DE4028805A1 - Verfahren und vorrichtung zum trennen von unerwuenschten begleitstoffen aus fluessigkeiten mit geringer oder ohne elektrische leitfaehigkeit - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum trennen von unerwuenschten begleitstoffen aus fluessigkeiten mit geringer oder ohne elektrische leitfaehigkeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Trennen von unerwünschten Begleitstoffen aus Flüssigkeiten mit
geringer oder ohne elektrische Leitfähigkeit, inbesondere aus
pflanzlichen, tierischen und maritimen Ölen und Fetten.
Im Zuge der Raffination von pflanzlichen, tierischen und ma
ritimen Ölen und Fetten stellt die Vorreinigung einen ersten
Verfahrensschritt dar, dem solche Veredelungsschritte wie Ent
säuerung, Bleichung und Desodorierung folgen. Die Vorreini
gung dient dazu, unerwünschte Begleitstoffe wie Phosphatide,
Schleimstoffe und andere komplexe kolloidale Verbindungen zu
entfernen, die sich bei der weiteren Raffination nachteilig
auswirken. Deshalb findet die Vorreinigung im Wege einer so
nannten Entschleimung statt. Die Verfahrensweise richtet
ich nach der Art des Öles und dem Gehalt an Schleimstoffen
und Phosphatiden. So weisen Öle regelmäßig einen Gehalt von
100 bis 500 mg/l an Phosphatiden auf, der vor der Entsäuerung
möglichst auf einen Restgehalt von 4 bis 7 mg/l reduziert
werden soll. Die heute angewendeten Verfahren unterscheiden
sich im Prinzip durch unterschiedliche chemische Zusätze, den
Wasseranteil, die Behandlungstemperaturen und Verweilzeiten.
So kennt man eine Hydrolyse der Schleimstoffe, welche die
Trennung der wässrigen Schleimphase vom Öl - vorzugsweise über
Zentrifugen - bedingt. In diesem Zusammenhang finden vorwie
gend Phosphorsäure und Zitronensäure als Reagenzien Verwen
dung. Allerdings fällt ein kontaminierter Wasseranteil
zwischen 6% und 12% an, der entsorgt werden muß. - In Ver
bindung mit einer alkalischen Neutralisation gehen die
Schleimstoffe in das Reaktionsprodukt "Seife" (soapstock)
ein, dessen Aufbereitung mit Schwefelsäure (Zersetzung) einen
zusätzlichen und erheblich umweltbelastenden Prozeß darstellt.
Es ist ein weiteres Verfahren bekannt, bei dem nach erfolgter
Hydrolyse bei mäßiger Temperatur Bleicherde hinzugefügt und
anschließend unter Vakuum auf 140 bis 170°C erhitzt wird, so
daß das Wasser verdampft. Nach Kühlung auf ca. 100°C erfolgt
eine Trennung des Gemisches von Bleicherde und Schleimstoffen
durch Filtration. Da die noch vorhandenen Verunreinigungen
die Bleicherde inaktivieren, müssen verhältnismäßig große
Mengen Bleicherde eingesetzt werden. Damit ist ein erhöhter
Fettverlust verbunden.
Ein anderes vereinzelt eingesetztes Verfahren setzt ebenfalls
das Prinzip der Hydrolyse voraus, wobei zur Keimbildung z. B.
Lecithin zugesetzt wird. Auch hier erfolgt die Phasentrennung
über Zentrifugen. Dieses Verfahren erreicht Restgehalte von
5 bis 17 mg/l und bedarf einer weiteren Verfahrensstufe wie
der Bleichung, um die eingangs erwähnten niedrigen Werte zu
erreichen.
