmeren Technologien zur Herstellung von Tonern im Größenbereich
unter 10 µm gesucht.
Die Orientierung der Forschungsaktivitäten geht dabei in den
letzten Jahren eindeutig in Richtung Mikrosuspensionspolymerisa
tion (MSP-Verfahren) mit dem Schwerpunkt der Entwicklung und
Herstellung von Polymerteilchen im Größenbereich 10 µm mit sehr
enger Korngrößen- und Ladungsverteilung. Das Grundprinzip der
MSP besteht darin, daß man Pigmente (Ruß, Fe₃O₄), öllösliche
Initiatoren, Ladungsstoffe, Vernetzer und gegebenenfalls andere
Additive wie Antioffsetmittel, Weichmacher u. a. in einem Monomer
bzw. Monomergemisch dispergiert, anschließend in eine wäßrige
Stabilisatorlösung überführt, durch Anwendung starker Scherfel
der Mikrosuspensionströpfchen im gewünschten Größenbereich er
zeugt und die so erhaltenen Mikrosuspensionströpfchen bei erhöh
ter Temperatur zu Tonerteilchen polymerisiert.
Die zentralen Probleme bei diesem Direktverfahren bestehen in
der technischen Beherrschung einer Reihe von grenzflächen- und
kolloidchemischen Elementarprozessen, zu denen
- - die Erzeugung und Stabilisierung gefüllter Mikrosus pensionströpfchen in Wasser durch Stoffe mit hoher Affinität zur Öl/Wasser-Phasengrenze (Stabilisatoren)
- - die Beherrschung der Koaleszenzstabilität über den gesamten Zeitraum der Polymerisation, in dem sich wesentliche physikochemische Eigenschaftsänderungen der Polymerteilchen (Viskosität, Molmasse, Grenzflä chenspannung) vollziehen sowie
- - die kontrollierte Herstellung definierter Partikel größen und Partikelgrößenverteilungen gehören.
Technisch nicht beherrschte Stabilitätsprobleme bei der Bildung
gefüllter Mikrosuspensionströpfchen und/oder unzureichende
Koaleszenzstabilität in der Polymerisationsstufe führen zu einer
breiten Teilchengrößenverteilung, Teilchenaggregation, geringer
Ausbeute und oft zu einer totalen Verklumpung der gesamten Tonermasse,
so daß MSP-Verfahren mit diesen Störungen nicht zur
Herstellung von Tonern auf MSP-Basis verwendeten zur kolloidchemische
Stabilisierung der Monomertröpfchen überwiegend wasserlösliche,
makromolekulare Verbindungen von hoher Molmasse
(Polyvinylalkohol, Gelatine, Cellulosederviate).
Da damit aber die Probleme der Koaleszenzstabiltität, Teilchengröße
und Teilchengrößenverteilung nicht befriedigend gelöst
werden konnten, konzentrieren sich in den letzten Jahren die
Forschungsaktivitäten auf Prozesse, bei denen die Stabilisierung
der Monomertröpfchen in der wäßrigen Phase durch bestimmte
schwerlösliche anorganische Salze, Oxide und organische Polymerpartikel
erfolgt. Ein Prozeß, der Polymerteilchen mit enger
Größenverteilung liefert, ist in den Patentschriften EB-03 71 811,
DE-31 09 751 und UK-21 31 565 beschrieben.
Bei diesem Prozeß wird eine Kombination aus kolloidalem Ca₃(PO₄)₂
und anionischem Tensind zur Kontrolle der Teilchengröße und Teilchengrößenverteilung
eingesetzt. Trotz guter Teilchenstabilität
und guter Teilchengrößenverteilung weisen die mit diesem Verfahren
hergestellten Toner noch Mängel auf, die sich aus der
Anwesenheit von Ca₃(PO₄)₂ und Tensid an der Toneroberfläche ergeben.
Wegen der hydrophilen Natur dieser beiden Stoffklassen sind
die Toneroberflächeneigenschaften stark von der relativen Luftfeuchte
abhängig, was sich besonderes nachteilig auf die elektrischen
Kenndaten und das mechanische Fließverhalten der Toner
auswirkt. Um diese Toner verwenden zu können, muß deshalb das
feinteilige Ca₃(PO₄)₂ zusammen mit dem Tensid von der Polymeroberfläche
entfernt werden. Dazu sind wie in der Patentschrift
EP-03 71 811 angegeben, zusätzliche Prozeßstufen erforderlich.
Dazu gehören eine umweltbelastende Säurebehandlung und intensive
Waschungen mit großen Mengen Wasser.
Weitere Vorschläge zur Herstellung von Polymer- und Tonerpartikeln
mit enger Korngrößenverteilung finden sich in den Patentschriften
DE-29 27 249, US-45 92 990, EP-02 78 523, DE-
31 03 972, DE-34 00 756. Nach diesen Verfahren wird eine hohe
Koaleszenzstabilität der Teilchen und eine enge Teilchengrößenverteilung
dadurch erreicht, daß eine Kombination von geladenem
Monomer (negativ oder positiv) und entgegengesetzt geladenem
anorganischen hochdispersen Feststoffpartikeln verwendet wird.
Die Aufladung der Monomerphase erfolgt entweder über geeignete
anionische bzw. kationische Monomere bzw. durch öllösliche funktionelle
Verbindungen (UK-20 70 036, DE-29 27 249). Im Falle der
Anwendung von kationischen Monomeren zur Aufladung der Monomerphase
werden negative aufladbare hydrophile Aerosile auf SiO₂-
Basis verwendet. Bei Anwendung von anionischen Monomeren zur
Aufladung der Monomerphase werden z. B. positiv aufladbares hy
drophiles Al2O3 oder positiv aufladbare hydrophile Aerosile, wie
z. B. aminoalkylmodifiziertes kolloidales SiO2, eingesetzt.
