DE4125871A1 - Dermatologische zubereitung und deren verwendung - Google Patents

Dermatologische zubereitung und deren verwendung

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DE4125871A1 DE19914125871 DE4125871A DE4125871A1 DE 4125871 A1 DE4125871 A1 DE 4125871A1 DE 19914125871 DE19914125871 DE 19914125871 DE 4125871 A DE4125871 A DE 4125871A DE 4125871 A1 DE4125871 A1 DE 4125871A1
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Description

Die Erfindung betrifft eine dermatologische Zubereitung, insbe­ sondere für die kombinierte Anwendung mit internen und vornehm­ lich externen Therapeutika. Bei der medizinischen Therapie der­ matologischer Erkrankungen oder Veränderungen, insbesondere auf der Basis von Antibiotika, Kortikoiden oder anderen Chemothera­ peutika, oder der kosmetischen Pflege oder Prophylaxe besteht das bekannte Problem, daß die Behandlung unerwünschte Neben­ wirkungen zeigt, das Wirkspektrum oder die Wirkung nicht hoch ist oder aber im Verlaufe der Therapie nachlassen.
Der Einsatz von Vitamin E, vornehmlich in der Form des dl-alpha- Tocopherols und dl-alpha-Tocopherolacetats, hat in der Kosmetik eine breite Anwendung gefunden. Besondere Bedeutung kommt hier­ bei in der kosmetischen Prophylaxe der biochemischen Aktivität des Vitamin E bei UV-induzierten Zellschädigungen der Haut zu. Neuere wissenschaftliche Arbeiten zeigen ferner eine essentielle Rolle des Vitamin E im Hautstoffwechsel auf. Bekannt ist auch die Einnahme Vitamin-E-haltiger Interna bei Akneerkrankungen, insbesondere bei der Akne vulgaris. Diese Wirkstoffgruppe konnte jedoch nur einen unbedeutenden Einsatz in Dermatika zur medizi­ nischen Therapie von Hauterkrankungen oder in der kosmetischen Anwendung erlangen.
Ferner ist in der Kosmetik der Einsatz von Farnesol gebräuch­ lich. Neben ausgeprägt bakteriostatischen Aktivitäten, die für Deodorantien genutzt werden, findet Farnesol in zunehmendem Maße allein oder als Bestandteil verschiedener Wirkstoffkombinationen für die Hautpflege Anwendung. Hier spricht man Farnesol im all­ gemeinen einen den Hautstoffwechsel normalisierenden Einfluß zu, z. B. in Präparaten zur Regulierung des Hautfettgehalts. In der­ matologischen Formulierungen findet Farnesol bislang keine Anwendung.
Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine dermatologische Zubereitung zu schaffen, die einen signifikant normalisierenden Effekt auf eine Reihe von Hauterkrankungen ausübt, die bisher nur unzufriedenstellend be­ einflußt werden konnten, die Wirksamkeit externer oder auch in­ terner therapeutischer Maßnahmen auf der Basis von Antibiotika, Kortikoiden oder anderen Chemotherapeutika verbessert und der Dermatologie neue Behandlungswege eröffnet.
Die erfindungsgemäße Lösung bei einer dermatologischen Zuberei­ tung, insbesondere für die kombinierte Anwendung mit internen und vornehmlich externen Therapeutika, besteht darin, daß sie folgende Bestandteile enthält:
  • 1a) biologisch aktive freie Tocopherole oder Derivate, insbeson­ dere zum Vitamin-E-Komplex gehörende Stoffgruppen, vorzugs­ weise dl-alpha-Tocopherolacetat,
  • 1b) biologisch aktive Isoprenoidlipid-Vorstufen, insbesondere 3,7,11-Trimethyldodeca-2,6,10-trienol (Farnesol) oder Far­ nesolderivate,
  • 1c) und übliche Zusätze.
Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß eine Anwen­ dung von Antibiotika, Kortikoiden oder anderen Chemotherapeutika in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Zubereitung einen signi­ fikant normalisierenden Effekt ausübt. Die Kombination der Wirk­ stoffe gemäß der erfindungsgemäßen Zubereitung erzielt eine syn­ ergistische Wirkung.
Eine bevorzugte Zusammensetzung der Bestandteile der erfindungs­ gemäßen Zubereitung besteht darin, daß die Gewichtsanteile der Bestandteile folgendermaßen sind:
Bestandteil 1a) 0,3 bis 6,0%, vorzugsweise 3,0%,
Bestandteil 1b) 0,1 bis 2,0%, vorzugsweise 1,0%,
Bestandteil 1c) ergänzt zu 100%.