Als weiteren unerwünschten Begleitstoff erhalten viele Pflan
zenöle Wachse. Im Unterschied zu den Glycerinestern sind dies
Fettsäureester mit langkettigen Alkoholen, die einen hohen
Schmelzpunkt aufweisen und lipaseresistent sind. Ihr Anteil
im Öl liegt zwischen 0,5% und 2%. Die Entwachsung, auch
Winterisierung genannt, ist energie- und zeitaufwendig, durch
einen hohen Fettanteil im Filterkuchen mit Verlusten verbun
den und entsorgungsproblematisch. Auch bei Zentrifugenverfah
ren wird ein Fettanteil in der Wachsphase von 20% bis 70%
festgestellt, wobei zusätzliche Abwasserprobleme durch Addi
tive hinzukommen.
Zu dem Trennen von unerwünschten Begleitstoffen wie Fettbe
gleitstoffen gehört auch das Entfernen von Stearinen im Zuge
einer fraktionierten Kristallisation. In der Öl- und Fett
industrie werden Kristallisationsverfahren zur Gewinnung von
flüssigen Ölen, Spezialfetten und zur sogenannten Winterisie
rung eingesetzt. Dabei werden häufig mehrere Stufen durchge
führt. Die bekannten Verfahren arbeiten regelmäßig so, daß
durch Abkühlen möglichst große und dadurch leicht filtrierba
re bzw. abtrennbare Kristalle der höherschmelzenden Komponen
ten wie Glyceride erzeugt werden und anschließend in einem
weiteren Verfahrensschritt von der sogenannten Mutterlauge
abgetrennt werden. Die Kristallerzeugung geschieht in Rühr
werksbehältern mit geeigneten Heiz- und Kühlmöglichkeiten.
Die Trennoperation wird im allgemeinen durch Filter, Zentri
fugen, Siebe, Dekanter und Filterpressen bewerkstelligt. Da
bei hat die Güte der Kristalle einen wichtigen Einfluß auf
die Trennoperation. Diese ist mit großem Aufwand verbunden,
wenn die Kristalle ein breites Verteilungsspektrum der Korn
größe haben oder von weicher Konsistenz sind. Nachteilig bei
sämtlichen Kristallisationsverfahren ist jedenfalls die Ab
hängigkeit von der erzielbaren Kristallform.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Trennen von unerwünschten Begleitstoffen aus Flüssigkeiten,
insbesondere aus pflanzlichen, tierischen und maritimen Ölen
und Fetten, anzugeben, welches sich unter Berücksichtigung
einer vereinfachten Trennoperation bei deutlich verkürzter
Prozeßzeit durch Umweltfreundlichkeit und geringen Energie
aufwand auszeichnet. Außerdem soll eine für die Durchführung
des Verfahrens einfach und funktionsgerecht aufgebaute Vor
richtung geschaffen werden.
Diese Aufgabe löst die Erfindung in verfahrensmäßiger Hin
sicht dadurch, daß im Zuge einer Raffination in der zu behan
delnden Flüssigkeit mittels zumindest einer positiv geladenen
Elektrode und einer negativ geladenen Elektrode ein elektro
statisches Feld vorgegebener Feldstärke erzeugt wird, und daß
die sich im Wege einer Kristallisation an die eine und/oder
andere Elektrode ablagernden Feststoffpartikel nach Beendi
gung der Kristallisation und die geklärte Flüssigkeit getrennt
entfernt bzw. abgeführt werden. - Die Erfindung geht von der
Erkenntnis aus, daß in einer kaum oder nicht leitenden Flüs
sigkeit Feststoffpartikel mit Hilfe elektrostatischer Kräfte
bewegt werden können. Bei Fest/Flüssig-Trennungen von Ölen
und Fetten sind es z. B. feste Fettbegleitstoffe und Fett
kristalle, die in einem elektrostatischen Feld relativ zur
umgebenden flüssigen Substanz zwischen positiv und negativ ge
ladenen Elektroden gut bewegt werden können. Dabei läßt sich
die Feldstärke so einrichten, daß die Anlagerungskraft eines
Kristallgitterplatzes an einer Elektrode größer als die elek
trostatische Feldkraft wird. Dann verbleibt das betreffende
Feststoffpartikel ortsfest an dieser Elektrode. Dieser Vorgang
kann beispielsweise mit Butterfett oder Palmöl in einer An
ordnung demonstriert werden, die im elektrischen Aufbau einen
Zylinderkondensator mit einer Mittelelektrode entspricht.
