Die Erfindung bezieht sich auf ein hydraulisches Klemmsystem
sowie einen Klemmkäfig und eine Klemmhülse für ein derartiges
System. Das erfindungsgemäße Klemmsystem ist insbesondere für
die Hinterradlenkung bei Kraftfahrzeugen geeignet.
Aus der DE-OS 38 11 225 ist bereits eine hydraulische Stützvorrichtung
bekannt. Diese hydraulische Stützvorrichtung dient
insbesondere zur Abstützung von Fahrzeugen und verwendet eine
als Kolbenstange -eines Arbeitszylinders ausgebildete ver
schiebbare Tragestange sowie eine die Bewegung der Kolben
stange blockierende Klemmvorrichtung. Die Klemmvorrichtung
weist mehrere axial verschiebbare Klemmbacken auf, die auf
gehäusefesten zur Längsachse der Kolbenstange schräg liegenden
Führungsbahnen durch ein Federelement zur Blockierlage an den
Umfang der Kolbenstange anpreßbar sind. Ein zylindergeführter
Servokolben dient zum Verschieben der Klemmbacken entgegen
einer Federkraft in die Öffnungslage. Die Klemmbacken sind
gegen einen Anschlag begrenzt unter achsparalleler Zustellbe
wegung in die Öffnungslage verschiebbar, und zwar derart, daß
die Klemmbacken ein Gleitlager mit definiertem Lagerspalt zur
Längsführung der Kolbenstange bilden.
Bei einer Lenkbetätigungsanordnung mit einem hydraulischen
Klemmsystem für die Hinterradlenkung bei einem Kraftfahrzeug
ergeben sich Probleme hinsichtlich einer nicht ausreichenden
Höhe der Haftkraft zwischen einer Kolbenstange und dem
Klemmkäfig. Ferner soll eine im wesentlichen konstante
Haltekraft über lange Zeiträume hinweg verfügbar sein. Ein
weiteres Problem ist die Vermeidung von Betriebsstörungen
durch den Aufbau eines Druckpotentials im Klemmsystem. Zudem
ist ein sicherer Schutz gegenüber Undichtigkeit an den
Dichtungen im Klemmsystem nötig.
Die vorliegende Erfindung bezweckt ein hydraulisches Klemm
system, insbesondere für eine Kraftfahrzeughinterradlenkung
sowie einen Klemmkäfig und eine Klemmhülse für ein solches
System derart vorzusehen, daß die Haltekraft zwischen dem
Klemmkäfig und der Stange erhöht und eine sichere Klemm
verbindung zwischen diesen Teilen bei hoher Betriebs
lebensdauer erreicht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß das
Klemmsystem bzw. der Klemmkäfig auf seiner der Stange
zugekehrten Fläche mit Rillen versehen ist. Dies bewirkt die
Erhöhung der Haltekraft. Die Rillen können gewindeförmig und
gegenläufig vorgesehen sein. Sie weisen vorzugsweise nur eine
geringe Tiefe von ca. 0,2 mm auf. Ihr Abstand (Steigung)
beträgt ca. 1 bis 1,5 mm. Auch die Rillenbreite ist eng
ausgeführt. Sie beträgt vorzugsweise ebenfalls wie die
Rillentiefe ca. 0,2 mm. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
ist der Klemmkäfig zur Erhöhung seiner Haltbarkeit aus Feder
stahl ausgeführt. Damit sich der Klemmkäfig fest mit der
Stange verbinden läßt, ist dieser in an sich bekannter Weise
mit Längsschlitzen versehen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Klemmkäfig mit
vorzugsweise 8 Schlitzen - oder mit einem Schlitz - ausge
bildet, er ist ferner an seiner Außenoberfläche mit einem
Kegelwinkel von etwa 5 Grad ausgebildet, und er ist an seiner
Innenoberfläche (der Käfiginnenseite) mit Gewinderillen
versehen und sandgestrahlt. Das an seiner Innenfläche
vorgesehene Gewinde hat eine Steigung von 1 bis 1,5 mm.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind an der
Innenoberfläche des Klemmkäfig sogenannte Kreuzrillen ausge
bildet und es ist nur ein Längsschlitz vorhanden. Gemäß einer
anderen bevorzugten Ausgestaltung sind wiederum mehrere
vorzugsweise 8 Längsschlitze vorgesehen und zwar zusammen mit
nur einer einzigen Gewinderille.
