DE4101458A1 - Fuer einen mit axialem druck und schlaegen arbeitenden, umlaufenden gesteinsbohrer bestimmter bohrmeissel - Google Patents
Fuer einen mit axialem druck und schlaegen arbeitenden, umlaufenden gesteinsbohrer bestimmter bohrmeisselInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen für einen mit axialem Druck
und Schlägen arbeitenden, umlaufenden Gesteinsbohrer be
stimmter Bohrmeißel, dessen Stirnfläche mehrere Sacklö
cher mit darin eingelöteten, über die Stirnfläche des
Bohrkopfes ragenden Hartmetallstiften aufweist.
Bohrmeißel der vorstehenden Art werden bei der Herstel
lung von Bohrlöchern zur Gesteinszerstörung benutzt. Bei
ihnen sind in der Stirnfläche des Bohrmeißels die Hartme
tallstifte in axialer Ausrichtung eingesetzt und weisen
eine gerundete Stirnfläche auf. Offensichtlich hat man
bei dieser Ausrichtung der Hartmetallstifte in erster
Linie daran gedacht, daß die axial in den Bohrmeißel ge
langenden Schlagkräfte von den Hartmetallstiften axial
abgestützt werden sollen.
Das Erzeugen von Bohrlöchern in Gestein ist eine sehr
zeitaufwendige und kostspielige Arbeit. Zum Verringern
der Bohrzeiten setzt man heute Bohrwerkzeuge mit immer
größeren Antriebsleistungen ein. Weiterhin bemüht man
sich, die Bohrleistung durch einen verbesserten Austrag
der vom Bohrmeißel gelösten Gesteinsbrocken mittels Aus
spülen zu erhöhen. Die bekannten Maßnahmen zur Verbesse
rung der Bohrleistung führten jedoch nur zu einem rela
tiv begrenzten Erfolg.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Bohrmei
ßel der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sich
mit ihm die Bohrleistung bei gleicher Antriebsleistung
erhöht.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Hartmetallstifte durch einen schrägen Verlauf der
Sacklöcher in Laufrichtung schräggestellt sind.
Durch diese Gestaltung dringen die Hartmetallstifte
durch die Drehbewegung und axiale Kraftbeanspruchung
leichter in das Gestein ein als bei den bekannten Bohr
meißeln. Sie vermögen deshalb Gesteinsbrocken mit gerin
gerem Energieaufwand zu lösen. Überraschenderweise kön
nen die schräg verlaufenden Hartmetallstifte weiter aus
der Stirnfläche herausragen als bei den bekannten Bohr
meißeln, ohne daß sie zu einem Abbrechen neigen. Das
liegt daran, daß die Hartmetallstifte durch das gleich
zeitige Wirken der in Axialrichtung gerichteten Druck-
und Schlagkraft und der durch die Umdrehung des Bohrmei
ßels entstehenden Schnittkraft schräg belastet werden.
Axial ausgerichtete Hartmetallstifte werden deshalb auf
Biegung beansprucht, während die erfindungsgemäß angeord
neten, schrägen Hartmetallstifte in etwa so ausgerichtet
sind, wie die Resultierenden aus Axialkraft und Umfangs
kraft verlaufen, so daß sie im wesentlichen nur axial
beansprucht werden.
Durch die größere Ausladung der Hartmetallstifte ent
steht zwischen der Stirnfläche des Bohrmeißels und den
Spitzen der Hartmetallstifte mehr Platz zum Ausspülen
gelöster Gesteinsbrocken, was wiederum die Leistungs
fähigkeit des Bohrmeißels erhöht.
Die Schrägstellung der Hartmetallstifte muß der Art des
Gesteines angepaßt sein. Für üblicherweise vorkommende
Gesteinsarten hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn
die Schrägstellung der Hartmetallstifte in Laufrichtung
etwa 10-30 Grad zur Axialrichtung des Bohrmeißels be
trägt.