Wird bei einer Feldstärke von ca. 1 KV/mm der positive Pol an
die Mittelelektrode gelegt und die klare Schmelze abgekühlt,
dann lagert sich die feste Phase bzw. die Feststoffpartikel
an der Mittelelektrode an. Nach Ende der Kristallisation kann
die abgereicherte flüssige Phase bzw. das geklärte Öl aus der
Anordnung abgelassen werden. Die feste Phase bzw. die Fest
stoffpartikel verbleiben an der Mittelelektrode und lassen
sich mechanisch oder durch Abschmelzen entfernen.
Wird in der gleichen Anordnung rohes Sonnenblumenöl von ca.
70°C in einem Feld von 1 KV/mm bis auf 20°C abgekühlt, dann
bilden sich nadelförmige Kristalle, die konzentrisch von bei
den Elektroden radial aufeinander zuwachsen. Wird die Feld
stärke auf 0,3 KV/mm reduziert und die Temperatur bis auf
6°C abgesenkt, dann lagern sich die Kristalle an der Außen
elektrode und bleiben stationär. Das zwischen beiden Elektro
den befindliche Öl ist vollkommen klar und kann abgezogen
werden. Eine Lagerung des so gereinigten Öles führt selbst
über einen längeren Zeitraum bei lediglich 6°C nicht zum
Ausfallen von Trübstoffen. Überraschenderweise wird also eine
Entwachsung von Sonnenblumenöl erreicht. Ferner zeigt eine
chemische Analyse, daß selbst unerwünschte Phosphatide ent
fernt wurden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich bei allen flüssigen
Substanzen anwenden, wenn sie geringe oder keine elektrische
Leitfähigkeit aufweisen. Es läßt sich zum Zwecke der Raffina
tion von flüssigen Substanzen anwenden, wenn darin gelöste
Stoffe durch Übersättigung in den festen Zustand überführt
werden können und diese Stoffe durch Immobilisierung von der
Mutterlauge getrennt werden sollen. Anwendungsbereiche für
Raffination bzw. Reinigung sind Entschleimung, Entwachsung,
Entfernung von Fremdstoffen und natürlichen Begleitstoffen
wie Wachse, Sterine und Cholesterine bei beispielsweise Son
nenblumenöl, Sojaöl, Sheafett (Entfernung von Isoprenen),
Maiskeimöl, Lebertran, Heringsöl, Nerzöl, Rindertalg, Schmalz,
Walöl, Fischöl, Weizenkeimöl.
Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist aber auch eine
Trennung von Fetten bzw. fraktionierte Kristallisation mög
lich. Denn die Erfindung empfiehlt, daß im Wege einer frak
tionierten Kristallisation mittels eines elektrostatischen
Feldes hinreichender Feldstärke eine Pendelbewegung des Fest
stoffpartikels zwischen den Elektroden relativ zu der Flüssig
keit erzeugt und die Flüssigkeit unter Feldeinfluß langsam
abgekühlt wird, und daß die sich schließlich an der einen und
oder anderen Elektrode ablagernden Feststoffpartikel nach
dem Ablassen der geklärten bzw. abgereicherten Flüssigkeit
entfernt werden. In diesem Zusammenhang geht die Erfindung
von der Erkenntnis aus, daß sich bei genügend hoher Feldstär
ke ein Feststoffpartikel, welcher eine der beiden Elektroden
berührt, auf das Potential der betreffenden Elektrode aufläd
und im gleichen Augenblick in Richtung auf die Gegenelektrode
abgestoßen wird. An der Gegenelektrode vollzieht sich der
gleiche Vorgang, so daß sich der Feststoffpartikel in umge
kehrter Richtung bewegt. Die schnelle Pendelbewegung zwischen
den Elektroden relativ zur Flüssigkeit kann in verfahrenstech
nischer Hinsicht vorteilhaft anstelle einer durch mechanische
Rührung erzeugten Badbewegung für den Wärme- und Stoffaus
tausch genutzt werden und führt im übrigen zu einer homogenen
Mischung. Dies gilt insbesondere dann, wenn man die Schmelze
oder Mutterlauge unter Feldeinfluß abkühlt. Die entstehenden
Kristalle orientieren sich in Richtung der elektrischen Feld
linien und können bei hoher Feldstärke relativ zur flüssigen
Phase bewegt werden. Dabei wird ein wesentlich schnellerer
Wärme- und Stoffübergang als beim sonst üblichen Rühren er
reicht. Bekanntlich läßt man im Zuge einer fraktionierten
Kristallisation die Schmelze unter vorsichtigem Rühren lang
sam abkühlen, um möglichst große und leicht filtrierbare
Kristalle der höherschmelzenden Glyceride zu erhalten. Folg
