DE4124182C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine druckgesteuerte Ventileinrichtung
mit auf Nieder- und Hochdruck umschaltbarem Öffnungsdruck an
den Kühlflüssigkeitskreislauf eines Verbrennungsmotors für
insbesondere ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Pa
tentanspruchs 1.
Eine derartige, aus DE 34 36 702 C2 bekannte Einrichtung er
möglicht die Absicherung des Flüssigkeitskühlkreislaufes ei
nerseits mit einem Betriebsdruck (Niederdruck) während des
Motorbetriebes und andererseits mit einem erhöhten Druck
(Hochdruck) nach Abschalten des Motorbetriebes. Damit wird ein
Kühlflüssigkeitsauswurf verhindert, wenn der heiße Verbren
nungsmotor abgeschaltet und die Kühlmittelzirkulation unter
brochen wird. Eine durch dabei auftretende örtliche Dampfbil
dung verursachte Volumensvergrößerung führt dann nicht zu ei
nem Kühlmittelauswurf. Dem auf den Betriebsdruck eingestell
ten Niederdruckventil ist bei einem über den Motorbetriebszu
stand hinausgehenden vergrößerten Kühlflüssigkeitsvolumen ein
in einem Schwimmer angeordnetes zusätzliches Druckventil vor
geschaltet, wobei die beiden Überdruckventile in diesem Zu
stand in Reihe geschaltet sind. Durch die Reihenschaltung ist
das Überdruckventil in dem Schwimmer nur mit einer relativ ge
ringen Schließkraft beaufschlagt, wobei diese Schließkraft der
Differenz zwischen dem Öffnungsdruck des außerhalb des Schwim
mers liegenden Überdruckventiles und dem für den im Kühlflüs
sigkeitsbehälter festgelegten Hochdruck bei Motorstillstand
gegenüber Atmosphäre entspricht. Soll der Hochdruck in dem
Kühlflüssigkeitsbehälter beispielsweise 2 bar und der Niedrig
druck während des Motorbetriebs 1,4 bar betragen, so bemißt
sich der Schließdruck des Ventiles in dem Schwimmer auf 0,6
bar. Bei Ventilen mit einem niedrigen Schließdruck sind hohe
Fertigungsgenauigkeiten bei insbesondere der Schließfeder für
ein einwandfreies Arbeiten erforderlich. Bei der vorbekannten
Einrichtung sind darüber hinaus zwei unabhängig voneinander
aufgebaute Überdruckventile mit jeweils getrennten Ventiltei
len, insbesondere getrennten Schließfedern, notwendig.
Eine ähnliche Einrichtung ist aus DE 34 39 554 A1 bekannt.
Hiervon ausgehend beschäftigt sich die Erfindung mit dem Pro
blem, eine einfachere und bei geringem Fertigungsaufwand den
noch sicher arbeitende Ventileinrichtung zu schaffen. Hierbei
wird insbesondere angestrebt, mit möglichst wenigen Ventiltei
len auszukommen und Federn einsetzen zu können, die nicht auf
einen geringen Differenzdruck des betreffenden Ventils ausge
legt werden müssen, um die Fertigungsgenauigkeit bei den Fe
dern senken bzw. die Funktionssicherheit des Ventils erhöhen
zu können. Außerdem sollen möglichst keine Ventilfedern durch
die Kühlflüssigkeit erfaßt werden, um die Federn dadurch nicht
der Gefahr eines Verschlammens und einer Korrosion mit der
Folge einer Funktionsbeeinträchtigung auszusetzen.
Eine Lösung dieses Problems ist bei einer gattungsgemäßen Ven
tileinrichtung ein Aufbau nach den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruchs 1.
Bei einer derart aufgebauten Einrichtung sind die beiden den
Hoch- und Niedrigdruck steuernden Ventile zu einer gemeinsamen
Einheit integriert, bei der die Schließkraft für beide Ventile
von einer gemeinsamen Feder aufgebracht wird. Da bei der er
findungsgemäßen Lösung die beiden Ventile in Parallelschaltung
wirken, entspricht der Schließdruck der Feder die Gesamtdif
ferenz zwischen dem Hochdruck innerhalb des Kühlflüssigkeits
behälters und der Atmosphäre. Der von der gemeinsamen Feder
aufzubringende Schließdruck befindet sich damit in einem Be
reich, bei dem geringe Fertigungsungenauigkeiten bei der Fe
derherstellung die Funktionsgenauigkeit der Ventile nur noch
äußerst gering beeinflussen.