Vorzugsweise ist eine den Klemmkäfig umgebende Klemmhülse mit
einer Tankentlastung ausgestattet, d. h. an der zur Feder
hinweisenden Stirnseite des Klemmkäfigs sind im Bereich der
Anlage der Feder beispielsweise zwei diametral angeordnete
Entlastungssenkungen (z. B. Bohrungen) vorgesehen, die im
Federraum durch Verbindung mit dem Tank einen Druckaufbau
verhindern.
Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Klemmsystems sieht vor, daß der Klemmkäfig mit seiner
Außenoberfläche einen Kegelwinkel von etwa 5° bildet, daß der
Klemmkäfig als achtschlitziger Käfig mit Gewinderillen und
sandgestrahlt an der Käfiginnenseite vorgesehen ist, daß
ferner die die Klemmhülse vorspannende Feder warm vorgesetzt
ist und die Klemmhülse vorkalibriert und mit Tankentlastung
versehen ist.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung sowie den Ansprüchen.
Weitere Vorteile, Ziele und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung; in der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Lenkbetätigungsanordnung mit
einem erfindungsgemäßen, hydraulischen Klemmsystem
im Längsschnitt;
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine bekannte Schützvor
richtung gemäß DE-OS 38 11 225;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen
Klemmkäfig des erfindungsgemäßen hydraulischen
Klemmsystems;
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Klemmkäfig gemäß Fig. 3;
Fig. 5 eine Einzelheit der Ausbildung einer erfindungs
gemäßen Rille, wie sie in Fig. 3 und auch in Fig. 6
verwendet wird;
Fig. 6 einen Längsschnitt durch ein weiteres Ausführungs
beispiel eines erfindungsgemäßen Klemmkäfigs;
Fig. 7 eine Draufsicht auf den Klemmkäfig der Fig. 6
Fig. 8 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße
Klemmhülse, wobei im linken und rechten Teil unter
schiedliche Vorschläge realisiert sind;
Fig. 9 eine Draufsicht auf die Klemmhülse gemäß Fig. 8;
Fig. 10 eine Teilschnittansicht einer anderen Ausbildung
einer Klemmhülse;
Fig. 11 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausbildung
einer erfindungsgemäßen Klemmhülse;
Fig. 12 einen Teillängsschnitt ähnlich Fig. 1, aber entlang
einer anderen Schnittebene durch das hydraulische
Klemmsystem der Fig. 1.
Kurzer Überblick
Fig. 1 zeigt eine gemäß der Erfindung ausgebildete Lenkbe
tätigungsanordnung 1, die insbesondere für eine Hinterrad
lenkung bei Kraftfahrzeugen geeignet ist. Die Lenkbetäti
gungsanordnung 1 weist ein erfindungsgemäßes, hydraulisches
Klemmsystem 2 auf, welches dazu dient im Bedarfsfall (z. B. bei
Auftreten eines Fehlers), eine Kolbenstange 3 in irgendeiner
Lenk-Position festzuklemmen. Die Kolbenstange 3 ist in einem
Gehäuse 4, einem Deckel 5 und beispielsweise einem weiteren,
nicht näher bezeichneten Gehäuseteil hin- und herbewegbar
gelagert, wobei mehrere Dichtungen 6 Druckmittelabdichtungen
vorsehen. Die Kolbenstange 3 trägt einen Kolben 7, der in
einem Kolbenraum angeordnet ist. Der Kolben 7 kann einem
Druckmittel ausgesetzt werden, um die Bewegung der Stange 3 in
der einen oder anderen Richtung zum Zwecke des Auslenkens der
Hinterräder zu bewirken.
Eine Klemmhülse 8 ist durch eine auf einer Traghülse 110
sitzende Feder 9 vorgespannt, und drückt einen Klemmkäfig 20
gegen die Welle 3, um diese festzuklemmen (Klemmzustand).
Durch Druckmittelzufuhr über einen Verbindungskanal 85 kann
die Klemmhülse 8 entgegen der Kraft der vorzugsweise als
Tellerfeder ausgebildeten Feder 9 um einen geringen Hub
verschoben werden, so daß der Klemmzustand gelöst (Frei
gabezustand) wird.