lich belassen sich im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
in besonders vorteilhafter Weise glyceridische Öle und Fette
zur Gewinnung besser verwendbarer fester oder flüssiger An
teile einer fraktionierenden Kristallisation unterwerfen. Das
gilt beispielsweise für Palmöl, Palmkernöl, Kokosfett, Shea
fett, Baumwollsaatöl, Olivenöl, Milchfett, Rindertalg,
Schmalz, Erdnußöl, usw.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann nicht nur diskontinuier
lich, sondern auch semikontinuierlich und kontinuierlich
durchgeführt werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung, die zu
einer funktionsgerechten Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besonders geeignet ist. Diese Vorrichtung ist ge
kennzeichnet durch zumindest einen Reaktor mit Flüssigkeits
einlauf und Flüssigkeitsablauf sowie einer positiv geladenen
Elektrode und einer negativ geladenen Elektrode in dem Reak
tor. Die Arbeitsweise ist so, daß der Reaktor gefüllt wird
und anschließend der Trenn- und Immobilisierungsprozeß durch
Anlegen der entsprechenden Feldstärke durchgeführt wird. Im
folgenden Arbeitsschritt wird die flüssige Phase aus dem Re
aktor entfernt und die verbleibende feste Phase mechanisch
ausgetragen oder durch Wärmeaufgabe abgeschmolzen. Elektroden
und Reaktor können horizontal oder vertikal angeordnet sein.
Die horizontale Anordnung ist vorzuziehen, wenn die Halte
kraft der festen Phase bzw. Feststoffpartikel an den Elektro
den gering ist und mechanischer Austrag angewendet wird. Die
Elektroden selbst können bezüglich Material und Geometrie den
Erfordernissen der zu verarbeitenden Substanzen angepaßt sein.
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind zunächst ein
mal darin zu sehen, daß eine drastische Verkürzung der Prozeß
zeit erreicht wird. Denn der im Rahmen der Erfindung verwirk
lichte Umladeeffekt bewegt individuelle Feststoffpartikel in
der jeweiligen Flüssigkeit. Dabei kann unter Berücksichtigung
einer hinreichend großen Feldstärke ein intensiver Misch- und
Rühreffekt erreicht werden. Die Relativbewegung zwischen den
Feststoffpartikeln und der Mutterlauge wird deutlich verbes
sert, so daß zugleich ein optimierter Wärme- und Stoffaus
tausch an der Kristallisationsfront erreicht wird. Darüber
hinaus wird die Trennoperation durch die Immobilisierung der
festen Phase wesentlich vereinfacht. Der Trennprozeß ist un
abhängig von der Kristallform. Folglich ist das erfindungsge
mäße Verfahren für Trennoperationen besonders geeignet, bei
denen die Kristallbildung durch Begleitstoffe mit gewisser
Oberflächenaktivität und Keimbildungswirkung in der Weise ge
stört ist, daß schlecht filtrierbare Kristalle entstehen. Das
erfindungsgemäße Verfahren ist aber auch umweltfreundlich,
weil im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren keine Hilfsstof
fe erforderlich sind, die entsorgt werden müssen. Folglich
kann auf eine chemische Neutralisation bei der Fettraffina
tion verzichtet werden. Tatsächlich wird eine wesentliche um
weltfreundlichere physikalischere Raffination erreicht. End
lich zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren durch gerin
gen Energieaufwand auf. Denn der Aufbau der notwendigen Feld
kräfte erfordert minimale Stromstärken in der Größenordnung
von Mikroamper. Heiz- und Kühloperationen sind auf ein Minimum
beschränkt. Der apparative Aufwand ist durch den Fortfall von
Filtern oder Zentrifugen äußerst gering. Schließlich lassen
sich mehrstufige Anordnungen mit unterschiedlichen Temperatur
behandlungen und Feldstärken einfach realisieren.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer verschiedene
Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert;
es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Reaktor und Mit
telelektrode,
Fig. 2 bis 7 abgewandelte Ausführungsformen des Gegenstandes
nach Fig. 1,
Fig. 8 eine mehrstufige Reaktoranordnung,
Fig. 9 eine hexagonale Elektrodenanordnung mit umschaltbaren
Mittelelektroden und
Fig. 10 eine Wanderfeldanordnung aus umschaltbaren Elektroden.