Eine zweckmäßige konstruktive Ausgestaltung der erfindungsge
mäßen Ventileinrichtung ist Gegenstand des Patentanspruchs 2.
Durch die Verwendung einer Dichtmembran zur Bildung zweier ge
trennter Strömungsräume innerhalb des Verschlußkörpers des
Niedrigdruckventiles ist eine praktisch reibungsfreie Bewegung
des Niedrigdruck-Verschlußkörpers möglich.
Für einen Druckausgleich von außen nach innen ist in dem
Hochdruck-Verschlußkörper nach Anspruch 1 ein entsprechend
öffnendes Rückschlagventil recht einfach anbringbar.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung lassen sich
der nachfolgenden Beschreibung eines in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispieles entnehmen.
Die Zeichnung gibt in insgesamt fünf Figuren jeweils einen
gleichen Längsschnitt einer druckgesteuerten Ventileinrichtung
mit jeweils unterschiedlichen Ventil-Verschlußkörperstellungen
wieder.
Im einzelnen zeigen
Fig. 1 den Zustand der Ventileinrichtung bei ausschließlich
Gasbeaufschlagung und geschlossenen Hochdruck- und
Niedrigdruck-Ventilverschlußkörpern,
Fig. 2 ein allein gasbeaufschlagtes Ventil mit geöffnetem
Niedrigdruck- und geschlossenem Hochdruck-Verschluß
körper,
Fig. 3 einen Ventilzustand, bei dem ein Strömungsdurchgang
durch das Niederdruck-Ventil durch einen von ausge
dehnter Kühlflüssigkeit angehobenen Schwimmer unter
brochen ist,
Fig. 4 einen Ventilzustand nach Fig. 3, bei dem der Niedrig
druck-Verschlußkörper eine definierte End-Offenstel
lung einnimmt,
Fig. 5 einen Ventilzustand nach Fig. 4, bei dem der Hoch
druck-Verschlußkörper geöffnet ist.
In einer geodätisch oben liegenden Öffnung eines Kühlflüssig
keitsbehälters 1 eines Verbrennungsmotors ist eine Ventilsteu
ereinrichtung eingebaut, die bei einem laufenden Verbrennungs
motor einen geringeren Schließdruck ausübt als bei einem
stillgesetzten Motor direkt nach dem Stillsetzen, wenn in die
sem Zustand die Kühlflüssigkeit sich kurzzeitig volumenmäßig
durch lokal infolge von Überhitzung entstehenden Dampfblasen
über ein bestimmtes Maß hinaus vergrößert hat.
Im wesentlichen besteht die Ventileinrichtung aus einem Trä
gerteil 2, das in der Öffnung des Kühlflüssigkeitsbehälters 1
fixiert und nach außen durch einen Deckel 3 abgedeckt ist.
Durch eine Tellerfeder 4 gegen den Deckel 3 verspannt befindet
sich in dem Trägerteil 2 abgedichtet gegenüber der Öffnung in
dem Kühlflüssigkeitsbehälter 1 ein Ventilgehäuse 5. Dieses Ge
häuse 5 besitzt einen Ventilsitz 6 mit einer darauf liegenden
Dichtung 7. Während das Ventilgehäuse 5 zwischen der Öffnung
in dem Kühlflüssigkeitsbehälter 1 und dem Ventilsitz 6 den
Innenraum des Kühlflüssigkeitsbehälters 1 zur Atmosphäre hin
dichtet, weist dieses Gehäuse in seinem übrigen Bereich Durch
brüche 8 zur Atmosphäre hin auf.
Über eine Membran 9 dicht mit dem Ventilgehäuse 5 verbunden
ist ein Niederdruck-Verschlußkörper 10, der über einen radial
außen angeformten Dichtflansch 12 auf den Ventilsitz 6 des
Ventilgehäuses 5 dicht aufsetzbar ist. Zweckmäßigerweise ist
die Membran reaktionskräftefrei, damit die Schließfunktion der
gesamten Einrichtung nicht verfälscht wird.
Der Verschlußkörper 10 ist so ausgebildet, daß ein Nieder
druck-Strömungsweg 11 zwischen dem Dichtflansch 12, der Mem
bran 9 sowie dem Ventilgehäuse 5 besteht, der über eine Öff
nung 13 mit dem Kühlflüssigkeitsbehälter-Inneren in Verbindung
steht. Diese Öffnung 13 ist durch einen von der Kühlflüssig
keit anhebbaren Schwimmer 14 verschließbar.
