DE4138318A1 - Operationstisch mit abnehmbarer patientenlagerflaeche - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Operationstisch mit einer Tragsäule und einer an dieser abnehmbar gehaltenen Pa­ tientenlagerfläche, die einen mit der Tragsäule lösbar verbindbaren Basisabschnitt und mindestens einen an diesem schwenkbar gelagerten weiteren Lagerflächenab­ schnitt umfaßt, der durch eine Antriebsvorrichtung re­ lativ zum Basisabschnitt verschwenkbar ist.

Ein solcher Operationstisch ist beispielsweise aus der deutschen Patentschrift 11 96 815 bekannt. Um bei der bekannten Anordnung einerseits die motorische Verstell­ barkeit der Lagerflächenabschnitte relativ zueinander zu erhalten und andererseits zu gewährleisten, daß die Patientenlagerfläche als Ganzes von der Tragsäule abge­ nommen werden kann, wurde vorgeschlagen, die einzelnen Lagerflächenabschnitte über ein Getriebe mechanisch zu verstellen, wobei die Stellmotore in der Tragsäule an­ geordnet sind und die Getriebeteile innerhalb der Pa­ tientenlagerfläche mit den Stellmotoren in der Tragsäu­ le über lagerflächenseitige und tragsäulenseitige Kupp­ lungselemente miteinander gekoppelt werden können, die beim Aufsetzen der Patientenlagerfläche auf die Trag­ säule miteinander in Eingriff treten. Derartige mecha­ nische Kupplungen sind äußerst aufwendig, wenn sie so ausgeführt werden sollen, daß sie für den Betrieb in­ nerhalb eines Operationssaales mit den hohen Anforde­ rungen an die Sterilität und Funktionssicherheit der Anordnung geeignet sein sollen. Darüber hinaus haftet dieser Lösung der Nachteil an, daß die einzelnen Lager­ flächenabschnitte der Patientenlagerfläche nur dann mo­ torisch verstellt werden können, wenn die Patientenla­ gerfläche auf der Tragsäule ruht.

Aus der deutschen Patentschrift 25 09 104 ist es be­ reits bekannt, bei einem Operationstisch mit von der Tragsäule abnehmbarer Patientenlagerfläche diese mit Hilfe von Druckluftmotoren in einer horizontalen Ebene relativ zur Tragsäule zu verstellen. Die Druckluftmoto­ ren sind dabei mit einer Druckluftquelle zu verbinden, die innerhalb des Operationssaales oder für das ganze Krankenhaus an einer zentralen Stelle angeordnet ist, wobei die Verbindung der Druckluftmotoren mit der Druckluftquelle über Druckluftkupplungen erfolgt, die an der Verbindungsstelle zwischen Patientenlagerfläche und Tragsäule vorgesehen sind. Auch bei dieser Lösung tritt das Problem auf, die Kupplung bzw. die jeweiligen Leitungsabschlüsse so auszuführen, daß sie den Anforde­ rungen an den sterilen Operationssaalbetrieb genügen. Ferner weist auch diese Lösung den Nachteil auf, daß eine Verstellung der Abschnitte der Patientenlagerflä­ che nur dann erfolgen kann, wenn die Patientenlagerflä­ che auf der Tragsäule ruht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Opera­ tionstisch der eingangs genannten Art so auszubilden, daß eine bequeme Verstellung der Abschnitte der Patien­ tenlagerfläche auch unabhängig von der Tragsäule mög­ lich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Antriebsvorrichtung mindestens einen druckmittelbe­ tätigten Stellzylinder hat und daß eine Druckmittelpum­ pe zur Betätigung des Stellzylinders an der Patienten­ lagerfläche angeordnet ist.

Bei der erfindungsgemäßen Lösung können nun die Lager­ flächenabschnitte auch dann verstellt werden, wenn die Patientenlagerfläche von der Tragsäule abgenommen wur­ de. Darüber hinaus entfallen alle Kupplungsstellen zwi­ schen Patientenlagerfläche und Tragsäule, die Probleme für die Sterilität des Operationstisches bereiten könn­ ten.

Um die Anordnung so einfach wie möglich zu machen und unabhängig von einer Energiequelle zu sein, wird vor­ zugsweise eine Druckmittelpumpe verwendet, die manuell betätigbar ist. Zweckmäßigerweise ist die Druckmittel­ pumpe an einem die Rückenauflage für den Patienten bil­ denden Lagerflächenabschnitt angeordnet, so daß sie für das Bedienungspersonal leicht erreichbar ist und nicht stört, wenn die Patientenlagerfläche auf die Tragsäule aufgesetzt wird.

Bei einer in ihrem Aufbau sehr einfachen Druckmittel­ pumpe ist vorgesehen, daß der Druck mittels einer Stö­ ßelbewegung aufgebaut werden kann, wobei in der Leitung zwischen dem Druckraum der Druckmittelpumpe und dem Stellzylinder ein Ventil angeordnet ist, das bei einer druckerzeugenden Stößelbewegung geöffnet wird. Die Druckmittelpumpe kann auch mit einem Doppelrückschlag­ ventil versehen sein.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, welche in Verbin­ dung mit der beigefügten Zeichnung die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Operationstisches,

Fig. 2 einen schematischen Schnitt durch die Patientenlagerfläche entlang Linie II-II in Fig. 1, und

Fig. 3 eine schematische Darstellung des Hy­ draulikkreises zur Betätigung eines Stellzylinders.