In Fig. 1 ist ein als Glasrohr ausgeführter Reaktor 1 mit
Flüssigkeitseinlauf 2 und Flüssigkeitsablauf 3 sowie einer po
sitiv geladenen Mittelelektrode 4 dargestellt, die von einer
negativ geladenen Wendelelektrode 5 umgeben ist. Wahlweise
kann die Mittelelektrode 4 oder Wendelelektrode 5 als positiv
geladene Elektrode ausgeführt sein.
Nach Fig. 2 ist der Reaktor als zylindrisches Rohr 6 mit ei
ner positiv geladenen Mittelelektrode 4 ausgebildet, wobei
das Rohr 6 die negativ geladene Elektrode bildet.
Nach den Fig. 3 und 4 ist ein Reaktor mit einer positiv gela
denen Mittelelektrode 4 verwirklicht, die von negativ gelade
nen Elektroden 5 in symmetrischer Verteilung, zum Beispiel
mehreckiger Verteilung umgeben ist. Nach Fig. 3 ist eine qua
dratische Verteilung, nach Fig. 4 eine hexagonale Verteilung
der negativ geladenen Elektroden 5 vorgesehen.
Fig. 5 zeigt einen als Trog 7 für die zu behandelnde Flüssig
keit ausgebildeten Reaktor mit einer in dem Trog 7 umlaufenden
Scheibe 8 mit einem der Scheibe 8 zugeordneten Abstreifer 9,
wobei der Trog 7 die negativ geladene Elektrode und die Schei
be 8 die positiv geladene Elektrode bilden.
Nach Fig. 6 ist der Reaktor als Rohr 10 mit einer umlaufenden
Endloskette 11 ausgebildet und der Endloskette ein Abstreifer
12 zugeordnet, wobei die durch das Rohr 10 in durchgeführter
Endloskette 11 die positiv geladene Elektrode und das Rohr 10
die negativ geladene Elektrode bilden. Anstelle der Endlos
kette 11 kann auch ein Endlosdraht vorgesehen sein.
Fig. 7 zeigt einen Reaktor, der als Schneckengehäuse 13 mit
parallel und mit vorgegebenem Abstand zueinander angeordneten
sowie gegensinnig angetriebenen Schnecken 14a, 14b ausge
bildet ist. Die eine Schnecke 14a, bildet die positiv gelade
ne und die andere Schnecke 14b die negativ geladene Elektro
de, so daß ein Transport der Feststoffpartikel im Randbereich
der Schneckenwendel in Pfeilrichtung erreicht wird.