Hierbei werden optimierte Ergebnisse dadurch erzielt, daß das Verhältnis der Gewichtsanteile des Bestandteils 1a) zum Bestand­ teil 1b) 3:1 ist.
Die synergistische Wirkung der dermatologischen Zubereitung kann noch je nach Anwendungssituation und -ziel dadurch erhöht werden, daß sie einen oder mehrere weitere Wirkstoffe, z. B. Vitamin-A-Derivate wie Retinol, Retinolacetat oder Retinol­ palmitat, Carotinoide wie beta-Carotin oder andere fettlösliche Vitamine oder freie oder veresterte ungesättigte Fettsäuren oder Lokaltherapeutika wie Antibiotika, Kortikoide oder andere Chemotherapeutika enthält. Umgekehrt kann auch die Wirksamkeit des oder der weiteren Wirkstoffe durch die Verwendung in der dermatologischen Zubereitung erhöht werden. So können beispiels­ weise die stoffwechselaktivierenden Eigenschaften der Vitamin-A- Derivate in synergistischer Weise zur Wirkung kommen.
Eine vorteilhafte Anwendungsform der erfindungsgemäßen Zuberei­ tung als zur externen Applikation geeignetes gelartiges, emul­ giertes Dermatikum ergibt sich, wenn die üblichen Zusätze eine oder mehrere der folgenden Substanzen sind:
  • 5a) emulgieraktive Gelbildner auf Basis hydrophob modifizier­ ter, hochmolekularer Copolymere der Acrylsäure (CTFA-Be­ zeichnung Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer),
  • 5b) Gelbildner auf Basis hochmolekularer Polymere der Acryl­ säure (CTFA-Bezeichnung Carbomer),
  • 5c) organische oder anorganische Base zur Neutralisierung des Bestandteile 5a) und 5b), z. B. Triethanolamin oder Natron­ lauge,
  • 5d) chemisch reines Wasser,
  • 5e) Zusätze an leicht flüchtigen Alkoholen, z. B. Ethanol, Iso­ propanol oder n-Propanol,
  • 5f) Konservierungsstoffe, z. B. Benzylalkohol,
  • 5g) einen hautberuhigenden Wirkstoff, z. B. D-Panthenol,
  • 5h) Antioxydantien, z. B. Butylhydroxytoluol (BHT),
  • 5i) hochdisperses, reines Siliciumdioxid mit hoher spezifischer Oberfläche von ca. 50 bis 400 m2/g und sehr kleiner Primär­ teilchengröße.
Die Bestandteile 5a) und 5b) dienen der Gel- und Emulsions­ bildung, der Bestandteil 5c) der Neutralisierung, der Be­ standteil 5f) der Konservierung und der Bestandteil 5g) der Hautberuhigung. Für den Bestandteil 5c) sollten keine Metall­ hydroxide mehrwertiger Kationen eingesetzt werden, und im Falle des Zusatzes eines Bestandteils 5e) ist eine organische Base zu wählen. In manchen Fällen kann es ferner zur Erzielung trock­ nender oder mattierender Effekte sinnvoll sein, den Bestandteil 5i) beizumengen, wobei die Kompatibilität zu den Gelbildnern gewahrt und der pH-Wert überprüft und gegebenenfalls neu einge­ stellt werden muß. Insbesondere bei der Verwendung luftsauer­ stoffempfindlicher Bestandteile kann es ferner vorteilhaft sein, den Bestandteil 5h) beizumengen.
Zweckmäßigerweise sind die Anteile der üblichen Zusätze folgen­ dermaßen bemessen:
Bestandteil 5a) und 5b) zusammengenommen so viel, daß sich eine Gelkonsistenz der Zubereitung und eine stabile Emulsion einstellt,
Bestandteil 5c) so viel, daß sich der pH-Wert der Zubereitung zwischen 4 und 8 einstellt,
Bestandteil 5d) auf 100% ergänzt, mindestens so viel, daß eine Emulsionsbildung möglich ist,
Bestandteil 5e) nach Bedarf, höchstens so viel, daß die Kompa­ täbilität zu den Gelbildnern gewährleistet ist,
Bestandteile 5f), 5g) und 5h) nach Bedarf,
Bestandteil 5i) nach Bedarf, ca. 0,08% bis 1,6%, vorzugsweise 0,8%.