Nachteilig an diesen Verfahren ist, daß noch zu breite Teilchen
größenverteilung zwischen 2 und 50 µm entstehen, deren Ursachen
in den verwendeten geladenen Monomeren gesehen werden. Deshalb
wurde in den Patentschriften DE - 34 00 756, US - 45 92 990, EP -
02 78 523, EP - 03 76 343 und US - 48 35 084 vorgeschlagen, anstelle
der geladenen Monomere geladene Polymere (anionische oder katio
nische) in Kombination mit entgegengesetzt geladenem hydrophilen
kationischen bzw. anionischen Aerosil einzusetzen. Ein anderer
Prozeß, der Polymerteilchen mit verbesserter Koaleszenzstabili
tät und verbesserter Teilchengrößenverteilung ergibt, verwendet
eine Mischung aus hydrophilem negativen Aerosil und hydrophilem
kationischen Al2O3 bzw. Al(OH)3 (IP 60-57 856, US - 49 60 669).
Trotz verbesserter Teilchenstabilität und Einheitlichkeit der
Korngrößenverteilung weisen alle unter Verwendung von hydrophi
lem kolloidalen Aerosil (allein oder in Kombination mit hydro
philen kationischen Stabilisatoren) hergestellten Toner noch
folgende gravierende Mängel auf:
- - es lassen sich keine Polymer- und Tonerteilchen im Größenbereich 5-10 µm mit sehr enger Teilchengrößenver teilung herstellen
- - aufgrund der Feuchtigkeitsempfindlichkeit des an der Oberfläche der Polymerteilchen in hoher Konzentration lokalisierten hydrophilen Aerosils zeigen die Toner die Tendenz zur Agglomeration, eine verringerte Fließ fähigkeit und schlechte elektrische Kennwerte
- - insbesondere die triboelektrische Aufladung ist zu gering und stark von der Luftfeuchte abhängig
- - die mit hydrophilem Aerosil hergestellten Toner besit zen zu niedrige spezifische Volumenwiderstände in der Größenordnung von 108-109 Ωm, was sich negativ auf den Umdruck und damit auf die Bildqualität auswirkt
- - die Oberflächeneigenschaften des SiO2 bieten im Hin blick auf Modifizierungen mit Ladungssteuerstoffen wenig Möglichkeiten
- - die stabilisierende Wirkung der hydrophilen Aerosile an der Monomer/H2O-Phasengrenze wird nur durch die Kombination geladenes Monomer/entgegengesetzt gelade ner Stabilisator realisiert.
Triebkraft für die Adsorption der Aerosile sind ausschließlich
elektrostatische Wechselwirkungskräfte.
Zur Beseitigung dieser Mängel wurde deshalb in einer Reihe von
Patentschriften vorgeschlagen, durch eine nachträgliche Ober
flächenbehandlung mit bestimmten Silan- bzw. Titanat-Kopplungs
agentien (US - 45 92 990) die hygroskopischen Eigenschaften zu
eliminieren oder wie in den Patentschriften US - 45 92 990, US -
46 01 968 und US - 45 07 378 beschrieben, das hydrophile Aero
sil durch eine Säure- bzw. Alkalilaugebehandlung oder durch eine
Kombination von Alkalilauge/Fluortensid (US - 48 35 084) von der
Toneroberfläche abzulösen.
Da die Entfernung des hydrophilen Aerosils von der Tonerober
fläche ein sehr schwieriger Prozeß ist und zusätzliche, kosten
aufwendige Stufen erfordert, wurde in der Patentschrift US -
49 12 009 eine andere Lösung zur Verbesserung der Tonereigen
schaften vorgeschlagen. Diese Lösung besteht in einem 2-Stufen-
Prozeß, wobei in der ersten Stufe unter Verwendung eines Kom
plexes aus hydrophilem Aerosil und Polyesterharz als kolloid
chemischer Stabilisator ein Suspensionspolymerisat hergestellt
wird.
In der zweiten Stufe wird dann dieses Suspensionspolymerisat,
das das unerwünschte SiO2 an der Oberfläche aufweist, mit Toner
komponenten (Ruß, Ladungssteuerstoffe, Antioffsetmittel) ge
mischt und nach der Schmelz/Mahl-Technologie zu einem Toner
weiterverarbeitet, wobei Toner mit weitestgehend SiO2-freier
Oberfläche erzeugt werden. Obwohl mit diesem 2-Stufen-Prozeß
verbesserte Tonereigenschaften erreichbar sind, ist das Verfah
ren insgesamt zu kostenintensiv, da zwei unterschiedliche Ver
fahrensweisen und Technologien (Suspensionspolymerisation,
Schmelz/Mahl-Technik) zur Anwendung kommen.
Ein anderer Prozeß zur Herstellung engverteilter Polymerteilchen
im Größenbereich unter 10 µm wird in der Patentschrift EP -
03 34 126 beschrieben, in der vorgeschlagen wird, anstelle der
kolloidalen hydrophilen SiO2-Partikel Copolymerteilchen zu ver
wenden.
