DE4032066C2 - Anordnung und Befestigung von stiftförmigen Schneideinsätzen in Gesteinsbohrkronen - Google Patents
Anordnung und Befestigung von stiftförmigen Schneideinsätzen in GesteinsbohrkronenInfo
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Description
Anwendungsgebiet der Erfindung sind Gesteinsbohrkronen, ins
besondere Stiftbohrkronen, die mit aus einem verschleißfesten
Werkstoff bestehenden stiftförmigen Schneideinsätzen bestückt
sind, wobei diese Schneideinsätze in Aufnahmebohrungen des
Bohrkronenkörpers eingepreßt sind und dessen Stirnseite über
ragen.
Stiftförmige Schneideinsätze werden in Gesteinsbohrkronen
häufig durch Einpressen in den Aufnahmebohrungen des Bohr
kronenkörpers befestigt.
Das Einpressen hat gegenüber dem Einlöten den Vorteil, daß
keine zusätzliche Wärmeenergie benötigt wird.
Voraussetzung für eine dauerhafte Preßverbindung ist jedoch
die Einhaltung sehr enger Form- und Durchmessertoleranzen
an den Schneideinsätzen und den Aufnahmebohrungen. Das hat
zwangsläufig einen höheren Herstellungsaufwand und damit
auch höhere Herstellungskosten zur Folge.
Um eine zusätzliche Sicherung des Schneideinsatzes zu er
reichen, wird in der DE 28 20 642 A1 vorgeschlagen, die Schneid
einsätze mit einer oder mehreren umlaufenden Einschnürungen
zu versehen. In diese Einschnürungen soll der Werkstoff des
Bohrkronenkörpers nach dem Einpressen eindringen. Es ist je
doch fraglich, ob dieser Effekt in dem gewünschten Umfang
eintritt.
Ein weiteres Problem besteht darin, daß der stiftförmige
Schneideinsatz während des Bohrprozesses ständig wechselnden
Kräften ausgesetzt ist und sich dadurch tiefer in den Bohr
kronenkörper einarbeitet.
Das führt zu Spannungen im Bohrkronenkörper, die eine
Rißbildung und letztendlich das Ausbrechen von
Teilstücken aus dem Bohrkronenkörper zur Folge haben.
Um diese Spannungsrisse zu vermeiden, ist in der DE
29 21 644 A1 vorgeschlagen worden, jede Aufnahmebohrung
für einen Schneideinsatz am Übergang vom Bohrungsgrund
zur Bohrungswandung mit einer umlaufenden gerundeten
Freimachung zu versehen, wobei diese in einem
bestimmten Verhältnis zur Tiefe der Aufnahmebohrung
gefertigt werden soll. Durch diese zusätzliche
Ausdrehung und die erforderliche Genauigkeit erhöht
sich jedoch der Herstellungsaufwand. Die Problematik
der Entstehung von Spannungsrissen hängt jedoch auch
mit der Anordnung der stiftförmigen Schneideinsätze in
der Bohrkrone zusammen. Diese sind üblicherweise mit
ihrer Mittelachse im rechten Winkel zur Drehrichtung
angeordnet. Damit wirken während des Bohrprozesses
große Kräfte auf die Wandung der Aufnahmebohrung, die
letztlich eine der Ursachen für die Entstehung von
Spannungsrissen sind.
Aus der GB-PS 448 821 ist eine Anordnung und Befestigung
von stiftförmigen Schneideinsätzen in
Gesteinsbohrkronen bekannt, bei der in die
Aufnahmebohrungen für die Schneideinsätze eine
Unterlage aus weichem oder elastischem Stoff eingegeben
und mit den Schneideinsätzen durch Löten verbunden
wird.
In der US 4,765,419 ist eine ähnliche Verbindung
dargestellt, wobei dort zwischen der Unterlage und den
Schneideinsätzen genügend Hohlräume verbleiben, was zur
Reduzierung von Spannungskonzentrationen führt.
Aus der US 3,970,158 ist es bekannt, die
Schneideinsätze im Bohrkronenkörper in Drehrichtung
geneigt anzuordnen.
