DE4108209C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Füllen mehrerer Maschinensilos einer Anlage für rieselfähige Schüttgüter, insbesondere einer Verschäumanlage für expandierbares Polystyrol - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Füllen mehrerer Maschinensilos einer Anlage für rieselfähige Schüttgüter, insbesondere einer Verschäumanlage für expandierbares PolystyrolInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Füllen mehrerer Maschinensilos einer Anlage für rieselfähige
Schüttgüter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 4.
Die Erfindung ist anwendbar für die automatische Beschickung
von mehreren Maschinensilos mit rieselfähigen Schütt
gütern, vorzugsweise EPS in Verbindung mit Füllstandsreg
lern in den Maschinensilos.
Zum automatischen Beschicken der Maschinensilos von Plast
verarbeitungsmaschinen sind verschiedene Systeme bekannt.
Prinzipiell gliedern sich die Förderanlagen nach der Art
der Förderung in Druck- und Saugförderanlagen.
Bei Druckförderanlagen wird mit der Förderluft, die vor dem
Schüttgut in die Förderleitung gedrückt wird, das Fördergut
durch eine Förderleitung transportiert. Entstehende Ver
stopfungen bauen sich lawinenartig auf und sind nur sehr
schwer zu beseitigen.
Bei langen verzweigten Leitungssystemen nimmt die Förder
luftgeschwindigkeit zum Ende der Leitung infolge unvermeid
licher Leckstellen ab, wodurch Verstopfungen entstehen kön
nen.
Durch abschnittsweises Zuführen von Luft über zusätzliche
aufwendige Belüftungsleitungen soll eine Auflösung von Ver
stopfungen ermöglicht werden (DE 28 16 008 A1).
Alle bekannten Druckluftförderer sind zur Förderung von
leichten Schüttgütern bei langen Leitungslängen ungünstig.
Bekannte Saugförderanlagen benötigen für jedes Maschinen
silo einen Saugförderer, der im einfachsten Fall durch
eine Förderleitung mit einem Vorratssilo verbunden ist.
Diese Anlage arbeitet zuverlässig, ist jedoch wegen der
Vielzahl von Förderleitungen aufwendig. Unterschiedliche
Schüttgutqualitäten sind so nicht zu fördern.
Desweiteren sind Reihenbeschickungsanlagen bekannt, die
nach dem gleichen Prinzip arbeiten, wobei das Ansaugen
des Materials über einen zentralen Saugförderer erfolgt.
Die Förderleitung jedes Vorratssilos besitzt mehrere ver
schließbare Abzweigstellen für den Anschluß an ein Ma
schinensilo.
Es kann aber jedes Vorratssilo immer nur ein Maschinen
silo befüllen.
Das wahlweise Beschicken der einzelnen Maschinensilos
aus unterschiedlichen Vorratssilos bzw. das Beschicken
mehrerer Maschinensilos von einem Vorratssilo ist nicht
oder nur mit einem großen Aufwand und einer Vielzahl von
Förderleitungen möglich.
Zur Förderung verschiedener Schüttgutqualitäten über eine
gemeinsame Förderleitung sind vor dem Saugförderer, sowie
nach den Vorratsbehältern mit den unterschiedlichen Schütt
gütern 2-Wegeweichen zur Stellung des Förderweges erfor
derlich. Ein Nachteil ist dabei, daß 2-Wegeweichen aufwen
dig und störanfällig sind. Bei der Abkopplung eines nicht
mehr benötigten Förderweges kann sich nicht mehr bewegtes
Fördergut absetzen und so zu Verstopfungen führen.
In der DE 36 37 701 A1 wird eine aufwendige Förderanlage
vor allem zum Fördern von verschiedenen Schüttgütern vorge
stellt. Dabei kann über eine matrix- oder rasterartige An
ordnung einer Kopplungsstelle für jeden Saugförderer eine
Verbindung zu den verschiedenen Zuführleitungen herge
stellt werden. Die zuverlässige Funktion dieser Anlage
steht bei langen Förderwegen ebenfalls in Frage, weil beim
willkürlichen Umschalten benutzte Förderwege abgekoppelt
werden und durch sich setzendes fördergut Verstopfungen
entstehen können.
Allen bekannten Lösungen fehlt eine spezielle Sicherung
gegen Verstopfungen der Förderleitung. Bei komplexen Fer
tigungsanlagen mit 10 oder mehr Einzelmaschinen führt eine
Verstopfung in dem Versorgungssystem mit Rohstoff zu em
pfindlichen Ausfällen. Alle bisherigen Lösungen gewährlei
sten nicht im ausreichenden Umfang die Funktionssicherheit
im Automatikbetrieb.
