Die Erfindung bezieht sich auf einen ausstellbaren
Deckel gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es sind Dichtungen für die Hinterkante eines ausstell
baren Deckels, welcher in einer Dachöffnung eines
Kraftfahrzeuges aufgenommen ist, bekannt, wobei an der
Dichtung eine Tropflippe angeformt ist, welche bei
ausgestelltem Deckel nach unten in den Spalt zwischen
der Hinterkante des Deckels und dem Dach ragt. Die
Tropflippe soll dabei sicherstellen, daß bei geschlos
senem Deckel eindringendes Wasser in die im Randbereich
der Dachöffnung umlaufende Regenrinne tropft. Oft wird
die Tropflippe nicht um den Deckel umlaufend ausge
führt, sondern nur im Bereich seiner Hinterkante. Es
hat sich nämlich gezeigt, daß ohne eine solche Tropf
lippe durch das Gebläse einer Fahrzeugwaschanlage
Wasser zwischen der Hinterkante des Deckels und der
Dachöffnung hineingedrückt werden kann und dabei über
die Regenrinne hinaus in das Fahrzeuginnere gelangt.
Ein immer wiederkehrendes Problem in Verbindung mit
ausstellbaren Deckeln ist die damit verbundene Ge
räuschentwicklung. Abhängig von der Fahrgeschwindigkeit
und dem Ausstellwinkel können Heul- oder Pfeifgeräusche
auftreten, die in der Umströmung des Deckels und dem
Absaugen von Innenraumluft über den Deckelspalt begrün
det sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit baulich
einfachen Mitteln wirkungsvoll einer Geräuschent
wicklung bei ausgestelltem Deckel entgegenzuwirken.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
In umfangreichen Versuchen hat sich gezeigt, daß die
unerwünschten Heul- und Pfeifgeräusche dadurch unter
bunden werden können, wenn an der Hinterkante des
Deckels ein flächiger Ansatz angeordnet wird, welcher
sich bei ausgestelltem Deckel nach unten oder nach
hinten erstreckt und an dem freien Ende des Ansatzes
Vorsprünge ausgebildet werden.
Aus dem DE-GM 19 32 991 ist ein Windabweiser für Schie
bedächer von Fahrzeugen bekannt, wobei am oberen Rand
des Windabweisers Vorsprünge vorgesehen sein können.
Durch diese Vorsprünge soll die im Fahrbetrieb auftre
tende Hauptströmung in mehrere Nebenströmungen aufge
teilt werden und dadurch bei geöffnetem Schiebedach
auftretende Geräusche reduziert werden. Bei diesen
Geräuschen handelt es sich jedoch nicht um Heul- oder
Pfeifgeräusche, sondern um Druckschwingungen, welche
auch als "wummern" bezeichnet werden und als unangeneh
mes Dröhnen oder Brummen wahrgenommen werden. Bei dem
vorgeschlagenen Deckel treten diese Probleme nicht auf,
da dort Maßnahmen zur Geräuschreduzierung vorgeschlagen
werden, wenn der Deckel ausgestellt und nicht in eine
die Dachöffnung freigebende Position verschoben ist.
Die vorgeschlagene Maßnahme findet sich auch nicht an
einer Windleiteinrichtung.
In überraschender Weise hat man herausgefunden, daß die
geräuschreduzierende Maßnahme an der Deckelhinterkante
getroffen werden kann. Die Vorsprünge sind - im Gegen
satz zu der vorbekannten Lösung - deshalb auch nicht
nach außen zu der Fahrzeugumströmung gerichtet, sondern
erstrecken sich in einem Bereich, der etwa zwischen der
Deckelebene und einer senkrechten Ebene liegt.
Besonders vorteilhaft ist, wenn der die Vorsprünge
aufweisende Ansatz einstückig an die Dichtung angeformt
ist. Unter Umständen kann es auch zweckmäßig sein, die
Vorsprünge an einem an der Hinterkante des Deckels zu
befestigenden Zusatzteil (z. B. einer Leiste) auszu
bilden. In beiden Fällen kann der Ansatz eine Tropflip
pe bilden, wenn dieser bei ausgestelltem Deckel nach
unten ragt.
Die Ansprüche 3 bis 9 haben die besondere Ausbildung
der Vorsprünge zum Gegenstand. Je nach den baulichen
Gegebenheiten und dem verwendeten Material kann die
Ausgestaltung der Vorsprünge zur Erzielung der ge
wünschten Eigenschaft zum Teil rechnerisch, aber auch
empirisch ermittelt werden.
Besonders ist auf die Merkmale der Ansprüche 7 und 8
hinzuweisen, die sich bei Versuchsreihen als sehr gün
stig erwiesen haben. Danach sollen die Vorsprünge eine
dreieckförmige Gestalt aufweisen, wobei die Spitze
bevorzugt einen Winkel von 120° bis 150° einschließt.
Die Winkel, die in dem Ausführungsbeispiel gemäß dem
DE-GM 19 32 991 (etwa 45°) vorgegeben sind, haben sich
als wenig vorteilhaft gezeigt, selbst wenn sie insge
samt zu einer Geräuschreduzierung geführt haben.
Der Ansatz mit den Vorsprüngen kann etwa senkrecht nach
unten gerichtet sein oder sich auch etwa parallel zum
Deckel nach hinten erstrecken. Stellungen zwischen
diesen Positionen können von Fall zu Fall von Vorteil
sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es
zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Dichtung für die
Hinterkante eines ausstellbaren Deckels in
einer Dachöffnung eines Kraftfahrzeuges und
Fig. 2 die Ansicht Z aus Fig. 1.
Eine Dichtung 3 für die Hinterkante 5 eines ausstellba
ren Deckels 7, von dem strichpunktiert nur ein Teil
dargestellt ist, weist eine Hohlkammer 9 auf. Bei ge
schlossenem Deckel liegt der die Hohlkammer 9 außen
begrenzende Abschnitt 11 der Dichtung 3 an der Dachöff
nung (nicht dargestellt) an.
An die Dichtung 3 ist einstückig ein Ansatz 13 ange
formt. Der Ansatz 13 ragt bei ausgestelltem Deckel 7
etwa senkrecht nach unten in den Spalt zwischen der
Hinterkante 5 des Deckels 7 und der Dachöffnung bzw.
einer an dieser umlaufend ausgebildeten Regenrinne
(nicht dargestellt).
Wie Fig. 2 deutlich zeigt, weist der Ansatz 13 Vor
sprünge 15 auf. Die Vorsprünge 15 erstrecken sich annä
hernd über die gesamte Breite der Hinterkante 5 des
Deckels 7. Sie sind in regelmäßigen Abständen ange
ordnet und bilden durch ihre dreieckförmige Gestalt ein
Sägezahnprofil. Die Spitze jedes Vorsprunges 15
schließt einen Winkel von etwa 140° ein.
Durch die Vorsprünge 15 werden Heul- und Pfeifgeräusche
bei ausgestelltem Deckel 7 zuverlässig vermieden, da
sie die kohärenten Strukturen zerstören, die sich durch
den eine Pfeife bildenden ausgestellten Deckel einge
stellt haben.