Das Ziel der Erfindung besteht zum einen in der
technischen Vervollkommung der Anordnung und
Befestigung der Schneideinsätze im Bohrkronenkörper und
zum anderen darin, bei Reduzierung der
Herstellungskosten eine längere Funktionsdauer der
Gesteinsbohrkrone zu ermöglichen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an
Gesteinsbohrkronen mit stiftförmigen Schneideinsätzen
eine den Bohreffekt verbessernde und der durch die
Schlagwirkung bedingten Spannungsrißbildung
entgegenwirkende Anordnung der Schneideinsätze im
Bohrkronenkörper aufzuzeigen und zugleich eine sichere,
funktionell wirksamere und praktisch einfacher zu
realisierende Befestigung der Schneideinsätze zu
schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
stiftförmigen Schneideinsätze in Drehrichtung geneigt im
Bohrkronenkörper angeordnet sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß weiterhin dadurch gelöst,
daß die stiftförmigen Schneideinsätze mit einer bodenseitigen
Fase sowie umfangsseitig mit einer oder mehreren Abflachungen
versehen sind und daß die stiftförmigen Schneideinsätze durch
Kaltverpressen in den teilweise mit einem fließfähigen Werk
stoff gefüllten Aufnahmebohrungen des Bohrkronenkörpers
befestigt sind.
Die umfangsseitigen Abflachungen können parallel zur Mittel
achse des Schneideinsatzes oder geneigt zu dieser oder
auch wendelförmig angeordnet sein und erstrecken sich vorzugs
weise von der bodenseitigen Fase ausgehend nur über einen
Teil der Mantelfläche des Schneideinsatzes.
Vorzugsweise sind an jedem Schneideinsatz vier um 90° versetzt
angeordnete Abflachungen vorgesehen.
Der fließfähige Werkstoff kann ein Weichlot sein. Aber auch
Kupfer oder andere weiche Metalle bzw. Metallegierungen
sind geeignet.
Die in Drehrichtung geneigte Anordnung der stiftförmigen
Schneideinsätze hat den Vorteil, daß die während des Bohr
prozesses auf den Schneideinsatz wirkenden Kräfte zum größten
Teil in Richtung seiner Mittelachse wirken, was eine erhebliche
Entlastung der Wandung der Aufnahmebohrung zur Folge hat. Die
auf den Bohrungsgrund wirkenden Kräfte werden durch den
zwischen dem Schneideinsatz und dem Bohrungsgrund befindlichen
fließfähigen Werkstoff erheblich gedämpft. Durch das mit
großem Druck er folgende Einpressen des stiftförmigen Schneid
einsatzes in die zuvor teilweise mit einem fließfähigen
Werkstoff gefüllte Aufnahmebohrung wird der Schneideinsatz
in seinem unteren Bereich vollständig von dem fließfähigen
Werkstoff formschlüssig umschlossen. Dadurch wirken zwischen
dem Schneideinsatz und dem fließfähigen Werkstoff sowie zwischen
diesem und dem Werkstoff des Bohrkronenkörpers sehr große
Adhäsionskräfte, die selbst bei sehr starken Belastungen ein
Lösen oder Verdrehen des Schneideinsatzes in der Aufnahme
bohrung verhindern, wobei als Sicherung gegen Verdrehung
besonders die Abflachungen wirksam werden.
Nachstehend wird die Erfindung an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
Fig. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Gesteins
bohrkrone im Schnitt,
Fig. 2 die vergrößerte Darstellung eines stiftförmigen
Schneideinsatzes in einer Aufnahmebohrung in der
Seitenansicht im Schnitt,
Fig. 3 die Seitenansicht eines Schneideinsatzes mit ge
neigten Abflachungen.
In der in Fig. 1 dargestellten Gesteinsbohrkrone sind eine
Vielzahl von stiftförmigen Schneideinsätzen 1 aus Hartmetall
so angeordnet, daß sie die kugelkappenförmige Stirnseite 2
des Bohrkronenkörpers 3 überragen und mit ihrer Mittelachse 4
in Drehrichtung zur Drehachse 5 des Bohrkronenkörpers 3
geneigt sind. Darüber hinaus sind die Schneideinsätze 1 ent
sprechend ihrem Platz im Bohrkronenkörper 3 in radialer
Richtung nach außen geneigt, wodurch sich auch die verzerrte
Darstellung des Schneideinsatzes 1 in der Schnittdarstellung
ergibt.
Der in Fig. 1 vergrößert dargestellte stiftförmige Schneid
einsatz 1 ist bodenseitig mit einer Fase 6 und umfangsseitig
mit vier um 90° zueinander versetzten Abflachungen 7 versehen,
die parallel zur Mittelachse 4 des Schneideinsatzes 1 ange
ordnet sind und sich von der Fase 6 ausgehend nur über einen
Teil der Länge des Schneideinsatzes 1 erstrecken.