Die Ausführungsformen nach den Fig. 2 bis 7 sind bevorzugt
für eine kontinuierliche Arbeitsweise geeignet, wonach die
Feststoffpartikel kontinuierlich aus dem Reaktor entfernt
werden, während der Flüssigkeitsstrom der geklärten Flüssig
keit ununterbrochen abgezogen werden kann. Eine semikontinu
ierliche Arbeitsweise läßt sich beispielsweise dann erreichen,
wenn drei Reaktoren 1a, 1b, 1c mit jeweils Mittelelektrode 4,
einer gemeinsamen Zulaufleitung 15 und einer gemeinsamen Ab
laufleitung 16 unter Zwischenschaltung von jeweils Zulaufven
til 17 und Ablaufventil 18 in Reihe hintereinander angeordnet
sind. Denn dann lassen sich die Arbeitsschritte Füllen/Klären/
Leeren des mittleren Reaktors 1b mit den Arbeitsschritten Klä
ren/Leeren des vorgeschalteten Reaktors 1a und mit den Ar
beitsschritten Füllen/Klären des nachgeschalteten Reaktors 1c
überschneiden bzw. gleichzeitig durchführen.
In Fig. 9 ist eine Ausführungsform gezeigt, wonach mehrere
Reaktoren 1 mit jeweils hexagonaler Anordnung der negativ ge
ladenen Elektroden 5 und positiv geladener Mittelelektrode 4
in Reihe hintereinander angeordnet sind. Durch Umpolen der
Mittelelektroden 4 können die an den Mittelelektroden 4 ange
lagerten Feststoffpartikel in Pfeilrichtung transportiert
werden. Das wird auch mit der in Fig. 10 dargestellten Wander
feldanordnung aus Elektroden 19 erreicht, bei welcher eine
Mehrzahl von in mindestens drei parallelen Reihen angeordne
ten Elektroden vorgesehen ist, von denen die mittlere Reihe
positiv geladene Elektroden 20 aufweist und durch Verschieben
bzw. Umschalten des elektrostatischen Feldes die abgelager
ten Feststoffpartikel in Pfeilrichtung transportierbar sind.
Claims (13)
1. Verfahren zum Trennen von unerwünschten Begleitstoffen
aus Flüssigkeiten mit geringer oder ohne elektrische Leitfä
higkeit, insbesondere aus pflanzlichen, tierischen und mari
timen Ölen und Fetten, dadurch gekennzeich
net, daß im Zuge einer Raffination in der zu behandelnden
Flüssigkeit mittels zumindest einer positiv geladenen Elek
trode und einer negativ geladenen Elektrode ein elektrostati
sches Feld vorgegebener Feldstärke erzeugt wird, und daß die
sich im Wege einer Kristallisation an die eine und/oder ande
re Elektrode ablagernden Feststoffpartikel nach Beendigung
der Kristallisation und die geklärte Flüssigkeit getrennt ab
geführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im
Wege einer fraktionierten Kristallisation mittels eines elek
trostatischen Feldes hinreichender Feldstärke eine Pendelbe
wegung der Feststoffpartikel zwischen den Elektroden relativ
zu der Flüssigkeit erzeugt und die Flüssigkeit unter Feldein
fluß langsam abgekühlt wird, und daß die sich schließlich an
der einen und/oder anderen Elektrode anlagernden Feststoff
partikel nach dem Ablassen der geklärten Flüssigkeit geklärt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Raffination und fraktionierte Kristallisation dis
kontinuierlich, semikontinuierlich oder kontinuierlich durch
geführt werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch zumindest einen Reak
tor (1) mit Flüssigkeitseinlauf (2) und Flüssigkeitsablauf
(3) sowie einer Mittelelektrode (4), die von einer Wendelelek
trode (5) umgeben ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4 und unabhängig davon, dadurch
gekennzeichnet, daß der Reaktor als zylindrisches Rohr (6)
mit einer positiv geladenen Mittelelektrode (4) ausgebildet
ist, wobei das Rohr (6) die negativ geladene Elektrode bildet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5 unabhängig davon, da
durch gekennzeichnet, da0 in einem Reaktor eine positiv gela
dene Mittelelektrode (4) von negativ geladenen Elektroden (5)
in symmetrischer Verteilung, zum Beispiel mehreckiger Vertei
lung, umgeben ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6 und unabhän
gig davon, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor als Trog
(7) für die zu behandelnde Flüssigkeit mit einer in dem Trog