Nachteilig an diesem Verfahren sind folgende Punkte:
- - die zur kolloidchemischen Stabilisierung der Monomer tröpfchen verwendeten Copolymerteilchen müssen über geeignete Emulsionspolymerisationsverfahren in Gegen wart von Tensiden hergestellt werden, die, wenn sie an der Oberfläche der Tonerpartikel verbleiben, das Feuchtigkeitsverhalten, das elektrische Verhalten sowie die Fließfähigkeit negativ beeinflussen
- - die Copolymerteilchen müssen über eine geeignete Größe verfügen und in ihrer hydrophil-lipophilen Balance an die Eigenschaften der Kernmonomere angepaßt werden zur Stabilisierung müssen die Copolymerteilchen ver netzt sein, wobei ein zu hoher Vernetzungsgrad die stabilisierende Wirkung negativ beeinflußt
- - die mit den Copolymerteilchen beschichtete Tonerober fläche weist hydrophile Oberflächeneigenschaften auf, die feuchtigkeitsempfindlich ist und negative Wirkun gen auf Triboelektrizität und Fließverhalten hat.
Noch ein anderer Prozeß zur Erzeugung engverteilter Tonerparti
kel wurde in den Patentschriften DD 2 81 269, DD 2 81 270 und DD
2 81 271 beschrieben. Darin wurde vorgeschlagen, als kolloidchemi
schen Stabilisator eine Kombination von hydrophilem und hydro
phobem Aerosil bzw. hydrophobe, kommerzielle Aerosile wie z. B.
R972 zur Erzeugung koaleszenzstabiler Polymerpartikel mit enger
Größenverteilung einzusetzen.
Der Vorteil dieses Verfahrens gegenüber den Verfahren mit hydro
philem Aerosil besteht darin, daß die hergestellten Toner ohne
Ablösung der Aerosils von der Oberfläche volle Leistungsfähig
keit entwickelten, und damit ein sehr einfaches und ökonomisches
Verfahren zur Herstellung von magnetischen Einkomponenten-Troc
kentonern mit hohem Gehalt an Fe3O4 gefunden wurde.
Von großem ökonomischen Vorteil wäre folglich ein MSP-Prozeß,
bei dem ein kolloidchemischer Stabilisator zur Herstellung von
Polymerteilchen enger Größenverteilung gefunden würde, der nicht
die Nachteile der bislang beschriebenen Stabilisatoren aufweist
und insbesondere Vorteile dadurch zeigt, daß
- - Polymerteilchen und Tonerteilchen im Größenbereich 2- 10 µm mit sehr enger Teilchengrößenverteilung herge stellt
- - hohe Koaleszenzstabilitäten der Monomertröpfen ohne Verwendung von Costabilisatoren realisiert und die gewünschte Größe von 2-10 µm mit enger Teilchengrößen verteilung ohne Unterstützung durch zusätzliche nega tiv wirkende Hilfsmittel wie PVA, Gelatine, Tenside erreicht
- - Toner mit hohem elektrischen statischen Widerstand in der Größenordnung von 1013-1015 Ωm und hoher triboelek trischer Aufladung erhalten und keine nachteiligen Abhängigkeiten von der relativen Luftfeuchte festzu stellen sind
- - ein gutes Fließverhalten garantiert
- - die Oberflächeneingenschaften des kolloidchemischen Stabilisators durch einfache Oberflächenmodifizierung mit geeigneten Stoffen in einfacher Weise einzustellen sind und
- - der an der Oberfläche der Polymer- bzw. Tonerteilchen befindliche kolloidchemische Stabilisator nicht ent fernt werden muß.
Es ist ein Ziel der Erfindung, auf einfache Weise Polymerparti
kel im Größenbereich von 2-10 µm mit enger Korngrößenverteilung
und guter triboelektrischer Aufladbarkeit herzustellen.
Ein weiteres Ziel der Erfindung besteht in der einfachen Her
stellung eines wärmefixierbaren 2-Komponententoners im Größenbe
reich 2-10 µm mit enger Korngrößenverteilung, guter triboelek
trischer Aufladbarkeit, guten elektrischen Widerstandswerten und
guter Fließfähigkeit.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein einfaches Verfahren
zu entwickeln, das mit hoher Ausbeute sowohl Polymerpartikel,
als auch Tonerpartikel vom 2-Komponenten-Typ mit enger Korngrö
ßen- und Ladungsverteilung, hohem spezifischen Widerstand, guter
triboelektrischer Ladbarkeit und guter Fließfähigkeit liefert.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur
Herstellung von Polymerpartikeln und eines durch Wärme fixier
baren Zweikomponenten-Toners auf der Basis von polymerisierbaren
Monomeren, Pigmenten, Ladungssteuerstoffen, Dispergiermitteln
und gegebenenfalls weiteren Zusatzstoffen durch Suspensionspoly
merisation, das dadurch gekennzeichnet ist, daß im Falle der
Herstellung von Polymerpartikeln ein Gemisch aus 100 Teilen
eines Vinylmonomeren oder Vinylmonomerengemisches und 1-10 Tei
len Polymerisationsinitiator und im Falle der Herstellung eines
wärmefixierbaren Zweikomponenten-Toners ein Gemisch aus 100 Tei
len eines Vinylmonomeren oder Vinylmonomerengemisches, 1-10 Tei
len Polymerisationsinitiator, 2-20 Teilen Pigment und/oder Farb
stoff, 0-5 Teilen Vernetzungsmittel, 0-10 Teilen Ladungssteuer
stoffe und 0-10 Teilen Antioffsetmittel in 200-1000 Teilen einer
wäßrigen Suspension von 1-10 Teilen eines negativ geladenen
hydrophoben hochdispersen amorphen Siliciumdioxids gegeben, die
Dispergierung bei einem pH-Wert von 9-14 bis zum Erreichen einer
Tropfengrößenverteilung mit einer mittleren Teilchengröße von 8-
12 µm vorgenommen, dann durch Absenkung des pH-Wertes auf Werte
von 2-7 eine spontane Teilchenverkleinerung und Teilchenverein
heitlichung eintritt, in diesem pH-Bereich die Polymerisation
bei einer Temperatur von 60-95°C durchgeführt und zur Regulie
rung der elektrischen und triboelektrischen Eigenschaften in der
Dispergierstufe, der Polymerisationstufe oder im trockenen Zu
stand die Polymer- bzw. Tonerprodukte eine Modifizierung der
hydrophoben Partikeloberfläche entweder durch Aufpolymerisieren
von ionischen Monomeren oder Monomergemischen, durch Beschich
tung mit wasserlöslichen, wasserunlöslichen anorganischen oder
organischen Feststoffpartikeln oder mit in Wasser emulgierbaren
Stoffen vorgenommen wird, nach Abschluß der Polymerisation bzw.