Der in der Fig. 1 dargestellte Operationstisch 10 um­ faßt eine Tragsäule 12, auf der eine allgemein mit 14 bezeichnete Patientenlagerfläche abnehmbar gehalten ist, wie dies beispielsweise in dem deutschen Patent 11 96 815 beschrieben ist. Für nähere Einzelheiten der Halterung der Patientenlagerfläche 14 an der Tragsäule 12 wird auf diese Schrift verwiesen.

Die Patientenlagerfläche umfaßt im dargestellten Aus­ führungsbeispiel einen mit der Tragsäule 12 verbindba­ ren Mittel- oder Basisabschnitt 16, an dessen beiden Längsenden ein Rückenteil 18 bzw. ein Fußteil 20 je­ weils um eine horizontale Achse 22 bzw. 24 schwenkbar angelenkt sind. Zum Verschwenken dient jeweils ein hy­ draulischer Stellzylinder 26, dessen Zylinderteil an dem Rückenabschnitt 18 bzw. Fußabschnitt 20 und dessen jeweilige Kolbenstange 28 an dem Mittelabschnitt 16 an­ greift. Zum Druckaufbau dient eine allgemein mit 30 be­ zeichnete Pumpe, die manuell über einen Stößel 32 betä­ tigt werden kann. Die Pumpe ist über Leitungen 34 mit dem jeweiligen Stellzylinder 26 verbunden. Wie Fig. 2 zeigt, sind die Leitungen 34 in den von Hohlprofilen gebildeten Seitenholmen der Lagerflächenabschnitte 16, 18, 20 geführt.

Wie Fig. 3 zeigt, wird bei einer Druckbewegung des Stö­ ßels 32 und eines mit ihm verbundenen Kolbens 36 in der Pumpe 30 ein erstes Rückschlagventil 38 geöffnet, so daß Hydraulikfluid durch eine Druckleitung 34 zu dem Druckraum des Stellzylinders 26 strömen kann. Druck­ fluid aus dem kolbenstangenseitigen Zylinderraum fließt über ein Rückschlagventil 40 zu einem Tank 42 ab. Der Stößel 32 wird durch eine Feder 44 in seine Ausgangs­ stellung (in Fig. 3 nach rechts) zurücktransportiert, wobei sich das Rückschlagventil 38 schließt und ein in der umgekehrten Richtung wirkendes Rückschlagventil 46 öffnet, das über eine Leitung 48 eine Verbindung zwi­ schen dem Druckraum der Pumpe und dem Tank 42 her­ stellt. Auf diese Weise kann Druckfluid aus dem Tank 42 in den Druckraum der Pumpe 30 angesaugt werden. Bei der vorstehend beschriebenen Bewegung wird der Kolben des Stellzylinders 26 in der Fig. 3 nach links bewegt. Die Bewegung in der umgekehrten Richtung erfolgt dadurch, daß ein Ventil 50 in einer Leitung 52 geöffnet wird, welche den kolbenseitigen Zylinderraum mit dem Tank 42 verbindet, so daß der Kolben unter der Einwirkung der an seiner Kolbenstange befestigten Last in der Fig. 3 nach rechts eingefahren wird, wobei Fluid aus dem Tank 42 angesaugt wird. Der Tank 42 kann von einem elastisch dehnbaren Schlauch gebildet sein.

Claims (5)

1. Operationstisch mit einer Tragsäule (12) und einer an dieser abnehmbar gehaltenen Patientenlagerflä­ che (14), die einen mit der Tragsäule (12) lösbar verbindbaren Basisabschnitt (16) und mindestens einen an diesem schwenkbar gelagerten weiteren La­ gerflächenabschnitt (18) umfaßt, der durch eine Antriebsvorrichtung relativ zum Basisabschnitt (16) verschwenkbar ist, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Antriebsvor­ richtung mindestens einen druckmittelbetätigten Stellzylinder (26) hat und daß eine Druckmittel­ pumpe (30) zur Betätigung des Stellzylinders (26) an der Patientenlagerfläche (14) angeordnet ist.

2. Operationstisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmit­ telpumpe (30) manuell betätigbar ist.

3. Operationstisch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der manuell betätigbaren Druckmittelpumpe (30) der Druck mit­ tels einer Stößelbewegung aufbaubar ist, wobei in der Leitung (34) zwischen dem Druckraum der Druck­ mittelpumpe (30) und dem Stellzylinder (26) ein Ventil (38) angeordnet ist, das bei einer drucker­ zeugenden Stößelbewegung geöffnet wird.

4. Operationstisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmit­ telpumpe (30) mit einem Doppelrückschlagventil versehen ist.

5. Operationstisch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmittelpumpe (30) an einem die Rückenauf­ lage für den patientenbildenden Lagerflächenab­ schnitt (18) angeordnet ist.