umlaufenden Scheibe (8) und einem der Scheibe zugeordneten
Abstreifer (9) ausgebildet ist, wobei der Trog (7) die nega
tiv geladene Elektrode und die Scheibe (8) die positiv gela
dene Elektrode bildet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7 und unabhän
gig davon, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor als Rohr
(10) mit einer umlaufenden Endloskette (11) oder Endlosdraht
ausgebildet und der Endloskette (11) bzw. dem Endlosdraht
ein Abstreifer (12) zugeordnet ist, wobei die durch das Rohr
(10) hindurchgeführte Endloskette (11) bzw. der Endlosdraht
die positiv geladene Elektrode und das Rohr die negativ gela
dene Elektrode bildet.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8 und unabhän
gig davon, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor als
Schneckengehäuse (13) mit parallel in vorgegebenem Abstand
zueinander angeordneten sowie gegensinnig angetriebenen
Schnecken (14a, 14b) gebildet ist, wobei die eine Schnecke
(14a) die positiv geladene und die andere Schnecke (14b) die
negativ geladene Elektrode bildet.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9 und unabhän
gig davon, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, zum Beispiel
drei Reaktoren (1a, 1b, 1c) eine gemeinsame Zulaufleitung (15)
und eine gemeinsame Ablaufleitung (16) unter Zwischenschal
tung von jeweils einem Zulaufventil (17) und einem Ablauf
ventil (18) aufweisen und für semikontinuierlichem Betrieb
in Reihe hintereinander angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10 und unab
hängig davon, dadurch gekennzeichnet, daß der Reaktor als
Mittelelektrode (4) eine Hohlelektrode mit nach innen dreh
bar gelagerten Mantelteilen und einer Zentralabsaugung für
die Feststoffpartikel aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11 und unab
hängig davon, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Reaktoren
mit jeweils hexagonaler Anordnung der negativ geladenen Elek
troden (5) und positiv geladener Mittelelektrode (4) in Rei
he hintereinander angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12 und unab
hängig davon, dadurch gekennzeichnet, daß unter Bildung einer
Wanderfeldanordnung eine Mehrzahl von in mindestens drei pa
rallelen Reihen angeordneten Elektroden (19) vorgesehen ist,
von denen die mittlere Reihe positiv geladene Elektroden (20)
aufweist und durch Verschieben bzw. Umschalten des elektro
statischen Feldes die abgelagerten Feststoffpartikel in eine
vorgegebene Richtung transportierbar sind.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4028805A DE4028805A1 (de) | 1990-09-11 | 1990-09-11 | Verfahren und vorrichtung zum trennen von unerwuenschten begleitstoffen aus fluessigkeiten mit geringer oder ohne elektrische leitfaehigkeit |
PCT/DE1991/000715 WO1992004429A1 (de) | 1990-09-11 | 1991-09-05 | Verfahren und vorrichtung zum trennen von unerwünschten begleitstoffen aus flüssigkeiten mit geringer oder ohne elektrische leitfähigkeit |
CA002091452A CA2091452A1 (en) | 1990-09-11 | 1991-09-05 | Process and device for separating undesired foreign substances from fluids with low or no electrical conductivity |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE4028805A DE4028805A1 (de) | 1990-09-11 | 1990-09-11 | Verfahren und vorrichtung zum trennen von unerwuenschten begleitstoffen aus fluessigkeiten mit geringer oder ohne elektrische leitfaehigkeit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4028805A1 true DE4028805A1 (de) | 1992-03-12 |
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ID=6414032
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4028805A Withdrawn DE4028805A1 (de) | 1990-09-11 | 1990-09-11 | Verfahren und vorrichtung zum trennen von unerwuenschten begleitstoffen aus fluessigkeiten mit geringer oder ohne elektrische leitfaehigkeit |
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CA (1) | CA2091452A1 (de) |
DE (1) | DE4028805A1 (de) |
WO (1) | WO1992004429A1 (de) |
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