Ziel der Erfindung ist ein für den Automatikbetrieb zuver
lässiges Verfahren und eine dazugehörige Vorrichtung zum
Füllen von mehreren Maschinensilos mit rieselfähigen
Schüttgütern ggf. auch von unterschiedlicher Qualität.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, den Vorgang zum
automatischen Füllen von mehreren Maschinensilos so zu ge
stalten, daß durch steuerungs- und anlagenspezifische Maß
nahmen Verstopfungen vermieden bzw. bei sich anbahnenden
Verstopfungen sofort entgegengewirkt wird.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe verfahrensmäßig mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Demnach werden zu
Beginn des Füllvorganges über die Füllstandsregler in den
einzelnen Maschinensilos bei Unterschreitung eines be
stimmten Füllstandes Füllanforderungen gemeldet und zu
einer zyklisch, nacheinander abzuarbeitenden Füllkette
geordnet. In der Füllkette erfolgt die Sortierung
der einzelnen Füllvorgänge nach der Länge des Förderweges,
bezogen auf die gemeinsame Förderleitung, wobei mit der
Füllung des Maschinensilos begonnen wird, das den kür
zesten Förderweg beansprucht und an dem Maschinensilo mit
dem längsten Förderweg endet.
Bei gleichlangen Förderwegen wird die Füllkette will
kürlich festgelegt.
Beim Füllen sind die Absperrorgane am entsprechenden Vor
ratssilo und in der Stichleitung des zu füllenden Maschinen
silos geöffnet. Über den Saugförderer wird Förderluft durch
den Lufteinlaß des Strömungswächters angesaugt, die das
Schüttgut aus dem Vorratssilo in das Maschinensilo trans
portiert.
Nach dem Abarbeiten einer Füllkette wird nach dem Füllen
des letzten Maschinensilos zunächst die Schüttgutzufuhr in
der Förderleitung durch das Schließen des entsprechenden
Absperrorgans am Vorratssilo gesperrt und über den Saugför
derer in der Stichleitung des letzten Maschinensilos wird
der gesamte benutzte Förderweg über eine wählbare Zeit
freigesaugt und anschließend der Saugförderer am letzten
zu füllenden Maschinensilo abgeschaltet und das Absperr
organ der Stichleitung geschlossen.
Der am vorderen Ende der Förderleitung angeordnete Strö
mungswächter überwacht mit dem Zuschalten des ersten Saug
förderers den gesamten Füllvorgang. Bei Unterschreitung
der gewählten Förderluftmenge wird das Absperrorgan am
Vorratssilo nicht geöffnet bzw. geschlossen und so die vom
Verstopfen bedrohte Leitung freigesaugt. Anschließend wird
das Abarbeiten der Füllkette fortgesetzt.
Stellt sich jedoch nach einer wählbaren Zeit die benötigte
Förderluftmenge nicht ein, wird zeitgesteuert ein Signal
gegeben.
Ist in der Füllkette ein Maschinensilo gefüllt, wird auf
das nächste zu füllende Maschinensilo umgeschaltet. Gleich
zeitig wird in der Stichleitung des gefüllten Maschinen
silos das Absperrorgan mit Belüftungsschieber geschlossen
und damit die Belüftung der Stichleitung freigegeben. Über
den Saugförderer wird Falschluft angesaugt und die Stich
leitung zeitgesteuert freigesaugt und anschließend der Saug
förderer abgeschaltet.
Zur Förderung von unterschiedlichen Schüttgutqualitäten in
bestimmte Maschinensilos wird zunächst eine Füllkette aus
den Anforderungen für eine Schüttgutqualität zusammenge
stellt und abgearbeitet und danach erfolgt der Ablauf mit
der nächsten Schüttgutqualität.
Zur Realisierung dieses erfindungsgemäßen Verfahrens ist
jedem der Maschinensilos mit eingebauten Füllstandsreg
lern eine Saugeinrichtung zugeordnet, die über je eine
Stichleitung mit einer gemeinsamen Förderleitung verbunden
sind.
Vor der Einmündung der Stichleitung in die Förderleitung
befindet sich in jeder Stichleitung ein Absperrorgan mit
Belüftungsschieber. Die Förderleitung ist außerdem über
Absperrorgane mit den Vorratssilos verbunden.
