Die Erfindung betrifft eine Anordnung eines Elektromotors
zum Antrieb eines an einer Wandung drehgelagerten und
bezüglich seiner Drehachse längs, schräg und/oder diagonal
verstellbar geführten Drehkörpers, die vor allem in einer
Druckmaschine, insbesondere Offsetmaschine, anwendbar ist.
Darin stellen die mehreren, für die Druckgebung
zusammenwirkenden Zylinder, die drehbar, bezüglich der
Diagonal-, Seiten- und Umfangsregister verstellbar sowie
aneinander anstellbar zur Bildung eines Papiereinzugs
gelagert sind, die relevanten Drehkörper dar. Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Positionieren
solcher Drehkörper quer, schräg und/oder diagonal bezüglich
deren Drehachse unter Verwendung dieser gegebenenfalls in
einer Druckmaschine eingesetzten Anordnung.
Bekanntlich werden Druckwerke von Offsetmaschinen von einem
Hauptantrieb angetrieben, der seine Antriebsleistung über
eine mechanische Längswelle auf die Einzelaggregate der
Druckmaschine verteilt. Die Druckwerke sind durch diese
mechanische Längswelle derart miteinander verbunden und
gekoppelt, daß auch deren Synchronlauf zueinander
sichergestellt ist. Zur praktischen Realisierung ist
allerdings ein komplexes mechanisches System mit einer
Vielzahl unterschiedlicher Komponenten wie z. B. Getriebe,
Kupplungen, Spindeln, Schlitten usw. notwendig. Die hieraus
resultierenden Schwachpunkte wie Übertragungsfehler
aufgrund Nachgiebigkeiten mechanischer Übertragungsglieder,
Spiel und Reibungsumkehrspannen, Elastizitäten, zusätzliche
große Trägheitsmassen sowie zahlreiche, niedriggelegene
Eigenfrequenzen beeinträchtigen die Druckbildgüte und
Registergenauigkeit des jeweiligen Druckwerks.
Deshalb sind Versuche bekannt, diese mechanische Längswelle
zwischen den einzelnen Druckwerken durch eine "elektrische
Längswelle" zu ersetzen: es wird jedem Druckwerk ein
separater, elektromotorischer Antrieb zugeordnet. Um aber
ohne mechanische Synchronisation gleichwohl den Gleichlauf
der Druckwerke untereinander sicherzustellen, müssen die
einzelnen Antriebe innerhalb eines gemeinsamen
Regelungssystems koordiniert sein. Wegen des sehr komplexen
inneren Aufbaus jedes Druckwerks sind jedoch sehr
aufwendige und umfangreiche Regelalgorithmen notwendig. Vor
allem durch die Vielzahl von Massen, Nachgiebigkeiten und
Spielen in den mechanischen Übertragungsgliedern ist es der
Regelungstechnik bisher nicht gelungen, ein solches
Regelungssystem mit hinreichender Genauigkeit und Güte für
den Synchronlauf von mehreren Druckwerken zu verwirklichen.
Es wird also das der Erfindung zugrundeliegende Problem
aufgeworfen, eine Antriebsstruktur und -methodik zu
schaffen, die einer Kontrolle durch ein einfach aufgebautes
und betriebenes sowie zuverlässiges Regelungssystem
zugänglich ist. Vor allem in der speziellen Anwendung in
Druckmaschinen ergibt sich die Anforderung nach einer
Antriebsanordnung bzw. einem Antriebsverfahren, das eine
verlustlose Kopplung mit maximaler Kraftschlüssigkeit in
Kraft- bzw. Drehmomentübertragungsrichtung zwischen den
anzutreibenden Zylindern und der Druckmaschinenwandung über
den elektrischen Motor ermöglicht.