Der Gewichtsanteil des Bestandteils 5a) wird dabei bei ca. 0,2% und der des Bestandteils 5b) bei ca. 0,2% bis 0,8% liegen. Beim Bestandteil 5e) ist die Hautverträglichkeit zu berücksich­ tigen.
Die Verwendung der dermatologischen Zubereitung erfolgt vorteil­ hafterweise in Form einer externen dermatologischen Applikation zur medizinischen Therapie dermatologischer Erkrankungen oder Veränderungen oder zur kosmetischen Pflege oder Prophylaxe, wobei eine bevorzugte Verwendung in Verbindung mit der kombi­ nierten internen Anwendung von Therapeutika wie Antibiotika, Kortikoiden oder anderen Chemotherapeutika oder in Verbindung mit der kombinierten externen Anwendung von Lokaltherapeutika wie Antibiotika, Kortikoiden oder anderen Chemotherapeutika besteht.
Eine besonders vorteilhafte Verwendung der dermatologischen Zube­ reitung besteht ferner darin, daß die Applikation getrennt und intervallmäßig, d. h. alternierend mit den Therapeutika oder Lo­ kaltherapeutika oder anderen Chemotherapeutika erfolgt. Insbe­ sondere durch die intervalltherapeutische Applikation, z. B. mor­ gendlicher Auftrag der Antibiotikazubereitung und abendlicher Auftrag der erfindungsgemäßen Zubereitung, werden gute Ergebnis­ se erzielt.
Eine bevorzugte Verwendung der dermatologischen Zubereitung er­ folgt in der Behandlung von Akneerkrankungen, insbesondere der Akne vulgaris.
Durch die Anwendung der erfindungsgemäßen dermatologischen Zube­ reitung läßt sich die Wirksamkeit interner und vornehmlich ex­ terner therapeutischer Maßnahmen auf der Basis von Antibiotika, Kortikoiden oder anderen Chemotherapeutika oder sonstiger Wirk­ stoffe verbessern. Die Vorteile gegenüber der alleinigen Behand­ lung mit internen oder externen Therapeutika können darin liegen, daß weniger Nebenwirkungen, z. B. Hautveränderungen oder -reizungen, auftreten, das Wirkungsspektrum verbreitert wird, die Wirksamkeit erhöht wird oder der Abfall der Wirksamkeit verzögert wird. Gute Ergebnisse konnten beispielsweise bei der Behandlung der Akne vulgaris mit der erfindungsgemäßen dermato­ logischen Zubereitung in Verbindung mit einem marktüblichen Kombinationspräparat zur externen Applikation auf der Basis des Antibiotikums Erythromycin und des Retinoids Tretinoin erzielt werden. Auch für die Therapie ekzematöser sowie allergischer Erkrankungen ergeben sich neue Behandlungsmöglichkeiten. Das ausgezeichnete toxikologische Profil der erfindungsgemäßen der­ matologischen Zubereitung und deren gute galenischen Eigen­ schaften, insbesondere beim Einsatz eines gelartigen, schnell­ brechenden Emulsionssystems, wie rasche und gleichmäßige Ver­ teilung der Wirkstoffe oder angenehmes Hautgefühl, gestalten die Anwendung unproblematisch.
Die erfindungsgemäße synergistische Wirkstoffkombination läßt sich in eine Vielzahl von Produktsystemen integrieren. Insbe­ sondere sind wässrig-alkoholische Lösungen sowie wässrig-alkoho­ lische, emulgierte, schnellbrechende Gel-Formulierungen, bei de­ nen die Wirkstoffphase unmittelbar nach der Applikation auf der Haut freigesetzt wird, vorteilhaft.
Das folgende Ausführungsbeispiel der Erfindung läßt weitere vor­ teilhafte Merkmale und Besonderheiten erkennen, die im folgenden näher beschrieben und erläutert sind.
Die Rezeptur einer gelartigen, emulgierten erfindungsgemäßen dermatologischen Zubereitung zur externen Applikation mit opti­ mierten Eigenschaften setzt sich beispielsweise folgendermaßen zusammen, wobei die Prozentangaben Gewichtsprozente bedeuten:
  • A) d1-alpha-Tocopherolacetat 3,0%,
  • B) 3,7,11-Trimethyldodeca-2,6,10-trienol 1,0%,
  • C) Gelbildner gemäß Bestandteil 5a) 0,2%,
  • D) Gelbildner gemäß Bestandteil 5b) 0,4%,
  • E) Triethanolamin, auf pH-Wert um 7 eingestellt,
  • F) demineralisiertes Wasser, auf 100% ergänzt und
  • G) Benzylalkohol nach Bedarf.