In der gemeinsamen Förderleitung, noch vor den Vorratssilos,
ist an der Eintrittsöffnung für die Förderluft ein Strö
mungswächter mit Förderlufteinlaß angebracht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Das Füllen von mehreren Maschinensilos 3.1-3.n mit einge
bautem Füllstandsregler erfolgt über eine Förderleitung 1,
die mit einem oder mehreren Vorratssilos 6.1-6.m verbunden
ist. Zwischen den Vorratssilos 6.1-6.m und der Förderlei
tung 1 befinden sich an jedem Vorratssilo Absperrorgane
7.1-7.m. Die Maschinensilos 3.1-3.n sind jeweils über Stich
leitungen 4.1-4.n mit der gemeinsamen Förderleitung 1 ver
bunden. Vor dem Übergang der Stichleitung 4.1-4.n in die
gemeinsame Förderleitung 1 befinden sich in jeder Stichlei
tung ein Absperrorgan mit Belüftungsschieber 5.1-5.n und
unmittelbar vor jedem Maschinensilo 3.1-3.n ist in jeder
Stichleitung 4.1-4.n ein Saugförderer 2.1-2.n angeordnet. An
der Eintrittsöffnung der gemeinsamen Förderleitung 1 noch vor
dem Vorratssilo 6.1 ist ein Strömungswächter 8 mit Lufteinlaß
eingesetzt. Zum Füllen eines Maschinensilos 3.1-3.n mit
Schüttgütern wird zunächst das Absperrorgan mit Belüftungs
schieber 5.1-5.n in der zu dem zu füllenden Maschinensilo
3.1-3.n führenden Stichleitung geöffnet. Nachdem am Strö
mungswächter 8 die gewählte Förderluftmenge erreicht wurde,
wird eines der Absperrorgane 7.1-7.m an den Vorratssilos
6.1-6.m geöffnet. Über den Saugförderer 2.1-2.n wird das
Schüttgut durch die über den Lufteinlaß des Strömungs
wächters 8 angesaugte Förderluftmenge in das Maschinen
silo 3.1-3.n transportiert. Bei einem zu hohen Fördergut
anteil in der Förderleitung, einem beginnenden Stau, droht
eine Verstopfung dieser Förderleitung. Dabei wird über den
Strömungswächter 8 eine geringere Förderluftmenge festge
stellt. Durch steuerungstechnische Maßnahmen wird das Ab
sperrorgan 7.1-7.m am Vorratssilo 6.1-6.m geschlossen, so
mit die Fördergutzufuhr gestoppt, bis die Förderluft die
Förderleitung wieder frei gesaugt hat.
Am Strömungswächter 8 wird wieder die normale Förderluft
menge gemessen, die Förderung in das Maschinensilo 3.1-3.n
wird fortgesetzt. Bei Vorhandensein von nur einem Maschinen
silo 3.2 wird durch den Füllstandsregler in dem Maschinen
silo 3.1 bei einem bestimmten Füllstand die Förderung be
endet, indem zunächst das jeweilige Absperrorgan 7.1-7.m
geschlossen und nach einer frei wählbaren Freisaugzeit der
Saugförderer 2.1 abgeschaltet und das Absperrorgan mit Be
lüftungsschieber 5.1 geschlossen wird.
Bei mehreren Maschinensilos 3.1-3.n können gemäß dem unter
schiedlichen Füllungsgrad unterschiedliche Konzeptionen von
Nachfüllanforderungen bestehen. Zeitgesteuert werden be
stehende Füllanforderungen zu einer Füllkette geordnet. Um
unnötige Freisaugzeiten für jeden Füllvorgang zu vermeiden,
wird bei mehreren Füllanforderungen ein neuer Füllzyklus
immer mit dem Maschinensilo 3.1-3.n begonnen, welches den
kürzesten Förderweg, bezogen auf die gemeinsame Förderlei
tung, hat. Bei dem Umschalten der Förderung auf das in der
Füllkette nachfolgende Maschinensilo wird zunächst der
nachfolgende Saugförderer zugeschaltet und das diesem zuge
ordnete Absperrorgan mit Belüftungsschieber geöffnet. An
schließend wird das vorherige Absperrorgan mit Belüftungs
schieber geschlossen. Damit ist die Belüftung freigegeben,
die Stichleitung wird freigesaugt und der vorherige Saug
förderer wird zeitgesteuert abgeschaltet. Bei dieser Um
schaltung bleibt das Absperrorgan 7.1-7.m am Vorratssilo
6.1-6.m geöffnet. Am Ende einer Fullkette wird der zuletzt
benutzte Förderweg freigesaugt, nachdem der Zuführschieber
7.1-7.m geschlossen wurde. Erscheint bei einer laufenden
Füllkette eine Füllanforderung an einem Maschinensilo
3.1-3.m mit kürzerem Förderweg als das in der Füllkette be
reits erreichte Maschinensilo 3.1-3.n, so wird diese Füllan
forderung nicht mehr in die laufende Füllkette aufgenommen,
sondern erst bei Bildung einer neuen Füllkette berücksichtigt.
