DE4019565A1 - Vorrichtung zur herstellung einer lichtleitader - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung einer Lichtleitader, deren Fasern mit einer Überlänge lose in eine extrudierte Hülle eingezogen sind, wobei die Lichtleitader wendelförmig auf einem Rohrspeicher aufgewickelt ist.

Es ist bekannt, zur Erzeugung definierter Faserlängen in losen Aderhüllen Scheiben oder Scheibenpaarungen bekannten Durchmessers, ggf. in erhöhter Temperatur, von Lichtleitadern mit loser Hülle umschlingen zu lassen, um mit Hilfe der Faserbremskräfte die Fasern an die innere Oberfläche der losen Hülle kraftschlüssig zu ketten und aus dem so berechenbaren Faserlängenverlust mit Hilfe der nachfolgenden Abkühlung die gewünschte relative Faserlänge bzw. Faserüberlänge bestimmen zu können (EP 01 93 940). Voraussetzung ist ein Umschlingungswinkel von mindestens 360°. Ein Verfahren, das diese Anforderungen ebenfalls erfüllt, bildet die nötige Überlänge dadurch, daß die Lichtleitader mit der erforderlichen Übertemperatur auf einen temperierten Trommelspeicher läuft (DE-OS 27 57 786).

Bei den vorgenannten Anordnungen treten insbesondere bei erhöhter Temperatur störende Nebeneffekte auf. Diese beziehen sich insbesondere auf die auftretenden Reibkräfte, die ihrerseits wieder vom Krümmungsradius bzw. der Schlaglänge der Lichtleitadern abhängen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vereinfachte Vorrichtung zu schaffen, um die Faserüberlänge definiert be­ einflussen zu können und trotzdem die Reibkräfte in der Fertigungs­ vorrichtung nicht zu groß werden zu lassen. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Erzeugung der Überlänge ein in der SZ-Verseiltechnik bekannter Rohrspeicher eingesetzt ist.

Durch diese konstruktive Maßnahme wird erreicht, daß die bei der Dimensionierung der Fertigungsvorrichtung sich gegenseitig beeinflussenden Fertigungsparameter Krümmungsradius, Umschlin­ gungswinkel je Schlag, Schlaglänge und somit die wirkenden Reibungskräfte längs des Rohrspeichers entsprechend des Durchmessers des Rohrspeichers variiert werden können. Für den Krümmungsradius rho gilt die Formel:

rho = r/cos² alpha
(Anm.: rho = Krümmungsradius
r = Rohrspeicherradius
alpha = Aufseilwinkel.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der Rohrspeicher um die eigene Achse drehbar gelagert ist. Die Änderung des Krümmungsradius kann so mit Hilfe eines einzigen Umlenkrades geschehen, das die Lichtleitadern am Rohrspeicher führt. Eine Änderung der Anzahl der Schläge wird durch Schwenken des Umlenkrades erzielt, da die Lichtleitader in der Eingangs-und Austrittsöffnung gelagert ist und diese Öffnungen sich nicht mitdrehen. Bei festgelegter Anzahl der Schläge wächst die Umschlingungslänge proportional mit dem Krümmungsradius. Der Vorteil dieser Anordnung liegt darin, einen wesentlich größeren Krümmungsradius für die Lichtwellen­ leiter zu erzielen, ohne den Rohrspeicherradius vergrößern zu müssen. Außerdem sind die Produktionsanlagen so individuell optimal dimensionierbar.

Eine weitere vorteilhafte Ausführung der Erfindung besteht darin, daß dem Rohrspeicher an der Eingangsöffnung eine Vor­ richtung für die Zuführung von Gleitwachs zugeordnet ist und daß der Rohrspeicher in eine Flüssigkeit eingetaucht ist. Damit ist eine weitere Möglichkeit geschaffen, den Fertigungsparameter Reibkraft zwischen Rohrspeicher und Lichtleitader zu beeinflussen. Die Flüssigkeit gewährleistet zusätzlich die Konstanz der ein­ gestellten Temperatur, besser noch als Luftumgebung.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der Rohrspeicher eine harte, nichtkorrodierende, matte Oberfläche aufweist. Dies wird beispielsweise mit einem eloxierten Speicher aus Aluminium erzielt. Dadurch treten ebenfalls nur geringe Reibkräfte auf.

Ein weiterer Vorteil wird dadurch erzielt, daß das Speicher­ rohr über die Länge mit einem der Schlagzahl anpaßbaren Rollen­ satz ausgerüstet ist. Der Rollensatz dient ebenfalls zur weiteren Reduktion der Reibkräfte.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung und des nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert. Die einzige Figur zeigt rein schematisch einen Abschnitt der Fertigungslinie.

Die Figur zeigt die Vorrichtung zur Herstellung einer Licht­ leitader 10. Diese besteht aus einem Rohrspeicher 11 und einem Umlenkrad 12, über das zusätzlich die Lichtleitader 20 geführt ist, so daß mit Hilfe des Umlenkrades 12 und der Drehung des Rohrspeichers 11 die Schlaglänge variiert werden kann. Nach der Eingangsöffnung 13 für die Lichtleitader 20 ist eine Gleit­ wachszuführungsvorrichtung 15 angeordnet, die eine weitere Möglichkeit darstellt, die auftretenden Reibkräfte zu reduzieren. Nach der Austrittsöffnung 14 für die Lichtleitader 20 ist es möglich, eine Aufwickeltrommel anzuordnen.

Claims (6)

1. Vorrichtung zur Herstellung einer Lichtleitader, deren Fasern mit einer Überlänge lose in eine extrudierte Hülle eingezogen sind, wobei die Lichtleitader wendelförmig auf einem Rohr­ speicher aufgewickelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der Überlänge ein in der SZ-Verseiltechnik bekannter Rohrspeicher (11) eingesetzt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrspeicher (11) um die eigene Achse drehbar gelagert ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Rohrspeicher (11) an der Eingangsöffnung (13) eine Vorrichtung für die Zuführung von Gleitwachs (15) zugeordnet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrspeicher (11) in eine Flüssigkeit eingetaucht ist.

5. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrspeicher (11) eine harte, nichtkorrodierende, matte Oberfläche aufweist.

6. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Speicherrohr (11) über die Länge mit einem der Schlagzahl anpaßbaren Rollensatz ausgerüstet ist.