Vor dem Einpressen des Schneideinsatzes 1 in die Aufnahme
bohrung 8 wird diese teilweise mit einem fließfähigen Werk
stoff 9 beispielsweise einem Weichlot, gefüllt.
Der fließfähige Werkstoff gleicht beim Einpressen des
Schneideinsatzes 1 die Formunterschiede zwischen dem
Bohrungsgrund 10 und der Bodenfläche 11 des Schneideinsatzes 1
aus, umschließt diesen vollständig im Bereich der Fase 6 und
füllt die Freiräume zwischen den Abflachungen 7 und der Auf
nahmebohrung 8 vollständig aus. Durch diesen engen Formschluß
zwischen dem Schneideinsatz 1, dem fließfähigen Werkstoff 9
und der Aufnahmebohrung 8 wirken sehr große Adhäsionskräfte,
die ein Lockern oder Verdrehen des Schneideinsatzes 1 selbst
bei großen Beanspruchungen verhindern.
Wichtig ist, daß die Menge des fließfähigen Werkstoffes so
groß bemessen ist, daß nach dem Einpressen des Schneidein
satzes 1 dessen Bodenfläche 11 keinen Kontakt mit dem Bohrungs
grund 10 hat. Nur dann tritt die geforderte Dämpfungswirkung
durch den fließfähigen Werkstoff bei Stoßbeanspruchung ein.
Diese Dämpfungswirkung in Verbindung mit der in Drehrichtung
geneigten Anordnung der Spannstifte 1 verhindert wirkungsvoll
die Entstehung von Spannungsrissen, da durch die Neigung
in Drehrichtung die auf den Schneideinsatz 1 wirkenden Kräfte
etwa in Richtung der Mittelachse 4 und damit auf den fließfä
higen Werkstoff 9 wirken.
In der Fig. 3 ist ein stiftförmiger Schneideinsatz 12 darge
stellt, bei dem die Abflachungen 13 geneigt zur Mittelachse 4
angeordnet sind.
1
- stiftförmiger Schneideinsatz
2
- Stirnseite
3
- Bohrkronenkörper
4
- Mittelachse des Schneideinsatzes
1
5
- Mittelachse des Bohrkronenkörpers
3
6
- bodenseitige Fase
7
- Abflachungen
8
- Aufnahmebohrung
9
- fließfähiger Werkstoff
10
- Bodenfläche der Aufnahmebohrung
8
11
- Bodenfläche des Schneideinsatzes
1
12
- Schneideinsatz
13
- geneigte Abflachungen
Claims (6)
1. Anordnung und Befestigung von stiftförmigen
Schneideinsätzen in Gesteinsbohrkronen, bei der die
aus einem verschleißfesten Werkstoff bestehenden
Schneideinsätze in die vorgefertigten
Aufnahmebohrungen des Bohrkronenkörpers eingesetzt und
durch Preßsitz gehalten sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneideinsätze (1) durch Kaltverpressen mit
einem in die Aufnahmebohrungen eingegebenen
fließfähigen Werkstoff (9) befestigt sind, wobei die
Schneideinsätze (1) mit einer bodenseitigen Fase (6)
sowie umfangsseitig mit einer oder mehreren
Abflachungen (7; 13) versehen sind und weiter dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneideinsätze (1) im
Bohrkronenkörper (3) in Drehrichtung geneigt
angeordnet sind.
2. Anordnung und Befestigung von Schneideinsätzen nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
umfangssetigen Abflachungen (7) parallel zur
Mittelachse (4) angeordnet sind.
3. Anordnung und Befestigung von Schneideinsätzen nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abflachungen (13) geneigt zur Mittelachse (4)
angeordnet sind.
4. Anordnung und Befestigung von Schneideinsätzen nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß vier Abflachungen (7 und 13) um 90° versetzt
zueinander an jedem Schneideinsatz (1 oder 12)
vorgesehen sind.
5. Anordnung und Befestigung von Schneideinsätzen nach
einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abflachungen (7; 13) ausgehend von der Fase
(6) nur über einen Teil der Länge des Schneideinsatzes
(1; 13) ausgebildet sind.
6. Anordnung und Befestigung von Schneideinsätzen nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
fließfähige Werkstoff (9) metallisch ist.
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US3970158A (en) * | 1975-04-28 | 1976-07-20 | Hughes Tool Company | Tooth loading for earth boring bits |
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1990
- 1990-10-05 DE DE19904032066 patent/DE4032066C2/de not_active Expired - Fee Related
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