Modifizierungsreaktion die wäßrige Polymer- bzw. Tonersuspension
mit Wasser vermischt, die Produkte abgetrennt und gegebenenfalls
gesichtet werden.
Gemäß der Erfindung können bekannte Vinylmonomere eingesetzt
werden wie z. B. Styrol und Aryl- bzw. Methacrylsäureester mit 1-8
C-Atomen, wobei besonders Comonomerengemische aus Styrol und
n-Butylacrylat bzw. n-Butylmethacrylat bevorzugt sind.
Als Polymerisationsinitiator können im Falle der Herstellung von
Polymerpartikeln bekannte Peroxide wie z. B. Benzoylperoxid und
Lauroylperoxid bzw. Azoverbindungen verwendet werden.
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Zweikomponententoners
sind Azoverbindungen des Typs Azobis-isobutyronitril bevorzugt.
Als Pigment werden vorzugsweise Ruße eingesetzt.
Als Ruße sind bekannte handelsübliche Produkte wie z. B. Printex
150T und Spezialschwarz der Firma Degussa/BRD sowie z. B. Mogul
L der Firma Cabot/USA einsetzbar. Als Vernetzungsmittel können
die bekannten mehrfunktionellen Verbindungen wie z. B. Divinyl
benzol (DVB), Ethylenglycoldimethacrylat (EGDMA), Ethylengly
coldiacrylat u. a. eingesetzt werden.
Das eingesetzte Ausgangsprodukt enthält weiterhin spezielle
Komponenten, die in Kombination mit dem erfindungsgemäß verwen
deten hydrophoben hochdispersen amorphen Siliciumdioxids, z. B.
Aerosil Polymer- und Tonerteilchen mit hohem statischen elek
trischen Widerstand und hoher triboelektrischer Aufladung lie
fern. Bei der Herstellung des Ausgangsproduktgemisches für den
erfindungsgemäßen Zweikomponenten-Toner bewirken diese speziel
len Komponenten überraschenderweise eine hohe Oberflächenhydro
phobierung der Ruße, eine gute Dispergierbarkeit der Ruße in der
Monomermischung sowie eine drastische Viskositätsabnahme des
Monomer/Ruß-Gemisches. Zu diesen Stoffen, die diese überraschen
de Wirkung in Kombination mit dem hydrophoben Aerosil zeigen,
gehören z. B. bekannte kommerziell verfügbare positive Ladungs
steuerstoffe, wie z. B.
- - Farbstoffe (Nigrosin (Azin-Farbstoff, CAS Nr. 8005-02- 05, C.J. Solvent Black 7), Copyblau (Triphenylmethan derivat, Solvent Blue 124))
- - quaternäre Ammoniumsalze mit langer Alkylkette (TP 302, P 51 (Naphthalinsulphat), FF4102 (Tetradecylpyr rolidino-[1,2-benzimidozolium]tetrafluoroborat), Tri blox PC 100 (emulgierbares Styrol/Acrylat-Copolymer mit quaternären Ammoniumgruppen))
- - organische feindisperse Polymer- bzw. Copolymerparti kel auf Polystyrol- bzw. Polystyrol/Polyacrylat-Basis (P 1500, P 1510, P 1800, P 2000 der Firma Nippon Paint/Japan) sowie
- - neutrale (NM 203, Nünchritz/BRD) und
- - aminofunktionalisierte Silikonöle bzw. Silikonölemul sionen (VP 1480, VP 1481, L650 (Polydimethylsiloxan mit Aminoalkylgruppen), VP 1019, VP 1659 Wacker-Che mie/BRD (Emulsion eines aminofunktionellen Polydime thylsiloxans)
Die Dispergierung des Ausgangsproduktgemisches in der wäßrigen
Phase, die das erfindungsgemäße hydrophobe Aerosil enthält, kann
nach bekannten Technologien z. B. durch Scherung mit einem Homo
genisator (Ultraturrax der Firma Kunkel/BRD) oder durch Umpumpen
des Gemisches in einer Pumpe, in den Rohrleitungen und/oder in
eingebauten Düsensystemen erfolgen.
Gemäß der Erfindung können als hydrophobe Aerosile z. B. die
handelsüblichen Produkte Aerosil R 972 und R 812 der Firma De
gussa/BRD eingesetzt werden. Bei diesen hydrophoben Aerosilen
sind mindestens 75% der auf der Oberfläche der SiO2-Teilchen
vorhandenen Hydroxylgruppen mit einem hydrophoben organischen
Rest verethert (Dimethyldichlorsilan bzw. Trime
thylchlorsilan im Falle von R 972 bzw. R 812). Diese hydrophoben
Aerosile besitzen eine hohe Oberfläche von 110 m²/g (R 972) bzw.