Zur Lösung wird bei einer Druckmaschine mit den eingangs
genannten Merkmalen erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die
Zylinder mit je einem Elektromotor zur Bildung eines
Direktantriebs verbunden sind. Mit diesem elektrischen
Direktantrieb kann für jeden Zylinder bzw. jede
Druckwerkswalze ein spielfreier, trägheitsarmer und
mechanisch steifer Antriebsstrang aufgebaut werden. Dies
ergibt eine hohe Regeldynamik, so daß sich exakte
Bahnführung, konstante Bahnspannung und gleichbleibende
Farbgebung über die so ermöglichte, hochpräzise
Registersteuerung und Druckanstellung erreichen lassen. Die
relevanten Drehkörper (beispielsweise Platten- und
Gummituch-Zylinder in einem Druckwerk) werden
erfindungsgemäß direkt angetrieben, so daß die oben
diskutierte Regelungsaufgabe bzw. die notwendigen
Regelsysteme drastisch vereinfacht werden: die zu
bewegenden Massen sind unter Ausschluß von Elastizitäten,
Nachgiebigkeiten und Spielen direkt mit dem Rotor des
antreibenden Elektromotors steif und fest verbunden. Dabei
ist es zweckmäßig, auch den Stator des Elektromotors mit
einer stationären Wandung, beispielsweise der
Druckmaschinenwand, elastizitäts- und spielfrei zu
verbinden.
Das erfindungsgemäße Konzept des Direktantriebs für jeden
relevanten Drehkörper in der Druckmaschine eröffnet die
Möglichkeit einer weiteren, vorteilhaften Ausbildung,
nämlich den Elektromotor im Rahmen einer Steuerungskette
oder eines geschlossenen Regelkreises zu betreiben und ihn
dabei als Stellglied für die Dreh- oder Winkelstellung des
Zylinders auszubilden; damit läßt sich z. B. eine geregelte
Umfangsregisterstellung realisieren.
Ist der Stator nebst Motorgehäuse direkt an der Wandung
ortsfest und steif fixiert, ist es vor allem bei
Anwendungen in Druckmaschinen notwendig, daß der direkt
angetriebene Zylinder und mithin auch der daran steif und
dicht (mit möglichst kurzen Längen) angesetzte Rotor zur
Realisierung von Druck-An- und Druck-Ab-Bewegungen sowie
Diagonalregister-Verstellungen exzentrisch auslenkbar sind.
Dem wird mit einer weiteren Ausbildung der Erfindung
Rechnung getragen: beim Elektromotor sind Rotor und Stator
zueinander mit einem solchen Abstand angeordnet und/oder
derart verstellbar ausgebildet, daß der von diesen
begrenzte Luftspalt sich ausreichend verändern und dabei
entsprechende, exzentrische Auslenkungen auffangen kann. So
können Verstellbewegungen des steifen Drehkörper-Rotor-
Verbunds ausgeglichen werden, obgleich das Motorgehäuse mit
Stator an der stationären Wandung steif und ortsfest
angebracht ist. Diese Erfindungsausbildung läßt sich
praktisch durch einen Elektromotor realisieren, bei dem der
Rotor dem Stator gegenüberliegend angeordnet ist, ohne mit
letzterem über Lager oder dergleichen verbunden zu sein.
Andererseits ist es denkbar, daß bei Drehkörper-/Rotor-
Verstellbewegungen größeren Umfangs der Luftspalt sich
nicht so ausreichend bemessen läßt, um diese ausgleichen zu
können. Dem wird mit einer Ausbildung der Erfindung
Rechnung getragen, bei der eine Nachführeinrichtung
vorgesehen ist, die auf den Stator einwirkt und so
ausgebildet ist, daß der Stator die Drehkörper-/Rotor-
Verstellbewegungen, jedenfalls solange diese die
Abmessungen des Luftspalts überschreiten, nachvollzieht.