Stand der Technik gemäß DE-OS 38 11 225
Bevor auf das hydraulische Klemmsystem 2 näher eingegangen
wird, sei zunächst auf Fig. 2 hingewiesen, die eine hydrau
lische Stützvorrichtung 10 gemäß DE-OS 38 11 225 zeigt. Die
Stützvorrichtung 10 weist ein dreiteiliges Gehäuse 11 auf, in
dem eine Kolbenstange 12 mittels eines Klemmkäfigs 13 fest
klemmbar ist. Dieses Festklemmen erfolgt durch die Kraft einer
Feder 15, während das Lösen durch einen druckmittelbetätigten
Servokolben 14 erfolgt, der entgegen der Kraft der Feder 15
wirken kann.
Der Klemmkäfig
Die Fig. 3 bis 5 zeigen einen gemäß der Erfindung ausgebil
deten Klemmkäfig 20, wie er in einem Klemmsystem 2 der Fig. 1
eingesetzt werden kann, und zwar bei der Hinterradlenkung
eines Kraftfahrzeugs. Bei der Hinterradlenkung eines Kraft
fahrzeugs treten andere Probleme auf als bei einer hy
draulischen Stützvorrichtung, die insbesondere zur Abstützung
von Fahrzeugen dient. Bei der Hinterradlenkung kommt es darauf
an, daß ein den erfindungsgemäßen Klemmkäfig 20 verwendendes
hydraulisches Klemmsystem 2 die bei der Hinterradlenkung vor
handene bewegliche Welle oder Stange 3 sicher auch bei häufi
ger Betätigung festlegt, und zwar mit hoher, insbesondere
gleichbleibender Klemm- oder Haftkraft an beliebigen Stellen
des Gesamthubes von Kolben 7.
Der erfindungsgemäße Klemmkäfig 20 besitzt eine axial ver
laufende Wand 21, die eine im Querschnitt vorzugsweise kreis
zylindrische Längsbohrung 24 definiert. Der Klemmkäfig 20
weist ferner eine mit 22 bezeichnete Innenoberfläche und eine
mit 23 bezeichnete Außenoberfläche auf. Ein Längsschlitz 26
erstreckt sich vorzugsweise parallel zur Mittelachse des
Klemmkäfigs 20 nahezu über die gesamte Länge L des Klemm
käfigs. Der Schlitz 26 geht von einer ersten oder Federstirn
seite 31 des Klemmkäfigs aus und endet nahe einer zweiten oder
Kolbenstirnseite 32 des Klemmkäfigs in einer zylinderförmigen
Erweiterung (Loch, Bohrung) 27.
Wie in Fig. 3 angedeutet sind die Kanten des Klemmkäfig 20
abgerundet und die Innenoberfläche und die Außenoberfläche
sind in der angedeuteten Weise bearbeitet. Vorzugsweise ver
läuft die Außenoberfläche unter einem kleinen Kegelwinkel
alpha von vorzugsweise 50 geneigt gegenüber einer Parallelen
zur Mittelachse 33.
Erfindungsgemäß ist die Innenoberfläche 24 mit Rillen 30 aus
gestattet. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um Gewinderil
len. Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 werden Kreuzrillen
30 vorgesehen, die vorzugsweise dadurch erzeugt werden, daß
man zwei gegenläufige, schraubenlinienförmige Gewindegänge in
die Innenoberfläche 24 einschneidet. Die Gewindegänge erstrek
ken sich vorzugsweise über die gesamte Länge L des Klemm
käfigs 20, der wiederum vorzugsweise eine Länge L in der
Größenordnung von 26 mm besitzt. Der Innendurchmesser ID des
Klemmkäfigs liegt vorzugsweise in der Größenordnung von 22 mm.
Der Durchmesser D der kugelförmigen Erweiterung liegt vorzugs
weise in der Größenordnung von 4 mm. Der Abstand A des Mittel
punktes der kugelförmigen Erweiterung 27 gegenüber der Kolben
stirnseite 32 liegt vorzugsweise in der Größenordnung von 4
mm, d. h. die kugelförmige Erweiterung 27 ist verhältnismäßig
nahe zur Kolbenstirnseite 32 angeordnet.