260 m²/g (R 812), wobei die mittlere Größe der Primärteilchen für
R 972 bei 16 nm und für R 812 bei 7 nm liegt.
Überraschenderweise wurde bei Verwendung dieser hydrophoben
Aerosile gefunden, daß auch ohne Modifizierung der Monomerphase
durch entgegengesetzt geladene Costabilisatoren außerordentlich
koaleszenzstabile und sehr engverteilte Monomertröpfchen erhal
ten werden, wenn die Dispergierung im pH-Bereich 9-14 und vor
teilhafterweise 10-11 vorgenommen wird. In einer speziellen
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden daher
Polymer- und Tonerteilchen mit einem mittleren Durchmesser von
12 µm und enger Korngrößenverteilung durch Dispergierung im pH-
Bereich 9-14 erhalten.
Ein überraschendes Ergebnis war auch, daß beim Einstellen der
alkalischen Polymer- bzw. Tonersuspension auf pH-Werte zwischen
2 und 7 und vorteilhafterweise zwischen 5 und 7 eine drastische
Teilchengrößenverringerung ohne zusätzliche Hilfsstoffe oder
höhere Scherfelder eintritt.
In einer weiteren speziellen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden daher Polymer- und Tonerteilchen mit einem
mittleren Durchmesser von 2-10 µm und sehr enger Korngrößenver
teilung durch Dispergierung im Alkalischen und nachfolgender
Dispergierung im sauren pH-Bereich von 2-7 erhalten.
Ebenfalls überraschend war, daß, wie vorstehend beschrieben,
hergestellte Mikrosuspensionströpfchen weiter in der Teilchen
größe verringert und im Teilchengrößenspektrum weiter eingeengt
werden können, so daß problemlos Teilchengrößen mit einem mitt
leren Durchmesser von 2-10 µm und sehr enger Größenverteilung
erhalten werden, wenn im Dispergierprozeß wiederholt Wechsel von
alkalischen und sauren Milieubedingungen vorgenommen werden.
Im Gegensatz zum Stand der Technik, wo eine Oberflächenmodifi
zierung hydrophiler Aerosile nur sehr schwer und mit hohen Ko
sten durchzuführen ist, können bei dem erfindungsgemäßen Ver
fahren die Eigenschaften des an der Oberfläche der Polymer- bzw.
Tonerpartikel lokalisierten hydrophoben Aerosils in einfacher
Weise in den elektrischen und triboelektrischen Kenndaten einge
stellt werden. Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Verfahrens besteht darin, daß während oder nach Abschluß
der Polymerisation ein ionisches Schalenmonomer oder Schalenmo
nomergemisch auf die mit hydrophobem SiO2 bedeckten Polymer- bzw.
Toneroberfläche aufpolymerisiert wird. Zur Einstellung z. B.
positiver triboelektrischer Aufladungen sind mit Vorteil Monome
re wie z. B. 4-Vinylpyridin, 2-Dimethylaminoethylmethacrylat oder
Acrylamid einsetzbar.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß man zur chemischen und physikali
schen Veränderung der mit hydrophobem Aerosil bedeckten Polymer-
bzw. Toneroberfläche (z. B. zur Einstellung gewünschter tribo
elektrischer Aufladungen u. a.) zu Beginn, während oder am Ende
der Dispergierphase, während oder am Ende der Polymerisations
phase die Mikrosuspensionströpfchen bzw. Polymer- oder Toner
teilchen mit entweder wasserlöslichen Stoffen, wasserunlöslichen
anorganischen oder organischen Feststoffpartikeln oder mit in
Wasser emulgierbaren Stoffen in Kontakt bringt und diese Stoffe
in oder auf der hydrophoben Aerosilschicht verankert. Beispiele
für geeignete wasserlösliche Verbindungen sind Organosilicium
verbindungen mit freien Aminogruppen wie z. B. γ-Aminopropyl
triethoxysilan, Organosiliciumverbindungen mit quaternären Ammo
niumgruppen sowie aminofunktionalisierte Silikonöle, die durch
einfache pH-Wertveränderung in einen H₂O-löslichen Zustand über
führt werden können wie z. B. das Aminosilikonöl L 650 (Wacker-
Chemie/BRD). Als Beispiel für wasserunlösliche anorganische und
organische Feinststoffpartikel können die bereits oben genannten
kommerziellen Produkte (Farbstoffe, quaternäre Ammoniumsalze,
Polymer- bzw. Copolymerteilchen) aufgeführt werden. Beispiele
für geeignete in Wasser emulgierbare Stoffe sind z. B. das als
Ladungsmittel kommerziell geführte Produkt Triblox PC 100, das
reaktive aminofunktionelle Silikonöl L 650 (Wacker-Chemie/BRD)
sowie die aminofunktionelle Silikonölemulsionen VP 1019 mit
kationischem Emulgator bzw. VP 1659 mit nichtionogenem Emulgator
(beides Produkte der Wacker-Chemie/BRD).