Die Nachführeinrichtung kann mehrere Funktionskomponenten
umfassen: eine in Achsrichtung des Motors bzw. Zylinders
gerichtete Linearführung, um den Stator an Seitenregister-
Verstellungen des Zylinders anzupassen; eine bezüglich der
Zylinder-/Motor-Achse radial auslenkende Exzenterführung,
um den Stator auf Anstellbewegungen oder Diagonalregister-
Verstellungen des Zylinders einzustellen, die - wie an sich
bekannt - mittels exzentrischer Auslenkung der Zylinder
/Rotor-Drehachse herbeigeführt werden. Dabei erscheint es
notwendig, daß die Drehkörper-/Rotor- und andererseits die
Stator-Exzenterführungen einander entsprechend,
insbesondere zueinander kongruent, ausgebildet sind, um die
Nachführung vor allem in Form sich deckender, exzentrischer
Umlaufbahnen von Stator und Drehkörper/Rotor zu
gewährleisten. Die Genauigkeit der Nachführung läßt sich
dadurch fördern, daß beide Exzenterführungen durch eine
gemeinsame, lösbare, vorzugsweise mechanische
Verbindungseinrichtung miteinander gekoppelt und/oder
synchronisiert sind.
Um eine stationäre, steife Abstützung des Stators an der
Wandung zu erreichen, ist in weiterer Ausbildung der
Erfindung eine Feststelleinrichtung vorgesehen, die mit der
Nachführeinrichtung derart verbunden, insbesondere
synchroniert ist, daß sie nach Beendigung der aktiven
Nachführung des Stators diesen relativ zur Wandung fixiert.
Zur axialen Linearverschiebung oder exzentrischen
Auslenkung des Stators entsprechend den Drehkörper-/Rotor
Verstellbewegungen ist es zweckmäßig, eine oder mehrere,
gesonderte Bewegungseinrichtungen vorzusehen: z. B. einen an
einer Exzenterbuchse, die den Stator fest umgibt,
angreifenden Drehantrieb oder einen Linearantrieb, der am
axial verschiebbar gelagerten Stator angreift, um jeweils
den Stator zur Beibehaltung eines ausreichenden Luftspalts
nachzuführen. Diese Nachführbewegungen lassen sich in ihrer
Genauigkeit noch weiter verbessern, indem die genannten
Dreh- oder Linearantriebe, die jeweils dem Stator
einerseits und dem Drehkörper-/Rotor-Verbund andererseits
zugeordnet sind, bei Registerverstellung oder
Anstellbewegung miteinander gekoppelt und/oder
synchronisiert sind.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile auf der Basis
der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der
Erfindung und anhand der Zeichnungen. Diese zeigen mit
jeweils schematischer Darstellung in
Fig. 1 eine Übersicht über die Anlage einer Offset
maschine,
Fig. 2 vergrößert einen Ausschnitt 11 der Fig. 1
mit einer Seitenansicht von der Lage der
anzutreibenden Zylinder eines Druckwerks,
Fig. 3 eine Vorderansicht auf die Druckwerks
zylinder gemäß Richtung III in Fig. 2,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Druckwerkszylinder
gemäß Richtung IV in Fig. 3,
Fig. 5 eine Fig. 2 entsprechende Seitenansicht
der verstellten Zylinder mit Andeutung
der Zylinder-Freiheitsgrade,
Fig. 6 vergrößert den Ausschnitt VI in Fig. 5,
Fig. 7 im axialen bzw. Längsschnitt die Anbringung
des Elektromotors an Druckwerkszylinder und
Wandung,
Fig. 8 eine Richtungspfeil VIII in Fig. 7 ent
sprechende Stirnansicht und
Fig. 9 eine Richtungspfeil IX in Fig. 7 ent
sprechende Stirnansicht.
Gemäß Fig. 1 besteht eine an sich bekannte
Offsetdruckanlage (in der Reihenfolge von links nach
rechts) aus einem Rollenträger 1, einem Einzugwerk 2,
mehreren, hintereinander angeordneten Druckwerken 3a, 3b,
3c und 3d, einem Trockner 4, einer Kühlpartie 5 und einem
Falzapparat 6. Gemäß bisherigem Stand der Technik sind die
Druckwerke 3a-3d, die Kühlpartie 5 und der Falzapparat
6 von einer gemeinsamen, mechanischen Längswelle 7 und
einem zugehörigen Antriebsaggregat 8 mit Kupplung 9
angetrieben und synchronisiert. Ein Ziel der Erfindung, von
der das Ausführungsbeispiel in den Fig. 7-9 dargestellt
ist, besteht darin, diese mechanische Längswelle 7 zu
ersetzen.
