DE4132237A1 - Vorrichtung in schneckenfoerderern zur vermeidung von verstopfungen von nur schwer gleit- oder fliessfaehigen guetern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft Schneckenförderer allgemein und insbesondere die automatische Fütterung von Nutztieren.

Bei der Aufzucht oder Mast von Nutztieren, insbesondere von Schweinen, gehört die automatische Fütterung zum Stand der Technik.

Zur Förderung der Futtermittel haben sich vornehmlich die sogenannten Spiral- oder Schneckenförderer durchgesetzt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist durch Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben:

Fig. 1 zeigt eine Förderanlage,

Fig. 2 zeigt einen Übergabekopf einer Schneckenförderungsanlage,

Fig. 3 zeigt eine Mischerentnahmestelle.

Ein Schneckenförderer ist über den Annahmekopf (1) mit einem Futtermischer (2) verbunden. Das Futtermittel fällt durch den Annahmekopf in den Schneckenraum und wird durch die Drehung der Schnecke (4) in einem Rohr (5) zu einem Übergabekopf (6) geliefert. Die Schnecke wird am Abgabeende (6) mit einem Elektrogetriebemotor (7) angetrieben. Da die Rohre vornehmlich aus Kunststoff bestehen und die Schnecken bestimmte Krümmungen (8, in Fig. 2 übertrieben dargestellt) vertragen, können diese Förderer in Grenzen flexibel festgehalten werden.

Es werden bisher überwiegend trockene, fließfähige Güter gefördert.

In der Fütterungstechnik ist man aus Kostengründen (Einsparung der Trocknung) dazu übergegangen, Mais und Getreide einzusilieren und feucht zu füttern. Außerdem wird flüssiges Futterfett bis zu 10% zur Erhöhung der Futterenergie zugesetzt. Die Förderung dieses feuchtklumpigen Futters mit hoher innerer Reibung ist aber somit bei den bestehenden vorher beschriebenen Anlagen problematisch geworden.

Dieses Futter neigt in der Mischerabgabe und auch in den anderen Förderungstrichtern zu starker Brückenbildung.

Das Feuchtfutter klebt in der Schnecke (4) fest und bildet durch die gegen das Schneckenrohrende axiale Weiterförderung erst einen Pfropfen im Rohr und dann eine daraus folgende Verstopfung im Übergabetrichter. Es kommt zum Stillstand der Anlage. Diese Störungen sind nur schwer zu beseitigen und die von einer Automatisierung verlangte Zuverlässigkeit ist nicht mehr gegeben.

Stand der Technik ist es, in den beschriebenen Trichtern von Mischer und Übergabestelle durch von der Förderschnecke angetriebene mit Federvorspannung versehene Hämmer, das Trichtergehäuse in Vibration zu versetzen (nicht zeichnerisch dargestellt). Bei trockenem Gut wird damit eine zusätzliche Förderung im Trichtergehäuse erreicht, ähnlich den Schwing­ förderern.

Bei feuchtem Gut mit hoher innerer Reibung wird ein Verdichtungs­ effekt erreicht, der meistens noch schneller zu einer voll­ ständigen Störung der Anlage führt.

Ferner wird in der OL-DE 34 02 085 A1 eine Austragsvorrichtung gezeigt, die eine Lockerung des Feuchtmaterials mittels einer parallelen oberhalb der Austragsschnecke liegenden, besonders angetriebenen Kratzwelle bewirken soll. Da die Bewegungsrichtung der Kratzwelle und damit auch die Druckrichtung parallel zur Austragsschnecke verläuft, ist eine gewünschte Lockerung nur mit einem kleinen Wirkungsgrad gegeben.

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung, die auch eine Verstopfung im feuchten Gut mit hoher innerer Reibung vermeiden soll.

Entsprechend dem Anspruch 1 befindet sich in der Siloent­ nahmestelle (3) oder in den Über- und Abgabetrichtergehäusen, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt, ein Einzugsrad (10,11). Die Fig. 2 beinhaltet zwei mögliche Stellungen eines Einzugsrades: "A" von der Annahmeschnecke 9 und "B" von der Abgabeschnecke 4 angetrieben. Bei entsprechender Dimensionierung können auch zwei Räder so installiert werden, daß Rad "B" zu Rad "A" liefert. Weiterhin gibt es auch Übergabe- oder Abgabe­ trichter, in denen die Annahmeschnecke 9 im Winkel bis zu 90° zur Abgabeschnecke steht (12). Es ist auch möglich, daß die Abgabe in einen Behälter erfolgt, so daß nur ein Lockerungs­ rad (11) installiert wird. In der Regel wird ein Rad (10) aus­ reichen.

Der Drehsinn des Rades (10) bewirkt einen verbesserten Einzug in Schnecke (9 bzw. 4) durch zwangsmäßige Zuführung. Die Stellung des Rades "B" bewirkt eine vermehrte Loslösung aus der Abgabe­ schnecke (4). Die Zinken- oder Schaufenformen sind zweckmäßig gestaltet: So wird man bei Fasergut nach hinten gekrümmte Zinken oder Schaufeln zur Vermeidung von Wickeln des Gutes auf der Radwelle verwenden.

Die Anzahl der Zinken oder Schaufeln richten sich nach dem Steigungsmaß der Schnecke. Die Zinken werden von der Schnecken­ windung angetrieben und müssen in der Lage sein, sich aus dem Steigungsraum wieder zu lösen.

Claims (8)

1. Schneckenförderer zur Förderung von trockenem bis zu Fördergut mit hoher innerer Reibung allgemein und ins­ besondere die Nutztierfütterung mit Ab- und Übergabe­ trichtern (6) an Mischerentnahmestellen und an Einzel­ schnecken, oder von übereinander, parallel oder im Winkel zueinanderliegenden Förderschnecken (9, 4), dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere, von den Förderschnecken angetriebene Lockerungs- und Einzugsräder (11, 10) an den verstopfungs­ gefährdeten Stellen angebracht sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese Einzugs- oder Lockerungsräder (10, 11) in den Mischerabnahmestellen in den Über oder Abgabetrichtern montiert sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Räder von der Abnahmeschnecke (9) angetrieben werden.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Räder von der Abgabeschnecke (4) angetrieben werden.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Räder als Schaufelräder ausgebildet sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Schaufeln entsprechend der Schneckensteigung und der Größe des Rades beliebig gewählt werden kann.

7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß entsprechend der Fördergutbeschaffenheit die Zinken bzw. Schaufelform gewählt werden kann.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei Fasergut die Zinken bzw. Schaufeln nach hinten gekrümmt sind.