Das Losbrechen von Gesteinsbrocken mittels der Hartme
tallstifte kann noch weiter gefördert werden, indem
gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die Hartmetall
stifte zusätzlich zur Schrägstellung in Laufrichtung zur
Mitte des Bohrmeißels hin schräggestellt sind. Durch
eine solche Schrägstellung wird vermieden, daß die Hart
metallstifte lediglich konzentrische Rillen in das Ge
stein erzeugen, zwischen denen Stege stehenbleiben, auf
welche sich die Stirnfläche des Bohrmeißels aufsetzt.
Durch die Schrägstellung zur Bohrermitte hin werden
diese Stege leichter zerstört.
Auch das Ausmaß der Schrägstellung der Hartmetallstifte
zur Mitte des Bohrmeißels hin hängt von der Gesteinsart
ab. Als vorteilhaft hat sich für die meisten Fälle er
wiesen, wenn die Schrägstellung der Hartmetallstifte zur
Mitte des Bohrmeißels hin etwa 5 Grad beträgt.
Zur weiteren Erhöhung der Bohrleistung trägt es bei,
wenn die Hartmetallstifte auf unterschiedlichen Teilkrei
sen angeordnet sind.
Vorteilhaft ist es auch, wenn die Hartmetallstifte eine
kegelige Spitze aufweisen. Auf solche Spitzen hat man
bislang verzichtet, weil bei herkömmlichen Bohrmeißeln
diese Spitzen zu rasch stumpf würden. Bei schräggestell
ten Hartmetallstiften ergibt sich jedoch ein Selbstschär
fungseffekt, so daß sich überraschend lange Standzeiten
ergeben.
Eine Schwergängigkeit des Bohrmeißels durch erhöhte Rei
bung seiner Mantelfläche an der Bohrlochwandung infolge
sich dort einklemmender Gesteinsbrocken kann auf ein
fache Weise dadurch ausgeschlossen werden, daß in seiner
Mantelfläche geringfügig radial vorspringende Hartmetall
stifte mit gerundeter Stirnfläche eingesetzt sind.
Die Standfestigkeit und Lebensdauer des Bohrmeißels läßt
sich um ein Vielfaches erhöhen, wenn die Hartmetall
stifte der Mantelfläche geringfügig weniger weit radial
nach außen ragen als die Hartmetallstifte auf der Kegel
stumpffläche. Weiterhin erhöht sich hierdurch der Leicht
lauf des Bohrmeißels.
Besonders vorteilhaft in bezug auf die Standfestigkeit
und den Leichtlauf ist es, wenn auf der Mantelfläche mit
unterschiedlichem axialen Abstand zur Stirnfläche des
Bohrmeißels zwei Reihen von Hartmetallstiften angeordnet
sind und die Hartmetallstifte der von der Stirnfläche am
weitesten entfernten Reihe weniger weit radial nach
außen ragen als die auf der näher zu ihr liegenden Reihe
angeordneten Hartmetallstifte. Bei einem solchen Bohr
meißel arbeiten, abgesehen von den Hartmetallstiften auf
der Stirnfläche, zunächst nur die Hartmetallstifte auf
der Kegelstumpffläche. Nach einem teilweisen Verschleiß
nehmen die Hartmetallstifte der der Stirnfläche benach
barten Reihe auf der Mantelfläche des Bohrmeißels ihre
Arbeit auf. Sind auch diese Hartmetallstifte verschlis
sen, kommen die noch weiter entfernt von der Stirnfläche
angeordneten Hartmetallstifte zum Einsatz.
Der Gefahr eines Verklemmens des Bohrmeißels im Bohrloch
kann gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung
dadurch begegnet werden, daß die Aufteilung der Hartme
tallstifte in der Stirnfläche so festgelegt ist, daß
sich in bezug auf die Rotationsachse eine momentfreie
Abstützung in Axialrichtung ergibt.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsbeispiele zu.
Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine
davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß ge
stalteten Bohrmeißels,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Bohrmeißel,
Fig. 3 senkrechte Schnitte durch Teilbereiche des
Bohrmeißels zur Verdeutlichung der Ausrich
tung seiner Hartmetallstifte.