In Fig. 2 ist die Lage der anzutreibenden Zylinder eines an
sich bekannten Offsetmaschinen-Druckwerks veranschaulicht:
in vertikaler Reihenfolge von oben nach unten ist ein
Plattenzylinder D1, auf den die Druckplatte gespannt ist,
darunter ein Gummituchzylinder D2, auf den das Gummituch
gespannt ist, darunter ein weiterer Gummituchzylinder D3
und darunter ein weiterer Plattenzylinder D4 angeordnet.
Die beiden oberen Platten- und Gummituchzylinder D1, D2
bilden drucktechnisch die (obere) Schöndruckseite, die
beiden unteren Gummituch- und Plattenzylinder D3, D4
drucktechnisch die (untere) Widerdruckseite.
Gemäß Fig. 3-5 ist die Lage der Zylinder D1-D4
zueinander etwas verändert dergestalt, daß sie sowohl in
Vorder- bzw. Frontansicht (Fig. 3) als auch in Draufsicht
(Fig. 4) einander teilweise überdecken. Die in der
Druckwerkswandung H gelagerten Plattenzylinder D1, D4 und
Gummituchzylinder D2, D3 sind mit folgenden
Freiheitsgraden versehen: Um die Lage des Druckbildes quer
zur Laufrichtung des Papiers P beeinflussen zu können, sind
vor allem die Plattenzylinder D1, D4 in Längsrichtung U,
also parallel zu ihrer Mittelachse, verstellbar gelagert.
Diese Richtungsverstellung wird in der Drucktechnik
"Verstellung der Seitenregister" genannt. Um die Lage des
Druckbildes um eine Achse senkrecht zur Zylinder-Mittel
/Längs-Achse drehen zu können, werden die Plattenzylinder
D1, D4 jeweils an ihren Enden in Querrichtung R
verstellt. Diese Bewegungsart wird "Verstellen der
Diagonalregister" genannt.
Vor dem eigentlichen Druckvorgang ist das zu bedruckende
Papier P zunächst zwischen die Gummituchzylinder D2, D3
einzuziehen. Zu diesem Zweck wird es in Papierlaufrichtung
zwischen den Gummituchzylindern D2, D3 hindurchgeführt.
Diese Zylinder sind bei diesem Vorgang des Papiereinziehens
zunächst voneinander getrennt, so daß sie einen gemeinsamen
Einzugsspalt begrenzen. Ist die Offsetmaschine
betriebsbereit, werden den Gummituchzylindern D2, D3
jeweils eine Anstellbewegung w erteilt, so daß sie
zusammengefahren werden und sich gegeneinanderpressen. Im
Zuge der Anstellbewegung W werden die Gummituchzylinder D
2, D3 auch gegen die Plattenzylinder D1, D4 gedrückt.
Diese Stellung ist in Fig. 2 dargestellt und wird in der
Drucktechnik als "Druck-An" bezeichnet.
Aus Fig. 6 geht der Freiheitsgrad zur Beeinflussung der
Lage des Druckbildes in Laufrichtung des Papiers P hervor:
die Winkelposition S bzw. T des Plattenzylinders D1 bzw.
Gummituchzylinders D2 muß entsprechend verändert werden,
was erfindungsgemäß mit einem Elektromotor in Anordnung zum
Direktantrieb (vgl. Fig. 7-9) erfolgen kann.
Entsprechendes gilt für die (in Fig. 6 nicht dargestellten)
Zylinder D4, D3. Mittels Spannkanälen 11 kann, wie an
sich bekannt, die Druckplatte oder das Gummituch auf dem
jeweiligen Zylinder D1, D2 angeordnet werden.