Die vorzugsweise gewindeförmig ausgebildeten Rillen können
auch als Nuten bezeichnet werden und haben eine verhältnis
mäßig geringe Tiefe T von 0,2 mm und eine ebenfalls verhält
nismäßig geringe (vgl. Fig. 5) Breite P von ca. 0,2 mm. Der
Abstand der Rillen oder deren Steigung S beträgt etwa 1 bis
1,5 mm.
In den Fig. 6 bis 7 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines
Klemmkäfigs 40 gezeigt. Der Klemmkäfig 40 weist eine Wand 41
auf, die wiederum eine Innenoberfläche 22 und eine Außenober
fläche 23 besitzt. Die durch die Wand 41 definierte vorzugs
weise kreiszylindrische Längsbohrung ist mit 24 bezeichnet. Im
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 werden mehrere Schlitze 46
und zwar vorzugsweise - wie gezeigt - A Schlitze 46 verwendet,
von denen - vgl. insbesondere auch Fig. 7 - die Hälfte zur er
sten oder Federstirnseite 51 hin offen sind, während die ande
re Hälfte zur zweiten oder Kolbenstirnseite 52 hin offen ist.
Vorzugsweise wechseln sich von der einen Stirnseite her gese
hen die offenen und "geschlossenen" Schlitze ab. Im Falle von
8 Schlitzen sind diese mit einem Winkelabstand W von 45° an
geordnet. Die Längsschlitze 46 sind wiederum an ihren ge
schlossenen Enden mit zylinderförmigen Erweiterungen (Bohrung
en) 47 bzw. 48 ausgestattet. Die zylinderförmigen Erweiterung
en 47, 48 liegen dicht zu den entsprechenden Stirnseiten 52
bzw. 51. Die Mittelpunkte der zylinderförmigen Erweiterung 47
haben einen Abstand A in der Größenordnung von 4 mm gegenüber
der Stirnseite 52. Die Mittelpunkte der zylinderförmigen
Erweiterungen 48 haben einen Abstand Z gegenüber der Stirn
seite 51, der ebenfalls in der Größenordnung von 4 mm liegt.
Das heißt A ist vorzugsweise gleich Z. Wie beim vorausgegan
genen Ausführungsbeispiel liegt die Länge L des Klemmkäfigs 40
in der Größenordnung von 26 mm und die konische Außenober
fläche 23 verläuft wiederum unter einem Kegelwinkel alpha von
ungefähr 5° gegenüber einer Parallelen zur Längsachse 33.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 6 bis 7 sind die
Rillen 50 sozusagen in der Form einer einzigen Gewinderille
ausgebildet. Die Gewinderille 50 hat ähnlich wie im Falle des
ersten Ausführungsbeispiels - vgl. Fig. 5 - vorzugsweise eine
Tiefe T von in etwa 0,2 mm und eine Breite P in der Größen
ordnung von 0,2 mm. Die Steigung oder der Rillenabstand S ist
vorzugsweise 1 bis 1,5 mm.
Für beide Ausführungsbeispiele wird bevorzugt, den Klemmkäfig
zur Erhöhung von dessen Haltbarkeit aus Federstahl herzu
stellen. Die bereits erläuterten Längsschlitze 26, 46 sind
vorzugsweise vorgesehen und ermöglichen eine feste Klemm
verbindung zwischen Klemmkäfig 20, 40 und Stange 3.
Was die Form der Rille oder der Rillen anlangt, so kann diese
wie in Fig. 5 gezeigt vorzugsweise dreieckförmig sein, d. h.
wie bei einem scharfgängigen Gewinde. Es ist aber auch
denkbar, die Rillen nach Art eines flachgängigen Gewindes
auszubilden. Auch Rundgewinde, Trapezgewinde und Sägegewinde
sind denkbar.
Man erkennt, daß sich die Rillen vorzugsweise über die ge
samte Länge L des Klemmkäfig erstrecken. Es ist aber auch
denkbar, daß sich die Rillen nur über einen Teil der Länge L
hinweg erstrecken. Ferner ist ersichtlich, daß sich die Rillen
nicht nur in Längsrichtung und auch nicht nur in Querrichtung
erstrecken, sondern vorzugsweise in einer "Resultierenden" aus
diesen beiden Richtungen.