Außer dem Strömungsweg 11 besitzt der Niederdruck-Verschluß
körper 10 einen in das Flüssigkeitsbehälter-Innere führenden
Hochdruck-Strömungsweg 15, der zur Atmosphäre hin über einen
plattenförmig ausgebildeten Hochdruck-Verschluß verschließbar
ist. Bei diesem Verschluß liegt ein Hochdruck-Verschlußkörper
16 über einen angeformten Ringsteg 17 dichtend über eine Dich
tung an dem Dichtflansch 12 an. Der Schließdruck für die bei
den Verschlußkörper 10 und 16 wird durch eine sich an dem Dek
kel 3 abstützende Druckfeder 18 auf den Hochdruck-Verschluß
körper 16 eingeleitet.
In den einzelnen Zeichnungsfiguren sind diejenigen Räume der
Ventileinrichtung, die mit aus der Kühlflüssigkeit stammendem
Gas oder der Kühlflüssigkeit selber gefüllt sind, jeweils
markiert.
Bei dem Betriebszustand nach Fig. 1 sind die Hochdruck- und
Niederdruck-Verschlußkörper 16 bzw. 10 jeweils in Schließstel
lung.
Die Ventileinrichtung kann beispielsweise so ausgelegt sein,
daß der Niederdruck-Verschlußkörper 10 bei einem Überdruck von
1,4 und der Hochdruck-Verschlußkörper 16 erst bei einem Über
druck von 2 bar öffnet. Durch den vorhandenen Schwimmer 14 ist
dabei sichergestellt, daß ein Überdruck von 2 bar nur bei
durch die Kühlflüssigkeit angehobenem Schwimmer auftreten
kann, während bei abgesenktem Schwimmer der Kühlflüssigkeits
behälter-Innendruck einen Überdruck von 1,4 bar, der durch den
Niederdruck-Verschlußkörper 10 vorgegeben ist, nicht über
schreiten kann. Der Zustand angehobener Schwimmer 14 liegt bei
normalem Fahrbetrieb des Motors nicht vor, sondern stellt sich
lediglich für eine kurze Zeit nach dem Abstellen eines heißen
Motors ein. In diesem zuletzt genannten Zustand soll zur Ver
hinderung eines Kühlflüssigkeitsauswurfes der Schließdruck der
Ventileinrichtung erhöht sein.
Diese Arbeitsweise der Ventileinrichtung wird dadurch er
reicht, daß die ein Öffnen der Verschlußkörper 10 und 16 aus
lösenden resultierenden Druckkräfte durch entsprechende Aus
legung der Druckwirkflächen der beiden Verschlußkörper 10, 16
so ausgelegt werden, daß bei nicht angehobenem Schwimmer zu
nächst der Niederdruck-Verschlußkörper 10 öffnet und zwar bei
Erreichen des für diesen eingestellten Öffnungsdrucks. Dieser
Zustand ist in Fig. 2 dargstellt, bei dem der Dichtflansch 12
des Niederdruck-Verschlußkörpers 10 von der Dichtung 7 des
Ventilsitzes 6 des Ventilgehäuses abgehoben ist. Der Schwimmer
14 hält den Zugang zu dem Freiraum 11 innerhalb des Verschluß
körpers 10 geöffnet, so daß die Offenstellung des Verschluß
körpers 10 einen freien Abfluß von Gas oder Kühlflüssigkeit in
einen Ventilausgang 19 sicher gewährleistet.
Bei dem Zustand der Ventileinrichtung nach Fig. 3 ist der
Schwimmer 14 angehoben und die Öffnung 13 zu dem Stömungsweg
11 hin verschlossen. Dieser Zustand tritt nach Stillsetzen ei
nes heißen Motors ein. Der Verschluß der Öffnung 13 führt da
zu, daß über den Dichtflansch 12 des Niederdruck-Verschluß
körpers 10 keine Abströmung mehr erfolgen kann. Die dem Flüs
sigkeitsbehälterinnendruck ausgesetzten Wirkflächen des Ver
schlußkörpers 10 sind so ausgelegt, daß vor einem Öffnen des
Hochdruck-Verschlußkörpers 16 der Niederdruck-Verschlußkörper
10 zunächst eine definierte End-Offenstellung durch Anlage
seines Dichtflansches 12 an einen Anschlag 20 einnimmt. Wäh
rend sich der Verschlußkörper 10 bei dem Betriebszustand nach
Fig. 4 auf dem Wege dorthin befindet, hat er diese Endstellung
bei dem Betriebszustand entsprechend der Darstellung in Fig. 5
erreicht. Übersteigt der Flüssigkeitsbehälterinnendruck den
für den Hochdruck-Verschlußkörper eingestellten Schließdruck,
so öffnet dieser bei an dem Anschlag 20 anliegendem Nieder
druck-Verschlußkörper 10.