Der in Fig. 1 als Ganzes dargestellte Bohrmeißel hat
einen Schaft 1 und einen durchmessergrößeren Bohrmeißel
kopf 2 mit einer ebenen Stirnfläche 3, einer zylindri
schen Mantelfläche 4 und einer die Stirnfläche 3 mit der
Mantelfläche 4 verbindenden Kegelstumpffläche 5. Aus der
Stirnfläche 3 ragen Hartmetallstifte 6, die alle in Tan
gentialrichtung und zur Bohrmeißelmitte hin geringfügig
schräggestellt sind und jeweils eine scharfe, kegelför
mige Spitze aufweisen.
Auch in der Kegelstumpffläche 5 sind Hartmetallstifte 7
angeordnet, welche ebenfalls in Tangentialrichtung, also
in Laufrichtung schräg angeordnet sind und eine Kegel
spitze aufweisen.
In der zylindrischen Mantelfläche 4 sind Hartmetallstif
te 8, 8a in radialer Ausrichtung angeordnet, welche eine
gerundete Stirnfläche aufweisen, die jeweils geringfügig
aus der Mantelfläche 4 vorspringt. Die auf der Kegel
stumpffläche 5 angeordneten Hartmetallstifte 7 springen
radial geringfügig weiter vor als die ihr benachbarten
Hartmetallstifte 8a in der Mantelfläche 4. Die in Fig. 1
weiter unten angeordneten Hartmetallstifte 8 sind
wiederum gegenüber den Hartmetallstiften 8a geringfügig
in radialer Richtung zurückversetzt.
Die Fig. 2 zeigt, daß zumindest die nahe der Bohrmeißel
mitte 9 angeordneten Hartmetallstifte 6, 6a, 6b, 6c sich
auf unterschiedlichen Teilkreisen befinden, so daß sie
beim Bohren nicht hintereinander arbeiten. Fig. 2 läßt
weiterhin vier Spülkanäle 10, 10a, 10b, 10c erkennen,
über die das die gelösten Gesteinsbrocken austragende
Spülmittel zugeführt wird.
Die Fig. 3 verdeutlicht, wie die Hartmetallstifte 6, 7,
7a ausgerichtet sind. Die übereinander angeordneten, lin
ken Darstellungen zeigen jeweils einen Blick auf jeweils
einen Hartmetallstift 6, 7, 7a tangential zum Bohrmei
ßel, während die rechten Darstellungen jeweils eine hier
zu um 90 Grad gedrehte Ansicht zeigen. Die linke, obere
Darstellung läßt erkennen, daß der Hartmetallstift 6 zur
Mitte des Bohrmeißels etwa 5 Grad gekippt ausgerichtet
ist. Die Richtung zur Bohrmeißelmitte wurde durch einen
Pfeil 12 gekennzeichnet. Die rechte, obere Darstellung
zeigt, daß der Hartmetallstift 6 gleichzeitig in durch
einen Pfeil 13 gekennzeichnete Laufrichtung um 20 Grad
gekippt angeordnet ist. Das ihn aufnehmende Sackloch 11
muß natürlich entsprechend schräg gebohrt sein.
Auf der Kegelstumpffläche 5 sind die Hartmetallstifte 7,
7a unterschiedlich angeordnet. Die näher zur Bohrmeißel
mitte sich befindenden Hartmetallstifte 7, welche im
mittleren Teil der Fig. 3 gezeigt sind, weisen keine
Schräglage zur Bohrmeißelmitte auf. Die äußeren Hartme
tallstifte 7a sind 30 Grad von der Bohrmeißelmitte weg
nach außen gekippt. Sie ragen geringfügig über die Außen
kontur der radial ausgerichteten Hartmetallstifte 8 hin
aus. In Laufrichtung sind alle Hartmetallstifte 7 und 7a
um jeweils 20 Grad gekippt.