Gemäß Fig. 7-9 ist auf der Antriebswelle E eines der vier
oben genannten Zylinder D1, D2, D3, D4 die Rotorhülse Z
des Rotorpakets F eines elektrischen Antriebsmotors
unmittelbar und ortsfest fixiert. Die Rotorhülse Z bildet
zusammen mit dem Rotorpaket F den Rotor des Elektromotors.
Die Antriebswelle E, direkt umgeben von einem Kugellager
21, ist in der Wandung H drehbar gelagert. Das Kugellager
21 ist unmittelbar von einer Exzenterbuchse A umfaßt,
welche über ein weiteres Kugellager 22 mit der
Druckwerkswand H verbunden ist. Infolgedessen kann sich die
Antriebswelle E relativ sowohl zur Druckwerkswandung H als
auch zur Exzenterbuchse A um ihre Drehachse Y drehen. Wird
die Exzenterbuchse A über einen (nicht gezeichneten, weil
an sich bekannten) Drehantrieb, beispielsweise ein
Hebelgestänge oder eine Verzahnung, rotiert, entsteht eine
tangential an der Exzenterbuchse A angreifende Kraft IW
oder IR. Diele Kraft setzt sich über das erste, innere
Kugellager 21 in eine radial ausgelenkte, exzentrische
Umlaufbahn W bzw. R der Drehachse Y der Antriebswelle E des
jeweiligen Zylinders D1, D2, D3 oder D4 um. Dies beruht
darauf, daß die Exzenterbuchse A an ihrer Innenseite mit
dem Außenring des ersten, inneren Kugellagers 21 und an
ihrer Außenseite mit dem Innenring des zweiten, äußeren
Kugellagers 22 jeweils ortsfest verbunden ist. Der
Innenring des ersten Kugellagers 21 sitzt ortsfest auf der
Antriebswelle E, während der Außenring des zweiten
Kugellagers 22 an der Wandung H unbeweglich fixiert ist.
Mit dieser Exzenterbuchsen-Lageranordnung 21, 22, A läßt
sich eine Übertragung der vom Drehantrieb erzeugten,
tangentialen Kraft IW bzw. IR von der Exzenterbuchse A auf
die Gummituchzylinder D2, D3 bzw. die Plattenzylinder
D1, D4 bewirken: die Drehachse Y des jeweiligen Zylinders
beschreibt dank die Anstellbewegungsbahn W (bei den
Gummituchzylindern D2, D3) bzw. die Diagonalregister-
Verstellungsbahn R (bei den Plattenzylindern D1, D4). In
der Ansicht der Fig. 8 sind diese radial-exzentrischen
Auslenkungen W/R der Antriebswelle E veranschaulicht.
Gemäß Fig. 7 sind an der Außenseite der Wandung H im
Bereich von deren Aussparung für die Antriebswelle E, die
Exzenterbuchse A und die beiden Lager 21, 22 zwei
Brückenvorsprünge K jeweils mit L-artigem Profil fest
angesetzt, dergestalt, daß die jeweiligen, kürzeren L-
Schenkel einander fluchtend zugewandt sind. Von deren
gegenüberliegenden Seiten ist der Außenring eines weiteren,
dritten Kugellagers 23 ortsfest eingeklemmt. Dessen
Innenring umfaßt ebenfalls ortsfest eine zweite
Exzenterbuchse B, deren ringförmige Innenseite auf der
Statorhülse N aufgesetzt und daran ortsfest bzw. steif
fixiert ist. Mithin entspricht diese Anordnung und Lagerung
des von der Statorhülse eingefaßten Statorpakets G etwa der
des Rotorpakets F bzw. der damit ortsfesten Antriebswelle
E, wenn auch mit der Ausnahme, daß der Stator G, N des
Elektromotors zwar gegenüber der Wandung H bzw. dessen
Brückenansatz K, nicht aber gegenüber der zweiten
Exzenterbuchse B verdrehbar ist. Infolgedessen ist die in
Fig. 9 veranschaulichte Möglichkeit gegeben, den Stator G,
N etwaigen Anstellbewegungen W oder Diagonalregister-
Verstellbewegungen R des jeweiligen Zylinders D1-D4
nachzuführen. Da sich die beiden Exzenterbuchsen A, B bei
bestimmter Winkelstellung in ihren Außendurchmessern decken
und deren jeweilige, äußere Kugellager 22, 23 in ebenfalls
miteinander kongruenten Kreisringprofilen ausgebildet und
angeordnet sind, ist gemäß Fig. 9 für den Stator G, N sogar
eine mit den Bewegungen W/R des Rotors F, Z sich
vollständig deckende bzw. übereinstimmende Nachführung
möglich, wenn mittels des genannten oder eines weiteren
Drehantriebs (Verzahnung oder Hebelgestänge) auf die zweite
Exzenterbuchse B dieselbe Tangentialkraft IW bzw. IR
ausgeübt wird. Sind gemäß Fig. 7 die beiden Exzenterbuchsen
A, B in der Drehstellung, in der sie sich mit ihren
Außendurchmessern axial gesehen decken (vgl. oben), mittels
einer mechanisch lösbaren Verbindungseinrichtung Q starr
aneinandergekoppelt, ist keine weitere Dreheinrichtung
speziell für die Exzenterbuchse B erforderlich.