Wie bereits angedeutet ist die Käfiginnenseite, d. h. die
Innenoberfläche 22 sandgestrahlt.
Die Klemmhülse
Die einleitend bereits erwähnte Klemmhülse 8 (vgl. Fig. 1) um
greift den Klemmkäfig 20, um die Federkraft auf diesen zum
Zwecke des Festklemmens der Stange 3 zu übertragen. Die Figu
ren 8 und 9 zeigen eine gemäß der Erfindung ausgebildete
Klemmhülse 60. Die Klemmhülse 60 weist eine zylindrische Wand
61 auf, die einen Klemmteil 62 mit konischer Innenoberfläche
63, einen Dichtungsaufnahmeteil 64 mit Nut 65 sowie einen
Federumfassungsteil 67 bildet. Der Dichtungsaufnahmeteil 64
weist eine Anlagefläche 66 für die hier nicht gezeigte Feder 9
auf und an seinem Innenumfang ist eine kreiszylindrische Aus
nehmung 68 vorgesehen, von der aus sich dann die - einen
kleinen Kegelwinkel von etwa 50 bildende - konische Innenober
fläche 63 aus erstreckt, mit der der Klemmkäfig 20 umgriffen
wird. Benachbart zur Nut 65 ist eine Abschrägung 70 vorgesehen
und in der Anlagefläche 66 ist erfindungsgemäß eine Entlast
ungssenkung 71 (allgemein als Entlastungsmittel bezeichnet)
ausgebildet. Die Breite 72 dieser Entlastungssenkung liegt in
der Größenordnung von 4 bis 6 mm. Die verbleibende Anlage
fläche ist mit 73 bezeichnet und liegt vorzugsweise in der
Größenordnung von einem Drittel der Gesamtbreite der Anlage
fläche 66. Die Radialstärke 74 des Federumfassungsteils 67 ist
verhältnismäßig gering und liegt in der Größenordnung von 0,6
bis 0,8 mm. An der (unteren) Stirnseite der Klemmhülse 60
ist - vgl. Fig. 8 - eine Abschrägung 76 vorgesehen.
In den Fig. 8 und 9 erkennt man, daß in den linken Darstel
lungen dieser Figuren die Entlastungssenkung 71 noch mit einer
nutartigen Axialverlängung 75 ausgestattet ist, die an
Klemmhülse 60 befestigt ist oder lose sein kann. Dies ist bei
der Entlastungssenkung 71 im rechten Teil der Fig. 8 und 9
nicht der Fall. Vorzugsweise sind, wie gezeigt, zwei diametral
angeordnete Entlastungssenkungen 71 vorgesehen. Es reicht aber
prinzipiell auch nur eine derartige Entlastungssenkung. Die
Entlastungssenkung ist derart angebracht, daß sich keine
druckmitteldichte Anordnung zwischen Feder 9 und der Anlage
fläche 76 ergibt. Es könnte nämlich der Fall sein, daß bei
Nichtvorhandensein dieser Entlastungssenkungen 71 sich im
Federrahmen 101 (Fig. 12) Druck ansammelt, der einen ordnungs
gemäßen Betrieb des Systems 2 unmöglich macht. Dies wird
weiter unten noch näher erläutert.
Fig. 10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Klemm
hülse 77, bei der eine Entlastung 78 von ähnlicher Gestalt wie
in Fig. 8 und 9 vorgesehen ist, wobei hier eine radial verlau
fende Bohrung 79 eine Verbindung zur Außenoberfläche der
Klemmhülse 77 herstellt.
Fig. 11 zeigt eine weitere Ausbildung der Klemmhülse 80, wobei
hier die Entlastung 81 durch z. B. zwei um 180° versetzte
Einfräsungen gebildet ist.
Die weitere Ausbildung des Klemmsystems 2 und die Anordnung der
Feder 9.