Auflistung der verwendeten Bezugszeichen
1 Schaft
2 Bohrmeißelkopf
3 Stirnfläche
4 Mantelfläche
5 Kegelstumpffläche
6 Hartmetallstift
7 Hartmetallstift
8 Hartmetallstift
9 Bohrmeißelmitte
10 Spülkanal
11 Sackloch
12 Pfeil
13 Pfeil
2 Bohrmeißelkopf
3 Stirnfläche
4 Mantelfläche
5 Kegelstumpffläche
6 Hartmetallstift
7 Hartmetallstift
8 Hartmetallstift
9 Bohrmeißelmitte
10 Spülkanal
11 Sackloch
12 Pfeil
13 Pfeil
Claims (10)
1. Für einen mit axialem Druck und Schlägen arbeitenden,
umlaufenden Gesteinsbohrer bestimmter Bohrmeißel, dessen
Stirnfläche mehrere Sacklöcher mit darin eingelöteten,
über die Stirnfläche des Bohrkopfes ragenden Hartmetall
stiften aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Hart
metallstifte (6) durch einen schrägen Verlauf der Sack
löcher (11) in Laufrichtung schräggestellt sind.
2. Bohrmeißel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrägstellung der Hartmetallstifte (6) in Lauf
richtung etwa 10-30 Grad zur Axialrichtung des Bohr
meißels beträgt.
3. Bohrmeißel nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hartmetallstifte (6) zusätzlich
zur Schrägstellung in Laufrichtung zur Mitte des Bohr
meißels hin schräggestellt sind.
4. Bohrmeißel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrägstellung der Hartmetallstifte (6) zur
Mitte des Bohrmeißels hin etwa 5 Grad beträgt.
5. Bohrmeißel nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hartmetall
stifte (6) auf unterschiedlichen Teilkreisen angeordnet
sind.
6. Bohrmeißel nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hartmetallstif
te (6, 7) eine kegelige Spitze aufweisen.
7. Bohrmeißel nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in seiner Mantel
fläche (4) geringfügig radial vorspringende Hartmetall
stifte (8) mit gerundeter Stirnfläche eingesetzt sind.
8. Bohrmeißel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hartmetallstifte (8, 8a) der Mantelfläche (4)
geringfügig weniger weit radial nach außen ragen als die
Hartmetallstifte (7) auf der Kegelstumpffläche (5).
9. Bohrmeißel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Mantelfläche (4) mit unterschiedlichem axia
len Abstand zur Stirnfläche (3) des Bohrmeißels zwei
Reihen von Hartmetallstiften (8, 8a) angeordnet sind und
die Hartmetallstifte (8) der von der Stirnfläche (3) am
weitesten entfernten Reihe weniger weit radial nach
außen ragen als die auf der näher zu ihr liegenden Reihe
angeordneten Hartmetallstifte (8a).
10. Bohrmeißel nach zumindest einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufteilung der
Hartmetallstifte (6) in der Stirnfläche (3) so festge
legt ist, daß sich in bezug auf die Rotationsachse eine
momentfreie Abstützung in Axialrichtung ergibt.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE9110271U DE9110271U1 (de) | 1991-01-19 | 1991-01-19 | |
DE19914101458 DE4101458A1 (de) | 1991-01-19 | 1991-01-19 | Fuer einen mit axialem druck und schlaegen arbeitenden, umlaufenden gesteinsbohrer bestimmter bohrmeissel |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914101458 DE4101458A1 (de) | 1991-01-19 | 1991-01-19 | Fuer einen mit axialem druck und schlaegen arbeitenden, umlaufenden gesteinsbohrer bestimmter bohrmeissel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4101458A1 true DE4101458A1 (de) | 1992-07-23 |
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ID=6423292
Family Applications (1)
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DE19914101458 Withdrawn DE4101458A1 (de) | 1991-01-19 | 1991-01-19 | Fuer einen mit axialem druck und schlaegen arbeitenden, umlaufenden gesteinsbohrer bestimmter bohrmeissel |
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