Bei dem in Fig. 4 dargestellten Betriebszustand befindet sich
der Niederdruck-Verschlußkörper 10 durch Anlage an dem An
schlag 20 in seiner ein Öffnen des Hochdruck-Verschlußkörpers
16 ermöglichenden Lage.
In dem Hochdruck-Verschlußkörper 16 ist noch ein zum Behälter
inneren öffnendes Rückschlagventil 21, das durch eine eigene
Feder 22 beaufschlagt ist, angeordnet. Durch dieses Rück
schlagventil 21 kann ein Druckausgleich von der Atmosphäre zum
Behälterinneren hin bei einem Unterdruck in dem Behälter
stattfinden.
Claims (3)
1. Druckgesteuerte Ventileinrichtung mit auf Nieder- und
Hochdruck umschaltbarem Öffnungsdruck an dem Kühlflüssigkeits
kreislauf eines Verbrennungsmotors für insbesondere ein Kraft
fahrzeug, die von innerhalb eines Kühlflüssigkeitsbehälters je
nach Betriebszustand des Motors durch aus der Kühlflüssigkeit
austretendes Gas oder austretenden Dampf (Gasbeaufschlagung)
einerseits oder durch die Kühlflüssigkeit selbst (Flüssig
keitsbeaufschlagung) andererseits druckbeaufschlagt ist und
durch Steuerung eines mit ansteigendem Kühlflüssigkeitsspiegel
anhebbaren Schwimmers bei Flüssigkeitsbeaufschlagung bei einem
gegenüber Gasbeaufschlagung höheren Druck öffnet, wozu diese
Ventileinrichtung mit zwei federbeaufschlagten beweglichen
Verschlußkörpern ausgestattet ist,
gekennzeichnet durch die Merk
male,
- a) der bei Gasbeaufschlagung funktionsbestimmende Nieder druck-Verschlußkörper (10) ist Träger des Hockdruck-Verschluß körpers (16) ,
- b) bei angehobenem Schwimmer (14) ist der von dem Nieder druck-Verschlußkörper (10) durchflußgesteuerte Strömungsweg (11) versperrt und ein durch den Niederdruck-Verschlußkörper (10) hindurch auf den Hochdruck-Verschlußkörper (16) führender Strömungsweg (15) offen,
- c) der die Verschlußkörper (10, 16) beaufschlagende Schließ druck wird allein über den Hochdruck-Verschlußkörper (16) ein geleitet,
- d) die für ein unter dem Steuerdruck erfolgendes Öffnen des Niederdruck-Verschlußkörpers (10) maßgebende resultierende Wirkfläche ist in allen Betriebszuständen größer als diejenige für ein Öffnen des Hochdruck-Verschlußkörpers (16),
- e) bei geöffnetem Hochdruck-Verschlußkörper (16) besitzt der Niederdruck-Verschlußkörper (10) eine definierte Offen stellung.
2. Druckgesteuerte Ventileinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Niederdruck-Verschlußkörper (10) einen ringförmig um
laufenden nach radial außen auskragenden Dichtflansch (12) be
sitzt, der auf einen im Ventilgehäuse (5) ortsfest angebrach
ten Ventilsitz (6) entgegen der Ventilausströmrichtung dicht
aufsetzbar und nach radial außen über ein im wesentlichen
reaktionskräftefreies Dichtelement (Membran 9) gasdicht mit
dem Ventilgehäuse (5) verbunden ist, wobei zwischen der Mem
bran (9) und dem Dichtflansch (12) ein in das Kühlflüssig
keitsgehäuse (1) mündender Niederdruck-Strömungsweg (11) be
steht, der bei angehobenem Schwimmer (14) dicht von dem Inne
ren des Kühlflüssigkeitsgehäuses (1) abgetrennt ist, und daß
der Niederdruck-Verschlußkörper (10) im übrigen einen den
Kühlflüssigkeitsbehälter (1) bei geöffnetem Hochdruck-Ver
schlußkörper (16) mit der Atmosphäre verbindenden Hochdruck-
Strömungsweg (15) aufweist.
3. Druckgesteuerte Ventileinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hochdruck-Verschlußkörper (16) mit einem von der Atmo
sphäre zum Kühlflüssigkeitsbehälterinneren öffnenden Rück
schlagventil (21) versehen ist.
Priority Applications (4)
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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