Im folgenden soll die Wirkung dieser erfindungsgemäßen dermato­ logischen Zubereitung am Beispiel einer Behandlung der Akne, insbesondere der Akne vulgaris, näher erläutert werden.
Die Akne vulgaris stellt eine Erkrankung der Haut auf dem Boden einer Seborrhoe dar, die häufig mit Komedonen-, Knötchen- und Pustelbildung verbunden ist und besonders häufig in der Pubertät auftritt. Die Ursachen der Erkrankung sind nicht eindeutig ge­ klärt, in Frage kommen unter anderem hormonelle Einflüsse, bak­ terielle Sekundärinfektionen, zentral-nervöse Faktoren, Magen- Darm-Störungen. Die Therapie konzentriert sich auf die Bekäm­ pfung der Entzündungen und Freilegung blockierter Talgdrüsenaus­ gänge. Ebenfalls ähnliche Symptome können durch exogene Einflüs­ se hervorgerufen werden, z. B. Halogenakne, medikamentöse oder durch Kosmetika ausgelöste Akne. Bei den verschiedenen Formen der exogenen Akneerkrankungen wird das sofortige Aussetzen der schädigenden Noxe veranlaßt, im übrigen erfolgt symptomatische Behandlung.
Schwere Formen der Akneerkrankungen werden vornehmlich durch die Einnahme geeigneter Interna behandelt. Die größte Bedeutung ha­ ben hierbei die beiden Wirkstoffgruppen Antibiotika und Retinoi­ de (Isotretinoin) gewonnen, ferner die Gabe von Sexualhormonen. Das Risiko systemischer Nebenwirkungen bei der Anwendung der er­ wähnten Interna erfordert strenge ärztliche Kontrollen.
Mit einem geringeren Risiko systemischer Nebenwirkungen ge­ staltet sich die lokale, externe Therapie der Akneerkrankungen. Hierbei haben eine Vielzahl von Wirkstoffgruppen Eingang gefun­ den. Zu den bedeutsamsten zählen:
  • 1. Schälmittel, hauptsächlich Tretinoin (Vitamin-A-Säure), so­ wie Benzoylperoxid,
  • 2. Lokalantibiotika wie Erythromycine, Clindamycine und Tetra­ cycline,
  • 3. Keratolytika und Keratoplastika auf Basis von Schwefel, so­ wohl in elementarer, kolloider Form vorliegend, als auch in organisch gebundener Form wie Ammoniumbituminosulfonate. Häufig wird Salizylsäure in schwefelhaltigen Zubereitungen eingesetzt.
Daneben findet eine Reihe weiterer Wirkstoffgruppen Anwendung, wie Bakterizide (z. B. Hexachlorophen), Adstringentien (z. B. Zinksalze), Vitamine (z. B. Pyridoxin), freie essentielle Fett­ säuren oder Sexualhormone (z. B. Estradiol). Auch eine Vielzahl von Kombinationspräparaten der aufgeführten Wirkstoffgruppen (z. B. Salizylsäure-Schwefel-Zubereitungen) sind im Einsatz.
Insbesondere in Kombination mit einer medikamentösen Behandlung der Akneerkrankungen finden eine Reihe weiterer Therapiekonzepte Anwendung, wie Heliotherapie, Abrasivbehandlungen, Dampfbehand­ lungen, dermatologisch konservative Pflegetherapie, diätetische Maßnahmen und Regulation gestörter Magen-Darm-Funktionen, Um­ stimmungstherapie, chirurgische Maßnahmen etc.
Trotz der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Stoffgruppen und Therapiekonzepte zur lokalen Behandlung der Akneerkrankungen lassen sich schwere Krankheitsverläufe nur durch die Einnahme geeigneter Interna ausreichend wirksam behandeln. Das Risiko sy­ stemischer Nebenwirkungen erfordert hierbei besondere Beachtung.
Bei der Anwendung von Externa zur Aknetherapie hat es sich ins­ besondere gezeigt, daß es im Verlauf der Behandlung zu einer signifikanten Abnahme der Wirkeffektivität bei gleichzeitiger Zunahme an Hautreizungen kommen kann; dies ist besonders häufig bei schwereren Formen der Akneerkrankungen zu beobachten (Thera­ pieresistenz). Daher kann es im Verlauf der Therapie trotz Ab­ nahme der Wirksamkeit erforderlich sein, die Dosierung des The­ rapeutikums zu verringern.