Bei gleichlangen Förderwegen bezüglich der gemeinsamen För
derleitung erfolgt eine willkürliche Festlegung der Füllkette.
Bei der Förderung verschiedener Qualitäten des Schüttgutes
aus unterschiedlichen Vorratssilos 6.1-6.m muß zwangsläufig
jeder Förderweg freigesaugt werden, bevor ein neuer Förder
weg geöffnet wird, um Materialvermischungen zu vermeiden.
Bei der Festlegung von Füllketten mit jeweils gleichem Ma
terial wird wie oben verfahren. Dabei wird für jede Material
qualität eine unabhängige selbständig abzuarbeitende Füll
kette zyklisch gebildet.
Claims (4)
1. Verfahren zum Füllen mehrerer Maschinensilos einer An
lage für rieselfähige Schüttgüter, insbesondere einer Ver
schäumanlage für expandierbares Polystyrol, bei dem das
jeweilige Schüttgut bei Füllanforderungen mittels Saug
luft aus einem Vorratssilo zu den Maschinensilos gefördert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß zeitgesteuert alle Füll
anforderungen der über eine gemeinsame Förderleitung be
füllbaren Maschinensilos zu einer nacheinander zu befüllen
den Füllkette geordnet werden, daß immer mit der Füllung
des Maschinensilos mit dem kürzesten Förderweg, bezogen
auf die gemeinsame Förderleitung, begonnen wird und die
weiteren Maschinensilos nach zunehmendem Förderweg be
füllt werden, wobei jeweils nach dem Umschalten auf das
nächste zu füllende Maschinensilo die bis dahin benutzte
Stichleitung von der gemeinsamen Förderleitung abgesperrt
und belüftet und durch die zeitgesteuert nachlaufende Saug
förderung durch Falschluft von Material freigesaugt wird,
daß nach dem Befüllen des sich am Ende der Füllkette be
findenden Maschinensilos vor dem Abschalten der Saugför
derung zunächst die Materialzufuhr des jeweiligen Vorrats
silos in die gemeinsame Förderleitung gestoppt, danach die
gesamte benutzte Förderleitung über eine wählbare Zeit frei
gesaugt und anschließend die Füllkette mit Abschalten der
Saugförderung beendet wird und daß während des gesamten
Füllvorganges die Förderluftmenge überwacht und bei Unter
schreitung derselben die Materialzufuhr aus dem jeweiligen
Vorratssilo gestoppt wird, worauf der Füllvorgang entweder
nach Freisaugen der gemeinsamen Förderleitung fortgesetzt
oder zeitabhängig abgebrochen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei gleichlangen Förderwegen bezüglich der gemeinsamen
Förderleitung die Füllkette willkürlich festgelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Förderung von verschiedenen Schüttgutqualitäten
in bestimmte Maschinensilos jeweils Füllketten für eine
Schüttgutqualität gebildet und nacheinander abgearbeitet
werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, mit Vorratssilos, Saugförderern
und Förderleitungen, die zu mit Füllstandsreglern be
stückten Maschinensilos führen, dadurch gekennzeichnet, daß
jedem der zu füllenden Maschinensilos (3.1-3.n) ein Saug
förderer (2.1-2.n) vorgeordnet und über eine Stichleitung
(4.1-4.n) mit einer gemeinsamen Förderleitung (1) verbun
den ist, daß die Stichleitung (4.1-4.n) vor dem Übergang
in die gemeinsame Förderleitung (1) ein Absperrorgan mit
Belüftungsschieber (5.1-5.n) besitzt, daß zwischen der ge
meinsamen Förderleitung (1) und den Vorratssilos (6.1-6.m)
Absperrorgane (7.1-7.m) angeordnet sind und daß in der An
saugöffnung der gemeinsamen Förderleitung (1) vor den Vor
ratsilos (6.1-6.m) ein mit einem Lufteinlaß versehener
Strömungswächter (8) angeordnet ist.
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