1877-
CONSTANT ROY in WITTEN a..d. Ruhr. Universal-Walzwerk für Draht und Feineisen verschiedener Profile.
Patent'rt im Deutschen Reiche vom 25. JuK 1877 ab.
Die Universalwalze besteht aus 8 Paar Walzen a\ α2, α3, αΛ, α5, β6, α1, as, welche in zwei Ständern
und zwei Serien A und B montirt sind. Die Walzen sind durch konische Schrauben zu reguliren
und werden durch Zahnräder und Kammwalzen bewegt, die jedem Paar die erforderliche
Geschwindigkeit ertheilen.
Die Arbeit in diesen verschiedenen Walzenpaaren geschieht auf folgende Weise:
Man nimmt einen auf ca. 16 mm. vierkantig vorgewalzten
Knüppel und steckt denselben in der nämlichen Hitze durch eine gewöhnliche Führung
in a1, wo derselbe in eine ovale Form gedrückt
wird. Um dieses Oval von a1 auf«2 zu bringen,
passirt es zunächst eine Führung b, welche ihm eine Drehung um 90 ° giebt und tritt dann durch
die Führung c, die in einiger Entfernung von b auf denselben horizontalen Trägern ruht, und
am Eingange erweitert ist, um das Stück sicher aufzunehmen in das Walzenpaar a2, wo es von
neuem in ein, dem gegebenen Drucke entsprechendes kleineres Quadrat gedrückt wird.
Zur Ueberführung von a2 ma3, wo das Quadrat
wieder in ein Oval gedruckt wird, beschreibt das Stück einen Halbkreis, geleitet durch die
entsprechend ausgehöhlten Führungen d und e. e ist ebenfalls am Eingange derart erweitert,
dafs diese Operation mit aller Sicherheit von statten geht.
Für den Fall, dafs ein Stück einen kürzeren Weg, als den vorgeschriebenen Halbkreis nehmen
will, erhält es eine weitere Führung f, welche unterhalb der Führung d angebracht ist und es
in dieser Richtung erhält.
Diese Führung ruht auf der unteren Walze des Paaresa2 vermittels zweier Ringe g und ^-',
welche die untere Walze von β2 neben dem
Zapfen umschliefsen, unter sich durch einen beiderseits festgeschraubten Balken h verbunden
und nach Bedürfnifs beweglich sind. Dann hat die Führung f noch eine zweite Function zu
erfüllen; in dem Falle, wo das Längungsverhältnifs des Stabes in den Kalibern der Walzenpaare
a2 und a3 nicht absolut genau eingehalten ist
und in Folge dessen das Walzenpaar a3 das Stück schneller zieht als dasselbe aus a- austritt,
dreht sich die Führung / durch Reibung und Rotation der unteren Walze, von a2 mitgenommen,
bis zwischen die beiden Walzen a2 und a3
und verharrt in dieser Lage, bis das Stück ganz durch a3 passirt ist; alsdann nimmt es, von
einem Gegengewichte unterstützt, seine frühere Stellung und seine Function als Führung wieder
auf (Fig. 6 und 7).
Die folgenden Durchgänge geschehen in derselben Weise für α*, α5, a°, α7, aB und sind nur
eine Wiederholung der Vorgänge von a ' nach a 2
und a2 nach a3 mit denselben Führungen in ähnlichen
Oval- und Vierkantkalibern. Die Kaliber des Walzenpaares as sind rund, vierkantig, flach
eingedreht, entsprechend den verlangten Dimensionen des fertigen Fabrikats.
Die wesentlichen und neuen Punkte dieses Systems sind folgende drei:
1. Die allgemeine Anordnung der Ständer-Walzen
, Kammräder und Lager, welche trotz der vereinigten 16 Walzen erlaubt, alles
durchaus nach Belieben zu reguliren und zu placiren. Dabei ist ein genügender Raum
zwischen je zwei Führungen vorhanden, um, für den Fall, dafs ein Stück eine Führung
nicht richtig trifft (was nur durch Unachtsamkeit des Walzmeisters geschehen kann), den
Bruch irgend eines Theiles zu verhüten, der ohne diesen freien Raum unter allen Umständen
erfolgen müfste.
2. Die Führung b, welche den Ovalen die Drehung um 90 ° ertheilt, und welche die
verticalen Walzen vermeiden läfst. Die Ovale ', /
müssen nämlich in jedem Quadratkaliber auf'//'·''- '
eine hohe Kante gewalzt werden. € #
3. Die Führungen d, e und /, vermöge welcher man in der Lage ist, nur zwei Walzenpaare
hinter einander anzuordnen, und die somit gestatten, dieselben nach Belieben und unabhängig
von den übrigen zu reguliren.
Patent- Ansprüche :
1. Die Anordnung von 8 Walzenpaaren in zwei
Ständern.
2. Das richtige Uebersetzungs - Verhältnifs der Kammräder, welche in Verbindung mit dem
übrigen Systeme die Längenverhältnisse des Stabes bedingen.
3. Die Führung b der Zeichnung.
4. Die Führungen d, e und/ der Zeichnung.
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Hierzu I Blatt Zeichnungen.