Noch eine bevorzugte Ausführungsform besteht darin, die mit
hydrophobem Aerosil bedeckten Polymer- bzw. Tonerteilchen im
trockenen Zustand mit z. B. anorganischen oder organischen Fest
stoffpartikeln in bekannten Mischvorrichtungen (Henschel-Mixer,
Nara-Hybridisierungssystem, Mechanofusionssystem) in Kontakt zu
bringen, intensiv zu mischen und durch geeignete Prozeßführung
(Temperatur, Druck) die Feststoffpartikel entweder in der Ober
fläche der Polymerteilchen fest zu verankern oder im Falle der
Anwendung von Polymer- bzw. Copolymerteilchen ("Fine sphere-
Produkte von Nippon Paint z. B. die Typen P 1500, P 1510, P 1800
und P 2000), diese auf der hydrophoben Aerosiloberfläche zur
Filmbildung zu bringen, so daß ein homogener Überzug aus dem
filmbildenden Polymer auf der Toneroberfläche entsteht. Obwohl
alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen mit den verwendeten
spezifischen Verbindungen gute Ergebnisse bei der Einstellung
triboelektrischer Aufladungen der Polymer- bzw. Tonerpartikel
liefern, sind die Modifizierungen aus wäßriger Phase mit den
wasserlöslichen, wasserunlöslichen und mit den in Wasser emul
gierbaren Stoffen wegen der Einfachheit des Prozesses (Eintopf
verfahren) besonders vorteilhaft.
Bei ausgedehnten Versuchen zur Einengung der Partikelladungsver
teilungen (q/d-Verteilungen) wurde überraschenderweise gefunden,
daß bei Zugabe der in Wasser emulgierbaren Verbindungen L 650
und Triblox PC 100 zu Alkohol/Wasser-Mischungen unterschiedli
cher Alkohol-Gehalte, in denen die Polymer- bzw. Tonerpartikel
kurzzeitig dispergiert wurden, in weiten Grenzen regelbare tri
boelektrische Aufladungen (Maß dafür sind die q/m-Werte) und
extrem enge q/d-Verteilungen eingestellt werden können. Die vor
teilhaften engen q/d-Verteilungen können dabei mit geringsten
Mengen der erfindungsgemäßen Verbindungen (0,1-1%) erreicht
werden.
Die Polymerisationsdauer beträgt bei dem erfindungsgemäßen Ver
fahren nur 1,5-3h. Nach beendeter Polymerisation enthält die
wäßrige Suspension Polymer- bzw. Tonerteilchen, die durch eine
enge Korngrößenverteilung charakterisiert sind. Das Polymerisa
tionsgemisch wird mit kaltem Wasser vermischt, die Polymer- bzw.
Tonerteilchen durch mechanische fest/flüssig-Trennung abgetrennt
und getrocknet.
Wegen der sehr engen Teilchengrößenverteilung sind Sichtprozesse
zur Abtrennung von Feinst- und Überkorn bei dem erfindungsgemä
ßen Verfahren nicht erforderlich, was die Verfahrenskosten ge
genüber der Schmelzmahl-Technologie drastisch reduziert.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich ferner gegenüber
dem Stand der Technik durch folgende Vorteile aus:
- - Die Anwendung von hydrophobem Aerosil als kolloidche mischen Stabilisator führt in einfacher Weise zu sphä rischen Polymer- bzw. Tonerteilchen im Größenbereich 2-10 µm mit sehr enger Korngrößen- und Ladungsvertei lung, guter Rieselfähigkeit, hohen statischen elek trischen Widerständen von <10¹⁴ Ωm und guter triboelek trischer Aufladbarkeit
- - auf Grund der hohen Koaleszenzstabilität der Mikrosus pensionströpfchen in der Dispergier- und Polymerisa tionsstufe kann das H₂O/Monomer-Verhältnis bis auf ein Verhältnis von 2 : 1 erhöht werden, ohne daß Korngröße und Korngrößenverteilung nachteilig beeinflußt werden. Dadurch können hohe Produktivitäten erzielt werden, was ökonomisch vorteilhaft ist
- - die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielten Ausbeuten liegen bei 90-95%
- - wegen der sehr engen Korngrößenverteilung kann auf eine nachträgliche Sichtung des Produktes zur Abschei dung von Feinst- und Grobkorn verzichtet werden
- - die triboelektrische Aufladbarkeit der Polymer- bzw. Tonerpartikel läßt sich in einfacher Weise durch Modi fizierung der hydrophoben Aerosiloberfläche mit be stimmten spezifischen Verbindungen entweder in der Dispergierstufe, der Polymerisationsstufe oder nach Fertigstellung des Produktes in getrocknetem Zustand gezielt einstellen
- - es lassen sich extrem enge q/d-Verteilungen kontrol liert einstellen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Polymerpartikel sowie
Zweikomponenten-Toner, die jeweils erhältlich sind durch eines
der Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 14.
In einer Mischung aus 75 Teilen Styrol und 25 Teilen n-Butyl
acrylat (n-BA) werden 5 Teile Azo-bis-isobutyronitril gelöst.
Anschließend werden 10 Teile Ruß Printex 150T hinzugefügt und
die Mischung kurzzeitig mittels Ultraturrax intensiv gemischt.
Die Mischung wird dann zu einer aus 6 Teilen Aerosil R 972 be
stehenden wäßrigen Dispersion (500 Teile) zugegeben, der pH-Wert
mittels NaOH-Lösung auf pH 11 eingestellt und unter Verwendung
einer wirksamen Dispergiervorrichtung z. B. eines Homogenisators
dispergiert.
Unter diesen Bedingungen bilden sich außerordentlich koaleszenz
stabile und extrem engverteilte Mikrosuspensionströpfchen mit
einer mittleren Partikelgröße von ca. 12 µm.
Eine anschließende pH-Wertabsenkung der alkalischen Dispersion
mittels Salzsäure auf pH 6 führt zu einer spontanen, drastischen
Teilchenverkleinerung von 12 auf 6 µm unter Beibehalt der extrem
engen Teilchengrößenverteilung. Die feinteilige Dispersion wird
dann in ein Reaktionsgefäß, ausgestattet mit Rührer, Inertgas
einleitungsrohr und Rückflußkühler überführt und unter langsamem
Rühren bei 85°C polymerisiert.