Dem Wirkungsabfall (Therapieresistenz) externer Anwendungen von Antibiotika zur Therapie der Akne vulgaris läßt sich durch die alternierende Anwendung (Intervallbehandlung) mit der erfin­ dungsgemäßen dermatologischen Zubereitung entgegenwirken, die zugleich auch bei Langzeitanwendung eine gute Hautverträglich­ keit aufweist. Die alternierende Anwendung mit Externa auf Basis von Antibiotika zur Behandlung der Akne vulgaris sichert erst­ malig eine stabile Wirkeffektivität von Beginn der Therapie an bis zur langfristigen Anwendung. Dem Auftreten therapieresis­ tenter Akneformen wird entgegengewirkt. Insgesamt läßt sich durch eine tägliche Anwendung der erfindungsgemäßen dermatolo­ gischen Zubereitung, vorzugsweise in alternierender Weise mit deren vornehmlich abendlicher Auftragung und der morgendlichen, gegebenenfalls im Laufe des Tages zu wiederholenden Applikation der Antibiotikazubereitung ein deutlich verbesserter Therapie­ erfolg im Vergleich zur alleinigen Anwendung der antibiotika­ haltigen Zubereitungen erzielen, der sich dauerhaft stabil­ isiert. Erstmals sind somit auch schwerere Formen der Akneer­ krankungen einer Lokaltherapie auf Basis von Antibiotika zugäng­ lich.
Günstig sind hierbei die ausgezeichneten galenischen Eigenschaf­ ten sowie die gute dermatologische Verträglichkeit der dermato­ logischen Zubereitung auch bei Langzeitanwendung, d. h. das Nichtauftreten zusätzlicher Hautirritationen im Vergleich zur alleinigen Anwendung der antibiotikahaltigen Zubereitungen und die guten kosmetischen Eigenschaften durch das Fehlen eines Fettglanzes, der raschen Verteilung auf der Haut und dem schnel­ len Brechen der Emulsion; auch kann die von herkömmlichen Emulgatoren freie Galenik nicht zum Ausgangspunkt exogen induzierter Akneerscheinungen werden (z. B. Akne cosmetica). Durch Einsatz des dl-alpha-Tocopherolacetats werden gegen Luft­ sauerstoff stabile Formulierungen erhalten.
Auch bei allen anderen vorstehend bezeichneten medikamentösen Therapien mit Interna oder Externa oder den weiteren Therapie­ konzepten zur Behandlung von Akneerkrankungen läßt sich die er­ findungsgemäße dermatologische Zubereitung unterstützend mit Erfolg anwenden.
Die Herstellung einer erfindungsgemäßen dermatologischen Zube­ reitung verläuft nach einer üblichen Technik zur Emulgierung eines Zweiphasensystems unter Verwendung eines emulgieraktiven Gelbildners auf Basis eines hydrophob modifizierten hochmoleku­ laren Copolymers der Acrylsäure. Es kann wie folgt vorgegangen werden:
  • 1) Bestandteile 5a) und 5b) in Bestandteil 5d) dispergieren, d. h. unter schnellem Rühren kontinuierlich zugeben und quel­ len lassen, gegebenenfalls Bestandteil 5e) zugeben.
  • 2) Bestandteile 1a) und 1b) mischen und unter schnellem Rühren der wässrigen Phase aus Schritt 1) zugeben.
  • 3) Bestandteil 5c) zur Neutralisierung auf den gewünschten pH-Wert eintragen und rasch verteilen.
  • 4) Bestandteile 5f), 5g) und 5h) hinzufügen.
  • 5) Gegebenenfalls Bestandteil 5i) eintragen und gut homogeni­ sieren, pH-Wert kontrollieren und gegebenenfalls korrigie­ ren.
Die Eignung der Anwendung von Homogenisatoren mit sehr hohen Scherkräften und von Kolloidmühlen muß von Fall zu Fall experi­ mentell überprüft werden, um strukturelle Schädigungen der Be­ standteile 5a) und 5b) und damit mögliche Emulsionsinstabilitä­ ten auszuschließen.

Claims (11)

1. Dermatologische Zubereitung, insbesondere für die kombinier­ te Anwendung mit internen und vornehmlich externen Thera­ peutika, dadurch gekennzeichnet, daß sie folgende Bestandteile enthält:
  • 1a) biologisch aktive freie Tocopherole oder Derivate, insbeson­ dere zum Vitamin-E-Komplex gehörende Stoffgruppen, vorzugs­ weise dl-alpha-Tocopherolacetat,
  • 1b) biologisch aktive Isoprenoidlipid-Vorstufen, insbesondere 3,7,11-Trimethyldodeca-2,6,10-trienol (Farnesol) oder Far­ nesolderivate,
  • 1c) und übliche Zusätze.