Fig. 12 zeigt eine Einzelheit des in Fig. 1 dargestellten
hydraulischen Klemmsystems 2, allerdings in einer anderen
Schnittdarstellung. Fig. 12 zeigt insbesondere (ähnlich wie
Fig. 1 nur schematisch) den Verbindungskanal 85, der im
Gehäuse 4 ausgebildet ist und der dazu dient, um einen Steuer
druck zur Klemmhülse 8 zu leiten. Ferner ist ebenfalls
schematisch ein Tankkanal 86 vorgesehen, der den Tank mit der
Klemmhülse 8 in Verbindung bringt.
Im einzelnen ist dabei im Gehäuse 4 eine Längsbohrung 87
vorgesehen, die mehrere Bohrungsabschnitte mit unterschied
lichem Durchmesser aufweist: ein erster nicht näher
bezeichneter Bohrungsabschnitt, in dem zwei Dichtungen 88 in
Berührung mit der Kolbenstange 3 angeordnet sind; ein zweiter,
einen größeren Durchmesser aufweisender Bohrungsabschnitt 89,
in dem eine Dichtung 90 vorgesehen ist, die mit der Außen
oberfläche der Klemmhülse 8 in Berührung steht; ein dritter
Bohrungsabschnitt 91, der einen etwas größeren Durchmesser
besitzt als der Bohrungsabschnitt 89; ein sich an den dritten
Bohrungsabschnitt anschließender, wiederum einen größeren
Durchmesser als dieser aufweisender vierter Bohrungsabschnitt
92; und der sich dann anschließende, einen etwas kleineren
Bohrungsdurchmesser besitzende fünfte Bohrungsabschnitt 93.
Zwischen dem ersten und zweiten Bohrungsabschnitt bildet das
Gehäuse eine Anschlagfläche 94.
Eine im Dichtungsaufnahmeteil 64 der Klemmhülse 8 sitzende
Dichtung ist mit 95 bezeichnet. In dem bereits erwähnten und
in Fig. 1 gezeigten Deckel 5 ist eine Anschlagfläche 96 vorge
sehen, so daß der Klemmkäfig 20 an der Anschlagfläche 94 und
ein Federträger 110 (Fig. 1) an der Anschlagfläche 96 in
Axialrichtung unverschiebbar gehalten sind.
Auf der Oberfläche 97 der Stange 3 sitzt der Klemmkäfig 20.
An der Innenoberfläche der Klemmhülse 8 sind Lagermittel
in der Form einer Kunststofflagerhülse 111, vorzugsweise
ein sogenanntes DU-Lager, vorgesehen und vorzugsweise durch
Aufdrücken befestigt. Das DU-Lager 111 wird vor seiner
Montage durch Aufdrücken auf die Klemmhülse mit hoher
Kraft gepreßt, so daß es sich hinterher nicht mehr hub
mäßig (Dicke) verändern kann. Würde man dies nicht tun, so
könnte es passieren, daß nach mehrmaligem Festklemmen
durch das Setzen des Kunststoffs des DU-Lagers 111 die
Klemmkräfte nachlassen würden. Vorzugsweise wird das
DU-Lager 111 mittels eines Prägedorns mit hoher vorgegebener
Kraft gepreßt (kalibriert). Insgesamt kann man sagen, daß auf
diese Weise die Klemmhülse 8 kraftmäßig vorkalibriert wird.
Im Bereich des zweiten Bohrungsabschnitts 89 wird durch die
erwähnte Abschrägung 76 ein Raum 98 gebildet, mit dem der
Tankkanal 86 verbunden ist.
Ferner werden vorzugsweise miteinander in Verbindung stehende
Räume 99 und 100 gebildet, und zwar im Bereich des dritten
Bohrungsabschnittes 91 bzw. im Bereich des vierten Bohrungs
abschnittes 92. Die Bildung des Raums 99 wird durch eine
Ausdrehung im Außenumfang der Klemmhülse 8 unterstützt,
während die Bildung des Raums 100 durch die Abschrägung 70 der
Klemmhülse 8 unterstützt wird.