Zur Herstellung eines positiv aufladbaren Zweikomponentenent
wicklers wird nach ca. 80%igem Umsatz (nach ca. 2 Std.) ein
Monomergemisch aus 25 Teilen 75/25 Styrol/n-BA, 5 Teilen 4-Vi
nylpyridin und 1 Teil Azo-bis-isobutyronitril innerhalb eines
Zeitintervalls von ca. 30 min zu der Tonersuspension zugetropft
und anschließend eine Nachreaktion von 2 Std. durchgeführt.
Nach beendeter Reaktion wird die heiße Reaktionsmischung mit den
Tonerpartikeln vom Kern/Schale-Typ mit kaltem Wasser vermischt,
der Toner abgetrennt auf eine Restfeuchte von 20-30% entwässert
und danach an der Luft getrocknet. Triboelektrische Ladungsmes
sungen im q/m-Meter der Fa. Epping/BRD ergaben bei Verwendung
eines mit Fluorpolymer beschichteten Carriers für diesen Toner
eine positive Aufladung von +14 µC/g.
Auf die gleiche Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, wird ein
positiv aufladbarer Zweikomponentenentwickler mit einem mitt
leren Durchmesser von 7 µm und sehr enger Korngrößenverteilung
hergestellt, wobei an Stelle des 4-Vinylpyridin ein Comonomerge
misch bestehend aus 12,5 Teilen Styrol/n-BA und 5 Teilen Dime
thylaminoethylmethacrylat verwendet wird. Für diesen Toner wurde
eine triboelektrische Aufladung von +12,4 µC/g bestimmt.
Auf die gleiche Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, wird ein
positiv aufladbarer Zweikomponentenentwickler mit einem mitt
leren Durchmesser von 9 µm und sehr enger Korngrößenverteilung
hergestellt, wobei an Stelle des eingesetzten Comonomergemisches
aus 25 Teilen 75/25 Styrol/n-BA 10 Teile 2-Dimethylaminoethylme
thacrylat verwendet werden. Für diesen Toner wurde eine tribo
elektrische Aufladung von +17,8 µC/g bestimmt.
Aus Tabelle 1 ergeben sich die Verfahrensbedingungen und die
Ausgangsprodukte für die Zweikomponentenentwickler der Beispiele
4-11.
Die in den Beispielen 4-11 erhaltenen Toner wurden hinsichtlich
ihrer Partikelgröße/Partikelgrößenverteilung, elektrischen und
triboelektrischen Eigenschaften charakterisiert. Einige wesent
liche Kenndaten dieser Toner sind in Tabelle 2 zusammenfassend
dargestellt.
Ergänzend zu diesen Angaben zeigen die Fig. 1-4 Teilchenver
größerungen, Ladungs/Durchmesser-Verteilungen (q/d-Verteilungen)
sowie lichtmikroskopische bzw. Raster-Elektronenmikroskopische-
Aufnahmen von ausgewählten Tonerproben.
Fig. 1
Teilchengrößenverteilung eines Zweikomponentenentwicklers nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren (Beispiel 6).
Claims (16)
1. Verfahren zur Herstellung von Polymerpartikeln und
eines durch Wärme fixierbaren Zweikomponenten-Toners auf der
Basis von polymerisierbaren Monomeren, Pigmenten, Ladungssteuer
stoffen, Dispergiermitteln und gegebenenfalls weiteren Zusatz
stoffen durch Suspensionspolymerisation,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Falle der Herstellung von Polymerpartikeln ein Gemisch aus
100 Teilen eines Vinylmonomeren oder Vinylmonomerengemisches und 1-10 Teilen Polymerisationsinitiator und im Falle der Herstellung eines wärmefixierbaren Zweikompo nenten-Toners ein Gemisch aus
100 Teilen eines Vinylmonomeren oder Vinylmonomerengemisches
1-10 Teilen Polymerisationsinitiator
2-20 Teilen Pigment und/oder Farbstoff
0-5 Teilen Vernetzungsmittel
0-10 Teilen Ladungssteuerstoffe und
0-10 Teilen Antioffsetmittel
in 200-1000 Teilen einer wäßrigen Suspension von 1-10 Teilen eines negativ geladenen hydrophoben hochdispersen amorphen Sili ciumdioxids gegeben, die Dispergierung bei einem pH-Wert von 9- 14 bis zum Erreichen einer Tropfengrößenverteilung mit einer mittleren Teilchengröße von 8-12 µm vorgenommen, dann durch Ab senkung des pH-Wertes auf Werte von 2-7 eine spontane Teilchen verkleinerung und Teilchenvereinheitlichung eintritt, in diesem pH-Bereich die Polymerisation bei einer Temperatur von 60-95°C durchgeführt und zur Regulierung der elektrischen und triboelek trischen Eigenschaften in der Dispergierstufe, der Polymerisa tionstufe oder im trockenen Zustand die Polymer- bzw. Tonerpro dukte eine Modifizierung der hydrophoben Partikeloberfläche entweder durch Aufpolymerisieren von ionischen Monomeren oder Monomergemischen, durch Beschich tung mit wasserlöslichen, wasserunlöslichen anorganischen oder organischen Feststoffpartikeln oder mit in Wasser emulgierbaren Stoffen vorgenommen wird, nach Abschluß der Polymerisation bzw. Modifizierungsreaktion die wäßrige Polymer- bzw. Tonersuspension mit Wasser vermischt, die Produkte abgetrennt und gegebenenfalls gesichtet werden.