2. Dermatologische Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Gewichtsanteile der Bestandteile folgen­ dermaßen sind:
Bestandteil 1a) 0,3 bis 6,0%, vorzugsweise 3,0%,
Bestandteil 1b) 0,1 bis 2,0%, vorzugsweise 1,0%,
Bestandteil 1c) ergänzt zu 100%.
3. Dermatologische Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Verhältnis der Gewichtsanteile des Be­ standteils 1a) zum Bestandteil 1b) 3:1 ist.
4. Dermatologische Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sie einen oder mehrere weitere Wirkstoffe, z. B. Vitamin-A-Derivate wie Retinol, Retinolacetat oder Retinol­ palmitat, Carotinoide wie beta-Carotin oder andere fettlösliche Vitamine oder freie oder veresterte ungesättigte Fettsäuren oder Lokaltherapeutika wie Antibiotika, Kortikoide oder andere Chemotherapeutika enthält.
5. Dermatologische Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die üblichen Zusätze eine oder mehrere der folgenden Substanzen sind:
  • 5a) emulgieraktive Gelbildner auf Basis hydrophob modifizier­ ter, hochmolekularer Copolymere der Acrylsäure (CTFA-Be­ zeichnung Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer),
  • 5b) Gelbildner auf Basis hochmolekularer Polymere der Acryl­ säure (CTFA-Bezeichnung Carbomer),
  • 5c) organische oder anorganische Base zur Neutralisierung der Bestandteile 5a) und 5b), z. B. Triethanolamin oder Natron­ lauge,
  • 5d) chemisch reines Wasser,
  • 5e) Zusätze an leicht flüchtigen Alkoholen, z. B. Ethanol, Iso­ propanol oder n-Propanol,
  • 5f) Konservierungsstoffe, z. B. Benzylalkohol,
  • 5g) einen hautberuhigenden Wirkstoff, z. B. D-Panthenol,
  • 5h) Antioxydantien, z. B. Butylhydroxytoluol (BHT),
  • 5i) hochdisperses, reines Siliciumdioxid mit hoher spezifischer Oberfläche von ca. 50 bis 400 m2/g und sehr kleiner Primär­ teilchengröße.
6. Dermatologische Zubereitung nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Anteile der üblichen Zusätze folgender­ maßen sind:
Bestandteil 5a) und 5b) zusammengenommen so viel, daß sich eine Gelkonsistenz der Zubereitung und eine stabile Emulsion einstellt,
Bestandteil 5c) so viel, daß sich der pH-Wert der Zubereitung zwischen 4 und 8 einstellt,
Bestandteil 5d) auf 100% ergänzt, mindestens so viel, daß eine Emulsionsbildung möglich ist,
Bestandteil 5e) nach Bedarf, höchstens so viel, daß die Kompa­ täbilität zu den Gebildnern gewährleistet ist.
Bestandteile 5f), 5g) und 5h) nach Bedarf,
Bestandteil 5i) nach Bedarf, ca. 0,08% bis 1,6%, vorzugsweise 0,8%.
7. Verwendung der dermatologischen Zubereitung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6 in Form einer externen der­ matologischen Applikation zur medizinischen Therapie dermato­ logischer Erkrankungen oder Veränderungen oder zur kosmetischen Pflege oder Prophylaxe.
8. Verwendung der dermatologischen Zubereitung nach Anspruch 7 in Verbindung mit der kombinierten internen Anwendung von Therapeutika wie Antibiotika, Kortikoiden oder anderen Chemo­ therapeutika.
9. Verwendung der dermatologischen Zubereitung nach Anspruch 7 in Verbindung mit der kombinierten externen Anwendung von Lokaltherapeutika wie Antibiotika, Kortikoiden oder anderen Chemotherapeutika.
10. Verwendung der dermatologischen Zubereitung nach den An­ sprüchen 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Appli­ kation getrennt und intervallmäßig, d. h. alternierend mit den Therapeutika oder Lokaltherapeutika oder anderen Chemotherapeu­ tika erfolgt.
11. Verwendung der dermatologischen Zubereitung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 10 zur Behandlung von Akneer­ krankungen, insbesondere der Akne vulgaris.
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