Der die Feder 9 aufnehmende Raum ist als Federraum 101 be
zeichnet. Der bereits erwähnte Federträger 110 bildet eine die
Feder umgebende Verlängerung 104 und einen eine Dichtung 105
aufnehmenden Anlageteil 106. Der Federanlagefläche des
Anlageteils 106 ist vorzugsweise eine Scheibe 103 vorgesetzt,
um so die Feder 9 weiter vorzuspannen. Erfindungsgemäß ist die
Feder 8 warm vorgesetzt. Mit dem Ausdruck "warm vorgesetzt"
soll ausgedrückt werden, daß die Feder 9 vor dem Einbau in das
Klemmsystem vorgealtert wird und sich nach Belastung und
Lebensdauer nicht mehr verändert. Dies geschieht durch ein
Erhitzen und Pressen der Feder. Auf diese Weise wird die Feder
9 in einen Zustand gebracht, in dem sie sich anschließend
nicht mehr verändert. Wie bereits erwähnt, wird die Feder über
das Maß der Vorspannung, erreicht durch die Bauteile 10, 8,
20, vorzugsweise noch weiter vorgespannt, und zwar durch Ein
setzen der Scheibe 103 zwischen der Feder 9 und der Anlage
fläche 112, gebildet vom Anlageteil 106. Vorzugsweise ist die
Feder um z. B. 2/10 mm durch Verwendung der Scheibe 103 weiter
vorgespannt und hub- und kräftemäßig eingestellt.
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Klemmvorrichtung ist
dem Fachmann aufgrund obiger Beschreibung klar. Lediglich
ergänzend sei bemerkt, daß im Verlauf eines Lenkvorgangs die
Kolbenstange 3 in der Längsbohrung 87 hin und her bewegt wird,
und diese Hin- und Herbewegung wird dadurch ermöglicht, daß
über den Verbindungskanal 85 ein Steuerdruck Pst den Kammern
99, 100 zugeführt wird, wodurch die Klemmhülse 8 entgegen der
Kraft der Feder 9 um eine kleine Hubstrecke in Fig. 12 nach
rechts bewegt wird. Dabei sieht die Dichtung 95 eine Trennung
zwischen dem Raum 100 und dem Federraum 101 vor. Das Klemm
system befindet sich dann in seinem gelösten Klemmzustand. Der
Klemmzustand wird immer dann eingenommen, wenn der Steuerdruck
im Verbindungskanal 85 nicht ausreicht, um die Kraft der Feder
9 zu überwinden, so daß diese über die Klemmhülse 8 den Klemm
käfig 20 auf die Stange 3 drückt und diese dadurch festklemmt.
Die im Bereich der linken Stirnseite der Klemmhülse 8 vorge
sehene Tankbohrung 86 stellt eine Verbindung zu dem Betriebs
tank T her, der etwa auf 0 bis 5 Bar liegt. Auf diese Weise
wird der Klemmsystemraum immer mit Öl gefüllt sein, so daß
sich kein Verschleiß an der Stange 3 ergibt. Mit Klemm
systemraum ist dabei insbesondere auch der Zwischenraum
zwischen der Stange 3 und der Innenoberfläche 22 des Klemm
käfigs 12 bezeichnet.
Weiterhin ist der Tankkanal 86 im Zusammenhang mit der bzw.
den Entlastungssenkungen 71 von Bedeutung. Die Entlastungssen
kungen 71 verhindern, daß sich ein Druck in der Federkammer
101 aufbaut. Dieser Druck kann sich infolge möglicher Leckage
und Kompression aufbauen, da laufend in den verschiedenen
Positionen geklemmt wird. Ohne die Entlastungsmittel 71 könnte
sich eine Abdichtung zwischen der Feder 9 und der die Entlas
tungsmittel 71 aufweisenden Anlagefläche ergeben, und zwar
insbesondere bei Betrieb bei tiefen Temperaturen. Eine andere
Möglichkeit eines Druckaufbaus in der Federkammer 101 wäre der
Ausfall der Dichtung 95, so daß der Steuerdruck in den
Federraum 101 gelangen kann. In jedem Fall wird durch die
Entlastungsmittel 71 dieser Druckaufbau im Federraum 101
verhindert, da das Strömungsmittel zu der Tankleitung 86
abfließen kann, und zwar insbesondere über den Zwischenraum
zwischen der Stangenoberfläche 97 und der Innenoberfläche 22
der Stange 3, wie auch über den Zwischenraum zwischen der
Außenoberfläche der Kunststofflagerhülse 111 und der
Innenoberfläche der Klemmhülse 8. Durch die Tankverbindung 86
wird das System besser geschmiert und erhält höhere
Lebensdauer.