daß im Falle der Herstellung von Polymerpartikeln ein Gemisch aus
100 Teilen eines Vinylmonomeren oder Vinylmonomerengemisches und 1-10 Teilen Polymerisationsinitiator und im Falle der Herstellung eines wärmefixierbaren Zweikompo nenten-Toners ein Gemisch aus
100 Teilen eines Vinylmonomeren oder Vinylmonomerengemisches
1-10 Teilen Polymerisationsinitiator
2-20 Teilen Pigment und/oder Farbstoff
0-5 Teilen Vernetzungsmittel
0-10 Teilen Ladungssteuerstoffe und
0-10 Teilen Antioffsetmittel
in 200-1000 Teilen einer wäßrigen Suspension von 1-10 Teilen eines negativ geladenen hydrophoben hochdispersen amorphen Sili ciumdioxids gegeben, die Dispergierung bei einem pH-Wert von 9- 14 bis zum Erreichen einer Tropfengrößenverteilung mit einer mittleren Teilchengröße von 8-12 µm vorgenommen, dann durch Ab senkung des pH-Wertes auf Werte von 2-7 eine spontane Teilchen verkleinerung und Teilchenvereinheitlichung eintritt, in diesem pH-Bereich die Polymerisation bei einer Temperatur von 60-95°C durchgeführt und zur Regulierung der elektrischen und triboelek trischen Eigenschaften in der Dispergierstufe, der Polymerisa tionstufe oder im trockenen Zustand die Polymer- bzw. Tonerpro dukte eine Modifizierung der hydrophoben Partikeloberfläche entweder durch Aufpolymerisieren von ionischen Monomeren oder Monomergemischen, durch Beschich tung mit wasserlöslichen, wasserunlöslichen anorganischen oder organischen Feststoffpartikeln oder mit in Wasser emulgierbaren Stoffen vorgenommen wird, nach Abschluß der Polymerisation bzw. Modifizierungsreaktion die wäßrige Polymer- bzw. Tonersuspension mit Wasser vermischt, die Produkte abgetrennt und gegebenenfalls gesichtet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als kolloidchemischer Stabilisator negativ aufladbare hy
drophobe hochdisperse amorphe Siliciumdioxide, Aerosile der
Typen R 972 und R 812, verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Polymer- und Tonerpartikel mit einem mittleren Durchmesser
von 2-10 µm und sehr enger Korngrößenverteilung durch Dispergie
rung erhalten werden, wobei abwechselnd alkalische und saure
Milieubedingungen eingestellt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Regulierung elektrischer und triboelektrischer Eigen
schaften das negative hydrophobe Aerosil an der Polymer- bzw.
Toneroberfläche durch Aufpolymersieren ionischer Monomere modi
fiziert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß als ionische Monomere 4-Vinylpyrindin, 2-Dimethylaminoethyl
methacrylat und Acrylamid verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Regulierung elektrischer und triboelektrischer Eigen
schaften das negative hydrophobe Aerosil an der Polymer- bzw.
Toneroberfläche durch Adsorption wasserlöslicher Verbindungen
modifiziert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß als wasserlösliche Verbindungen γ-Aminopropyltriethoxysi
lan, aminofunktionalisierte Silikonöle unter sauren pH-Bedingun
gen sowie Si-Tenside mit quaternärer Ammoniumstruktur verwendet
werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Regulierung elektrischer und triboelektrischer Eigen
schaften das negative hydrophobe Aerosil an der Polymer- bzw.
Toneroberfläche durch wasserunlösliche Verbindungen modifiziert
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß als wasserunlösliche Verbindung Nigrosin, quaternäre Ammo
niumsalze wie TP 302, P 51, FF 4102 und Polymerpartikel auf Sty
rol/Acrylat-Basis (P 1500, P 1800, P 2000) verwendet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Regulierung elektrischer und triboelektrischer Eigen
schaften das negative hydrophobe Aerosil an der trockenen Poly
mer- bzw. Toneroberfläche mit anorganischen oder organischen
Feinststoffpartikeln durch intensive Mischung versetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß als anorganische und organische Feinstpartikel quaternäre
Ammoniumsalze und Polymer- bzw. Copolymerpartikel auf Styrol/
Acrylatbasis (P 1500, P 1510, P 1800, P 2000) verwendet werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Regulierung elektrischer und triboelektrischer Eigen
schaften das negative hydrophobe Aerosil an der Polymer- bzw.
Toneroberfläche durch in Wasser emulgierbare Stoffe modifiziert
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß als in Wasser emulgierbare Stoffe aminofunktionelle Silikon
öle (L 650) und ein Styrol/Acrylat-Copolymeres mit quaternären
Ammoniumgruppen (Triblox PC 100) sowie aminofunktionelle Sili
konölemulsionen (VP 1019, VP 1659) verwendet werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Regulierung der triboelektrischen Aufladung und zur
Einstellung enger q/d-Verteilungen eine Behandlung der Polymer-
bzw. Tonerpartikel mit aminofunkionellen Silikonölen L 650 und
Triblox PC 100 aus Alkohol/H2O-Mischungen vorgenommen wird.
15. Polymerpartikel, erhältlich durch eines der Verfahren
nach den Ansprüchen 1 bis 14.
16. Zweikomponenten-Toner, erhältlich durch eines der
Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 14.
Priority Applications (1)
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DE19924202462 DE4202462C2 (de) | 1992-01-29 | 1992-01-29 | Zweikomponenten-Toner sowie Verfahren zu seiner Herstellung |
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