Nachdem der Stator G, N die Zylinder-/Rotorbewegungen W/R
nachvollzogen hat, ist seine ortsfeste und steife
Abstützung gegenüber der Wandung H bzw. deren Brückenansatz
K notwendig. Hierzu sind Blockierklötze C um die Stator-
Exzenterbuchse B herum, vorzugsweise diametral
gegenüberliegend, angeordnet. Deren der Exzenterbuchse B
zugewandte (Innen-)Seiten sind nach Art von Bremsbacken
derart konkav gewölbt, daß sie die Exzenterbuchse B von
außen formschlüssig umfassen und mithin deren Drehung im
Lager 23 um die Achse Y blockieren können. Das Betätigen
oder Lösen der Blockierung der Exzenterbuchse B erfolgt,
indem den Blockierklötzen C eine Verschiebebewegung M nach
radial innen (Arretieren des Stators E gegenüber der
Wandung H) oder nach außen (Lösen dieser Arretierung)
erteilt wird.
In Fig. 7 ist schließlich noch die Seitenregister-
Verstellbewegung U für den jeweiligen Zylinder D1-D4
nebst starr daran befestigtem Rotor F, Z angedeutet, die
zugehörige Linearführung, gegebenenfalls mit Linearantrieb,
ist jedoch der Übersichtlichkeit halber nicht gezeichnet.
Im Rahmen der Erfindung wäre dann auch eine Nachführung des
Stators G der Seitenregister-Verstellbewegung U ebenfalls
mittels Linearführung und -antrieb denkbar.
Eine Stator-Nachführung der Bewegung des jeweiligen
Zylinders D1-D4 ist vor allem dann angebracht, wenn die
Anstellbewegung W eines der Gummituchzylinder D2, D3 oder
die Diagonalregister-Verstellung R eines der
Plattenzylinder D1, D4 zu groß ist, als daß noch ein
Ausgleich über den Luftspalt L zwischen Rotorpaket F und
Statorpaket G möglich wäre. Die Nachführung läßt sich dann
mit folgenden Verfahrensschritten realisieren
Nachdem die beiden Exzenterbuchsen A, B in eine
Drehstellung gebracht sind, in der ihre beiden Außenprofile
bzw. Außenradien sich decken, werden sie mittels der
Verbindungseinrichtung Q parallel zur Achsrichtung starr
aneinandergekoppelt. Dann wird an wenigstens einer der
beiden Buchsen A, B mittels des genannten Drehantriebs
(Hebelgestänge oder Verzahnung) eine Tangentialkraft IW
oder IR in Angriff gebracht und gleichzeitig die
Arretierung dem Stators G, N bezüglich des Brückenansatzes
K gelöst, indem die Blockierklötze C in Schieberichtung M
radial nach außen bewegt werden. Dann kann auch der Stator
G, N bezüglich der Rotor-Drehachse Y eine exzentrische
Umlaufbahn beschreiben, wenn über die
Verbindungseinrichtung Q (z. B. Kupplung oder Mitnehmer) die
Exzenterbuchse B bewegungsschlüssig mit der Exzenterbuchse
A rotiert wird. Sind beispielsweise die Zylinder D2, D3
entsprechend der Anstellbewegung W eingeschwenkt, d. h. die
Druck-An-Funktion ist erfolgt, oder ist die
Diagonalregister-Verstellung R vervollständigt, wird die
mechanische Verbindungseinrichtung Q gelöst, und es wirkt
über die Exzenterbuchse A weiterhin die Anpreßkraft IW bzw.
Diagonalregister-Verstellkraft IR auf den jeweiligen
Zylinder. Gleichzeitig wird den Blockierklötzen C eine
Verschiebung M radial nach innen erteilt, wobei sie die
Exzenterbuchse B so festklemmen, daß diese nicht mehr
rotierbar ist. Dabei entsteht eine starre und ortsfeste
Verbindung der Exzenterbuchse B mit dem Brückenansatz K und
der Druckwerkswandung H. So ist beispielsweise bei Druck-
An-Stellung der Stator G spiel- und elastizitätsfrei gegen
die Druckwerkswandung H abgestützt, wohingegen der Rotor F
durch die beiden inneren und äußeren Kugellager 21, 22
spiel- und elastizitätsbehaftet mit der Druckwerkswand
verbunden ist. Sämtliche Toleranzen durch Lagerspiele der
beiden Kugellager 21, 22 sowie elastische Verformungen und
Verlagerungen durch die noch anstehende Anstellkraft IW
können bei fest arretiertem Stator G durch den Luftspalt
des Elektromotors ausgeglichen werden. Dieser Effekt ist
noch dadurch gefördert, daß der Elektromotor keine eigene
Lagerung direkt zwischen Stator und Rotor besitzt. Mithin
ist eine axiale und radiale Verschiebung von Stator zu
Rotor nicht behindert, sondern grundsätzlich in begrenztem
Umfang möglich. Die axiale Verschiebungsmöglichkeit längs
des Luftspalts L kann vorteilhaft für die Seitenregister-
Verstellung U ausgenützt werden.
Die Umfangsregister-Verstellung S, T (vgl. Fig. 6) läßt
sich im Rahmen des erfindungsgemäßen Direktantriebs leicht
durch eine Winkelregelung der Einzelantriebe
bewerkstelligen.
Nach alledem kann aufgrund der Erfindung für alle
Bewegungen und Verstellungen der Zylinder D1-D4 (wie
Anstellbewegung W, Diagonalregister-Verstellung
Seitenregister-Verstellung U und Umfangsregister-
Verstellung S, T) das Prinzip der direkten, steifen
Anbindung des Rotors an den Zylinder und des Stators an die
Druckwerkswand verwirklicht werden. Die noch erforderlichen
Beweglichkeiten bzw. Beweglichkeitstoleranzen lassen sich
über den Motor-Luftspalt axial und/oder radial ausgleichen.
Im Rahmen der Erfindung sind elektrische Antriebsmotoren
der Ausführung mit Zylinderläufer und damit mit Radialfeld
und der Ausführung mit Scheibenläufer und damit mit
Axialfeld einsetzbar. Neben der eigentlichen
Antriebsrotation ist die Leichtigkeit der Verschiebung bzw.
Veränderung des Luftspalts bei Zylinderläufern eher in
Axialrichtung und bei Scheibenläufern eher in
Radialrichtung gegeben, weil hier der Luftspalt in
Feldrichtung nicht verändert wird. Verschiebungen von
Läufer bzw. Rotor zu Stator in Feldrichtung sollten eher
von kleinerem Ausmaß sein und können gegebenenfalls durch
das oben erläuterte Nachführen der Hauptbewegung für den
Stator auf das Ausmaß von Beweglichkeitstoleranzen
reduziert werden.